Alle später noch näher beschriebenen neurotischen Störungen beruhen auf einer mehr weniger bewussten Angst und Versuchen diese in variierender Weise zu begrenzen (Zimbardo, 1992). Letztere sind jedoch nur ineffektive Angst- bzw. Problemsbewältigungsversuche, die in ihrem jeweils spezifischen Muster von Selbstbehinderung eher zur Angstreduzierung als zur Lösung eines Lebensproblems beitragen (Zimbardo 1992, S. 502). Personen mit neurotischen Störungen zeigen daher weniger problemorientiertes Verhalten, sondern eher ein mehr oder weniger erkennbares Vermeidungsverhalten vor der mit Angst oder unangenehmen Gefühlen besetzten Situation. Sie sind außerdem oft auch nicht mal in der Lage, alternative Lösungsansätze zur besseren Bewältigung einer Situation nur zu erwägen. Betroffene Personen sind aufgrund ihres neurotischen Lebensstils häufig pessimistisch und fühlen sich in sich selbst gefangen und so schnell machtlos (Zimbardo, 1992, S. 504).
Neurotische Störungen grenzen sich von anderen Störungen davon ab, daß kein klar abgrenzbares organisches Problem vorliegt, keine Verletzung grundlegender
sozialer Normen und kein Verlust der Orientierung an der Realität vorherrscht.
Der Übergang zwischen neurotischem und normalem Verhalten ist kontinuierlich, eine klinische Diagnostik daher nicht immer ganz einfach (Zimbardo, 1992, S. 504).
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Beschreibung des Neurosebegriffs
- Ursprung und Entwicklung des Neurosebegriffs
- Angststörungen
- phobische Störungen (Neurosen)
- Panikstörung
- Generalisierte Angststörung
- Zwangsstörung
- Posttraumatische und Akute Belastungsstörung
- Somatoforme Störungen
- Konversionsstörung
- Somatisierungsstörung
- Schmerzstörung
- Körperdysmorphe Störung
- Hypochondrie
- Dissoziative Störungen
- Dissoziative Amnesie
- Dissoziative Fugue
- Dissoziative Identitätsstörung
- Depersonalisationsstörung
- Ätiologische und therapeutische Ansätze
- Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument befasst sich mit dem Begriff der Neurose und bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen neurotischen Störungen. Die Arbeit zielt darauf ab, den Leser mit den wichtigsten Aspekten der Neurose vertraut zu machen, darunter die Definition des Begriffs, seine historische Entwicklung, die verschiedenen Arten neurotischer Störungen sowie die relevanten ätiologischen und therapeutischen Ansätze. Darüber hinaus werden die relevanten sozialpädagogischen Interventionsmöglichkeiten beleuchtet.
- Definition des Neurosebegriffs und seine Abgrenzung von anderen psychischen Störungen
- Historische Entwicklung des Neurosebegriffs, insbesondere im Kontext der psychoanalytischen Tradition
- Klassifikation und Beschreibung verschiedener neurotischer Störungen, insbesondere Angststörungen, somatoforme Störungen und dissoziative Störungen
- Erörterung der Ursachen (Ätiologie) und der Behandlungsmöglichkeiten (Therapie) neurotischer Störungen
- Analyse der Bedeutung und der Einsatzmöglichkeiten von sozialpädagogischen Interventionsmöglichkeiten im Umgang mit neurotischen Störungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Dokument beginnt mit einer allgemeinen Beschreibung des Neurosebegriffs, wobei die charakteristischen Merkmale und die Abgrenzung von anderen psychischen Störungen im Vordergrund stehen. Im Anschluss daran werden die historischen Wurzeln des Neurosebegriffs im Kontext der psychoanalytischen Tradition beleuchtet. Es wird die Entwicklung des Konzepts von Freud bis hin zu aktuellen Ansätzen in der Psychologie nachgezeichnet.
Daraufhin folgt eine ausführliche Erläuterung der verschiedenen neurotischen Störungen. Die Arbeit geht dabei auf Angststörungen wie phobische Störungen, Panikstörung, generalisierte Angststörung und Zwangsstörungen ein. Auch somatoforme Störungen wie Konversionsstörung, Somatisierungsstörung, Schmerzstörung, Körperdysmorphe Störung und Hypochondrie werden detailliert behandelt. Die Arbeit befasst sich außerdem mit dissoziativen Störungen, darunter dissoziative Amnesie, dissoziative Fugue, dissoziative Identitätsstörung und Depersonalisationsstörung.
Schlüsselwörter
Neurose, Angststörungen, phobische Störungen, Panikstörung, generalisierte Angststörung, Zwangsstörung, somatoforme Störungen, Konversionsstörung, Somatisierungsstörung, Schmerzstörung, Körperdysmorphe Störung, Hypochondrie, dissoziative Störungen, dissoziative Amnesie, dissoziative Fugue, dissoziative Identitätsstörung, Depersonalisationsstörung, psychoanalytische Tradition, Freud, Horney, DSM III, DSM IV, ICD-10, Ätiologie, Therapie, sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Michael Felbert (Author), 2001, Neurose - eine Begriffsdefinition, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10799