Die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit in einer Gesellschaft ist eine der zentralsten Fragen in der politischen Philosophie. Dass es für eine gerechte Gesellschaft irgendeine Form von Umverteilung geben muss, wird dabei oft als Selbstverständlichkeit angesehen. Robert Nozick stellt in seinem Werk: Anarchie, Staat und Utopia, jedoch nicht die Frage nach dem Wie, sondern nach dem Warum. Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese Frage zu beantworten.
Dabei kommt er zum Schluss, dass das moralische Prinzip des: "Eigentums an sich selbst" (eng. self-ownership) mit sozialer Umverteilung nicht vereinbar ist. Denn auf alles, was sich Menschen durch gerechte Prozesse aneignen, haben diese auch absolute Ansprüche. Daraus resultiert für Nozick ein Minimalstaat als einzige legitime Staatsform. Dieser soll lediglich den Schutz der Menschen vor Gewalt sowie Wirtschaftsfreiheit garantiert. Aus dieser Argumentation stellt sich die Frage: "Lässt sich das Prinzip des Eigentums an sich selbst auf absolute materielle Ansprüche übertragen, wie Nozick dies in seiner Anspruchstheorie tut, und ist der daraus folgende Minimalstaat damit legitimierbar?"
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Prinzip des „Eigentums an sich selbst“
- Nozicks Gerechtigkeitstheorie der historischen Ansprüche
- Entstehung von Eigentum
- Verteilungsgerechtigkeit
- Kritik an anderen Gerechtigkeitstheorien
- Der Minimalstaat
- Beantwortung der Fragestellung
- Nozicks Argumentationsvorgang
- Wem gehört die Welt?
- Die Bedingung des Schlechterstellens
- Ist freiwillige Übertragung gerecht?
- Absolute Ansprüche
- Teileigentum und strukturierte Umverteilung
- Der Minimalstaat als einzige gerechte Lösung?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der sozialen Gerechtigkeit in einer Gesellschaft, insbesondere im Kontext der Gerechtigkeitstheorie von Robert Nozick. Nozick argumentiert in seinem Werk "Anarchie, Staat und Utopia", dass das Prinzip des "Eigentums an sich selbst" mit sozialer Umverteilung unvereinbar ist und ein Minimalstaat die einzige legitime Staatsform darstellt. Die Arbeit analysiert Nozicks Argumentation und untersucht, ob das Prinzip des Eigentums an sich selbst auf absolute materielle Ansprüche übertragen werden kann und ob der Minimalstaat damit legitimierbar ist.
- Das Prinzip des "Eigentums an sich selbst" und seine Anwendung auf materielle Ansprüche
- Nozicks Theorie der historischen Ansprüche und die Entstehung von Eigentum
- Die Legitimität des Minimalstaats im Kontext von Nozicks Argumentation
- Kritik an Nozicks Theorie und die Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit
- Die Rolle von Freiheit und Gleichheit in Nozicks Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema soziale Gerechtigkeit ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 analysiert das Prinzip des „Eigentums an sich selbst" und beleuchtet die philosophischen Grundlagen von Nozicks Theorie. Kapitel 3 beleuchtet Nozicks Gerechtigkeitstheorie der historischen Ansprüche, insbesondere die Entstehung von Eigentum durch Aneignung, Übertragung und Berichtigung. In Kapitel 4 wird der Minimalstaat als einzige legitime Staatsform im Kontext von Nozicks Theorie vorgestellt und die Argumente für und gegen diese Staatsform beleuchtet.
Schlüsselwörter
Soziale Gerechtigkeit, Eigentum an sich selbst, historische Ansprüche, Minimalstaat, Verteilungsgerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, Aneignung, Übertragung, Berichtigung, John Locke, Immanuel Kant, Robert Nozick, Anarchie, Staat, Utopia.
- Quote paper
- Andrin Kohler (Author), 2021, Soziale Gerechtigkeit in "Anarchie, Staat und Utopia". Eine kritische Analyse von Nozicks Gerechtigkeitstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131328