Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Elite der marokkanischen Kolonialtruppen, den Goum. Hierbei wird ihre Bedeutung für den Ausgang des Zweiten Weltkrieges und die Emanzipation der IV. Republik als Siegermacht dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vichy-Regime, „France libre“ und die Kolonien
2.1 Der Kriegsbeginn und Frankreichs Antwort
2.2 Invasion und Waffenstillstand
2.3 Die Rolle der Kolonien für das „Freie Frankreich“
3 Die Truppe
3.1 Die Berber
3.2 Die gewachsene Bedeutung der Goum
3.3 Warum die Goum?
3.3.1 Die Motive Frankreichs
3.3.2 Die Motive der Berber
4 Der Goum-Einsatz im 2. Weltkrieg
4.1 Von der Befreiung Nordafrikas zum Kampfeinsatz
4.2 Die militärische Bedeutung der Goum
4.3 Der Ruf der Goumiers
5 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Paris ! Geschändetes Paris ! Zerschlagenes Paris ! Gemartertes Paris ! aber Befreites Paris ! befreit aus eigener Kraft, befreit durch sein Volk unter Mitwirkung der Armeen Frankreichs, mit Unterstützung und Mithilfe ganz Frankreichs, eines Frankreichs, das kämpft, dieses einen, wahren, ewigen Frankreichs.“1 Mit diesen Worten verkündete Charles de Gaulle am 25. August 1944 vom Balkon des Pariser Rathauses aus die Rückeroberung der Heimat.
Doch was meinte General de Gaulle, als er von der „Unterstützung und Mithilfe ganz Frankreichs“ sprach? Er bezog sich damit die 500.000 meist aus Übersee stammenden, vormals in Nordafrika stationierten Kolonialsoldaten, die an der Seite der Alliierten kämpften und sich im wesentlichen aus den Kolonialvölkern des französischen Weltreiches rekrutierten.2 Die Einbeziehung der Kolonien war für Frankreich vital, denn sie wurden zu Kriegsschauplätzen, zu Rohstoff- und zu Menschenreservoirs.3
Nach Scholze ermöglichte ihr Beitrag „überhaupt erst eine relativ starke militärische Präsenz Frankreichs bei der Befreiung Europas“4.
Eine wichtige Rolle sollten dabei die marokkanischen Kolonialtruppen, allen voran die Goum, spielen. Ursprünglich wurden sie als Unterstützungstruppen geschaffen, um den regulären französischen Streitkräften bei der Eroberung Marokkos zu helfen („Pazifizierung“), die trotz der überlegenen Waffentechnologie besonders im Hinterland stockte und einen hohen Blutzoll forderte.5 Um Frankreich endlich zum Sieg zu verhelfen, spannte man die kriegerischten Berber Marokkos dazu ein, gegen ihresgleichen zu kämpfen. Dazu setzte man gezielt auf ihre spezifischen Ortskenntnisse und ihrer speziellen Fähigkeit als Gebirgsjäger,6 denn das französische Oberkommando hatte das für konventionelle Truppen nicht begehbare Atlasgebirge und die dort lebenden Berberstämme, deren Mitglieder als „unbelievably tough, fearless and endured to the hardships and cruelties of war“7 galten, als Haupthindernis ausgemacht. Im Zweiten Weltkrieg besann sich die Armee de Gaulles auf die Goum und ihre Fähigkeiten, welche sie in vielen wichtigen Kampagnen von der Eroberung Tunesiens, Korsikas, Italiens, über die Rückeroberung Frankreichs bis hin zur Eroberung Deutschlands und Österreichs einbrachten.8
Trotz ihres militärischen Beitrages erhielten die Kolonialsoldaten im Nachkriegsfrankreich nur wenig Anerkennung, denn „bereits in den ersten Stunden des öffentlichen Sieges schien das Mutterland seine überseeischen ,Helden' vergessen zu haben“9. Auch heute noch zahlt Frankreich Goum-Veteranen des Zweiten Weltkrieges zum „Dank“ für ihre Leistungen eine Pension, die am Rande des Existenzminimums liegt. „Es ist deshalb kaum verwunderlich, dass die einzige Meinung, die nahezu alle Veteranen teilen, diejenige ist, dass Frankreich sie missbraucht habe und sie für ihre Opfer besser entschädigen müsste.“10 Bis heute steht eine angemessene Aufarbeitung ihrer Leistungen aus - die Helden bleiben vorerst vergessen.11
Um einen Beitrag zur längst überfälligen Aufarbeitung dieses historischen Kapitels zu leisten, versucht diese Arbeit, eine Antwort auf die Frage zu geben, wer die Goum waren, welchen Rollenwandel sie durchlebten und welchen Einfluss ihr Einsatz auf den Ausgang des Zweiten Weltkrieges hatte.
Dazu wird in Kapitel zwei zunächst einmal der historische Kontext dargelegt, welcher Frankreichs Situation während des Zweiten Weltkrieges schildert. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem sich abzeichnenden Bedeutungszuwachs der Kolonien für die französische Kriegsstrategie. Kapitel drei ist der Struktur und der Geschichte der Goum gewidmet. Hier werden ihre ethnischen Ursprünge geklärt und der Wandel ihrer Rolle über die Zeit. Zudem werden die Beweggründe für den Beitritt und ihre Anwerbung geklärt. Im vierten Kapitel werden beide vorherigen Kapitel miteinander in Bezug gebracht. Es wird geklärt, welche Umstände vorlagen, die aus einer originär für die
Befriedung Marokkos gedachten Polizeitruppe eine international agierende Kommandotruppe machten. Zudem werden ihre kriegswichtigen Leistungen, aber auch die im Kampfeinsatz auftauchenden Probleme dargestellt. Im Fazit schließlich wird neben der Zusammenfassung der wichtigsten Thesen die eingangs gestellte Frage bestmöglich beantwortet.
2 Vichy-Regime, „France libre“ und die Kolonien
2.1 Der Kriegsbeginn und Frankreichs Antwort
Die aufkommende Bedrohung durch Hitlerdeutschland stieß eine heftige innenpolitische Kontroverse um die angemessene Reaktion an. Zur Disposition standen eine Eindämmungs- oder aber eine Appeasementpolitik. Einer der vehementen Befürworter einer Eindämmung Deutschlands war Louis Barthou, Außenminister des im Februar 1934 gewählten Premierministers Doumergue. Er setzte im wesentlichen auf eine Reaktivierung traditioneller Verbündeter sowie der bis dato international isolierten Sowjetunion und dem Italien Mussolinis. Diese Politik geriet aber schon bald ins Stocken, denn sein Nachfolger Pierre Laval betrieb sie aus Furcht vor innenpolitischen Widerstand weit weniger energisch als sein Vorgänger. Er setzte lieber auf eine Verhandlungslösung mit Deutschland.12
Frankreichs Außenpolitik dieser Tage war gekennzeichnet von einer steten Unentschlossenheit, die in Handlungsunfähigkeit mündete. So schwieg Frankreich etwa, nachdem Hitler durch seine Wiederaufrüstungspolitik im März 1935 den Versailler-Friedensvertrag gebrochen hatte. Noch bedeutender ist seine ausbleibende Reaktion auf die Annexion der demilitarisierten linksrheinischen Zone im gleichen Monat des Folgejahres zu bewerten. Ein solch eklatanter Bruch der Vertragsbestimmungen hätte eine militärische Antwort Frankreichs unbedingt erfordert - aber auch hier schwieg Frankreich, was die außenpolitische Glaubwürdig bei den Verbündeten beträchtlich in Mitleidenschaft zog.13
Ein Übriges zur weiteren Isolation tat Frankreich, als es sich schließlich ganz vom dem von Barthou eingeschlagenen Weg der Eindämmung verabschiedete, die Abwendung Italiens zuließ und seine bisher nur zaghaft geknüpften Kontakte mit der UdSSR nicht weiter ausbaute. Angesichts der eigenen Handlungsunfähigkeit schien eine Chance auf Frieden bei den Verhandlungen zum Einmarsch der Wehrmacht in das Sudetenland 1938 daher schon längst vergeben. Die Premierminister Großbritanniens und Frankreichs, Chamberlain und Daladier, versprachen sich von ihrer Appeasementpolitik bei den Verhandlungen zum Münchner Abkommen lediglich einen Aufschub des mittlerweile als sicher geltenden Krieges.14
Eingedenk der Erfahrung des Ersten Weltkrieges rechnete die Generalität mit einem lang andauernden, zermürbenden Defensivkrieg und verschanzte die Truppen hinter der als uneinnehmbar geltenden Maginotlinie. Eine Unterstützung des Verbündeten kam somit nicht in Betracht. Trotz einer raschen Kriegserklärung nur zwei Tage nach dem Auftakt des Krieges durch Hitlers Polenfeldzug am 1. September 1939 ersparte dies somit der dritten Republik vorerst eine militärische Auseinandersetzung.15 Es kam zu einem Krieg in Wartestellung (drôle de guerre).16
2.2 Invasion und Waffenstillstand
Die überraschend starke und unerwartete Art des deutschen Angriffs am 10. Mai 1940 machte die Strategie eines Stellungskrieges jedoch obsolet,17 denn nach nur sechs Tagen war es der Wehrmacht problemlos gelungen, die französischen Linien in den vermeintlich uneinnehmbaren Ardennen zu durchbrechen. Nur einen Monat später war Paris bereits erobert. Das in der Nachkriegszeit kolportierte Gerücht, die materielle Überlegenheit der deutschen Truppen habe zum Sieg geführt, verurteilt Loth aufs schärfste. Er schreibt: „Was den deutschen Truppen ein so rasches Vordringen ermöglichte, waren vielmehr in erster Linie taktische und operationelle Fehlleistungen der französischen Generalität.“18
Das Land reagierte geschockt. Premier Reynaud ersetzte die militärische Führung daraufhin Hals über Kopf durch einige „Helden“ des Ersten Weltkrieges. Den greisen Pétain ernannte er zum Vizepremier, neuer Vorsitzende des Generalstabes wurde General Weygand, Admiral Fochs rechte Hand. Unter dem neuen Personal befand sich auch ein damals weitgehend unbekannter aber militärisch erfolgreicher Oberst namens Charles de Gaulle. Die neuen Köpfe sollten die bevorstehende Niederlage noch abwenden, doch sie kamen zu spät.19
Abermals kam es in der Regierung zu hitzigen Debatten über das weitere Vorgehen. Während eine Gruppe um Premier Reynaud die Fortführung des Krieges - wenn nötig auch vom Boden der Kolonien aus - befürwortete, so sah die Gruppe um Pétain keine bessere Alternative, als die Aushandlung eines sofortigen Waffenstillstandes. Letzterer konnte sich durchsetzen und übernahm nach Reynauds Demission dessen Posten.20
Der mittlerweile nach Vichy verlegten Regierung gelang es im Juni 1941 tatsächlich, den erwünschten Waffenstillstand auszuhandeln.21 Wenngleich er nur die Besetzung Nordfrankreichs durch deutsche Truppen vorsah und sie dem Süden vorerst ersparte, so ließ die asymmetrische und teilweise erniedrigende Lastenverteilung aber keine Zweifel daran, wer die Bedingungen diktierte. Die deutsche Führung bestand nicht nur darauf, den Vertrag in demselben Eisenbahnwaggon zu unterzeichnen, in dem schon 1918 die deutsche Kapitulation unterzeichnet worden war, sondern Frankreich hatte auch noch die Besatzungskosten selbst zu tragen.22
Neben diesen Symbolen enthielt der Vertrag auch einige konkrete Forderungen zur Auslieferung aller deutschen Kriegsgefangenen und jedes Immigranten auf Verlangen sowie die Forderung nach einer totalen Entwaffnung der Armee und einer vollen Demobilisierung der Kriegsflotte. Dem Waffenstillstandsabkommen folgte zudem ein Kollaborationsabkommen, welches den Kriegseintritt Frankreichs auf deutscher Seite zwar ausschloss, aber von Vichy eine intensive Unterstützung der deutschen Truppen einforderte. Dies bedeutete die Lieferung beachtlicher Mengen kriegswichtiger Rohstoffe, die Verfügbarmachung von Häfen und Flugplätze als Versorgungsbasen sowie die Versorgung des Afrikakorps Rommels mit Nachschub.23
2.3 Die Rolle der Kolonien für das „Freie Frankreich“
Pétains Kollaborationspolitik stieß vielerorts auf harsche Kritik. Neben der Résistance, die etwas später im Binnenland den Kampf aufnahm, rief auch der mittlerweile ins Exil geflüchtete de Gaulle im Juni 1940 von London aus zur Fortführung des Kampfes auf. Mit der Unterstützung Churchills hatte er das Komitee des „Freien Frankreich“ ausgerufen, welches sich als Kern einer Interimsregierung verstand. Anfangs von den Alliierten unterschätzt, gelang es de Gaulle bis Ende 1943 aber doch, als einzig legitimer Führer Frankreichs von ihnen akzeptiert zu werden.24
Sowohl für Vichy als auch für de Gaulle besaßen die Kolonien eine zentrale Bedeutung: Für Pétain war der Sieg Deutschlands schon gewiss. Daher sah er die Kolonien als Unterpfand für eine bessere Verhandlungsposition bei der Bestimmung einer neuen Machtbalance in einem zukünftig von Deutschland dominierten Europa.25 Im Gegensatz zu Pétain endete der Horizont des mittlerweile zum Brigadegenerals avancierten de Gaulle hingegen nicht an den Grenzen des Hexagons, sondern hatte globale Züge. Für ihn war der Krieg noch lange nicht verloren, wie er in einer Rundfunkansprache der BBC voller Pathos bekanntgab.26
„Ist die Niederalge endgültig? Nein! [...] Denn Frankreich ist nicht allein! Es ist nicht allein! Es ist nicht allein! Es hat ein großes Weltreich hinter sich. Dieser Krieg ist nicht auf unser unglückliches Mutterland beschränkt. Dieser Krieg ist nicht durch die Schlacht von Frankreich entschieden.“27
Indem er die bis dato ignorierten Ressourcen der Alliierten und die der eigenen Kolonialtruppen als Faktor ins Spiel brachte,28 besann er sich somit auf die schon kriegswichtigen Beiträge der Kolonialtruppen im Ersten Weltkrieg.29 Neben dem psychologischen Aspekt einer Befreiung von Franzosen durch Franzosen bedachte de Gaulle zudem auch schon die Folgen für eine zukünftige Nachkriegsordnung. Nur die Einbeziehung der Kolonialtruppen, so Loth, konnte sicherstellen, „daß dem Land ein weiteres Besatzungsregime erspart blieb und die Verwaltungshoheit auf die Organe des ,freien Frankreich' überging“30. Um ausreichend politisches Gewicht für die Schaffung einer eigenen Besatzungszone zu gewinnen, war die Besetzung feindlichen Territoriums für Frankreich somit vital.31 In der Endphase des Krieges bestand de Gaulle folgerichtig darauf, dass seine Truppen trotz Erschöpfung und mangelhafter Ausrüstung bei der Rückeroberung Frankreichs und bei der Invasion Deutschlands in vorderster Reihe zu kämpfen hatten.32
Wenngleich Frankreich nach der Rückeroberung de iure unter alliierter Oberhoheit stand, so gelang es de Gaulle durch den Einsatz der französischen Truppen tatsächlich, das Land de facto unter seine Kontrolle zu bringen.33 Gaston Monnerville, der spätere Senatspräsident brachte es im Mai 1945 auf den Punkt: „Ohne sein Empire wäre Frankreich heute nur ein befreites Land. Dank seines Empire ist Frankreich heute eine Siegermacht.“34
3 Die Truppe
3.1 Die Berber
Waren die Goum zuerst nur Mischtruppen aus Arabern und Berbern, so setzten die Franzosen im Laufe der Zeit immer mehr nur auf letztere bis die Goum schließlich zu reinen Berbereinheiten transzendierten (siehe S. 13).35 Um die Goum zu verstehen, ist es daher unumgänglich, vorab einige Worte über das Volk der Berber selbst zu verlieren.
Der Begriff „Berber“ bezeichnet sowohl die Volksgruppe als auch die verschiedenen gesprochenen Dialekte. Er leitet sich etymologisch vom lateinischen Begriff „Barbarus“ ab, womit die Römer, die die Berber im dritten Jahrhundert erstmalig erwähnten, fremde Völker zu bezeichnen pflegten. Die Berber selbst bezeichnen sich als „Imirzim“ und ihre Sprache als „Tamazirt“. Es gilt festzuhalten, dass Berber keine Araber sind. Berber gehören zur Volksgruppe der Hamiten und sind somit den semitischen Juden ethnisch viel näher als den Arabern.36 Anders als letztere organisierten sich Berber zudem in kriegerischen Stämmen, die ständig miteinander oder mit der marokkanischen Regierung im Krieg lagen.37
Das Siedlungsgebiet der Berber erstreckt sich über die Westsahara, Algerien, Tunesien, die Iberische Halbinsel, den südwestlichen Mittelmeerraum und Marokko.38 Letzterer ist der westlichste Berberstaat und ein Land mit vielfältigem Terrain. Während sich die wichtigsten und größten Städte in der Nähe der zwei Küsten befinden und bis zum Ende der Kolonialzeit mehrheitlich von Arabern bewohnt wurden, lebten die Berber meist im Hinterland, durch welches sich das Atlasgebirge zieht.39
Heute gibt es keine Berberstaaten oder geschlossenen berberische Völker mehr, denn historisch und politisch gesehen ist das Berbertum größtenteils im Arabertum aufgegangen. Die schon im siebten Jahrhundert begonnene Besetzung dieser Region durch arabische Fürsten führte zu einer Arabisierung der Berber in Sprache, Kultur, Politik und Religion. Dennoch blieb ein gewisser Teil der eigenen kulturellen Identität von arabischen Einflüssen weitgehend unberührt. So sind Berberdialekte in den genannten Region immer noch eine weitverbreitete Zweitsprache. In Marokko beispielsweise sprechen sie heute noch 40% der Bevölkerung. Auch finden sich noch heute große Berbergruppen in den abgelegenen und ländlichen Regionen Nordwestafrikas.40
3.2 Die gewachsene Bedeutung der Goum
Frankreich bediente sich in Marokko der Prinzipien der indirekten Herrschaft, d.h. wenngleich Marokko formal unabhängig blieb, regierte in Wahrheit der amtierende Generalresident über das Land.41 Dies galt besonders für das Militär, welches Frankreich schon frühzeitig seinen eigenen Bedürfnissen anpasste. Um den französischen Truppen bei der Eroberung Marokkos zu helfen, schuf man neben den regulären marokkanischen Hilfstruppen auch die Goum nach einem von Tunesien und Algerien übernommen Format.42 In der Zwischenkriegszeit setzte man sie daher gerne bei der Niederschlagung des Aufstandes der Rif-Kabylen und bei der Eroberung Marokkos ein. Obwohl letztere 1934 beendet war,43 und die Goum somit ihr eigentliches Existenzrecht eingebüßt hatten, wollte die militärische Führung auch in der Folgezeit auf den Vorteil einer schnellen und hochmobilen, universell einsetzbaren Kommandotruppe nicht verzichten und transformierte sie nach der Pazifizierung zu Polizeieinheiten des Hinterlandes.44
Ihre Bedeutung erwuchs in den 30er Jahren mit dem sich abzeichnenden Krieg gegen Deutschland aber erneut, denn Oberst Guillaume, der damalige Oberbefehlshaber der Goum, wusste, dass der Schutz des Protektorates künftig vermehrt ihnen obliegen müsse, da die regulären Truppen nach der Eroberung nicht mehr in Nordafrika gebraucht wurden, gleichwohl aber sehr viel dringender in der Metropole selbst.45
Der eigentliche Bedeutungszuwachs der Goum setzte aber erst etwas später ein, denn nach der Kapitulation Frankreichs hatte sich das französische Nordafrikakommando dem Waffenstillstand von Oktober 1940 und der massiven Dezimierung der französischen Truppen in Marokko widerwillig zu beugen.46 Die harten Forderungen einer eigens dafür eingesetzten Waffenstillstandskommission halbierten die französischen Truppen in Nordafrika von 245.00047 auf 120.000 Mann und verlangten den Verzicht auf einen Großteil der Ausrüstung.48
In den 26.000 Goumiers sah das Oberkommando daher eine Chance, diese Auflagen zu umgehen, indem es sie trotz ihres militärischen Gebrauchswertes weiterhin nicht als Soldaten, sondern nur als Polizeikräfte des Protektorats deklarierte. Gershovich schreibt dazu: „This force contains the single most promising source of miltary rejunevation at the disposal of the French command.“49 Trotz der Proteste der italienischen Mitglieder stimmte die Kommission zu, da die deutsche Seite in den Berbern nur „circus clowns“ sah, die niemals imstande seien „to stand up as soldiers against the Nazi supermen“50. Da die Kommission zudem weder das Interesse, noch die Mittel hatte, das Hinterland zu kontrollieren, beugte sie sich der französischen Argumentation, dass eine Freistellung der Berber eine wirtschaftliche Katastrophe vermeiden helfe.51
Diese Borniertheit schließlich war es, die der französischen Führung den Aufbau einer einer massiven Schattenarmee im Hinterland erlaubte. Während die Goum nach außen hin ihren Polizeiaufgaben nachkamen, drillte man sie im Geheimen und machte sie mit modernen Waffensystemen vertraut. Ihre Schlagkraft konnte durch die Einbindung von Tirailleurs, die bei der Abwehr der deutschen Offensive 1940 dabeigewesen waren und gerade aus der Kriegsgefangenschaft kamen, noch beträchtlich gesteigert werden. Gleichzeitig versuchte man auch, die in Massen entlassenen Veteranen für die Armee zu erhalten, indem man sie an eben diese Polizeiverwaltung band.
Doch nicht einzig aufgrund ihrer potentiellen Wiedereinsetzbarkeit im Falle einer Revanche waren die Goum wichtig, sondern auch, weil ihre, im isolierten Hinterland liegenden Außenposten den Franzosen auch als Versteck für Waffen dienten, die eigentlich hätten übergeben werden müssen (siehe S. 16).52
3.3 Warum die Goum?
Für ein Verständnis der gewachsenen Bedeutung der Goum, müssen die verschiedenen Motive, die zur Rekrutierung der Berber führten, sowohl des französischen Oberkommandos als auch der Goumiers selbst dargelegt werden.
3.3.1 Die Motive Frankreichs
Wenngleich die Pazifizierung Marokkos bis zum Ende der 30er Jahre auch auf dem Land erreicht war, blieben die Städte weiterhin ein Hort stetig schwelender Unabhängigkeitsbestrebungen und somit eine permanente Gefahr für Frankreichs Führungsanspruch. Besonders im Zuge der durch die Mai-Niederlage offenbarten Schwäche wuchs beim französischen Oberkommando der Zweifel an der Loyalität der eigenen Truppen. Dies gewinnt an Brisanz, wenn man sich klarmacht, dass die Funktionsfähigkeit der Verwaltungen Nordafrikas weitgehend von der Loyalität indigener Kolonialtruppen abhing. Franzosen fanden sich nämlich mehrheitlich nur im Offizierskorps.53
Zur Entschärfung dieser Situation ergriff das Nordafrikakommando verschiedene Maßnahmen, dem zu begegnen, indem es versuchte, die marokkanischen Soldaten durch die Schaffung von Soldatenkaffees im europäischen Teil der Städte von potentiellen Aufrührern zu isolieren.54 Des weiteren zeigte sich das Misstrauen der Franzosen in der Zusammensetzung dieser Truppen schon zu Zeiten des Protektorates; die Einheiten blieben klein und sensible Teile wie beispielsweise die Artillerie wurden nur von französischen Truppen bedient. Die arabischen Marokkaner beschränkte man auf die Infanterie und die Kavallerie.55 Die Berber galten hingegen als unpolitisch, denn der Nationalismus in den Städten hatte kaum Einfluss auf das von ihnen bewohnte Hinterland.56
Die Franzosen schrieben ihnen zu „perfectly fit for soldiering and combat“57 zu sein, weil sie angeblich von kleinauf schon an der Waffe geschult worden seien und sich auch im unwirtlichen Atlasgebirge problemlos zurechtfänden.58
Die anfängliche Mischzusammensetzung der Goum aus Arabern und Berbern erwies sich als zunehmend gefährlich. Einerseits zwar führte der Eintritt in die Armee die Berber erstmalig von Zuhause und ihren Familien fort, was erstere zu einer Ersatzfamilie mit hohem Identifikationsgrad machte und sich sicherlich gut auf die Kampfmoral ausgewirkt haben dürfte, andererseits aber förderte die Zusammenführung von einander mehr oder weniger isolierten Völkern die Herausbildung eines gemeinsamen Identitätsgefühls und machte die Berber mit den Ideen des Nationalismus vertraut.59 Um die Loyalität der Goum daher nicht zu gefährden - aber auch, um ihre Kampfkraft weiter zu erhöhen - ging Frankreich in einer späteren Phase dazu über, die Goum in reine Berbereinheiten zu transformieren (siehe S. 9), die sie aus den aggressivsten Stämmen des Mittel- und Hochatlas rekrutierten.60
3.3.2 Die Motive der Berber
Wenngleich sich die Forschung in den Motiven einig ist, die so viele Berber zum Rekrutierungsbüro der Goum trieben, so ist der Streit um die Gewichtung dieser bisher noch nicht beigelegt. Während Bimberg ihre martialischen und adventuristischen Motive, „they so eagerly sought“61, ins Zentrum rückt, so stellt Gershovich eher die rationalen Aspekte in den Vordergrund. Er negiert die kriegerischen Ambitionen zwar nicht, gewichtet sie jedoch minder. Primär seien ökonomische Gründe ausschlaggebend gewesen, denn der typische Rekrut des Mittelatlas sei ein armer und ungebildeter Bauer gewesen,62 der ebenso wie viele andere mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre zu kämpfen gehabt habe. Ein weiteres, weniger kontrovers diskutiertes Motiv hingegen war das Bedürfnis nach Prestigegewinn.63
Als Antwort auf die sich abzeichnende Gefahr eines weiteren Krieges mit Deutschland versuchte Frankreich ab Mitte der 30er Jahre, die Bewerberzahlen durch eine gezielte Anreizpolitik noch zu erhöhen. Dies geschah zum Einen durch ökonomische Maßnahmen wie der Errichtung spezieller Läden, die den Goumiers verbilligte Waren wie beispielsweise Tabak verkauften, oder durch eine Vorzugsbehandlung von Goum-Veteranen bei der Einstellung in die Protektoratsverwaltung. Zum Anderen machten die Franzosen auch nicht vor psychologischen Mitteln halt, die schon bei den Kindern der Goum ansetzten und sie einem indoktrinativen, auf Frankophilität ausgerichteten Schulregime unterwarfen.64
Die Erwachsenen Goumiers hingegen wurden wie alle marokkanischen Soldaten intensiver französischer Propaganda unterzogen. Im wesentlichen unterschied sie sich nicht von der für die Franzosen selbst und war darauf ausgerichtet, sie auf vielfältige Weise in die französischeuropäische Perspektive des Konflikts einzubinden. Während ein Teil der Propaganda versuchte, Hass und Revanchismus für 1870/71, die Elsassbesetzung 1914 und die Niederlage von 1940 zu schüren,65 sprachen andere Kampagnen eher die Angst an. Die Deutschen stellte man als gemeinsamen Feind dar, der nicht nur eine Bedrohung für das ferngelegene Mutterland sei, sondern auch eine konkrete für sie selbst, ihre Familien und ihre Heimat.66
Mehr noch sei Deutschland nicht nur eine Bedrohung für Frankreich und seine Kolonien gewesen, sondern eine konkrete Bedrohung für die menschliche Zivilisation per se. Das Opfer der Kolonialsoldaten sollte zu einem Opfer für die gesamte Menschheit werden, zu der sie ja selbst gehörten.67 Diese Strategie wurde von dem neugeschaffenen Mythos getragen, dass der bis dato rassistischen Kolonialpolitik Frankreichs eine „neue Form des Franzosentums“68 folgen werde, in der „Gleichheit zwischen Franzosen und ihren kolonialen Untergebenen“69 herrsche.
4 Der Goum-Einsatz im 2. Weltkrieg
4.1 Von der Befreiung Nordafrikas zum Kampfeinsatz
Schon am Tag des deutschen Überfalls auf Frankreich am 10. Mai 1940 standen tausende von Marokkanern zur Abwehr an der Maginotlinie bereit.70 Der Einsatz marokkanischer Hilfstruppen hatte für Frankreich längst Tradition, denn schon im Ersten Weltkrieg hatten über 34.000 Marokkaner in der französischen Armee gedient und weitere 35.000 in der Rüstungsindustrie gearbeitet.71 Besonders durch ihre verlustreichen von Verzweiflung, aber auch von Tapferkeit motivierten Kämpfe, von denen die Angriffe mit Bajonetten auf deutsche Panzer die dramatischsten Beispiele sind,72 hatte sich die Marokkaner schon damals einen Ruf von Erstklassigkeit erworben,73
Im Zweiten Weltkrieg lag dieser Beitrag mit 90.000 Mann sogar noch etwas hoher;74 Marokkaner machten in diesem Krieg circa 3/5 aller nordafrikanischen Kolonialtruppen aus. Um die drohende Gefahr durch das im Juni 1940 auf deutscher Seite in den Krieg eingetretene Italien einzudämmen, wurden nach der deutschen Mai-Offensive 1940 etliche marokkanischen Truppen über Algerien an die libysche Grenze geschickt, darunter auch Goumiers.75 Ihre im Geheimen neugewonnene Stärke konnten sie aber vorerst noch nicht ausspielen, da der Waffenstillstand vom 26. Juni 1940 ihren Einsatz vorerst beendete (siehe S. 5ff.).76
Die Invasion der Alliierten am 8.November 1943 in Marokko und Algerien (Operation „Torch“) setzte die französischen Offiziere in Nordafrika, ganz besonders den Oberkommandierenden der französischen Nordafrikatruppen General Noguès, in den Folgetagen einer harten Zerreißprobe aus. Gefangen zwischen ihrer Überzeugung einerseits und dem Gehorsam gegenüber den Befehlen ihres Vorgesetzen, des Ministerpräsidenten Pétain, der ihnen den Widerstand gegen die alliierten „Invasoren“ befahl, andererseits, sahen sie sich in einem Dilemma gefangen.77 Während einige schlecht ausgestattete Einheiten sich der Order beugten, verweigerten andere den Kampf oder liefen über. Selbst Sultan Sidi Mohammed sprach seine Untertanen von der Pflicht des Widerstandes frei. So verwundert es nicht, dass die einzig größere Schlacht bei Kéntira am 10. November 1943 stattfand.78 und auch nur zwei Tage andauerte, denn am selben Tag noch handelte Admiral Darlan, Pétains rechte Hand, eine Feuerpause mit den Alliierten aus.79
Auch die Deutschen sahen sich aufgrund der Geschehnisse in Nordafrika gezwungen, eine Entscheidung zu treffen und brachen mit der Besetzung Südfrankreichs den ohnehin fragilen Waffenstillstand. Gleichzeitig gaben die Führer der Achsenmächte Order, in das von Frankreich besetzte Tunesien einzumarschieren, um weitere Zugewinne der Alliierten zu verhindern.80 Dies war gleichsam die zweite Geburtsstunde der Goum, denn im Zuge des alliierten Vormarsches kamen auch die marokkanischen Truppen bei der Niederschlagung des Afrikakorps in Algerien und Tunesien als Teil des französischen Expeditionskorps wieder zum Einsatz.81 Diese setzten sich aus denjenigen 70.000 französischen Soldaten zusammen - darunter auch 26.000 Goumiers -82, die der Waffenstillstandskommission seit 1940 vorenthalten worden waren (siehe S. 11f.).83
4.2 Die militärische Bedeutung der Goum
Nach der Invasion Nordafrikas durch die Alliierten im Sommer 1943 übernahm General de Gaulle von Vichy die Führung über die Kolonialarmee.84 Die Integration der französischen Truppen rief auf beiden Seiten nur gedämpfte Begeisterung hervor, denn während die Franzosen an der Übernahme der in ihren Augen überbürkokratisierten amerikanischen Truppenorganisation aneckten, fielen besonders die Goum bei den Amerikanern in Ungnade. Wenngleich sie mit ihren Eseln und Pferden wertvolle Transport- bzw. Fährten- und Patrouilledienste dort leisteten, wo das Terrain für Fahrzeugen nicht befahrbar war, so blieben die zu den letzten Kolonialtruppen der Geschichte gehörenden Goum für die Alliierten trotz ihrer Qualitäten doch immer nur ein Anachronismus.85
Anfangs nahmen die Alliierten auch zur Qualität der Goum eine sehr ambivalente Haltung ein. Sie galten im Krieg zwar als sehr wertvoll, aber unter Stress schienen sie unzuverlässig zu werden.
Erfolge schienen sie sehr zu motivieren, Misserfolge jedoch mindestens genauso schnell zu entmutigen. Man bescheinigte ihnen eine „bäuerliche“ Härte, aber eine Aversion gegenüber Disziplin und harter Arbeit. Sie galten einerseits als sehr couragiert im Infanteriekampf, aber der Kampf gegen modernes Kriegsgerät schien sie abzuschrecken,86 denn die Berber, gegen die sie in der Pazifizierungszeit kämpften, hatten nämlich niemals schwere Waffen besessen. Dieser Punkt wurde um so akuter, je näher sie der hochgerüsteten deutschen Abwehr kamen.87
Doch wenn ihr Brillieren in Tunesien schon den Grundstein für eine Revision dieser Ansichten legte, so verwarf das alliierten Oberkommando diese Vorstellung spätestens nach den Erfolgen im italienischen Arunci-Gebirge völlig.88 Einsätze dieser Art festigen danach auch bei ihnen den Ruf der Goums als exzellente Gebirgsjäger.89 Letztlich hatte sich also gezeigt, dass alle Probleme durch mehr Erfahrung ausgeglichen werden konnten. Gegen Ende des Krieges hatten sich die Goum daher auch den Ruf erworben, für die meisten Infanterieaufgaben sehr gut geeignet zu sein. Ihre Spezialität aber war die „Nettoyage“, das Säubern von bereits eroberten Gebieten. Das französische Oberkommando unter General Giraud forcierte diesen Ruhm, indem es den Goum jede Möglichkeit gab, ihre Fertigkeiten zu demonstrieren und sie bei den Allierten massiv bewarb.90 Einzig diesem Werben ist es zu verdanken, dass die Goum fortan bei allen wichtigen Invasionen von Sizilien bis Österreich dabei waren.91
Die Goum erwiesen sich von Anfang an auch über die stürmischen Zeiten hinweg immer als völlig loyal. Somit verwundert es nicht, dass die Zahl der Goumiers auch vor dem Waffenstillstand von 1940 ständig aufgestockt wurde.92 Auch das alliierte Oberkommando entschied sich daher schon recht früh dazu, weitere Einheiten anzufordern.93
Wenngleich zu keinem Zeitpunkt mehr als nur 9.000 bis 12.000 Goumiers gleichzeitig in den Streitkräften dienten und diese auch nur leichte Waffen verwendeten, so kann ihr der Beitrag zum Ausgang des Krieges nicht hoch genug eingeschätzt werden. Diese Erfolge hatten neben ihren Fähigkeiten vor allem zwei Ursachen.
Bimberg stellt erstens fest, dass die Goumiers besser als die meisten anderen Truppen „were able to stand these rigors, for they lived much of their lives under primitive conditions“94. Zweitens fällt ihm auf, dass sie gerade eben aufgrund ihres leichten, für reguläre Truppen unüblichen Marschgepäcks extrem mobil waren.95
4.3 Der Ruf der Goumiers
Seit ihrem ersten Einsatz gegen die Achsenmächte in Tunesien eilte den Goumiers bei Freund und Feind ein furchteinflößender Ruf voraus.96 Ihre Brutalität gegenüber Kriegsgefangenen, von denen sie in der Regel wenig zu machen pflegten, war berühmt-berüchtigt. Dabei kann ihnen aber keine böswillige Absicht unterstellt werden. Vielmehr handelt es sich um eine Mentalitätsfrage, denn auch die Goumiers selbst erwarteten sich keine bessere Behandlung von ihren Feinden und pflegten daher immer, bis zum letzten Mann zu kämpfen - von allen im Zweiten Weltkrieg kämpfenden Goum ließen sich insgesamt nur vier gefangennehmen.97
Obwohl die Goumiers meist hart für ihren Erfolg kämpfen mussten, gelang ihnen doch mitunter auch der Sieg ohne Waffen. Einige Deutsche „were particulary fearful of the Goumiers, whose hooded djeballas and scraggly beards made them seem like some avenging medieval monks“98. War dieser Ruf im Kampf noch nützlich, so griff er im Zuge ihrer weiteren Kampagnen auch zunehmend auf die Bevölkerung derjenigen Staaten über, durch die sie ihr Kampf führte.99
Spätestens hier erwuchs aus dem Mentalitätsunterschied ein Problem. Goumiers pflegten mit leichtem Gepäck zu reisen und sich ihre Verpflegung vor Ort zu beschaffen. Eigentumsfragen scherten sie dabei herzlich wenig. Wenn sie an fremden Höfen vorbeikamen, nahmen sie sich einfach was sie brauchten. Schlimmer noch wogen die brutalen Vergewaltigungen im Sinne des „Beute machens“ in Italien. Die französischen Offiziere reagierten in der Regel mit derselben offenen Brutalität und erschossen oder erhängten die Täter.100 Um solche Verbrechen zukünftig zu verhindern, erlaubte man den Goum fortan als wohl einzigen Soldaten des Zweiten Weltkrieges, die eigenen Frauen mitzuführen.101
Dennoch ließ sich dieser Ruf nicht mehr abstreifen und begleitete die Goumiers fortan, was ihre weitere Verwendung für den geplanten Kampf in Mitteleuropa infragestellte, denn „for in spite of their now-proven abilities, the tales of rape and pillage persisted and became worse with each retelling“102. Infolge des weitreichenden gesellschaftlichen Drucks, dessen prominentester Fürsprecher Papst Pius XII. war,103 überlegte das alliierte Oberkommando zeitweise sogar ernsthaft, die Goum aufzulösen. Einzig dem großen Engagement der Franzosen ist es zu verdanken, dass es anders kam.104
Doch auch danach gestaltet sich eine weitere Verwendung schwierig, wie der Kommandant der französischen Invasionstruppen General Jean de Lattre de Tassigny feststellen musste.105 Seit seiner ersten Begegnung mit den Goum bei der Eroberung Elbas von ihrem militärischen Gebrauchswert völlig überzeugt, war in ihm der Wunsch gewachsen, sie für die Rückeroberung des französischen Mutterlandes am 16. August 1944 (Operation „Anvil“) zu gewinnen. Nur infolge seines massiven Engagements bei General de Gaulle gelang ihm dieses Vorhaben schließlich,106 indem er die Ängste vor einer Wiederholung der Vergewaltigungen in Frankreich durch das Versprechen zu zerstreuen suchte, die Goumiers künftig nicht mehr in dichtbesiedelten Gebieten einsetzen zu wollen. Wie ernst ihm dieses Versprechen war, lässt sich an der Tatsache ablesen, dass es faktisch bedeutungslos blieb.107
5 Schlussbetrachtung
Frankreichs außenpolitische Reaktion auf die keimende Bedrohung durch Hitlerdeutschland war gekennzeichnet von der Unfähigkeit, zwischen Eindämmungs- oder Appeasementpolitik zu wählen. Als dieser Kurs das Land zwangsläufig in einen unausweichlichen Krieg führte, entschloss sich die französische Generalität ganz bewusst, an die erfolgreiche Defensivstrategie des Ersten Weltkrieges anzuknüpfen. Wie sich sich schnell zeigen sollte, erwies sich dieses Urvertrauen in die Maginotlinie als Kardinalfehler, denn nachdem deutsche Truppen die französischen Verdeitigungslinien bereits am 10. Mai 1940 unerwartet schnell durchbrochen hatten, stand Frankreich am Rand einer militärischen Niederlage.
Über den darauffolgenden Schock und die Debatte, wie richtig vorzugehen sei, zerbrach schließlich sogar die Regierung. Neuer Regierungschef wurde der ehemalige General Pétain, der die sofortige Aushandlung eines Waffenstillstandes befürwortete. Wenngleich es der mittlerweile nach Vichy verlegten Regierung im Juni 1940 tatsächlich gelang, einen solchen auszuhandeln, zeigte sich schnell, dass dieser einem Diktatfrieden gleichkam. Die harten Forderungen einer eigens dafür eingesetzten Waffenstillstandskommission reduzierten die französischen Truppen in Nordafrika um mehr als die Hälfte und verlangten den Verzicht auf einen Großteil der Ausrüstung.
Diese Forderungen potenzierten die Empörung über eine deutsche Besetzung Frankreichs noch um ein vielfaches. Von London aus rief ein bis dahin unbekannter Brigadegeneral namens Charles de Gaulles gegen Vichy und die Achsenmächte zum Kampf auf. Sowohl für ihn als auch für Pétain besaßen die Kolonien eine vitale Bedeutung: Während der Sieg Deutschlands für letzteren schon gewiss war und die Kolonien in dieser Strategie somit zur zentralen Verhandlungsmasse bei der Bestimmung des eigenen Status in einem zukünftig von Deutschland dominierten Europa wurden, schien der Krieg für ersteren hingegen noch lange nicht verloren. Er setzte auf die Ressourcen des französischen Weltreiches und eine baldige Involvierung der Westmächte auf Seiten Frankreichs.
De Gaulles Idee war im Prinzip nicht neu. Bereits ab Mitte der 30er Jahre hatte Frankreich als Antwort auf die sich abzeichnende Gefahr eines weiteren Krieges mit Deutschland versucht, die Rekrutierungszahlen für die Kolonialtruppen durch eine gezielte Anreiz- und Propagandapolitik zu steigern. Diese Strategie wurde von dem Versprechen getragen, dass ein gemeinsamer Sieg über Hitlerdeutschland zu mehr Gerechtigkeit in der französischen Kolonialpolitik führen werde.
In der Vorkriegszeit gewannen speziell die Goum schon aus rein innenpolitischen Gründen enorm an Bedeutung, denn wenngleich die Pazifizierung Marokkos bis zum Ende der 30er Jahre auch auf dem Land erreicht war, blieben die Städte weiterhin ein Hort schwelender Unabhängigkeitsbestrebungen - der Zweifel an der Loyalität der eigenen Truppen wuchs. Dies gewinnt an Brisanz, wenn man berücksichtigt, dass die Funktionsfähigkeit der Verwaltungen Nordafrikas weitgehend von der Loyalität indigener Kolonialtruppen abhing. Die Lösung sah das französische Oberkommando in der vermehrten Rekrutierung von Berbern. Neben ihren ausgezeichneten soldatischen Qualitäten galten sie als unpolitisch, denn der Nationalismus in den mehrheitlich von Arabern bewohnten Städten hatte kaum Einfluss auf ihre Heimat, das Hinterland.
Doch welche Motive hatte ein Berber, den Kolonialtruppen beizutreten? Wenngleich sich die Forschung in den Motiven selbst einig ist, so ist der Streit um die Gewichtung dieser bisher noch nicht beigelegt. Neben dem als unproblematisch geltenden Bedürfnis nach Prestigegewinn verweist Bimberg auf die Kriegs- und Abenteuerlust der Berber. Hingegen stellt Gershovich eher die ökonomische Gründe in den Vordergrund, denn der typische Berber-Rekrut habe - wie viele andere auch - mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre zu kämpfen gehabt.
Nach der Invasion der Alliierten am 8. November 1943 in Marokko und Algerien (Operation „Torch“) befanden sich die französischen Offiziere in Nordafrika in einem Dilemma. Sollten sie die Befehle Vichys befolgen und Widerstand leisten oder ihrer Überzeugung folgen? Während einige Einheiten sich der Order beugten, verweigerten andere den Kampf oder liefen über. Erst nach dem Bruch des Waffenstillstandes durch die deutsche Besetzung Südfrankreichs erfolgte die eindeutige Positionierung der Nordafrikatruppen. Im Zuge des Vormarsches der Alliierten kamen auch die vor der Waffenstillstandskommission versteckten marokkanischen Truppen bei der Niederschlagung des Afrikakorps in Algerien und Tunesien als Teil des französischen Expeditionskorps zum Einsatz, davon etwa auch 26.000 Goumiers.
Die Haltung der Alliierten zur Qualität der Goum war anfangs ambivalent. Hegte das Oberkommando zuerst einiges Misstrauen gegen sie, so konnten diese ihre Qualitäten sukzessive durch ihre Leistungen und ihren Ruf als Elitetruppe über das französische Offizierskorps hinaus beweisen. Bimberg führt die Erfolge der Goum unter anderem auf ihre hohe Mobilität zurück. Diese brachte aber auch ihre Nachteile mit sich, denn die Goumiers waren dadurch gezwungen, sich ihren Proviant an Ort und Stelle zu beschaffen; ungefragt nahmen sie sich, was sie sahen. Das galt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Frauen.
Besonders in Italien führte dieses Vorgehen schließlich zum Eklat, der mit der harten Bestrafung der Schuldigen aber noch nicht zu Ende sein sollte. Der Skandal erzeugte einen weitreichenden gesellschaftlichen Druck, der die weitere Existenz der Goum gefährdete. Einzig dem engagierten Fürsprechen General Jean de Lattre de Tassignys, der sie unbedingt für die Rückeroberung des Mutterlandes einforderte, ist es zu verdanken, dass es anders kam.
Wenngleich der Krieg wohl auch ohne die Kolonialtruppen gewonnen worden wäre, so verringerten die Goum die Dauer und die Verluste der Alliierten doch entscheidend. Ihre zentrale historische Bedeutung liegt aber m.E. anderswo. Statt seine Helden zu vergessen sollte Frankreich daher auf „seine“ Goumiers stolz sein - und dankbar, denn obwohl der Zweite Weltkrieg Frankreich nachhaltig geschwächt hatte, garantierte ihm erst der Rückgriff auf die Ressourcen seines Weltreiches den Status einer Siegermacht. Andernfalls hätte das Land noch viel mehr Schaden genommen. Die Befreiung Frankeichs durch „eigene Truppen“ ließ es sein Gesicht waren und ermöglichte de Gaulle recht schnell, die alliierte Oberhoheit abzustreifen.
Literaturverzeichnis
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Scholze, Udo u.a.: Unter Lilienbanner und Trikolore. Zur Geschichte des französischen Kolonialreiches. Darstellung und Dokumente, Leipzig 2001
[...]
1 Charles de Gaulle: Rede im Rathaus von Paris vom gaulle.org/article.php3?id_article=402 [26-07-2006]. 25. August 1944, in: http://www.charles-de-
2 Vgl. Loth, Wilfried: Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 1992, S. 127ff.
3 Vgl. Scholze, Udo u.a.: Unter Lilienbanner und Trikolore. Zur Geschichte des französischen Kolonialreiches. Darstellung und Dokumente, Leipzig 2001, S. 147f.
4 Ebd., S. 194f.
5 Vgl. Gershovich, Moshe: French Military Rule in Morocco. Colonialism and its Consequences, London, Protland/Oregon 1999, S. 167f.
6 Vgl. Bimberg, Edward L.: The Moroccan Goums. Tribal Warriors in a Modern War. Westport, Co.; London (=Conributions to Military Studies; Bd. 177) 1999, S. 4.
7 Ebd.
8 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 2.
9 Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 155.
10 Gershovich, Moshe: Scherifenstern und Hakenkreuz. Marokkanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg, in: Höpp, Gerhard u.a. (Hrsg.): Blind für die Geschichte? Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus, Berlin 2004, S. 335-365 (=19; Studien des Zentrums Moderner Orient), hier: S. 355.
11 Es gibt nur wenige Monographien, die sich explizit mit den Goum auseinandersetzen. Der Text von Bimberg, Edward L.: The Moroccan Goums. Tribal Warriors in a Modern War. Westport, Co.; London (=Conributions to Military Studies; Bd. 177) 1999 hat sich als Überblicksdarstelung bewährt, hat aber den Nachteil, auf Zeichnungen und Bilder zu verzichten, die zur Darstellung der Schlachtverläufe notwendig gewesen wären. Eine ausführliche Darstellung bieten da die drei Werke von Salkin/Yves u.a.: Le Maroc. Pacification et Unification DU Pays. 1908- 1934, Paris 1985-1987 (=Histoire des Goums marocains; Bd. 1); Ders./Morineau Jacques: La seconde Guerre Mondiale et l'aprés guerre. 1934-1956, Paris 1987 (=Histoire des Goums marocains; Bd. 2); Ders./Meraud, Marc: Service des affaires indigenes du Maroc, Paris 1990 (=Histoire des Goums marocains; Bd. 3).
12 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 102ff.
13 Vgl. ebd.
14 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 105.
15 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 185.
16 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 107ff.
17 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 185.
18 Loth, Geschichte, 1992, S. 109.
19 Vgl. ebd. S. 107-112.
20 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 185.
21 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 107-112.
22 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 189.
23 Vgl. ebd.
24 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 122-126.
25 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 187f.
26 Vgl. ebd. S. 185f.
27 de Gaulle, Charles: Der Aufruf de Gaulles vom 18. Juni 1940, zit nach: Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 231f.
28 Vgl. ebd. S. 185f.
29 Vgl. ebd. S. 147f.
30 Loth, Geschichte, 1992, S. 127.
31 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. S. 108.
32 Vgl. ebd., S. 103.
33 Vgl. Loth, Geschichte, 1992, S. 122-126.
34 Zit. nach: Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 195.
35 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 188.
36 Vgl. Brandes, Jörg-Dieter: Geschichte der Berber. Gernsbach 2004, S. 9ff.
37 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 1.
38 Vgl. Brandes, Berber, 2004, S. 7f.
39 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 1.
40 Vgl. Brandes, Berber, S. 7-13.
41 Vgl. Gershovich, Military Rule, S. 168ff.; Eine gute Einführung in die Regeln der indirekten Herrschaft bietet: Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus: Geschichte - Formen - Folgen, 5., akt. Aufl., München 2006 (=Beck Wissen).
42 Vgl. ebd. S. 187f.
43 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 337-340.
44 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 187f.
45 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 20.
46 Vgl. ebd., S. 25.
47 Vgl. Maghraoui, Driss: „Den Marokkanern den Krieg verkaufen“. Französische Anti-Nazi Propaganda während des Zweiten Weltkrieges, in: Höpp, Gerhard u.a. (Hrsg.): Blind für die Geschichte? Arabische Begegnungen mit dem Nationalsozialismus, Berlin 2004, S. 191-213 (=19; Studien des Zentrums Moderner Orient), hier: S. 192-195.
48 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 21.
49 Gershovich, Military Rule, 1999, S. 190f.
50 Bimberg, Goums, 1999, S. 21f.
51 Vgl. Gershovich, Military Rule, S. 190ff.
52 Vgl. ebd.
53 Vgl. Maghraoui, Propaganda, 2004, S. 192-195.
54 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 183.
55 Vgl. ebd., S. 168ff.
56 Vgl. Maghraoui, Propaganda, 2004, S. 192-195.
57 Maghraoui, Driss: 'Nous Goumiers Berbères': The Ambiguities of Colonial Representations in French Military Novels, in: The Journal of North African Studies, 7(2002)3, S. 79-100, hier: S. 89.
58 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 340ff.
59 Vgl. ebd.
60 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 188.
61 Bimberg, Goums, 1999, S. 22.
62 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 340ff.
63 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 189f.
64 Vgl. ebd.
65 Vgl. Maghraoui, Propaganda, 2004, S. 195f.
66 Vgl. ebd., S. 202.
67 Vgl. ebd., S. 195f.
68 Ebd., S. 197f.
69 Ebd., S. 201.
70 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 184f.
71 Vgl. ebd., S. 192f.
72 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 343-347.
73 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 172f.
74 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 337-340.
75 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 20.
76 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 190f.
77 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 27f.
78 Vgl. Pennell, Richard C.: Morocco since 1830. A History, London 2000, S. 259f.
79 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 27f.
80 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 191f.
81 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 351f.
82 Vgl. Pennell, History, 2000, S. 254f.
83 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 29f.
84 Vgl. Scholze, Lilienbanner, 2001, S. 191f.
85 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 119.
86 Vgl. ebd., S. 115.
87 Vgl. ebd., S. 118.
88 Vgl. ebd., S. 117.
89 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 192f.
90 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 36ff.
91 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 351f.
92 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 15ff.
93 Vgl. ebd., S. 46.
94 Bimberg, Goums, 1999, S. 114.
95 Vgl. ebd., S. 116.
96 Vgl. ebd., S. 27f.
97 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 351f.
98 Bimberg, Goums, 1999, S. 105.
99 Vgl. Gershovich, Military Rule, 1999, S. 192f.
100 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 115f.
101 Vgl. ebd., S. 122.
102 Bimberg, Goums, 1999, S. 76.
103 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 76.
104 Vgl. Gershovich, Scherifenstern, 2004, S. 351f.
105 Vgl. Bimberg, Goums, 1999, S. 73f.
106 Vgl. ebd., S. 74ff.
107 Vgl. ebd., S. 77f.
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- Vincenzo Cumbo (Author), 2006, Die Rolle der Goum im 2. Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110420
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