Die vorliegende Masterarbeit zum Thema „Frühe Kindheit – Einflüsse,
Störungen, Entwicklungsrisiken und daraus folgende Präventions- und
Interventionsmöglichkeiten“ erstreckt sich über Sechs Kapitel und siedelt sich
im Bereich der Entwicklungspsychologie an.
Im Verlauf meines Studiums habe ich ein 6-wöchiges Praktikum in einem
integrativen Kindergarten absolviert. Dabei ist mir schon hier, der gravierend
differenzierte Entwicklungsgrad aufgefallen, den Kinder gleicher Alterstufen
aufwiesen. Der Kindergarten befand sich in einem Stadtbezirk, in dem auch
viele benachteiligte Familien leben. Allerdings handelte es sich um eine
Einrichtung, die ein sehr gutes Konzept und Qualitätsmanagement
aufzuweisen hatte. Folglich besuchten Kinder aller sozialen Schichten diesen
Kindergarten. Kinder gleicher Alterklassen waren einerseits teilweise massiv
entwicklungsverzögert und besuchten verschiedene Frühförderungsprogramme.
Andererseits gab es eine Menge an Kindern, die auch überdurchschnittlich
entwickelt in Ihren Fähigkeiten waren. Allerdings, da ich ja auch die Eltern
kennen lernte, konnte ich nicht immer eindeutig einen Zusammenhang
zwischen sozialer Herkunft und Entwicklungsreife der Kinder erkennen. Die
Kinder, die aus sozial benachteiligten Familien kamen, hatten in der Regel
schon die größeren Defizite, jedoch auch aus augenscheinlich intakten Familien
kamen Kinder mit gravierenden Entwicklungsverzögerungen. Schon damals
habe ich mir häufig selbst die Frage gestellt, was begünstigt denn nun eine
solche unangepasste Entwicklung?
Daraus ergab sich auch mein Thema für diese Arbeit. Wo liegen die Risiken für Entwicklungsstörungen, was begünstigt sie und wie kann geholfen werden? Nach Beginn meines Studiums absolvierte ich ein weiteres Praktikum im Bereich Allgemeiner sozialer Dienst, im Jugendamt A. Hier fiel mir als erstes auf, dass in kaum einer der zu betreuenden Familien Kinder ohne Entwicklungsverzögerungen zu finden waren. Einige der Familien wurden schon über Generationen durch das Jugendamt betreut, andere Fälle haben kaum sozial benachteiligten Hintergrund. Wiederum andere Kinder sind schon als Kleinkinder aus sozialschwachen Familien adoptiert oder in Pflege genommen worden und haben trotz völlig intaktem Umfeld und Vorbildern an ihre ursprünglichen Wurzeln angeknüpft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fachlich theoretische Grundlagen
- Allgemeine Entwicklungspsychologie
- Entwicklungspsychopathologie
- Entwicklung durch Anlage oder Umwelteinflüsse
- Die Bindungstheorie nach John Bowlby
- Die Entwicklung der sozial-emotionalen Bindung
- Ursachen für sichere/ unsichere Mutter-Kind-Bindung
- Die Wirkung von Stress auf Bindungen
- Ergebnisse aus der Forschung
- Persönlichkeitsentwicklung in der Kindheit und Einflüsse auf das weitere Leben
- Entwicklungsrisiken in der frühen Kindheit und ihre Auswirkungen
- pränatale Entwicklungsrisiken
- Alkohol
- Illegale Drogen
- Tabak
- Medikamente und Umweltgifte
- Psychische Belastungen / Organische Risiken der Mutter
- psychische Belastungen
- organische Risiken
- perinatale Risikofaktoren
- Geburtstraumata und Asphyxie
- Frühgeburtlichkeit
- Durch operative Maßnahmen geboren Kinder
- Postnatale Entwicklungsrisiken
- Krankheiten
- Kindesvernachlässigung
- Kindesmissbrauch
- Erziehungsunfähigkeit
- pränatale Entwicklungsrisiken
- Resilienz
- Das Schutzfaktorenkonzept in der Resilienzforschung
- Schutzfaktoren
- Möglichkeiten von Prävention und Intervention von unangepasster Entwicklung
- Prävention
- Prävention von kognitiven Entwicklungsstörungen
- Prävention von emotionalen Störungen und Bindungsstörungen
- Das System der Frühförderung in Deutschland
- Prävention
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung in der frühen Kindheit und untersucht die Einflüsse, Störungen und Entwicklungsrisiken, die in dieser Phase auftreten können. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Faktoren zu entwickeln, die zu einer unangepassten Entwicklung führen können, und daraus resultierende Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklungspsychologie und beleuchtet verschiedene Aspekte der frühen Kindheit, wie die Bindungstheorie, die Auswirkungen von pränatalen und postnatalen Risikofaktoren sowie das Konzept der Resilienz.
- Entwicklungsrisiken in der frühen Kindheit
- Einflüsse auf die Entwicklung
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten
- Bindungstheorie
- Resilienz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und erläutert die Relevanz der frühen Kindheit für die Entwicklung des Menschen. Sie beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit, der in einem Praktikum in einem integrativen Kindergarten liegt, und stellt die Frage nach den Ursachen für unangepasste Entwicklung.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den fachlich-theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es werden die allgemeine Entwicklungspsychologie, die Entwicklungspsychopathologie und die Bindungstheorie nach John Bowlby vorgestellt. Die Entwicklung durch Anlage oder Umwelteinflüsse wird diskutiert, und es werden die Ursachen für sichere und unsichere Mutter-Kind-Bindungen sowie die Auswirkungen von Stress auf Bindungen beleuchtet. Abschließend wird die Persönlichkeitsentwicklung in der Kindheit und deren Einfluss auf das weitere Leben betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den Entwicklungsrisiken in der frühen Kindheit und deren Auswirkungen. Es werden pränatale Risikofaktoren wie Alkohol, illegale Drogen, Tabak, Medikamente und Umweltgifte sowie psychische Belastungen und organische Risiken der Mutter behandelt. Perinatale Risikofaktoren wie Geburtstraumata, Asphyxie, Frühgeburtlichkeit und operative Geburten werden ebenfalls analysiert. Schließlich werden postnatale Entwicklungsrisiken wie Krankheiten, Kindesvernachlässigung, Kindesmissbrauch und Erziehungsunfähigkeit beleuchtet.
Das vierte Kapitel behandelt das Konzept der Resilienz und die Rolle von Schutzfaktoren in der Resilienzforschung. Es werden verschiedene Schutzfaktoren vorgestellt, die Kindern helfen können, trotz schwieriger Lebensumstände eine gesunde Entwicklung zu erreichen.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Möglichkeiten der Prävention und Intervention von unangepasster Entwicklung. Es werden verschiedene Präventionsstrategien für kognitive Entwicklungsstörungen und emotionale Störungen sowie Bindungsstörungen vorgestellt. Außerdem wird das System der Frühförderung in Deutschland erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die frühe Kindheit, Entwicklungspsychologie, Entwicklungsrisiken, Prävention, Intervention, Bindungstheorie, Resilienz, Schutzfaktoren, Frühförderung und unangepasste Entwicklung. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der frühen Kindheit für die Entwicklung des Menschen und untersucht die Faktoren, die zu einer gesunden oder unangepassten Entwicklung führen können. Sie zeigt auf, wie Präventions- und Interventionsmaßnahmen eingesetzt werden können, um Kindern mit Entwicklungsrisiken zu helfen.
- Quote paper
- M.A. Heidi Schuchardt (Author), 2008, Frühe Kindheit – Einflüsse, Störungen, Entwicklungsrisiken und daraus folgende Präventions- und Interventionsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112865