Igor Strawinsky wurde 1882 in St. Petersburg geboren und schon früh nahmen große Musiker auf ihn Einfluss. So hörte er schon mit 12 Jahren Musik von Tschaikowsky und auch die durch Debussy (1862-1918) vertretene impressionistische Musik hatte ebenso ihre Auswirkungen. Hier sammelte er beispielsweise einige Eindrücke aus der Gamelanmusik. Selbst das Festhalten an der alten russischen Schule durch das mächtige Häuflein oder gar die bewegte Zeit und die verschiedenen Strömungen, wie beispielsweise die Weltanschauung 1887 in Paris, färbten auf Strawinsky ab, so dass ihm ein ganz besonderer und bis heute erhaltener Glanz verleihen wurde.
Durch seinen Lehrer Rimsky-Korsakow wurde Strawinsky mehr als perfekt in der Musiktheorie. Besonders in Harmonielehre und Kontrapunkt.
Sein erstes Ballett „Der Feuervogel“ wurde 1910 uraufgeführt. Einen weiteren Erfolg landete er 1911 mit „Petrouchka“. „Le Sacre“ dagegen, wurde zwar auch, wie die beiden anderen Werke in Paris uraufgeführt, führte aber geradewegs zum Skandal. Es soll bei dieser Aufführung sogar zu Schlägereien gekommen sein.
Die „Geschichte vom Soldaten“ oder auf Französisch „Histoire du Soldat“ wurde dann später (1918) als eine Art Ausnahme im selben Jahr in Lausanne mit dem Dirigenten Anserment uraufgeführt.
Schon als Strawinsky in Paris lebte, lernte er Sergej Diaghilev, einen gebürtigen St. Petersburger, kennen. Dieser wurde sehr bald zum Förderer und Gönner Strawinsky´s. Igor Strawinsky, selbst ein guter Geschäftsmann, wurde immer wieder durch Diaghilev mit neuen Kompositionen beauftragt. Das Komponieren führte dazu, dass Strawinsky Geld verdienen konnte.
Inhaltsverzeichnis
1. Kurze Biographie zum Komponisten
2. Allgemeines zu „Die Geschichte vom Soldaten“ (Suite-Histoire du Soldat)
3. Übersicht zum Aufbau
4. Eine kurze stichwortartige Übersicht der Handlung
5. Zeiteinteilung der CD „Die Geschichte des Soldaten“
5.1 Analyse
5.1.1 Die 1. Szene „Kleine Stücke am Bachufer“
5.1.2 Die 2. Szene „Pastorale“
5.1.3 Die 3. Szene „Königsmarsch“
6. Anhang: Das Notenmaterial
7. Quellenverzeichnis
1. Kurze Biographie zum Komponisten:
Igor Strawinsky wurde 1882 in St. Petersburg geboren und schon früh nahmen große Musiker auf ihn Einfluss. So hörte er schon mit 12 Jahren Musik von Tschaikowsky und auch die durch Debussy (1862-1918) vertretene impressionistische Musik hatte ebenso ihre Auswirkungen. Hier sammelte er beispielsweise einige Eindrücke aus der Gamelanmusik. Selbst das Festhalten an der alten russischen Schule durch das mächtige Häuflein oder gar die bewegte Zeit und die verschiedenen Strömungen, wie beispielsweise die Weltanschauung 1887 in Paris, färbten auf Strawinsky ab, so dass ihm ein ganz besonderer und bis heute erhaltener Glanz verleihen wurde.
Durch seinen Lehrer Rimsky-Korsakow wurde Strawinsky mehr als perfekt in der Musiktheorie. Besonders in Harmonielehre und Kontrapunkt.
Sein erstes Ballett „Der Feuervogel“ wurde 1910 uraufgeführt. Einen weiteren Erfolg landete er 1911 mit „Petrouchka“. „Le Sacre“ dagegen, wurde zwar auch, wie die beiden anderen Werke in Paris uraufgeführt, führte aber geradewegs zum Skandal. Es soll bei dieser Aufführung sogar zu Schlägereien gekommen sein.
Die „Geschichte vom Soldaten“ oder auf Französisch „Histoire du Soldat“ wurde dann später (1918) als eine Art Ausnahme im selben Jahr in Lausanne mit dem Dirigenten Anserment uraufgeführt.
Schon als Strawinsky in Paris lebte, lernte er Sergej Diaghilev, einen gebürtigen St. Petersburger, kennen. Dieser wurde sehr bald zum Förderer und Gönner Strawinsky´s. Igor Strawinsky, selbst ein guter Geschäftsmann, wurde immer wieder durch Diaghilev mit neuen Kompositionen beauftragt. Das Komponieren führte dazu, dass Strawinsky Geld verdienen konnte.
2. Allgemeines zu „Die Geschichte vom Soldaten“ (Suite-Histoire du Soldat)
Mit der Geschichte vom Soldaten wollte Igor Strawinsky an seine Ballette anknüpfen. Jedoch stellt seine Geschichte vom Soldaten einen Kontrast zu seinen anderen Werken sehr deutlich dar. Er verwendet hier beispielsweise Inhalte des Jazz (z.B. Ragtime) und kombiniert diese mit Polyrhythmik. Ein Sprecher führt in Erzählform durch die Handlung und in diesem Werk werden schließlich sämtliche Komponenten getrennt dargestellt, d. h. die vorrangig verwendeten Komponenten: Musik, Sprache und Tanz werden weitgehend einzeln vorgestellt. Daher lauten die drei Hauptkomponenten:
- Sprecher (Personen): 1. Der Vorleser
2. Der Soldat
3. Der Teufel
4. Die Prinzessin (bleibt aber stumm)
- darstellende Tänzer (2-3)
- Orchester, bestehend aus 7 Musiker
Bei diesem Werk, das 1918 in Lausanne uraufgeführt wurde, handelt es sich sozusagen um eine Art „Kammermusik“, hier jedoch in einer recht eigenwilligen Zusammensetzung. Wir haben es hier mit einem sehr ausgedörrten Orchesterkörper zu tun, in dem alle Musiker mehr oder weniger als Solisten auftreten. Das Orchesterensemble setzt sich aus Instrumenten extrem entgegengesetzter Lagen innerhalb jener Besetzungsgruppe zusammen: Violine und Kontrabass, Klarinette und Fagott, Cornett und Posaune. Das Schlagzeug bleibt während des ganzen Stückes das treibende Element des Soldaten. Die Handhabung dieser Instrumentengruppe grenzt durchwegs an das Meisterhafte. Sie versuchen mit ihren Instrumenten und den entlockten Tönen z. B. in einigen anderen Balletten Strawinsky´s zu tun. Man könnte daher auch sagen, es handele sich nicht um ein rein impressionistisches Werk. Da Igor Strawinsky neben seiner russischen oder seiner seriellen Periode auch eine neoklassizistische Zeit hatte, fällt diese Suite wohl mehr in diesen Bereich. Während Melodik, Rhythmik und Harmonik fast vollständig getrennt werden, stellt die Szene am Ufer des Baches eine der wenigen Ausnahmen dar: Hier wird Text und Musik gekoppelt, ansonsten gibt es kaum Berührungspunkte von Musik und Sprecher. Dies bedeutet, der Moderator erzählt, erklärt und danach wird die Handlung weitergeführt.
Strawinsky selbst lebte von 1914-1920 in der Schweiz. Dort lernte er den Dichter Charles Ferdinand Ramuz kennen. Dieser entwarf den Text zur „Die Geschichte des Soldaten“.
3. Übersicht zum Aufbau
Die ganze Geschichte vom Soldaten ist aus einem minimalistischen Grundkonzept heraus konstruiert. Ein kleines Orchester (wenn auch mit stärkstmöglichen Kontrasten extremer Tonlagen), kleine Motive die stets von neuem aufgenommen, ständig wiederkehren, sparsames Einsetzen der an sich schon äußerst beschränkten szenischen Mittel.
Sechs Szenen, unterteilt durch zwei Zwischenspiele, dem Ganzen geht eine Einleitung in Marschform voraus. Das Werk beginnt übergangslos mit skandiertem Tritt: „Eins, Zwei…“, und die musikalische Exposition setzt unvermittelt ein. Der Gewinn: Man verliert keine Zeit mit dem Vorspiel. Die ganze Geschichte läuft von da wie folgt ab:
Das musikalische Material wird zum Voraus lanciert. Darauf lagert sich der Erzähltext über rhythmischen Schlägen und die Singstimme wird sozusagen von unten und oben durch ungleiche Tonlagen eingefasst. Die Violine mit ihrem fast ursprunghaft anmutenden Thema von je zwei wie mechanisch angeschraubten Terzen, deren erreichte wie übrigens auch beabsichtigte Wirkung der Spielweise einer Leier entspricht, wird von Strawinsky mit diabolischer Distanziertheit behandelt. Ihr Part legt uns vom einführendem „Spiccato Motiv an sogleich fest, indem er uns hilft eine der Hauptgesetzmäßigkeiten des ganzen Werkes zu erfassen, die Autonomie.
Jedes Teilglied der Musik bleibt eingeschlossen in seinem Liniensystem, indem sich ein vertikaler Bezug erweist. Dort ist er immer Ergebnis einer formalen Verweisung (Walzer, Tango, Choral), die entweder in Opposition zum Bühnengeschehen gesetzt wird oder zum Ziel einer von Strawinsky so gern verwendeten ironischen Verfremdung dient. Die einzige „von A bis Z“ durchgehende Linie der Geschichte vom Soldaten ist die der Perkussion und der Skandierung. Letztere führt hin zur Zersetzung des verbrauchten Mechanismus in den letzten Takten. Nie hat Strawinsky mit härterer Radiernadel gearbeitet als in „Der Geschichte vom Soldaten“. Ein Beispiel solcher Verfremdungselemente benutzter formaler Zitate ist die musikalische Phrase des Cornetts in der Marche Royale.
Das Banale der Melodie wird durch das Cornett Timbre noch besonders hervorgehoben. Vor allem aber erreicht Strawinsky durch seine Quintolen eine Art von betont ironischem Einschlag der das Thema überspielend selbst zum Thema wird, dieses aber jedenfalls seiner Funktion beraubt, da es Strawinsky von da hauptsächlich darum geht diese zu variieren.
Weitaus sonderbarer ist der musikalische Zerfallprozess, der diesem Werk eigen ist. Strawinsky versucht es hier mit einer Heterophonie, die auf eine Komposition in übereinander gelagerten Schichten abzielt, ganz und gar horizontal und deren Schwingen nur im Rhythmus liegt. Ein Beispiel: In der 4. Szene, dem dramatischen Knotenpunkt des Werkes folgen – zu einem Instrumentalkonzert vereint – ein Tango, ein Walzer und ein Ragtime aufeinander. Unmittelbar vorher bringt ein Zusammenspielen auf kurze Zeit eine hell durchleuchtete Polyphonie zustande, aufgeteilt auf Klarinette, Cornett und Violine, die ein Motiv vortragen, dass bald darauf einem anderen neuen Motiv Platz macht, dass sich dicht an eine chromatische Passage anschließt. Auch dieses neue Motiv wird wieder abgebrannt und verflüchtigt sich. Es beginnt eine Periode von Heterophonie, in der Elemente der Einleitung wieder auftauchen, die jedoch durch die Verwendung einer immer stärker markierten Polyrhythmiesierung verzerrt werden.
Das Finale:
Das Finale des Werkes, dass zum höchsten gehört was Strawinsky je geschaffen hat ist eine Glockenspielmelodie deren scheinbar freie Rhythmik einer strengen Bewegungsgesetzmäßigkeit unterliegt. Die asymmetrische Beweglichkeit führt schließlich unerbittlich zum Aussetzen dieser Bewegung. So losgelassen muss die Triebfeder natürlicherweise entspannen.
4. Eine kurze stichwortartige Übersicht der Handlung:
- Ein Soldat hat Urlaub und wandert nach Hause,
- An einem Bach lässt er sich kurz nieder und spielt auf seiner Geige,
- Der Teufel taucht in Gestalt eines Mannes mit einem Schmetterlingsnetz auf und versucht den Soldaten dazu zu veranlassen, ihm die Geige zu überlassen,
- Als Gegenleistung bietet der Teufel dem Soldaten ein Zauberbuch mit Börseninformationen an, nur um die Geige zu bekommen,
- Als der Soldat in seinem Heimatort eintrifft, stellt er fest, dass das Gespräch mit dem Teufel ihn nicht 3 Tage, sondern 3 Jahre seines Lebens gekostet hatte,
- Der Soldat geht nun einer kaufmännischen Tätigkeit nach; als jedoch der Soldat den Teufel schon fast vergessen hat, tritt dieser als Viehhändler auf,
- Der Soldat versucht sich dem Teufel zu entziehen, indem er in die große weite Welt wandert,
- Er lernt dort eine Prinzessin kennen, welche durch den Fluch des Teufels schwer erkrankt ist,
- Die einzige Chance sie zu heilen liegt darin, mit der alten Geige zu musizieren,
- Daher lässt sich der Soldat auf ein Spiel mit dem Teufel ein,
- Er lässt den Teufel beim Spiel gewinnen. Je mehr der Teufel gewinnt, desto mehr trinkt dieser,
- Darum ist es nach einiger Zeit einfach dem Teufel die Geigen zu entnehmen, da dieser betrunken ist und umfällt,
- Der Soldat und die Prinzessin tanzen; der Teufel jedoch kann sich nicht mehr aufrecht halten
5. Zeiteinteilung der CD „Die Geschichte vom Soldaten“
So können bei einem Referat die einzelnen Tracks angehalten und damit besprochen werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Track
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5.1 Analyse
Die Einführung beginnt mit dem „Marche du Soldat“
Der Marsch gliedert sich in 3 Hauptteile:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Marsch wird in den ersten 3 Takten mit den Pistons und der Posaune eröffnet. In Ziffer 1 setzt dann sogleich der Kontrabass ein. Er spielt auf den Hauptzählzeiten 1 und 2 in Achtelnoten einen G-Dur Dominantseptakkord. Diese sollen den Marschschritt des Soldaten imitieren. Darüber liegt A-Dur in den Pistons und der Posaune. Folglich handelt es sich um Bitonalität: G-Dur, darüber A-Dur. Immer wieder treten Signale auf. Zum Beispiel auch im Fagott bei Ziffer 3 oder im Piston im 3. und 4. Takt der Ziffer 3. Bei Takt 46 verschiebt sich der Rhythmus im Kontrabass durch die zahlreichen Taktwechsel. Allerdings könnte der Kontrabassist seine Spielweise durchgehend beibehalten, denn für ihn ändert sich nichts.
Auffallend wird die Musik hier durch einen Sprecher unterstützt. Dieser erklärt die Handlung (z. B. das Wandern des Soldaten). Durch markante Viertelnoten in der Coda im Schlagzeug wird der Soldat zum Stehen gebracht. „Der Soldat steht still“.
Der Vorleser erklärt nun ohne Musik die weitere Handlung:
- Der Soldat lässt sich am Bach nieder,
- wühlt in der Tasche (Spiegel und Bild der Prinzessin),
- zieht eine kleine zerkratzte Geige raus und stimmt sie ein
5.1.1 Die 1. Szene: „Kleine Stücke am Bachufer“
Auch hier beginnt der Kontrabass in ostinaten Achtelfiguren in der Tonart G-Dur. Die Violine spielt im 2. Takt Sechzehntelfiguren und deutet so das Stimmen der Geige an. Im zweiten 3/8 Takt kadenziert Strawinsky dann nach a-moll und so liegt hier ebenfalls eine Bitonalität vor. Im Takt 27 (5 nach Ziffer 4) wird man aufmerksam, denn Strawinsky verwendet immer öfter den Ton „fis“ und „cis“. Er wechselt nun die Tonalität von a-moll zu A-Dur. Im Takt 34 (2 vor Ziffer 6) beginnt die Klarinette über einer Begleitung der Violinen in Sexten melodisch zu Improvisieren. Diese melodische Improvisation endet bei Ziffer 9.
Ziffer 10 hat auch ihre Besonderheit mit einem 7/8 Takt. Er stellt sozusagen ein Zitat dar und es werden hier G-Dur und A-Dur übereinander gelegt.
Der letzte Takt (106) zeigt schließlich mit einer Sextolenbewegung an, wie dem Soldaten der Geigenbogen aus der Hand fällt, als ihm der Teufel die Schulter berührt.
5.1.2 Die 2. Szene „Pastorale“
Die Pastorale ist kammermusikalisch angelegt. Klarinette und Fagott treten hier als eine Art Duett auf. Die Violine bildet eine musikalische Fläche für dieses Duett. Später kommen einige wenige Instrumente wie das Piston oder der Kontrabass dazu.
Bei der Pastorale liegt eine dreiteilige Liedform vor. Der erste Teil vom 1. Takt bis zur Fermate im 14. Takt. Mit Ziffer 2 beginnt dann der 2. Teil, welchem schließlich im Takt 32 (2 vor Ziffer 5) der 3. Teil folgt. Natürlich könnte man nun diese größeren Abschnitte nochmals unterteilen. Zum Beispiel bilden die ersten 6 Takte eine Einheit. Dieser Abschnitt wird beendet mit dem Pizzikato in der Violine. Dieses Pizzikato weckt uns richtig auf! Die Takte 4-6 stellen eine Art Variation des 3. Taktes dar. Hier bemerkt man den Stillstand der Musik.
Die Pastorale wirkt demnach eher ruhig oder auch betrachtend. Im Gegensatz zu anderen Musikparts der Geschichte vom Soldaten gibt es hier in dieser Musik keinen eigentlichen Pulsschlag. Die Pastorale ist also mehr als stillstehend und auch als Musikfläche zu sehen. Selbst die Rhythmik wird von unserem Komponisten nur punktuell eingesetzt. Man betrachte zum Beispiel den 1. Takt und den 15. Takt (Ziffer 2) oder den 28. Takt (2 vor Ziffer 4) und den 31. Takt (1 nach Ziffer 4).
Melodik entsteht hier zunächst nur durch das Zusammenfügen einzelner Intervalle im Baukastenprinzip. Die Melodik wird erst mit einigen Dreiklängen in der Ziffer 3 greifbar.
Am Anfang treten einzelne Intervalle charakteristisch hervor. Zu nennen sind hier im 1. Takt die charakteristische Septime in der Violine oder die Triole der Klarinette (h,a,e) bzw. das Rahmenintervall der Quinte.
Oft verwendet Strawinsky Wechselnoten (siehe Takt 6 folgende im Fagott). Sie bilden das Komplementärintervall zur Septime.
Im Takt 19 übernimmt das Piston eine tragende Rolle. Wie schon erwähnt treten nun einige Dreiklänge auf, mit welchen eine Melodik greifbarer wäre. Pentatonik liegt hier sehr nahe. Auf charakteristische Weise beginnt das Thema des Pistons im Takt 19 mit einer kleinen Septime.
Nachdem die Klarinette im Takt 26 dann das Thema wieder für sich in Anspruch nimmt, bringt schließlich der 3. Teil (2 vor Ziffer 5) eine Art Reprise mit einigen Wechselnoten im Fagott und einer stillstehenden Betrachtungsweise im Kontrabass, die dem Anfang der Pastorale nahe kommt.
5.1.3 Die 3. Szene „Königsmarsch“
Dieser sehr tonal, anfänglich in B-Dur gesetzte Marsch, wirkt so, als wäre er nicht zusammen gespielt. Die Rhythmik verschiebt sich auf eine Art und Weise, als würde man einen Marsch spielen jedoch im Metrum auseinander geraten um dann aber schnell den Marschrhythmus durchhalten zu wollen.
Der Königsmarsch unterteilt sich wie folgt in eine 5-teilige Großform:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In den ersten Takten liegt die Melodie mit Sekundführung in der Posaune. In Ziffer 1 erklingt mit der Trompete ein spanischer Tanz (Pasodobele). In Takt 24 (Ziffer 3) taucht zum 1. Mal ein Fanfarenmotiv im Fagott auf. Dann folgt wieder der Tanz im Piston in Ziffer 4.
In Teil A`` finden wir eine Kombination aus Marschrhythmus und Tanzmotiv. In Ziffer 11 schon könnte man eine Ähnlichkeit des Pistons mit der Posaune am Anfang erkennen. In Ziffer 14 tritt nun wieder der Teufel in Aktion. Auffällig ist hier der 4-fache Vorschlag der Snare-Drum, welche den Teufel als Geigenvirituosen darstellt.
6. Anhang: Das Notenmaterial
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die 1. Szene „Kleine Stücke am Bachufer“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die 2. Szene „Pastorale“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die 3. Szene „Königsmarsch/Marche Royale
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
7. Quellenverzeichnis
Bei dieser Hausarbeit habe ich keine Quellen, außer das Notenmaterial im Anhang verwendet. Die gesamte Wortwahl meiner Arbeit habe ich aus eigenen Stücken und mit meinem eigenen musikalischen Wissen verfasst.
(Christian Wies, Düsseldorf, Januar 2003)
- Quote paper
- Dipl. Mus. Christian Wies (Author), 2003, Igor Strawinsky und sein Werk - 'Die Geschichte vom Soldaten', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110535
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