Durch das – letztendlich gescheiterte –Verbotsverfahren gegen die Nationaldemokratische Partei Deutschlands im Jahr 2003 sowie die Wahlerfolge dieser Partei im vergangenen Jahr gelangte das Problem des Rechtsextremismus wieder verstärkt in die öffentliche Diskussion. In der Wissenschaft hat sich die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus bereits seit 1989 von eher randständigen Bereichen der Sozialwissenschaften in eine breite, interdisziplinäre Debatte verlagert. Auffällig in den öffentlichen wie auch wissenschaftlichen Diskursen ist nach Hans-Gerd Jaschke die „teils beliebige, teils ideologische, teils an frühere Diskurse anknüpfende Begriffswahl.“ So finden sich neben Rechtsextremismus Bezeichnungen wie Rechtsradikalismus, Rechtspopulismus, extreme Rechte, radikale Rechte, Neue Rechte, Nationalismus, Ultranationalismus, Rassismus, Faschismus, Neofaschismus, Fremden- und Ausländerfeindlichkeit, Xenophobie, Autoritarismus oder Fundamentalismus. All diese Begriffe haben unterschiedliche Inhalte und sind nach Jaschke stark von der moralischen Position des Benutzers abhängig: „Nicht wenige Bücher und Artikel sind deshalb so unbefriedigend, weil die Grundbegriffe nicht geklärt werden, manche politische Diskussionsveranstaltung über Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit leidet darunter, daß die Teilnehmer mit den Begriffen je unterschiedliche Deutungen verknüpfen.“ [...] Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der Struktur und der Entwicklung des Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem anhand der Extremismus- und Verfassungsschutzberichte des Verfassungsschutzes Mecklenburg-Vorpommern. Während in Kapitel 1 kurz auf Erklärungsansätze und Ursachen von Rechtsextremismus eingegangen wird, soll in Kapitel 2 die konkrete Entwicklung des Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern im Mittelpunkt stehen. Hier werden insbesondere die rechtsextremistischen Strukturen (Kapitel 2.1.), die rechtsextremistische Musikszene (Kapitel 2.2.) und die rechtsextremistischen Straftaten (Kapitel 2.3.) thematisiert. Abschließend werden im dritten Abschnitt dieser Arbeit die Wahlergebnisse der rechten Parteien dargestellt und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Erklärungsansätze und Ursachen von Rechtsextremismus
- 2. Rechtsextremismus im Blick des Landesverfassungsschutzes
- 2.1. Entwicklung der rechtsextremistischen Strukturen
- 2.1.1. Rechtsextremistische Skinheads
- 2.1.2. Neonationalsozialisten
- 2.1.3. Parteien
- 2.2. Rechtsextremistische Musikveranstaltungen
- 2.3. Entwicklung rechtsextremistischer Straftaten
- 2.3.1. Straftaten
- 2.3.2. Propagandadelikte
- 2.3.3. Gewaltdelikte
- 2.3.4. Täterstruktur
- 3. Rechtsextremismus und Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern
- 3.1. Deutsche Volksunion
- 3.2. Die Republikaner
- 3.3. Nationaldemokratische Partei Deutschlands
- 3.4. Schwerpunktregionen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel ist es, die Entwicklung rechtsextremistischer Strukturen, Aktivitäten und Straftaten im Land zu analysieren und im Kontext der bundesweiten Entwicklung zu betrachten. Dabei werden sowohl die Aktivitäten rechtsextremer Parteien als auch die Rolle des Verfassungsschutzes beleuchtet.
- Entwicklung rechtsextremistischer Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern
- Rechtsextremistische Kriminalität und Gewalt
- Der Einfluss rechtsextremer Parteien auf Wahlergebnisse
- Regionale Unterschiede im Rechtsextremismus
- Die Rolle des Verfassungsschutzes bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Rechtsextremismus ein und beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs, der in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion unterschiedlich verwendet wird. Es wird eine Definition von Rechtsextremismus nach Jaschke vorgestellt, die als Grundlage für die Arbeit dient, und aktuelle Zahlen zu politisch motivierter Kriminalität (PMK-rechts) des Bundeskriminalamtes werden präsentiert, um den Kontext zu verdeutlichen. Die Arbeit betont die Bedeutung der Klärung der Begrifflichkeiten im Umgang mit dem komplexen Phänomen Rechtsextremismus.
1. Erklärungsansätze und Ursachen von Rechtsextremismus: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Auszug fehlt) würde vermutlich verschiedene Theorien und Erklärungen für das Entstehen und die Verbreitung von Rechtsextremismus vorstellen und analysieren. Mögliche Erklärungsansätze wären sozioökonomische Faktoren, politische Entwicklungen, ideologische Einflüsse, und die Rolle von Sozialisation und Gruppendynamik.
2. Rechtsextremismus im Blick des Landesverfassungsschutzes: Dieses Kapitel untersucht die rechtsextremistischen Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern aus der Perspektive des Verfassungsschutzes. Es analysiert die Entwicklung verschiedener Gruppen wie Skinheads, Neonationalsozialisten und Parteien, bewertet die Bedeutung rechtsextremistischer Musikveranstaltungen und betrachtet die Entwicklung rechtsextremistischer Straftaten (Gewaltdelikte, Propagandadelikte etc.) inkl. der Täterstrukturen. Die Kapitelteile setzen die Daten des Verfassungsschutzes in Relation und interpretieren die Entwicklungen im Kontext regionaler und bundesweiter Trends.
3. Rechtsextremismus und Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss rechtsextremer Parteien (DVU, Republikaner, NPD) auf die Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern. Es wird die Entwicklung der jeweiligen Parteien im Land betrachtet, deren Wahlerfolge analysiert und Schwerpunktregionen des rechtsextremen Einflusses identifiziert. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Wahlergebnisse und deren Bedeutung für die Verbreitung rechtsextremer Ideologien im Land.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Mecklenburg-Vorpommern, Landesverfassungsschutz, rechtsextreme Parteien (DVU, Republikaner, NPD), politisch motivierte Kriminalität (PMK-rechts), Gewaltdelikte, Propagandadelikte, Wahlergebnisse, Skinheads, Neonationalsozialisten, Regionale Unterschiede.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern. Sie untersucht die Entwicklung rechtsextremistischer Strukturen, Aktivitäten und Straftaten im Land und setzt diese in den bundesweiten Kontext. Besondere Aufmerksamkeit wird den Aktivitäten rechtsextremer Parteien und der Rolle des Verfassungsschutzes gewidmet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung rechtsextremistischer Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern, rechtsextreme Kriminalität und Gewalt, den Einfluss rechtsextremer Parteien auf Wahlergebnisse, regionale Unterschiede im Rechtsextremismus und die Rolle des Verfassungsschutzes bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus.
Welche rechtsextremen Gruppen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene rechtsextreme Gruppen, darunter Skinheads, Neonationalsozialisten und Parteien wie die DVU, die Republikaner und die NPD.
Welche Datenquellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Daten des Verfassungsschutzes, Wahlergebnisse und Statistiken zu politisch motivierter Kriminalität (PMK-rechts) des Bundeskriminalamtes. Die genaue Quellenangabe ist im vollständigen Text enthalten (dies ist ein Auszug).
Welche Definition von Rechtsextremismus wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine Definition von Rechtsextremismus nach Jaschke (genaue Quelle im vollständigen Text). Die Einleitung diskutiert die Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs und die unterschiedliche Verwendung in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu Erklärungsansätzen und Ursachen von Rechtsextremismus (im Auszug nicht enthalten), ein Kapitel zum Rechtsextremismus aus der Sicht des Landesverfassungsschutzes, ein Kapitel zu Rechtsextremismus und Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und eine Zusammenfassung.
Was sind die Kernergebnisse des Kapitels zum Landesverfassungsschutz?
Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung verschiedener rechtsextremer Gruppen in Mecklenburg-Vorpommern, die Bedeutung rechtsextremistischer Musikveranstaltungen und die Entwicklung rechtsextremistischer Straftaten (Gewalt- und Propagandadelikte) inklusive der Täterstrukturen. Die Daten des Verfassungsschutzes werden in Relation gesetzt und im Kontext regionaler und bundesweiter Trends interpretiert.
Was sind die Kernergebnisse des Kapitels zu Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern?
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Parteien DVU, Republikaner und NPD auf Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern, betrachtet deren Entwicklung im Land, analysiert Wahlerfolge und identifiziert Schwerpunktregionen des rechtsextremen Einflusses. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Wahlergebnisse und deren Bedeutung für die Verbreitung rechtsextremer Ideologien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rechtsextremismus, Mecklenburg-Vorpommern, Landesverfassungsschutz, rechtsextreme Parteien (DVU, Republikaner, NPD), politisch motivierte Kriminalität (PMK-rechts), Gewaltdelikte, Propagandadelikte, Wahlergebnisse, Skinheads, Neonationalsozialisten, regionale Unterschiede.
- Quote paper
- Magister Artium Manuel Dethloff (Author), 2005, Rechtsextremismus in Mecklenburg-Vorpommern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112585