[...] nach Italien, nach Italien! rief ich voller Vergnügen aus, und rannte, ohne an die verschiedenen Wege zu denken, auf der Straße fort, die mir eben vor die Füße kam. – voller Ungestüm zieht es Eichendorffs Taugenichts nach Italien.
Joseph von Eichendorff ist selbst nie in Italien gewesen – „[...] dennoch hat interessanterweise seine bekannteste Erzählung ‘Aus dem Leben eines Taugenichts’ von 1826 das romantische Italienbild geprägt wie kaum ein anderer Text, [...]
Warum zieht es den Taugenichts ausgerechnet nach Italien und dort insbesondere nach Rom [...]?
Eichendorff ist nicht der erste und einzige Dichter, der Italien als Schauplatz seiner Dichtung wählt. Vielmehr reiht sie sich eine lange Tradition literarischer Italienbilder ein, die ungefähr mit Goethe beginnt und bis in die Gegenwart hinein anhält. Die Darstellung und Symbolik Italiens nimmt dabei in der deutschen Dichtung eine wichtige „literaturhistorische Konstante“ ein. Wie äußert sich diese bei Eichendorff? Wie gestaltet ein Dichter sprachlich eine Gegend, eine Landschaft, die er selbst noch nie bereist hat? Wie lässt er seinen Protagonisten Land und Leute erfahren? Welche Bedeutung hat Italien und seine Darstellung in Hinblick auf den gesamten Text?
Die folgende Arbeit möchte diesen Fragen auf den Grund gehen und hierzu das Italienbild in Eichendorffs Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“ untersuchen.
Dazu sollen im ersten Teil der Arbeit einschlägige Textstellen auf die Darstellung des Italienbildes hin untersucht und analysiert werden. Erste Deutungen werden an dieser Stelle weitestgehend immanent erfolgen. Im zweiten Teil der Arbeit sollen unter Einbezug der Forschungsliteratur verschiedene Bedeutungsaspekte Italiens herausgearbeitet werden. Die Frage nach dem Italienbild Eichendorffs bildet den Abschluss der Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Darstellung Italiens im „Taugenichts"
- 1. Aufbruch und Wanderschaft ...gen Italien hinunter
- 2. Mit dem Postillon durch Oberitalien
- 3. Vor den Toren Roms
- a. Kindheitserinnerung
- b. Erster Anblick der Stadt
- c. Der Gang durch die Heide
- 4. Rom und Rückkehr nach Wien
- III. Die Deutung des Italienbildes im „Taugenichts"
- 1. Das Land der Sehnsucht — Italien als irdisches Paradies und Heimat der Kunst
- 2. Italien und Venus — Die Romantisierung des Italienbildes
- 3. „Gottferne und Gottnähe" — Rom als „Kampfplatz des Glaubens"
- IV. Das Bild Italiens in Eichendorffs „Taugenichts"
- V. Schluss
- VI. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Italienbild in Joseph von Eichendorffs Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts". Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Darstellung Italiens in der Erzählung zu analysieren und zu deuten. Dabei werden die einschlägigen Textstellen im ersten Teil der Arbeit immanent untersucht. Im zweiten Teil der Arbeit werden unter Einbezug der Forschungsliteratur verschiedene Bedeutungsaspekte Italiens herausgearbeitet. Die Frage nach dem Italienbild Eichendorffs bildet den Abschluss der Untersuchung.
- Das Italienbild in Eichendorffs „Taugenichts"
- Die Darstellung Italiens in der Erzählung
- Die Deutung des Italienbildes
- Das Land der Sehnsucht
- Rom als „Kampfplatz des Glaubens"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Italienbild in Eichendorffs „Taugenichts" und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel II untersucht die Darstellung Italiens in der Erzählung, indem es verschiedene Textstellen analysiert und erste Deutungen vornimmt. Kapitel III beleuchtet verschiedene Bedeutungsaspekte Italiens unter Einbezug der Forschungsliteratur. Kapitel IV fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine Interpretation des Italienbildes in Eichendorffs „Taugenichts".
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Italienbild, die Romantik, die Darstellung Italiens in der Literatur, das „Taugenichts", die Sehnsucht, das irdische Paradies, die Heimat der Kunst, die Romantisierung des Italienbildes, die Frau Venus, die „Gottferne und Gottnähe", Rom als „Kampfplatz des Glaubens" und die Reise nach Rom.
- Quote paper
- Katharina Tiemeyer (Author), 2005, ...nach Italien! Das Bild Italiens in "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112091
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