EINFÜHRUNG
Die Reisen, Irrfahrten und Abenteuer des Mönches Sankt Brandan mit seinen Gefährten sind geprägt vom Zusammentreffen mit schrecklichen Monstern, dem Auffinden von Gold und Juwelen, deren Schein die dunkelsten Orten erhellt, sowie der Allgegenwart des rettenden und schützenden Gottes und einem verfolgenden und strafenden Teufel samt seiner Gefolgschaft. Da mich an dieser Reiseerzählung am meisten das Auftreten und Handeln des Teufels fasziniert hat, habe ich ihn bzw. sie(1) (meistens sind es mehrere Teufel) zum Thema dieser Arbeit auserkoren. Ich werde insbesondere am Motiv des Teufels hier untersuchen, von welchen Seiten er dem Leser vorgestellt wird und welche Funktion er in der Erzählung einnimmt, sowie in welchem Verhältnis er zu Gott, Sankt Brandan und den weiteren Mönchen steht.
Um dies angemessen untersuchen zu können, möchte ich wie folgt verfahren: Zunächst betrachte ich den Teufel im Alten Testament: seine Herkunft, seine Aufgaben, um dann die hieraus gewonnenen Erkenntnisse mit dem Motiv des Teufels im Sankt Brandan vergleichen zu können.
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Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- Die Entwicklung des Teufels
- Von der monistischen Gottesauffassung zum dualistischem Weltbild
- Eine Einführung in die Etymologie des Begriffs „Satan"
- Die wesentlichen Funktionen des Teufels im Alten Testament
- Der Teufel im Sankt Brandan
- Eingreifen des Teufels in die Reise
- Der Teufel als Diener Gott
- Die „äußere und innere Bestrafung" des Menschen durch den Teufel
- Die Buße und Verjagung des Teufels durch die Gläubigen
- Sankt Brandans Sieg über den Teufel
- AUSWERTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht das Motiv des Teufels im „Sankt Brandan". Der Fokus liegt auf der Darstellung des Teufels in der Erzählung, seiner Funktion im Kontext der Reise und seinem Verhältnis zu Gott, Sankt Brandan und den anderen Mönchen. Dabei werden Parallelen zum Alten Testament gezogen, um die Entwicklung des Teufelsbildes und seine Rolle in der christlichen Vorstellungswelt zu beleuchten.
- Die Entstehung des Teufels als Gegenspieler Gottes
- Die Funktion des Teufels in der Reiseerzählung „Sankt Brandan"
- Das Verhältnis von Gott und Teufel in der Erzählung
- Die Darstellung des Teufels als „Glaubensprüfer" und „Bestrafer der Sünder"
- Die Bedeutung des Teufels für das Welt- und Menschenbild der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung erläutert die Forschungsfrage und die Methode der Arbeit. Das Kapitel „Die Entwicklung des Teufels" beleuchtet die Entstehung des Teufelsbildes aus der jüdisch-christlichen Tradition, fokussiert auf die Etymologie des Begriffs „Satan" und erläutert dessen wesentliche Funktionen im Alten Testament. Das Kapitel „Der Teufel im Sankt Brandan" analysiert das Eingreifen des Teufels in die Reise, zeigt den Teufel als Diener Gottes und beleuchtet die „äußere und innere Bestrafung" des Menschen durch den Teufel. Weiterhin werden die Buße und Verjagung des Teufels durch die Gläubigen sowie Sankt Brandans Sieg über den Teufel betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Motiv des Teufels in der mittelalterlichen Reiseerzählung „Sankt Brandan". Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Dualismus, Satan, Teufel, Gott, Glaube, Sünde, Bestrafung, Glaubensprüfung, Jenseitsvorstellungen, Mittelalters.
- Quote paper
- Stefan Wagner (Author), 1999, Die Bedeutung des Motives der Teufel im `Sankt Brandan´, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1084