Inhaltsverzeichnis
1. Bundeskanzlerwahlen
2. Chronologische Reihenfolge der deutschen Bundeskanzler/ Koalitionen
3. Politik der einzelnen Regierungen unter den Bundeskanzlern / Lebensläufe
3.1 Konrad Adenauer (CDU)
3.2 Prof. Dr. Ludwig Erhard (CDU)
3.3 Kurt Georg Kiesinger (CDU)
3.4 Willy Brandt (SPD)
3.5 Helmut Schmidt (SPD)
3.6 Dr. Helmut Kohl (CDU)
3.7 Gerhard Schröder (SPD)
4. Abkürzungsverzeichnis
4.1 Parteien
4.2 Andere Abkürzungen
5. Literaturverzeichnis
6. Bildnachweis
1. Bundeskanzlerwahlen
Die Legislaturperiode (Amtsdauer) des Bundeskanzlers beträgt vier Jahre. Auf Vorschlag des Bundespräsidenten, dem Staatsoberhaupt der BRD, wird der Bundeskanzler durch die absolute Mehrheit des Bundestags gewählt (Art. 63 GG).
Die Bürger des Landes können ihren Kanzlerkandidaten nur insoweit wählen, dass sie der Partei, die ihren bevorzugten Kandidaten stellt, ihre Zweitstimme geben, und so dieser Partei im Bundestag die Mehrheit geben kann, so dass jene Partei für ihren eigenen Kandidaten stimmen kann.
Der Bundeskanzler ist zwar nicht das Staatsoberhaupt einer Bundesrepublik, jedoch der politisch mächtigste Mann.
2. Chronologische Reihenfolge der deutschen Bundeskanzler/ Koalitionen
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3. Politik der einzelnen Regierungen unter den Bundeskanzlern /Lebensläufe
3.1 Konrad Adenauer (CDU) (*1876, †1967)
Konrad Hermann Josef Adenauer wurde am 05.01.1876 in Köln geboren. Er studierte um die Jahrhundertwende Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in verschiedenen Städten, bis er schließlich 1905 in die Zentrumspartei eintrat. Nachdem er schon eine lange politische Laufbahn hinter sich, viele Ämter kennen gelernt hatte und unter dem NS-Regime gelitten hatte, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Vorsitzenden der neugegründeten CDU in der britischen Besatzungszone gewählt. Durch ein Direktmandat wurde Adenauer 1949 Mitglied des ersten deutschen Bundestages. Hier wurde er mit einer Stimme Mehrheit zum ersten deutschen Bundeskanzler gewählt, indem die CDU/CSU eine Regierungskoalition mit der FDP und DP bildete. Seine Verdienste für die deutschen waren z.B. die Unterzeichnung des Marshall-Plans[1]. Unter ihm erfolgte ein rascher Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg, außerdem lag ihm viel daran, die deutsch-französischen Beziehungen wiederherzustellen (Schumanplan[2] ). Unter Adenauer trat die BRD dem Europarat[3] und der NATO[4] bei. Adenauer war also ganz allgemein interessiert, Deutschlands Gesicht in der Welt neu darzustellen und die Verbrechen der NS-Diktatur aufzuklären. Allerdings hat er die DDR[5] in den 14 Jahren, in denen er das Amt des Bundeskanzlers ausführte, nicht als souveränen Staat wahrgenommen. Adenauer gab am 11.10.1963 seinen Rücktritt als Bundeskanzler bekannt. Sein Nachfolger wurde Ludwig Erhard (CDU).
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3.2 Prof. Dr. Ludwig Erhard (CDU) (*1897, †1977)
Ludwig Erhard wurde am 04.02.1897 in Fürth geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpft er als Artillerist und wird an der Westfront schwer verwundet. Sein Studium der Betriebswirtschaft, Nationalökonomie und Soziologie in Frankfurt schloss er mit dem Doktortitel ab. 1947 wurde er in der Bizone[6] Leiter der Expertenkommission „Sonderstelle Geld und Kredit“ und beschäftigte sich somit mit der Währungsreform, so dass er auch in dem Jahr noch Honorarprofessor für Rechts- und Staatswissenschaften wurde. Nach den ersten und zweiten Bundestagswahlen wurde Erhard Wirtschaftsminister unter Adenauer, bei dessen dritter und vierter Amtszeit sogar zusätzlich Vizekanzler. Durch Adenauers Rücktritt 1963 rückte Erhard nach, trat aber ebenfalls schon drei Jahre später zurück, ohne großes für Deutschland getan zu haben.
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3.3 Kurt Georg Kiesinger (CDU) (*1904, †1988)
Kurt Georg Kiesinger wurde 1904 in Ebingen/Württemberg geboren. Nachdem er 1931 sein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften beendet hatte, trat er 1933 der NSDAP[7] bei. Nach einer langen politischen Laufbahn, in der er hohe Posten bekleidete, wurde er nach Erhards Rücktritt zum Bundeskanzler erklärt. Es kam das erste Mal zur Bildung einer großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD. Er begann, der DDR Vorschläge zur Zusammenarbeit auf den Gebieten Wirtschaft, Verkehr und Technik zu machen. Man kann Kiesinger auch als einen „Krisenkanzler“ bezeichnen, da es nur in den größten Krisen zu einer großen Koalition kommt. 1969 gründete sich die DKP als Nachfolgepartei der verbotenen KPD. Kiesinger verbot diese nicht, um die Verhandlungen mit der DDR zu erleichtern.
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3.4 Willy Brandt (SPD) (*1913, †1992)
Willy Brandt wurde als Herbert Ernst Karl Frahm 1913 in Lübeck geboren. Seinen Vater lernte er nie kennen und wurde deshalb von seinem Großvater, einem Arbeiter und SPD-Mitglied großgezogen. Ebenfalls nach einer großen Karriere (z.B. Regierender Bürgermeister Berlins, Vorsitzender des Bundesrats), trat Brandt schon 1961 als sozialdemokratischer Kandidat gegen Adenauer an. 1969 wurde Brandt dann endlich Bundeskanzler mit dem Hauptanliegen auf eine Intensivierung der Ostpolitik. Er erklärte als erster Kanzler öffentlich, die DDR als zweiten deutschen Staat anzuerkennen, daraus folgte ein erstes Treffen zwischen ihm und dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Willi Stoph. Hierfür wurde er im Dezember 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Am 06. Mai 1974 trat Brandt nach Bekanntwerden der Spionagetätigkeit der BRD in der DDR zurück.
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3.5 Helmut Schmidt (SPD) (*1918)
Helmut Schmidt wurde am 23.12.1918 in Hamburg-Barmbek geboren. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er, nachdem er in Bremen bei der Luftabwehr eingesetzt war, an der Ostfront. Als er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, trat er 1946 in die SPD ein. Nach Brandts Rücktritt wurde er nach vielen politischen Krisen fünfter Bundeskanzler. Da seine Kanzler- schaft zunächst ganz im Schatten der Weltwirtschaftskrise stand, waren Reformen notwendig. So trat unter ihm 1975 das Gesetz über die Volljährigkeit ab dem 18. Lebensjahr in Kraft. Jedoch stand seine Zeit ganz im Licht von terroristischen Entführungen wie z.B. der Entführung des Hanns-Martin Schleyers. Daraus folgte die Annahme des Anti-Terrorismusgesetzes durch den Bundestag. Durch eine Koalitionskrise kam es 1982 zu einem Ende der sozial-liberalen Koalition und Schmidt wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum als Kanzler abgewählt. Sein Nachfolger wurde Helmut Kohl.
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3.6 Dr. Helmut Kohl (CDU) (*1930)
Helmut Josef Michael Kohl wurde am 03.04.1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Mit 16 Jahren trat er der CDU bei und gründete in seiner Heimatstadt die Junge Union. Er studierte Rechts-, Sozial- und Staatswissenschaften und machte wenige Jahre später seinen Doktortitel. Nachdem er unter anderem Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz war, wurde er 1982 Bundeskanzler. Kohl wollte vor allem die Arbeitslosigkeit bekämpfen und für allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen. 1986 berichtete „Der Spiegel“ von einer Strafanzeige, die gegen Kohl von dem Bundestagsabgeordneten Otto Schily (Die Grünen) vorlag, weil Kohl eine Falschaussage in der Parteispenden-Affäre getätigt haben sollte. Das Verfahren wird kurze Zeit später wegen mangelnder Beweise eingestellt. 1988 wurden Kohl und der französische Staatspräsident Mitterand mit dem Karlspreis der Stadt Aachen für ihre Verdienste in der europäischen Einigung ausgezeichnet. Nach der Wiedervereinigung mit der DDR 1990 wurde Kohl als erster gesamtdeutscher Kanzler bestätigt. Helmut Kohl war 16 Jahre, so lang wie noch nie zuvor ein Kanzler, im Amt, als er es 1998 an Gerhard Schröder (SPD) und die Koalition der SPD mit Den Grünen abtreten musste.
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3.7 Gerhard Schröder (SPD) (*1944)
Gerhard Schröder wurde am 07.04.1944 in Mossenberg geboren. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg und seine Mutter war arm. Als erster Kanzler hatte Schröder nicht sofort ein Abitur, sondern schaffte vorerst nur die Hauptschule. 1963 trat er der SPD, bzw. den Jusos[8], bei. Er macht viele Ausbildungen und sein Abitur. Seine politische Laufbahn nahm Form an, er wurde Ministerpräsident Niedersachsen und 1998 Bundeskanzler in der Koalition mit Den Grünen, die ihn auch schon in Niedersachsen zeitweilig begleiteten. 2002 wurde er als Bundeskanzler bestätigt.
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4. Abkürzungsverzeichnis
4.1 Parteien
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4.2 Andere Abkürzungen
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5. Literaturverzeichnis
Deutsches Historisches Museums (DHM), Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland(HdG): http://www.dhm.de/lemo/home.html [06.12.2003]
Kolhoff, Werner: „Der Bundeskanzler“, verfügbar über: http://www.bundeskanzler.de [06.12.2003], Hrsg: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Internetredaktion
Weber, Martina: „Geschichts-Kompass Deutschland“ aus: „DER GROSSE PLOETZ, Auszug aus der Geschichte“, 32. Auflage (Ort und Jahr n.v.)
Dr. Zwahr, Annette: „Meyers grosses Taschenlexikon in 25 Bänden“, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 82001
6. Bildnachweis
www.berufsschule-erfurt.de/ Ludwig.htm
www.china-a.de/cn/ dgyd/cnyd_zl.htm
www.helmut-kohl.de
www.landenweb.com/ geschiedenis.cfm?LandID=154&DUITSLAND
http://members.e-media.at/politik-aktuell/ photospage.asp
www.br-online.de/.../nobelpreis/ popups/brandt.html
www.schlaubi.de/geschichte/deutschland/ deutschland.html
[...]
[1] Marshall-Plan: Auf Initiative von G.G. Marshall geschaffenes Hilfsprogramm zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg
[2] Schumanplan: Auf Vorschlag der französischen Regierung Schaffung einer einheitlichen Behörde zur Kontrolle der Erzeugung von Kohle und Stahl in der Bundesrepublik und Frankreich
[3] Europarat: 1949 gegründete Organisation europäischer Staaten zur Förderung der gemeinsamen Interessen, des Friedens und der politischen Freiheit
[4] NATO: (englisch: North Atlantic Treaty Organization: Nordatlantikpakt), politisches und militärisches Bündnis von europäischen und nordamerikanischen Staaten
[5] DDR: Deutsche Demokratische Republik: von 1949 bis 1990 bestehender Staat in Mitteleuropa mit der Hauptstadt Berlin (Ost), enstanden aus der sowjetischen Besatzungszone
[6] Bizone: Zusammenschluss der britischen und amerikanischen Besatzungszone (1947)
[7] NSDAP: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei: In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) die einzig zugelassene Partei
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine Übersicht über deutsche Bundeskanzler und die Politik ihrer Regierungen. Es enthält Inhaltsverzeichnis, Informationen zu Bundeskanzlerwahlen, eine chronologische Reihenfolge der Bundeskanzler und Details zu den einzelnen Kanzlern von Konrad Adenauer bis Gerhard Schröder, inklusive ihrer Lebensläufe und politischen Schwerpunkte. Zusätzlich sind ein Abkürzungsverzeichnis, ein Literaturverzeichnis und ein Bildnachweis enthalten.
Wie werden Bundeskanzler in Deutschland gewählt?
Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag mit absoluter Mehrheit gewählt (Art. 63 GG). Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Bürger wählen indirekt, indem sie die Partei wählen, die ihren bevorzugten Kanzlerkandidaten stellt.
Wer waren die deutschen Bundeskanzler in chronologischer Reihenfolge?
Das Dokument enthält eine chronologische Reihenfolge der Bundeskanzler, beginnend mit Konrad Adenauer (CDU) und geht weiter über Ludwig Erhard (CDU), Kurt Georg Kiesinger (CDU), Willy Brandt (SPD), Helmut Schmidt (SPD), Helmut Kohl (CDU) bis zu Gerhard Schröder (SPD).
Welche Informationen werden zu den einzelnen Bundeskanzlern gegeben?
Zu jedem Bundeskanzler werden Informationen zum Lebenslauf, zur politischen Laufbahn und zu den Schwerpunkten ihrer Regierungszeit gegeben. Es werden wichtige Ereignisse, Gesetze und internationale Beziehungen unter ihrer Führung beleuchtet.
Welche Koalitionen gab es unter den verschiedenen Bundeskanzlern?
Das Dokument erwähnt verschiedene Regierungskoalitionen, z.B. die Koalition von CDU/CSU mit der FDP und DP unter Konrad Adenauer, die große Koalition zwischen CDU/CSU und SPD unter Kurt Georg Kiesinger und die Koalition der SPD mit den Grünen unter Gerhard Schröder.
Was ist der Marshall-Plan und welche Rolle spielte er für Deutschland?
Der Marshall-Plan war ein von G.G. Marshall initiiertes Hilfsprogramm zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Konrad Adenauer unterzeichnete den Marshall-Plan, was zu einem raschen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland beitrug.
Was ist der Schumanplan?
Der Schumanplan war ein Vorschlag der französischen Regierung zur Schaffung einer einheitlichen Behörde zur Kontrolle der Erzeugung von Kohle und Stahl in der Bundesrepublik und Frankreich. Ziel war die Wiederherstellung der deutsch-französischen Beziehungen.
Was bedeuten die Abkürzungen DDR, NATO und NSDAP?
DDR steht für Deutsche Demokratische Republik. NATO (englisch: North Atlantic Treaty Organization) ist ein politisches und militärisches Bündnis von europäischen und nordamerikanischen Staaten. NSDAP steht für Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.
Was sind die Jusos?
Jusos ist die Abkürzung für Jungsozialisten, die Jugendorganisation der SPD.
Woher stammen die Informationen in diesem Dokument?
Das Dokument enthält ein Literaturverzeichnis mit Quellen wie das Deutsche Historische Museum (DHM), das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (HdG), Artikel von Werner Kolhoff und Martina Weber, sowie das Meyers grosse Taschenlexikon.
Wer war Kurt Georg Kiesinger?
Kurt Georg Kiesinger war ein deutscher Politiker der CDU und Bundeskanzler von 1966 bis 1969. Er regierte in einer großen Koalition mit der SPD. Seine Amtszeit war geprägt von Bemühungen um eine Annäherung an die DDR.
- Quote paper
- Marit Hansen (Author), 2003, Die Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108424