Inhaltsverzeichnis
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
2 Politische und kirchliche Grundtendenzen des 10. Jahrhunderts
2.1 Situation der Kirche und ihr Verhältnis zu den weltlichen Herrschern
2.2 Beziehungen zwischen der Ost- und Westkirche
3 Zur Person Papst Urbans II., sein Lebenslauf und seine besonderen kirchenpolitischen Vorhaben während seines Pontifikats
4 Die Reise Papst Urbans II. durch Frankreich und die Vorgeschichte des Konzils von Clermont
5 Ablauf und Inhalte des Konzils mit besonderem Augenmerk auf die Abschlussrede des Papstes als Aufruf zum Kreuzzug
5.1 Chronisten der Predigt Papst Urban II.
5.2 Anwesende, Umstände und Termin des Konzils
5.3 Der Aufruf des Papstes nach Fulcher von Chartres
6 Folgen des Konzils con Clermont
7 Schluss
8 Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Thema der vorliegenden Arbeit ist der Beginn des Ersten Kreuzzuges. Das hauptsächliche Interesse liegt auf dem Konzil von Clermont und dem Papst Urban II. Welche Vorbereitungen waren nötig, dass das Konzil erfolgreich war? Was machte die Predigt Papst Urban II. so beeindruckend, dass sich umgehend eine große Menschenmenge ins Ungewisse machte? Gibt es Auslöser für das Engagement des Papstes? Wollte der Papst tatsächlich einen Kreuzzug in Bewegung setzen wie er später stattfinden sollte?
Einer der wichtigsten zeitgenössischen Belege ist die Chronik Fulchers von Chartres „Historia Hierosolymitana” in der Übersetzung von Frances Rita Ryan.[1] Hauptstütze soll diese Quelle sein, weil Fulcher ein guter Chronist war und seine Darstellungen realistisch und glaubwürdig sind.[2] Weiterhin hat sich bei der Betrachtung anderer Chronisten des ersten Kreuzzuges herausgestellt, dass keiner ausführlicher über den Papst oder das Konzil von Clermont berichtet.[3]
Für die Ausarbeitung der historischen Begleitumstände und der Vorgeschichte des ersten Kreuzzuges wurden hauptsächlich die Werke von Goetz, Kirchenreform und Investiturstreit 910-1122,[4] und Jakobs Kirchenreform und das Hochmittelalter 1046-1215[5] verwendet.
Zur Person Papst Urbans II. soll besonders auf die zwei Bände aus den Schriften der MGH von Alfons Becker hingewiesen werden. Sie berichten ausführlich über den Papst und sein Leben.[6]
Für die Ausführungen über das Konzil und das Entstehen der Kreuzzüge wurden die Werke von Somerville[7] und Erdmanns Entstehung des Kreuzzuggedankens[8] herangezogen.
Allgemein zum Forschungsstand lässt sich sagen, dass sich der Blick auf die Kreuzzüge im Laufe der Jahrhunderte immer wieder veränderte. Stand im 19. Jahrhundert noch die Ereignisgeschichte im Vordergrund der Untersuchungen, kann man heute davon ausgehen, dass eher die Ideengeschichte erforscht wird. Anfangs stand die Entstehung des Kreuzzuggedankens im Blickpunkt und später die Symbiose des Kreuzzuges mit dem Gedanken einer Pilgerschaft.[9]
2 Politische und kirchliche Grundtendenzen des 10. Jahrhunderts
2.1 Die Situation der Kirche und ihr Verhältnis zu den weltlichen Herrschern
Innerkirchliche Probleme beschäftigten das Kirchenregiment im Laufe des 10. Jahrhunderts. Hauptsächlich ging es um die unterschiedlichen Vorstellungen über ein angemessenes klerikales Leben. Die Kirche und die Gläubigen erwarteten, dass die Geistlichen ein vorbildliches und den Vorschriften der Kirche gemäßes Leben führen sollten.[10] Diese Auffassung entsprach häufig nicht dem Lebenswandel der Priester. Das Fehlverhalten der Kleriker wurde mit den Schlagwörtern Simonie und Nikolaitismus beschrieben.[11]
Simonie beschrieb den üblich gewordenen Ämterkauf innerhalb der Kirche.[12] Es wurde für den Laien möglich ohne spezifische theologische Ausbildung Priester zu werden. Unter diesen Umständen war es fraglich, ob diese Männer eine loyale Einstellung zur Kirche hatten oder ob die Posten nicht eher aus Gründen der Machtsicherung angestrebt wurden.[13]
Das zweite Problem, Nikolaitismus, betraf das Zusammenleben der Priester mit ihren Lebenspartnerinnen. Zu dieser Zeit war es nicht ungewöhnlich, dass sich Priester eine Lebensgefährtin suchten und mit dieser in einer eheähnlichen Beziehung lebten.[14] Dieser Zustand war nicht nur moralisch verwerflich, sondern konnte auch finanzielle Verluste für die Kirche haben. Denn mancherorts bildeten sich Priesterfamilien. Nach dem Tod eines Priesters fiel das Vermögen nicht mehr an die Kirche zurück, sondern wurde familienintern vererbt.[15]
Dieser Zustand machte Kirchenreformen notwendig, um den moralischen Verfall zu stoppen. Es sollten das Zölibat und das Armutsgelübde gestärkt und die Abschaffung des Ämterkaufs beschlossen werden.[16] Die Reformer wollten die Idealvorstellung des geistlichen Lebens wiederherstellen.
Dieses Vorhaben stieß auf den Widerstand der Kleriker, die sich an dem üblichen Vorgehen bereichert hatten. Es entstanden innerhalb der lateinischen Kirche zwei Gruppen: die Reformer und deren Gegner. Einer der Anführer der Reformen war Papst Gregor VII. und sein Nachfolger Urban II. Deshalb werden die Reformen Gregorianische Reformen genannt. Papst Gregor VII. versuchte während seines Pontifikats diese Ziele zu verwirklichen.[17] Durch die Uneinigkeit innerhalb der Kirche kam es immer wieder zur Ernennung mehrer Päpste, die gleichzeitig das Amt der Nachfolge Petri innehatten.[18]
In diesen unsicheren Machtverhältnissen konnten die weltlichen Mächte in kirchliche Angelegenheiten intervenieren, da sie oft zur Hilfe und Unterstützung der zerstrittenen Parteien gerufen wurden.[19]
Es kam durch dieses Ineinandergreifen der Interessen zwischen Kirche und irdischen Befehlsgewalten zu Konflikten, die sich in dem Begriff des Investiturstreits zusammenfassen lassen. Die Kirche verbot, dass kirchliche Ämter nicht länger durch weltliche Herrscher besetzt werden konnten. Es war innerhalb des mittelalterlichen Lehnswesens üblich, dass Könige Ländereien als Lehen vergaben. Sie taten dies nicht nur mit weltlichem Besitz, sondern es wurden außerdem Kirchen mit deren Reichtümern und Ämtern vergeben. Das Recht sollte durch die Reform eingestellt werden.[20] Die Könige sahen dies nicht mit Wohlwollen, denn die Möglichkeit zur Einflussnahme auf die kirchliche Diplomatie wurde eingeschränkt.[21]
2.2 Beziehungen zwischen der Ost- und Westkirche
Aber nicht nur zwischen den europäischen kirchlichen und weltlichen Machthabern gab es Unstimmigkeiten, auch die Beziehung zwischen der lateinischen und griechisch-orthodoxen Kirche befand sich Mitte des 10. Jahrhunderts an einem schwierigen Punkt.
Die Entfremdung der beiden Kirchen beruhte auf der Spaltung des römischen Reiches. Sie verfestigte sich durch liturgische Feinheiten, die bewusst von den beiden Kirchen allein aufgestellt wurden, aber für alle Glaubensrichtungen verbindlich sein sollten.[22]
Der offizielle Bruch der Kirchen vollzog sich durch das Schisma 1054. Hier exkommunizierten sich der Patriarch der orthodoxen Kirche und der römische Papst gegenseitig.[23] Durch die Schrift „Dictatus Papae“ wurde der Streit der Kirchen vertieft. Im Jahr 1074 verfasste Papst Gregor VII. das Papier. Es waren 27 relativ zusammenhanglose Sätze, die die Macht des Papstes und der lateinischen Kirche beschreiben und klären sollten.[24] Es wurde die absolute Sonderstellung der römischen Kirche gefordert.[25]
Die Begründung war, dass die römische Kirche den alleinigen Anspruch auf die wahre Vertretung Gottes auf Erden hatte. Die Organisation der Kirche betreffend wurde erstens festgelegt, dass die kirchliche Gerichtsbarkeit nach Rom verlegt werden sollte. Zweitens, dass das Recht die Bischöfe zu ernennen und abzusetzen in der Hand des Papstes und seiner Kurie liegen sollte.[26]
3. Zur Person Papst Urbans II., sein Lebenslauf und seine besonderen kirchenpolitischen Vorhaben während seines Pontifikats
Die beschriebenen politischen Verhältnissen prägten das Pontifikat des Papst Urbans II. Er wurde als Odo von Chatillon oder Odo de Lagery in Chatillon-sur-Marne um das Jahr 1035 geboren.[27] Seine Familie stammte aus einer alten Adelsfamilie aus der Champagne. In Reims begann sein Studium der Theologie. Hier war er außerdem Archidiakon.[28] Ab 1067/70 war er zunächst Mönch, dann Prior in Cluny.[29] Das Kloster Cluny stellte einen der Ausgangspunkte der Kirchenreform dar, denn hier wurde ein züchtiges und den klösterlichen Regeln nahes Leben geführt und gefördert.[30] Um 1080 wurde Odo von Chatillion von Papst Gregor VII. zum Kardinalsbischof von Ostia erhoben.[31] 1084/1085 weilte er als päpstlicher Legat im Deutschen Reich. Zu den Lebzeiten von Gregor VII. und seinem Gegenpapst Viktor III. wurde Odo v. Chatillion als Papst vorgeschlagen und schließlich in Terracina am 12. März 1088 zum Kirchenoberhaupt Papst Urban II. gewählt.[32]
Programmatisch galt der neue Papst als Anhänger Gregors VII. und dessen Reformansatz. Urban II. rief verschiedene Konzilien ein, z.B. das Konzil von Piacenza (März 1095), das Konzil von Rouen (Februar 1096) und ein weiteres in Rom (Frühjahr 1099). Auf denen spezielle Themen immer wieder diskutiert und verhandelt wurden: Gottesfrieden, Einhaltung der Klerikermoral, Zölibat.
Auch als Papst blieb Urban II. zeitlebens ein Förderer der Abtei Cluny. Die innige Verbundenheit lässt sich aus seiner früheren Mitgliedschaft erklären.[33]
Eine seiner Haupterrungenschaften war die Verwaltungsumstrukturierung der lateinischen Kirche. Er gestattete erstmals die Mitbeteiligung der Kardinäle an wichtigen päpstlichen Entscheidungen. Dies geschah um der Ostkirche entgegen zukommen. Der Papst steigerte die Machtfülle seines Amtes und festigte seine Stellung. Es gelang ihm allerdings Zeit seines Lebens nicht die Differenzen zwischen Ost und West zu überwinden.[34]
Urban II. stirbt am 29. Juli 1099 in Rom.[35]
4. Die Reise Papst Urbans II. durch Frankreich und die Vorgeschichte des Konzils von Clermont 1095
Der Kreuzzugsgedanke und der Wille in ein unbekanntes Land aufzubrechen entwickelte sich langsam. Spätestens allerdings seit dem Konzil von Piacenza kann man von einer wohlwollenden Stimmung gegenüber einem solchem Unternehmen sprechen. Das Konzil wurde von Papst Urban II. im März 1095 einberufen.[36] Die Hauptthemen des Konzils betrafen die Gregorianischen Reformen, die Papst Urban II. voranbringen wollte.
Im Bezug auf den Kreuzzug war die Anwesenheit einer Gesandtschaft des griechischen Kaisers von großer Bedeutung. Sie brachten die Bitte nach militärischer Hilfe hervor.[37] In den letzten Jahren musste sich Konstantinopel und die griechische Kirche häufig gegen türkischstämmige Angriffe verteidigen. Die militärischen Attacken waren schwer abzuwehren.[38] Die Boten argumentierten religiös. Denn die Chance auf Hilfe wuchs, wenn die Bitte nicht auf die aktuellen Probleme der zerstrittenen Kirchen eingehen würde.[39] Es war nicht das erste Hilfegesuch der Griechen, schon vorher hatte sich der griechische Patriarch Alexios bei der lateinischen Kirche, um militärische Hilfe bemüht.[40] Urban II. nahm die Anfrage der griechischen Delegation ernst. Er setzte sich über den innerkirchlichen Konflikt hinweg und stellte das Wohl der Menschen in den Vordergrund.[41] Es war außerdem eine Gelegenheit der Einigung zwischen lateinischer und römischer Kirche nachzuhelfen.[42]
Aus diesem Anlass rief der Papst in Piacenza die Anwesenden zur Hilfe für Byzanz auf. Alexios und er rechneten mit einer kleinen Armee. Zunächst hatte die Aufforderung keine konkreten militärischen Auswirkungen.[43]
Laut Erdmann kann es sein, dass sich für den Papst an dieser Stelle die Idee dartat, eine Reise durch das westliche Europa zu unternehmen, um die benötigten Soldaten anzuwerben.[44] Duncalf spricht davon, dass Urban II. sich der Tradition Gregor VII. verpflichtet fühlte und sich deshalb für eine aktive Unterstützung Konstantinopels entschloss.[45]
Im Anschluss an das Konzil von Piacenza nahm der Papst die Reise über Norditalien nach Frankreich auf. Er wollte Soldaten zur Rettung der Griechen rekrutieren. Sie in Norditalien zu finden, scheint schwierig gewesen zu sein, denn die großen Rivalitäten gegen das Reformpapsttum und die Aggressionen gegen die Person Papst Urban II. standen dem entgegen. Er schätzte deshalb die Chancen in seiner Heimat Frankreich höher und Erfolg versprechender ein.[46] Die Reise wurde ein großer Triumph.[47]
Aber nicht allein das Anliegen Soldaten zu beschaffen, ließ ihn nach Frankreich aufbrechen. Der zweite Grund war die Verbreitung und Vertiefung der Kirchenreformen.
Ein dritter Grund mag gewesen sein, dass es dem Papst zeitweise von seinen Gegnern unmöglich gemacht wurde nach Rom zu kehren. Er wurde durch gewaltsame Auseinandersetzungen an dem Einzug nach Rom gehindert. Um diesen Feindseligkeiten zu entgehen, verschob Urban II. die Heimreise.[48]
Ferner war der deutsche Kaiser Anhänger des Gegenpapstes Clemens III. Deswegen versuchte Urban II. während seiner Reise den Streit mit dem französischen König Philipp beizulegen.[49] Damit wenigsten einer seiner Gegner versöhnlich gestimmt werden sollte.[50]
Auf seiner Durchreise nahm der Papst viele kirchlichen Verpflichtungen auf sich, z.B. Einweihung neuer Kirchen und Altäre.[51]
Während der Reise konnte sich die Idee des ersten Kreuzzuges weiter entwickeln. Ein Hinweis darauf ist, dass Urban II. sich in Frankreich mit den wichtigsten Persönlichkeiten traf, die später wichtige Führer innerhalb des ersten Kreuzzuges wurden.[52]
Seine Stationen waren die Stadt Mailand im Mai 1095. Asti besuchte er im Juli und die Stadt Valencia kurze Zeit darauf.[53] Am 11. August traf er in Le Puy den dortigen Bischof Adhemar.[54] Dieser hatte eine Reise nach Jerusalem unternommen.[55] Sein Fachwissen konnte von großem Wert sein. Es standen Treffen mit Raimund von Saint Gilles, dem Grafen von Toulouse und dem Markgrafen der Provence an.
Außerdem war ein Halt in Cluny am 25. Oktober geplant. Dort sah Papst Urban II. seinen früheren Vorgesetzten Prior Hugo von Cluny. Man nimmt an, dass dieser dem Papst einige Ratschläge gab, denn während des Pontifikats Urbans II. war der Kontakt zwischen den beiden nie abgebrochen.[56] Nach diesem Treffen wurden die Einladungen für das Konzil in Clermont versendet.[57]
5. Ablauf und Inhalte des Konzils mit besonderem Augenmerk auf die Abschlussrede des Papstes und als Aufruf zum Kreuzzug
5.1 Chronisten des Aufrufes Papst Urban II.
Es gibt fünf Überlieferungen der Predigt Papst Urban II., die sehr unterschiedlich sind. Ein Chronist war Wilhelm von Tyrus. Er war wahrscheinlich nicht bei dem Konzil anwesend.[58] Seine Ausführungen sind frei erfunden. Er hatte die Rede wahrscheinlich mit Hilfe von Augenzeugenberichten rekonstruiert. Er spickte seine Ausführungen mit Referenzen zum Alten und Neuen Testament.[59] Diese Aufzeichnungen können nicht zur Bearbeitung des Themas ernsthaft konsultiert werden.
Die zweite Überlieferung stammte von Guibert von Nogent. Er war nicht bei dem Konzil anwesend. Sein Bericht stellte die Siege der Franken über die Türken heraus und gab als Ziel der Kreuzzüge die Stadt Jerusalem an. In seinem Bericht wurde auch die Heilige Schrift als Autorität herangezogen.[60]
Der dritte Chronist war Robert der Mönch. Dieser Chronist behauptete von sich, dass er in Clermont mit dabei gewesen sei. Allerdings offenbarte er seine fehlende Übung des Schreibens von Chroniken als Manko. Nach seiner Überlieferung war sowohl Konstantinopel als auch Jerusalem zum Ziel der Kreuzzüge genannt worden.[61]
Als viertes ist die Chronik von Baldrich von Dol anzuführen. Er beschrieb ausführlich wie die Ausschreitungen gegen die Christen aussahen. Baldrich erzählte besonders über die Geschehnisse in Antiochien.[62] Es ist anzunehmen, dass er an dem Kreuzzug teilnahm und später in Antiochien über die Verhältnisse unterrichtet wurde. Er brachte sie dann als Argument für einen Kreuzzug in seine Beschreibungen mit ein.
Die Darstellung Fulcher von Chartres soll hier als Hauptquelle genutzt werden. Er bietet den ausführlichsten und glaubwürdigsten Bericht zu dem Konzil.[63] Er erzählte die Geschehnisse sehr neutral und man kann aus seinen Angaben schließen, dass er selbst an diesem Konzil teilgenommen hatte.[64] Im Weiteren soll anhand der Predigt Fulchers das Konzil von Clermont rekonstruiert werden.
5.2 Anwesende, Umstände und Termin des Konzils
Das Konzil fand vom 18. November bis zum 28. November 1096 statt.[65] Die Teilnehmeranzahl des Konzils unterscheidet sich in den Quellen. Fulcher von Chartres spricht von 310.[66] Guibert von Nogent erwähnt die Zahl von 400 Klerikern inklusive Bischöfe und Erzbischöfe.[67] Bernold von Konstanz sprach von 13 Erzbischöfen, die mit ihren Diözesenbischöfen anreisten, 205 Bischöfen und weiteren Klerikern.[68] Auf jeden Fall waren die wichtigsten Vertreter der Kirche anwesend, auch aus Spanien und Italien reisten Gesandte an. Kein Vertreter der deutschen Reichskirche war eingetroffen, denn der Investiturstreit, der seit einigen Jahren zwischen den beiden Parteien herrschte, war noch nicht beigelegt.[69]
Das Konzil sollte nicht ausschließlich die Gregorianischen Reformen besprechen,[70] sondern galt auch als Ort an dem kirchengerichtliche Fälle zu einer Entscheidung gebracht werden konnten.[71]
5.2 Der Aufruf des Papstes nach Fulcher von Chartres
Die ausschlaggebende Rede, die später als Aufruf zum Kreuzzug gewertet werden sollte, hielt Urban II. am letzten Tag des Konzils. Weil er sie nicht nur vor den anwesenden Klerikern halten mochte, sondern auch sich an das Volk richten wollte, verlegte man den Ort der Rede auf einen Platz vor den Stadtmauern Clermonts.[72]
Zu Beginn seiner Rede machte der Papst die Kleriker auf ihre Aufgaben als Geistliche aufmerksam. Durch verschiedene Bibelzitate versuchte er ihnen nahe zu legen, dass sie als Gottesdiener ein besonderes und würdevolles Leben zu führen haben.[73] Der Papst machte ihnen klar, dass es notwendig ist, sich nach der Bibel zu richten. Wenn die Kleriker sich das nicht zu Herzen nähmen, würden sie von Gott bestraft. Die Geistlichen sollten ihre seelsorgerischen Aufgaben nicht vernachlässigen.[74]
Nach diesem etwas allgemein gehaltenen Teil ging das Kirchenoberhaupt auf konkrete Verbesserungsvorschläge ein.
Für ihn war wichtig, dass Simonie und Häresie in Zukunft innerhalb der Kirche keinen Platz mehr finden.[75] Diese Forderung wurde durch einige Bibelzitate unterstrichen. Sie wurden benutzt um, zum einen die Glaubwürdigkeit zu festigen, zum anderen die Verbundenheit zu Gotteswort herzustellen und den Klerikern vor Augen zu führen, wie fern sie von gottgewolltem Handeln sind, wenn sie sich nicht an seine Regeln halten.
Anschließend streifte er den Aspekt der Gottesfriedensbewegung. Die Bewegung stellte für ihn eine Möglichkeit dar, dass alle Gläubigen ein friedliches und gewaltfreies Leben führen konnten.[76]
Im nächsten Abschnitt seiner Rede behandelte der Papst das Thema der Hilfe für die Christen in Byzanz.[77]
Er sah die Einhaltung der Dekrete und Abmachungen des vorangegangenen Konzils als Voraussetzung für die Verteidigung der Kirche im Osten.[78] Der militärische Akt der Hilfe für die griechischen Christen in Konstantinopel wurde von ihm als Beweis der Gottesfürchtigkeit und Gottesgläubigkeit bewertet.[79]
Papst Urban II. beschrieb die Geschehnisse und Angriffe auf die Brüder und Schwestern im Glauben.[80] Nachdem er seine Zuhörer mit diesen Ausführungen bereits in seinen Bann gezogen und überzeugt hatte, benutzte er ein rhetorisches Mittel, das der Überzeugungskraft half. Er sagte nämlich, dass nicht er selbst zur Hilfe aufruft, sondern Gott. Papst Urban II. behauptete, dass Gott ihnen allen vorschlägt nach Osten zu ziehen, um dort den wahren Glauben zu verteidigen.[81]
Er versuchte die Massen zu überzeugen, in dem er sowohl eine materielle sowie spirituelle Vergütung in Aussicht stellte. Er versprach, dass ihre Güter während ihrer Abwesenheit nicht in Mitleidenschaft geraten würden. Später wurde darauf geachtet, dass die Güter der Kreuzfahrer unter den besonderen Schutz der Kirche gestellt wurden.[82]
Den zukünftigen Kreuzrittern wurde eine Generalabsolution versprochen, sobald sie sich auf den Weg nach Osten machten.[83]
Die Wahrhaftigkeit dieses Unternehmens betonte der Papst, in dem er die Fronten ein weiteres Mal klärte: auf der einen Seite die Feinde des Herrn und auf der anderen Seite die Freunde und Verteidiger des wahren Glaubens.[84]
In seiner Rede hatte Papst Urban II. nicht von Jerusalem als Ziel gesprochen. Ihm ging es in erster Linie um die Befreiung der Christen im Orient. Erst in den nachfolgenden Monaten kam das Ziel der goldenen Stadt immer wieder ins Gespräch.[85] Jerusalem wurde zum Ziel ernannt um die Motivation der Menschen zu erhöhen. Das erklärt warum die anderen Chronisten Jerusalem als Hauptziel erwähnten.
Mit dieser Rede begann offiziell der erste Kreuzzug.
6. Die Folgen des Konzils und der Rede
Nach seiner Ansprache erhob sich großer Jubel. Der Bischof von Le Puy fiel nieder und bat den Papst an dem Kreuzzug teilnehmen zu dürfen.[86] Dieser Akt machte einen spontanen Eindruck. Doch das kann man bezweifeln, weil die beiden sich schon während Urbans Frankreich-Reise getroffen hatten. Bei diesem Treffen wurde bestimmt über die Situation in Konstantinopel gesprochen. Da liegt es nahe, dass sowohl die Predigt als auch und die mögliche Reaktion zwischen dem Papst und Bischof Le Puy abgestimmt wurden.[87] Eine Reaktion der Zuhörer war, dass sie „Deus le volt!” riefen und sich rote Kreuze auf weißem Untergrund anzogen.[88]
Der Frage, inwiefern die Reaktionen der Zuhörer und der Kleriker spontan oder arrangiert waren, gehen einige Historiker nach.[89] Egal zu welchem Ergebnis sie kommen, es änderte wahrscheinlich nichts an dem Ablauf des Kreuzzuges.
Das Konzil wurde mit der Rede beendet. Urban II. nahm seine Reise durch Frankreich wieder auf und kehrte im Laufe des folgenden Jahres nach Rom zurück.[90] Während dieser Reise machte er für den Kreuzzug Werbung und versuchte viele Anhänger zu gewinnen.[91]
Den genauen Termin zum Aufbruch nach Osten sollte im Sommer 1096 sein, genauer an Mariä Himmelfahrt am 15. August.[92] Allerdings hielten sich die Kreuzfahrer nicht an den Termin, denn sie waren voller Euphorie und zogen schon früher los.[93] Der erste Kreuzzug setzte sich aus den Bauernzügen und den Fürstenzügen des Gottfrieds von Bouillon, Raimunds von Toulouse, Bohemunds von Tarent, Roberts von der Normandie und Hugos von Vermandois zusammen. Sie eroberten Konstantinopel zurück und zogen weiter nach Jerusalem, um dort das Königreich Jerusalems zugründen.[94]
7. Schluss
Der erste Kreuzzug war der erste organisierte europäische Eroberungsfeldzug, der sich auf den Weg nach Osten machte, um die griechischen Christen zu retten. Die Motivation, die diesen Kreuzzug erfolgreich machte, war aber nicht hauptsächlich die Hilfestellung, die geleistet werden sollte, sondern vielmehr die verzweifelte und aussichtslose Lage der Bürger in den europäischen Ländern. Sie sahen keinen Ausweg aus dem tristen Alltag. Die Lebensumstände waren sehr schwer, denn seit Beginn des 10. Jahrhunderts traten gehäuft Naturkatastrophen und Hungersnöte auf.[95] Man sah das Ende der Welt näher kommen. Die Menschen versuchten in Gott Hilfe und Zuwendung zu finden.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielt deshalb die große Gläubigkeit der Menschen. Als sich die Stimme Gottes durch Papst Urban II. auf dem Konzil von Clermont Gehör verschaffte, sahen viele Menschen ihre moralischen und materiellen Probleme gelöst. Gott und die Kirche waren die Autoritäten, nach denen sich die Menschen bei der Lebensgestaltung, richteten. Der Aufruf war eine einmalige Chance auf ein besseres Leben, wenn nicht Diesseits dann doch wenigstens durch ihre Aufopferungsbereitschaft im Jenseits.
Dieser Umstand stellte die größte Motivation dar und machte den Zug nach Osten zu einem großen Erfolg.
Der Papst hatte sicherlich nicht zum Ziel, die Menschen zu einem Kreuzzug zu überreden, der schon auf dem Weg nach Byzanz die Gegner ihres Glaubens vernichten und dann weiter nach Jerusalem ziehen sollte. Seine Reise durch Frankreich hatte unter anderem das Bestreben einige Soldaten zu finden, die sich bereit erklärten nach Konstantinopel zu ziehen, um die Lage der lateinischen christlichen Gemeinde verbessern und seine Kirche zur Wiedervereinigung führen. Die Reformen werden ihm während seiner Reise eher am Herzen gelegen haben.
Die Kombination seines Aufrufes und die miserable Lage der Menschen machten den ersten Kreuzzug möglich.
8 Quellen- und Literaturverzeichnis Quellen
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Literatur
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Spalte 479-481.
[...]
[1] Das Original wurde von Heinrich Hagenmeyer herausgegeben als: Fulcheri Cartonensis historia Hierosolymitana (1095-1127), Heidelberg 1913 und übersetzt als: A History of the Expedition to Jerusalem 1095-1127, Hg. Harold S. Fink, übersetzt von Frances Rita Ryan, Knoxville/Tennessee 1969.
[2] Vgl. Epp, Fulcher von Chartres, S. 169.
[3] Beispielsweise erwähnt Anna Komnene in ihrer Chronik Alexias das Zustandekommen des Kreuzzuges nicht, siehe Hg. und übersetzt von Diether Roderich Reinsch, Köln 1996. S. 318ff, Tudebodus Petrus beschränkt sich auf eine kurze Zusammenfassung des Aufrufs in Clermont, siehe Tudebodus Petrus Historia de Hierosolymitano Itinere, Hg. Hill, John Hugh, Hill Laurita L., Philadelphia 1974, S. 5, der Chronist Raimund von Aguileres berichtet in seiner Niederschrift weder Papst Urban II. noch das Konzil von Clermont, siehe: Raimund of Aguilers, Historia Francorum qui ceperunt Iherusalem, Hg. Hill, John Hugh, Hill Laurita L., (= Memoirs of the American Philosophical Society, Bd. 71), Philadelphia 1968, weiter dazu vgl. Studien zur Geschichtsschreibung des ersten Kreuzzuges, (= Studia humanoria, Düsseldorfer Studien zu Mittelalter und Renaissance, Bd. 15), Düsseldorf 1990.
[4] Vgl. Werner Goez, Kirchenreform und Investiturstreit 910-1122, Stuttgart 2000.
[5] Vgl. Hermann Jakobs, Kirchenreform und das Hochmittelalter 1046-1215, (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 7), 2. Auflage, München 1988.
[6] Vgl. Alfons Becker, Papst Urban II. (1088-1099), Bd.1 Herkunft und kirchliche Laufbahn, Der Papst und die lateinische Christenheit, (= Schriften der MGH, Bd. 19/I), Stuttgart 1964 und Alfons Becker, Papst Urban II. (1088-1099), Bd. 2 Der Papst, die griechische Christenheit und der Kreuzzug, (= Schriften der MGH Bd. 19/II), Stuttgart 1988.
[7] Robert Somerville, Papacy, Councils and Canon Law in the 11th-12th Centuries (= Collected studies series, CS 312), Aldershot 1990.
[8] Carl Erdmann, Die Entstehung des Kreuzzuggedankens, unveränderter reprographischer Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1935, Darmstadt 1965.
[9] Zum Forschungsstand Jakobs, Kirchenreform und das Hochmittelalter, S. 102.
[10] Vgl. Jakobs, Kirchenreform und Hochmittelalter, S. 18f.
[11] Vgl. Jakobs, Kirchenreform, S. 19; Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 67, sowie
Uta-Renate Blumenthal: Gregor VII. Papst zwischen Canossa und Kirchenreform, (= Gestalten des Mittelalter und der Renaissance), Darmstadt 2001, S. 175f.
[12] Vgl. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 68, vgl. weiterhin: Ute-Renate Blumenthal,
Der Investiturstreit, Stuttgart 1982, S. 63.
[13] Vgl. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 75, auch: Ute-Renate Blumenthal, Der Investiturstreit, Stuttgart 1982, S. 63.
[14] Vgl. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit; S. 68, Wilfried Hartmann; Der Investiturstreit,
(= Enzyklopädie der Deutschen Geschichte, Bd. 21), 2. Auflage, Oldenbourg 1996, S. 58 und
S. 82.
[15] Vgl. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 75.
[16] Vgl. Jakobs, Kirchenreform und Hochmittelalter, S. 19.
[17] Vgl. Struve T., Artikel: „Gregorianische Reformen“, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. IV (1999), Spalte 1686-1688.
[18] Vgl. Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 89f: als ein beliebiges Beispiel ist das Jahr 1046 zu nennen. Hier herrschten Papst Benedikt IX. und Gegenpapst Silvester III. gleichzeitig.
[19] Z.B. als die kirchlichen Widersacher Papst Urbans II. den deutschen Kaiser in ihre Intrigen gegen das Kirchenoberhaupt einspannten, siehe Hans Eberhard Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, 5. Auflage, Stuttgart 1980, S. 8.
[20] Vgl. Struve T., Artikel: „Investiturstreit“, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. V (1999), Spalte 479ff.
[21] Vgl. Uta-Renate Blumenthal, Gregor VII. Papst zwischen Canossa und Kirchenreform, S. 177.
[22] Ein Beispiel für liturgische Meinungsverschiedenheit ist das Erwähnen des heiligen Geistes im Glaubensbekenntnis. Die orthodoxe Kirche akzeptiert dies nicht; vgl. Axel Bayer, Spaltung der Christenheit, das so genannte Morgenländische Schisma 1054 (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte), Köln 2002, S. 96 ff.
[23] Vgl. Bayer, Spaltung der Christenheit, S. 96ff.
[24] Vgl. Handbuch der Kirchengeschichte. Bd. III Die mittelalterliche Kirche, erster Halbband: Vom kirchlichen Frühmittelalter zur Gregorianischen Reform, Hg. Jedin, Hubert, Freiburg 1966,
S. 425 und Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 118.
[25] Vgl. Hartmann, Der Investiturstreit, S. 23.
[26] Vgl. Handbuch der Kirchengeschichte. Vom kirchlichen Frühmittelalter zur Gregorianischen Reform, S. 425.
[27] Jahresangaben schwanken in der Literatur um bis zu 10 Jahre.
[28] Vgl. Becker, Artikel: Papst Urban II., in: Lexikon des Mittelalters, Bd. VIII (1999), Spalte 1282f.
[29] Vgl. Becker, Papst Urban II., Herkunft, Bd. 1, S. 42.
[30] Vgl. Struve T., Artikel: Gregorianische Reformen, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. IV (1999), Spalte 1686-1688.
[31] Vgl. Becker, Papst Urban II, Herkunft, Bd. 1, S. 51.
[32] Vgl. Becker, Papst Urban II., in: Lexikon des Mittelalters, Spalte 1282f. und Goez, Kirchenreform und Investiturstreit, S. 156, auch Reinhold Röhricht, Geschichte des Ersten Kreuzzuges, Neudruck der Ausgabe 1901, Aalen 1968, S. 17, auch Becker, Papst Urban II, Herkunft, Bd. 1, S. 24.
[33] Vgl. Becker, Papst Urban II, Herkunft, Bd. 1, S. 41, auch: Becker, Papst Urban II., in: Lexikon des Mittelalters, Spalte 1282f.
[34] Vgl. Becker, Papst Urban II., in: Lexikon des Mittelalters, Spalte 1282f.
[35] Ebd.
[36] Vgl. Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 17.
[37] Vgl. Erdmann, Entstehung des Kreuzzuggedanken, S. 301.
[38] Vgl. Steven Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, Der erste Kreuzzug und die Gründer des Königreiches Jerusalem, Bd. 1, München 1953, S. 102; siehe aber auch Bertholds und Bernolds Chroniken, Hg. Ian Stuart Robinson, (= ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr von Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. XIV), Darmstadt 2002, S. 413.
[39] Vgl. Erdmann, Entstehung des Kreuzzuggedanken, S. 301.
[40] Vgl. Erdmann, Entstehung des Kreuzzuggedanken, S. 296ff., Röhricht, Der Erste Kreuzzug,
S. 13 und S. 16.
[41] Vgl. Norden, Das Papsttum und Byzanz, S. 52ff. und auch Erdmann, Entstehung des Kreuzzugsgedanken, S. 306.
[42] Vgl. Frederic Duncalf, The Councils of Piacenza and Clermont, in: Setton, A History of the Crusades I, S. 223.
[43] Vgl. Erdmann, Entstehung des Kreuzzuggedanken, S. 302.
[44] Ebd. S. 304.
[45] Vgl. Duncalf, The Councils of Piacenza and Clermont, S. 222, auch Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 12.
[46] Vgl. Hagenmeyer, Kreuzzugsbriefe, Brief: Epistulae Alexii I Komneni imperatoris ad Robertum I comitem Flandrae, S. 186.
[47] Norden, Papsttum und Byzanz, S. 52f; Somerville, Prologomena to the Edition of the Decreta Claromontensia, in: Papacy, Councils and Canon Law in the 11th-12th Centuries (= Collected studies series, CS 312), Aldershot 1990, S. 3-41, bes. S. 4f.
[48] Vgl. Somerville, Prologomena, S. 4f.
[49] Dieser befand sich seit seiner kirchlich-unrechtmäßigen Ehe im Kirchenbann, siehe hierzu genauer, Somerville; The French Councils of Pope Urban II, in: Papacy, Councils and Canon Law in the 11th-12th Centuries (=Collected studies series, CS 312), Aldershot 1990, S. 56-67, bes. S. 57, auch: Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 18f.
[50] Dieses Unternehmen gelang dem Papst allerdings nicht endgültig, denn schon während des Konzils von Clermont exkommunizierte er König Philipp von Frankreich aufgrund seiner neuen Frau, die er ohne kirchliche Zustimmung nahm, vgl. dazu Bernolds Chroniken, S. 419.
[51] Auch in Cluny, laut einem Brief nach Kohnle, Abt Hugo von Cluny, S. 324, Regestennummer 20, lud Abt Hugo von Cluny den Papst ein an dieser Feierlichkeit teilzunehmen und auch die Aufgabe der Einweihung zu übernehmen.
[52] Vgl. Erdmann, Kreuzzugsgedanke, S. 300f.
[53] Vgl. Hagenmeyer, Kreuzzugsbriefe, Brief: Epistula Urbani II. papae ad omnes fideles in Flandria commorantes, S. 211.
[54] Vgl. Somerville, The French Councils, S. 56-65.
[55] Vgl. Alfons Becker, Papst Urban II., Der Papst und der Kreuzzug Bd.2, S. 382.
[56] Vgl. Kohnle, Abt Hugo von Cluny: In den aufgeführten Regesten kann man die rege Teilnahme des Abts an den aktuellen Geschehnissen in der Kirche erkennen. Er war auch ein Ratgeber des Vorgängers Urbans II. Gregors VII, S. 323f.
[57] Vgl. Somerville, The Council of Clermont and Latin Christian Society, in: Papacy, Councils and Canon Law in the 11th-12th Centuries (= Collected studies series, CS 312), Aldershot 1990,
S. 55-90, bes. S. 57: Dies ist eine Einladung an den Bischof Lambert von Arras, er wird gebeten an diesem Konzil teilzunehmen, weil die Beziehungen zwischen seinem Bistum und der Gemeinde von Cambrai verhandelt werden sollten.
[58] Vgl. Wilhelm von Tyrus, Historia rerum in patribus transmarinis gestatum, übersetzt als: Ums heilige Grab. Eine Geschichte des ersten Kreuzzuges von Helmut Bauer, Berlin 1936, S. 13-15.
[59] Ebd., auch: Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 239.
[60] Vgl. Guibert von Nogent, Geste Die Francos, übersetzt als: Geste de Dieu par les Francs,
(= Histoire de la première Croisade), Brepols 1998, S. 78-83.
[61] Vgl. Robertus Monachus, Historia Hierossolymitana, übersetzt ins Deutsche von Barbara Haupt,
(= Beiträge zur Literatur des 15.- 18. Jahrhunderts, Bd. 3), Wiesbaden 1972, S. 3-9.
[62] Vgl. Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 235.
[63] Vgl. Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 239.
[64] Vgl. Epp, Fulcher von Chartres, S. 25, siehe zu dem Charakter des Chronisten Fulcher von Chartres: Epp, Fulcher von Chartres, S. 36f.; Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 239.
[65] Zur weiteren Angaben der Termine: Somerville, The Council of Clermont, S. 60, siehe auch Bernolds Chroniken, S. 417.
[66] Vgl. Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kapitel 1, S. 62.
[67] Vgl. Guibert von Nogent, S. 78-83; auch Somerville, The Council of Clermont, S. 63.
[68] Vgl. Bernolds Chroniken (wie Anm. 33), S. 419.
[69] Vgl. Blumenthal, Artikel „Konzil von Clermont“, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. III (2000),
Spalte 2159f.
[70] Wie auch schon in dem Konzil von Piacenza.
[71] Vgl. Somerville, The Council of Clermont, S. 82.
[72] Vgl. Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, S. 114.
[73] Vgl. Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kapitel 2, S. 64.
[74] Ebd. S. 63.
[75] Ebd. S. 64.
[76] Vgl. Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kapitel 3, S. 65. Die Gottesfriedensbewegung hatte zum Ziel, dass an kirchlichen Festtagen keine feindlichen Auseinandersetzungen ausgetragen werden dürfen.
[77] Ebd. S. 65.
[78] Ebd.
[79] Ebd.
[80] Ebd.
[81] Ebd.
[82] Vgl. Maier, Christoph T., Kirche, Kreuz und Ritual: Eine Kreuzzugspredigt in Basel um das Jahr 1200, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Jahrgang 55, Heft 1(1999), S. 113f.
[83] Vgl. Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kapitel 3, S. 66f.
[84] Ebd. S. 67.
[85] Mit einer der ersten schriftlichen Erwähnungen Jerusalem als Ziel liegt vor indem Brief von Papst Urban II. an die Flandrer, in: Hagenmeyer: Kreuzzugsbriefe. S. 136f.
[86] Ebd. S. 67f.
[87] Vgl. Somerville, The French Councils, S. 57f.
[88] Vgl. Fulcher von Chartres, Historia Hierosolymitana, Buch 1, Kapitel 3, S. 68.
[89] Z.B. Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, S. 107.
[90] Vgl. Somerville, The French Councils, S. 57f.
[91] Vgl. Hagenmeyer, Kreuzzugesbriefe, . Brief: Epistula Urbani II. papae ad omnes fideles in Flandria commorantes, S. 137 und S. 211.
[92] Vgl. Hagenmeyer, Kreuzzugsbriefe, Einleitung, S. 45.
[93] Vgl. Runciman, Der erste Kreuzzug, Band 1, S. 104ff.
[94] Ebd.
[95] Vgl. Röhricht, Der erste Kreuzzug, S. 18f.
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- Ursula Bach (Author), 2004, Das Konzil von Clermont 1095 als Ausgangspunkt des Ersten Kreuzzuges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109650
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