,,Der gegenwärtige Stand der Gedächtnisforschung" ist ein sehr interessantes und aktuelles Stoffgebiet, vor allem auch deshalb, weil in der Schule im Rahmen des Biologieunterrichtes die Grundlagen zum Gedächtnis erarbeitet wurden. Somit bot sich durch eine Arbeit zu diesem Thema die Möglichkeit, bestehendes Wissen zu erweitern und absolut neue Kenntnisse zu gewinnen.
Da in dieser Arbeit viel vom Gedächtnis gesprochen wird, soll an dieser Stelle erst einmal der Begriff geklärt werden. Als Gedächtnis bezeichnet man die geistige Fähigkeit gewonnene Erfahrungen zu speichern und zu einem späterem Zeitpunkt wiederzuerkennen oder zu reproduzieren. Anders aufgefaßt ist es ein aktiv wahrnehmbares kognitives System, welches Informationen aufnehmen, verarbeiten und wieder abrufen kann.
Diese Hausarbeit soll sich mit den Erkenntnissen aus den letzten Jahrzehnten beschäftigen und auch die Anfänge der Gedächtnispsychologie mit berücksichtigen. Um diesem gerecht zu werden, steht an erster Stelle der Betrachtungen die klassische Gedächtnispsychologie durch Ebbinghaus. Anschließend wird sich dem Gedächtnis an sich zugewandt. Dann wird ein Blick auf die Gedächtnisentwicklung und dessen Physiologie geworfen. In diesem Zusammenhang darf natürlich nicht der Vorgang des Vergessens ausgespart werden. Abschließend erfolgt ein Exkurs in die künstliche Intelligenz und Gedächtnismodelle und einige Schlußfolgerungen aus dieser Arbeit werden in Form von Lernhilfen gegeben.
In den Ausführungen der Arbeit wird auf Arbeiten von F.J. Schermer, G. Lefrancois, W.F. Angermeier und M.Schuster zurückgegriffen. Ihre Werke stammen aus den Jahren 1972 und 1991.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ebbinghaus - Begründer der Gedächtnispsychologie
- 3 Das Gedächtnis
- 3.1 Mehrebenenansatz
- 3.2 Mehrspeichermodell
- 3.3 Sensorisches Gedächtnis
- 3.4 Kurzzeitgedächtnis
- 3.5 Langzeitgedächtnis
- 4 Gedächtnisentwicklung
- 5 Physiologie des menschlichen Gedächtnisses
- 6 Vergessen
- 7 Künstliche Intelligenz und Gedächtnismodelle
- 8 Lernhilfen - kleine praktische Anwendungsmöglichkeiten
- 9 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den gegenwärtigen Stand der Gedächtnisforschung darzustellen und dabei sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen zu berücksichtigen. Sie beginnt mit den Arbeiten von Ebbinghaus und beleuchtet anschließend verschiedene Modelle des Gedächtnisses, die Gedächtnisentwicklung, die physiologischen Grundlagen und den Prozess des Vergessens. Abschließend wird ein Ausblick auf die künstliche Intelligenz und deren Gedächtnismodelle gegeben.
- Die Anfänge der Gedächtnispsychologie mit Ebbinghaus
- Verschiedene Modelle des Gedächtnisses (Mehrspeichermodell, Mehrebenenansatz)
- Die Prozesse der Gedächtnisentwicklung und des Vergessens
- Physiologische Grundlagen des Gedächtnisses
- Gedächtnismodelle in der künstlichen Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den aktuellen Stand der Gedächtnisforschung als ein interessantes und aktuelles Gebiet, insbesondere im Kontext des Biologieunterrichts. Sie definiert den Begriff des Gedächtnisses als die Fähigkeit, Erfahrungen zu speichern und später abzurufen, und skizziert den Aufbau der Arbeit, der von Ebbinghaus über verschiedene Gedächtnismodelle bis hin zu künstlicher Intelligenz reicht. Die Arbeit bezieht sich auf Werke von F.J. Schermer, G. Lefrancois, W.F. Angermeier und M. Schuster.
2 Ebbinghaus - Begründer der Gedächtnispsychologie: Dieses Kapitel behandelt die wegweisenden Arbeiten von Hermann Ebbinghaus (1850-1909), der 1885 erste Experimente zur Gedächtnisleistung mit sinnlosen Silben durchführte. Es werden seine Methoden (serielles Lernen, Paarassoziationslernen), seine Messmethoden (Reproduktion, Treffermethode, Wiedererkennen, Ersparnismethode) und seine wichtigsten Ergebnisse (Vergessenkurve, serieller Positionseffekt, Transfer of Training) detailliert erläutert. Die Vergessenskurve zeigt den größten Gedächtnisverlust in den ersten Stunden nach der Einprägung. Der serielle Positionseffekt beschreibt die bessere Behaltensleistung von Anfangs- und Endelementen einer Liste. Der "Transfer of Training" beschreibt die Auswirkungen vorhergehenden Lernens auf nachfolgendes Lernen (positiv, negativ, null, spezifisch, unspezifisch).
3 Das Gedächtnis: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Modellen des Gedächtnisses. Es wird der Mehrebenenansatz (levels of processing) von Craik & Loftus (1972) erwähnt, der unterschiedliche Gedächtnisleistungen auf unterschiedliche Kodierungsformen zurückführt. Der Text deutet auf ein Mehrspeichermodell hin, das jedoch nicht im Detail erläutert wird. Die weiteren Unterkapitel (3.3-3.5) werden nur im Inhaltsverzeichnis genannt, jedoch nicht im gegebenen Textausschnitt behandelt.
Schlüsselwörter
Gedächtnis, Gedächtnispsychologie, Ebbinghaus, Vergessenskurve, serieller Positionseffekt, Transfer of Training, Mehrebenenansatz, Mehrspeichermodell, Gedächtnisentwicklung, Physiologie des Gedächtnisses, Künstliche Intelligenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Gedächtnispsychologie
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Gedächtnispsychologie. Er beginnt mit den Arbeiten von Hermann Ebbinghaus, dem Begründer der experimentellen Gedächtnisforschung, und behandelt verschiedene Gedächtnismodelle (Mehrebenenansatz, Mehrspeichermodell), die Gedächtnisentwicklung, die physiologischen Grundlagen des Gedächtnisses, den Prozess des Vergessens und den Bezug zur Künstlichen Intelligenz. Der Text enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Wer ist Hermann Ebbinghaus und welche Bedeutung hat er für die Gedächtnispsychologie?
Hermann Ebbinghaus (1850-1909) gilt als Begründer der experimentellen Gedächtnispsychologie. Der Text beschreibt seine wegweisenden Experimente mit sinnlosen Silben, seine Methoden (serielles Lernen, Paarassoziationslernen), seine Messmethoden (Reproduktion, Treffermethode, Wiedererkennen, Ersparnismethode) und seine wichtigsten Ergebnisse (Vergessenskurve, serieller Positionseffekt, Transfer of Training).
Welche Gedächtnismodelle werden im Text behandelt?
Der Text erwähnt den Mehrebenenansatz (levels of processing) von Craik & Loftus (1972) und deutet auf das Mehrspeichermodell hin, welches jedoch nicht im Detail erläutert wird. Weitere Details zu den Modellen werden in den Kapiteln 3.3 bis 3.5 behandelt, die jedoch nicht im vorliegenden Textausschnitt enthalten sind.
Was sind die Schlüsselkonzepte und -begriffe des Textes?
Die Schlüsselwörter umfassen Gedächtnis, Gedächtnispsychologie, Ebbinghaus, Vergessenskurve, serieller Positionseffekt, Transfer of Training, Mehrebenenansatz, Mehrspeichermodell, Gedächtnisentwicklung, Physiologie des Gedächtnisses und Künstliche Intelligenz.
Welche Kapitel sind im Text enthalten?
Der Text beinhaltet Kapitel zu einer Einleitung, Ebbinghaus als Begründer der Gedächtnispsychologie, verschiedenen Aspekten des Gedächtnisses (inklusive Mehrebenenansatz und Mehrspeichermodell sowie sensorischem, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis), Gedächtnisentwicklung, der Physiologie des Gedächtnisses, Vergessen, Künstlicher Intelligenz und Gedächtnismodellen, Lernhilfen und einer Zusammenfassung.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, den aktuellen Stand der Gedächtnisforschung darzustellen, indem er sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen berücksichtigt. Er beleuchtet die Anfänge der Gedächtnispsychologie bei Ebbinghaus und behandelt verschiedene Modelle, die Gedächtnisentwicklung, physiologische Grundlagen und den Prozess des Vergessens. Ein Ausblick auf die künstliche Intelligenz und deren Gedächtnismodelle rundet den Text ab.
Welche Literatur wird im Text erwähnt?
Der Text erwähnt Werke von F.J. Schermer, G. Lefrancois, W.F. Angermeier und M. Schuster.
- Quote paper
- Gerrit Witt (Author), 1998, Der gegenwärtige Stand der Gedächtnisforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1086