Dan Browns 2003 erschienener Roman Sakrileg hat in Deutschland alle Verkaufsrekorde gebrochen und sich zu einem beliebten Gesprächs- und Medienthema entwickelt. Selten ist ein Roman auf ein solch breites Interesse gestoßen und so anhaltend diskutiert worden wie Sakrileg.
Seither sind unzählige Veröffentlichungen anderer Autoren gefolgt, die mit ähnlichen Themen versuchen, an den Erfolg ihres Vorbildes anzuknüpfen. Das Lesepublikum wird mit Verweisen wie „Für alle Fans von Sakrileg“ gelockt, diese Publikationen ebenfalls zu kaufen, nicht selten erscheinen sie mit beinahe identischem Cover und unter ähnlichen Titeln wie Dan Browns Bestseller. Fernsehsender produzieren reihenweise Dokumentationen unter Bezugnahme auf Sakrileg und eine hochkarätig besetzte Kinoverfilmung gab es ebenfalls.
Die vorliegende Arbeit soll der Erfolgsgeschichte des Romans auf den Grund gehen und die Frage beantworten, wie dieser Erfolg zustande kommen konnte.
Im ersten Kapitel sollen dazu zunächst die literarischen, wissenschaftlichen und historischen Hintergründe und Ursprünge der in Sakrileg aufgestellten Theorien beleuchtet werden. Ziel dieser Darstellung ist es zu verdeutlichen, dass viele von Dan Browns Ideen keineswegs neu sind, sondern bereits von anderen Autoren vorgestellt oder auf eine andere Art thematisiert wurden.
Gerade weil die meisten der Hintergrundaspekte von Sakrileg nicht neu sind, muss es gesellschaftliche Bedingungen geben, die dafür gesorgt haben, dass Browns Themen gerade zu diesem Zeitpunkt auf eine solch enorme Resonanz gestoßen sind. Diese gesellschaftlichen Gegebenheiten und Tendenzen sollen im zweiten Teil der Arbeit untersucht werden, gegliedert in Teilbereiche, die im Roman relevant sind: Religion, die Bedeutung von Verschwörungen und Verschwörungstheorien und Mythen in der heutigen Zeit und schließlich die wichtigsten Aspekte zur aktuellen Literaturrezeption in Deutschland sowie zu ausgewählten wirtschaftlichen Aspekten.
Auf diese Weise hofft diese Arbeit, das Phänomen Sakrileg erklärbar zu machen und zu zeigen, dass der Erfolg des Romans kein Zufall ist, sondern in vielerlei Hinsicht ein Spiegel der heutigen Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Thesen und ihre Herkunft
- 1.1. Die Urmutter und das göttlich weibliche Prinzip
- 1.2. Die literarische Erschaffung und Weiterentwicklung des Grals
- 1.2.1. Das Mittelalter — der Gral wird erfunden
- 1.2.2. Die Weiterentwicklung des literarischen Grals
- 1.3. Der geheime Orden und da Vinci
- 1.4. Resümee — Inspirationsquellen und literarische Eigenleistung
- 2. Gesellschaftlich relevante Faktoren
- 2.1. Säkularisierung, Profanisierung und Resakralisierung
- 2.2. Faszination Verschwörungstheorien
- 2.3. Die Bedeutung des Gralsmythos in der heutigen Gesellschaft
- 2.4. Kauf- und Leseverhalten deutscher Romanrezipienten
- 2.5. Konstruierte Authentizität als Marketingstrategie
- 2.6. Resümee — Am Nerv der Zeit
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Erfolg des Romans "Sakrileg" von Dan Brown, der 2003 erschien und in Deutschland alle Verkaufsrekorde brach. Die Arbeit befasst sich mit den literarischen, wissenschaftlichen und historischen Hintergründen der im Roman aufgestellten Thesen und untersucht, inwiefern diese auf bereits existierende Konzepte zurückgreifen oder eigene Interpretationen darstellen. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Faktoren beleuchtet, die zum Erfolg des Romans beigetragen haben könnten, wie die Säkularisierung und die Faszination für Verschwörungstheorien. Die Bedeutung des Gralsmythos in der heutigen Gesellschaft sowie das Kauf- und Leseverhalten deutscher Romanrezipienten werden ebenfalls analysiert.
- Die literarischen und wissenschaftlichen Ursprünge der Thesen in "Sakrileg"
- Die Rolle von Säkularisierung und Profanisierung in der Rezeption des Romans
- Die Faszination für Verschwörungstheorien in der heutigen Gesellschaft
- Die Bedeutung des Gralsmythos als kulturelles Motiv
- Das Kauf- und Leseverhalten deutscher Romanrezipienten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die literarischen, wissenschaftlichen und historischen Hintergründe der in "Sakrileg" aufgestellten Thesen. Es wird gezeigt, dass viele von Dan Browns Ideen nicht neu sind, sondern bereits von anderen Autoren vorgestellt oder auf andere Weise thematisiert wurden. So wird die Annahme einer vorchristlichen Muttergottheit, die Brown in seinen Roman integriert, in der feministischen Wissenschaftsbewegung diskutiert. Die Idee des heiligen Grals als Symbol für Maria Magdalena lässt sich auf ältere Werke wie "The Holy Blood and the Holy Grail" von Lincoln, Baigent und Leigh zurückführen. Auch die Rolle der Prieuré de Sion, einem angeblichen Geheimbund, der das Geheimnis des Grals bewahrt haben soll, wird in "Sakrileg" aufgegriffen und lässt sich auf verschiedene Quellen zurückverfolgen, die sich in einer Grauzone zwischen Unterhaltungsliteratur und selbstbeanspruchter Wissenschaftlichkeit bewegen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit gesellschaftlich relevanten Faktoren, die zum Erfolg des Romans beigetragen haben könnten. Zunächst wird die Säkularisierung und die damit einhergehende Suche nach neuen Sinngebungen im Kontext des Romans beleuchtet. Die Faszination für Verschwörungstheorien in der heutigen Gesellschaft wird als weiterer relevanter Faktor betrachtet. Es wird argumentiert, dass Verschwörungstheorien in Zeiten von Verunsicherung und Misstrauen gegenüber Institutionen eine große Anziehungskraft haben. Die Bedeutung des Gralsmythos in der heutigen Gesellschaft wird ebenfalls diskutiert, wobei betont wird, dass Mythen als Modelle für menschliches Verhalten und Denken dienen können. Die Arbeit analysiert außerdem das Kauf- und Leseverhalten deutscher Romanrezipienten und zeigt auf, wie "Sakrileg" durch seine spannende Handlung, seinen Anspruch auf Authentizität und seine kurzen Kapitel den Bedürfnissen der heutigen Leser gerecht wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Roman "Sakrileg" von Dan Brown, den heiligen Gral, Maria Magdalena, die Prieuré de Sion, Verschwörungstheorien, Säkularisierung, Profanisierung, Resakralisierung, Kauf- und Leseverhalten, Authentizität und Marketingstrategie. Die Arbeit beleuchtet die literarischen, wissenschaftlichen und historischen Ursprünge der im Roman aufgestellten Thesen sowie die gesellschaftlichen Faktoren, die zu seinem Erfolg beigetragen haben könnten.
- Quote paper
- Kathrin Fehrholz (Author), 2007, Wie Dan Browns "Sakrileg" zum Bestseller wurde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112006
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