Die Arbeit setzt sich mit der Relevanz des Geschlechts für den Schulunterricht und dem Ansatz einer geschlechtersensiblen Pädagogik auseinander. Inwiefern beeinflusst die Schulpädagogik Lernende in dem Erwerb sowie der Persistenz von Geschlechtsidentitäten und -unterschieden? Welchen konkreten Beitrag leisten Lehrende dabei auf Grund ihrer (unbewussten) geschlechtertypisierenden Annahmen, Zuschreibungen und Verhaltensweisen? Welche Möglichkeiten und Grenzen zur Entdramatisierung von Geschlecht ergeben sich aus dem Ansatz einer geschlechtersensiblen Schulpädagogik?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entwicklung der geschlechtsbezogenen Pädagogik
- 3. Geschlechtersensible pädagogische Ansätze
- 4. Möglichkeiten und Grenzen geschlechtersensibler Pädagogik
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Relevanz des Geschlechts für den Schulunterricht und den Ansatz einer geschlechtersensiblen Pädagogik. Ziel ist es, traditionelle geschlechtsspezifische Annahmen und die unreflektierte Reproduktion von Geschlechtsdifferenzen im schulischen Kontext zu hinterfragen. Die Arbeit analysiert die Rolle der Schule und ihrer Akteure in der Konstruktion und Reproduktion von Geschlecht.
- Entwicklung der geschlechtsbezogenen Pädagogik (Defizit-, Differenz- und konstruktivistischer Ansatz)
- Geschlechtersensible pädagogische Ansätze und deren Umsetzung
- Möglichkeiten und Grenzen geschlechtersensibler Pädagogik in der Schule
- Einfluss von Lehrkräften und deren (unbewussten) geschlechtertypisierenden Annahmen
- Auswirkungen auf den Erwerb und die Persistenz von Geschlechtsidentitäten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der geschlechtersensiblen Schulpädagogik ein und betont die aktuelle Relevanz dieser Thematik vor dem Hintergrund der Debatte um schulische Jungenförderung und der Herausstellung geschlechtlicher Unterschiede. Sie skizziert die Bedeutung einer geschlechtsbezogenen Perspektive für Bildungseinrichtungen, die Auswahl und Vermittlung von Bildungsinhalten, Sozialisationsziele und die Gestaltung des schulischen Umfelds. Die Arbeit untersucht den Einfluss der Schulpädagogik auf den Erwerb und die Persistenz von Geschlechtsidentitäten und -unterschieden, den Beitrag von Lehrenden durch (unbewusste) geschlechtertypisierende Annahmen und Verhaltensweisen, sowie die Möglichkeiten und Grenzen zur Entdramatisierung von Geschlecht im Kontext einer geschlechtersensiblen Schulpädagogik. Die Arbeit basiert auf den Ansätzen von Faulstrich-Wieland und Horstkemper (2012) sowie Plaimauer (2008), unter Berücksichtigung von Spiekwak und Otto (2010) und gliedert sich in drei Abschnitte.
2. Entwicklung der geschlechtsbezogenen Pädagogik: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Genderforschung in den letzten drei Jahrzehnten im Hinblick auf die Relevanz der Schule für die Herstellung und den Erhalt geschlechtsspezifischer Stereotype. Es beschreibt den Paradigmenwechsel von defizit- und differenzorientierten Ansätzen hin zu einem konstruktivistischen Ansatz. Der defizitorientierte Ansatz fokussierte zunächst auf die Benachteiligung von Mädchen, während der differenzorientierte Ansatz auf biologisch bedingte Geschlechtsunterschiede und deren gleichwertige Berücksichtigung abzielte. Das Kapitel analysiert kritische Aspekte beider Ansätze und diskutiert empirische Befunde zu geschlechtsbezogenen Unterschieden in schulischen Leistungen. Es wird auf die Rolle der Schule und ihrer Akteure im sozialen Kontext und die Auswirkungen stereotypischer Attribuierungen und Verhaltensweisen der Lehrenden auf die Geschlechtsidentitäten der Lernenden eingegangen. Schließlich wird die geschlechtsspezifische Polarisierung unter Lehrkräften hinsichtlich ihrer Positionen im Bildungswesen behandelt.
Schlüsselwörter
Geschlechtersensible Pädagogik, Genderforschung, Geschlechterdifferenzen, Schule, Bildung, Lehrkräfte, Lernende, Geschlechtsidentitäten, Defizitansatz, Differenzansatz, Konstruktivismus, Stereotype, Geschlechtergleichheit, Jungenförderung, Mädchenförderung.
Häufig gestellte Fragen zu: Geschlechterssensible Schulpädagogik
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Relevanz des Geschlechts für den Schulunterricht und den Ansatz einer geschlechtersensiblen Pädagogik. Sie hinterfragt traditionelle geschlechtsspezifische Annahmen und die unreflektierte Reproduktion von Geschlechtsdifferenzen im schulischen Kontext und analysiert die Rolle der Schule und ihrer Akteure in der Konstruktion und Reproduktion von Geschlecht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der geschlechterspezifischen Pädagogik (Defizit-, Differenz- und konstruktivistischer Ansatz), geschlechtersensible pädagogische Ansätze und deren Umsetzung, Möglichkeiten und Grenzen geschlechtersensibler Pädagogik in der Schule, den Einfluss von Lehrkräften und deren (unbewussten) geschlechtertypisierenden Annahmen sowie die Auswirkungen auf den Erwerb und die Persistenz von Geschlechtsidentitäten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein und betont die Relevanz im Kontext von Jungenförderung und geschlechtlicher Unterschiede. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der Genderforschung und den Paradigmenwechsel von defizit- und differenzorientierten Ansätzen hin zu einem konstruktivistischen Ansatz. Es analysiert kritische Aspekte beider Ansätze und diskutiert empirische Befunde zu geschlechtsbezogenen Unterschieden in schulischen Leistungen. Kapitel 3 behandelt geschlechtersensible pädagogische Ansätze und deren Umsetzung. Kapitel 4 befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen geschlechtersensibler Pädagogik in der Schule. Kapitel 5 ist ein Ausblick.
Welche Ansätze der Genderforschung werden berücksichtigt?
Die Arbeit basiert auf den Ansätzen von Faulstrich-Wieland und Horstkemper (2012) sowie Plaimauer (2008), unter Berücksichtigung von Spiekwak und Otto (2010). Sie differenziert zwischen Defizit-, Differenz- und konstruktivistischem Ansatz in der geschlechterspezifischen Pädagogik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geschlechtersensible Pädagogik, Genderforschung, Geschlechterdifferenzen, Schule, Bildung, Lehrkräfte, Lernende, Geschlechtsidentitäten, Defizitansatz, Differenzansatz, Konstruktivismus, Stereotype, Geschlechtergleichheit, Jungenförderung, Mädchenförderung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, traditionelle geschlechtsspezifische Annahmen und die unreflektierte Reproduktion von Geschlechtsdifferenzen im schulischen Kontext zu hinterfragen und den Einfluss der Schulpädagogik auf den Erwerb und die Persistenz von Geschlechtsidentitäten und -unterschieden zu untersuchen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Geschlechtersensible Pädagogik in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1118833