Die Hausarbeit dokumentiert Aspekte der 14-stündigen Unterrichtseinheit (UE) „Poetry Slam – Inszenierte Gegenwartslyrik“ in einer 8. Klasse. Die Einheit basiert auf dem Prinzip des Verknüpfens von analytischen, kreativ-produktiven und handlungsorientierten Ansätzen, um zum einen das Interesse der Schüler für lyrische Texte zu wecken und zum anderen ihre Eigenaktivität in Form von
Schreibprozessen zu initiieren. Der Schwerpunkt der Einheit liegt auf einem fünfstündigen Lernzirkel, der sich durch makromethodisch vielfältige Stationen
auszeichnet und es ermöglicht, dass die Schüler durch ihre prozessorientierte Arbeitsweise am Ende der UE ihren eigenen Poetry Slam veranstalten können.
Inhalt
I. PROBLEMSTELLUNG
1. Thema
2. Zielvorstellung und Leitfragen
2.1 Bezug der Leitfragen zum Modul
2.2 Bezug der Leitfragen zum Lehrplan
2.3 Bezug der Leitfragen zu den Ausbildungsstandards
2.3.1 Allgemeine Ausbildungsstandards
2.3.2 Fachspezifische Ausbildungsstandards
2.4 Bezug der Leitfragen zu den Bildungsstandards
II. UNTERRICHTSPRAXIS
1. Lernausgangslage
2. Vorstellung des Unterrichtsgegenstandes „Slam Poetry“
3. Didaktische Überlegungen und Entscheidungen
4. Methodische Überlegungen und Entscheidungen
4.1 Das Portfolio
4.2 Der Lernzirkel
4.3 Die Textlupe
4.4 Der Poetry Slam
5. Aufbau der Unterrichtseinheit
6. Ausgewählte Aspekte des Unterrichtsgeschehens
6.1 Darstellung und Reflexion des Lernzirkels
6.2 Darstellung und Reflexion des Poetry Slams
III. EVALUATION UND PERSÖNLICHES RESÜMEE
1. Die Evaluationsverfahren
2. Auswertung der Unterrichtseinheit in Hinblick auf die Leitfragen
2.1 Die Motivation der Schüler im Umgang mit lyrischen Texten
2.2 Der Zuwachs der Schreibkompetenz
3. Fazit und Schlussfolgerungen für die weitere unterrichtliche Tätigkeit
IV. LITERATURVERZEICHNIS
I. Problemstellung
1. Thema
Die Hausarbeit dokumentiert Aspekte der 14-stündigen Unterrichtseinheit (UE) „Poetry Slam – Inszenierte Gegenwartslyrik“ in einer 8. Klasse. Die Einheit basiert auf dem Prinzip des Verknüpfens von analytischen, kreativ-produktiven und handlungsorientierten Ansätzen[1], um zum einen das Interesse der Schüler[2] für lyrische Texte zu wecken und zum anderen ihre Eigenaktivität in Form von Schreibprozessen zu initiieren. Der Schwerpunkt der Einheit liegt auf einem fünfstündigen Lernzirkel, der sich durch makromethodisch vielfältige Stationen auszeichnet und es ermöglicht, dass die Schüler durch ihre prozessorientierte Arbeitsweise am Ende der UE ihren eigenen Poetry Slam veranstalten können.
2. Zielvorstellung und Leitfragen
Lyrik zählt in der Schule oftmals zu den Unterrichtsinhalten, die bei Schülern negative Vorstellungen hervorrufen, da sie mit Gedichten häufig nur analytische und interpretatorische Arbeitsvorgänge assoziieren.[3] Dabei bietet gerade diese Gattung ein großes Identifikationsangebot und fordert zur Imagination und Kreativität heraus.[4] Ein zeitgemäßer Umgang mit lyrischen Texten soll die Eigenaktivität der Schüler durch kreativ-produktive Aufgaben fördern, ohne den analytisch-interpretatorischen Ansatz zu vernachlässigen. Diese beiden Verfahren dürfen nicht als Gegensätze, sondern müssen als sich gegenseitig ergänzende Methoden verstanden werden.[5]
In der UE „Poetry Slam – Inszenierte Gegenwartslyrik“ verfolge ich das Lernziel, den Schülern durch analytische, kreativ-produktive und handlungsorientierte Verfahren den Zugang zu ly-rischen Texten, speziell Slam Poetry, näher zu bringen, sodass ihr Umgang mit dieser Gattung freudig, kreativ und selbstständig ausfällt. Um diese Zielvorstellung zu erreichen, werden die Schüler sich mit dieser Form der Gegenwartslyrik auseinandersetzen, indem sie Themen und Autoren zeitgenössischer Literatur kennen lernen und davon ausgehend die Motivation erlangen, eine eigene Richtung des literarischen Ausdrucks zu finden. Dabei erhalten sie die Möglichkeit, für sie relevante Themen in ihrer eigenen Sprache zu formulieren und sprachlich auszugestalten, um beim Poetry Slam ihr Anliegen vor den Mitschülern zu vertreten. Die klang-lichen und rhythmischen Merkmale der Slam-Dichtung lassen sich mit Hilfe von Interviews und Slam Poetrys bekannter Interpreten erarbeiten, sodass die Schüler im weiteren Verlauf der UE die Stilmittel und Texttricks bei der Produktion eigener Texte anwenden können. Zudem soll die Lerngruppe den wirkungsvollen Vortrag ihrer Slam-Dichtung einüben, um diese beim Poetry Slam zu performen, was ein starkes emotionales Erlebnis für die Schüler sein wird. Sie lernen dabei außerdem die literarische Qualität zu reflektieren, da sie in der Rolle des Publikums die Texte von anderen im Hinblick auf Inhalt und Vortrag beurteilen.
Der Schwerpunkt der UE liegt somit auf der prozessorientierten Schreibproduktion, die aufgrund des stattfindenden Poetry Slams bei Schülern vermutlich mit einem hohen Maß an intrinsischer Motivation[6] verknüpft sein wird, da sie gelungene Texte auf der Bühne performen möchten und somit einen starken Anreiz haben.[7] Ein wünschenswerter Nebeneffekt ist dabei, dass sie sich automatisch mit Stilmerkmalen lyrischer Texte auseinandersetzen, die für den Deutschunterricht in höheren Klassenstufen relevant sein werden.
Aus der oben formulierten Zielvorstellung ergab sich unmittelbar folgende erste Leitfrage, die für den Unterrichtsgegenstand „Lyrische Texte“ prägnant ist:
1) Inwieweit stärkt die Kombination von analytisch-interpretierenden, kreativ-produktiven und handlungsorientierten Verfahren bei gymnasialen Schülern einer 8. Klasse die Motivation beim Umgang mit lyrischen Texten, speziell Slam Poetry?
Bei der Planung und Gestaltung der Unterrichtseinheit habe ich großen Wert auf schüleraktivierende Aufgabenstellungen in Form von Schreibproduktionen und Performanceübungen gelegt, sodass ich eine weitere Leitfrage in der vorliegenden Arbeit untersuchen möchte:
2) Inwieweit fördert die Verknüpfung der Formen die Schreibkompetenz der Schüler?
2.1 Bezug der Leitfragen zum Modul
Anregungen, die zur Formulierung der Leitfragen führten, habe ich in der Ausbildungsveranstaltung „Prozess- und Produktorientierung beim Schreiben“ (Pflichtmodul Deu-GY-B1) erhalten. Beim Verfassen von Texten muss man zwischen verschiedenen Schreibformen unterscheiden, die sich in einem Spektrum von gebunden bis offen erstrecken[8]. Slam Poetrys gehören zu den offeneren Schreibformen, da den Schülern bei der Gestaltung viele Freiheiten gelassen werden. So steht es ihnen frei, das Thema festzulegen, und auch der formale Aufbau bietet aufgrund der fließenden Grenze zwischen Lyrik und Prosa viel Spielraum. Im Modul erprobten wir Formen der Überarbeitung von Schreibprodukten, die mich dazu anregten, die von den Schülern produzierten Slam Poetrys durch das Verfahren der Textlupe überarbeiten zu lassen[9].
Des Weiteren erlangte ich im Modul „Analytischer und produktiver Umgang mit Texten und Medien“ (Pflichtmodul Deu-GY-B2) Einsichten in die Verknüpfung der Makromethoden, die mich in meinem Vorhaben stärkten, in meiner UE analytische, kreativ-produktive und handlungsorientierte Verfahren zu koppeln, um bei den Schülern den Verstehensprozess anzuregen. Gerade diese Kombination, so lernte ich im Modul, bewirkt, dass das Ich des einzelnen Schülers einen besseren Zugang zu literarischen Texten gewinnt, woraus im Nachfolgenden eine höhere Motivation, sich mit Lyrik zu befassen, resultiert.
2.2 Bezug der Leitfragen zum Lehrplan
Der Lehrplan Deutsch (Sek I) sieht für die Klassenstufe 7/8 das Unterrichtsthema „Lyrische Texte“ unter dem Gegenstandsfeld „Texte – literarisch-fiktionale Texte“ vor[10]. Die UE „Poetry Slam“ fördert bezüglich der SACHKOMPETENZ den Umgang der Schüler mit Gegenwartslyrik, indem sie sich sowohl mit den thematischen als auch gattungsspezifischen Inhalten von Slam Poetry auseinandersetzen. Sie lernen, die lyrischen Texte eigenständig durch schreibende, vortragende und gestaltende Methoden zu erschließen (METHODENKOMPETENZ) und dabei sowohl einen individuellen Zugang zu Slam Poetry zu finden (SELBSTKOMPETENZ) als auch sich im Gespräch mit den Mitschülern über die Besonderheiten dieser Gegenwartslyrik auszutauschen (SOZIALKOMPETENZ).[11] Der Beitrag der UE zur Grundbildung fällt in den Gegenstandsbereich der Förderung der Schreibkompetenz[12]. Im Hinblick auf die Lernausgangslage ist dabei an individuelle Voraussetzungen der Schüler aus vorhergehenden Schuljahren genauso anzuknüpfen wie an ihren derzeitigen entwicklungspsychologischen Stand. Durch die Arbeit mit einem Portfolio soll den Schülern die Prozesshaftigkeit ihres Schreibens deutlich werden, um so ihr metho-disches Repertoire hinsichtlich der Schreibkompetenz zu erweitern. Der Umgang mit Slam Poetry führt die Schüler in die von den Slammern wahrgenommene Realität und ermöglicht es, Alltagsthemen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Insofern leistet die UE einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Kernproblem 2 – Lebensgrundlagen. Die Schüler werden animiert, über die Wahrnehmung und Darstellung von Wirklichkeiten in den lyrischen Texten nachzudenken und davon ausgehend ein eigenes Selbst- und Weltverständnis zu entwickeln.[13]
2.3 Bezug der Leitfragen zu den Ausbildungsstandards
2.3.1 Allgemeine Ausbildungsstandards
Folgende allgemeine Ausbildungsstandards liegen der UE zugrunde, wobei der Schwerpunkt auf der PLANUNG, DURCHFÜHRUNG UND EVALUATION VON UNTERRICHT liegt. Die Lehrkraft in Ausbildung plant ihren Unterricht mittelfristig unter Berücksichtigung der Lehrpläne und im Kontext von Unterrichtseinheiten (I/1-2[14] ). Sie gestaltet den Unterricht entsprechend den Aspekten der Lernkompetenz (I/4), indem jeder Kompetenzbereich im Verlauf der UE in mindestens einer Stunde vorrangig gefördert wird. Des Weiteren berücksichtigt die Lehrkraft in Ausbildung die unterschiedlichen Voraussetzungen und Kompetenzen der Lernenden (I/7) dergestalt, dass sie analytische, kreativ-produktive und handlungsorientierte Verfahren einsetzt, um verschiedene Lern- und Verstehenstypen anzusprechen. Dabei steht die Förderung der Selbstständigkeit der Klasse durch eine Vielzahl schüleraktivierender Unterrichtsformen (I/5) im Vordergrund.
Das Prozess-Portfolio dokumentiert die Kompetenzentwicklung der Schüler im Bereich des Schreibens (I/8) und bietet gleichzeitig der Lehrkraft in Ausbildung die Möglichkeit, sowohl die Leistungen der Lernenden nach kompetenzbezogenen Kriterien zu beurteilen (I/13) als auch den Unterricht zu evaluieren (I/14).
Hinsichtlich des SELBSTMANAGEMENTS werden Konsequenzen aus der Reflexion der eigenen Arbeit gezogen (IV/25), die am Ende der Hausarbeit aufgezeigt werden.
In Bezug auf die BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSEFFEKTE werden die Lernenden im eigenverantwortlichen Unterricht der Lehrkraft in Ausbildung die zu erwartenden Fortschritte beim Kompetenzerwerb erzielt haben (V/29). Sie tragen im Unterricht Verantwortung für den eigenen Lernprozess (V/30), indem sie bei der Methode „Textlupe“ zusammen mit ihren Mitschülern die Gestaltung der selbst verfassten Slam Poetrys reflektieren.
2.3.2 Fachspezifische Ausbildungsstandards
Die Lehrkraft in Ausbildung soll Grundpositionen der Schreibdidaktik kennen und Methoden zur Unterstützung des Schreibprozesses nutzen (6[15] ). Ich werde dieser Forderung insofern gerecht, als dass die UE auf der Basis aktueller didaktischer Fachliteratur konzipiert ist. Das von den Schülern erstellte Portfolio unterstützt die prozessorientierte Schreibproduktion, welche durch das Verfahren der Textlupe optimiert wird.
Der in die Einheit integrierte Lernzirkel ist durch analytische, kreativ-produktive und handlungsorientierte Stationen geprägt und kommt somit der Forderung nach, dass die Lehrkraft in Ausbildung den analytischen sowie handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Texten vermitteln soll (11).
2.4 Bezug der Leitfragen zu den Bildungsstandards
Über den Lehrplan hinausgehend nimmt die UE Bezug auf folgende in den Bildungsstandards für die Schreibkompetenz zu erlangende Basisfähigkeiten. Die im Lernzirkel von der Klasse eingeforderten Texte setzen voraus, dass die Schüler dem Schreibanlass und dem Auftrag entsprechend Schriften verfassen, die zielgerichtet und adressatenbezogen sind[16]. Dabei entwickeln sie eigene Ideen und bringen sie unter Berücksichtigung sprachlicher Mittel[17] sowie der Fehlerfreiheit hinsichtlich Orthographie und Grammatik[18] zum Ausdruck. Des Weiteren nutzen sie produktive Schreibformen, indem sie umschreiben, weiterschreiben und ausgestalten[19]. Durch die Arbeit mit dem Portfolio sowie der Textlupe überarbeiten die Lernenden ihren Slam Poetry oder den eines Mitschülers, indem sie den thematischen Schwerpunkt und die sprach-liche Gestaltung überprüfen und bei Bedarf optimieren[20].
II. Unterrichtspraxis
1. Lernausgangslage: Lerngruppe und Lehrkraft
Seit Beginn des Schuljahres 2007/08 unterrichte ich die Klasse UIII c eigenverantwortlich im Fach Deutsch im Rahmen von vier Wochenstunden. Sie setzt sich aus neun Jungen und zehn Mädchen zusammen. Die geringe Klassenstärke führt zu einer guten ARBEITSATMOSPHÄRE, die für diese UE eine wichtige Grundlage bildet. Die Schüler fühlen sich in ihrer Gemeinschaft wohl und haben keine Hemmungen, ihre Slam-Dichtungen vorzutragen, da sie darauf achten, auf respektvolle Art miteinander umzugehen und Kritik zu üben.
Der LEISTUNGSSTAND der Klasse ist heterogen, wobei es ein sehr großes Mittelfeld gibt, wenige sehr gute, aber auch nur einige schwache Schüler. Generell lässt sich aber sagen, dass die gesamte Lerngruppe mit viel Engagement und Motivation dem Deutschunterricht folgt. Die Mitarbeit im Unterricht fällt entsprechend rege aus, auch schwächere Schüler zeigen sich interessiert. Sie beteiligen sich vorwiegend bei reproduktiven Arbeiten oder der Vorstellung von Ergebnissen aus Gruppen- und Partnerarbeiten.
Gelegentliche Störungen im Unterricht in Form von Unaufmerksamkeiten und Gesprächen zwischen den Schülern lassen sich auf das Alter der Lerngruppe zurückführen; sie befindet sich entwicklungspsychologisch in der Phase der Identitätsfindung[21], was auch durch das Ausprobieren verschiedener Rollen im Unterrichtsgeschehen deutlich wird. Insbesondere einige Jungen versuchen durch „Coolness“ zu zeigen, dass sie dem Faktor „Schule“ derzeit nur eine untergeordnete Funktion zuordnen. Gerade diese Schüler sollen durch die UE erfahren, dass auch Themen, die sonst vielmehr der Freizeitrubrik angehören, Platz im Unterricht haben. So können sie sich im Lernzirkel an verschiedenen Alltagsthemen orientieren, um eigene Texte zu produzieren. Aufgrund des ausgeprägten Lebensweltbezugs ist davon auszugehen, dass die gesamte Klasse eine große Motivation aufweisen wird, Slam-Dichtungen zu verfassen.
Im letzten Schuljahr haben sich die Schüler mit traditionellen Gedichten beschäftigt, indem sie sie hinsichtlich ihres Inhalts und einfacher Stilmittel analysiert haben. Diese Lyrik-Einheit stieß aufgrund ihres konventionellen Charakters auf keine gute Resonanz, sodass es mir nun ein großes Anliegen ist, der Klasse zu vermitteln, dass der Umgang mit lyrischen Texten auch Freude bereiten kann, indem kreativ-produktiv und handlungsorientiert gearbeitet wird.
2. Vorstellung des Unterrichtsgegenstandes „Slam Poetry“
Lyrik zeigt nach Kaspar H. Spinner, „wie mit wenigen Worten viel gesagt werden kann. In ihr verdichte sich zentrale existentielle Erfahrung […], die als Identifikationsangebot und Anstoß zur Reflexion dienen kann. Gedichte seien durch Polyvalenz gekennzeichnet, die zu Imagination und Kreativität herausfordern“[22]. Die Gattung impliziert somit geradezu einen schüleraktivierenden Unterricht, der die Selbsttätigkeit der Lernenden fördert. Dennoch wirkt der Umgang mit Gedichten oftmals schwierig, die Schüler empfinden ihn als aufoktroyiert. Um einen freudvollen Zugang zu Lyrik zu ermöglichen, habe ich mich anstelle von traditionellen Gedichten für die Gegenwartslyrik „Slam Poetry“ entschieden. Abraham und Kepser verweisen in ihrer Didaktik bereits auf das Phänomen: „Von der breiten Öffentlichkeit fast ungemerkt hat sich außerdem seit 1995 eine junge Szene für mündlich vorgetragene Gedichte etabliert, […]. Die Rede ist von den sogenannten Poetry Slams […]. Die vorgetragenen Texte […] richten sich also an ein überwiegend junges Publikum.“[23]
[...]
[1] Der Begriff „handlungs- und produktionsorientiert“ beinhaltet zwei unterschiedliche Formen des aktiv-produktiven Umgangs mit Texten: Bei handlungsorientierten Verfahren steht das praktische Handeln und der aktive Gebrauch der Sinne im Vordergrund, während bei produktionsorientierten Methoden das produktive Erstellen von Texten gefordert wird.
[2] Im Folgenden verwende ich den Begriff „Schüler“ als geschlechtsneutrale Gruppenbezeichnung.
[3] Um die Motivation der Schüler hinsichtlich des Themas „Lyrische Texte“ vor Beginn der UE beurteilen zu können, haben sie einen Fragebogen ausgefüllt, der u.a. Items bzgl. der motivationalen Ebene enthielt. Die Beantwortung seitens der Lerngruppe zeigte deutlich, welch negative Assoziationen das Thema bei ihnen hervorruft (siehe Kap. III.2.1).
[4] Vgl. Abraham/Kepser 2005, S. 130.
[5] Vgl. Waldmann 2006, S. 275.
[6] Von intrinsischer Motivation spricht man, wenn eine Handlung nicht aufgrund des Wunsches, positive Folgen herbeizuführen oder negative zu vermeiden, ausgeführt wird, sondern wenn die Gründe der Durchführung im Bereich der Handlung selbst liegen, weil sie als interessant oder spannend erlebt wird (vgl. Schiefele/Schreyer 1994, S. 1f.).
[7] Der theoretische Ansatz der Anreizmotivation beruht im Wesentlichen auf der Feldtheorie des Gestaltpsychologen Kurt Lewin. Überträgt man das Konzept auf die Schule, so sind Lernende im Unterricht mit positiven und negativen Anreizen konfrontiert. Motivierend wirkt sich für Schüler die Erwartung aus, dass ein bestimmtes Verhalten gewisse Konsequenzen nach sich zieht (vgl. Rudolph 2003, S. 84f.). Im Rahmen dieser UE ist zu erhoffen, dass der Ausblick auf den Poetry Slam die Schüler motiviert, gelungene Slam-Dichtungen zu produzieren.
[8] Eine Interpretation gehört z.B. der gebundenen Form an, da sie nach ganz bestimmten Kriterien zu verfassen ist. Bei einem Tagebucheintrag handelt es sich um eine offene Form.
[9] Die Textlupe gilt als eines der effektivsten Mittel zur Textoptimierung. Im Kapitel II.4.3 wird diese Methode vorgestellt.
[10] Vgl. Lehrplan SH/Deutsch, S. 44.
[11] Vgl. ebd., S. 44.
[12] Vgl. ebd., S. 20.
[13] Vgl. ebd., S. 17.
[14] Vgl. IQSH: Übersicht zur Ausbildung Deutsch, S. 6f. In Klammern sind jeweils der Qualitätsbereich sowie die fortlaufende Nummer der allgemeinen Ausbildungsstandards genannt.
[15] Vgl. IQSH: Übersicht zur Ausbildung Deutsch, S. 11. In Klammern ist die fortlaufende Nummer der fachspezifischen Ausbildungsstandards genannt.
[16] Vgl. Bildungsstandards, S. 9.
[17] Vgl. ebd., S. 9.
[18] Vgl. ebd., S. 11.
[19] Vgl. ebd., S. 12.
[20] Vgl. ebd., S. 13.
[21] Vgl. Oerter/Dreher 2002, S. 290.
[22] Spinner, zitiert in Abraham/Kepser 2005, S. 130.
[23] Abraham/Kepser 2005, S. 133.
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