Aufbauend auf dem Konzept der Intertextualität aus den sechziger Jahren, der eine Theorie der Beziehungen zwischen den Texten formuliert, entstand der Begriff der Intermedialität. Wie aktuell dieser Begriff in der heutigen Forschung ist, ist schon erkennbar am Beginn eines Beitrags von Joachim Paech von 1998: “Intermedialität ist >in<.“ Mediale Ausdrucksformen bewegen sich immer weiter aufeinander zu, vermischen sich und stehen in Wechselbeziehung zueinander. Die Abkapselung einzelner Medien gegenüber anderen medialen Ausdrucksformen ist hingegen „out“. Begünstigt wird die Bedeutungszunahme des Begriffs „Intermedialität“ durch die Entwicklung zu einer multimedialen Gesellschaft sowie durch zunehmende Verwendung intermedialer Kunstausdrucksformen.
Aufgrund der Aktualität des Begriffs Intermedialität ist es umso erstaunlicher, dass sich bislang in der Forschung keine durchgängige Definition des Begriffs durchgesetzt hat. Die Beiträge von Schröter (1998) und Rajewsky (2002) beinhalten bislang die meines Erachtens bedeutendsten Ansätze und Theorien. Schröter geht davon aus, dass „es niemals darum gehen kann, einen integralen Begriff von Intermedialität zu vertreten. Der Begriff ist so vielfältig wie die Diskurse, in denen er produziert wird.“
Ziel dieser Arbeit ist nicht eine Definition des Intermedialitätsbegriffs zu schaffen. Vielmehr sollen einige gängige Intermedialitätskonzeptionen mit ihren Ansätzen und Theorien dargestellt werden. Im Vordergrund steht die Frage, lässt sich der Begriff der Intermedialität in unterschiedliche Typen mit verschiedenen theoretischen Modellen einteilen? Was sind die Ansätze bei der Kreierung einer Intermedialitätstheorie? Kann es überhaupt hinsichtlich des umfassenden Forschungsfeldes eine allgemeingültige Intermedialitätstheorie geben?
Inhaltsverzeichnis
- Verfasser
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsbestimmung: Intermedialität
- 3 Intermedialitätskonzeption nach Schröter
- 3.1 Synthetische Intermedialität
- 3.2 Formale oder Trans-mediale Intermedialität
- 3.3 Transformationale Intermedialität
- 3.4 Ontologische Intermedialität
- 3.5 Zwischenergebnis
- 4 Intermedialitätskonzeption nach Rajewsky
- 4.1 Phänomenbereiche des Intermedialen
- 4.1.1 Medienkombination - Multi, Pluri- oder Polymedialität, Medienfusion
- 4.1.2 Medienwechsel, Medientransfer, Medientransformation
- 4.1.3 Intermedialer Wechsel
- 4.1 Phänomenbereiche des Intermedialen
- 5 Intermedialität und Multimedialität
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Begriff der Intermedialität und untersucht verschiedene Konzeptionen und Theorien, die sich mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Ziel ist es, die Vielfältigkeit des Begriffs zu beleuchten und die Frage zu untersuchen, ob sich Intermedialität in verschiedene Typen mit unterschiedlichen theoretischen Modellen einteilen lässt. Die Arbeit analysiert die Ansätze von Schröter und Rajewsky, die zwei bedeutende Konzeptionen der Intermedialität darstellen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Intermedialität
- Analyse verschiedener Intermedialitätskonzeptionen
- Untersuchung der Typen und Modelle der Intermedialität
- Beziehung zwischen Intermedialität und Multimedialität
- Relevanz des Intermedialitätsbegriffs in der heutigen Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Intermedialität ein und stellt die Relevanz des Begriffs in der heutigen Medienlandschaft dar. Sie beleuchtet die Entstehung des Begriffs und die Schwierigkeiten, eine allgemeingültige Definition zu finden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Konzeptionen von Schröter und Rajewsky, die als zwei der wichtigsten Ansätze in der Intermedialitätsforschung gelten.
Kapitel 2 befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Intermedialität. Es werden verschiedene Definitionen und Ansätze vorgestellt, um ein grundlegendes Verständnis des Begriffs zu schaffen. Kapitel 3 analysiert die Intermedialitätskonzeption von Schröter, die vier Typen der Intermedialität unterscheidet: synthetische Intermedialität, formale oder trans-mediale Intermedialität, transformationale Intermedialität und ontologische Intermedialität. Jedes dieser Typen wird im Detail erläutert und mit Beispielen illustriert.
Kapitel 4 stellt die Intermedialitätskonzeption von Rajewsky vor. Rajewsky unterscheidet drei Phänomenbereiche des Intermedialen: Medienkombination, Medienwechsel und intermedialer Wechsel. Diese Phänomenbereiche werden im Detail analysiert und ihre Bedeutung für die Intermedialitätsforschung herausgestellt. Kapitel 5 befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Intermedialität und Multimedialität. Es wird untersucht, wie sich die beiden Begriffe voneinander abgrenzen lassen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sie aufweisen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Intermedialität, Medienwissenschaft, Medienkombination, Medienwechsel, Intermedialer Wechsel, Synthetische Intermedialität, Formale Intermedialität, Transformationale Intermedialität, Ontologische Intermedialität, Schröter, Rajewsky, Multimedialität.
- Quote paper
- Patrick Koops (Author), 2008, Intermedialitätskonzeptionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113135