Was, wenn der Preis unendlicher Erkenntnis die eigene Seele ist? Tauchen Sie ein in Goethes "Faust I", ein zeitloses Meisterwerk der deutschen Literatur, das die menschliche Natur in all ihren Facetten erkundet. Begleiten Sie den unersättlichen Gelehrten Heinrich Faust auf seiner verzweifelten Suche nach dem Sinn des Lebens, getrieben von einer tiefen Unzufriedenheit und dem Durst nach absoluter Erkenntnis. Im Pakt mit Mephisto, dem diabolischen Verführer, lässt er sich auf ein riskantes Spiel ein, das ihn in die Tiefen der Verzweiflung und die Höhen der Ekstase führt. Die Tragödie entfaltet sich in einem Strudel aus Liebe, Leidenschaft und moralischem Verfall, als Faust die unschuldige Gretchen trifft und ihr Leben unwiderruflich zerstört. Kann Faust, gefangen zwischen himmlischen Ansprüchen und teuflischen Verlockungen, seine Seele retten? "Faust I" ist mehr als nur eine Geschichte; es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Grenzen des menschlichen Wissens, dem Wesen des Bösen und der unendlichen Sehnsucht nach Erlösung. Entdecken Sie die Vielschichtigkeit der Charaktere, von Fausts rastloser Intelligenz über Mephistos zynische Schläue bis hin zu Gretchens reiner Unschuld, und lassen Sie sich von Goethes sprachgewaltiger Dichtung in eine Welt voller Magie und Metaphysik entführen. Erleben Sie die Walpurgisnacht, die dunklen Machenschaften im Studierzimmer und die herzzerreißende Gretchentragödie, während Faust immer tiefer in den Abgrund gezogen wird. Dieses Werk ist ein Muss für jeden Liebhaber klassischer Literatur, der sich den großen Fragen des Lebens stellen und die Abgründe der menschlichen Seele erkunden möchte. Tauchen Sie ein in eine Welt voller Symbole und Allegorien, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben. "Faust I" ist nicht nur ein Buch, sondern eine Reise – eine Reise zu den verborgenen Winkeln unseres Selbst und zu den zeitlosen Wahrheiten, die uns als Menschen ausmachen. Lassen Sie sich von Goethes Meisterwerk fesseln und erleben Sie eine Geschichte, die Sie so schnell nicht wieder loslassen wird. Die Suche nach Erkenntnis, die Verführung des Bösen, die zerstörerische Kraft der Leidenschaft – all das erwartet Sie in "Faust I", einem der bedeutendsten Werke der Weltliteratur.
Gliederung
1.Ursrung
1.1. Faust der Renaissance
1.2. Wesenzüge von Fausts Persönlichkeit
1.3. Faust als Repräsentant einer zwiespältigen Zeit
2. Faustgestalt im Volksbuch „Historia von D. Johann Fausten“
3. Der Tragödie erster Teil
3.1. Entstehung Goethes Faust
3.2. Zueignung
3.3. Vorspiel auf dem Theater
3.4. Prolog im Himmel
3.4.1. Goethes Weltbild im Prolog
3.4.2. Lage Fausts als er Wettobjekt wird
3.4.3. Inhalt der Wette
3.4.4. Mephisto und Der Herr
3.5. Szene Nacht
3.5.1. Fausts seelische Situation
3.5.2. Drei Stufen zur Begegnung von Faust und Mephisto
3.6. Versformen im Faust Monolog
3.7. Erste Szene Studierzimmer
3.8. Zweite Szene Studierzimmer
3.8.1. Die Wettbedingungen
3.8.2. Vom Pakt zum Vertrag als Wette – wichtigste dramaturgische Veränderung
3.8.3. Bedeutung des Wettgefüges
3.8.4. Unterbrechung durch einen Schüler
3.9. Auerbachs Keller in Leipzig (1. Versuch).
3.10. Hexenküche (beginn 2. Versuch)
3.11. Straße
3.12. Abend in Gretchens Zimmer
3.12.1. Geschehnisse mit Faust
3.12.2. Ansätze zu Gretchens Charakteristik
3.13. Tragische Ansätze der Liebesgeschichte
3.14. Spaziergang
3.15. Der Nachbarin Haus
3.16. Straße
3.17. Garten
3.17.1. Bild von Gretchen wird erweitert
3.17.2. Beziehung der beiden
3.17.3. Zustand Fausts
3.17.4. Vergleich zwischen den Paaren Mephisto-Marthe und Faust- Gretchen
3.18. Wald und Höhle
3.18.1. Erster Teil des Gesprächs (bis Z. 3292)
3.18.2. Zweiter Teil des Gesprächs (ab Z. 3293)
3.18.3. Fausts Entwicklung
3.19. Gretchens Stube
3.20. Marthens Garten
3.20.1. Bedeutung des Gesprächs für Beziehung Gretchen-Faust
3.20.2. Unterschiede in der Religionsfrage
3.21. Am Brunnen
3.22. Zwinger
3.23. Nacht
3.24. Dom
3.25. Walpurgisnacht
3.26. Walpurgisnachtstraum
3.27. Trüber Tag
3.28. Nacht
3.29. Kerker
3.30. Stationen zur Katastrophe
3.31. Bedeutungen der Liebesbeziehung für Faust
3.32. Bedeutung der Liebe für Gretchen
Die Zeilenangaben beziehen sich auf die Ausgabe im Hamburger Lesehefte Verlag Husum/Nordsee ISBN 3-87291-028-0
1. Ursprung
1.1. Faust der Renaissance
- um 1480 in Knittlingen geboren
- wahrscheinlich bäuerlicher Herkunft
- Grundausbildung in einer Lateinschule
- fahrende Geselle
- sammelte autodidaktische Kenntnisse
- selbst Magister zugelegt
- vor allem im süddeutschen Raum unterwegs
- wahrscheinlich 1540 in Staufen gestorben (bei alchemistischen Versuch)
- streitbare Figur
1.2. Wesenszüge von Fausts Persönlichkeit
1. Astrologe: anerkannter Wissenschaftler
2. Wahrsager: mit psychologischem Einfühlungsvermögen
3. Alchemist: Umgang mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft im Laboratorium und Oratorium
4. Magier: weiße und schwarze Magie, Faust als Schwarzkünstler
5. Doktor: verhilft ihm zum Doktortitel ohne Hochschulabschluss
Seine Tätigkeiten wurden ambivalent gewertet, nämlich
a) als Anmaßung, Betrügerei, Kirchenfeindlichkeit und Unzucht und als
b) hochbezahlt, bewundert, erwartet.
1.3. Faust als Repräsentant einer zwiespältigen Zeit
1. Neues Weltbild durch Kopernikus und Kolumbus
2. Wissenschaftliche Neuerungen durch den Arzt Paracelsuo, durch auch Alchemist ist lebendig
3. Aufbruch in eine neue geistig-religiöse Ära: Luther, Melanchton
4. Malerei stellt die Bedeutung des Einzelmenschen dar (Dürer)
2. Faustgestalt im Volksbuch „Historia von D. Johann Fausten“
- um mehr wissen zu können schließt Faust Vertrag mit Mephisto
- Klausel: nach 24 Jahren gehört Faust Mephisto
- Sammlung von wirklichen und erfundenen Abenteuern von Faust versetzt mit theologischen, geographischen und naturwissenschaftlichen Einschüben
- Tendenz: Warnung vor gottlosen Handlungen
3. Der Tragödie erster Teil
3.1. Entstehung Goethes Faust
- als Kind mit Fauststoff in Berührung gekommen (Puppentheater)
- 1775 entsteht Urfaust
- 1790 Fragment (nicht fertig)
- 1808 Der Tragödie erster Teil
- 1832 Der Tragödie zweiter Teil
3.2. Zueignung
Gedicht zur Wiederaufnahme des Lebenswerks (1797)
3.3. Vorspiel auf dem Theater
- Ende der 90er Jahre
- Diskussion wo das Stück gespielt wird und wie es strukturiert wird
- Verlangen der Personen
lustige Person: Witz
Direktor: Einnahmen
Dichter: Stück für Nachwelt
- es soll ein Ganzes sein
- Dargestelltes soll exemplarisch für Leser sein
3.4. Prolog im Himmel
- Geschichte des Hirob (Streit Gott-Satan) kopiert
- Mephisto und Gott „wetten“ um Faust
3.4.1. Goehtes Weltbild im Prolog
Engel
- Weltharmonik in einer Sphärenharmonie
- positives und negatives gehört dazu
- insgesamt sehr positives Weltbild
Mephisto
- menschliches Leben ist schlecht
- Mensch ist geplagt vom Leben
- negative Sicht auf menschliches Leben
Der Herr (= Meinung Goethes)
- überzeugt, dass Menschen dunkle Wege gehen können, aber immer auf den rechten Weg zurückfinden
- „Der Herr“ = Goethe
- Entwicklung zum Guten ist in Mensch angelegt, aber auch mit dem Spielraum des Irrtums
3.4.2. Lage Fausts, als er Wettobjekt wird
- genießt Leben
- oberflächlich
- unzufrieden
- „Gärung“ => junger Mensch
- überschwänglich
3.4.3. Inhalt der Wette
- Mephisto will Faust auf seine Straße führen => nicht fromm, zu Sünden verleiten lassen
- Gott denkt, Menschen lassen sich nicht abbringen
3.4.4. Mephisto und Der Herr
- Mephisto
- Mephisto hat ausreichend Einfluss auf Menschen trotz Negativität (Herr)
- Mephisto ist Teil einer Weltharmonie
- Herr: Schöpfer des Seins
- Mephisto: Verneiner des Seins, Kraft die „stets das Böse will und stets das Gute schafft“
3.5. Szene Nacht
- Faust klagt über sein Unwissen
- verlangt unbegrenzte Einsicht in die Zusammenhänge der Welt
- bedauert Theologie studiert zu haben Z. 356
- Wirksamkeit seiner Studien in Frage gestellt
- Z. 383 sucht nach den Zusammenhängen des Lebens allgemein
- Z. 385 Praxisbezug fehlt ihm
- weiß viel, aber Praxis fehlt, denn dann würde er die Zusammenhänge des Lebens erkennen
- Übermensch: magisches Streben „mit Geistern schweben“ Z. 394
- zutiefst deprimiert
- Quellen des Lebens sind unendlicher Natur
- kluger Mensch, aber Anhäufung des Wissens befriedigt ihn nicht, keine Wirksamkeit
3.5.1. Faust seelische Situation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.5.2. Drei Stufen zur Begegnung von Faust und Mephisto
1. Stufe: Entgrenzungsversuch durch magisches Bestreben
- Wege der weißen Magie: Zeichen des Makrokosmos und Anrufung des Erdgeists (Symbol für tätige Kraft)
- Faust wird in die menschliche Begrenztheit zurückgewiesen, Verzweiflung
Unterbrechung der Szene durch den Eintritt Wagners
Funktion: - Rückkehr in die Realität bzw. Banalität
- Errettung Fausts aus der Verzweiflung (Leitmotiv)
- Kontrastfigur zu Faust
2. Stufe: Entgrenzungsversuch Fausts durch Selbstmord
Erkenntnis: „Den Göttern gleich’ ich nicht“, wird in die Endlichkeit verwiesen
will Gift nehmen, wird schuldig indem er das eigene Sein riskiert, ist vermessen zu glauben, als Geist fortzubestehen
Unterbrechung der Szene durch Jugenderinnerungen und durch Eingriff des Chors der Engel (Gnade) Vergleich Leitmotiv
3. Stufe: Vorbereitung zum 3. Entgrenzungsversuch
Osterspaziergang
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.6. Versformen im Faust Monolog
1. Z. 354-385 Knittelvers (4 betonte, beliebige Anzahl von unbetonten Silben), Paarreim, manchmal Kreuzreim
- Unruhe, Unzufriedenheit
2. Z. 386-429 Jambus, vierfüßig, Paarreim
- Sehnsucht, Flehen, Wünsche
3. Z. 430-467 Matrigalvers (freie Rhythmen aber mit Reim), Kreuzreim, umarmender Reim
- Entgrenzung
4.Z. 468-479 Freie Rhythmen
- Entgrenzung
3.7. Erste Szene Studierzimmer
Übersetzung des Johannes Evangelium
- Erkenntnis: nur durch Tätigkeit kann die Welt erschlossen werden (Wort -> Sinn -> Kraft -> Tat)
- hat es verstanden, kann es aber nicht umsetzen -> theoretische Erkenntnis
- Faust schließt Pakt, weil es auch in der Hölle Rechte gibt
- Faust hat Mephisto selbst herbeigerufen, aber er wartet auch darauf
3.8. Zweite Szene Studierzimmer
3.8.1. Die Wettbedingungen
- Faust soll sich mit Mephisto vereinen
- Mephisto will Faust dienen, wenn Faust in der Hölle ist, soll er Mephisto dienen
- wenn Mephisto Faust dazu bringen kann mit sich selbst zufrieden zu sein, ist das der Übergang Fausts in die Hölle
- Mephisto „Ich gebe dir, was noch kein Mensch gesehen.“
- Wettvertrag mit Blut unterschreiben
- Faust will Erkenntnisse über die Zusammenhänge der Welt (Absolute Erkenntnis und Selbsterkenntnis)
- „mit Genuss betrügen“ (Z.1697) -> oberflächlich
- Goethe baut durch Wettformel auf die Eigenständigkeit des Menschen
3.8.2. Vom Pakt zum Vertrag als Wette – wichtigste dramaturgische Veränderungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.8.3. Bedeutung des Wettgefüges
- Wetten Mephisto-Gott und Mephisto-Faust greifen ineinander
- Mephisto kann nur eine Wette gewinnen
- Wetten bleiben in der Schwebe
- bewirken Weiterentwicklung Fausts
3.8.4. Unterbrechung durch einen Schüler
- Mephisto als Faust verkleidet
- Schüler mit jungem Faust zu vergleichen
- Schüler verlässt mit Gewissenheit, dass Tat alles ist den Raum
- Mephisto übt Kritik an einzelnen Wissenschaften (Lehre von Logik, Metaphysik (Philosophie), Rechtslehre, Theologie, Medizin)
3.9. Auerbachs Keller in Leipzig (Erster Versuch)
Ziel Mephistos
- Z. 2158 Faust lustige Gesellschaft und Studentenleben zeigen
- einfache Leute haben andere Probleme (Alkohol, lustige Lieder)
Fausts Reaktion
- „Ich hätte Lust nun abzufahren“ -> kann diesem Leben nichts abgewinnen
- Faust ist eher angewidert von der Oberflächlichkeit
- erster Versuch gescheitert
Flohlied
- Kritik am Hofe
- nur Äußerlichkeiten zählen
- Oberflächlichkeiten
- Kritik am „Kratzen“ und Schmeicheln
- Zeitkritik Goethes
- Ende der so genannten Gelehrtentragödie
3.10. Hexenküche (Beginn des 2. Versuchs)
- Beginn der Gretchentragödie
- Mephisto will Faust mit Trank verjüngen
- vorher anderer Vorschlag zur Verjüngung -> tätig sein, doch Faust kann schwer aktiv sein
- deswegen Trank
- Faust schaut in Spiegel -> sieht Frauenbild (Helena) -> ist versessen auf sie
- Gier Fausts ist erwacht -> scheint als ob Versuch klappen könnte
3.11. Straße
Reaktion Fausts auf Margarethe
- ist wie verzaubert von ihr
- Faust erscheint Margarethe anfangs etwas schüchtern
- Faust will Gretchen unbedingt kennen lernen
Fausts Sprache
- gibt Mephisto Anweisungen
- droht Mephisto
- redet abgedroschen, will Gretchen „haben“
- drängt Mephisto
- Mephisto kommt Ziel relativ nahe
3.12. Abend in Gretchens Zimmer
3.12.1. Geschehnisse mit Faust
- Sprechweise wird anders (schwärmerisch)
- scheint als würde er verliebt sein, als wäre es etwas teiferes
- gefühlvoll, emotional
- macht sich Gedanken um den Menschen, der in dem Zimmer lebt
Mephisto und Faust lassen Schmuck in Gretchens Zimmer, ihre Reaktion gibt Aufschluss über
3.12.2. Ansätze zu Gretchens Charakteristik
- rote Lippen
- blass
- 14 Jahre
- enge Beziehung zu ihrer Mutter
- benimmt sich schicklich
- naiv
- neugierig
- aus armen Verhältnissen
- kleinbürgerliches Denken
- ordnungsliebend (reinliches Zimmer)
- religiös gebunden
- melancholisches Lied -> Todesahnung (Vorausdeutung)
3.13. Tragische Ansätze der Liebesgeschichte
Unterschiede Gretchens und Fausts in
- Erfahrung
- Bildung
- Alter
- Religion
- Herkunft
Die Liebesgeschichte wird nur eine Episode auf seinem Weg zu höchster Erkenntnis sein können (Stillstand der Entwicklung).
3.14. Spaziergang
- Kritik an Kirche (Goethe selbst war Pantheistisch)
- Mephisto triumphiert wegen Fausts euphorischen Gefühlen
3.15. Der Nachbarin Haus
- Grete wegen Schmuck zu Marthe
- Mephisto taucht auf weil
- will Marthe beeinflussen
- will Treffen von Faust und Gretchen arrangieren
- Mephisto macht Marthe gefügig indem er ihren Mann schlecht macht (tot?)
3.16. Straße
- Faust soll Tod von Marthens Mann bezeugen
- sträubt sich zuerst
- Mephisto bekommt Faust zur Lüge Z. 3041 „Ist das das erste Mal in Eurem Leben, dass Ihr falsch Zeugnis ablegt?“
3.17. Garten
3.17.1. Bild von Gretchen wird erweitert
- arbeitet im Haushalt
- hat sich um kleine Schwester gekümmert, die dann gestorben ist
- Vater tot
- Bruder Soldat
- mütterlich
- häuslich
- ist ihre Welt, darüber kann sie reden
3.17.2. Beziehung der beiden
- erkenntlich dass es nicht lange gut gehen kann Z. 3100
- offen zueinander
- sind in der Lage über Gefühle zu reden
- im Moment glücklich
3.17.3. Zustand Fausts
- könnte Zustand sein, der Faust befriedigt
- Faust sagt indirekt, dass er zufrieden und ausgefüllt ist
- Faust in höchster Gefährdungsstufe für Wette
- HÖHEPUNKT
- gleichzeitig PERIPETHIE (Umschlag der Handlung)
Faust scheint sich in Zufriedenheit dieser Liebe zu verlieren (Z. 3187) und damit seinem Streben ein Ende zu setzen. Das würde Stagnation in der Entwicklung bedeuten.
3.17.4. Vergleich zwischen den Paaren Mephisto-Marthe und Faust-Gretchen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Paare sind Kontrastfiguren
- Funktion der Doppelszene
- Perfektion der Beziehung Fausts und Gretchens zeigen
- Liebe zu Gretchen -> Bereicherung in Fausts Persönlichkeit
3.18. Wald und Höhle
- Faust spricht Erdgeist an
- ist noch ausgefüllt von tiefen Gefühlen zu Gretchen
Veränderung in Faust
- achtet jetzt auf seine Umwelt
- kann die Natur genießen
- achtet auf Details
- tieferes Lebensgefühl
ZÄSUR
- merkt, dass Liebe zu Gretchen unvollkommen ist
- merkt, dass er Mephisto nicht entbehren kann
- hat seine vollkommene Erkenntnis nicht erreicht
- spürt, dass er anderen Weg gehen muss -> bringt Weg in Verbindung mit Mephisto
- Unzufriedenheit (typisches menschliches Merkmal)
- Mephisto taucht auf
3.18.1. Erster Teil des Gesprächs bis Zeile 3292
- Faust bereut Pakt -> das ärgert Mephisto
- Mephisto macht Faust Natur madig
- Faust verteidigt seine Haltung
- Mephisto verhöhnt Faust
3.18.2. Zweiter Teil des Gesprächs ab Zeile 3293
- malt Bild des weinenden Mädchens am Fenster
- Faust versucht sich zu wehren
- Mephistos Treiben fällt auf fruchtbaren Boden
3.18.3.Fausts Entscheidung
- Fausts Leben im Gegensatz zu Gretchens kleinbürgerlich Leben
- wird Beziehung weiterführen aber Gretchen unglücklich machen
- Faust „opfert“ Gretchen
3.19. Gretchens Stube
- Gretchen ist total verliebt
- will sich ihm hingeben
- weiß aber nicht wie es weitergehen soll
- übertritt für sich Schwelle
- „kopf verloren“
- völlig neues Lebensgefühl
3.20. Marthens Garten
3.20.1. Bedeutung des Gesprächs für die Beziehung zwischen Gretchen und Faust
- erster Konflikt
- wachsende Distanz
- Anfang der Entfremdung
3.20.2. Unterschiede in der Religionsfrage
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
drückt im Wesentlichen Gretchens
Vorstellungen aus
3.21. Am Brunnen
- reden über Bärbelchen
- ähnliches Schicksal wie Gretchen (arme Magd -> verliebt -> sitzen gelassen -> schwanger)
- Scheinmoral: Mann kann sich vergnügen, Mädchen haben bis zur Hochzeit keuch zu sein
- sonst hat Gretchen auch so geurteilt wie Lieschen
- aus Sünde wird positives gemacht
3.22. Zwinger
- Gretchen betet zu Mater Dolorosa
- bittet Mutter des Schmerzes um Hilfe
- ist schwanger
- Angst um ihre Zukunft
3.23. Nacht
- Valentin hielt viel von Gretchen (moralisch, frei von Sünden)
- Gretchens Beziehung mit Faust macht ihm zu schaffen
- sieht sich als Leidenden
- Mephistos Lied ist für ihn Spott, Schadenfreude, Provokation
- Valentin kämpft mit Mephisto und Faust
- Valentin stirbt; Mörder ist Faust, Mephisto hat aber seine Hand geführt
- Faust ist indirekt schuldig geworden
- letzte Worte Valentins: total enttäuscht von Gretchen, verwünscht sie
3.24. Dom
- böser Geist = Gretchens schlechtes Gewissen
- schwanger
- Bruder tot
- Mutter tot (durch Schlaftrunk)
- Gretchen wird ohnmächtig => Ruhepause
3.25. Walpurgisnacht
- dritter Versuch Z.3934 „Ein Glück, dass du’s gesehen hast“
- Mephisto nimmt Faust mit auf Walpurgisnachtfeier auf Brocken
- unheimliche Atmosphäre
- Mephisto will Faust damit verführen (Leute lassen hier Alltag hinter sich)
- in Ferne sieht Faust die Gestalt Gretchens -> Kopf ist abgeschlagen (Vorausdeutung)
3.26. Walpurgisnachttraum
- Stück im Stück
- Theaterstück über goldene Hochzeit des Oberons und der Titania
- im Stil Shakespeares (Goethes Verehrung)
3.27. Trüber Tag
- einzige Prosaszene
- RETARDIERENDES MOMENT
- Faust verschiedene Seiten -> innere Auseinandersetzung
- Faust macht Mephisto für alles verantwortlich
- Mephisto wird zynisch, will Gewissen beruhigen
- Faust hofft, dass Erdgeist alles ungeschehen machen kann
- ist empört über Mephistos Zynismus
- hat schlechtes Gewissen
- Mephisto äußert, Faust wolle Grenzen überschreiten was Selbstüberschätzung sei
- Faust ekelt sich vor sich selbst
- Mephisto bleibt gefühllos
- Faust gesteht eigene Schuld nicht ein, bittet Mephisto um Hilfe
- Mephisto wird Gretchens Schicksal wichtiger als sein eigenes => gesteht sich Schuld ein
- zeigt Verantwortung mit Gefühl
- Eingeständnis dass er Gretchen in die Enge gebracht hat
- Auseinandersetzung Fausts mit seinem eigenem Gewissen
3.28. Nacht
auf schwarzen Pferden nähern sich Faust und Mephisto der Stadt
3.29. Kerker
- Gretchen erkennt Faust anfangs nicht -> hält ihn für Henker (was er gewissermaßen auch ist)
- weigert sich mit Faust zu fliegen
- große Distanz zwischen Gretchen und Faust
- Grete gibt Faust Mitschuld an Tod des Kinde
- entscheidet sich bewusst für eigenen Tod
- will ihre Taten sühnen
- Gretchen hat sich abgewendet und damit Gnade verdient (Stimme von oben) -> Rettung
- Abschluss der Gretchentragödie
- Triumph für Mephisto, Faust weiterhin ruhelos
3.30. Stationen zur Katastrophe
1. Gretchenfrage
2. Gretchens Gespräch mit Lieschen
3. Tod ihrer Mutter durch Schlaftrunk
4. Tod ihres Bruder Valentins
3.31. Bedeutung der Liebesbeziehung für Faust
- Befriedigung seiner Lust
- will Gretchen verführen
- lernt dadurch Umgang mit Menschen, kann sich auf jemanden einlassen
- ist einem anderen Menschen gegenüber zu tiefen Gefühlen fähig
- lernt sich mit seinem Inneren auseinander zusetzten (Schuld/ Gewissen)
3.32. Bedeutung der Liebe für Gretchen
- bekommt mehr Lebenserfahrung
- erkennt sich selbst besser an
- Persönlichkeitsentwicklung
- Schmerz
- kann sich auf neuen Ebenen unterhalten
- gebranntmarkt von Beziehung
- gelernt auf Menschen zuzugehen
- positive sowie negative Effekte
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Ursprung der Faustgestalt?
Der historische Faust wurde um 1480 in Knittlingen geboren und starb wahrscheinlich 1540 in Staufen. Er war eine streitbare Figur, bekannt als Astrologe, Wahrsager, Alchemist, Magier und Doktor. Seine Tätigkeiten wurden ambivalent bewertet.
Welche Wesenszüge kennzeichnen Fausts Persönlichkeit?
Faust war Astrologe, Wahrsager mit psychologischem Einfühlungsvermögen, Alchemist (Umgang mit den Elementen) sowie Magier und Doktor, wobei er sich den Doktortitel ohne Hochschulabschluss aneignete.
Wie repräsentiert Faust eine zwiespältige Zeit?
Faust repräsentiert eine Zeit des Umbruchs mit neuen Weltbildern (Kopernikus, Kolumbus), wissenschaftlichen Neuerungen (Paracelsus), dem Aufbruch in eine neue geistig-religiöse Ära (Luther, Melanchton) und der Betonung des Einzelmenschen in der Malerei (Dürer).
Was ist die "Historia von D. Johann Fausten"?
Es ist ein Volksbuch, das die Geschichte von Faust erzählt, der einen Vertrag mit Mephisto schließt, um mehr Wissen zu erlangen. Nach 24 Jahren soll Faust Mephisto gehören. Das Buch enthält wirkliche und erfundene Abenteuer Fausts, vermischt mit theologischen, geographischen und naturwissenschaftlichen Einschüben, und warnt vor gottlosen Handlungen.
Wie entstand Goethes Faust?
Goethe kam als Kind mit dem Fauststoff in Berührung. 1775 entstand der Urfaust, 1790 ein Fragment, 1808 Der Tragödie erster Teil und 1832 Der Tragödie zweiter Teil.
Was behandelt das Vorspiel auf dem Theater?
Das Vorspiel thematisiert eine Diskussion über die Gestaltung und Struktur des Stücks, die verschiedenen Verlangen der handelnden Personen (lustige Person, Direktor, Dichter) und das Ziel, ein exemplarische Werk für die Nachwelt zu schaffen.
Was geschieht im Prolog im Himmel?
Der Prolog im Himmel ist eine Anlehnung an die Geschichte des Hiob. Gott und Mephisto "wetten" um Faust. Geothes Weltbild wird in den Reden des Herrn, Mephisto und der Engel dargestellt.
Wie ist Fausts seelische Situation in der Szene Nacht?
Faust klagt über sein Unwissen, sehnt sich nach unbegrenzter Einsicht in die Weltzusammenhänge und bedauert sein Theologiestudium. Er fühlt sich deprimiert und sucht nach den Quellen des Lebens.
Welche drei Stufen führen zur Begegnung von Faust und Mephisto?
1. Entgrenzungsversuch durch magisches Bestreben (weiße Magie, Anrufung des Erdgeists).
2. Entgrenzungsversuch durch Selbstmord.
3. Vorbereitung zum 3. Entgrenzungsversuch (Osterspaziergang).
Welche Versformen werden im Faust-Monolog verwendet?
Knittelverse (Unruhe, Unzufriedenheit), Jambus (Sehnsucht, Flehen, Wünsche), Matrigalverse (Entgrenzung) und freie Rhythmen (Entgrenzung).
Was passiert in den Szenen "Erstes Studierzimmer" und "Zweites Studierzimmer"?
Im ersten Studierzimmer übersetzt Faust das Johannes-Evangelium. Im zweiten Studierzimmer werden die Wettbedingungen zwischen Faust und Mephisto festgelegt. Faust soll sich mit Mephisto vereinen.
Was sind die Wettbedingungen zwischen Faust und Mephisto?
Mephisto will Faust dienen, wenn Faust in der Hölle ist, soll er Mephisto dienen. Wenn Mephisto Faust dazu bringen kann, mit sich selbst zufrieden zu sein, ist das der Übergang Fausts in die Hölle.
Was ist die Bedeutung des Wettgefüges im Faust?
Die Wetten zwischen Mephisto-Gott und Mephisto-Faust greifen ineinander. Mephisto kann nur eine Wette gewinnen. Die Wetten bleiben in der Schwebe und bewirken eine Weiterentwicklung Fausts.
Was geschieht in Auerbachs Keller in Leipzig?
Mephisto will Faust das lustige Studentenleben zeigen. Faust ist jedoch angewidert von der Oberflächlichkeit. Der erste Versuch Mephistos scheitert.
Was ist die Bedeutung der Hexenküche?
Hier beginnt die Gretchentragödie. Mephisto will Faust mit einem Trank verjüngen. Faust sieht im Spiegel ein Frauenbild (Helena) und wird davon besessen.
Wie reagiert Faust auf Margarethe (Gretchen) in der Szene "Straße"?
Faust ist wie verzaubert von ihr und will sie unbedingt kennenlernen.
Was erfahren wir über Gretchens Charakter in der Szene "Abend in Gretchens Zimmer"?
Gretchen ist jung (14 Jahre), hat eine enge Beziehung zu ihrer Mutter, ist schüchtern, naiv, neugierig, aus armen Verhältnissen, ordnungsliebend und religiös gebunden. Sie wirkt melancholisch.
Welche tragischen Ansätze gibt es in der Liebesgeschichte zwischen Gretchen und Faust?
Es gibt Unterschiede in Erfahrung, Bildung, Alter, Religion und Herkunft. Die Liebesgeschichte wird nur eine Episode auf seinem Weg zu höchster Erkenntnis sein können.
Welche Bedeutung hat die Szene "Wald und Höhle"?
Faust spricht den Erdgeist an und ist noch ausgefüllt von tiefen Gefühlen zu Gretchen. Er achtet jetzt auf seine Umwelt und kann die Natur genießen. Er merkt, dass die Liebe zu Gretchen unvollkommen ist und dass er Mephisto nicht entbehren kann.Unzufriedenheit.
Was sind die Unterschiede in der Religionsfrage zwischen Faust und Gretchen (Szene "Marthens Garten")?
Gretchen drückt ihre religiösen Vorstellungen aus, während Faust sich distanzierter verhält. Sie glaubt an die traditionelle Religion, während Faust skeptischer ist.
Was geschieht in der Walpurgisnacht?
Mephisto nimmt Faust mit auf die Walpurgisnachtfeier auf dem Brocken. Faust sieht in der Ferne die Gestalt Gretchens mit abgeschlagenem Kopf (Vorausdeutung).
Was thematisiert der Walpurgisnachttraum?
Es ist ein Stück im Stück, ein Theaterstück über die goldene Hochzeit des Oberons und der Titania im Stil Shakespeares.
Was ist die Bedeutung der Szene "Trüber Tag"?
Es ist die einzige Prosaszene, ein retadierendes Moment, in dem Faust sich innerlich mit seinen Taten auseinandersetzt und Mephisto für alles verantwortlich macht. Er hofft, dass der Erdgeist alles ungeschehen machen kann.
Was geschieht im Kerker?
Gretchen erkennt Faust anfangs nicht und weigert sich mit ihm zu fliehen. Sie gibt Faust Mitschuld am Tod ihres Kindes und entscheidet sich bewusst für ihren eigenen Tod, um ihre Taten zu sühnen. Sie verdient sich dadurch die Gnade Gottes (Stimme von oben).
Welche Stationen führen zur Katastrophe in der Gretchentragödie?
Die Gretchenfrage, Gretchens Gespräch mit Lieschen, der Tod ihrer Mutter durch Schlaftrunk und der Tod ihres Bruders Valentin.
Welche Bedeutung hat die Liebesbeziehung für Faust?
Er befriedigt seine Lust, lernt den Umgang mit Menschen, kann sich auf jemanden einlassen, ist zu tiefen Gefühlen fähig und lernt, sich mit seinem Inneren auseinanderzusetzten (Schuld/Gewissen).
Welche Bedeutung hat die Liebe für Gretchen?
Sie bekommt mehr Lebenserfahrung, erkennt sich selbst besser, entwickelt sich persönlich, erfährt Schmerz, kann sich auf neuen Ebenen unterhalten und wird durch die Beziehung gebranntmarkt. Positve und negative Effekte.
- Arbeit zitieren
- Doreen Kötschau (Autor:in), 2005, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust - Ausarbeitungen über jede einzelne Szene und viele Interpretationshilfen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109133