Im Mittelpunkt dieser Einführungsstunde zum Thema „der kleine Prinz“ steht das Erleben und Erfahren der Wüste als Hauptschauplatz des Märchens. Daher biete ich den S. heute einen kleinen Teil des literarischen Werkes vorlesend an, um im Folgenden sich eingehender mit der Wüste zu beschäftigen. Im Anschluss daran haben alle die Möglichkeit die Eindrücke, Wissen und Assoziationen zum Gehörten, Erlebten und Erfahrenen im Malen von Wüstenbildern auszudrücken. Für diese Stunde wie für alle weiteren Stunden habe ich den Nebenraum mit einer abgetrennten „(Vor-) Leseecke“ versehen. In dieser werde ich in den Folgestunden die Texte vorlesen, die Zeichnungen aus dem Buch über OHP zeigen können. Des Weiteren möchte ich hierin die Unterrichtsgespräche führen und die Ausblicke auf die Stundenvorhaben den SchülerInnen geben. Außerhalb der Leseecke werden dann die vertiefenden Lernmöglichkeiten angeboten werden.
Gliederung
1. Der kleine Prinz – Kurzanalyse
- Rahmenhanldung
- Botschaft
2. Methodisch-didaktische Analyse
- Geplanter Ablauf der Stunde
- Einstieg
- Erarbeitung
- Erarbeitung
- Vertiefung
- Abschluss
3. Lernmöglichkeiten
4. Schülerbeschreibung
5. Verlaufsplanung
6. Literaturhinweis
1. DER KLEINE PRINZ - Kurzanalyse
Rahmenhandlung
Ein Bruchpilot landet in einer einsamen Wüste; hier erscheint ihm der Kleine Prinz und erzählt von seiner Reise durch die Galaxie und seinen Erkenntnissen im Umgang mit den "komischen erwachsenen Leuten". Auf seinem Planeten pflegt der Kleine Prinz eine Rose, die für ihn geheimnisvoll und einzigartig ist. Er möchte ihr Geheimnis verstehen und das Geheimnis des Lebens. So macht er sich auf die Reise. Während seiner Reise begegnet der Kleine Prinz auf isolierten Planeten mit nur einem Bewohner
- einem König, aber permanent Autorität übt
- einem Eitlen, der nur dafür lebt, um bewundert zu werden
- einem Säufer, der trinkt, weil er sich seiner Sauferei schämt
- einem Geschäftsmann ("Ernsthafter Mann"), der ununterbrochen die Sterne zählt
- einem Laternenanzünder, den er um seine Treue bewundert und um seine Hoffnungslosigkeit bemitleidet
- einem Geographen, der nicht arbeiten kann, weil ihm die Forscher fehlen
Der kleine Prinz stellt fest: "Die großen Leute sind sehr merkwürdig!"
...und schließlich auf der Erde:
- einer Schlange
- einer Blume, die ihm erklärt, den Menschen fehlten die Wurzeln
- einer Schar von Rosen in einem Rosengarten, woraufhin er fürchtet, seine Rose sei doch nichts Besonderes
- einem Fuchs, den er zähmt, sich mit ihm vertraut macht und der ihm sein Geheimnis anvertraut:"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!"
- einem Weichensteller, der die Leute "nach Tausenderpaketen sortiert"
- einem Händler, der den Leuten mit durstlöschenden Pillen Zeit ersparen will
- wiederum der Schlange, die ihn mit einem Biss (nach seinem Wunsch) zurück zu seinem Planeten und seiner Rose schickt
Botschaft
Die Botschaft des Kleinen Prinzen:
- die naive, aber tiefgründige Vernunft des Kindes überschattet die rationalen, jedoch sinnlosen Überlegungen der Erwachsenen (höchste Oberflächlichkeit bis hin zur Nichtigkeit)
- Beschäftigung mit sich selbst als Ursache für Isolation und Einsamkeit vs. Freundschaft
- Mit seiner Lebenserfahrung gewinnt der Mensch Pseudo-Klugheit, die die Werte der Kindheit als inakzeptabel erscheinen lassen
- Die Einzelbewohner der Planeten stehen für Entfernung der Menschen zueinander
Dialogunfähigkeit; narzisstisches Ghetto
- Sie konzentrieren sich auf ihre Sinne, aber:"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
2. Methodisch-Didaktische Überlegungen
Im Mittelpunkt dieser Einführungsstunde zum Thema „der kleine Prinz“ steht das Erleben und Erfahren der Wüste als Hauptschauplatz des Märchens. Daher biete ich den S. heute einen kleinen Teil des literarischen Werkes vorlesend an, um im Folgenden sich eingehender mit der Wüste zu beschäftigen. Im Anschluss daran haben alle die Möglichkeit die Eindrücke, Wissen und Assoziationen zum Gehörten, Erlebten und Erfahrenen im Malen von Wüstenbildern auszudrücken.
Für diese Stunde wie für alle weiteren Stunden habe ich den Nebenraum mit einer abgetrennten „(Vor-) Leseecke“ versehen. In dieser werde ich in den Folgestunden die Texte vorlesen, die Zeichnungen aus dem Buch über OHP zeigen können. Des Weiteren möchte ich hierin die Unterrichtsgespräche führen und die Ausblicke auf die Stundenvorhaben den SchülerInnen geben. Außerhalb der Leseecke werden dann die vertiefenden Lernmöglichkeiten angeboten werden.
Geplanter Ablauf der Stunde:
Da es sich bei dieser Stunde um die Einführung in das Thema handelt, werde ich jedoch diese Stunde im eigentlichen Klassenzimmer beginnen, um dann in den Nebenraum zu wechseln. Das erscheint mir sinnvoll, damit die SchülerInnen sich zu Beginn nicht sogleich von der ungewöhnlicheren Einrichtung des Raumes beeinflussen lassen.
Wie üblich wird diese Unterrichtsstunde im Stuhlkreis beginnen. Ich verzichte heute auf den Kommunikationskreis, der aufgrund des am Wochenende stattgefundenen Schulfestes zu lange dauern würde. Die S. haben in den nachfolgenden Stunden dann die Möglichkeit ihre Erlebnisse und Eindrücke zu berichten.
Einstieg
Gemeinsam wird der heutige Stundenplan und das Datum des Tages erarbeitet. Dann werde ich kurz vor die Tür des Klassenraumes mich begeben und mich in den „Vorleser“ des kleinen Prinzen umkleiden. Dies soll in den kommenden Stunden zum Ritual und Erkennungszeichen für diese Unterrichtseinheit sein. Damit schaffe ich einen Orientierungsrahmen für die Schüler und strukturiere den Unterricht in sich.
Erarbeitung 1
Im Sitzkreis werde ich ein „vergrößerte“ Buchausgabe präsentieren und bereits jetzt schon eine kurze Begebenheit daraus vorlesen. Es handelt sich hierbei um die Sequenz, in der der Erzähler von der Wüste Sahara und seiner Notlandung berichtet. Im Anschluss soll ein kurzes Unterrichtsgespräch über das Gehörte und das Thema Wüste stattfinden. Mir ist bewusst, dass an einem solchen Gespräch nicht alle SchülerInnen aktiv teilnehmen werden. Dennoch möchte ich den wortgewandten S. die Möglichkeit geben das Gehörtes zu reflektieren und in eigenen Worten wiederzugeben oder auch Fragen zu stellen. Ich denke, dass dies als Motivation dient sich vertiefend auf das Thema einzulassen, um im Folgenden ganzheitliche Lernmöglichkeiten zu erhalten. Ich habe mich entschlossen diesen ersten kleinen Literaturabschnitt im Klassenzimmer und noch nicht in der Leseecke vorzulesen. Ich möchte damit vermeiden, dass die S. sich von den angebotenen Materialien und wüstenartigen Begebenheiten zu stark ablenken lassen und sich dann weniger auf das Vorlesen einlassen. In den folgenden Stunden werde ich dann nach dieser ersten Eingewöhnungsphase das Vorlesen im Nebenraum vornehmen.
Erarbeitung 2
Im Anschluss daran, werden wir in das Nebenzimmer wechseln. Dort umfängt die Schüler der umgestaltete Raum mit ausgelegter Plane, aufgestellten Staffeleien und der Leseecke. Ich bitte die S. in der Leseecke Platz zu nehmen und ihre Eindrücke zu äußern. In der Leseecke ist Sand (als Hinweis auf die Wüste Sahara) ausgelegt. Des Weiteren dienen Steine als Sitzgelegenheit. Hier möchte ich alle S. die Möglichkeit geben sich über taktile-haptische und audio-visuelle Eindrücke vertiefend mit dem Thema Wüste zu beschäftigen. Als Medien verwende ich erwärmten Sand und warme Steine. Des Weiteren kommen Wüstengeräusche und Wüstenbilder zum Einsatz. Dies alles ermöglicht den Kindern sich eingehender mit dem eigentlichen Hauptschauplatz des „kleinen Prinzen“ zu beschäftigen.
Gerade für die wenig und nicht sprechenden Kinder erscheint mir diese Phase als sehr wichtig, um am eigenen Leib die Wüstensituation kennen zu lernen, um das literarische Werk von A. de Saint-Exupery zu erfahren und zu erleben. Hier werde ich ein weiteres Mal das kurze Stück vorlesen, um die Wüstenmedien in Verbindung mit dem literarischen Werk zu bringen.
Vertiefung
Im Anschluss daran werde ich die Leseecke öffnen, somit den Blick auf die vorbereiteten Staffeleien freigeben. Mit der Aufforderung Seht her! werde ich kommentarlos beginnen ein Bild mit gelben, roten und braunen (blauen) Farbtönen zu malen. Nach kurzer Zeit gebe ich Pinsel und Malkittel weiter und lade die S. hiermit zum Verarbeiten der „Wüsten-Eindrücke“ durch das Gestalten von Wüstenbildern ein. In dieser freien Schaffensphase können die S. ihre eigenen Ideen umsetzen und Farben (jedoch nur die oben genannten Farbtöne) mischen. Ich möchte sie hiermit anregen auf künstlerische Weise und weitestgehend selbständig tätig zu werden. Gleichzeitig kann ich die Kinder an ein intensives künstlerisches Bewusstsein durch das Malen an der Staffelei heranführen. Die im Hintergrund laufenden Wüstengeräusche sollen die S. anregen sich auch während des Malens intensiv mit der Wüstensituation auseinanderzusetzen.
Für diese Phase des kreativen Schaffens stehen für 8 Schüler nur 5 stabilere Staffeleien zur Verfügung, einen weiteren Arbeitplatz (mit einer instabileren Staffelei) werde ich an Max vergeben. Für Furkan habe ich einen Sitzplatz zum Malen vorbereitet. Für ihn erscheint mir dies wichtig, da ansonsten die Ablenkung durch Herumlaufen der anderen entstehenden Bilder zu groß. Ihm stelle ich auch die Maluntensilien an den Tisch. Für Tobias erscheint es mir ebenfalls sinnvoll einen Sitzlatz vorzubereiten, da ich seine Reaktionen auf das Malangebot in keine Weise einschätzen kann. In vorherigen Unterrichtssituationen hat er Wasser aus Gläsern immer ausgeschüttet. Dies könnte auch heute geschehen. Daher habe ich mich entschlossen ihm das Malen eines Wüstenbildes mit Schwammtechnik anzubieten, so dass er nicht unbedingt ein Gefäß mit Wasser benötigt. Ich werde ihn darauf aufmerksam machen, dass ich ihn hinausschicken werde, wenn er sich, andere Schüler oder Einrichtungsgegenstände mit Farben bemalt. Dennoch möchte ich ihn nicht im Vorhinein von diesem Lernangebot ausschließen und ihn teilhaben lassen.
Haben die S. ein Bild fertig gestellt, können sie entweder ein weiteres malen, Bücher über die Wüste studieren oder den Geräuschen der Wüste auf einem tragbaren CD-Spieler lauschen.
Abschluss
Der gemeinsame Abschluss der Stunde wird im Folgenden wieder in der Leseecke stattfinden. In Anbetracht dessen, dass die Wüstensituation aus „dem kleinen Prinzen“ zu Beginn der Stunde lediglich außerhalb der wüstenartigen Leseecke vorgelesen wurde, erscheint es mir sinnvoll diesen Teil nur noch einmal hierin vorzulesen. Damit gebe ich den Kindern die Möglichkeit die gemachten Erlebnisse und Erfahrungen, ihre gemalten Assoziationen und Vorstellungen wieder auf das literarische Werk auszurichten, dass uns in den folgenden Wochen beschäftigen wird.
3. Lernmöglichkeiten (Einheit und diese Stunde)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Schülerbeschreibungen
Adrian, ich kenne dich als einen fröhlichen Schüler, der gerne sich an projektorientierten Themen wie die Zauberflöte oder Kalif Storch beteiligt. Hier hast du mir gezeigt, dass für dich der Gesamtrahmen eines solchen Themas sehr wichtig ist, damit du in die Handlung eintauchen und diese verstehen kannst. Du kannst genau aufpassen und dann auch zu einem Thema dann etwas erzählen. Doch deine Aussprache ist nicht immer sehr verständlich für mich. Dann ist es sinnvoll wenn du dein Gesagtes wiederholst. Öfters habe ich bereits beobachtet, dass du, wenn etwas zu viel für dich wird, dich zurückziehst. Dann bist du einfach leise und scheinst vor dich hinzuträumen. Du hast es ganz gerne, wenn wir LehrerInnen dir sagen was zu tun ist. Du kennst die Buchstaben und kannst mit Hilfe der Kieler Lautgebärden Wörter erlesen. Wenn dir jemand hilft geht es besser. Du hast mir gezeigt, dass dir die ganzheitlichen Lernangebote der vergangenen projektorierentierten Themen gut gefallen. Es sei denn es geht um feinmotorische Arbeiten. Oft nimmst du an den Lernangeboten teil, indem du deine MitschülerInnen beobachtest. Dir kommt es sehr entgegen, wenn wir die Lernangebote mehrmals offerieren, so dass du nach und nach mehr Mut hast auszuprobieren oder die Gesamtzusammenhänge nachvollziehen kannst. Du hast heute die Möglichkeit dir anhand der vorgelesenen Sequenz des „kleinen Prinzen“, den wüstenartigen Bedingungen in der Leseecke, dem warmen Sand und dem Malen von Wüstenbildern, den Hauptschauplatz des Märchens vom kleinen Prinzen auf unterschiedliche Weisen zu erfahren. Da du im Malen nicht sehr ausdauernd bist, biete ich dir weitere Lernmöglichkeiten zum Thema Wüste (Bildbände, Geräusche-CD, Wüstenpuzzle) an.
Max, du bist nun seit September 03 in der Tom-Mutters Schule. Zuvor warst du ja in der Förderschule, wo es dir schon lange nicht mehr gefallen hat und du einige Probleme hattest. Nun hast du dich hier gut eingelebt und hast schnell Freunde gefunden, weil es dir nicht schwer fällt in Kontakt mit anderen zu treten. Du kannst Lesen und Schreiben. Weil du unterrichtliche Inahlte oft sehr schnell durchschaust und verstehst, hilfst du oft aus Eigeninitiative deinen MitschülerInnen und übernimmst deren Aufgaben und sprichst auch für sie. Damit auch die deine MitschülerInnen Möglichkeiten habe zu lernen und zu sprechen, ist es sinnvoll dich immer wieder etwas in deinen Drang, aber auch in deiner Ruhelosigkeit, zu bremsen und dir weitere Aufgaben zu stellen. Ich habe dich als sehr motivierten und interessierten Jungen kennen gelernt, der in den vorangegangenen projektorierntierten Themen großes Interesse und Begeisterung gezeigt hat. Du hast mir damals gezeigt, dass du komplexere Themen zügig verstehst und wiedergeben kannst. Dabei haben dir sicherlich die angebotenen Lernmedien geholfen. Oft baust du auch zu Hause die behandelten Unterrichtsthemen (wie z.B. bei unserer olympischen Projektwoche) mit Legosteinen nach.
Ich denke, dass du auch bei diesem märchenartigen Erzählung sehr motiviert sein wirst. Du hast mich ja bereits gefragt, wann wir wieder so etwas wie „das mit dem Orient“ (Märchen von Kalif Storch) machen werden. Ich ahne, dass dich der warme Sand und die heißen Steine (das ist ja auch sehr ungewöhnlich) begeistern und zu intensiven Assoziationen anregen. Du bist ein sehr kreativer Mensch, daher kann ich mir vorstellen, dass du eine große Freude am Malen von Wüstenbildern haben wirst. Wie alle anderen S. kannst du mehrere Bilder malen oder das Zusatzlernangebot in Anspruch nehmen
Dich, Dennis, erlebe ich als einen ausgesprochen fröhlichen Jungen. Du nimmst am den verschiedenen unterrichtlichen Angeboten teil, indem du im Rollstuhl sitzt, öfters aber im Stehbrett stehst oder auf dem Bett in deinem Lagerungssystem liegst. Du wirst über Sonde ernährt, wirst auch regelmäßig gewickelt und erhältst Physiotherapie. Daher bist du unregelmäßiger im Unterricht dabei. Das finde ich schade, da du deshalb, aus meiner Sicht, etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirst. Wenn du dabei bist, freust du dich besonders wenn es laut ist. Du achtest auf Musik in Verbindung mit körperlichen Erfahrungsmöglichkeiten oder wenn es etwas zu riechen oder zu erschmecken gibt. Basale Angebote nimmst du gerne wahr. Da für solche Lernangebote einer von uns LehrerInnen, dann mit dir allein beschäftigt sind, andere SchülerInnen aber ebenso diese persönliche Zuwendung benötigen, hast du ebenso die Möglichkeit in aller Ruhe die Geschäftigkeit deiner MitschülerInnen aufzunehmen. In dieser Stunde hast du die Möglichkeit ganz basal zu erleben was eine Wüste ist und wie das Leben dort sich anfühlt. Dazu werden wir dich in der „Leseecke“ auf einen Sitzsack setzen. Das ist aus meiner Sicht für diese Unterrichtssequenz eine relativ geeignete Lagerungsposition. Gut fände ich, wenn du auf dem Schoß von Frau König oder mir sitzen würdest, denn dann wäre die Kontaktaufnahme zwischen dir und den verschiedenen Wüstenmedien nach direkter. Das ist aber leider nicht möglich, da ich die Geschichte vorlesen und die Materialien verteilen werde und Frau König darauf achten wird, dass dein Klassenkamerad Furkan sich auf die verschiedenen Angebote einlassen kann.
Daher gebe ich dir im Anschluss an diese Phase (während deine MitschülerInnen Wüstenbilder erstellen) die Möglichkeit, dass du mit Frau König zusammen, dich eingehender mit der Wüste zu beschäftigen. Frau König wird mit dir in der „Wüstenecke“ bleiben und mit dir die verschiedenen Materialien nochmals auf basale Weise anbieten.
Da du über Sonde ernährt wirst, wird dich Frau Knopf, unsere Krankenschwester, gegen 9.30 Uhr zum Frühstück abholen.
Blerina, meist bist du eine fröhliche Schülerin, die sehr gerne lacht. Du sprichst meist nur einzelne Wörter und diese dann ganz schnell und oft leise. Wenn dich jemand etwas fragt, wiederholst du oft die gefragten Worte. Konkrete Antworten auf die gestellten Fragen gibst du nicht unbedingt. Daher weiß ich leider nur sehr wenig von dir. Deine Verschlossenheit zeigst du mir auch dadurch, dass du dich gerne hinter deinen langen dunklen Haaren, die du sehr oft kämmst, versteckst. Was mich immer wieder freut ist, dass du dich von ganzheitlichen Angeboten, die in Verbindung mit Verkleiden, Malen oder Herstellen von Gegenständen sehr begeistern lässt.
Du kennst fast alle Buchstaben des Alphabets und liest unbekannte Wörter mit Hilfe der Kieler Lautgebärden. Dir bekannte Wörter kannst du ohne Schwierigkeiten zusammenschleifen und diese vorlesen. Mit der Schere kannst du sehr gut umgehen und arbeitest schnell und genau. In der Pause schaukelst du am Liebsten. Selten trittst du in Kontakt mit anderen SchülerInnen. Du bist daher öfter allein.
Heute hast du die Möglichkeit dein Wissen über fremde Welten und andere Menschen zu erweitern und dich anhand der verschiedenen Angebote non-verbal auf das literarische Werk einzulassen. Da du sehr gerne dich künstlerisch betätigst, meist jedoch nur „Regenbögen“ malst, möchte ich dir die Möglichkeit bieten, dein Repertoire hierfür dauerhaft zu erweitern. Eben auch auf kreative Weise mit Themen unseres kulturellen literarischen Erbes zu beschäftigen. Ich kann mir vorstellen, dass dies für dich eine sehr gute Art und Weise ist, dich mit solchen Themen zu beschäftigen.
Dich, Furkan, habe ich als einen für fast alles im Leben begeisterungsfähigen Jungen kennen gelernt. Besonders interessierst du dich für technische Geräte, oder wenn etwas qualmt, glitzert und auch mal laut kracht. Wenn du so etwas siehst, gehst du sofort hin und musst es anfassen. Überhaupt fasst du alles gerne an und zeigst es anderen. Oft nimmst du andere Personen (besonders auch fremde Personen) mit und zeigst ihnen schöne Sachen. Dabei wendest du dein aktives Vokabular an wie „Guck mal“ oder „Wow“. Wenn dir etwas gut gelingt, freust du dich sehr darüber und sprichst „Gut“.
Du sitzt nicht gerne lange ruhig da, sondern stehst auf und läufst weg, weil du dann meist etwas zum Entdecken findest. In den vergangenen Monaten haben wir LehrerInnen aber genau darauf besonderen Wert gelegt, dass du eine längere Zeit im Morgenkreis, beim Mittagessen oder bei Unterrichtsgesprächen dabei bleibst. Und du hast das immer mehr auch akzeptiert und dich an diese Regel gehalten. Nach der vergangenen Projektwoche fällt dir genau das nun wieder besonders schwer. Daher machen wir dich verstärkt im Unterricht wieder darauf aufmerksam. Wenn dir eine Sache gar nicht gefällt, zeigst du es deutlich indem du mit dem Fuß aufstampfst.
Für alle visuellen oder experimentellen Angebote lässt du dich begeistern und findest deine Freude manchmal auch durch bloßes Zuschauen. Heute hast du die Möglichkeit ähnlich wie Dennis dich anhand der fühlbaren Wärme der Steine und des beheizten Zimmers auf die Wüste und den Hauptschauplatz des Märchens vom kleinen Prinzen einzulassen. Dazu sollen auch die Bilder der Wüste Sahara dienen. Ich weiß, dass du nicht gerne lange still sitzen willst. Damit du dennoch dich aufs dieses Angebot einlässt, möchte ich die Fotos an die Wand projizieren, so dass du einen visuellen Eindruck von der Wüste Sahara bekommst. Zur Unterstützung lasse ich die Wüstengeräusche im Hintergrund spielen. Ich nehme an, dass dich die verschiedenen Lichteindrücke faszinieren, eventuell ablenken werden. Ich werde dennoch darauf achten, dass du wie die anderen S. in der Leseecke bleibst, bis du dann in der Phase des Malens der Wüstenbilder an deinem Platz arbeiten kannst. Ich gebe dir bewusst ein kleineres Blatt, damit du nicht nur ausschweifende Kringel malst, sondern die Möglichkeit hast, ein kleineres Blatt mit Wüstenfarben voll zu malen. Schnell wirst du fertig sein, daher auch für dich das Zusatzangebot, aus dem du sicherlich den CD-Spieler (da technisches Gerät) auswählen wirst.
Dich, Nika, erlebe ich als eine sehr ruhige Schülerin, die alles sehr gründlich macht und deshalb auch für alles sehr viel Zeit benötigt. Manchmal vergisst du darüber hinaus deine Aufgabe und möchtest dann von den LehrerInnen aufgefordert werden. Gerne hast du es wenn man dir die Arbeit abnimmt und du dann nur zu zuschauen brauchst. Mir erscheint es wichtig, dass du gerade, das was du kannst auch anwendest. Daher lege ich großen Wert darauf, dass du so selbständig und in dem Rahmen deiner Möglichkeiten, die Arbeiten innerhalb des Unterrichtes ausführst.
Auch für das Sprechen benötigst du deine Zeit. Weil ich nicht alles verstehen kann, was du sagst, frage ich nach. Mir erscheint auch wichtig dich im Unterricht immer wieder anzusprechen, da du sonst gerne dich in Gedanken verlierst und aus meiner Sicht aus dem Unterrichtsgeschehen herausziehst.
In letzter Zeit erstaunst du mich aber gerade durch deine „Schnelligkeit“ mit der du manche Sachen vollziehst. Du warst nach den Ferien eine Woche länger nicht in der Schule, hast daher nichts von der Projektwoche mitbekommen, weil du verstärkt wieder Anfälle am Tag hattest. Auch seitdem du wieder in der Schule bist, hast du verstärkt Anfälle. Deine LehrerIn aus dem vergangenen Schuljahr berichtete mir, dass du um diese Jahreszeit meist verstärkt mit Anfällen zu kämpfen hast. Liegt das daran, dass du die Hitze nicht verträgst oder du Heuschnupfen hast, da du sehr oft und ausgiebig deine Nase putzt? Ich wünsche dir, dass du auch gerade bei dem heutigen Beginn des neuen Themas keinen Anfall hast, damit du möglichst viel aufnehmen und nachvollziehen kannst.
Für taktile Erfahrungen scheinst du mir nicht ganz so offen wie deine MitschülerInnen. Auch wirkst du bei Gesprächen und audio-visuellen Angeboten nach kurzer Zeit abwesend, daher werde ich dich immer wieder direkt ansprechen und fragen. Ich nehme an, dass du einfach deine Zeit nachdenken benötigst und die Verarbeitung im Gegensatz zu manchen deiner MitschülerInnen nicht nach außen hin zeigst.
Das Malen der Wüstenbilder wird dir gefallen. Du benötigst auch hierfür deine Zeit, die du auch erhalten wirst. Für die Abschlussphase werde ich, falls du deine Arbeit noch nicht beendet hast, dich auffordern am nächsten Tag weiter zu arbeiten.
Benjamin, dich erlebe ich als einen quicklebendigen Jungen, der sich für fast alles schnell begeistern lässt. Du kannst dich sehr gut in andere Welten (wie beim Märchen Kalif Storch) hineinversetzen und interessierst dich für über den Unterricht hinaus für die behandelten Themen. Wenn du eine Aufgabe bekommst, verstehst du sehr schnell, was du machen sollst. Am liebsten erledigst du die Arbeitsaufträge ganz schnell. Du orientierst dich dabei sehr gerne an deinem Klassenkameraden Max und wirkst dann oft hektisch. Daher gelingen dir die Aufgaben dann nicht immer ganz zur Zufriedenheit uns Lehrern. Denn wenn du langsamer machen würdest, wären die Arbeitsergebnisse auch viel besser.
Du kannst auch gut zuhören und ich ahne, dass du große Freude am Lesen und Erleben des Märchens vom kleinen Prinzen haben wirst. Damit du die Geschichte in ihren Einzelheiten nachvollziehen kannst, unterstützt dich das ganzheitliche und vielsinnige Angebot in diesem Unterricht. Bisher warst du offen für kreative Malangebote, ich denke auch heute.
Die verschiedenen Wüstenfarbtöne sollen dir die Möglichkeit bieten innerhalb eines engeren Rahmens (nicht alle Farben zur Auswahl) kreative Wüstenbilder zu gestalten.
Tobias, du bist seit ungefähr 3 Wochen zu Gast in unserer Schule. Bisher bist du auf das Gymnasium gegangen. Da du dort sehr stark unter Druck warst, haben deine Eltern in die Wege geleitet, dass du eine Probezeit in der Tom-Mutters Schule machen kannst. Bisher ging das auch ganz gut. Mit der Unterstützung durch Herrn Springer, deinem Schulbegleiter, kannst du dich am Unterrichtsgeschehen beteiligen. In deinem Tagebuch schreibst du, dass es dir in unserer Schule gut gefällt.
Seit den Osterferien hat sich etwas stark verändert. Du verweigerst jegliche Mitarbeit, wirfst Teller und Gläser zu Boden. Wenn wir dich Fragen, warum du das tust, schreibst du nichts. Immer wieder versuchen Herr Springer und wir LehrerInnen, dich zum Schreiben deiner Gedanken zu animieren. Aber nichts geht. Aus meiner Sicht finde ich dein Verhalten, gerade als Gastschüler, völlig inakzeptabel.
Ich möchte dir heute und für die weiteren Unterrichtsstunden die Möglichkeit geben an dem Literaturunterricht zum Thema „der kleine Prinz“ teilzunehmen. Gerade weil dieses Buch, wie Herr Springer uns berichtete, dein Lieblingsbuch ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich mit den Figuren, die sich in vielerlei Hinsicht nicht verstanden fühlen, identifizieren kannst. Daher sind mir deine Gedanken zu diesem Buch und den einzelnen Szenen auch sehr wichtig und hoffe, dass du bei der Sache bist. Ich kann mir vorstellen, dass die ganzheitliche Herangehensweise an die Texte für dich sehr ungewöhnlich ist.
Heute hast du nun die Möglichkeit anhand der haptisch-taktilen Angebote in einer gewissen Weise deinen Körper zu spüren und dir auch auf diese Weise Wissens anzueignen. Wie du das Malangebot annimmst, kann ich nicht abschätzen. Es könnte sein, dass du das Wasser ausschüttest, Pinsel zerbrichst oder die Staffeleien umwirfst, oder den Sand isst oder wirfst. Du hast die Möglichkeit bei allen diesen Angeboten dabei zu sein, aber ich werde nicht dulden, dass du fremdes Eigentum zerstörst oder auch die anderen S. vom Lernen abhältst. Dann schicke ich dich mit der Aufgabe aufzuschreiben, warum du das tust, mit Herrn Springer hinaus.
5. Verlaufsplanung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6. Literaturhinweis:
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine_Prinz
/www.kleineprinz.de/
Audio CD: Der kleine Prinz. Erzählt von Ulrich Mühe. Patmos Verlag, Düsseldorf 1999.
Antoine de Saint-Exupéry. Der kleine Prinz. Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 2000.
- Arbeit zitieren
- Martin Dietrich (Autor:in), 2004, Unterrichtsstunde: Erleben von Literatur - Der kleine Prinz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111408
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