Diese Arbeit soll sich mit folgender Fragestellung auseinandersetzen: Wie begründet Tom Regan seine Konzeption von Tieren als Träger von Rechten?
Das textliche Fundament bilden dabei vor allem das Hauptwerk „The Case for Animal Rights“ sowie die Abhandlung „Wie man Rechte für Tiere begründet“. Ziel ist es, die Fragestellung näher zu beleuchten und Argumente zu finden, welche diese verifizieren sowie die Betrachtungsweise amplifizieren.
Zu Beginn der vorliegenden Arbeit sind zunächst die von Regan induzierten Abgrenzungen von direkten und indirekten Pflichtansätzen im Rahmen der Debatte ethische Verpflichtungen gegenüber nicht-menschlicher Wesen dargelegt. Im weiteren Verlauf sind ausgewählten Aspekten seiner Konzeption der Rechte für Tiere nähere Betrachtungen gewidmet. Nachfolgend ist die Nutztierhaltung im Fokus Regans zuvor explizierter Positionierung dargestellt. Am Ende der vorliegenden Arbeit erfolgt der Zusammenschluss die vorangegangenen Ausführungen im Lichte der Ausgangsfrage unter Einbettung kritischer Anmerkungen.
Das Statistische Bundesamt verzeichnet im Bereich der Nutztierhaltung in Deutschland für das Jahr 2020 26 Millionen Schweine, 11,3 Millionen Rinder sowie 12,5 Milliarden, in den zahlreichen Legehenneneinrichtungen produzierte, Eier. Daneben wurden in den Schlachtbetrieben innerhalb dieses Jahres 57,6 Millionen große Säugetiere sowie 670,1 Millionen Geflügeltiere für den Verzehr und die anderweitige Verarbeitung geschlachtet. Die schiere Größe dieser numerischen Darstellungen verdeutlichen das Quantum der Instrumentalisierung von nicht-menschlichen Wesen zum Zwecke der Nahrungsmittelproduktion und der Tilgung ökonomischer Interessen. Unlängst sind daher tierethische Konfliktthemen dieser Art in den Fokus philosophischer Diskurse gerückt, welche auf Grundlage unterschiedlicher ethischer Betrachtungsweisen geführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Abgrenzung von (in)direkten Pflichtansätzen
- Moral Agents
- Moral Patients
- Indirekte Pflichten
- Kontraktualismus
- Theorie der Gerechtigkeit
- Direkte Pflichten
- Cruelty-kindness view
- Act Utilitarianism
- Über die Aspekte von Gleichheit und Recht
- Zusammenführung am Beispiel der Nutztierhaltung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Tom Regans Tierrechtsansatz und analysiert seine Begründung dafür, dass Tiere Rechte besitzen. Im Fokus steht die Frage, wie Regan seine Konzeption von Tieren als Träger von Rechten begründet.
- Abgrenzung von direkten und indirekten Pflichtansätzen gegenüber nicht-menschlichen Wesen
- Rechte für Tiere als Ausdruck von Gleichheit und Inhärenter Wertigkeit
- Kritik an utilitaristischen Positionen und der Rolle des „Nutzenkalküls“
- Anwendung der Tierrechtsposition auf die Nutztierhaltung
- Entwicklung einer ethischen Grundlage für den Schutz nicht-menschlicher Tiere
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt Regans Tierrechtsansatz vor und führt die Fragestellung ein, wie er seine Konzeption von Tieren als Träger von Rechten begründet. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, indem sie die behandelten Themenbereiche kurz erläutert.
- Die Abgrenzung von (in)direkten Pflichtansätzen: Das Kapitel analysiert die von Regan eingeführten Begriffe „moral agents“ und „moral patients“ und setzt diese in Bezug zu den Konzepten „direkte“ und „indirekte“ Pflichten. Es untersucht die Schwächen von indirekten Pflichtansätzen, insbesondere des Kontraktualismus und der Theorie der Gerechtigkeit nach John Rawls.
- Über die Aspekte von Gleichheit und Recht: Dieses Kapitel wird sich mit Regans Argumenten für die Gleichheit und Inhärente Wertigkeit von Tieren befassen, sowie mit seinen Kritikpunkten gegenüber utilitaristischen Positionen. Es soll die zentrale Frage, wie Tiere Rechte haben können, anhand von Regans Argumenten beleuchtet werden.
- Zusammenführung am Beispiel der Nutztierhaltung: Dieses Kapitel soll Regans Tierrechtsposition auf die Nutztierhaltung anwenden. Es wird analysieren, wie Regans Argumentation die ethische Problematik der Nutztierhaltung beleuchtet und welche Konsequenzen sich für die menschliche Beziehung zu Tieren ergeben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Tierrechte, Tom Regan, Moral Agenten, Moral Patienten, Direkte und Indirekte Pflichten, Kontraktualismus, Utilitarismus, Gleichheit, Inhärente Wertigkeit, Nutztierhaltung.
- Arbeit zitieren
- Mareike Scheibel (Autor:in), 2021, Tom Regan und die Tierethik. Eine Darstellung seiner Position, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1129898