Das römische Staatswesen, welches aus Sicht der römischen Bevölkerung "das beste aller Staatswesen" war, fußte wie jedes andere auf einer organisierten Staatsordnung, die die Verantwortlichkeiten bestimmte. Die vorliegende Arbeit widmet sich den hohen Staatsämtern, die Teile eben dieser Verantwortlichkeiten trugen. Dafür wird im ersten Schritt die Beamtenlaufbahn der Magistrate, der cursus honorum erläutert. Die dabei erwähnten Ämter werde ich dann im Unterpunkt näher definieren, um eine Vorstellung von den Aufgabenbereichen und der Wichtigkeit der unterschiedlichen Beamten zu vermitteln. Außerdem werden die Bestimmungen, die den cursus honorum regulierten, erläutert, wobei sich die folgende Arbeit auch die Frage stellt, wer in der Republik zu den Magistraturen zugelassen wurde und welche Bedeutung hierbei den Ständen zukam. Da das römische Ämterwesen recht vielseitig war und die Betrachtung aller Ämter den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, beschränkt sie sich auf die klassischen Magistraturen, geht jedoch auf die niederen Ämter des Militärs und die höheren Ämter des Senats (Zensor, Dictator etc.) nicht ein. Bis dahin steht der cursus honorum zu Zeiten der Republik im Vordergrund.
Im zweiten Teil befasst sich diese Arbeit mit der Frage, wie sich die Befugnisse und die Bedeutung der Ämter mit dem Beginn des Prinzipats unter Augustus veränderten. Aus diesem Grund wird im dritten Punkt das Prinzipat unter Augustus kurz erläutert, sowie dessen politisches Wirken. Danach werden die Auswirkungen des politischen Paradigmenwechsels auf die Ämterlaufbahn und die Ämter betrachtet.
Die Vorgeschichte des augusteischen Prinzipats wird nur am Rande erwähnt, sodass hinsichtlich der Genese des Staatswesens unter Augustus und der Veränderungen des Ämterwesens der Eindruck eines harten Bruchs mit den Traditionen der Republik entstehen kann. Es sei deshalb schon an dieser Stelle erwähnt, dass das Ämterwesen zu eigentlich keinem Zeitpunkt ein statisches, festgeschriebenes Gefüge war, sondern sich mit dem Wandel der Zeit immer wieder veränderte. Für die aufgeführten Veränderungen unter Augustus muss deshalb berücksichtigt werden, dass der Untergang der Republik und die Diktatur Caesars schon prägenden Einfluss auf die Zeit und die politische Verantwortungsverteilung vor Augustus‘ Prinzipat nahmen.
Zum Schluss folgen dann noch die Beantwortung der Leitfrage und das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ämter der Magistratur
- Die Prinzipien des cursus honorum
- Ständespezifische Karrierebedingungen
- Bedingungen für die Bewerbung auf die Magistraturen
- Altersbestimmungen
- Verbote und Gebote bei der Amtsausübung
- Das Prinzipat unter Augustus
- Augustus: Ein Konsul mit besonderen Privilegien
- Der Einfluss Augustus' auf die Ämterlaufbahnen von Magistraten
- Veränderungen der Cursus-Ämter
- Fazit und Beantwortung der Leitfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den cursus honorum im Römischen Reich, mit besonderem Fokus auf die Veränderungen, die mit dem Beginn des Prinzipats unter Augustus eintraten. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Ämter der Magistratur, ihre Bedeutung und die Regeln, die den cursus honorum in der Republik bestimmten.
- Die Struktur und Organisation des cursus honorum in der Republik
- Die verschiedenen Ämter der Magistratur, ihre Aufgaben und Befugnisse
- Die Kriterien für die Zulassung zu den Magistraturen und die Rolle der Stände
- Der Einfluss Augustus' auf den cursus honorum und die Veränderungen der Ämter
- Die Frage, ob die Magistraturen unter dem augusteischen Prinzipat zu Prestigeposten ohne wirkliche Macht wurden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des cursus honorum ein und skizziert die wichtigsten Aspekte der römischen Staatsordnung. Das erste Kapitel behandelt die Ämter der Magistratur in der Republik, wobei die einzelnen Ämter in ihrer Hierarchie und Bedeutung im cursus honorum vorgestellt werden. Das zweite Kapitel beleuchtet die Prinzipien des cursus honorum, einschließlich der ständespezifischen Karrierebedingungen, der Bewerbungsbedingungen, der Altersbestimmungen und der Verbote und Gebote bei der Amtsausübung. Das dritte Kapitel widmet sich dem Prinzipat unter Augustus, wobei die besonderen Privilegien des Augustus und seine Auswirkungen auf den cursus honorum und die Magistraturen analysiert werden.
Schlüsselwörter
Cursus honorum, Magistratur, römische Republik, Augustus, Prinzipat, Ämterlaufbahn, Befugnisse, Macht, Prestige, Stände, lex Villia annalis, römisches Staatswesen, römische Beamtenkarrieren.
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- Raphael Barth (Author), 2020, Die Ämter des Cursus Honorum zu Zeiten des augustinischen Prinzipats. Von machtvollen Ämtern mit wichtigen Befugnissen hin zu entmachteten Prestigeposten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127877