Albert Camus war ein in Algerien geborener französischer Philosoph und Schriftsteller.
Mögen seine Werke heute nicht mehr allzu bekannt sein, so war er doch ein
den vierziger und fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts eine bedeutende
Persönlichkeit. Seinen größten Erfolg feierte er mit seinem Werk „Der Fremde“, welches nach wie vor als eines der wichtigsten Werke des Existenzialismus gilt. Camus selbst jedoch bezeichnet sich zeitlebens nicht als Existenzialist, entwickelte er doch eine eigene Philosophie, die sich grundlegend auf das „Absurde“ beruft, welches in dieser Arbeit näher erläutert wird.
Zahlreiche Werke wurden über Leben und Werk von Albert Camus verfasst, nur die
wichtigsten sollen in dieser Arbeit Verwendung finden. Das Hauptwerk, auf welches ich diese Arbeit stütze, wurde von Annemarie Pieper im Jahre 1984 verfasst. Pieper ist eine deutsche Philosophin und lehrte bis 2001 an den Universitäten von München und Basel.
Das Bemerkenswerte an der Philosophie Camus’ ist die enge Verwebung seiner eigenen Biografie mit den Aussagen seiner theoretischen Konstrukte. Stets lässt sich aus seinen Formulierung ein Rückschluss auf sein eigenes Leben ziehen. Dies lässt sich auch daran festmachen, dass er selbst nie von Philosophie sprach, wenn seine Ideen gemeint waren, sondern von Überlegungen.
In dieser Arbeit werde ich also zunächst näher auf das Leben Albert Camus’ eingehen, seinen Werdegang hin vom in ärmlichen Verhältnissen in Algerien aufgewachsenen Jungen hin zum Nobelpreisträger schildern und im zweiten Abschnitt die Grundgedanken seiner Philosophie, ich erlaube mir diesen Begri zu verwenden, vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Biografie
3 Die Philosophie Albert Camus’
3.1 Der Mensch im Zustand des Absurden
4 Fazit
5 Quellenverzeichnis
6 Erklärung
1 Einleitung
Albert Camus war ein in Algerien geborener französischer Philosoph und Schriftsteller. Mögen seine Werke heute nicht mehr allzu bekannt sein, so war er doch ein den vierziger und fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts eine bedeutende Persönlichkeit. Seinen größten Erfolg feierte er mit seinem Werk „Der Fremde“, welches nach wie vor als eines der wichtigsten Werke des Existenzialismus gilt. Camus selbst jedoch bezeichnet sich zeitlebens nicht als Existenzialist, entwickelte er doch eine eigene Philosophie, die sich grundlegend auf das „Absurde“ beruft, welches in dieser Arbeit näher erläutert wird.
Zahlreiche Werke wurden über Leben und Werk von Albert Camus verfasst, nur die wichtigsten sollen in dieser Arbeit Verwendung finden. Das Hauptwerk, auf welches ich diese Arbeit stütze, wurde von Annemarie Pieper im Jahre 1984 verfasst. Pieper ist eine deutsche Philosophin und lehrte bis 2001 an den Universitäten von München und Basel.
Das Bemerkenswerte an der Philosophie Camus’ ist die enge Verwebung seiner eigenen Biografie mit den Aussagen seiner theoretischen Konstrukte. Stets lässt sich aus seinen Formulierung ein Rückschluss auf sein eigenes Leben ziehen. Dies lässt sich auch daran festmachen, dass er selbst nie von Philosophie sprach, wenn seine Ideen gemeint waren, sondern von Überlegungen.
In dieser Arbeit werde ich also zunächst näher auf das Leben Albert Camus’ eingehen, seinen Werdegang hin vom in ärmlichen Verhältnissen in Algerien aufgewachsenen Jungen hin zum Nobelpreisträger schildern und im zweiten Abschnitt die Grundgedanken seiner Philosophie, ich erlaube mir diesen Begriff zu verwenden, vorstellen.
2 Biografie
Albert Camus wird am 7. November 1913 in Mondovi, Algerien, geboren. Sein Vater Lucien, ein einfacher Fuhrmann, wird zu Beginn des ersten Weltkriegs in die Armee eingezogen und fällt, durch einen Granatsplitter getroffen, am 11. Oktober 1914 in der Marneschlacht. Camus’ Mutter Catherine Hélène versetzte die Nachricht vom Tode ihres Mannes einen folgenschweren Schock: von nun sprach sie kaum mehr und verständigte sich hauptsächlich über Gesten und Gebärden.[1] Nach Lucien Camus’ Tod zieht sie mit Albert und seinem älteren Bruder Lucien nach Algier, in das ärmliche Viertel Belcourt, in welchem zahlreiche Nationalitäten, insbesondere aber Araber, Franzosen, Spanier und Italiener aufeinander treffen[2], und bestreitet den Familienunterhalt als Putzfrau. Neben ihren Söhnen wohnt auch ihre Mutter, Camus’ Großmutter, mit ihr zusammen und nimmt die Rolle des Familienoberhauptes ein.[3]
Albert besucht die Grundschule in seinem Viertel. Üblicherweise war nach Abschluss der „Ecole primaire“ für Kinder seiner Herkunft die Schulkarriere beendet. Einer seiner Lehrer jedoch, Louis Germain, ist von seinen Fähigkeiten überzeugt und bereitet ihn 1923, zunächst gegen den Willen der Großmutter, die schließlich aber doch zustimmt, auf die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium vor,[4] welche er im Jahre 1924 besteht.vgl.: Todd, S.31
Auf dem Gymnasium wird Albert sich erstmals der Unterschiede zwischen den Klassen bewusst und, sich für seine Herkunft schämend, versucht, Hänseleien zu entgehen, in dem er der Fußballmannschaft der Universität von Algier als Torwart beitritt und auf Anerkennung hofft.[5]
1930, kurz vor dem Abitur, leidet Camus mit einem Mal an hohem Fieber, bekommt Erstickungsanfälle und spuckt schließlich sogar Blut. Da er als Kriegswaise ein Anrecht auf kostenlose medizinische Behandlung hat, wird er im Mustapha- Krankenhaus in Algier aufgenommen. Dort diagnostiziert man eine schwere Lungentuberkulose. Für Albert war dies ein schwerer Schlag, der ihn erstmals zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Tod führte.[6] Nach langem Kampf gegen die Krankheit und schließlich gar mit einem kollabierten Lungenflügel, befindet er sich wieder auf dem Weg der Besserung und wird im Oktober 1931 aus dem Krankenhaus entlassen. Von nun an lebt er beim Schwager seiner Mutter, Gustave Arcault und dessen Frau Antoinette. Das Ehepaar ist verhältnismäßig wohlhabend, es führt eine große Metzgerei in Algier. Zum ersten Mal in seinem Leben bekommt Albert ein eigenes Zimmer und empfindet ein bisher ungekanntes Gefühl von Freiheit. Im gleichen Jahr noch besucht er wieder die Schule und begann zunehmend sich mit Philosophie zu beschäftigen.[7]
1932 schließlich legt er sein Abitur ab und veröffentlicht erstmal kleinere Essays in einer Literaturzeitschrift.[8] und beginnt ein Studium der Ethik, Soziologie und Psychologie, welches er nach der letzten Zwischenprüfung 1934 auf die Fächer Klassische Literatur, Logik und allgemeine Philosophie ausweitet. Seinen Abschluss erlangt er ein Jahr später.[9]
1932 bereits lernt er die Arzttochter Simone Hué kennen, eine exaltierte junge Frau, stets auffallend durch ihre extravagante Kleiderwahl, und, wie sich herausstellte, drogensüchtig. Sie heiraten am 16. Juni 1934, wobei vermutet wird, dass Camus dies nur tut, um Hué von ihrer Drogensucht zu befreien.[10] Sowohl ihre als auch seine Familie stellt sich auf Grund des Standesunterschieds, Hué entstammte einer bürgerlichen Familie, gegen die Hochzeit. Dies jedoch kümmert Camus nur wenig, seiner Mutter enthält er die Neuigkeit der Hochzeit gänzlich vor. Zu jener Zeit verfasst Camus sein erstes kleineres Buch mit dem Titel L’Envers et L’Endroit, welches von seiner Kindheit handelt und beschließt, den Lebensunterhalt mit seiner Tätigkeit bei der islamischen Zeitschrift „Ikdam“ zu bestreiten, welcher er seit 1932 nachgeht. Zur etwa gleichen Zeit wird Camus Mitglied der „Algerischen Partei junger Sozialisten“, verfolgt deren Arbeit aber nur halbherzig, während er sich weiter mit ganzer Leidenschaft der Literatur und Philosophie widmet.[11]
1936 legt Albert Camus sein Diplom in Philosophie ab. Zu jener Zeit steht seine Ehe bereits am Abgrund, Camus zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und Hué stürzt sich wieder in ihr altes Leben, nimmt Drogen und leistet sich zahlreiche Affä- ren. Später im Jahr unternimmt das Ehepaar einen letzten Versuch ihre Beziehung zu retten, in dem sie auf eine ausgedehnte Europareise gehen. In Prag schließlich bekommt Camus mit, wie Hué sich für Drogen prostituiert und beendet die Ehe endgültig.[12] Noch im Jahre 1958 weigert er sich, über seine erste Ehe zu sprechen und bezeichnet sie als ein für ihn schreckliche Erfahrung.[13]
Frustriert über diesen Rückschlag beginnt er 1937 mit der Arbeit an seinem ersten Roman mit dem Titel „La mort heureuse“, welcher zwar nie erscheint, aber als Grundlage für sein erstveröffentlichtes Werk „L’Étranger“, „Der Fremde“, dient. Durch Zufall erhält er die Möglichkeit als Reporter für die Zeitung „Alger républicain“ zu arbeiten, eine linke Tageszeitung. Bevorzugt verfasst er seine Reportagen über Gerichtsprozesse, in welchen Araber die oft ungerecht harte Behandlung durch die Justiz der französischen Besatzer erfahren müssen. In etwa zu dieser Zeit entsteht das Theaterstück „Caligula“. Auch hat er die Hoffnung dank seines hervorragenden Studienabschlusses ein Lehramtsstudium aufzunehmen. Dies jedoch bleibt ihm wegen seiner Tuberkulose-Erkrankung verwehrt. Stattdessen widmet er sich vermehrt dem Theater, gründet eine Schauspielgruppe und führt zahlreiche Stücke auf.[14]
1938 ein weiterer Rückschlag, der „Alger Républicain“ wird geschlossen und entlässt Camus in die Arbeitslosigkeit. Erst Ende 1939, nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und seiner Verweigerung des Wehrdienstes, findet er eine Stelle bei der linken Zeitschrift „Soir Républicain“. Diese fällt jedoch alsbald der Zensur zum Opfer und wird geschlossen. Daraufhin geht Camus nach Paris, arbeitet für die Tageszeitung „Paris-soir“ und wird dort schließlich Chefredakteur.[15]
Im Jahre 1941 heiratet er Francine Faure, eine Hilfslehrerin, und lebt mit ihr gemeinsam in Oran, Francines Heimatstadt. Diese wirkt auf ihn bedrückend, niederschlagend und beeinflusst ihn stark beim Verfassen seines Romans „Die Pest“ einige Jahre später. Fertiggestellt sind zu jener Zeit bereits seine „drei Absurden“[16] „Caligula“, „Der Fremde“ und „Der Mythos von Sisyphos“, welche er zwischen 1942 und 1944 veröffentlicht.[17]
Mittlerweile kehrt seine Frau nach Algerien zurück und sucht eine gemeinsame Bleibe. Währenddessen schließt Camus sich der Untergrund-Zeitung „Combat“ an, lernt Sartre kennen und beteiligt sich am Widerstand gegen die deutschen Besatzer in der Normandie - vornehmlich durch die von ihm verf]assten Artikel. Entwickelte sich zwischen Sartre und Camus zunächst eine Freundschaft, wird diese bald von Differenzen bezüglich ihrem Philosophieverständnis überschattet.[18]
Nach dem Krieg zieht Camus mit seiner Frau und den Zwillingen, die 1945 geboren wurden, nach Paris zurück und gibt sich in der Öffentlichkeit als Lebemann, als Dandy. Bald jedoch muss er feststellen, dass dies mit seiner Rolle als Familienvater nicht vereinbar ist und leidet stark an dieser Spaltung. 1947 veröffentlicht er „Die Pest“ und feiert seinen bis dato größten Erfolg als Literat. Nach wie vor gilt das Buch als eines der wichtigsten französischen Nachkriegswerke und beschäftigt sich eindringlich mit dem Bösen im Menschen. Bis zum Jahr 1950 veröffentlicht er zahlreiche weitere Theaterstücke , die teils große Erfolge werden, wie beispielsweise „Die Gerechten“ von 1949 und beendet die Trilogie der Revolte, seine zweite Reihe nach den Werken über das Absurde.[19]
In den letzten Jahren seines Lebens fühlt er sich wieder stark zu seiner algerischen Heimat hingezogen und unternimmt zahlreiche Reisen. Nur selten reist er noch in andere Länder, wie beispielsweise 1957, um den Nobelpreis für sein Lebenswerk entgegen zu nehmen. In Frankreich hingegen überfällt ihn zunehmend ein Gefühl der Einsamkeit, da zahlreiche Freundschaften in die Brüche gehen. Über Algerien schließlich beginnt er einen Roman, „Der erste Mensch“. Dieser wird jedoch nie vollendet: Am 4.Januar 1960 stirbt Camus bei einem durch seinen Freund Michel Gallimard verursachten Autounfall, nachdem deren Wagen auf Grund überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abkommt und an einem Baum zerschellt. Sämtliche Insassen werden aus dem Fahrzeug geschleudert, nur Camus bleibt im Inneren des Autos und stirb laut Obduktionsbericht an seinen inneren Verletzungen.[20]
[...]
[1] vgl.: Wieacker-Wolff, S.22f.
[2] vgl.: Todd, S.23
[3] vgl.: ebd., S.21
[4] vgl.: Sändig, S.17
[5] vgl.: ebd., S.23
[6] Todd, S.42ff.
[7] vgl.: Wieacker-Wolff, S.55f.
[8] vgl.: Pieper, S.16
[9] Pieper, S.16f.
[10] vgl.: ebd., S.17
[11] vgl.: Wieacker-Wolff, S.68
[12] vgl.: ebd., S.72
[13] vgl.: Sändig, S.41f.
[14] vgl.: ebd., S.45f
[15] vgl.: Wieacker-Wolff, S.92
[16] Pieper, S.27
[17] vgl.: ebd., S.27
[18] vgl.: ebd., S.35ff.
[19] vgl.: Wieacker-Wolff, S.120ff
[20] vgl.: Wieacker-Wolff, S.164f.
- Quote paper
- Björn Glitscher (Author), 2008, Albert Camus: Leben und Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112843
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