Der wachsende Trend zur Verringerung der Fertigungstiefe hat zur Folge, dass in zunehmendem Maße hochwertige Halbfabrikate und Systemkomponenten eingekauft werden müssen (Modular Sourcing). Als Konsequenz steigt die Wertschöpfung der Lieferanten und ihr Einfluss auf das Produkt. Diese Entwicklung und der Trend zur produktionssynchronen Beschaffung (Just-In-Time-Konzept) führen dazu, dass den Lieferanten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Die Auswahl der für das beschaffende Unternehmen optimalen Lieferanten gewinnt dadurch erheblich an Bedeutung. Einhergehend mit der Globalisierung der Beschaffungsmärkte wächst außerdem die Anzahl der potentiellen Lieferanten. Die Anforderung an den Unternehmensbereich Einkauf wachsen. Neben den verwaltenden Tätigkeiten gewinnt die strategisch orientierte, aktive Beschaffungspolitik an Bedeutung. Durch eine systematische Lieferantenauswahl können neue Chancen zur Kostenminimierung und qualitativen Verbesserung der eigenen Produkte genutzt werden.
Der Begriff Lieferantenauswahl umfasst im weiteren Sinne die sogenannte Lieferantenanalyse, die im Rahmen der Beschaffungsmarktforschung Daten zu potentiellen Lieferanten zusammenträgt und auswertet. Anhand der gesammelten Daten erfolgt die Lieferantenbewertung. Auf der Grundlage der Lieferantenbewertung werden die für das beschaffende Unternehmen infrage kommenden Lieferanten ausgewählt. Mit den ausgewählten Lieferanten wird nach erfolgreichen Lieferantenverhandlungen ein Lieferantenvertrag abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
II. Literaturverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis
1. Begriff
2. Ziele
2.1. Kostenminimierung
2.2. Erfolgsverbesserung
3. Kriterien
3.1. Aufstellung
3.2. Kriterienkatalog
3.2.1. Preis
3.2.2. Qualität
3.2.3. Lieferfristen
3.2.4. Akzessorische Leistungen / Service
3.2.5. Zuverlässigkeit
3.2.6. sonstige Entscheidungsmerkmale
4. Informationsbeschaffung
5. Methoden zur Lieferantenbewertung
5.1. Einfaktorenvergleich
5.2. Mehrfaktorenvergleich
5.2.1. Punktbewertungsverfahren
5.2.2. Quotientenverfahren
5.2.3. Kennzahlenverfahren
5.2.4. graphische Präsentation
6. Ergebnisse / Konsequenzen
Versicherung
II. Literaturverzeichnis
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III. Abbildungsverzeichnis
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1. Begriff
Der wachsende Trend zur Verringerung der Fertigungstiefe hat zur Folge, dass in zunehmendem Maße hochwertige Halbfabrikate und Systemkomponenten eingekauft werden müssen ( Modular Sourcing ). Als Konsequenz steigt die Wertschöpfung der Lieferanten und ihr Einfluss auf das Produkt.[1] Diese Entwicklung und der Trend zur produktionssynchronen Beschaffung (Just-In-Time-Konzept) führen dazu, dass den Lieferanten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Die Auswahl der für das beschaffende Unternehmen optimalen Lieferanten gewinnt dadurch erheblich an Bedeutung. Einhergehend mit der Globalisierung der Beschaffungsmärkte wächst außerdem die Anzahl der potentiellen Lieferanten. Die Anforderung an den Unternehmensbereich Einkauf wachsen. Neben den verwaltenden Tätigkeiten gewinnt die strategisch orientierte, aktive Beschaffungspolitik an Bedeutung.[2] Durch eine systematische Lieferantenauswahl können neue Chancen zur Kostenminimierung und qualitativen Verbesserung der eigenen Produkte genutzt werden.
Der Begriff Lieferantenauswahl umfasst im weiteren Sinne die sogenannte Lieferantenanalyse, die im Rahmen der Beschaffungsmarktforschung Daten zu potentiellen Lieferanten zusammenträgt und auswertet. Anhand der gesammelten Daten erfolgt die Lieferantenbewertung. Auf der Grundlage der Lieferantenbewertung werden die für das beschaffende Unternehmen in Frage kommenden Lieferanten ausgewählt. Mit den ausgewählten Lieferanten wird nach erfolgreichen Lieferantenverhandlungen ein Lieferantenvertrag abgeschlossen.[3]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Lieferantenauswahl im Überblick
2. Ziele
Mit der Lieferantenauswahl verfolgt das beschaffende Unternehmen im wesentlichen zwei Ziele:[4]
2.1. Kostenminimierung
Hierunter fallen zunächst die Anschaffungskosten, die durch Einstandspreise, Verpackungs- und Transportkosten bestimmt werden. Nicht außer Acht zu lassen sind weiterhin Fehlmengenkosten, die durch verspätete Lieferung oder mangelnde Qualität der gelieferten Materialien entstehen.
2.2. Erfolgsverbesserung
Ein richtig ausgewählter Lieferant kann teils erheblichen Einfluss auf den Erfolg des Abnehmers haben. Durch Mitwirkung bei der Verbesserung des Produkts kann die Attraktivität den Kunden gegenüber erhöht werden und so ein Umsatzwachstum herbeigeführt werden.[5]
3. Kriterien
3.1. Aufstellung
Den ersten Schritt zur Lieferantenbewertung stellt die Auswahl der Kriterien / Merkmale dar, die zur Beurteilung der Lieferanten herangezogen werden sollen. Die Auswahl der Kriterien hängt von der Beschaffungssituation des Einkäufers ab.[6] Das beschaffende Unternehmen geht dabei von seinen eigenen Vorstellungen bezüglich des Produktes und des angestrebten Erfolges aus.
Bei der Aufstellung eines Kriterienkatalogs sind einige Punkte zu beachten.
Die Anzahl der Kriterien sollte sorgfältig bestimmt werden.[7] Eine zu geringe Anzahl von Merkmalen kann entscheidende Vor-/Nachteile von einzelnen Lieferanten verdecken, indem sie bei der Bewertung einfach unberücksichtigt bleiben. Im Gegensatz dazu stellt eine große Kriterienanzahl einen sehr hohen Aufwand bei der Informationsbeschaffung und der Durchführung des Vergleiches dar. Damit verbunden sind zum einen eine geringere Akzeptanz bei den Mitarbeitern und höhere Kosten der Lieferantenauswahl.[8] Nicht außer Acht zu lassen ist außerdem die Gefahr der Korrelationen der Merkmale.[9] Einige Kriterien können sich untereinander beeinflussen, so dass sie bei der Bewertung ungewollt mehrfach gewichtet werden.
Weiterhin sollten auch nur solche Merkmale berücksichtigt werden, die durch verlässliche Informationen gestützt werden können. Bei der Auswahl der Kriterien müssen also schon die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung erwogen werden (siehe Abschnitt 4).
Darüber hinaus sollten die zu untersuchenden Merkmale möglichst objektiv vergleichbar sein. Voraussetzung für die meisten Bewertungsmethoden ist eine eindeutige Quantifizierbarkeit der Kriterien, die sie objektiv vergleichbar macht.
3.2. Kriterienkatalog
In der Literatur gibt es viele verschiedene Ansätze, einen möglichen Kriterienkatalog systematisch zu gliedern. Im folgenden werden die wichtigsten Kriterien kurz angesprochen.
3.2.1. Preis und Zahlungsbedingungen
In der Praxis spielt meist der Preis des zu beschaffenden Materials die entscheidende Rolle. Berücksichtigt wird nicht nur der Einstandspreis, sondern die gesamten Anschaffungskosten. Dazu zählen ferner der eigentliche Preis, ein eventueller Mindermengenzuschlag, Verpackungs- und Bezugskosten und sonstige Kosten, wie Zölle. Mit Hilfe der Einkaufskalkulation werden alle Preise auf eine einheitliche Preisbasis gebracht, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. [10] Bei den Zahlungsbedingungen sind insbesondere unterschiedliche Zahlungsziele zu beachten, die vor allem bei angespannter Liquiditätslage von Bedeutung sind.
3.2.2. Qualität
Neben dem Preis stellt die Qualität der gelieferten Ware wohl das wichtigste Kriterium dar. Die Qualität bezieht sich direkt auf das Produkt und muss vom Abnehmer detailliert bestimmt werden (Ausnahme: Normteile).[11] Sie ist sowohl aus Sicht der Kostenminimierung (Reduzierung von Ausschuss, Fehlmengenkosten) als auch aus absatzorientierten Gesichtspunkten von enormer Wichtigkeit. Die Qualität der eingesetzten Materialien hat unmittelbaren Einfluss auf die Qualität des Endprodukts und somit auf die Akzeptanz bei den Kunden des Abnehmers.
3.2.3. Lieferfristen
Die Lieferanten werden in der Regel unterschiedliche Lieferzeiten benötigen, um die bestellten Materialien bereit zu stellen. Längere Lieferzeiten erhöhen das Beschaffungsrisiko und erfordern einen höheren Sicherheitsbestand, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Hohe Sicherheitsbestände führen zu einem höheren Lagerrisiko und zu höheren Lagerhaltungskosten.[12] Zu frühe Liefertermine rufen hingegen erhöhte Lager- und Zinskosten hervor.[13]
3.2.4. akzessorische Leistungen / Service
Akzessorische Leistungen ( auch Nebenleistungen ) können ebenfalls dazu beitragen, Kosten zu senken und die Qualität des Endprodukts zu steigern. Lieferanten bieten Serviceleistungen sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich an.[14] In den kaufmännischen Bereich fallen kurze Bearbeitungszeiten für Anfragen, Bestellungen oder Reklamationen des Abnehmers. Kulanzleistungen, ausführliche Informationen und sonstige Leistungen (Garantien, Teillieferungen, Alternativangebote) fallen ebenso in diesen Bereich. Auf der technischen Seite sind die Übernahme von Qualitätsprüfung, Mitarbeit bei der Entwicklung und technische Beratung zu nennen.[15] Ein steigendes ökonomisches Bewusstsein der Unternehmen hat zur Folge, dass die Bereitschaft zur Verwertung von Abfallstoffen ebenfalls von besonderem Interesse sein kann.[16] Weiterhin von Bedeutung ist die eReadiness, also die Möglichkeiten zur EDV-gestützten Beschaffungsabwicklung, um den Beschaffungsprozess schnell und unkompliziert bewältigen zu können.[17]
3.2.5. Zuverlässigkeit
Die Zuverlässigkeit berücksichtigt die Einhaltung vorab getroffener Vereinbarungen durch den Lieferanten. Im Vorfeld versprochene Leistungen werden nicht immer in dem Maße eingehalten, wie es der Abnehmer erwartet. Dieser Umstand kann sich auf verschiedene Merkmale, wie Qualität, Lieferzeit und Service auswirken.[18] Durch die Berücksichtigung des Faktors Zuverlässigkeit soll die tatsächlich erbrachte Leistung gewürdigt werden, nicht die versprochene.
3.2.6. sonstige Entscheidungsmerkmale
Es gibt eine Reihe von unternehmensspezifischen Informationen, die für das beschaffende Unternehmen von Interesse sein können. Die Rechtsform, Kostenstruktur und der Ruf des Lieferanten sind möglicherweise in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.[19] Interessant erscheint oft auch die Möglichkeit von Gegengeschäften und der Kundenstamm des Lieferanten. Bei letzterem kann vor allem bei einer kooperativen Entwicklung die Gefahr des Know-How-Transfers auf Mitbewerber bestehen.[20] Das Absatzprogramm kann Aufschluss über die Möglichkeit von Verbundkäufen geben, die die Beschaffungskosten durch weniger Aufwand und Realisierung von Mengenrabatten und Boni senken können.[21] Die Finanzsituation des Lieferanten ist wichtig, um die Versorgungssicherheit einschätzen zu können.[22]
4. Informationsbeschaffung
Nachdem die zu untersuchenden Kriterien aufgestellt sind, müssen gezielt die Informationen beschafft und ausgewertet werden, die für die Lieferantenauswahl interessant sind.
Dem Einkauf stehen im Bereich der Lieferantenforschung eine Vielzahl von Informationsquellen zur Verfügung. Neben den „traditionellen“ Quellen, wie Nachschlagewerken, Lieferantenverzeichnissen und dergleichen gewinnt die Informationsbeschaffung über das Medium Internet immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der großen Anzahl an Informationen und der schnellen Bearbeitung lassen sich über diesen Weg vergleichsweise aufwandsarm Informationen beschaffen.
Die direkte Befragung von Lieferanten, auch in Form von Auditierungen verbunden mit Besuchen des Unternehmens stellen zwar einen vergleichsweise hohen Aufwand dar, vermitteln aber einen detaillierten Eindruck über die zu erwartenden Leistungen und über die Lieferbereitschaft.[23]
Durch standardisierte Lieferantenfragebögen können von potenziellen Lieferanten Selbstauskünfte eingeholt werden. Die zu treffenden Angaben können hierbei vom Abnehmer fest gelegt werden. Das stellt sicher, das die erforderlichen Informationen auch tatsächlich gesammelt werden. Durch die subjektive Selbstauskunft ist allerdings keine Sicherheit über die Richtigkeit der Angaben gewährleistet.[24]
Nicht außer Acht zu lassen sind auch innerbetriebliche Quellen. Selbst gesammelte Erfahrungen können vor allem bei dem Merkmal Zuverlässigkeit eine große Hilfe darstellen.[25] Auch andere Unternehmen, die bereits in Kontakt zu möglichen Geschäftspartnern standen, können ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen.
Da nicht alle Informationsquellen ausreichend kontrolliert werden können, sollten sogenannte Crosschecks durchgeführt werden. Das bedeutet, dass ein Kriterium anhand mehrerer Quellen überprüft wird, z.B. durch Selbstauskunft, Referenzen und Auskunfteien, um zu einer annähernd richtigen Beurteilung zu gelangen.[26]
5. Methoden zur Lieferantenbewertung
Mit der Lieferantenbewertung versucht man nun, die Geeignetheit der in Frage kommenden Lieferanten zu überprüfen. Dabei wird auf die Ergebnisse der Lieferantenanalyse zurückgegriffen. Sowohl in der Literatur als auch in der Praxis werden einige Verfahren herausgestellt, die im folgenden näher betrachtet werden sollen.
5.1. Einfaktorenvergleich
Als besonders aufwandsarm stellt sich der Einfaktorenvergleich dar. Hierbei werden bis auf eines alle Kriterien außer Acht gelassen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine weitgehende Übereinstimmung dieser Kriterien. Bei einem reinen Preisvergleich ist also z.B. eine weitgehende Übereinstimmung der Qualität aller angebotenen Leistungen voraus zu setzen.[27] Vor allem bei C-Teilen (insbesondere Normteile) wird dieses Verfahren angewandt. Das zu untersuchende Kriterium wird nach den primären Anforderungen des Abnehmers an die Leistung des Lieferanten ausgewählt. In der Praxis kommen hauptsächlich drei Beurteilungsmerkmale in Betracht:
- Preis- / Kostenvergleich
- Lieferzeitvergleich
- Qualitätsvergleich[28]
5.2. Mehrfaktorenvergleich
Um ein genaueres Ergebnis der Lieferantenauswahl zu erreichen, müssen bei der Lieferantenbewertung mehrere Faktoren herangezogen werden. Eine hohe Anzahl von untersuchten Merkmalen erhöht den Aufwand der Informationsbeschaffung und der eigentlichen Bewertung. Vor allem bei höherwertigen Beschaffungsgütern hat der Mehrfaktorenvergleich eine hohe Bedeutung. Sogenannte Scoring-Modelle leiten aus verschiedenen Teilurteilen ein Gesamturteil ab. Sie greifen dazu auf mehrere Vergleiche zurück (Preis, Lieferzeit, Qualitäts-Vergleich etc.).
Um die Anzahl der potentiellen Lieferanten und den damit verbundenen Aufwand nicht zu hoch zu halten, sollten einzelne Faktoren einen Ausschlusscharakter erhalten.[29] Lieferanten, die diese K.O.-Kriterien nicht erfüllen, werden bei der weiteren Auswahl nicht berücksichtigt.[30] Denkbar wäre z.B. ein Mindestmaß an Qualität oder eine maximale Lieferzeit, die nicht überschritten werden darf.
5.2.1. Punktbewertungsverfahren
Bei dem Punktbewertungsverfahren werden zunächst die verschiedenen Merkmale auf einer Skale (z.B. von 1 bis 6) bewertet, wobei gute Leistungen eine hohe, schlechte Leistungen eine niedrige Punktzahl erhalten. Um bei der Bewertung der Leistungen möglichst objektiv vorzugehen, kann es von Vorteil sein, im Voraus ein Bewertungsraster fest zu legen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Bewertungsraster
Nachdem jedem Merkmal eine Punktzahl zugeordnet wurde, werden für jeden Lieferanten die Punktzahlen aller Merkmale addiert. Der Lieferant mit der höchsten Punktzahl insgesamt stellt den für den Abnehmer besten Lieferanten dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Punktbewertungsverfahren A
Um zu einem den eigenen Anforderungen gerecht werdenden Ergebnis zu gelangen, reicht die einfache Bewertung der Entscheidungsfaktoren in der Praxis jedoch meist nicht aus. Verschiedene Situationen bei der Beschaffung erfordern eine differenzierte Gewichtung der einzelnen Kriterien.[31] So ist bei Engpässen die Lieferzeit weitaus entscheidender als der Preis, für hochwertige Endprodukte steht hingegen die Qualität der eingesetzten Stoffe im Vordergrund.
Zur Durchführung der Gewichtung erhalten alle Kriterien einen Koeffizienten je nach Wichtigkeit für den Abnehmer.[32]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Gewichtung
Die für die einzelnen Merkmale verteilten Punkte werden nun mit diesen Koeffizienten multipliziert.[33]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Punktbewertungsverfahren B
5.2.2. Quotientenverfahren
Das Quotientenverfahren bewertet die Lieferanten anhand vorher berechneten Raten. Zur Berechnung dieser Raten werden die Merkmale der jeweiligen Lieferanten in Abhängigkeit zu den Merkmalen aller Lieferanten gesetzt.[34]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand der errechneten Raten lassen sich die verschiedenen Lieferanten anschaulich vergleichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Quotientenverfahren
5.2.3. Kennzahlenverfahren („vendor rating system“)
Charakteristisch für das Kennzahlenverfahren ist die Trennung der Betrachtung des Beschaffungsgutes von der Betrachtung des Lieferanten.[35] Ausgangspunkt ist ein einfacher Preisvergleich zwischen den potentiellen Lieferanten (siehe 5.1). Um über den Einfaktorenvergleich hinauszugehen, werden zusätzlich gute und schlechte Leistungen des Lieferanten berücksichtigt. Hierzu erhält jeder Lieferant eine Kennzahl. Der Anfangswert dieser Kennzahl beträgt 1,00. Schlechte Leistungen werden mit einem positiven Wert belegt, der der Lieferantenkennzahl hinzuaddiert wird. Für besonders gute Leistungen wird der Kennzahl eines Lieferanten eine Gutschrift abgezogen.[36] Zur Bewertung der Leistungen empfiehlt sich auch hier wieder ein allgemein gültiges Bewertungsraster (siehe 5.2.1).
Durch Verrechnung der positiven und negativen Gutschriften / Strafpunkte erhält man für jeden Lieferanten eine Lieferantenkennzahl.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7: Lieferantenkennzahl A
Die so errechnete Lieferantenkennzahl wird schließlich mit dem Einstandspreis multipliziert. Der sich daraus ergebene Vergleichspreis wird zur Auswahl herangezogen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8: Lieferantenkennzahl B
5.2.4. graphische Präsentation
Um die mit den oben erläuterten Verfahren gesammelten Ergebnisse einfach übersichtlich präsentieren zu können, werden Lieferantenprofile erstellt. Sie stellen die einzelnen Teilergebnisse dar und bieten gleichzeitig einen Blick auf die gesamte Tendenz des Gesamtergebnisses.[37]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 9: Lieferantenprofil
6. Ergebnisse / Konsequenzen
Die Bewertung gibt auch Aufschluss über Schwachstellen in den Reihen der Lieferanten. Hier kann entweder eine Eliminierung der schwächsten Lieferanten oder eine gezielte Förderung im Zuge der Lieferantenentwicklung erwogen werden.[38]
Die gesammelten Informationen können auch zu einer fortlaufenden Lieferantenkontrolle herangezogen werden. So kann frühzeitig auf neue Entwicklungen reagiert werden. Voraussetzung ist allerdings eine andauernde Lieferantenbeobachtung.[39]
Auf Basis der Ergebnisse der Lieferantenanalyse und Lieferantenbewertung kann die Lieferantenauswahl im engeren Sinne statt finden. Je nach Strategie des beschaffenden Unternehmens kann nun anhand einer Rangliste einer oder eine Gruppe von Lieferanten ermittelt werden, mit denen geschäftlicher Kontakt aufgenommen wird. Die optimalen Lieferanten ermöglichen eine Erreichung der beiden Ziele, Kostenminimierung und Erfolgsverbesserung.
Versicherung
Hiermit versichere ich, dass die vorliegende Arbeit von mir selbständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt worden ist, insbesondere, dass ich alle Stellen die aus Veröffentlichungen entnommen sind, durch Zitate als solche kenntlich gemacht habe.
[...]
[1] Arnolds / Heege / Tussing, S. 265
[2] Hartmann, Lieferantenbewertung, S. 15
[3] Koppelmann, S. 219 f.
[4] Hartmann, Lieferantenauswahl, S. 19
[5] Arnolds / Heege / Tussing, S. 231
[6] Melzer-Ridinger, Band 2, S. 95
[7] Melzer-Ridinger, Band 2, S. 96
[8] Melzer-Ridinger, Band 2, S. 96
[9] Wannewetsch, S. 52
[10] Hartmann, Materialwirtschaft, S. 439 f.
[11] Oeldorf / Olfert, S. 326 f.
[12] Hartmann, Materialwirtschaft, S. 444
[13] Arnolds / Heege / Tussing, S. 231
[14] Arnolds / Heege / Tussing, S. 231
[15] Eschenbach, S. 180
[16] Arnolds / Heege / Tussing, S. 131
[17] Deutscher eSupplier Katalog
[18] Arnolds / Heege / Tussing, S. 231
[19] Wannewetsch, S. 52
[20] Melzer-Ridinger, Band 1, S. 35
[21] Melzer-Ridinger, Band 2; S. 35
[22] Arnolds / Heege / Tussing, S. 131
[23] Hartmann, Lieferantenbewertung, S. 54
[24] Hartmann, Lieferantenbewertung, S. 48 ff.
[25] Arnolds / Heege / Tussing, S. 138 ff.
[26] Hartmann, Lieferantenbewertung, S. 42
[27] Grochla, S. 96
[28] Arnolds / Heege / Tussing, S. 233
[29] Hartmann, Materialwirtschaft, S. 452
[30] Melzer-Ridinger, Band 2, S. 88
[31] Oeldorf / Olfert, S. 331
[32] Arnolds / Heege / Tussing, S. 239
[33] Eschenbach, S. 182
[34] Arnolds / Heege / Tussing, S. 235 f.
[35] Arnolds / Heege / Tussing, S. 236 f.
[36] Berg, S. 95
[37] Arnolds / Heege / Tussing, S. 238
[38] Melzer-Ridinger, Band 2, S. 86
[39] Hartmann, Lieferantenbewertung, S. 17
- Arbeit zitieren
- Jens Rocholl (Autor:in), 2003, Lieferantenauswahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108031
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