Die Anforderungen die heute an einen Staat gestellt werden, können in den
großen Themenbereichen, sei es zum Beispiel in der Wirtschaft, in
Sicherheitsbelangen oder in Umweltfragen nicht mehr nationalstaatlich gelöst
werden. Da den internationalen Verflechtungen und den interdependenten
Politikfeldern aber immer noch eine nationalstaatliche Organisation entgegen
steht, behilft man sich auf internationaler Ebene mit einer „Steuerung ohne
Regierung“1. Mittel dazu sind internationale Regime, die als kooperative
Institutionen auf den freiwilligen Zusammenschluss der teilnehmenden Staaten
oder bedeutenden transnationalen Akteuren aufbauen und so eine
Zusammenarbeit in Gebieten ermöglicht, die der Nationalstaat aufgrund seiner
Interdependenzstruktur nur schwer hätte leisten können. Regime dienen der
Erleichterung oder Ermöglichung von Zusammenarbeit zwischen
konkurrierenden Akteuren.
Diese Arbeit hat es sich nicht zum Ziel gesetzt phantastische Hypothesen zu
diesem Themenbereich aufzuwerfen, um diese dann anschließend ausgedehnt zu
diskutieren, sondern soll in ganz einfach gehaltenen Abschnitten das Thema
„Internationale Regime“ erklären und diese gewichtigen Institutionen, wie sie
Regime in der internationalen Politik darstellen, anhand von Beispielen und
Theoretischem dem Leser näher bringen.
Das eine Beispiel der Umweltregime soll eine wesentliche Eigenschaft
internationaler Regime verdeutlichen: Den schnellen Wandel, den ein Regime in
seinen Strukturen vollziehen kann und auch muss, um sich den ständig
wechselnden Anforderungen in seiner Umwelt anzupassen. Die Sicherheitsregime,
die das zweite Exempel bilden, zeigen die Robustheit, die ein Regime im Laufe der
Zeit gegenüber sich ändernden äußeren Umständen entfalten kann. Außerdem
geben sie eine eindrucksvolle Veranschaulichung, wie Mechanismen zur
Internalisierung von Regimeregeln ablaufen und Bestandteil innerstaatlichen
Rechts werden können.
Der anschließende Teil befasst sich mit dem Regimebedarf, der
Regimeentstehung und der Regimeevolution und soll einen Einblick in die Theorie
und die Analyse von internationalen Regimen geben.
1 Ernst-Otto Czempiel und James D. Rosenau (Hrsg):Governance without Government, Order and Change in
World Politics. Cambridge u.a. 1992
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- 1. Darstellung und Abgrenzung
- 2. Praktischer Teil
- 2.1 Sicherheitsregime
- 2.2 Umweltregime
- 3. Theoretischer Teil
- 3.1 Regimeevolution
- 3.2 Regimeentstehung
- 3.3 Regimebedarf
- C. Überoptimistischer Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit behandelt das Thema „Internationale Regime“ und erklärt die Bedeutung dieser Institutionen in der internationalen Politik. Sie zeigt anhand von Beispielen und theoretischen Ansätzen die Funktionsweise von Regimen und untersucht die Herausforderungen, die mit ihrer Anwendung verbunden sind.
- Die Bedeutung internationaler Regime als Bearbeitungsmechanismen für Verflechtungsprobleme
- Die Rolle von Regimen bei der Überwindung suboptimaler kollektiver Ergebnisse
- Die Anpassungsfähigkeit und Robustheit von Regimen im Kontext sich verändernder Bedingungen
- Die Entstehung und Entwicklung von Regimen im Kontext der internationalen Politik
- Der Regimebedarf und die Notwendigkeit von Regimen zur Lösung globaler Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit internationaler Regime angesichts der wachsenden Interdependenz zwischen Staaten. Der Hauptteil behandelt verschiedene Aspekte von internationalen Regimen, darunter die Darstellung und Abgrenzung sowie praktische Beispiele für Sicherheits- und Umweltregime. Der theoretische Teil befasst sich mit der Regimeevolution, -entstehung und -bedarf.
Schlüsselwörter
Internationale Regime, Kooperation, Interdependenz, Sicherheitsregime, Umweltregime, Regimeevolution, Regimeentstehung, Regimebedarf, Governance without Government, Macht-Interessenstrukturen, Kosten-Nutzen-Kalkulationen.
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- Patrick Nitsch (Autor), 2002, Internationale Regime, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11269