„Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ von Alfred Hrdlicka ist in den Medien und in Österreich extrem diskutiert worden. Die Errichtung zog große Aufmerksamkeit auf sich, es wurde von verschiedenen Initiativen vom Abriss bedroht. Vielen Wienern galt es als Schandfleck, heute übersehen es die meisten Passanten. Die jüdische Gemeinde fühlte sich in Hrdlickas Mahnmal unverstanden, dem Künstler wurde der Mißbrauch der historischen Vergangenheit vorgeworfen. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, wurde 12 Jahre später ein weiteres Denkmal errichtet, das auf den Wänden eines Kubus die Namen der 65000 österreichischen Opfer (zwischen 1938 und 1945) trägt. Die Stärken eines abstrakten Denkmals zeigen sich an Ulrich Rückriems ‚Monument für die Deportierten in der Moorweidenstraße‘ in Hamburg. Es stellt sich die Frage, weshalb gerade dieses Denkmal akzeptiert wird. Bei Hrdlickas Denkmal jedoch wurde immer die Frage nach der Integrität und der politischen Orientierung des Künstlers diskutiert. Im Folgenden werden sowohl Hrdlickas politische und künstlerische Überzeugung dargestellt und ein Einblick in die wichtigsten Überlegungen zu Anspruch und Wirkung von Holocaust-Denkmälern gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung des Mahnmals
- „Tor der Gewalt“
- „Straßenwaschende Juden“
- Orpheus-Figur
- Unabhängigkeitserklärung Österreichs
- Welche Denkmäler noch nach Auschwitz?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Alfred Hrdlickas Mahnmal gegen Faschismus am Albertinaplatz in Wien. Ziel ist es, Hrdlickas künstlerische und politische Intentionen zu beleuchten und die kontroversen Reaktionen auf das Denkmal im Kontext der Diskussion um Holocaust-Denkmäler zu verstehen.
- Künstlerische Gestaltung und Symbolik des Mahnmals
- Politische und gesellschaftliche Reaktionen auf das Mahnmal
- Die Rolle von Holocaust-Denkmälern im Prozess der Erinnerung
- Der Vergleich von Mahnmälern und Kriegerdenkmälern
- Die Bedeutung von Erinnerung und deren Manipulation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die kontroverse Geschichte des Mahnmals und führt in die Thematik ein. Die Beschreibung des Mahnmals analysiert die einzelnen Stationen des Denkmals: das „Tor der Gewalt“, die Figur des „Straßenwaschenden Juden“, die Orpheus-Figur und die Stele mit der Unabhängigkeitserklärung. Die Kapitel erläutern die Symbolik und die beabsichtigte Wirkung der einzelnen Elemente. Der Abschnitt „Welche Denkmäler noch nach Auschwitz?“ untersucht die unterschiedlichen Funktionen von Mahnmälern und Kriegerdenkmälern im Kontext der Erinnerung an den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg, und beleuchtet die Diskussion um die Interpretation von Erinnerung und deren instrumentalisierung.
Schlüsselwörter
Alfred Hrdlicka, Mahnmal, Faschismus, Holocaust, Erinnerungskultur, Kriegerdenkmal, Kunst und Politik, Kontroverse, Symbolik, Österreich, Interpretation, Erinnerungsarbeit.
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- Peter Röthig (Autor), Katja Kaluga (Autor), 2000, Mahnmal gegen Faschismus - Alfred Hrdlicka, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108780