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In den „Bootcamps“ wird der Wille der Insassen systematisch und entwürdigend gebrochen. Es soll, so Wolfgang Bosbach von der CDU, darum gehen, den Kriminellen eine Einrichtung anzubieten, in denen sich die Straftäter unter geschulter pädagogischer Aufsicht an einen geregelten Tagesablauf und an bestimmte einzuhaltende Regeln gewöhnen sollen. Ziel der Unionsfraktion ist es, Jugendliche schnellst möglich aus ihren kriminellen Milieus herauszuholen und ihnen die strikte Beachtung von Normen und Werten in Erziehungslagern beizubringen. Da die SPD aber anders als die CDU Erziehungslager als Verstoß gegen die Menschenrechte definiert, ist der Streit zwischen den Parteien um das Reizthema „Erziehungslager“ noch nicht beendet.
Was aber ist nun die richtige Entscheidung in der Diskussion um Erziehungslager? Können sie so aufgebaut und konzeptioniert sein, dass sie ihr Ziel, das Herausführen der Jugendlichen aus ihren kriminellen Milieus, ohne menschenunwürdige Aspekte erfüllen können?
Um sich an eine Antwort dieser Fragen annähern zu können, müssen verschiedene Modelle von Erziehungscamps benannt und hinsichtlich ihrer inneren Struktur betrachtet werden. In dem Rahmen dieses Aufsatzes werden zwei Formen eines Erziehungslagers vorgestellt werden: Das Wildnis-Therapie-Programm der Organisation Catherine Freer und das „Boxcamp“ von Lothar Kannenberg. In beiden Konzepten stehen bestimmte leitende Elemente im Mittelpunkt. In dem Konzept Cetherine Freers ist die Natur das Herzstück des Programms, während sich in dem Erziehungslager Lothar Kannenbergs alles um den Sport dreht.
Die Thematik der Erziehungslager soll anschließend in die pädagogische Linie dreier Ansätze eingegliedert werden, die von Aspekten geprägt sind, die sich auch die Konzepte der Erziehungslager zu Eigen machen. Näher betrachtet werden soll im Rahmen dieser Arbeit die Idee der Charaktererziehung von Foerster, die Erlebnispädagogik Hanhs und die Konzeption der Landerziehungsheime von Lietz.
Abschließend werden die Modelle des Erziehungslagers kritische reflektiert, um im Fazit eine erste vorsichtige Beantwortung der zu Beginn gestellten Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Erziehungslagern geben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ,Teenager außer Kontrolle - Letzter Ausweg wilder Westen❝
- DAS,,BOXCAMP"
- EINORDNUNG DER KONZEPTIONEN IN REFORMPÄDAGOGISCHE IDEEN
- Die Charaktererziehung Foersters
- Die Erlebnispädagogik
- Die Landerziehungsheime Lietz'
- ERZIEHUNGSLAGER ALS REFORMPÄDAGOGISCHES KONZEPT? EINE KRITISCHE REFLEXION
- FAZIT
- LITERATURANGABEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Konzeption von Erziehungslagern als „neues“ reformpädagogisches Konzept. Sie analysiert zwei konkrete Modelle, das Wildnis-Therapie-Programm der Organisation Catherine Freer und das „Boxcamp“ von Lothar Kannenberg, und setzt diese in Bezug zu reformpädagogischen Ideen wie der Charaktererziehung Foersters, der Erlebnispädagogik und den Landerziehungsheimen Lietz'. Die Arbeit zielt darauf ab, die Sinnhaftigkeit und die ethischen Implikationen von Erziehungslagern zu beleuchten.
- Erziehungslager als „neues“ reformpädagogisches Konzept
- Analyse von zwei konkreten Modellen: Wildnis-Therapie-Programm und „Boxcamp“
- Einordnung in reformpädagogische Ideen: Charaktererziehung, Erlebnispädagogik, Landerziehungsheime
- Sinnhaftigkeit und ethische Implikationen von Erziehungslagern
- Kritik an den Konzepten und deren Umsetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Erziehungslager vor und beleuchtet die aktuelle Debatte um Jugendkriminalität und die Forderung nach härteren Strafen. Sie führt die beiden Modelle des Wildnis-Therapie-Programms und des „Boxcamps“ ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit näher betrachtet werden.
Das Kapitel „Teenager außer Kontrolle - Letzter Ausweg wilder Westen“ beschreibt das Wildnis-Therapie-Programm der Organisation Catherine Freer. Es erläutert die Ziele des Programms, die Methoden der Therapie und die Rolle der Natur in der Erziehung krimineller Jugendlicher.
Das Kapitel „DAS,,BOXCAMP““ stellt das Konzept des „Boxcamps“ von Lothar Kannenberg vor. Es fokussiert auf die Rolle des Sports in der Erziehung und die Bedeutung von Disziplin und körperlicher Anstrengung.
Das Kapitel „EINORDNUNG DER KONZEPTIONEN IN REFORMPÄDAGOGISCHE IDEEN“ setzt die beiden Modelle der Erziehungslager in Bezug zu reformpädagogischen Ideen. Es analysiert die Charaktererziehung Foersters, die Erlebnispädagogik Hanhs und die Konzeption der Landerziehungsheime von Lietz' und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Konzepten der Erziehungslager.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Erziehungslager, Jugendkriminalität, Reformpädagogik, Wildnis-Therapie, Erlebnispädagogik, Charaktererziehung, Landerziehungsheime, Disziplin, Sport, Natur, Werteerziehung, Kritik, ethische Implikationen.
- Quote paper
- Inga Hemmerling (Author), 2008, "Teenager außer Kontrolle", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112514
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