Das Dramma per musica „Alcina“ war einer der letzten großen Opernerfolge Georg Friedrich Händels. Im Kampf gegen den Untergang der italienischen Oper in London erwiesen sich die Voraussetzungen am Covent Garden Theatre als besonders vorteilhaft für die formale und dramaturgische Anlage der Komposition, die Händel als erste Oper bewußt für dieses Theaterhaus verfaßte. Angeregt von dortigen Arbeitsbedingungen nahm er in das Schema einer italienischen Barockoper neue Elemente auf. Das Werk bezeugt, daß sich Händel „im Spannungsfeld zwischen den Kompositionen der Barockoper und den Vorstößen zu einer neuen Gefühls- und Ausdrucksästhetik des hervordrängenden bürgerlichen Zeitalters bewegte.“ Händel stellte neben die eher typisierten Nebenfiguren eine ausdrucksvolle, realitätsnahe Protagonistin. Die Tendenz zur Schaffung eines psychologisch schlüssigen Musikdramas ist unverkennbar.
In dieser Arbeit sollen besonders die Abweichungen von der konventionellen Opera seria herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungsbedingungen
- Die Oper Alcina
- Aufbau der Oper und ihre Textvorlage
- Die Instrumentalstücke
- Die Ouvertüre
- Die Ballette
- Ballett für den Szenenwechsel (Akt I, 2.Szene)
- Die Schlummerszene (Akt II, letzte Szene)
- Der Ausdruckstanz
- Die Vokalstücke
- Abweichungen vom Libretto
- Affektdarstellung und Charakterzeichnung in den Arien
- Die Arien der Alcina, insbesondere „Ah, mio cor”
- Die Arien des Ruggiero, insbesondere „Verdi prati”
- Die Chöre
- Das Lieto Fine – Ein glückliches Ende?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Georg Friedrich Händels Oper „Alcina“, einem seiner letzten großen Opernerfolge. Sie analysiert die Entstehungsbedingungen des Werkes und die Abweichungen von der konventionellen Opera seria. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den besonderen Aspekten der Oper, die sich von anderen Händel-Kompositionen unterscheiden.
- Die Bedeutung der Entstehungsbedingungen für die Gestaltung der Oper „Alcina“
- Die Herausforderungen und Chancen des „Kampfes“ gegen die italienische Oper in London
- Die Darstellung von Affekten und Charakteren durch musikalische Mittel in den Arien
- Die Abweichungen von der Textvorlage und ihre Bedeutung für die Handlung und die Charakterentwicklung
- Die Rolle der Instrumentalmusik und des Balletts in der Gestaltung der Oper
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen ersten Überblick über die Oper „Alcina“ und ihre Bedeutung im Kontext der italienischen Oper in London. Anschließend werden die Entstehungsbedingungen der Oper im Detail betrachtet, wobei der Fokus auf die turbulente Zeit Händels in London, die Rivalität zwischen den Opernhäusern und die Entstehung der „Opera of the Nobility“ liegt.
Das Kapitel über die Oper Alcina widmet sich dem Aufbau der Oper und ihrer Textvorlage. Es erläutert die Verwendung des „Orlando furioso“ als Inspirationsquelle für Händels Komposition und beleuchtet die Unterschiede zwischen der Oper und dem Epos. Im weiteren Verlauf werden die Instrumentalstücke, insbesondere die Ouvertüre und die Ballette, sowie die Vokalstücke, darunter die Arien von Alcina und Ruggiero, analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Georg Friedrich Händel, Opera seria, Alcina, Orlando furioso, Ariosto, London, Covent Garden Theatre, Affektdarstellung, Charakterzeichnung, Instrumentalmusik, Ballett, Arien, Chöre.
- Quote paper
- Carolin Pirich (Author), 2000, Die Oper Alcina, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11082