Thema dieser Seminararbeit ist die Problematik kommunaler Partnerschaften, insbesondere die der Partnerschaften mit Städten in Entwicklungsländern. Als Beispiel dient die Städtepartnerschaft zwischen der bayerischen Landeshauptstadt München und der Hauptstadt Zimbabwes, Harare. Zunächst werden die generellen Beweggründe der Kommunen und die gesetzlichen Grundlangen bezüglich der Aufnahme von außenpolitischen Beziehungen zu anderen Kommunen erläutert. Im zweiten Abschnitt werden die Partnerstädte Münchens vorgestellt. Der dritte Abschnitt behandelt die Partnerschaft mit Harare, die unsichere politische Lage in Zimbabwe beziehungsweise Harare und schließlich die einzelnen Projekte und Aktivitäten in Bezug auf die Partnerschaft.
Inhalt
1. Einleitung
2. Sinn und Zweck kommunaler Partnerschaften
2.1. Gesetzliche Grundlage
2.2. Aufgaben innerhalb der Partnerschaften
2.3. Aufgaben bei Partnerschaften mit afrikanischen Staaten
2.3.1. Ökonomische Interessen
2.3.2. Sicherheitspolitische Interessen
2.3.3. Ökologische Interessen
2.3.4. Politische Interessen
2.3.5. Werteinteressen
3. Überblick über die Städtepartnerschaften der Stadt München
3.1. Edinburgh
3.1.1. Die Stadt Edinburgh
3.1.2. Die Partnerschaft
3.2. Verona
3.2.1. Die Stadt Verona
3.2.2. Partnerschaft
3.3. Bordeaux
3.3.1. Die Stadt Bordeaux
3.3.2. Partnerschaft
3.4. Sapporo
3.4.1. Die Stadt Sapporo
3.4.2. Partnerschaft
3.5. Cincinnati
3.5.1. Die Stadt Cincinnati
3.5.2. Partnerschaft
3.6. Kiew
3.6.1. Die Stadt Kiew
3.6.2. Partnerschaft
4. Stadtpartnerschaft Harare – München
4.1. Politische Verhältnisse in Simbabwe
4.1.1. Die Ausgangsbasis Anfang der 90er Jahre
4.1.2. Demokratiebilanz
4.1.3. Hindernisse der Demokratisierung
4.1.4. Bilanz heute
4.2. Politische Verhältnisse in Harare
4.3. Die Entwicklung der Städtepartnerschaft
4.3.1. Zusammenarbeit der Städte
4.3.2. Stärkung der Demokratie
4.3.3. Einzelne Projekte im Rahmen der Partnerschaft
4.3.3.1. München für Harare e.V.
4.3.3.2. Nord Süd Forum e.V.
4.3.3.3. Workcamps – gemeinsam leben und arbeiten
4.3.3.4. Jugendaustausch
4.3.3.5. Schulpartnerschaften
4.3.3.6. Gemeinsam gegen die Arbeitslosigkeit
4.3.3.7. Die Sonnenfinsternis
4.3.3.8. Brot statt Böller
4.3.3.9. Kommunale Kooperation
4.3.3.10. Hilfe für sozial benachteiligte Kinder
4.3.3.11. Harare Munich Friendship Assoziation
5. Fazit
Anhang:
Anhang 1: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 1999
Anhang 2: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 2000
Anhang 3: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 2001
Anhang 4: Landkarte von Zimbabwe
Anhang 5: Partnerschaftsurkunde: München - Harare
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Lage Deutschlands
Abb. 2: Lage Zimbabwes
Abb. 3: Das Wappen der Stadt München
Abb. 4: Das Wappen der Stadt Edinburgh
Abb. 5: Das Wappen der Stadt Verona
Abb. 6: Das Wappen der Stadt Bordeaux
Abb. 7: Das Wappen der Stadt Sapporo
Abb. 8: Das Wappen der Stadt Cincinnati
Abb. 9: Das Wappen der Stadt Kiew
Abb.10: Das Wappen der Stadt Harare
Abb.11: Afrikanischer Kontinent, Lage Zimbabwes[1]
Abb.12: Präsident Zimbabwes, Robert Mugabe[2]
Abb.13: geplündertes Haus weißer Farmer[3]
Abb.14: März 2002: Tumult vor einem Wahlbüro in Harare[4]
Abb.15: Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde in Harare [5]
Abb.16 Glen Forest Center[6] Seite 26
Abb.17: gemeinsames Grillfest beim Jugendaustausch[7]
Abb.18: betreute Kinder der St. Peter´s Gemeinde in Harare[8]
Anhangsverzeichnis:
Anhang 1: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 1999
Anhang 2: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 2000
Anhang 3: Protokoll des Münchener Direktoriums zu den städtepartnerschaftlichen Aktionen 2001
Anhang 4: Landkarte von Zimbabwe
Anhang 5: Partnerschaftsurkunde: München – Harare
Thema:
Problematik kommunaler Partnerschaften Am Beispiel der Städte München und Harare
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 und 2
1. Einleitung
Thema dieser Seminararbeit ist die Problematik kommunaler Partnerschaften, insbesondere die der Partnerschaften mit Städten in Entwicklungsländern. Als Beispiel dient die Städtepartnerschaft zwischen der bayerischen Landeshauptstadt München und der Hauptstadt Zimbabwes, Harare. Zunächst werden die generellen Beweggründe der Kommunen und die gesetzlichen Grundlangen bezüglich der Aufnahme von außenpolitischen Beziehungen zu anderen Kommunen erläutert. Im zweiten Abschnitt werden die Partnerstädte Münchens vorgestellt. Der dritte Abschnitt behandelt die Partnerschaft mit Harare, die unsichere politische Lage in Zimbabwe bzw. Harare und schließlich die einzelnen Projekte und Aktivitäten in Bezug auf die Partnerschaft.
2. Sinn und Zweck kommunaler Partnerschaften
Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele europäische Staaten, insbesondere Deutschland, sich neu definieren und organisieren sowie Perspektiven für die Zukunft finden. Noch während der Besatzung erhielten die westlichen Besatzungszonen von den Alliierten - zuerst auf der untersten kommunalen Ebene – begrenzte Selbstverwaltungsbefugnisse zurück. Die deutschen Beziehungen zu den kriegsbeteiligten Nationen – besonders zu Frankreich und den Benelux-Staaten - waren durch die zwei Weltkriege und den Nationalismus von Misstrauen und Feindschaft geprägt. Der Wiederaufbau Deutschlands und Europas war nur durch die Zusammenarbeit der einzelnen Länder möglich. Daher wurde versucht, durch Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden der ehemaligen Kriegsgegner, die Verständigung und Versöhnung auf kommunaler Ebene zu unterstützen bzw. einen praktischen Beitrag zur Verwirklichung der Einheit Europas zu leisten.[9] Auf der Basis der kommunalen Selbstverwaltung sollten Städtepartnerschaften aufgenommen werden, um durch Kommunalisierung die junge deutsche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu festigen und um sich auch als ehemalige Kriegsgegner einander näher zu bringen. Weiterhin sollten durch die gegenseitige Zusammenarbeit die jeweiligen Wirtschaftssektoren der Kommunen gefördert werden.
Zunächst lag der Schwerpunkt der deutschen Städtepartnerschaften auf französischen und britischen Gemeinden, seit den 50-iger Jahren wurden auch mit weiteren westeuropäischen Ländern Partnerschaften eingegangen.[10] Eine besondere Bedeutung kommt den Städtepartnerschaften zwischen deutschen und israelischen Städten zu. Die seit den 70-iger Jahren bundesweit entstehenden Partnerschaften mit israelischen Gemeinden sollten vorwiegend zur Aussöhnung der beiden Nationen dienen und seitens Israels das Vertrauen stärken.
Ende der 70-iger Jahre kam den Entwicklungsländern ein aus humanitären und sicherheitspolitischen Gründen besonderes Interesse zu. Durch den Umbruch des Ostblocks weiteten sich Ende der 80-iger Jahre Partnerschaften mit osteuropäischen Staaten stark aus. So kam es auch ab Mitte der 80-iger Jahre zu den so genannten deutsch-deutschen Partnerschaften zwischen Städten der Bundesrepublik und der DDR. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Partnerschaften mit allen Teilen der Welt.
2.1 Gesetzliche Grundlage
Städtepartnerschaften stellen eine Außenpolitik auf kommunaler Ebene dar. Die rechtliche Grundlage für städtepartnerschaftliche Beziehungen zwischen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ergeben sich aus Art. 2 EGV, worin als Aufgabe der Gemeinschaft festgehalten wird, „den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern“.
Bei außereuropäischen Beziehungen ist das Grundgesetz anzuwenden. Nach Art. 32 des Grundgesetzes ist der Bund - ggf. auch die Länder mit Zustimmung der Bundesregierung - für Beziehungen mit ausländischen Staaten zuständig. Die Rechtssprechung hat jedoch auch den Kommunen auf Grund der in Art. 28 Absatz 2 Grundgesetz garantierten kommunalen Selbstverwaltung das Recht zugesprochen, internationale Partnerschaften im Rahmen der Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft einzugehen. Der Bund stellt somit die Rahmenbedingungen, wie diese jedoch ausgeführt werden, hängt von den einzelnen Kommunen ab.
Heute hat sich die Rollenverteilung bei kommunalen Außenbeziehungen dahingehend entwickelt, dass die Politik beschließt und verantwortet, die Verwaltung das Organisatorische übernimmt, jedoch die Bürger handeln, die Partnerschaft realisieren und durch dieses bürgerschaftliche Engagement eine lebendige Partnerschaft erst möglich machen. Die formale Städtepartnerschaft wird in einer offiziellen Partnerschaftsurkunde festgelegt. Das Eingehen der Partnerschaft bedarf eines Ratsbeschlusses[11]. Der Vertrag bzw. die Urkunde ist vom Bürgermeister zu unterzeichnen und unterliegt in der Regel keiner zeitlichen und sachlichen Beschränkung.[12]
2.2 Aufgaben innerhalb der Partnerschaften
Generell fallen bestimmte Aufgaben innerhalb einer Städtepartnerschaft an: Organisieren und Planen von Schüler- und Studenten-Austauschprogrammen, berufliche Bildung, Kulturpolitik, Raumordnung und Städtebau, Umweltschutz, Sozialpolitik, Kriminalitätsverhütung, Drogenbekämpfung, neue Technologien, Verwaltungsaustausch, Wirtschaftsförderung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, u.a.. Je nach Region stehen jedoch auch unterschiedliche Schwerpunkte im Vordergrund. Während bei etablierten Partnerschaften mit westeuropäischen Städten in erster Linie der Aspekt der Völkerverständigung und der Kontaktpflege entscheidend ist, geht es bei den Partnerschaften mit weniger entwickelten Regionen sowohl um humanitäre Unterstützung und Transfer von Wissen, als auch um ökonomische, sicherheitspolitische, ökologische, politische und wertebezogene Interessen.
Außer den offiziellen kommunalen Personen und Stellen, die für die Partnerschaft verantwortlich sind, sind es häufig Vereine und Organisationen oder weitere private Personen aus unterschiedlichen Bereichen (Sport, Kirche, Umweltschutz, Handelskammer etc.), die aktiv an der Gestaltung mitarbeiten. Der Grad der gemeinsamen Aktivitäten hängt stark von dem bürgerschaftlichen Engagement ab und variiert von Fall zu Fall erheblich.
2.3 Aufgaben bei Partnerschaften mit afrikanischen Staaten
Es wurde bereits erwähnt, dass bei Partnerschaften mit so genannten Entwicklungsländern andere Anforderungen an die Zusammenarbeit gestellt werden. Seit den letzten 15 Jahren haben zwei Erkenntnisse besondere Bedeutung erlangt: Zum einen kommt der lokalen und kommunalen Politik für die Verwirklichung von Demokratie und wirtschaftlich-sozialer Entwicklung eine fundamentale Bedeutung zu. Zum Zweiten wird ohne das Denken in globalen Zusammenhängen und unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Interessen, eine friedliche und lebenswerte Zukunft nicht möglich sein. Kommunale Entwicklungsarbeit ist ein Weg, um durch das Engagement der Bürger und der Verwaltungen einen Beitrag zur Nord-Süd Problematik beizutragen. Dieses Engagement kann unterschiedliche Formen aufweisen: Spendensammelungen, Klimaschutzprogramme auf Gemeindeebene, nachhaltige Wirtschaftsförderung durch Messen, Kooperation von Industrie- und Handelskammern und durch die Unterstützung von Entwicklungsprojekten, Armutsbekämpfung, Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, Integration von Einwanderern, Planung von nachhaltigen Infrastrukturmaßnahmen (Verkehr, Abfall, Trinkwasser, Flächennutzung und Integration von Umwelt- und Entwicklungspolitik).[13] Aus diesem Katalog wird ersichtlich, dass die Grundsätze der Agenda 21 auch durch die Einflussnahme der kommunalen Entwicklungsarbeit in die jeweiligen Länder gebracht werden sollen. Besondere Interessenschwerpunkte sollen daher im folgendem näher behandelt werden.[14]
2.3.1 Ökonomische Interessen
Die afrikanischen Länder [15] sind nicht nur als Rohstofflieferanten interessant, sondern bieten auch als Märkte der Zukunft interessante Möglichkeiten. Sofern die Aufschwungtendenzen in einigen Ländern anhalten, zumindest die Stabilisierung weiterer Staaten gelingt, werden die Exportmöglichkeiten in Afrika zunehmen. Voraussetzung für vermehrte ausländische Investitionen sind verbesserte Marktzugangsbedingungen.
2.3.2 Sicherheitspolitische Interessen7
Moderne Sicherheitspolitik beschränkt sich nach dem Ende des Ost-West- Konfliktes und unter den Bedingungen zunehmender Globalisierung längst nicht mehr auf ausschließlich militärische Aspekte. Die Bedrohungen sind diffuser und indirekter geworden und haben zu einem erweiterten Sicherheitsbegriff geführt. Die Sicherheitsinteressen Deutschlands in Afrika sind vor allem mittel- bis langfristiger Natur. Bürgerkriege, skrupellose Militärregierungen und der Zerfall staatlicher Autorität leisten einer Ausbreitung von Kriminalität, Flüchtlingselend und Armutsmigration sowie internationalem Drogen- und Waffenschmuggel Vorschub. Wie in der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung „kommunale Nord-Süd Zusammenarbeit“ dargestellt wird, erlauben die sich ausbreitenden Staatszerfallsprozesse, die Etablierung krimineller Netzwerke. Ist ein Staat nicht mehr fähig, das Gewaltmonopol durchzusetzen, stoßen häufig so genannte Kriegsherren in das Machtvakuum, begründen ‚Raubökonomien‘ zur persönlichen Bereicherung, die jegliche Entwicklungsanstrengungen zunichte machen und bedrohen die Stabilität auch angrenzender Staaten.
Auf längere Sicht und gerade unter den verbesserten Verkehrs- und Kommunikationsbedingungen wird Europa und damit Deutschland mit den Folgen dieser Entwicklungen konfrontiert werden. Es ist daher wichtig, schon heute diesen Entwicklungen durch ein verstärktes Engagement in Afrika entgegenzusteuern. Unter Punkt 3. wird dieses Thema im Hinblick auf die Partnerschaft zwischen München und Harare/Zimbabwe näher ausgeführt werden.
2.3.3 Ökologische Interessen7
Der ungeheure Naturreichtum Afrikas zeigt sich in der einzigartigen Fauna und Flora. Im Vergleich zu anderen Kontinenten werden die Reserven an fruchtbarem Land (z.B. in einigen Regionen Zentralafrikas) und Wasserkraft bislang nur wenig genutzt. Auch existieren - trotz Abholzung in einigen Regionen - noch immer große geschlossene Areale tropischer Regenwälder. Die Bewahrung der afrikanischen Biosphäre, der Schutz der Tropenwälder und die Nutzbarmachung der Land- und Wasserkraftreserven unter Beachtung ökologischer Nachhaltigkeit liegen im Interesse Deutschlands. Die Unterstützung von Maßnahmen zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums, die Eindämmung von ressourcenvernichtenden Kriegen und Konflikten, ökologische Land- und Wassernutzung und vieles andere mehr, müssen daher Ziele deutscher Afrikapolitik im Interesse künftiger Generationen sein (Grundsätze der Agenda 21).[16] Zuvor wurde in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit von Industrie- und Entwicklungsnationen die Anwendbarkeit der Grundsätze analysiert, wie die entwicklungsschwächeren Länder sich der globalen Verantwortung der Schonung der natürlichen Ressourcen innerhalb ihrer Möglichkeiten stellen können. Umwelterhaltende und –schonende Maßnahmen sind in diesen Ländern einzuführen, jedoch bestehen weiterhin die Probleme der Finanzierung und der Überwachung. Hier ist die Unterstützung der wohlhabenderen Länder gefragt. Auch die Stadt München hat sich in dem ihr möglichen Rahmen der kommunalen Partnerschaft dazu entschieden, die Grundsätze der Agenda 21 nach Harare weiterzutragen und auch die Stadt bei deren Durchsetzung zu unterstützen.
2.3.4 Politische Interessen7
Der Bedeutungszuwachs, der keineswegs mit einem Machtzuwachs identisch ist, den Deutschland nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und der Wiedervereinigung auf internationaler Ebene erhalten hat, hat zu einem noch nicht abgeschlossenen Prozess der Re-Formulierung eigener politischer Interessen geführt. Die vorherige und die gegenwärtige Bundesregierung haben ihre Bereitschaft signalisiert, mehr internationale Verantwortung zu übernehmen. Auch sind die diesbezüglichen Erwartungen der Partnerländer an Deutschland gewachsen. Im internationalen Raum ist Afrika für Deutschland auch deshalb von Interesse, weil die große Anzahl afrikanischer Staaten in internationalen Organisationen eine möglicherweise gewichtige diplomatische Unterstützung sein kann. Aber auch bei den Diskussionen um die Ausgestaltung der Weltwirtschaftsordnung, im Rahmen der WTO (Welthandelsorganisation), kann die Unterstützung afrikanischer Staaten, vor allem der einflussreichen Regionalmächte wie Südafrika, Nigeria etc., für die Durchsetzung deutscher oder europäischer Vorstellungen wichtig werden.[17]
2.3.5 Werteinteressen7
Werte sind in diesem Zusammenhang Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Frieden, Überwindung der Unterentwicklung sowie soziale Gerechtigkeit. Diese Werteinteressen haben eine realpolitische, eine ideelle und eine – in Bezug auf das eigene Land – identitätsstiftende Dimension. Die ideelle Dimension speist sich aus der allgemeinen, letztlich christlich motivierten Solidarität mit den Opfern von Armut und Unterentwicklung. Sie ist auch der Hauptgrund für das anhaltend hohe Spendenniveau in Deutschland. Dieses Verhalten darf jedoch keinesfalls mit dem kulturellen Kolonialismus vergleichen, den die Europäer im Zeitalter des Imperialismus in Afrika, Asien und Amerika betrieben haben. Die Förderung von Werten – vor allem von Demokratie und Menschenrechten - ist in diesem Sinne auch präventive Sicherheitspolitik.[18] (siehe Abschnitt 4.3.2)
3. Überblick über die Städtepartnerschaften der Stadt München
Im folgenden sollen kurz die Städtepartnerschaften der Stadt München mit Edinburgh, Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati und Kiew vorgestellt werden. Zudem ist München zwei projektbezogene und zeitlich auf drei Jahre begrenzte Patenschaften mit der bosnischen Gemeinde Vogosca (Beschluss am 26.03.1999) sowie der serbischen Gemeinde Subotica (Beschluss am 11.11.1999) eingegangen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3
Bezüglich der einzelnen Projekte und Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaften bzw. Patenschaften der Jahre 1999 bis 2001 wird auf die Protokolle des Direktoriums im Anhang verwiesen.
3.1 Edinburgh
3.1.1 Einleitung
Edinburgh (421.000 Einwohner)[19] ist als Hauptstadt von Schottland und der mittelschottischen Region Lothian sowohl das politische, als auch das kulturelle Zentrum der Region. Die Stadt besitzt eine Universität, eine Technische Universität (Herriot-Watt-Universität) und andere bedeutende Hochschulen. Zahlreiche Museen und Galerien, allen voran die „National Gallery of Modern Art“, sind ein Muss für jeden kunstbegeisterten Besucher der Stadt. Weiterhin liegt in Edinburgh der Sitz der schottischen presbyterianischen Kirche und des katholischen Erzbischofs. Absoluter Höhepunkt des kulturellen Lebens sind jedes Jahr im August die Internationalen Festspiele von Edinburgh.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.4
Geboten werden hochklassige Aufführungen in allen Bereichen der Musik. Das „Edinburgh-Festival“ wurde 1947 ins Leben gerufen, mit der Intention, die friedensstiftende Kraft der Kunst für die Völkerverständigung zu nutzen.
Den ersten Rang als schottisches Wirtschaftszentrum muss sich Edinburgh mit Glasgow teilen. Durch den Hochseehafen ist Edinburgh eine bedeutende Handelsstadt in Großbritannien. Folgeindustrien, wie Raffinerien oder die traditionelle Papierherstellung, das Druckerei- und Verlagswesen, aber auch Wachstumsindustrien, wie die Präzisions- und Elektronikindustrie, haben sich in Edinburgh angesiedelt. Seit den 60-iger Jahren ist Edinburgh ein internationales Finanzzentrum.[20]
3.1.2 Die Partnerschaft
Erste Kontakte nahmen im Frühjahr 1954 die damaligen Stadtschulräte von München und Edinburgh auf. Der Deputy Director of Education besuchte seinen Münchener Kollegen Dr. Anton Fingerle, und sie beschlossen, künftig regelmäßig Lehrer- und Schülergruppen auszutauschen. Die Stadtparlamente in Schottland und Bayern beschlossen noch im gleichen Jahr, dass die Beziehung durch einen Partnerschaftsvertrag offiziell gefestigt werden sollte. Die beiden Oberbürgermeister, Thomas Wimmer und Lord Provost John G. Banks, unterzeichneten 1954 den Partnerschaftsvertrag und begründeten damit die erste kommunale Auslandsbeziehung der Stadt München. Die Beziehung war Vorbild für die bald darauf entstehenden Partnerschaften zwischen anderen bayerischen und schottischen Kommunen. Kongresse mit kommunalpolitischem Erfahrungsaustausch gehörten schnell zum ständigen Programm. Der kommunikative Austausch trug wesentlich zum Abbau der gegenseitigen Vorurteile bei.[21]
Anfangs basierte die Partnerschaft auf der Initiative der Schulräte, später wurde sie durch eine ungewöhnlich starke Verbindung der Krankenhausreferenten Dr. Herbert Genzel und General Manager A.L. Watt fortgesetzt. Es wurden Austauschprogramme zwischen dem Krankenhaus Schwabing und dem Royal Infirmary Edinburgh initiiert. In den Jahren 1986 bis 1988 besuchten Gruppen aus Schottland und aus München die jeweilige Partnerstadt, um in den Krankenhäusern zu arbeiten. Inzwischen wurde das Unterfangen auf 15 Personen pro Gruppe ausgeweitet und findet jährlich statt. Die einzelnen Projekte haben sich aber auch auf anderen sozialen Ebenen vertieft. Enge Kontakte bestehen auch zwischen dem Theolindengymnasium und der Royal High School. Zudem gibt es die kirchliche Partnerschaft zwischen dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat München und der „Presbytery“ von Edinburgh.[22] (Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
3.2 Verona
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5
3.2.1 Einleitung
Verona - das Tor zum Süden. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz hat heute ca. 255 000 Einwohner[23]. Schon immer an einer Schnittstelle des Ost-West- und des Nord-Süd-Verkehrs gelegen, hat sich Verona durch den Ausbau der Verkehrswege, besonders durch den Bau der Brennerautobahn, immer mehr zu einem Verkehrsknotenpunkt in Oberitalien entwickelt. Die Stadt bildet den Hauptumschlagplatz für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der fruchtbaren Poebene. Zu einer der bedeutendsten Messen ihrer Art gehört die Landwirtschaftsmesse in Verona. Angelockt durch die günstige Verkehrslage, haben sich auch zahlreiche Industriebetriebe im Großraum Verona niedergelassen. Von besonderer Bedeutung ist hier die Möbelindustrie, die u.a. hervorragende Möbel im antiken Stil herstellt. Einen guten Namen hat auch der schon seit vielen Jahrhunderten nördlich der Stadt gebrochene Veroneser Marmor. Heute findet man im wesentlichen Maschinen- und Fahrzeugbau, Stahlwerke, Textil-, Leder- und Papierindustrie vor.[24]
Für Oberitalien stellt Verona auch ein kulturelles Zentrum dar. Die Stadt ist Sitz einer Universität und sie besitzt mehrere bedeutende Bibliotheken und Museen. Das Aushängeschild der Kulturstadt Verona sind die Opernfestspiele in der "Arena di Verona". Seit 1913 bestehend locken sie alljährlich Tausende von Besuchern in die Stadt. Neben den Opernfestspielen ist Verona auch aus Shakespeares Romeo und Julia als Schauplatz der Tragödie bekannt.
3.2.2 Partnerschaft
Auf Grund der Jahrhunderte währenden wirtschaftlichen Beziehungen, bestehen schon lange enge Kontakte zwischen München und Verona.[25] Verona war stets für alle Handelsbeziehungen Deutschlands das wichtigste Tor zum Süden. Mit Verona verband München zusätzlich die Großmarkthalle als Umschlagplatz für Obst, Südfrüchte und Blumen. Seitdem die Bürgermeister Thomas Wimmer und Professore Giorgio Zanotto am 17. März 1960 den Partnerschaftsvertrag unterzeichnet haben, herrschen rege Beziehungen und Austauschsprogramme auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens. Besuche von Jugendgruppen, eine Reihe kultureller Veranstaltungen, ein Lehreraustauschprogramm und die engen Kontakte zwischen der Stadtsparkasse München und der Cassa di Risparmio di Verona sind Beweise dafür. In Münchener Altersheimen erinnert man sich gerne an die Konzerte eines Frauenchors aus Venezien.[26] (Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
3.3 Bordeaux
3.3.1 Einleitung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.6
Die Hauptstadt der französischen Region Aquitanien und des Departements Gironde ist die wichtigste Handels- und Hafenstadt Südwestfrankreichs. Ihre Einwohnerzahl ist sprunghaft angestiegen. Die Stadt selbst hat heute etwa 219.000 Einwohner. Im Umland, der „Communauté de Bordeaux“, leben über 659.000 Menschen. Ein Wirtschaftsfaktor war und ist für die Stadt der Hafen. Heute erstrecken sich die Hafenanlagen über viele Kilometer entlang beider Flussufer. Der Hafen ist einer der bedeutendsten Frankreichs.[27] Zweiter wichtiger Wirtschaftsfaktor ist von jeher das Handelshauptgut von Bordeaux, der Wein. Millionen von Flaschen gehen jedes Jahr in alle Welt. Günstige klimatische Bedingungen ermöglichen es den Winzern des Bordelais, alljährlich Spitzenweine zu produzieren. Die Weinproduktion hat auch verschiedenste Zulieferbetriebe entstehen lassen. In den Fabriken in und um Bordeaux werden Flaschen, Korken, Weinkisten und anderes Verpackungsmaterial hergestellt. Am Hafen haben sich Werften und Raffinerien angesiedelt. Daneben ist vor allem die Luft- und Raumfahrtindustrie in Bordeaux von überregionaler Bedeutung.
Weitere Bedeutung erreichte die Stadt als das kulturelle Zentrum des Südwestens Frankreichs. Bordeaux hat eine bedeutende Universität, Hochschulen und ist Sitz des Erzbischofs. Neben zahlreichen Museen besitzt die Stadt das Grand Théâtre, das als Meisterwerk des Pariser Architekten Victor Louis betrachtet wird und Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.[28]
3.3.2 Partnerschaft
In den 50-iger Jahren begann der Kontakt zwischen München und Bordeaux. Mit dem Aufbau der Städtepartnerschaft sollte nach dem Zweiten Weltkrieg die „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich endgültig beendet, das Vertrauen gestärkt und so zur Entstehung eines brüderlichen Europas beigetragen werden. Nach dem Besuch des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle am 8. September 1962 in München sowie der Unterzeichnung des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages im Januar 1963 durch Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer, war man auch in München bestrebt, auf weiteren Ebenen die deutsch-französische Partnerschaft voranzutreiben. Die Partnerschaft mit München wurde durch einen Besuch einer bordelaiser Studentengruppe in München eingeleitet. Diese freundeten sich mit zwei Münchener Beamten an. Sie trugen ihre Gedanken über eine Vertiefung der Beziehungen zwischen den Städten den jeweiligen Oberbürgermeister vor. Die gegenseitigen offiziellen Besuche durch die Oberbürgermeister, Dr. Hans-Jochen Vogel und Jacques Chaban-Delmas, und auch offizielle Delegationen der beiden Städte nahmen zu - und schließlich wurde am 30. Mai 1964 die Partnerschaft besiegelt. Nach über 35 Jahren, waren es rund 6500 Bürger, Lehrer, Schüler und Sportler beider Städte, die sich im Rahmen von Austauschprogrammen begegneten.[29] Mitarbeiter der Münchener Stadtverwaltung nutzten ihren Sommerurlaub um dort die Struktur der Verwaltung zu studieren. Eine Delegation von Fachleuten aus Verwaltung und Wirtschaft kam 1989 aus Bordeaux nach München, um in einer längeren Konferenz mit Vertretern gleicher Zweige in der bayerischen Landeshauptstadt über die Intensivierung der Beziehungen zu beratschlagen. So bleibt festzuhalten, dass es nicht bei gelegentlichen Besuchen offizieller Delegationen geblieben ist, sondern dass die Freundschaft der Städte auch zu einer Freundschaft der Bürger wurde.[30] (Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
3.4 Sapporo
3.4.1 Einleitung
Sapporo ist die Hauptstadt Hokkaidos. Als größte Stadt der Insel stellt sie zugleich deren wirtschaftliches und kulturelles Zentrum dar. Mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern [31] gehört sie zu den größten Städten Japans.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7
Neben der traditionellen Holz- und Forstwirtschaft haben sich bereits im letzten Jahrhundert Betriebe der Textil- und Nahrungsindustrie in der Stadt angesiedelt. Hervorzuheben ist hierbei vor allem das Brauereiwesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch einen konsequent eingehaltenen Plan zur Wirtschaftsentwicklung die Stadt auch für andere Industriezweige attraktiv gemacht. Außerhalb des Stadtgebiets wurde der sogenannte "Techno-Park" errichtet. Neben einem Elektronikzentrum wurden hier Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen erbaut.
Für den Norden Japans stellt Sapporo das kulturelle Zentrum dar. Die Hokkaido-Universität, die aus dem Landwirtschaftskolleg hervorgegangen ist, zählt zu den bedeutendsten Hochschulen des Landes. In Sapporo gibt es zahlreiche Museen, von denen das Museum für moderne Kunst und das Historische Museum besonders hervorzuheben sind.[32] Die Winterolympiade hat der Stadt einen neuen Wirtschaftsbereich erschlossen. 1972 präsentierte sich Sapporo der Weltöffentlichkeit als attraktives Wintersportzentrum.[33]
3.4.2 Partnerschaft
Die Beziehung zwischen München und Sapporo begann 1966 auf Grund der Zusprüche als Schauplätze der Sommer- bzw. der Winterolympiade 1972. Sapporo, als Austragungsort der Olympischen Winterspiele, bemühte sich intensiv um die Stadt München (Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972), bis schließlich 1972 Oberbürgermeister Georg Kronawitter und der Oberbürgermeister vom Sapporo Takeshi Itagaki den Vertrag unterzeichneten.
Im Hinblick auf die Verbindung von Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg, sollte diese Beziehung auch dazu beitragen, die Vergangenheit zu überwinden. Insbesondere Sapporo suchte intensiv nach internationalen Kontakten, um aus der internationalen Isolation herauszufinden. Weitere Partnerschaften wurden mit Portland/USA sowie Shenyang/China begründet. Sapporo pflegt durch häufige Delegationen und Erfahrungsaustausche die Partnerschaft. Mehrere Schulpartnerschaften kräftigen die Beziehungen weiterhin. Dennoch ist die Partnerschaft auf Grund der räumlichen Distanz nur schwer durch persönliche Kontakte zu pflegen.
Zum 30. Jahrestag der Städtepartnerschaft Münchens mit Sapporo fand eine Ausstellung über die Ainu-Kultur mit Leihgaben aus Japan, Frankreich und Deutschland in München statt. Sapporo ist eine Ainu-Bezeichnung und bedeutet "große, weite Ebene".[34] (Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
3.5 Cincinnati
3.5.1 Einleitung
Cincinnati hat etwa 420.000 Einwohner, im sich bis in die Bundesstaaten Indiana und Kentucky ausdehnenden städtischen Bebauungsgebiet leben etwa 1,5 Millionen Menschen. [35]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 8
Die Stadt liegt an der Kreuzung dreier wichtiger Eisenbahnstrecken. Der schiffbare Ohio River mündet in den Mississippi, gleichzeitig verbindet ihn ein Kanal mit den Großen Seen. Damit ist Cincinnati über Wasserstraßen an wichtige Industriezentren der USA angebunden.
Die verkehrsgünstige Lage ermöglichte es der Stadt, zu einem der bedeutendsten Industrie- und Handelsplätze des amerikanischen Mittelwestens heranzuwachsen. Längere Tradition haben in der Stadt bereits Druckereien, Maschinenproduktion und Brauereien. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich hier auch weltweit renommierte Betriebe der Elektronik- und chemischen Industrie angesiedelt. Außerdem ist Cincinnati eine überregional bedeutende Zeitungs- und Verlagsstadt.
Auch kulturell hat die Stadt am Ohio River einiges zu bieten. Schon 1819 wurde die "University of Cincinnati" gegründet. Heute studieren an dieser Hochschule ca. 35 000 Studenten. Bemerkenswert ist die umfassende Sammlung deutscher Bücher der Universitätsbibliothek. Internationale Anerkennung haben die Forschungsergebnisse der medizinischen Fakultät gefunden.
Weltweit einen Namen erspielt hat sich das "Cincinnati Symphony Orchester". Das Orchester ist in den Konzertsälen der Welt ein gern gesehener Gast. In dem nach der New Yorker "Metropolitan Opera" zweitgrößten Opernhaus der USA gastieren immer wieder hervorragende Kräfte. Eine große Anzahl von Ballett- und Theatergruppen ergänzen mit ihren Aufführungen das kulturelle Angebot der Stadt. Gerade im kulturellen Bereich ist der deutsche Einfluss noch stark spürbar.[36]
3.5.2 Partnerschaft
Die Partnerschaft begann bereits bei der Entstehung der Stadt Cincinnati, da sich 1788 viele deutsche Auswanderer dort niederließen. Inzwischen sind zwei Drittel der Einwohner der gesamten Region deutscher Abstammung. 1871 schenkte die Stadt München einen Brunnen für das Zentrum in Cincinnati. Zuvor wurde mit Genehmigung von König Ludwig I. in Cincinnati ein Ludwigs-Missions-Verein gegründet, welcher 75 Jahre lang die Missionsarbeit der bayerischen Katholiken in Nordamerika leitete und finanziell unterstützte. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug Cincinnati durch Spenden zum Wiederaufbau Münchens bei, insbesondere beim Wiederaufbau der Frauenkirche und des Alten Peter. Daran geknüpft kam noch das erste Angebot an eine deutsche Stadt überhaupt, Partnerschaft mit Cincinnati einzugehen. Erst 1989 wurden aus den lockeren Beziehungen eine offizielle Partnerschaft. Eine treibende Kraft war die deutschstämmige Auguste Kent, welche eine offizielle Partnerschaft zwischen ihrer Wahl-Stadt Cincinnati und ihrer früheren Heimatstadt München forcieren wollte.
Am 18.09.1989 unterzeichneten der Münchener Oberbürgermeister Georg Kronawitter, der Oberbürgermeister von Cincinnati, Charles J. Luken und Auguste Kent, den Partnerschaftsvertrag.[37] (Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
3.6 Kiew
3.6.1 Einleitung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.9
Kiew ist mit heute über 2,6 Millionen Einwohnern die Hauptstadt der Ukraine. Die alte Handelsstadt besitzt immer noch einen bedeutenden Flusshafen und liegt somit an einem der Verkehrsknotenpunkten in der Ukraine.[38] Durch seine günstige Lage am gut ausgebauten Dnjepr ist Kiew auch zu einem infrastrukturell attraktiven Industriestandort geworden.
Alle wichtigen Industriezweige sind in der Stadt vertreten. Von besonderer Bedeutung sind der Maschinen- und Gerätebau sowie die Nahrungsmittelindustrie. Um enge Zusammenarbeit mit den Industriebetrieben sind auch die naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten der Universität bemüht. Kiew ist seit 1834 Sitz der Universität. Die Leistungen in der medizinischen Forschung sind weltweit anerkannt.[39]
Zahlreiche Theater, Konzertsäle, Museen und andere historische Bauten haben dazu geführt, dass Kiew auch im Bereich der Kultur große Bedeutung erlangt hat. Das musikalische Leben wird geprägt durch die Aufführungen der nationalen Ensembles der Ukraine. Das ukrainische Sinfonieorchester, der berühmte Volkschor "Werjowka" und das Volkstanzensemble bieten dem Interessierten hervorragende Kunst dar. Traditionell findet jedes Frühjahr der „Kiewer Frühling“ statt. Bei diesem Kunst- und Musikfestival geben musikalische Gruppen und Solisten aus dem ganzen Land Proben ihres Könnens.
3.6.2 Partnerschaft
Erste kaufmännische Kontakte zwischen den Städten München und Kiew fanden bereits im 15. Jahrhundert statt. Aktuelle partnerschaftliche Beziehungen wurden 1982 durch den Besuch der bayerisch-sowjetischen Gesellschaft in Moskau und Kiew begründet. Bei der 1500-Jahr-Feier Kiews vertrat die Münchener Stadträtin Inge Hügenell die bayerische Landeshauptstadt. Im Namen des Oberbürgermeisters Erich Kiesel unterbreitete sie Kiew ein Partnerschaftsangebot. Aber erst 7 Jahre später unterzeichneten die Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Valentin Sgurskij die Urkunden. Die Kontakte der beiden Städte sind sowohl zahlreich als auch vielfältig: Eine Ausstellung „München-Kiew, die Zerstörung und der Wiederaufbau“ zeigte 1985 das gemeinsame Schicksal der beiden im Krieg zerstörten Städte. Jugend-Organisationen der katholischen und evangelischen Kirche knüpften mit Kiew Kontakte. Im Februar 1989 erlebte die kulturelle Zusammenarbeit einen Höhepunkt mit dem Besuch der Münchener Kammerspiele in Kiew. Ein Frauenstammtisch aus Trudering hat mit einer Gruppe Ukrainerinnen gute Bekanntschaft geschlossen, gegenseitige Besuche finden jährlich statt. Diese Aktivitäten fanden vor der Partnerschaftsbegründung statt. Entsprechend groß waren die Delegationen, die im Herbst 1989 bei den Kiew-Tagen in München und im Herbst 1990 die München-Tage in Kiew begleiteten.[40]
(Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
4. Stadtpartnerschaft Harare – München
Die 1996 begründete Städtepartnerschaft zwischen der bayerischen Landeshauptstadt München und der Hauptstadt Zimbabwes, Harare, soll an dieser Stelle ausführlich behandelt werden, da diese partnerschaftliche Beziehung von Anfang an einer enormen Belastung durch die schwierige politische Lage in Zimbabwe ausgesetzt war. Deshalb wird zuerst die politische und soziale Entwicklung in Zimbabwe und Harare und schließlich die partnerschaftlichen Aktionen und Projekte zwischen den Städten München und Harare bzw. derer Organisationen und Initiativen näher dargestellt und beleuchtet werden.
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Abb. 10
4.1 Politische Verhältnisse in Zimbabwe
Zimbabwe, einst Süd-Rhodesien, liegt in Südostafrika, zwischen dem Sambesi, der die Nordgrenze nach Sambia bildet, und dem Limopopo, dem südlichen Grenzfluss nach Südafrika. Westlich wird Zimbabwe durch Botswana begrenzt, im Osten liegt Mosambik.[41] (Karte Anhang 4) Seit der Unabhängigkeit 1980 ist Zimbabwe unter der Führung von Robert Mugabe eine parlamentarische Demokratie. Zimbabwe, benannt nach einer Bantu-Metropole aus dem 14. Jahrhundert, wurde 1891 zum britischen Protektorat und war von 1923 bis 1979 die britische Kolonie Rhodesien mit Selbstverwaltung innerhalb des Commonwealth. Seit den 30-iger Jahren formierten sich jedoch Widerstandsgruppen, die für die Unabhängigkeit kämpften. Eine dieser Widerstandsgruppen, die ZAPU (Zimbabwe African People’s Union)[42], gründete 1961 Robert Mugabe, ein Marxist und linker Jesuit. Später wurde er Vorsitzender der radikaleren ZANU (Zimbabwe African National Union)[43]. 1965 brach die britische Kolonie der Zentralafrikanischen Föderation schließlich in Nordrhodesien, später Sambia, und Süd-Rhodesien auseinander. Unter der Führung des Weißen Ian Smith erklärte Süd-Rhodesien sich 1965 für unabhängig.[44]
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Abb. 11
1979 einigte sich Smith mit Bischof Abel Muzorewa über die Machtübergabe an die schwarze Bevölkerungsmehrheit. Muzorewa wurde der Premier der Republik Zimbabwe-Rhodesien. Doch der von Mugabe und Joshua Nkomo geführte Guerillakrieg gegen die Vorrechte der Weißen ging weiter, bis Ende 1979 ein Waffenstillstand mit den Regierungstruppen geschlossen wurde.[45]
Bei den ersten demokratischen Wahlen 1980 ging Mugabe klar als Sieger hervor. Es zeigte sich, dass Mugabe keine politischen Gegner zulassen würde, die seiner Macht gefährlich werden könnten. Der frühere Premier Muzorewa wurde kurz darauf verhaftet. Mugabes früherer Mitkämpfer Nkomo wurde nach einem Streit verfolgt, woraufhin dieser floh. 1990 versöhnten sich beide wieder, worauf Nkomo 1990 zum Vizepräsident ernannt wurde.[46]
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Abb. 12
Mugabe verfolgte zielstrebig seine Politik gegen die weiße Minderheit in Zimbabwe, deren Vorrechte er erst abschaffte und sie später politisch verfolgte. Im Jahr 1987 wurden alle von der Verfassung garantierten Abgeordnetensitze für Weiße gestrichen. Kurz darauf setzte er eine Verfassungsänderung durch, wodurch die Ämter des Staats- und Regierungschefs zusammengelegt wurden und Mugabe von diesem Zeitpunkt an die gesamte politische Macht innehatte. Diese undemokratische Entwicklung Zimbabwes wurde im Ausland mit großer Beunruhigung verfolgt. Mugabes internationales Ansehen verminderte sich nicht zuletzt durch sein Vorgehen gegen Demonstranten für die Erhaltung der Menschenrechte, gegen die Stagnation der überregulierten Wirtschaft und Unregelmäßigkeiten bei der Umverteilung von Farmen an die schwarze Bevölkerung.
4.1.1 Die Ausgangsbasis Anfang der 90-iger Jahre
Im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten galt Zimbabwe in den 80-iger Jahren als eines der wenigen stabilen Länder in Süd-Ost-Afrika. Das Land zeichnete sich durch politische Stabilität nach dem Ende des Bürgerkrieges 1979, durch die Aussöhnung zwischen Schwarz und Weiß, durch Nahrungsmittelsicherheit, durch Erfolge bei der Entwicklung des Kleinbauernsektors, durch eine relativ diversifizierte und industrialisierte Wirtschaft sowie durch einen regional und international geachteten Präsidenten aus.[47] Die Regierung erfreute sich einer ausreichend breiten Unterstützung der Bürger, dass sie sich ihren Kritikern gegenüber relativ souverän zeigen konnte. Die große Ausnahme in dieser Erfolgsgeschichte war die brutale Niederschlagung einer Rebellion von Ndebele-Dissidenten Mitte der 80-iger Jahre. Die Angaben, wie viele Personen, die durch zimbabwischen Armee ums Leben kamen, variieren zwischen 15.000 und 30.000. Die Massaker der Armee im Matabeleland haben zu einer tiefen Entfremdung der Mehrheit der Ndebele zum zimbabwischen Staat geführt. Daran änderte sich auch nach dem Zusammenschluss der Oppositionspartei ZAPU mit Mugabes ZANU zur ZANU-PF im Jahre 1987 wenig. Die von der Bevölkerungsgruppe der Ndebele geführte ZAPU gab nach dem Massaker jeglichen Wiederstand gegen die von den Shona dominierten ZANU auf.
Nach dem Zusammenschluss beider Parteien, dem sogenannten „unity accord“, war Zimbabwe de facto ein Einparteienstaat.[48] Zugleich verabschiedete sich Zimbabwe auch von dem parlamentarischen System. Der ehemalige Premier Robert Mugabe wurde zum Staats- und Regierungsoberhaupt ernannt. 1989 wurde die zweite Kammer des Parlaments, der Senat, abgeschafft. Mugabes Versuch, Zimbabwe 1990 zum Einparteienstaat zu erklären, scheiterte am Widerstand des Politbüros der Regierungspartei ZANU-PF.[49]
Dennoch ist festzuhalten, dass sich das Zimbabwe des Jahres 1990, im Vergleich zur heutigen Situation, durch die Gewährleistung der meisten Menschen- und Bürgerrechte sowie durch Rechtsstaatlichkeit auszeichnete. Der heute die politische Agenda dominierende Konflikt um die Umverteilung des weißen Landbesitzes spielte vor zwölf Jahren noch eine sekundäre Rolle – vor allem, weil die Verfassung des Lancaster-House-Abkommens[50] Enteignungen bis 1990 verbot.
4.1.2 Demokratiebilanz
Dies war die Ausgangssituation 1990. Auf den ersten Blick hat sich ihr gegenüber in den vergangenen zwölf Jahren fast alles politisch zum Schlechteren entwickelt. Diese Wahrnehmung hält jedoch einer sorgfältigen Überprüfung anhand der Kriterien Menschen- und Bürgerrechte, Rechtsstaatlichkeit, Partizipation, politischer Wettbewerb, Gewaltenteilung und politische Kultur nicht vollends stand.
Konstitutionell hat sich in Bezug auf Menschen- und Bürgerrechte in Zimbabwe seit 1990 wenig geändert. Die Verfassung garantiert nach wie vor international übliche Normen, ohne dabei Minderheiten zu diskriminieren.
Die rechtliche Situation hat sich jedoch praktisch erheblich verschlechtert. Der Anfang 2002 vom Parlament verabschiedete „Access to Information and Protection of Privacy Act“ schränkt das Grundrecht der Meinungsfreiheit schwerwiegend ein. Der zur gleichen Zeit erlassene „Public Order and Security Act“ geht in seinem repressiven Charakter nur wenig über den bisher geltenden „Law and Order Maintenance Act“ hinaus.[51] Diese Handlungsweise scheint im historischen Kontext wenig plausibel, da der „Law an Order Maintenance Act“ von der Kolonialregierung zur Unterdrückung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit erlassen wurde und durch das neu verabschiedete Gesetz nicht mehr, sondern eher weniger, Bürgerrechte gelten.[52]
Die Verschlechterung der Menschen- und Bürgerrechtssituation in Zimbabwe erstreckt sich jedoch nicht nur auf die rechtliche Ebene. In der Praxis fiel sie noch weitaus heftiger aus. Die Verstöße gegen diese Rechte durch die Staatsorgane, besonders durch die Polizei und den Geheimdienst, haben sich seit Mitte der 90-iger Jahre, insbesondere seit dem Jahr 2000 vervielfacht.
Zudem ist eine unabhängige Beurteilung durch die Gerichte nicht mehr gewährleistet. Mugabe hat die obersten Richter durch loyale Gefolgsleute ersetzen lassen. Falls sogar deren Urteile der Regierungspolitik widersprechen, ist die Polizei und die Verwaltung dazu angehalten, diese zu ignorieren und deren Umsetzung zu verhindern. Einhergehend mit dieser Entwicklung ist der Verfall des Rechtssystems. Denn die Bevölkerung sieht anhand des von der Regierung gezeigten Verhaltens keinen Anlass mehr, die Urteile der Gerichte und die Gesetze zu respektieren. Dies hat wiederum zu einem signifikanten Anstieg der Kriminalität in Zimbabwe geführt.
Noch bedeutsamer ist jedoch die Errichtung eines informellen Kontroll- und Repressionsapparats durch Kriegsveteranen und Jugendmilizen der ZANU-PF - parallel zu dem der Staatsorgane. Unterstützt und gesteuert von der Führung der Regierungspartei haben sie in weiten ländlichen Gebieten ein Terrorregime errichtet, das essentielle Bürger- und Menschenrechte ignoriert. Es richtet sich nicht nur gegen die Anhänger und Aktivisten der politischen Opposition, sondern vorwiegend auch gegen die verbliebenen weißen Großfarmer.[53]
Das Problem ist auch konstitutionell verankert. Zimbabwes Verfassung verwischt die Klarheit der Gewaltenteilung, indem sie den Exekutivpräsidenten als Bestandteil der Legislative definiert, sowie verfügt, dass nur Abgeordnete Regierungsämter übernehmen dürfen. Letzteres führt dazu, dass etwa ein Drittel des Parlaments, das die Regierung kontrollieren soll, dieser selber angehört. Der Präsident erfreut sich einer enormen Machtfülle einschließlich des Privilegs, ein Fünftel der Parlamentsmitglieder direkt oder indirekt ernennen zu können. Der Präsident nutzte seine Macht, um eine Serie von Verfassungsänderungen verabschieden zu lassen, die seine Position gegenüber den anderen Gewalten weiterhin stärkten. Die Tatsache, dass das Parlament für 13 Jahre nahezu oppositionsfrei war, ließ es zu einer Beurkundungsbehörde der Gesetzesvorlagen der Regierung verkommen. Dennoch gilt festzuhalten, dass die Parlamentsreform des Jahres 1997 zumindest die Kontrollmöglichkeiten der Legislative stärkte. Nach dem Wahlerfolg der MDC (Movement for Democratic Change)[54] im Jahr 2000 verwandelte sich das Abgeordnetenhaus in ein lebendiges Forum für die national politische Debatte, wenn es auch nach wie vor der Exekutive hoffnungslos unterlegen ist.[55] Die geringfügigen Verbesserungen in der Machtbalance zwischen Exekutive und Legislative werden jedoch überschattet von der fundamentalen Schwächung der Justiz gegenüber der Exekutive.[56]
In Bezug auf ein faires Wahlsystem ist ebenfalls eine negative Entwicklung zu verzeichnen. Zimbabwes Verfassung garantiert allgemeine, freie, gleiche und geheime Wahlen. Die Wahlen der Jahre 1990, 1995, 1996 und 2000 waren jedoch erheblich durch Manipulationen und Gewaltausübung der Regierungspartei beeinträchtigt. Die ZANU-PF hat die Staatsmittel und ihre Regierungskontrolle über die öffentlichen Medien für ihre Wahlkampagnen ausgenutzt. Von fairen Ausgangsbedingungen und gerechten Wahlen kann bzw. konnte daher keine Rede sein.
Die Vorfälle vor und während der Präsidentschaftswahl im März 2002 haben jedoch eine neue Qualität der regierungsgesteuerten Wettbewerbsverzerrung gezeigt. Kurz vor den Wahlen erließ Mugabe den „General Laws Amendment Act“, der zu Gunsten der ZANU-PF Partei bestimmte Bevölkerungsgruppen von der Wahl ausschloss. Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Wahlteilnahme verschlechterten sich somit für die Opposition.[57] Andererseits vergrößerte sich der Wille der Oppositionspartei und deren Anhängern, sich aktiver der politischen Willensbildung zu beteiligen. Dies spiegelt sich gegenüber der Wahl des Jahres 1996 in deutlich gestiegenen Wahlbeteiligungen in den Jahren 2000 und 2002 wider. Erstmals seit dem Zusammenschluss zwischen ZANU und ZAPU bot sich den Wählern eine reale politische Alternative. Die Gründung und Etablierung der MDC markiert nicht nur eine entscheidende Veränderung in den Partizipationsmöglichkeiten hin zum Besseren, sondern auch eine Verschärfung des politischen Wettbewerbs. Die Opposition kämpft aktiv für die Demokratisierung des Systems und sucht die Herausforderung Mugabes - trotz des unfairen und illegalen Wettbewerbes.
Mit dieser Entwicklung ging die Stärkung der unabhängigen Presse einher. Zimbabwe verfügt erstmals seit der Unabhängigkeit über eine regierungskritische und wirtschaftlich rentable Tageszeitung sowie über weitere unabhängige Wochenzeitungen. Die Meinungsvielfalt der Presse wird jedoch durch den „Access to Information and Protection of Privacy Act“, durch die Verhaftung und Bedrohung von Journalisten, durch wirtschaftlichen und rechtlichen Druck auf die Herausgeber, durch die Zerstörung von Druckereien und Störung ihres Vertriebs vehement beeinträchtigt. Zudem behielt die Regierung entgegen der Rechtsprechung ihre Monopolkontrolle über die elektronischen Medien.[58]
Neben der zunehmenden demokratischen Politisierung der Gesellschaft, ist als eine weitere positive Veränderung, die Umsetzung der Reform der Lokalverwaltung von 1990 zu erwähnen. Die Reform hat die Position der dezentralen gegenüber der zentralen Ebene merklich gestärkt. Die bestehende finanzielle Abhängigkeit der Lokalverwaltungen wird vom Staat als Kontrollinstrument ausgenutzt. Am stärksten wird die Reform allerdings durch die Aktivitäten der Kriegsveteranen und der Jugendmilizen in den ländlichen Gebieten in Frage gestellt.[59]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.13
Heute ist das Land wirtschaftlich nahezu ruiniert, die Arbeitslosigkeit liegt über 60% und die Inflationsrate ist 2002 auf 116,7% gestiegen.[60] Das von Farmbesetzungen und gewalttätigen Übergriffen gegen die Opposition geprägte Land ist von einer der schlimmsten Dürren seit langem geplagt. Zudem hat die so genannte „fast track“ Landreform der Regierung mittlerweile der kommerziellen Landwirtschaft schweren Schaden zugefügt. Die Agrarproduktion sinkt weiterhin rapide. Nahrungsmittelengpässe und Hungersnöte ziehen über die einstige „Kornkammer Afrikas“[61]. Angesichts der eskalierenden Hungersnot rief Mugabe am 30.04.02 einen landesweiten Notstand aus.[62] Die Verfügung gibt der Regierung für zunächst drei Monate Sondervollmachten, um den vom Hunger bedrohten 600.000 Menschen im Lande zu helfen.[63] Besonders schwerwiegend ist, dass die Lebenserwartung der schwarzen Bevölkerung inzwischen auf durchschnittlich 39 Jahre gesunken ist, weil zwei Drittel unter der Armutsgrenze leben und jeder Vierte HIV-infiziert ist.[64] Seit Jahren betreibt Mugabe Hasskampagnen gegen Homosexuelle („Schweine ohne Rechte“[65] ) und attackiert Menschenrechtsgruppen, Geistliche und den Weltkirchenrat.
4.1.3 Hindernisse der Demokratisierung
Die Fortentwicklung der zimbabwischen Demokratie wird von mehreren Faktoren behindert. Wie bereits deutlich geworden ist, sind die Ursachen vor allem in der Persönlichkeitsstruktur Mugabes, im politischen System des Landes, in seiner politischen Kultur, in den wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, sowie im regionalen und internationalen Umfeld zu suchen.
Der bedeutendste Faktor, der innerhalb des politischen Systems Zimbabwes die Demokratie blockiert, ist die Machtfülle der Exekutive, genauer: des Präsidenten. Die Verfassungsänderung Nr. 7 aus dem Jahr 1987 hat den Präsidenten faktisch mit diktatorischen Vollmachten ausgestattet, einschließlich des Rechts, 30 von 150 Parlamentsabgeordneten zu ernennen, das Parlament aufzulösen und den Ausnahmezustand zu dekretieren.[66]
Das parlamentarische Ernennungsrecht bedeutet in der Praxis, dass der Präsident jegliche Gesetzesinitiative blockieren kann, die seinen Interessen widerspricht, bzw. seine eigenen Gesetzesvorlagen durch das Abgeordnetenhaus durchsetzen kann – wie dies beim „Public Order and Security Act“ und dem „Access to Information and Protection of Privacy Act“ der Fall war. Der Präsident ernennt darüber hinaus die Befehlshaber der zimbabwischen Armee, der Polizei und des Geheimdienstes. Sie alle sind Mitglieder der ZANU-PF und Veteranen des Bürgerkriegs. Sowohl die Abgeordneten, als auch die Militärs oder paramilitärischen Gruppen lassen sich ihre Loyalität ausreichend bezahlen. Die zimbabwische Regierung kontrolliert zwar deutlich weniger Ressourcen als in den 80-iger Jahren, sie reichen jedoch, um die Bestechungsgelder der Gefolgsleute zu zahlen. Solange dies der Fall ist, wird es jeglicher Oppositionspartei schwer fallen, den Machtwechsel mit legalen Mitteln herbeizuführen.[67]
Die Entwicklung einer Gesellschaft hin zu einer demokratischen Kultur ist eine sehr langfristige Aufgabe, insbesondere dann, wenn sie durch traditionelle, koloniale und postkoloniale Normen eine tiefe antidemokratische Prägung erfahren hat. Die in der Kolonialzeit erzwungene Autoritätsanerkennung und der Gehorsam des Apartheidsystems, sowie die Kommandostrukturen der Befreiungsbewegungen, verhinderten das Aufkommen von Individualismus und Opposition, die für die Ausübung von Bürgerrechten und politischen Wettbewerb unerlässlich sind. Diese Normen sind nach wie vor von der Bevölkerungsmehrheit Zimbabwes verinnerlicht und werden von der politischen Führung des Landes für ihren Machterhalt aufrechterhalten.
Auch wenn die Willkürpolitik Mugabes, die massiven Angriffe auf das Rechtssystem, gegen die unabhängigen Medien und auch gegen ausländische Organisationen, Farmenteignungen und rassistische Übergriffe auf Weiße die Lage bis 2002 ausweglos erscheinen ließen, gibt dennoch deutliche Signale des Wandels. Die Popularität der Oppositionspartei, das Engagement zahlreicher Bürger in zivilgesellschaftlichen Organisationen und die weitverbreitete Unterstützung für ein demokratisch politisches System, weisen auf einen Umbruch Zimbabwes hin.[68]
Ein zweiter politisch bedeutsamer Wandel in Zimbabwes Sozialstruktur betrifft die Mittelschicht. Sie wurde bis in die späten 80-iger Jahre zwar nicht zahlenmäßig, aber kulturell von der weißen Minderheit im Lande dominiert. Die zweifelhafte Vergangenheit der ehemaligen Rhodesier als wirtschaftliche Ausbeuter und politische Herren der afrikanischen Bevölkerungsmehrheit, veranlasste die meisten nach der Unabhängigkeit Zimbabwes sich politisch unauffällig zu verhalten, um Konfrontationen mit der Regierung zu vermeiden, in der Hoffnung, dies würde ihnen eine Wahrung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Privilegien ermöglichen. Auf Grund dieser Haltung blieb jene gesellschaftliche Gruppe, die in anderen afrikanischen Ländern in den frühen 90-iger Jahren eine entscheidende Rolle beim Vorantreiben des Demokratisierungsprozesses spielte, die regierungsunabhängige urbane Mittelschicht, in Zimbabwe lange politisch inaktiv.[69]
4.1.4 Bilanz heute
Trotz ausländischer Wahlbeobachter, ist derzeitig an gerechte und freie Wahlen in Zimbabwe nicht zu denken. Bei der Wahl 1996 zog der Gegenkandidat wegen Benachteiligung seine Kandidatur zurück, Mugabe gewann mit 92,7 % bei 31,7 % Wahlbeteiligung.[70]
Die erste politische Niederlage erlitt Mugabe nach zwanzig Jahren Amtszeit, mit der Ablehnung eines neuen Verfassungsentwurfs durch ein Referendum im Februar 2000. Vor allem in den Städten waren über 70 % der Bevölkerung gegen die neue Verfassung, die Mugabes Befugnisse weiter ausgedehnt hätten. Um bei den Parlamentswahlen im Juni 2000 keinen erneuten Machtverlust hinnehmen zu müssen, bediente sich Mugabe einer Einschüchterungs- und Unterdrückungspolitik. Trotz des Terrors gewann die Oppositionspartei MDC 57 der 120 Wahlkreise. Die Regierung gewann die Regierungswahlen vom 24./25. Juni 2000 mit 50,7 %, die Opposition 49,2 %.[71] Dabei besteht der Verdacht, das ein Großteil der ungültigen Stimmen, der ZANU-PF angerechnet wurde.
Bei der Präsidentschaftswahl am 13.März 2002 wurde Mugabe erneut als Sieger erklärt. Mugabe soll 56,2 % der Stimmen erhalten haben. Die Opposition warf Mugabe massive Manipulation und Wahlbetrug vor. Sein wichtigster Herausforderer Morgan Tsvangirai (MDC) kam auf ein Ergebnis von 41,9 %, bei einer Wahlbeteilung von 55,4 %.[72] Eine Woche nach der Wahl, am 20.03.02, wurde Tsvangiari festgenommen und wegen Hochverrats angeklagt. Ihm und fünf weiteren MDC-Politikern wird vorgeworfen, ein Attentat auf Robert Mugabe geplant zu haben. Daraufhin verhängten die Europäische Union, die USA, das Commonwealth und die Schweiz im Februar 2002 Sanktionen gegen Zimbabwe, die am 18. Januar 2003 erneut verlängert und verschärft wurden.[73]
Im Rahmen der Sanktionen wurden die Auslandskonten von Mugabe und seiner Minister gesperrt und Entwicklungsgelder eingefroren. Derzeitig besteht für 120 Politiker aus Mugabes Stab ein Einreiseverbot in die Europäische Union und ins Commonwealth. Darauf verhängte Mugabe ein Einreiseverbot für den britischen Premierminister Tony Blair, eine Visumspflicht für alle Briten, sowie ein Arbeitsverbot für zwei britische Hilfsorganisationen.[74] Angesichts der zunehmenden Isolation baut Zimbabwe verstärkt auf die Partnerschaft mit Libyen, China, Malaysia usw.[75]
Je stärker der Repressionsdruck des Regimes wird, desto wichtiger werden zivilgesellschaftliche Gruppen u.a. mit christlichem Hintergrund, da die Religiosität der Bevölkerung und ihre internationalen Verbindungen sie vor den Auswüchsen der Unterdrückung schützt. Ebenso könnten in diesem Kontext Interessengruppen des Privatsektors und von Freiberuflern, insbesondere von Rechtsanwälten, ein schwer angreifbares Zentrum des Widerstandes werden, da ihre politische Rolle durch eine breite Mitgliedschaft legitimiert ist. Mugabe versucht zweifellos diese aktiven Gruppen zu unterdrücken und durch Repressionen und Gewalt machtlos zu machen. In den gegenwärtigen Verhandlungen zwischen Opposition und Regierung können beispielsweise die Stiftungen zwar die Opposition finanziell unterstützen, deren Erfolg wird dadurch jedoch kaum bestimmt werden. Zur unmittelbaren Mobilisierung des Drucks von der Straße fehlen externen Akteuren das Mandat und die Mittel. Sie würden darüber hinaus durch ein Engagement in diesem Feld ihre Ausweisung aus dem Land riskieren.
Allerdings können externe nichtstaatliche Akteure einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Verstärkung des Mobilisierungspotentials zivilgesellschaftlicher Gruppen und der politischen Opposition leisten – indem sie deren Leistungsfähigkeit und Effizienz stärken und ihnen helfen, Themen mit Mobilisierungskraft zu identifizieren und an eine breite Bevölkerung zu vermitteln. Einerseits sollen die Sanktionen seitens der Europäische Union (EU) weiterhin aufrechterhalten werden, andererseits hat die EU auch erkannt, dass nicht-staatliche und kirchliche Organisationen verstärkt zu fördern sind, um zum einen die Not zu bekämpfen, zum anderen um die demokratische Bewegung zu bestärken.[76]
4.2 Politische Verhältnisse in Harare
In der Universitätsstadt Harare leben 2,1 Mio. Einwohner[77]. Harare liegt fast im Mittelpunkt des Mashonalandes auf einer Hochebene, ca. 1500 m über dem Meeresspiegel. (Karte Anhang 4) Die Zimbabwer sind stolz auf ihre Hauptstadt, die einer europäischen Großstadt im nichts nachsteht.[78] Sie ist der wirtschaftliche Mittelpunkt und Verkehrsknotenpunkt von Mashonaland. Neben der Industrie sind besonders die Goldminen von wirtschaftlicher Bedeutung.[79]
Harare wurde 1890 von Siedlern als Salisbury ausgerufen. Angelockt durch die Vergabe von „Schürfrechten“ durch Cecil Rhodes von der „British South Africa Company“ kamen sie zum Errichten des Forts Salisbury. Bald darauf begannen die Briten Wohnviertel und eine administrative Infrastruktur aufzubauen. 1897 war Salisbury bereits Stadt, 1899 wurde eine Eisenbahnlinie gelegt und drei Jahre später konnte man von Beira über Harare (Salisbury) nach Bulawayo reisen. Dadurch konnte sich eine mannigfaltige Wirtschaft in Harare ansiedeln (Gold, Tabak, Agrarprodukte, Eisen) und der wirtschaftliche Aufstieg Harares begann. Im Jahre 1899 wurde Salisbury auch als Hauptstadt von Rhodesien ausgerufen.[80] Vor der Gründung der Stadt war die Gegend das Siedlungsgebiet des Häuptlings NeHarawa, der nach der Unabhängigkeit 1982 der Stadt seinen Namen verlieh.
Bis heute ist die soziale Siedlungsstruktur der Stadt durch die Kolonialzeit und die Apartheidstrukturen[81] geprägt: Eine moderne Innenstadt für das Geschäftsleben, noble Villen-Viertel für die reiche (nach wie vor meist weiße) Bevölkerung und die einfachen "High density areas", die ehemaligen Townships, die als Ghettos für die schwarzen Arbeiter errichtet worden waren.
Mit der Unabhängigkeit Zimbabwes wurde der gesamten Bevölkerung das Recht auf Freizügigkeit zugestanden. Die Spaltung der Gesellschaft setzt sich aber auch heute noch fort, auch wenn inzwischen Schwarze in ehemals den Europäern vorbehaltene Wohnviertel gezogen sind. Die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung kann sich ein Haus in einem besseren Viertel jedoch nicht finanzieren. Ferner zeigt sich auch anhand von Harare, dass die Einwohnerzahl der Städte in der Dritten Welt weiterhin stark zunimmt.
Durch die Wirtschaftskrisen in der Landwirtschaft zieht es die ländliche Bevölkerung in die Ballungszentren in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben. Es werden innerstädtische Slums nahe der Geschäftszentren oder in den Industrievierteln der Stadt errichtet. Hinzu kommen Asylanten aus den Nachbarländern, in denen Bürgerkrieg herrscht, wie Angola und früher Mosambik. Sie erbauen unweit der Stadt Ghettos, welche immer näher an die urbanen Viertel heranwachsen. Aus politischen Gründen sind der Administrativen in dieser Hinsicht die Hände gebunden, so dass diese nicht in der Lage ist, der Entwicklung entgegen zu wirken.[82]
Harare ist als die politische, administrative, wirtschaftliche und kulturelle Metropole auch das Zentrum der Macht in Zimbabwe. Da Harare vornehmlich ein Zentrum der Opposition ist und Mugabe mit allen Mitteln seinen Einfluss auf Harare behalten will, kam es des öfteren zu Ausschreitungen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten. Nachdem die Regierungspartei ZANU-PF 1999 die Mehrheit im Stadtrat verloren hatte, setzte das zimbabwische Innenministerium Harares Stadtrat wegen angeblicher Unfähigkeit ab und ersetzte diesen durch eine loyale Regierungskommission. Neuwahlen des Stadtrates wurden seitdem verhindert.
Vor den Wahlen im März 2002 verschärfte Mugabe gegenüber Opposition und regierungskritischen Medien die Repressionen. MDC-Sympathisanten wurden verhaftet, gefoltert oder gar ermordet; dutzende Journalisten, darunter Redakteure der einzigen unabhängigen Tageszeitung „The Daily News“, wurden schikaniert. Der Opposition warf Mugabe vor, dass sie nur als Marionette des Westens und der Weißen fungiere. Abb.14
Anfang Januar 2002 kündigte das Militär an, es werde einen Wahlsieg der Opposition nicht dulden. Am 10. Januar verabschiedete das Parlament im Schnellverfahren zwei Gesetze, die de facto einer Ausrufung des Notstands gleichkamen: Das eine schränkt die Versammlungsfreiheit ein und erlaubt der Polizei, Kundgebungen aufzulösen. Daraufhin kam es in Harare zu chaotischen Zuständen, die mit Waffengewalt niedergeworfen wurden. Vergehen wie "Unterminierung der Autorität des Präsidenten" wurden schwerst bestraft, teilweise wurde sogar die Todesstrafe verhängt. Daneben wurde das Wahlgesetz geändert: Unabhängige Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen, Auslands-Zimbabwer von der Stimmabgabe ausgeschlossen, die Eintragung in die Wählerlisten erschwert. Den Medien wurde nur eine eingeschränkte Berichterstattung über Regierungsangelegenheiten zugesagt.
Trotz zahlreicher Versuche, die Bevölkerung Harares einzuschüchtern und der Reputation der MDC zu schaden, gewann dennoch im März 2002 die MDC in Harare ca. 75 % der Stimmen.[83] Jedoch siegte Mugabe erneut landesweit mit 56,2 % der Stimmen. Die Gewalt ebbte dennoch keineswegs ab. Allein in den vier Wochen nach der Wiederwahl wurden 16 MDC-Anhänger umgebracht.[84]
Die Zahl der seit Beginn der Landbesetzungen im Februar 2000 ermordeten weißen Farmer erhöhte sich auf Zwölf. Seit dem 20. März 2002 muss sich der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai, der bereits wiederholt verhaftetet worden war, wegen Hochverrats vor Gericht verantworten. Ihm wird eine angebliche Beteiligung an einem Mordkomplott gegen Präsident Mugabe zur Last gelegt, wofür ihm die Todesstrafe droht.[85] Vor dem Prozessauftakt verhinderte die Polizei gewaltsam die Anwesenheit von ausländischen Journalisten und Diplomaten. Schließlich veranlasste das Innenministerium am 11. Januar 2003 die Verhaftung des Bürgermeisters Elias Mudzuri, dessen Stellvertreterin, drei weitere Stadtratsmitglieder und von 18 Bürger auf einer Versammlung in Harare. Ihnen wurde vorgeworfen, mit der Bürgerversammlung ein illegales politisches Treffen abgehalten und damit gegen ein neues Gesetz zur Regelung von politischen Tätigkeiten verstoßen zu haben.[86]
4.3 Die Entwicklung der Städtepartnerschaft
Am 01. April 1996 unterzeichneten die Oberbürgermeister von München, Christian Ude, und Harare, Solomon C. Tawengwa, eine Vereinbarung über gegenseitige Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten. (Anhang 5) Die Partnerschaft wurde zum einen zur ent- wicklungspolitischen Unterstützung Harares begründet. Das tragende Motiv für die Partnerschaft war jedoch die Intention, auf kommunaler Ebene der Unterentwicklung, Armut und Hunger, sozialer Ungerechtigkeit, Unterdrückung, bewaffneter Konflikte und der Umweltzerstörung entgegenzuwirken. Münchener Experten sollten hel- fen, die Administrative in Harare auf demokratischer Basis zu reformieren. Des weitern sollte die Völkerverständigung, das Verstehen der unterschiedlichen Kulturen und Ansichten und somit das Vertrauen in beiden Städten vorangetrieben werden.
Derzeit diskutiert eine Münchener Bürgergruppe die Organisationsstrukturen der Bürgervereinigungen in Harare und überprüft eine eventuelle Übertragbarkeit nach München. Als Vorbild soll das bürgerliche Engagement gegen den totalitären Staat und für demokratische Verhältnisse genommen werden. Zusammengefasst soll diese kommunale Kooperation auf drei Säulen basieren: auf fachlicher Kompetenz der Stadtverwaltung, auf bürgerlichen und interkulturellen Begegnungen und auf karitativer Ebene.[87]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.15
Zu dem Zeitpunkt der Begründung der Partnerschaft mit Harare ging man von einem „langfristigen und zweigleisigen Austausch“[88] aus, da die politische Situation in Zimbabwe als relativ sicher und auch die Wirtschaft in der Metropole Harare weiterhin erfolgsversprechend war. Zimbabwes Staatsoberhaupt Robert Mugabe galt zwar bereits 1996 als ein machtbesessener Politiker, der jedoch international auf Grund seiner intellektuellen Fähigkeiten geachtet wurde. Inzwischen hat sich die Situation, besonders in den Städten als Lager der Opposition, enorm gewandelt. Straßenkämpfe zwischen den Anhängern der Parteien MDC und der ZANU-PF werden von der Polizei mit Waffengewalt aufgelöst. Infolge der Verletzung ihrer politischen, sozialen und kulturellen Menschenrechte kämpfen Menschen täglich um ihre Existenz. Die wirtschaftliche Infrastruktur ist kaum funktionsfähig auf Grund der Diskriminierung von Weißen und politischen Gegnern, der hohen Arbeitslosigkeit, den sich verbreitenden Slums und den nicht vorhandenen Absatzmärkten. Die Ernährung der Bewohner der Stadt konnte zuletzt im Januar 2003 nicht mehr gewährleistet werden.[89]
1999 spitzte sich die politische Situation unter dem Mugabe-Regime auch in Harare zu. Die damals amtierende Stadtregierung wurde wegen Unfähigkeit vom zuständigen Ministerium abgesetzt und durch eine von Mugabe bestimmte Regierungskommission ersetzt. Da die staatliche Wahlbehörde in Harare die Kommunalwahlen nicht durchgeführt hat, beschloss der Münchener Stadtrat, die Beziehungen auf offizieller Ebene einzufrieren. Andere westliche Länder hatten bereits alle Kontakte zu Zimbabwe aus Protest gegen die Politik Mugabes aufgegeben, sogar Hilfsorganisationen brachen ihre Tätigkeiten dort ab.[90]
Im März 2002 fanden in Harare Kommunalwahlen statt, die zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen durchgeführt wurden. Trotz massiver Behinderungen von offizieller Seite bei der Durchführung dieser Wahlen, bekam die demokratisch orientierte MDC bei den Kommunalwahlen in Harare eine überwältigende Mehrheit. Sie erhielt das Amt des Oberbürgermeisters und gewann mit einer Ausnahme in allen Wahlbezirken. Daraufhin beschloss der Münchener Stadtrat im April 2002 die Wiederaufnahme der Partnerschaft mit Harare.[91] Da jedoch die Arbeit des von der MDC dominierten Stadtrates stetig durch die Regierung behindert wird, ist auch die Zusammenarbeit mit München kaum möglich.[92]
4.3.1 Zusammenarbeit der Städte
Auf der Ebene der interkulturellen Bürgerbegegnung lief aber die Kooperation zwischen den beiden Städten auch in den Jahren zwischen 2000 und 2002 weiter. So hatte beispielsweise der „Arbeitskreis Städtepartnerschaft München – Harare“, ein ehrenamtliches Gremium, zahlreiche Begegnungsprojekte darunter Jugendaustausch-Programme, Aufenthalte für Praktikanten und Bildungsreisen initiiert. So sollten Möglichkeiten zur Bewältigung des Problems der maroden Wasserversorgung und des Müllproblems in Harare durch eine Zusammenarbeit beider Stadtverwaltungen gefunden werden. Der Austausch an Fachwissen stellte sich als problematisch heraus, nicht nur wegen der Entfernung und der technischen Ausstattung in Harare, sondern auch auf Grund kultureller und strukturbedingter Unterschiede. Dazu kommt, dass entwicklungspolitische Arbeit für die Münchener Stadtverwaltung absolutes Neuland war. Daher war man auf externes Know-how und entwicklungspolitisches Vorwissen angewiesen. So sind z.B. alle Mitarbeiter, die in die Partnerschaft involviert sind, durch Workshops in die Problematik eingearbeitet worden. Die Sozialreferate haben einen Fachkräfteaustausch zwischen Jugendförderungsprojekten angetrieben. Das Kulturreferat organisiert gemeinsam mit Kulturinstitutionen in Harare einen breitgefächerten Kulturaustausch. Durch Angebote des Stadtjugendamtes und der städtischen Bibliotheken in München erhalten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich im Internet zu treffen und dort gemeinsam Projekte zu erarbeiten. Auch Sachspenden, wie ausrangierte Müllwagen der Stadt München, Nähmaschinen für Arbeitslosenprojekte, Sonnenbrillen für die Sonnenfinsternis und eine Solaranlage für ein Krankenhaus sind nach Harare transportiert worden. Mit städtischen Geldern wird ein Projekt für AIDS-Waisen in Harare unterstützt und der Verein „München-Harare e.V.“ sammelt Spenden in der Bevölkerung für Straßenkinderprojekte.
Von Beginn an wurde die Partnerschaft auch durch private Träger begleitet. Die katholische Jugendstelle München-Giesing initiiert jährlich einen Jugendaustausch. Das UNESCO-Projekt „Bücher für alle“ sammelt in München Geldspenden für den Ankauf von Büchern in Harares Bibliotheken. Die Münchener Wohnbaugesellschaften taten sich für die Unterstützung einer Wohnbaukooperation in Harare zusammen. Das Ökologische Bildungszentrum nahm den Kontakt mit dem Umweltbildungszentrum „Mulkuvisi Woodlands“ auf und besprach gemeinsame Projekte.
Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen und Behörden wird im wesentlichen durch das Nord-Süd-Forum koordiniert, wobei es durch das Kulturreferat der Stadt München bei der Geschäftsführung unterstützt wird. Bis Ende Mai 2002 war eine befristete Stelle geschaffen worden, welche in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Entwicklungsdienst versuchen, die Bewohner Harares zu politisieren, um durch bürgerschaftliches Engagement zur Demokratisierung der Stadt beizutragen. Die Finanzierung der Stelle übernahmen die Landeshauptstadt München und der Deutsche Entwicklungsdienst gemeinsam. Zudem stellten sich unbezahlte Praktikanten zur Mitarbeit bereit. Die geringfügigen Sachkosten finanzierte das Kulturreferat. Die weiteren Kosten für Veranstaltungen und Maßnahmen wurden über Einzelanträge entweder von öffentlichen oder privaten Stellen übernommen oder über die Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.[93]
4.3.2 Stärkung der Demokratie
Im Oktober 2000 beschloss der Münchener Stadtrat, die politischen Kontakte zu der Partnerstadt Harare bis auf weiteres einzufrieren, um nicht Mugabes undemokratische und menschenrechtsverletzende Aktivitäten zu unterstützen, es wurde jedoch betont, dass die bürgerschaftlichen Beziehungen im Rahmen der Städtepartnerschaft nicht nur fortbestehen sollen, sondern diese vielmehr zu intensivieren und somit den Menschen in Harare in ihrer schwierigen sozialen Situation zu helfen und basisdemokratische Bewegungen zu stärken sind.[94] Auch nach der Wiederaufnahme der offiziellen Beziehungen 2002 ist eine Zusammenarbeit durch die Politik Mugabes und durch die Sanktionen seitens der Europäische Union stark eingeschränkt.
Um so wichtiger werden die Aktionen von inoffiziellen Organisationen, die sich in Verbindung mit der Partnerschaft gebildet haben. Solidarität mit diesen Menschen und ihrer Situation ist, unabhängig von der Dringlichkeit der Bewältigung dieser Probleme, ein tragendes Motiv der kommunalen Entwicklungsarbeit. Der Wunsch, kommunale Entwicklungsarbeit zu leisten, ist den Kommunen nur durch eine offizielle und gefestigte Partnerschaft rechtlich möglich. (siehe Punkt 2.1) Dies wurde 2001 bekräftigt: In einem Brief an die Bürgerinnen und Bürger von Harare betonte Oberbürgermeister Christian Ude, dass die Stadt München auf der Seite derer stehe, die sich um eine Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen in Harare bemühen.[95] Die Partnerschaft soll nun auf drei Standbeinen basieren: Auf der ideellen Ebene, um den Partner moralisch zu stärken, auf der politischen Ebene, um dem neuen Bürgermeister und den Stadträten Amtshilfe zu leisten und auf der fachlichen Ebene, um den desolaten Zustand des städtischen Dienstleistungssektors und die verheerende wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation in Harare zu verbessern.[96]
Die Augen sollen in München nicht davor verschlossen werden. Daher haben Münchener Stadträte den privaten Verein „München für Harare e.V.“ gegründet, der statt der Münchener Stadtregierung die Aufgaben innerhalb der Partnerschaft übernehmen soll. Zum Vorsitzenden wurde der 3. Münchener Bürgermeister Hep Monatzeder gewählt.
4.3.3 Einzelne Projekte im Rahmen der Partnerschaft
(Siehe Protokolle des Direktoriums über die einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft von 1999 bis 2001, Anhang 1-3)
4.3.3.1 München für Harare e.V.
Der Verein „München für Harare e.V.“ übernimmt, als inoffizieller Träger und anstelle der Stadt, die Aufgaben innerhalb der Partnerschaft. Unter anderem leistet er Aufklärungsarbeit, informiert über Zimbabwe und Harare, die Bevölkerung und über die politische Lage, die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Probleme des Landes. Zudem werden Workshops und Praktikumsplätze vermittelt. Des weiteren werden ausgesuchte Projekte von „München für Harare e.V.“ unterstützt, wie das „Glen Forest Development Centre“ in Harare, das zum Problem der Straßenkinder Präventivarbeit leistet. Das Projekt "Glen Forest Centre", das auf Empfehlung von der Entwicklungsorganisation Misereor ausgewählt wurde, überzeugt durch seinen präventiven Ansatz und durch die professionelle Arbeit. Misereor führt auch die Projektbetreuung vor Ort und die Finanzabwicklung durch.[97]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 16
Das Projekt wird von einheimischen Frauen geleitet, die durch ihre Arbeit in der Tagesstätte „Glen Forest“ Waisen, Kindern von Farmarbeitern und aus Slumsiedlungen eine Alternative zu dem Leben auf der Straße geben. Das „Glen Forest Center“ liegt am Stadtrat von Harare, zwischen Stadtgebiet und Farmland - eben dort wo die überwiegend erwerbslosen Familien in den Slums und die Saisonarbeiter-Familien leben. Die Nähe zu diesem sozialen Brennpunkt ist Voraussetzung für die präventive Betreuung von Kindern und Jugendlichen, darunter auch vielen Aids-Waisen. Heute ist es auch eine Ausbildungs- und Beratungsstelle für Erwachsene.
Etwa 50 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren besuchen den Kindergarten und ca. 3000 Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 19 Jahren werden unterrichtet, um einen Schulabschluss erreichen zu können.[98] Zudem bietet die Einrichtung Alphabetisierungskurse für Jugendliche und Erwachsene und ebenso eine handwerkliche Ausbildung oder einen Nähkurs für Frauen mit zertifiziertem Abschluss, sowie weitere Workshops. Das Angebot wird jährlich von mehreren hundert Teilnehmern, davon über 70 % Frauen, wahrgenommen.[99] In Aufklärungskursen wird versucht, den Menschen das Thema und die Gefahren von Aids näher zubringen. Dies ist im Hinblick auf die Ausbreitung der Krankheit besonders in den Slums von hoher Bedeutung: Jeder vierte Erwachsene ist bereits mit Aids infiziert, und es ist davon auszugehen, dass 2010 ein Drittel der Kinder Aids-Waisen sein werden.[100] Das Ziel der Einrichtung ist es, die Gemeinschaft mit den nötigen Fähigkeiten zur Verbesserung ihres Lebensstandards auszustatten.[101]
Da die finanzielle Unterstützung durch Spenden geleistet wird, hat der Verein „München für Harare e.V.“ eine Dauerspendenaktion am Münchener Flughafen eingerichtet. Der Vorsitzende des Vereins, Hep Monatzeder, rief diese Aktion und eine informative Ausstellung zum Thema Harare ab dem August 2001 ins Leben. Reisende sollten so über die Problematik der Menschen und vor allem Kinder in Harare informiert und sensibilisiert werden. Die Ausstellung wurde zuvor im Krankenhaus Schwabing und in der Volkshochschule präsentiert. Bei der Aktion kamen 2001 insgesamt 65.000 DM zusammen, die dem „Glen Forest Development Centre“ übergeben wurden.[102] Bisher konnten durch Münchener Spenden ein weiteres Klassenzimmer angebaut, zusätzliche Kurse angeboten, eine Schulbibliothek und Computer angeschafft und die fixen Verwaltungs- und Personalkosten übernommen werden.[103]
4.3.3.2 Nord Süd Forum e.V.
Das „Nord Süd Forum München e.V.“ war am Zustandekommen der Städtepartnerschaft beteiligt und arbeitet seitdem aktiv daran, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen und Begegnungen auf der bürgerschaftlichen Ebene zu ermöglichen. Zur Umsetzung dieses Ziels hat sich innerhalb des Nord Süd Forums der Arbeitskreis „HaMuPa“ (Harare – München Partnerschaft) gebildet.
„HaMuPa“ bietet u.a. Informationen über Harare und Zimbabwe, regelmäßige Informationsveranstaltungen über die Städtepartnerschaft, organisiert Lesungen und Ausstellungen, einen Shona-Sprachkurs und einen lebendigen entwicklungspolitischen Diskurs an. „HaMuPa“ vermittelt Kontakte zu Vereinen und Organisationen in Harare, Kontakte und Adressen für Reiselustige, Brief- und Email-Freundschaften mit Menschen in Harare, Agenda-Initiativen etc. „HaMuPa“ unterstützt den demokratischen Widerstand der Bürgergruppen, den Vertrieb von fair gehandeltem Kunsthandwerk aus Zimbabwe, ausgewählte soziale und ökologische Projekte in Harare und Fortbildungen für Zimbabwer in München.
„HaMuPa“ ist also sehr aktiv. So gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Informationsveranstaltungen zu den verschiedensten Themen, wie z.B. über die politische Lage in Zimbabwe. Praktikanten- und Workcamp-Stellen sowie Studien- und Begegnungsreisen werden vermittelt. „HaMuPa“ stellt sich als Ansprechpartner für Schulen zur Verfügung und wirkt bei der Erstellung einer Präsenzbibliothek in Harare mit. Auch für die Überlassung zweier gebrauchter Müllwagen der Stadt München, 20 neuer Nähmaschinen an das „Department of Social Housing“ in Harare und an verschiedenen Buchsammelaktionen für dortige öffentliche Bibliotheken Harare war es maßgeblich verantwortlich, bzw. beteiligt. Öffentliche Lesungen und Ausstellungen von Künstlern, aus München und Harare, wurden in beiden Städten organisiert. 2001 hat „HaMuPa“ bürgerschaftliche Initiativen beider Städte zusammen gebracht, wobei sich diese auf verschiedene Kooperationen im Planungs-, Rechts- und Verwaltungsbereich geeinigt haben. Diese Bemühungen werden 2002 fortgeführt (siehe 4.3.3.2). Des weiteren ist der Arbeitskreis dabei, unter Einbindung städtischer wie privater Münchener Stellen ein Kooperationsmodell für die beiden Umweltbildungscenter der beiden Städte zu entwickeln.[104]
In den letzten Jahren haben sich zahlreiche und erfolgreiche Institutionen und Initiativen in München entwickelt. Die bedeutendsten Aktionen und Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft in München sind:
- Die Eröffnung des "Eine Welt Hauses München“ im Juli 2001, wo inzwischen ca. 100 ausländische und entwicklungspolitische Gruppen arbeiten.
- Das Büro der Agenda 21 mit seinen vielfältigen Initiativen, z. B. im Bereich des fairen Handels (München Kaffee und Blumenkampagne) und der „Fair-Wertung“ (Sammlung von Altkleidern nach Kriterien von „Fair Wertung“ auf den städtischen Werkstoffhöfen). (siehe auch Anhang 1-3)
4.3.3.3 Workcamps – gemeinsam leben und arbeiten
Die „Zimbabwe Workcamp Association“ bietet mit dem „Nord Süd Forum e.V.“ jungen Menschen aus Deutschland und Zimbabwe die Chance, sich beim gemeinsamen Arbeiten an einem Projekt kennen zulernen. In ländlichen Gebieten arbeiten die Teilnehmer der Workcamps – unterstützt von der jeweiligen Dorfbevölkerung – an Brunnen, renovieren Klassenzimmer und Häuser, pflanzen Bäume oder heben Latrinen aus. Diese Workcamps sind auf die Dauer von drei Wochen begrenzt, was sich in der Vergangenheit als zu kurz erwiesen hat, da immer mehr Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen anfallen. Die meisten Teilnehmer sehen in dieser Erfahrung eine persönliche Bereicherung und haben neben der Arbeit auch viel Vergnügen. Die Workcamps werden überwiegend durch Spenden und über die Mitgliederbeiträge finanziert, weshalb sie nur begrenzt stattfinden können.[105]
4.3.3.4 Jugendaustausch
Einmal im Jahr fliegt eine Gruppe von zwölf Münchener Jugendlichen für drei Wochen nach Harare, wo sie bei einheimischen Familien leben. So soll erreicht werden, dass der Alltag vor Ort erfahren wird. Weiterhin stehen Ausflüge aufs Land und zu den Sehenswürdigkeiten Zimbabwes auf dem Programm. Umgekehrt verbringen dann die jugendlichen Gastgeber aus Zimbabwe drei Wochen bei den Münchener Familien. Diese direkte Konfrontation mit der jeweiligen sehr unterschiedlichen Lebenssituation soll zum einen zur kulturellen Verständigung beitragen, zum anderen die Münchener für die Lebenssituation der Zimbabwer sensibilisieren.
Der Austausch wird von der Katholischen Jugendstelle München- Giesing organisiert. Die Münchener Schüler leben in den Familien ihrer Austauschpartner, nicht nur in den nobleren Vierteln Harares. Dennoch ist die Situation nicht authentisch, da die Münchener die konkrete Armut nicht kennen lernen können. Abb.17
Zumindest wird ihnen ein bleibender Eindruck vermittelt, über ein Leben in einer „high density area“[106]. Auf der anderen Seite erleben die Austauschteilnehmer aus Harare den Münchener Lebensstandard. Während der Zeit in Deutschland sind zumeist auf die finanzielle Unterstützung der Kirche angewiesen.[107]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4.3.3.5 Schulpartnerschaften
Zwei Grundschulen aus beiden Städten stehen im Briefkontakt, erste Besuche haben bereits stattgefunden. Die Schulpartnerschaft sollte 2000 durch einen weiteren Lehreraustausch offiziell begründet werden. Jedoch kam diesem Zusammentreffen die politische Situation in Harare und Zimbabwe dazwischen. Ein Schüler- bzw. Lehreraustausch ist daher zur Zeit nicht möglich. Solange Reisen in die Partnerstadt also nicht möglich sind, wird der Kontakt zwischen einzelnen Schulen über Brieffreundschaften und E-Mail-Austausch aufrecht erhalten.[108] Aktuell liegt eine Anfrage der St. John High School aus Harare vor. Die Schüler sind zwischen 12 bis 18 Jahre alt und suchen Brieffreunde und Schüler zum Ideenaustausch für ihre diversen Schülerclubs.[109]
Erfolgreich war jedoch ein anderer Schüler-Lehreraustausch: im April 2000 verbrachten vier Lehrer der Prince Edward School Harare zwei Wochen in München, wobei ein fachliches Besuchsprogramm ebenso wie landeskundliche und kulturelle Veranstaltungen angeboten wurden. Der Gegenbesuch der Münchener konnte ebenfalls auf Grund der politischen Lage in Zimbabwe nicht absolviert werden.[110]
4.3.3.6 Gemeinsam gegen die Arbeitslosigkeit
Das Stadtjugendamt initiiert einen Austausch zwischen Projekten der berufsbezogenen Jugendhilfe in München und Harare. Nach der Beendigung und auch nach der Wiederaufnahme der offiziellen Städtepartnerschaft wurde das Vorhaben „Ausbildung und Qualifizierung berufsloser Jugendlicher“ durch das Nord-Süd-Forum geleitet. Durch zielgerichtete Maßnahmen sollen junge Menschen auf den Arbeitsmarkt qualifiziert vorbereitet werden. Teilnehmer in München sind z.B. das Damenschneiderateliers „La Silhouette“ für junge am Arbeitsmarkt chancenlose Frauen, der Betrieb „Junge Arbeit“ mit handwerklicher Qualifizierung und Ausbildung für Jugendliche, die entweder arbeitslos sind oder Sozialhilfe beziehen und die Handwerkerkooperative „Genuine Craftmanship Cooperative“ in Harare. Projektpartner in Harare sind die Ausbildungszentren und Kooperativen des städtischen Referats „Housing and Community Services“.
Durch die direkte Zusammenarbeit von Einrichtungen und Mitarbeitern an Projekten in Harare und in München sollen spezifische Rahmenbedingungen analysiert, gemeinsame Strategien der Jugendhilfe entwickelt und durch die unterschiedlichen Anforderungen die Mitarbeiter qualifiziert werden.[111] Drei Mitarbeiter der „Jungen Arbeit“ haben bereits in der Handlungskooperative in Harare mitgearbeitet. Der Gegenbesuch aus Harare fand wie geplant von März bis Juni 2000 statt. Zwei Mitarbeiter der Kooperative Genuine Craftmanship arbeiteten in der Jungen Arbeit mit. Sie lernten den Umgang mit neuen Maschinen und Materialien kennen und bekamen einen kleinen Einblick in die Bürotätigkeiten und die Kundenbetreuung der Schreinerei.[112]
Die Projekte wurden von der Stadt München mit jeweils 30 Prozent gefördert, jedoch werden weitere Finanzierungsmöglichkeiten für die Fortsetzung des Internetprojektes und des Fachkräfteaustausches gesucht.[113]
4.3.3.7 Die Sonnenfinsternis
Nachdem in München 2000 eine Sonnenfinsternis stattgefunden hatte und viele Münchener sich eine spezielle Sonnenfinsternisbrille angeschafft hatten, war danach die Frage, was man mit diesen nun machen sollte. So entstand die „Aktion Sofi-Brillen für Harare“. Begründer der Aktion waren der Bürgermeister Hep Monatzeder, die Stadtsparkasse München und der Bayerische Rundfunk. Die Münchener wurde aufgefordert ihre Brillen abzugeben, denn am 21. Juni 2001 fand die nächste Sonnenfinsternis über Südafrika und auch Harare statt.
Für die Stadt war die Sammelaktion nur mit einem minimalen Aufwand verbunden und es wurden zwei Ziele erreicht: Zum einen wird Müll recycelt und zum zweiten wird die Bevölkerung Harares vor den intensiven Sonnenstrahlen geschützt. Insgesamt wurden über 85.000 Brillen abgegeben. Nach dem Aussortieren der defekten und demolierten Brillen durch Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsamtes und von Freiwilligen blieben schließlich etwa 40.000 intakte Brillen übrig. Diese wurden vor dem Versenden nach Harare noch mit einer Gebrauchsanweisung versehen. Eine Neuanschaffung dieser Brillen hätte ca. 80.000 € gekostet.[114]
4.3.3.8 Brot statt Böller
Bei der Aktion „Brot statt Böller“ wird die Bevölkerung dazu aufgefordert, an Silvester kein Geld für Raketen und Knaller auszugeben und dieses stattdessen für nachhaltige Projekte zu spenden. Die Spendenaktion der Evangelischen Jugend München und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in der Region München geht zur Hälfte an das „Zambuko House“ („Haus des Übergangs“)[115] in Harare, welches seit 1982 Projekte für Straßenkinder finanziert und zur anderen Hälfte an das „Pangani Lutheran Children Centre“ in Nairobi (Kenia). Das Besondere dieser beiden Einrichtungen: Die Kinder bekommen nicht nur etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf, sondern erhalten eine persönliche Betreuung und eine Ausbildung.[116]
Das „Zambuko House“ befindet sich in einem Mittelklassevorort von Harare. Bis zu 15 ehemalige Straßenkinder leben dort gemeinsam mit einem Leiter in familienähnlichen Verhältnissen zusammen. Weitere fünf Mitarbeiter betreuen die 12 bis 17 Jahre alten Jungen und begleiten die angebotenen Projekte, wie Gartenbau, Hühnerzucht und Ausbildung in einer Metallwerkstatt. Es sollen ihnen grundlegende Fähigkeiten vermittelt werden, damit sie sich im späteren (Berufs-) Leben zurecht finden. In der Regel bleiben die Jungen ein Jahr in dem „Zambuko House“. In dieser kurzen Zeit sollen sie von dem Leben auf der Straße entwöhnt werden, sich wieder an ein sesshaftes und vor allem an das Zusammenleben mit anderen gewöhnen. In den Beratungen werden gemeinsam zukünftige Lebensperspektiven erarbeitet und auch die Rückkehr zu den Familien oder anderen Verwandten vorbereitet. Ein Teil der älteren Jugendlichen entscheidet sich auch für ein selbstständiges Leben nach der Zeit im „Zambuko House“.
Die meisten Jungen werden von verschiedenen Hilfsorganisationen an das „Zambuko House“ vermittelt. Das Haus ist immer ausgelastet, da es die einzige Einrichtung in Harare ist, die pädagogisch mit Jugendlichen arbeitet und nur sehr wenige Plätze zur Verfügung stehen. Weitere pädagogische Einrichtungen - auch für Mädchen – sind inzwischen geplant, es fehlt jedoch an den finanziellen Mitteln für derartige Erweiterungen. An dieser Stelle sind die Mitarbeiter von Misereor vor Ort gefragt, welche die Verwendung der Gelder vor Ort koordinieren.[117] Die beiden oben genannten Träger haben 2002 mit Misereor eine Projektpartnerschaft für das "Zambuko House" übernommen.[118]
4.3.3.9 Kommunale Kooperation
Die Münchener Stadtwerke haben gemeinsam mit ihren Partnern in Zimbabwe ein Konzept zur Sanierung der Wasserversorgung in Harare erarbeitet. Ein Techniker aus München wird die Arbeiten an den Wasserrohren begleiten. Zwei ausrangierte Müllpressfahrzeuge der bayerischen Landeshauptstadt leisten auf Harares Straßen gute Dienste. Münchener Know-how ist bei der Entwicklung eines neuen Systems der Müllentsorgung in Harare gefragt. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften aus München unterstützen eine Wohnbaukooperative in Harare mit 500.000 DM.[119]
4.3.3.10 Hilfe für sozial benachteiligte Kinder
Ein Projekt der Kirchengemeinde St. Peter im Stadtviertel Mbare - dem ältesten und am dichtesten besiedelten Stadtviertel Harares - wurde bisher von der Stadt München mit 45.000 DM unterstützt. Die Kirchengemeinde organisiert Nachbarschaftshilfe für Aids-Waisen und Kinder von schwer an Aids erkrankten Eltern.[120] Mit dem Projekt soll verhindert werden, dass die Kinder in ein Leben auf der Straße gedrängt werden, indem ihnen eine Grundausbildung ermöglicht wird. Sie sollen lernen eigenverantwortlich für ihre Zukunft zu sorgen, den Umgang mit Menschen nicht zu vergessen und sich Gruppenzwängen zu widersetzen, wenn diese zu kriminellen Aktivitäten führen.
Vor der Aufnahme, wird die Lebenssituation der einzelnen Kinder und deren familiärer Hintergrund analysiert, um überhaupt ein Urteil abgeben zu können, ob eine Betreuung innerhalb des Projektes erforderlich ist. Innerhalb der Betreuung wird auf jedes Kind individuell eingegangen. Bisher sind drei Kinder in einem Internat untergebracht worden, weil ihr soziales Umfeld zerrüttet ist. Die meisten Kinder besuchen wieder ihre alten Schulen, von denen sie fortgeschickt wurden, weil sie das Schulgeld nicht bezahlen konnten. Etwa 25 Kinder gehen in die eigene Grundschule St. Peter´s. Weitere vier Jugendliche gehen zur Abendschule in Mbare.
Insgesamt wird 80 Kindern eine Schulausbildung (Grund- und Sekundarschule) ermöglicht. Danach kann auch ein weiterführendes Studium oder eine Berufsausbildung in Baubranche, Elektrotechnik, Metallarbeit oder Büro, als Automechaniker und in der Computerbranche ermöglicht werden. Innerhalb der Betreuung wird darauf geachtet, welche Erfolge oder Misserfolge in der Schule gemacht werden, Rücksprachen mit den Leitern der Schule werden ständig abgehalten. Die notwendigen Schulbücher und Lehrmittel, Schulgelder und andere Gebühren werden durch die Einrichtung bereit gestellt, die wiederum über Spenden aus München finanziert wird. Der Kontakt zu den Familien soll weiterhin fortbestehen und auch verbessert werden.[121]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.18
4.3.3.11 Harare Munich Friendship Assoziation
Partner des „Münchener Arbeitskreises Städtepartnerschaft“ in Harare ist die „Harare Munich Friendship Association“ (HAMUFA). Sie entstand, um die Bürger Harares stärker in die Partnerschaft zwischen den beiden Städten einzubinden. HAMUFA versteht sich als Bindeglied zwischen vielfältigen Projekten und Organisationen in Harare, die mit München zusammenarbeiten. Für Besuche aus München kann der Verein Informationen über Harare und Kontakte in Harare vermittelt.[122]
5. Zusammenfassung
Um die Demokratisierung in Harare voranzutreiben wurden sämtliche offizielle Kontakte mit der nicht demokratisch legitimierten Stadtkommission weiterhin vermieden, die Opposition und die bürgerschaftliche Ebene dort unterstützt und durch Münchener Fachkompetenzen die Demokratisierung vorangetrieben.
Der Austausch zwischen den Stadtregierungen ist einerseits durch Münchener Wertvorstellungen und durch die Einbindung Deutschlands in andere Organisationen (z.B. Europäische Union, Agenda 21, Menschenrechtskonventionen, etc.) und andererseits durch das menschenverachtende und undemokratische Regime Zimbabwes und deren weltpolitische Einbindungen, auf offizieller Ebene nicht mehr möglich.
Über das Engagement regierungsunabhängiger Einrichtungen ist eine rege Partnerschafen entstanden, die zahlreiche und vor allem nachhaltige Projekte vorweisen kann.
Die in dieser Arbeit vorgestellten Aktivitäten und Projekte bilden eine geeignete Plattform für erfolgreiche kommunale Entwicklungszusammenarbeit. Jedoch werden weitere Anforderungen von der Stadt München erfüllt werden müssen, damit die sinn- und wirkungsvolle Arbeit weiter vertieft werden kann.
Die erneuerte Partnerschaft zwischen der Stadt München und der Stadt Harare ist stärker in der Bevölkerung zu verankern, in diesen Prozess sind die in München lebenden Menschen aus Entwicklungsländern zu involvieren. In diesem Rahmen ist es Aufgabe des Kulturreferates, in Zusammenarbeit mit Münchener Gruppen, verstärkt Mittel zugunsten von unbekannten Künstlern und Künstlerinnen aus den Ländern des Südens einzusetzen. Dadurch soll die politische und soziale Situation eingebunden und die originäre Kultur ihres Landes der Münchener Bevölkerung nahe gebracht werden. Das Münchener Kaufverhalten sollte zudem auf die sogenannten Trans-Fair-Produkte, Waren mit Sozialsiegel und für Holz, das nach den Kriterien der Nachhaltigkeit gewonnen wird, sensibilisiert werden.
Landeshauptstadt München
Direktorium - HA I/P
Telefon: 16-92562
Städtepartnerschaften
Bekanntgabe im Verwaltungs- und Personalausschuss
am 24.O5.2OOO
- öffentlich -
1. Vortrag des Referenten
Gemäß Beschluss des Verwaltungs- und Personalausschusses vom 21.6.1995 legt das Direktorium den Bericht 1999 über die Aktivitäten der Landeshauptstadt München mit ihren Partnerstädten vor. Die Aufstellung zeigt, dass auch 1999 eine ganze Reihe von Maßnahmen durchgeführt und finanziell unterstützt wurden:
Aufgelistet nach den sieben Partnerstädten Bordeaux, Cincinnati, Edinburgh, Harare, Kiew; Sapporo und Verona zeigt sich folgendes Bild:
Partnerstadt Bordeaux
Kulturreferat
April 1999: Informationsreise des Direktors der Bordelaiser Museen, Henri Claude Cousseau, nach München. Besuch von einschlägigen Einrichtungen und Künstlerateliers. Einladung eines Münchner Künstlers. zur Ausstellung im Museum CAPC in Bordeaux.
Oktober 1999: Teilnahme des Kulturreferats (Dr. Peter Pinnau) an dem 4-tägigen von der DRAC d'Aquitaine in Bordeaux organisierten Symposium zur Atelierförderung in Périgueux.
August bis Oktober 1999: Der Münchner Künstler Peter Neusser (Fotografie) ist ,,Artist in Residence“ in Abbadia/Hendaye ,auf Einladung der DRAC d'Aquitaine in Bordeaux.
Personal- und Organisationsreferat
Den Praktikumabschnitt Oktober bis Dezember 1999 des Studienganges 1997/2000 verbrachten Anwärterinnen und Anwärter des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes in Bordeaux.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
November 1999: Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung trafen in Bordeaux erste Maßnahmen zur Vorbereitung der für den 29. bis 31. Mai 2000 geplanten Reise einer Münchener Wirtschaftsdelegation nach Bordeaux.
Schul- und Kultusreferat
Austausch und Begegnung mit Bordeaux bewegten sich auch im Jahr 1999 auf dem, gewohnt hohen Niveau.
Für Münchener Schüler (19+2) wurde ein dreiwöchiger Ferienaufenthalt mit Sprachkurs (Partner: CIELA Alienor d'Aquitaine) organisiert; in 4 Gruppentreffen (darunter ein Wochenende im Schullandheim) wurde der Aufenthalt in der Partnerstadt vorbereitet.
Im Rahmen von Schulpartnerschaften (Heinrich-Heine-Gymnasium : Collège Alain Fournier; Käthe-Kollwitz-Gymnasium: CES Cheverus; Pestalozzi-Gymnasium: Lycée Camille Jullian) fanden Schüleraustauschreisen statt, an denen 117 Münchner und 115 Bordeleser Schülerinnen und Schüler teilnahmen.
Partnerstadt Cincinnati
Direktorium
Neben zahlreichen Einzelbesuchern und kleineren Besuchergruppen hielt sich im vergangenen Jahr auch eine mehr als 100 Personen umfassende offizielle Delegation der Partnerstadt Cincinnati in München auf. Die Delegation wurde geleitet von Frau Bürgermeisterin Roxanne QualIs und kam anlässlich des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums nach München. Neben einem großen Empfang im Alten Rathaus, bei dem Herr Oberbürgermeister Ude die langjährige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees von Cincinnati, Frau Ute Päpke, mit der in Silber e Medaille "München leuchtet - Den Freunden Münchens" in Silber ehrte, organisierte die Protokollabteilung im Direktorium, zusammen mit verschiedenen Referaten und Dienststellen, ein umfangreiches Fachprogramm in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Bauen, Universitäten u. a.
Baureferat
Zwei Floristinnen des Baureferates - Hauptabteilung Gartenbau präsentierten auf Einladung der Cincinnati Horticultural, Society ihre Blumensteckkunst auf der jährlichen Flower Show, 1999 vom 21.4. - 25.4., einer der wichtigsten Gartenausstellungen in Amerika. Die Floristinnen bauten, wie von der Flower Show gewünscht, einen typisch deutschen Blumenladen auf und zeigten neben der Blumensteckkunst auch bei uns übliche Topfpflanzen und Accessoires Baureferent Horst Haffner (in Vertretung des Oberbürgermeisters aus Anlass des 1 0-Jahres-Jubiläüms der Flower Show) und Hauptabteilungsleiter Helmut Ammerwaren ebenfalls vor Ort, um die bestehenden Kontakte zum Gartenamt Cincinnati zur Organisation der Flower Show zu vertiefen.
Personal- und Organisationsreferat
Im Bereich der Ausbildung leistete auf Empfehlung der Munich Sister City Association of Cincinnati ein Bürger aus Cincinnati im Mai und Juni 1999ein achtwöchiges Praktikum in der Stadtverwaltung München.
Den Praktikumabschnitt Oktober bis Dezember 1999 des Studienganges 1997/2000 verbrachten Anwärterinnen und Anwärter des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes in Cincinnati.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Zur Verfügungsstellung von Informationsmaterial über München an die Partnerschaftsbeauftragte von Cincinnati. Übernahme der Patenschaft für das Oktoberfest in Cincinnati, Ausstellung einer entsprechenden Urkunde.
Informationsgespräch und "Blick hinter die Kulissen" auf dem Münchner Oktoberfest für die Besucherdelegation aus Cincinnati anlässlich des Partnerschaftsjubiläums. Informationsbesuch und -gespräche auf der Messe München und dem ICM, vor allem für den Präsidenten und die Vizepräsidentin des Convention and Visitors Bureau aus Cincinnati. Im Rahmen des l0jährigen Partnerschaftsjubiläums besuchte eine große Delegation aus Cincinnati München. Daran nahmen unter anderem auch Vertreter von sieben Unternehmen und drei Wirtschaftsförderungsinstituten teil. Es wurden eine Präsentation im Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie; ein Gespräch mit der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, mit der Leitung des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Kontakte mit bayerischen Unternehmen und Besichtigungen organisiert.
Schul- und Kultusreferat
Die Beziehungen mit Cincinnati standen 1999 im Zeichen des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums Zur Festwoche im Herbst war eine dreiköpfige Delegation des HCESC (Hamilton County Educational Service Center) erschienen, die sich im Pädagogischen Institut und mehreren beruflichen Schulen informierte und Vorschläge für die erweiterte Zusammenarbeit (Austausch- von Führungskräften) unterbreitete. Am großen Empfang im Alten Rathaus für die Gesamtdelegation nahmen auch die Lehrer/innen und Schüler/innen der Ferienaustauschgruppen teil.
Auch im Rahmen der Schulpartnerschaft Käthe-Kollwitz-Gymnasium: Mariemont High School fand ein Austausch statt. Teilnehmer insgesamt: 56 Schüler, 1,6 Lehrer.
Partnerstadt Edinburgh
Direktorium
Einladung zum 2. Internationalen Jugend-Fußballturnier vom 26.7. - 1.8.1999 in Edinburgh.
Einladung zum Puma-Edinburgh-Marathonlauf am 26.9.1999 in Edinburgh.
Schul- und Kultusreferat
Als älteste Partnerstadt (1954), wobei der Schüleraustausch der eigentliche „Geburtshelfer“ war, liegen die Edinburgh-Kontakte dem Schul- und Kultusreferat besonders am Herzen. Leider wurde der Ferienaustausch von schottischer Seite für 1999 abgesagt, weil der im Rahmen der Kommunalreform verkleinerte Schulbezirk zu wenige Interessenten/innen hatte; trotzdem reiste eine 24köpfige Münchner Schülergruppe nach Edinburgh.
Auch die Schulpartnerschaften hatten eine stattliche Beteiligung (z.t. Musikaustausch) aufzuweisen; Louise-Schroeder-Gymnasium. (25 + 25), Theodolinden-Gymnasium (62 + 44), Abendschule, (16 + 16), Wilhelm-Busch-Realschule (25 + 25), Gymnasium Fürstenried West (8 + 8).
Krankenhaus München-Neuperlach
Das 1986 begonnene Personalaustauschprogramm mit Krankenhäusern in der Partnerstadt Edinburgh wurde weitergeführt.
Die Western General Hospitals Trust in Edinburgh und das Krankenhaus Neuperlach tauschen pro Jahr jeweils etwa 1-2 Mitarbeiter/innen aus. Jeder Teilnehmer/in wird für 2, Wochen in die Partnerstadt geschickt.
Partnerstadt Harare
Direktorium
1. Büro 3. Bürgermeister
22.3. und 22.7.1999:
Fortbildungsveranstaltung für städtische Mitarbeiter/innen, die Projekte im Rahmen der Städtepartnerschaft betreuen, zu folgenden Themen: Politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Zimbabwe, Grundsätze der Entwicklungszusammenarbeit, weitere Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und externe Fördermöglichkeiten, interkulturelle Kommunikation mit Zimbabwe. In Zusammenarbeit mit dem Personal- und Organisationsreferat.
6.5.1999:
Empfang des stellv. Leiters der Kommission der Stadt Harare, Herrn James Chitauro.
September 1999:
Aquirierung von Sachspenden (Deko-Material und Geschenkartikel.) für das Oktoberfest. Harare am 30. Oktober 1999 (Veranstalter: Zimbabwe-German Society, Deutsche Schule und Harare-Munich Friendship Association) und Verschickung nach Harare.
24. bis 31.10.1999:
Während einer Reise in Zimbabwe Kontakte mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung Harare, mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, mit in Harare ansässigen deutschen Entwicklungsorganisationen und Stiftungen, mit Umweltorganisationen und bürgerschaftlichen Gruppierungen zur Besprechung von Kooperationsmöglichkeiten; Besuch des Oktoberfestes in Harare, Überbringung, des Grußwortes des Münchner Oberbürgermeisters.
24.11.1999:
Öffentliche Diskussionsveranstaltung ,,München - Harare. Unsere Partnerschaft in der Krise mit Bürgermeister Hep Monatzeder, Dr. Stefan Meier (Stiftung Wissenschaft und Politik), Catherine Canhema-Lesche (Journalistin aus Harare), Bettina Blank (Mitbegründerin der Harare-Munich Friendship Association). In Zusammenarbeit.mit dem Nord-Süd-Forum München e.V., Arbeitskreis Afrika/Städtepartnerschaft Harare.
Laufend:
- Beschaffung und Auswertung von Informationen über die politische, wirtschaftliche und soziale Lage in Harare.
- Beratung von Mitarbeitern/innen der Referate bei Partnerschaftsprojekte,
- Begleitung der Aktivitäten des Arbeitskreises Afrika Städtepartnerschaft Harare im. Nord-Süd-Forum München e.V. wo bürgerschaftliche Aktivitäten der Städtepartnerschaft koordiniert werden.
- Beantwortung von Anfragen und Versendung von Info-Material an Interessierte zu Themen, wie: Unterrichtsmaterial über die Städtepartnerschaft, Tourismus in Zimbabwe, Arbeits- und in Harare, Spenden-Projekte in Harare, Möglichkeiten zur Mitwirkung
- Nicht als Aktivität des Büros 3. Bürgermeister, aber dennoch erwähnt werden soll die Existenz von "München für Harare e.V." ein privater Verein, gegründet durch Stadträte aller Fraktionen und den 3. Bürgermeister, der im Jahr 1999 bei der Münchner Bevölkerung Spenden in Höhe von ca. 26.000 DM gesammelt hat für Kinder- und Jugendprojekte in Harare.
2. Protokollabteilung
25.2.1999:
Empfang für eine Marimba-Gruppe aus Harare.
6.5.1999:
Besuch von Herrn James Chitauro, stellv. Leiter der. Kommission der Stadt Harare. Herr Chitauro erhielt Informationen zu dem. Thema "Datenverarbeitung bei der Stadtverwaltung Harare", gegeben vom Amt für Informations- und Datenverarbeitung.
24.8. 1999:
Empfang für eine Jugendgruppe aus Harare im Rahmen des internationalen Schüleraustausches mit der Kath. Jugendstelle Giesing.
Bereitstellung von Informationsmaterial für an der Städtepartnerschaft interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Kulturreferat
August 1999:
Der München-Stand auf der "Simbabwe international Book Fair" in Harare wurde unter Beteiligung von Münchner Verlagen zum Thema Kinderbücher veranstaltet.
Gemeinsam mit dem. "Simbabwe Book Development Council" hat München zum ersten Mal in der Geschichte der „Bock Fair" ein sehr frequentiertes "Children's- Painting Tent" ein Kindermal-Zelt aufstellen lassen, in dem die Münchner Kinderbuchillustratorin Rita Mühlbauer-Workshops für Kinder und Lehrer anbot.
Ebenfalls im August reiste der New Yorker Künstler Jerry Zeniuk, Professor für Malerei an der
Münchner Akademie der Künste auf Einladung des Kulturreferats und der Galerie Delta in Ha- rare zu zwei je achttägigen Workshops mit jungen simbabwischen Malern nach Harare. Die Workshops die Professor Zeniuk ohne Honorar durchführte können als Vorbereitung einer Ausstellung in der Rathausgalerie in München im September/Oktober 2000 gelten
Schul- und Kultusreferat
Bisher besteht eine Schulpartnerschaft (VS Weilerstraße: Hatcliffe Primary School); ein kleiner" Schüleraustausch kam dadurch zustande; dass die Hatcliff Marimba Gruppe (7 + 2) zum Simbabwe-Stand auf der CBR-Messe eingeladen war und natürlich auch die Partnerschule besuchte.
Zur Vorbereitung weiterer Kontakte reiste eine 16köpfige Lehrergruppe in den Osterferien nach Harare, wo sie ein dichtes Fachprogramm absolvierte.
Sozialreferat
Hilfe für Landarbeiterfamilien Glen Forest-Zentrum: Über Misereor wurde das Zentrum Glen Forest gefördert. Es liegt am Stadtrand von Harare, zwischen Stadtgebiet und Farmland. Im Einzugsbereich des Zentrums leben isoliert Farmarbeiterfamilien. Ca. 40 % der Männer haben nur saisonal bedingt Arbeit; von den- Frauen finden rund 80 % nie eine Anstellung. Es gelingt ihnen höchstens, über die Erntezeit bei den Farmern unterzukommen. In der Nähe des Zentrums ist ein Slum entstanden. Viele Familien drängen sich hier unter-prekären hygienischen Bedingungen auf engstem- Raum in zusammengestückelten Hütten ohne jegliche Wasser- und Elektrizitätsversorgung. Mindestens 60 % der Landarbeiterkinder leiden an Mangelernährung mit all ihren Folgeerscheinungen. Besonders benachteiligt sind die Mädchen und Frauen dieser Region. Nicht nur, dass sie kaum Arbeit finden, sie erhalten auch höchst selten eine Schulbildung im formalen Bildungswesen. Wenn eine Familie überhaupt das Geld für Schulgebühren aufbringen kann, werden zuerst die Söhne in die Schule geschickt. Daher kann die Mehrzahl der Mädchen und Frauen weder lesen noch schreiben. Meist werden sie schon in jungen Jahren verheiratet und sind dann innerhalb kurzer Zeit mit AIDS infiziert. Aus dieser Problemlage heraus hat das Zentrum Glen Forest unter der Leitung von Frau Elisabeth Marowa sein Programm entwickelt. Neben dem Kindergarten bietet es ~Kurse für Jugendliche und Erwachsene an in den Bereichen
- Alphabetisierung
- Begleitung bis zu Schulabschlüssen
- Handwerkliche Ausbildung
Darüber hinaus nimmt das Zentrum auch Beratungstätigkeiten wahr, z.b. bei Familienproblemen, Kindesmissbrauch und AIDS. Regelmäßig treffen sich in Glen Forest Frauengruppen, die diese Themen diskutieren, aber sich auch mit den Rechten von Frauen auseinandersetzen. In Näh-, Strick- und Häkelkursen erlernen sie die Herstellung von Kleidungsstücken.
Internetprojekt für Jugendliche:
Das 1998 begonnene Internetprojekt für Jugendliche zwischen Harare und München wurde fortgesetzt. Neben einem zeitlich begrenzten Projekt mit einer Klasse des Luisengymnasiums gab es beim Verein Kontrapunkt eV. eine kontinuierliche Gruppe von Jugendlichen. Auch in Harare gab es eine solche Gruppe. Diese Gruppe gab bildungsbenachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit, den Umgang mit Computer und Internet zu erlernen. Neben e-mail-Kontakten wurde gechattet, was allen Beteiligten besonders großen Spaß machte. Eine wichtige Erfahrung des Projektes war, dass die kulturellen Unterschiede und die große räumliche Entfernung bei der Unterhaltung per Chat eine untergeordnete Rolle spielten. Ob Fußball oder Musik, es gab genügend gemeinsame Themen. Das Projekt wurde durch die Gestaltung, von Webseiten abgeschlossen, auf denen eine Auswahl von Themen aus der Projektzeit ins Internet gestellt wurden. Diese können unter www.kontrapunkt.musin.de angeschaut werden.
Beginn eines Austausches zwischen dem Münchner Beschäftigungsprojekt Junge Arbeit und der Kooperative Genuine Craftmanship in Harare, (Mbare):
Unterstützung erhält die Kooperative durch das Department of Housing and community Services, Social services Division. Das Projekt findet in Kooperation mit der Carl Duisberg Gesellschaft statt. Von August bis Dezember 1999 haben ein Schreiner und ein Metallarbeiter aus dem Münchner Beschäftigungsprojekt sowie ein Student der Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing in der Kooperative mitgearbeitet. Ziele waren dabei, die simbabwische Arbeits- und Lebenssituation kennenzulernen sowie die Unterstützung der Kooperative durch fachliches Know-how. Als neue Produkte der Kooperative würden Tischtennisplatten und Basketballkörbe gefertigt. Neben der Zusammenarbeit in der Produktion wurde die Betriebsorganisation weiter entwickelt.
Von März bis Juli 2000 werden zwei Kollegen der Kooperative im Projekt der Jungen Arbeit in München qualifiziert.
Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich aus Mitteln der Carl Duisberg Gesellschaft. Ein kleinerer Betrag für Material und Werkzeug wurde aus dem städtischen Sozialetat bereitgestellt.
Mitarbeit im Verein München für Harare:
Die Beauftragte für internationalen Austausch des Stadtjugendamtes arbeitet in verschiedenen Aktivitäten des Vereins mit. Dazu gehörte die Konzeption einer Ausstellung zur Städtepartnerschaft und zur Arbeit des Vereins sowie die Organisation eines Verkaufsstandes während der Weihnachtszeit am Karlsplatz zu Gunsten eines vom Verein München für Harare e.V. unterstützten Projektes in Harare. Dabei wurden u.a. Waren von Kooperativen der Mbare Art Development Association, eines Zusammenschlusses von kleinen Handwerkskooperativen in Mbare verkauft.
Städt. Krankenhaus München-Schwabing
Aus Anlass sein es 90. Geburtstages hat sich das Krankenhaus München-Schwabing bereiterklärt, eine Partnerschaft mit einem Krankenhaus in Harare aufzubauen. Eine solche Partnerschaft soll anstelle bislang vielfältiger punktueller Unterstützungsaktivitäten treten. Bislang war es jedoch nicht möglich, konkrete Ansprechpartner vor Ort zu finden. Dank entsprechender Bemühungen des Büros des 3. Bürgermeisters besteht nunmehr Hoffnung, alsbald in direkte Kontakte mit Ansprechpartnern in Harare eintreten zu können.
Partnerstadt Kiew
Direktorium
Vom 25.4. bis 2.5.1999 hielt sich eine Delegation von Fachleuten aus Kiew in München auf, um sich über das System der kommunalen Selbstverwaltung zu informieren.
Vom 2.5. bis 8.5.1999 hielt sich eine Delegation von Fachleuten aus Kiew in München auf, um die IFAT 99 zu besuchen und sich bei den zuständigen städtischen Stelle über Abfall- und Abwasserbeseitigung sowie Straßenunterhalt und Straßenreinigung zu informieren.
Vom 26.6. bis 4.7.1999 besuchten der stellv. Vorsitzende des Ausschusses für Städtebau und Grundstückspolitik der Stadt Kiew und eine Mitarbeiterin München, um sich beim Kommunalreferat über das hiesige System der Grundstücksverwaltung und -verwertung zu informieren.
Besuch des stellv. Oberbürgermeisters von Kiew, Herrn Poschewanow, am 5.11.1999 bei Herrn Bürgermeister Monatzeder.
Vom 6. bis 10.12:1999 hielt sich eine Delegation von Fachleuten aus Kiew in München sich auf den Gebieten Denkmalschutz, Kultur und Pädagogik zu informieren.
Beteiligung in Höhe von 5.000 DM an einer Lieferung von medizinischen Instrumenten den Ukrainischen Pfadfinderbund in Deutschland e.V. für die Kinderonkologie in Kiew.
Baureferat
Seitens der Stadtentwässerungswerke München wurde am 4.5.1999 eine Fachdelegation aus Kiew betreut. Besichtigt wurden der Nordwest-Sammelkanal in Feldmoching, das Regenrückhaltebecken an der Schenkendorfstraße, der Fremdeneingang in der Ungererstraße sowie das
Klärwerk Gut Großlappen mit der Klärschlammverbrennungsanlage.
Kulturreferat
Die vom Verein "Ukraina" der Exilukrainer in München organisierte Ausstellung "Ukrainische zeitgenössische Kunst" im Forum der Technik unter der Schirmherrschaft des Münchner Oberbürgermeisters und des ukrainischen Botschafters wurde vom Kulturreferatunterstützt. Am Rande der Kulturwoche traf der Kulturreferent mit dem Leiter des Kulturamtes Kiew, dem Wirtschaftsreferenten und dem ukrainischen Generalkonsul in München zusammen.
Im Dezember 1999 fuhr die Münchner Kuratorin Inge Lindemann mit Prof. Jerry Zeniuk von der Akademie der Bildenden Künste nach Kiew. Unter anderem erf6rschten sie im Auftrag des Kulturreferats die dortige Kunstszene. Ihr Bericht wird zur Grundlage der künftigen Austauschprogramme gemacht.
In der Villa Waldberta war die Schriftstellerin Oksana Zabushko aus Kiew Stipendiatin.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Präsentation des Handbuchs betreffend strategische Stadtentwicklungsplanung zum Abschluss des TACIS-Projektes (Unterstützung Kiews im Bereich der städtischen Planung und Wirtschaftsentwicklung) in Kiew.
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Am 8.12.1999 informierte sich eine Delegation aus Kiew über den ,,Denkmalschutz innerhalb der Rahmenbedingungen einer modernen Stadtentwicklung“.
Schul- und Kultusreferat
Mit Kiew unterhält das Berufliche Schulwesen besonders enge Kontakte. So fanden Austauschfahrten der BS Kfz-Technik (8 + 2) und der BS für Industriemechanik (10 + 2) zu den jeweiligen Partnerschulen statt. Außerdem war am 23.11.1999 der Leiter der Berufsschulabteilung in Kiew, Herr Victor Tschagin, mit 2 Schulleitern zu Besuch und wurde im Rathaus von der Stadtschulrätin empfangen.
Bei den allgemeinbildenden Schulen wurden Austauschmaßnahmen vom Lion-FeuchtwangerGymnasium (13 + 2 und 15 + 2) vom Luisengymnasium (18 + 3 und 13 +3) und von der Willy-Brandt-Gesamtschule (12 + 2) durchgeführt.
An der jährlichen Fortbildungsmaßnahme für Kiewer Deutschlehrer nahmen 10 Kolleginnen teil..
Auch der vom Schulreferat getragene private Verein ,,Hilfe für Kiew" setzte seine Sammeltätigkeit und Spendenwerbung fort. In der Schule Nr. 40 konnte ein Deutsch-Musterkabinett eingerichtet werden. Es wurden Mittel in Höhe von 25.000 DM aufgebracht.
Schließlich betreute das Schul- und Kultusreferat den stellv. Kiewer Oberbürgermeister, Herr
Anatoli Tymtschik, der früher Schulreferent war, für einen ,,Schultag" bei seinem Besuch in
München.
Sozialreferat
Finanzierungshilfe für ein Beschäftigungsprojekt im Swjatoschinskij-Internat:
Das Swjatoschinskij-Internat untersteht der Stadtadministration Kiew und beherbergt ca. 750 psychisch kranke und geistig behinderte Frauen im Alter von 18 bis 95 Jahren; Davon sind etwa 325 Personen Pflegefälle.
Die Betreuung der Frauen besteht neben der Grundversorgung mit Nahrung und Kleidung ausschließlich aus einermedizinischen Betreuung mit Medikamenten. Seit Juni 1997 arbeitet erstmals als Modellprojekt eine Werkstattgruppe mit 20 Frauen, die von zwei Mitarbeiterinnen der Deutsch-Lutherischen Katharinengemeinde Kiew geleitet wird: Initiiert, begleitet und finanziert wurde und wird das Projekt von dem Pommerschen Diakonieverein Züssow.
Die fast zweijährige Ernährung aus dem ersten Projekt zeigte, dass ein strukturierter Tagesablauf mit Beschäftigungsangeboten, und aktivierender Betreuung die Lebensqualität der behinderten Frauen positiv verändert und ihrem Dasein mehr Sinn und Lebensfreude gibt. Träger des Projektes ist der Kiew-Ausschuss des evang.-lutherischen Dekanates München in Kooperation mit
- der Deutschen Lutherischen Katharinengemeinde in Kiew
- dem Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA) in München
- dem Pommerschen Diakonieverein in Züssow.
An der Finanzierung sind beteiligt
- das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung
- das Sozialreferat der Landeshauptstadt München
- das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA) in München
- Spender und ehrenamtliche Helfer über den Kiew-Ausschuss des Dekanates München.
Partnerstadt Sapporo
Direktorium
Organisation eines Tagesprogramms für die Umweltkommission aus Sapporo am 23.4.1999.
Das Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks hat in der Zeit vom 19. - 31.3.1999 eine Japanreise unternommen. Während der Reise war das Orchester 3 Tage in Sapporo, wobei auch ein Film über die Stadt gedreht wurde.
München-Besuch einer kleinen Gruppe der Stadtverwaltung Sapporo - Gleichstellungsstelle in der Zeit vom 25. - 26.10.1999. Besichtigung einer Kindertagesstätte und des Pädagogischen Institutes; Informationen über Mutterschutz, Erziehungsurlaub, Dienstbefreiung, Gleichstellung usw. durch die Frauengleichstellungsstelle und das Personal- und Organisationsreferat. Ein Mitarbeiter des Referates für Arbeit und Wirtschaft hat im Rahmen des ,,Local Govemment Officials Training Program in Japan" in der Zeit vom 2.7. bis 30.11.1999 ein Praktikum in Sapporo absolviert (siehe auch Referat für Arbeit und Wirtschaft).
Baureferat
Das Baureferat - Hauptabteilung Gartenbau verfügt über enge Kontakte zur Stadt Sapporo, der dortigen international Communication Plaza, dem Umweltamt, der Umweltkommission der Stadt Sapporo und dem Gartenamt. Der Kontakt zum Gartenamt Sapporo ist besonders eng, es besteht ein ständiger Erfahrungsaustausch. Der Direktor des Yurigahara-Parks übermittelte Fotos, die die gute Entwicklung des ,,Münchner Gartens“ in Sapporo, der 1997 von der Hauptabteilung Gartenbau komplett überarbeitet wurde, dokumentieren.
Die Hauptabteilung Gartenbau schickte 4 Informationstafeln mit Fotos zum Grün in München nach Sapporo, die dort in einem Pavillon im Münchner Garten als feste Ausstellung montiert sind und die bereits 8 vorhandenen Tafeln ergänzen.
Vom.22.4 bis 24.4.1999. betreute die Hauptabteilung Gartenbau zehn Mitglieder der Umweltkommission. aus Sapporo. Die Delegation wurde - in Zusammenarbeit mit dem Baureferat -Hauptabteilung Hochbau, dem Verein Urbanes Wohnen e.V., dem Schulreferat, dem Referat für Gesundheit und Umwelt und dem Amt für Abfallwirtschaft über folgende Themen informiert:
Biotopkartierung, -verbund, -entwicklung; Bürgerbeteiligung im Planungsprozess; Verbot von Einweggeschirr bei Festen. Die Delegation wurde am 23.4.1999. von Bürgermeister Monatzeder empfangen (siehe auch Referat für Gesundheit und Umwelt).
Referat für Arbeit und Wirtschaft
6 Monate Trainingsprogramm für einen Mitarbeiter des Referates in der Stadtverwaltung Sapporo, dort Vorträge über München, insbesondere Tourismussektor und das Projekt Ökoprofit (siehe auch Direktorium).
Die München-Ausstellung auf dem Messegelände in Sapporo wurde abgewickelt. Nymphenburgporzellan transportiert seine Ausstellungsstücke in eigener Regie nach München, alles andere geht nach Absprache mit den Münchner Unternehmen in das Eigentum der Stadt Sapporo über.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Fortführung der bereits 1998 eingeleiteten Aktivitäten zur Stadtbiotopkartierung:
Frau Birgit Bianca Fürst, Coordinat6r for International Relations, Sapporo International Communication Plaza Foundation, koordinierte die Kontakte und leitete ein Delegation aus Sapporo, die im Rahmen einer Studienreise in Deutschland am 22.4.1999 in München empfang en wurde. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung beim Baureferat - Hauptabteilung Gartenbau fanden Vorträge zu den Themen Biotop- und Artenschutz und Vernetzung .naturnaher Flächen statt. Vor Ort wurden an der Isar Flussbiotope vorgestellt und der Isar-Plan erläutert (siehe auch Baureferat). Der Wunsch nach einer weiteren Intensivierung des Kontaktes zwischen München und Sapporo und eines regelmäßigen Austausches zum Thema Biotopkartierung und Biotopschutz sowie in Umweltfragen allgemein wurde nochmals ausdrücklich unterstrichen.
Schul- und Kultusreferat
Die bestehenden 4 Schulpartnerschaften (Korrespondenz), zu denen im vergangenen Jahr
noch die Partnerschaft BOS Wirtschaft: Sapporo School of the Arts getreten war, wurden fortgesetzt.
Partnerstadt Verona
Direktorium
Kontaktaufnahme mit Verona am 8.4.1999 wegen einer Aufführung des Münchner Projektes „Westend-Opera“ in Verona.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Für das geplante Solare Nahwärmeprojekt am Ackermannbogen hat die Münchner Energie Agentur in Abstimmung mit dem Planungsreferat, dem Referat für Gesundheit und Umwelt, den Stadtwerken München und der ZAE eine Funktion als Projektentwickler für ein Betreiberkonzept übernommen. Hierzu hat die Münchner Energie-Agentur im, Jahr 1999 mit der Energie-Agentur Verona und gemeinsam mit der Stadtkämmerei der Landeshauptstadt München und der Stadt Verona bei der Europäischen Union einen Antrag auf Förderung des Solaren Nahwärmeprojektes am Ackermannbogen eingereicht
Schul- und Kultusreferat
Wie jedes Jähr ist die erste Ferienaustauschaktion die Osterfahrt nach Verona (Gegen Besuch im Juni, insgesamt, 41 Schüler/innen und 4 Lehrer). Einen Schulpartnerschaftsaustausch veranstalteten die Grundschule an der Königswieserstraße und die Scuola elementare Roden (24+ 2 und 30+2).
Patenschaft Vociosca
Im März 1999 hat der Münchner Stadtrat beschlossen, die Patenschaft für die bosnische Gemeinde Vogosca zu ,übernehmen.
Der Bericht des Sozialreferates - Flüchtlingsamt ist als Anlage zu dieser Bekanntgabe beigefügt.
Mitteleinsatz 1999
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Verwaltungsbeirat des Direktoriums - HA I/P, Herr Stadtrat Dr. Ulrich Echtler, hat Abdruck dies er Vorlage erhalten.
Patenschaft Vogosca
Im März 1999 hat der Münchner Stadtrat beschlossen, die Patenschaft für die bosnische Gemeinde Vogosca zu übernehmen. Drei Jahre lang soll die Gemeinde in sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen unterstützt werden. Mit diesem Projekt setzt München die sehr erfolgreiche Politik der humanen Rückführung bosnischer Flüchtlinge fort. Durch die Unterstützung des Wiederaufbaus in Bosnien wird ein Beitrag zur nachhaltigen Existenzsicherung der zurückgekehrten Flüchtlinge geleistet.
Voqosca
Die Gemeinde Vogosca liegt im Kanton Sarajevo. Sie grenzt im Nordwesten unmittelbar an das Stadtgebiet Sarajevos an. Vor dem Krieg hatte Vogosca rund 25.000 Einwohner, derzeit leben dort 20.000 Menschen, unter ihnen auch 7.000 Vertriebene aus Gemeinden, die während des Krieges ,,ethnisch gesäubert" wurden und in die eine Rückkehr zur Zeit nicht möglich ist. Über 7.000 ehemalige Bewohner der Gemeinde Vogosca leben zur Zeit in anderen Landesteilen oder im europäischen Ausland und haben Anträge auf Rückkehr und auf die Rückgabe ihrer Wohnungen und Häuser gestellt. Viele der im Krieg beschädigten und zerstörten Häuser wurden, inzwischen wiederaufgebaut, es ist jedoch immer noch zu wenig Wohnraum vorhanden. In einigen Ortsteilen ist ein Wiederaufbau wegen noch vorhandener Minen bisher nicht möglich.
Vogosca hatte vor dem Krieg als Industriestandort eine hohe Bedeutung für das ehemalige Jugoslawien. Einer der Hauptarbeitgeber war das Volkswagenwerk. Der Krieg hatte auf die Arbeitsmarktsituation in Vogosca verheerende Auswirkungen. Sämtliche Produktionsanlagen der großen Konzerne sind nahezu vollständig zerstört und wurden bis heute nur zu einem geringen Teil wieder in Betrieb genommen. Die Infrastruktur in Vogosca- Straßennetz, Wasser- und Stromversorgung, Müllentsorgung - ist zum großen Teil wiederhergestellt. Die medizinische Grundversorgung ist weitgehend gesichert. Alle Institutionen der Gemeinde sind jedoch auf Hilfe, angewiesen, um das Vorkriegsniveau wieder erreichen zu können.
Bestandsaufnahme
Im Frühjahr 1999 reisten zwei Mitarbeiter des Flüchtlingsamtes nach Vogosca, um vor Ort den konkreten Hilfsbedarf festzustellen und mit Vertretern der Gemeinde das Projekt zu besprechen. Hilfe wird in folgenden ~Bereichen benötigt:
Stadtverwaltung
Beratung durch Fachkräfte der Münchner Verwaltung in Bezug auf Effizienz, Kundenfreundlichkeit und kommunale Selbstverwaltung, Büromöbel, vernetzbare Computer
Kultur
Bücher für Gemeindebibliothek, Ausstattung für örtliche Rundfunk- und Fernsehstation, Kinogeräte, Musikinstrumente, Stoffe für Kostüme, Malutensilien
Medizin
Medikamentenspenden Telefonanlage, Sanitätsfahrzeug; Computer Sterilisator, Digitale Waage, Blutdruckmessgerät, Diabetestester
Schulen/Kindergarten
Kontakt/Partnerschaften mit Münchner Schulen, Einrichtungen für Klassenzimmer, Werkräume und Sporthallen, Overheadprojektoren, Videoanlage, Radio-Cassettengerät, Sportgeräte, Schulmaterial, Sprachlabor, Computer, Spielzeug
Sport
Ausrüstungen und Bekleidung für Balisportarten und Leichtathletik, Hochsprunganlage, Skier, Kegelbahn, Austausch mit Münchner Sportvereinen, Begegnungsspiele, Trainingsmöglichkeiten in Mönchen für talentierte Jugendliche
Rotes Kreuz, Selbsthilfegruppen der Rentner, Hinterbliebenen und Invaliden
Büromöbel, Computer, Telefone, Tischrechner, Staubsauger, Prothesen und Silikonstrümpfe für Kriegsinvaliden, Kleinbus zur Personenbeförderung, Werkzeuge, Landwirtschafts- und Gartengeräte, Hygieneartikel für alte Menschen, Lebensmittel, gebrauchte Bekleidung und Fahrräder für Selbsthilfeprojekt, Kontakte zu entsprechenden Vereinen in München
Wirtschaft
Kontakte zu Münchner Firmen zwecks Investitionen und Kooperation, Möglichkeit der Messe Präsentation in München
Hilfe für die Gemeindeverwaltung
Mit dem Bürgermeister von Vogosca wurde vereinbart, dass Fachkräfte aus der Münchner Verwaltung die Gemeinde in Verwaltungsangelegenheiten beraten. Das Projekt soll im Februar 2000 starten und wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung bezuschusst. Es wurden Büroarbeitsplätze, Warteraumausstattungen und Büromaterial nach Vogosca transportiert.
Spendenaktionen und Hilfstransporte
- Bereits vor dem offiziellen Bestehen der Patenschaft im Oktober 1998 initiierte das Flüchtlingsamt in Zusammenarbeit mit einigen Münchner Gymnasien und der Zeitschrift ,,Eltern“ eine große Spendensammlung für Kinder in Sarajevo und Vogosca. Kurz vor Weihnachten brachten zwei große LKW Bekleidung, Sportartikel, Spielzeug und Schulbedarf nach Bosnien, die Spend wurden an drei Schulen und einem Kindergarten an die Familien verteilt.
- Eine Grundschule in Markt Schwaben und eine Kirchengemeinde in Trudering spendeten Geld, mit dem im Herbst 99 die Turnhalle einer im Krieg schwer beschädigten Schule renoviert werden konnte.
- Zahlreiche Münchner Schulen und Kindergärten spendeten gebrauchtes Mobiliar Sportgeräte und Spielzeug für Vogosca, so dass bereits nahezu der gesamte Bedarf dieser Einrichtungen abgedeckt werden konnte.
- Während des Kosovokrieges spendeten viele Münchner Bekleidung. Ein Teil der Spenden kam den 1.500 Kosovo-Flüchtlingen zugute, die in Vogosca vorübergehend Aufnahme gefunden hatten.
- Die Sportgeräte-Vertriebsfirma ,,Höno-Sportmed" spendete 10 Fitnessgeräte, für den Sportclub Vogosca.
- Das Flüchtlingsamt und ,,Sport-Bittl“ veranstalteten im November 99 eine Sammelaktion für gebrauchte Ski und Wintersportgeräte. Über 300 Paar Ski, zahlreiche Skischuhe, Schlittschuhe, und Schlitten wurden dem Skiclub Vogosca und den Schulen der Gemeinde gespendet.
Im Jahr 1999 fänden insgesamt 6 Hilfstransporte von München nach Vogosca statt. Die Kosten in Höhe von 21.000 DM wurden aus dem Haushalt des Flüchtlingsamtes beglichen.
Besuch einer Delegation aus Vogosca in München
Vom 29.11 bis 2.12.99 besuchte eine Delegation aus Vogosca unter. Leitung von Bürgermeister Muhamed Kozadra die bayerische Landeshauptstadt Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert und Bürgermeister Hep Monatzeder empfingen die Gäste aus Bosnien und informierten sich ausführlich über die Situation und die Probleme in der Gemeinde nach dem Krieg.
Bürgermeister Kozadra und zwei seiner engsten Mitarbeiter besichtigten unter anderem das Rathaus, das Flüchtlingsamt und das Amt für Abfällwirtschaft und führten Gespräche mit Vertretern der Münchner Wirtschaft über zukünftige Möglichkeiten der Kooperation und Investition im Raum Sarajevo und Vogosca. Bei einem Treffen im Münchner Postsportverein wurden für das kommende Jahr Freundschaftsspiele für Jugendmannschaften in Vogosca. und München vereinbart zugesagt wurde auch Hilfe bei der Förderung von Nachwuchssportlern und Sachspenden aus dem Sportbereich.
Bürgermeister Kozadra dankte den Münchner Schulen, Vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern für die bisher geleistete Hilfe, und für die Unterstützung beim Wiederaufbau. Im kommenden Frühjahr ist ein Gegenbesuch in Vogosca geplant.
Die Unterbringungs- und Bewirtungskosten in Höhe von 4.000 DM wurden vorn Direktorium übernommen.
Landeshauptstadt München
Direktorium - HA I/P
Telefon: 16-92562
Städtepartnerschaften
Bekanntgabe im Verwaltungs- und Personalausschuss am 16.05.2001
-öffentliche Sitzung -
1. Vortrag des Referenten
Gemäß Beschluss des Verwaltungs- und Personalausschusses vom 21.6.1995 legt das Direktorium den Bericht 2000 über die Aktivitäten der Landeshauptstadt München mit ihren Partnerstädten vor. Die Aufstellung zeigt, dass auch 2000 eine ganze Reihe von Maßnahmen durchgeführt und finanziell unterstützt worden sind. Aufgelistet nach den sieben Partnerstädten Bordeaux, Cincinnati, Edinburgh, Harare, Kiew, Sapporo und Verona zeigt sich folgendes Bild:
Partnerstadt Bordeaux
Direktorium
Anlässlich eines gemeinsamen Konzerts des Deutsch-Französischen Chores München und des Ensembles Martenot aus Bordeaux fand im Rathaus ein Empfang statt.
Kulturreferat
Die Capella Monacensis trat mit einem Zuschuss ,des Kulturreferates im Rahmen der ,,Bayerischen Kultur- und Wirtschaftstage" in Bordeaux auf.
Im Austauschprogramm mit der DRAC d' Aquitaine in Bordeaux wurde der Fotograf Didier Sorbé in die Villa Waldberta eingeladen. Seine Arbeit über die Isar wurde gemeinsam mit den in Bordeaux entstandenen Arbeiten des Münchner Fotografen Peter Neusser in der Ausstellung Trigon (Institut Francais und Villa Waldberta) gezeigt.
Zur Vorbereitung eines Kolloquiums in Blanquefort/Bordeaux über ,,Literatur verlegen in Europa" reiste die partnerschaftsbeauftragte des Kulturreferates Verena Nolte im November 2000 nach Bordeaux. Das Kolloquium wird am 28. Mai 2001 in Bordeaux abgehalten.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Im Rahmen der bayerisch/französischen Wirtschafts- und Kulturtage ,,Rendez-vous avec la Bavière" besuchte eine Münchener Wirtschaftsdelegation, bestehend aus Unternehmern, Vertretern des Stadtrates und Mitarbeitern des Referates, die Stadt Bordeaux.
Schul- und Kultusreferat
Lehrer- und Schüleraustausch
21 Münchener Schüler und Schülerinnen verbrachten im Rahmen des Ferienprogramms im August 3 Wochen in Bordeaux (intensiver Sprachkurs vormittags, kulturelle Aktivitäten nachmittags). Vier bestehende Schulpartnerschaften zwischen Münchner und Bordeleser Schulen wurden auch im Jahr 2000 fortgesetzt (insgesamt 130 Schüler und Schülerinnen). Darüber hinaus waren die Schulpartnerbesuche aus Bordeaux Anlass für 2 Rathausempfänge.
Sportamt
Entsendung von 2 Münchner Fechtern zum 21. Tournoi International Open Damestoy nach Bordeaux in der Zeit vom28.4. bis 1.5.2000.
Einladung von drei Fechtern aus Bordeaux nach München zum 27. Franz-Hofer-Turnier des Universitäts-Sportclubs München in der Zeit vom 11. bis 15.5.2000. Diese Begegnung wurde von der Stadt Bordeaux leider abgesagt.
Sozialreferat
Gemeinsam mit dem Verein „Zusammen aktiv bleiben“ - ZAB, dem Seniorenbeirat und der Inneren Mission organisierte das Sozialreferat eine Reise nach Bordeaux in der Zeit vom 7. bis 14.10.2000. Daran haben ca. 25 Seniorinnen und Senioren teilgenommen.
Am 9./10.11.2000 haben Vertreter vom Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München, der Offenen Altenhilfe der Inneren Mission München und des Sozialreferats/ Sozialplanung an dem Fachsymposium ,,Pole Senior" in Bordeaux teilgenommen.
Partnerstadt Cincinnati
Direktorium
Besuch der partnerschaftsbeauftragten der Stadt Cincinnati vom 20.2. bis 1.3.2000.
Besuch einer Journalistin aus Cincinnati am 21.2.2001.
Reise einer Stadtratsdelegation unter Leitung von Herrn Bürgermeister Hep Monatzeder vom 9.6. bis 13.6.2001 nach Cincinnati.
Baureferat
Es fanden ausschließlich Aktivitäten im Bereich der Hauptabteilung Gartenbau statt.
Hauptabteilungsleiter Helmut Ammer organisierte bereits im Vorfeld im Rahmen eines Kurzbesuches im April 2000 in Cincinnati die Teilnahme der Hauptabteilung Gartenbau an der Flower- Show 2000 und führte Gespräche zu den weiteren Aktivitäten zwischen der Hauptabteilung Gartenbau und den Ansprechpartnern in Cincinnati im Jahr 2000.
Flower-Show vom 03.05. – 07.05.2000
In Kooperation mit der Horticultural Society in Cincinnati, dem örtlichen Parkboard und Hofbräu München präsentierte sich das Baureferat mit einem typisch bayrischen Ausstellungsbeitrag: ein in einem Bauerngarten integrierten Biergarten mit Maibaum und Lüftlmalerei. Zwei Floristinnen der Hauptabteilung Gartenbau pflanzten den Garten, fertigten die floristische Dekoration und zeigten täglich floristische Darbietungen.
Projekt „Pavillon im international Friendship Park Cincinnati“
Oktober 2000 wurde der Münchener Architekt Peter Halmen vom Baureferat beauftragt, einen Pavillon zu planen, den die Landeshauptstadt München ihrer Partnerstadt Cincinnati für ihren derzeit am Ohio-River in Planung befindlichen International Friendship Park schenken wird. Im Gegenzug wird Cincinnati München im Rahmen der BUGA 2005 ein ähnliches Projekt finanzieren. Ein erster Entwurf des Münchener Pavillons wurde dem Parkboard Cincinnati während seines Arbeitsbesuches in München im Dezember 2000 vorgestellt.
Heim und Handwerk vom 09.-17.12.2000
Im Rahmen der Messe Heim und Handwerk präsentierte sich die Partnerstadt Cincinnati in Kooperation mit der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) und der Landeshauptstadt München auf der Sonderausstellungsfläche. Unter dem Motto „White Christmas“ dekorierten Floristen der Horticultural Society und des Baureferates gemeinsam ein amerikanisches Haus und zeigten täglich Vorführungen weihnachtlicher Floristik. Mitarbeiter des Cincinnati Parkboards erstellten zusammen mit den städtischen Gärtnern eine typische Steppenlandschaft des amerikanischen Westens und stellten im Rahmen einer Kurzausstellung die Geschichte des Krohn Conservatory der Münchener Öffentlichkeit vor. Im Rahmen eines achttägigen Arbeitsbesuches machten sich sieben Mitarbeiter des Cincinnati Parkboards mit den Aufgaben und Arbeitsfeldern des Baureferates HA Gartenbau vertraut. Ein offizieller Empfang, reger Erfahrungsaustausch und ein umfassendes Rahmenprogramm rundeten den Aufenthalt der amerikanischen Gäste ab.
Kreisverwaltungsreferat
Branddirektion
Im Jahr 2000 wurde mit der Feuerwehr der Partnerstadt Cincinnati vereinbart, im Jahr 2001 für die Dauer von ca. 6 Wochen einen Brandreferendar im Rahmen eines Praktikums aufzunehmen.
Kulturreferat
Die Chorgemeinschaft der Passionskirche „Leiden Christi“ München-Obermenzing gab vom 12. bis 23. Juni 2000 in Cincinnati 3 Konzerte.
Der Münchener Künstler Stephan Fritsch lehrte zwei Monate an der Akademie in Cincinnati und brachte ein Ausstellungskonzept mit Künstlern aus Cincinnati mit, das zur Basis der Ausstellung im der Rathausgalerie im März 2001 gemacht wird.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Beteiligung an der Sonderausstellung der Stadt Cincinnati im Rahmen der Messe Heim und Handwerk.
Versand von touristischem Informationsmaterial (Stadtpläne, Prospekte etc.).
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums (1999: Besuch einer Delegation aus Cincinnati) fand der Gegenbesuch der Münchener Delegation im Juni 2000 statt (3. Bürgermeister, fünf Stadträte/ Stadträtinnen, drei Vertreter/innen des Pädagogischen Instituts und ein Vertreter der ,,Schule der Phantasie"). Im „Gepäck“ die Ausstellung ,,Die Kinderzeichnung“ (The Children's Drawing), die von Juni bis Dezember 2000 zunächst in Cincinnati, anschließend im Hamilton County Educational Center mit großem Erfolg gezeigt wurde.
16 Münchener Schüler/innen und 15 Schüler/innen aus Cincinnati nahmen am zweiwöchigen Schüleraustausch teil, je 5 Lehrer/innen aus München bzw. Cincinnati konnten je 2 Wochen in der Partnerstadt verbringen.
Partnerstadt Edinburgh
Kulturreferat
Die Klasse von Prof. Asta Gröting der Münchner Akademie der Bildenden Künste reiste für eine Woche zu einem Ausstellungsprojekt mit schottischen Studenten am Edinburgh College of Art, School of Sculpture nach Edinburgh.
Die Künstlerinnen Karen Cunningham und Natalie Taylor aus Edinburgh waren Gäste in der Villa Waldberta.
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut / Lehrer- und Schüleraustausch
Ungebrochen ist das Interesse der Münchner Schüler/innen, in den Sommerferien nach Edinburgh und in die schottischen Highlands zu reisen (2000: 24 Teilnehmer/innen). Leider konnten auch in diesem Jahr keine schottischen Austauschpartner/innen gefunden werden, begründet durch kommunale Reformen in Edinburgh und abnehmendes Interesse an der Fremdsprache Deutsch in Schottland.
Mit Edinburgh bestehen zwei Schulpartnerschaften, so dass, auch im Rahmen von Orchesterreisen, insgesamt 240 Schüler/innen an Austauschmaßnahmen teilnehmen konnten.
Partnerstadt Harare
Direktorium
Büro 3. Bürgermeister
2.2.2000
Empfang für Münchnerinnen und Münchner, die sich ehrenamtlich für die Städtepartnerschaft mit Harare engagieren, gegeben durch Herrn Bürgermeister Monatzeder und vorbereitet durch die Protokollabteilung.
2.3.2000
Fachgespräch mit Vertretern der Landesgewerbeanstalt Bayern über Kooperationsmöglichkeiten mit Harare.
25.7.2000
Empfang von Frau Verena de la Rey-Swardt, Geschäftsführerin der Zimbabwe-German-Society in Harare.
26.7.2000
Bericht im Stadtrat über die aktuelle politische Lage in Zimbabwe.
27.7.2000
Versendung eines Offenen Briefes des Münchener Oberbürgermeisters an den zimbabwischen Präsidenten Mugabe mit der Aufforderung, baldmöglichst Stadtratswahlen in Harare abzuhalten.
12. bis 18.10.2000
Einladung und Betreuung von Ms. Monica Rukanda, Vorsitzende des privaten Partnerschaftsvereins ,,Harare - Munich Friendship Association" in Harare. Ms. Rukanda besprach hier Partnerschafts- und Begegnungsprojekte mit dem Nord-Süd-Forum und Studiosus-Reisen, besuchte mehrere Schulklassen als ,,Botschafterin" der Partnerstadt und richtete einen zimbabwischen Abend im Drifte Welt Cafe aus. Am 13.10.2000 fand ein Empfang, vorbereitet durch die Protokollabteilung, statt.
18.10.2000
Unterstützung einer Veranstaltung des Nord-Süd-Forums München ,,Harare auf dem Weg zur
Demokratie't im Dritte Welt Cafe.
25.10.2000
Bericht im Stadtrat über die aktuelle politische Lage in Zimbabwe.
Oktober 2000
Aquirierung von Sachspenden und Versendung eines Grußwortes des Münchener Oberbürgermeisters für das Oktoberfest Harare (Veranstalter: Zimbabwe-German-Society, Deutsche Schule in Harare, Harare-Munich Friendship Association).
Laufend:
Empfang von Besucher/innen aus Harare1 die im Rahmen von Austauschprogrammen der Stadtverwaltung München oder privater Träger nach München eingeladen waren. Kontakte zur Deutschen Botschaft, zu den Stiftungen der deutschen politischen Parteien und zu deutschen Entwicklungsorganisationen in Harare.
Beschaffung und Auswertung von Presseberichten, Studien und sonstigen Informationen über die politische, Wirtschaftliche und soziale Lage in Harare. Beratung von Mitarbeiter/innen der Referate und von bürgerschaftlichen Akteuren bei Partnerschaftsprojekten.
Begleitung der bürgerschaftlichen Aktivitäten der Städtepartnerschaft im Arbeitskreis Afrika/ Städtepartnerschaft Harare im Nord-Süd-Forum München e.V.
Beantwortung von Anfragen und Aufbereitung von Info-Material an Interessierte zu Themen wie: Unterrichtsmaterial über die Städtepartnerschaft, Tourismus in Zimbabwe, Arbeits- und PraktikaAufenthalte in Harare, Spenden-Projekte in Harare, Möglichkeiten zur Mitwirkung an der Städtepartnerschaft.
,,München für Harare e.V." (Vorsitz: Bürgermeister Monatzeder) hat im Jahr 2000 ca. 40.000 DM an Spenden aus der Münchner Bevölkerung eingenommen und an das ,,Glen Forest Development Centre" in Harare weitergeleitet. Eine vom Verein konzipierte Ausstellung, die über die Städtepartnerschaft' über Land und Leute sowie über die Arbeit des Vereins informiert, wurde im Mai 2000 im Sozialreferat und im Dezember 2000 im Gasteig gezeigt.
Kulturreferat
Juli-August 2000: Reise von Verena Nolte und Dr. Michael Meuer nach Harare zur Vorbereitung der Ausstellung Colour Africa. Zeitgenössische Malerei aus Zimbabwe.
5. Münchenstand auf der Zimbabwe International Book Fair (ZIBF) 2000, wieder in Zusammenarbeit mit der Buchmesse Frankfurt vom 31.7. - 5.8.2000. Schwerpunkte: Münchenquiz am Stand, Sponsoren BMW und FC Bayern Mün9hen. Fotoausstellung Africa in Munich von Natalie Kriwy (Münchner Fotografiestudentin). Englischsprachige Kinderbücher und Sprachbücher.
15. September bis 13. Oktober 2000: colour africa. zeitgenössische Malerei aus Zimbabwe. Colour africa präsentierte ausgewählte Werke von acht jungen Malern aus Münchens Partnerstadt Harare in Zimbabwe. Kuratoren: Dr. Michael Meuer und Derek Huggins. Der Ausstellung ging ein Workshop von Prof. Jerry Zeniuk voraus, der im August 1999 mit diesen jungen zimbabwischen Malern eine Woche lang arbeitete. Colour africa war ein großer Publikumserfolg und erhielt bei der Presse ausgezeichnete Kritiken. Von 66 ausgestellten Werken wurden 52 verkauft. Die Künstler und ihre Galerie wurden durch diesen Erfolg aus dem durch die politischen Umstände bedingten wirtschaftlichen Niedergang gerettet. Außerdem erhalten sie seit dieser erstmaligen Gemeinschaftsausstellung außerhalb des Landes deutlich mehr internationale Aufmerksamkeit.
Im November und Dezember 2000 war der Maler Hilary Kashiri Gast in der Villa Waldberta. Seine Finissage in der Villa Waldberta war ebenfalls sehr erfolgreich.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Im April 2000 verbrachten vier Kolleg/innen der Prince Edward School Harare zwei Wochen in München als Gäste ihrer Münchner Partner/innen, wobei ein fachliches Besuchsprogramm ebenso wie landeskundliche und kulturelle Veranstaltungen angeboten wurden. Leider musste der geplante Gegenbesuch der Münchner in den Pfingstferien wegen der politisch angespannten Lage in Zimbabwe abgesagt Werden.
Sozialreferat
Weiterführung des Austausches zwischen dem Münchner Beschäftigungsprojekt Junge Arbeit und der Kooperative Genuine Craftmanship in Harare.
Unterstützung erhält die Kooperative durch das Department of Housing and Communit Services, Social Services Division. Das Projekt fand in Kooperation mit dem ASA-Programm der Carl-Duisberg-Gesellschaft statt.
Nachdem 1999 ein Schreiner und ein Metallarbeiter sowie ein Student der Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Marketing in der Kooperative mitgearbeitet hatten, fand im Jahr 2000 der Gegenbesuch aus Harare statt. Zwei Mitarbeiter der Kooperative Genuine Craftmanship arbeiteten vom März bis Juni 2000 in der Jungen Arbeit mit. Sie lernten den Umgang mit neuen Maschinen und Materialien kennen und bekamen einen kleinen Einblick in die Bürotätigkeiten und die Kundenbetreuung der Schreinerei. Gleich am Anfang des Aufenthalts entstand die Idee der Produktion eines ausziehbaren Sofas als neues Produkt mit evtl. guten Absatzmöglichkeiten für die Kooperative. Ein Prototyp eines Sofas wurde von der Skizze über das Modell bis hin zum Bau des Sofas entwickelt. Dabei wurde darauf geachtet, dass das nötige Material und Werkzeug auch in Harare zur Verfügung stehen.
Fazit des Austauschs aus dem Bericht der Jungen Arbeit: ,,Über die gemeinsame Ausrichtung der Arbeit war es in beiden Phasen sehr leicht möglich, auf die jeweils andere Kultur und die Menschen zuzugehen und sich auf das befristet andere Zusammenleben einzulassen. Das Verständnis über Verhalten und Reaktion im Alltagsleben erreichte ebenso einen hohen Wert wie die Möglichkeit, sich gegenseitig entsprechend seiner Lebenssituation zu verstehen und zu achten“. Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich aus Mitteln der Carl-Duisberg-Gesellschaft.
Ausstellung ,,München für Harare e.V."
Am 10. Mai 2000 fand die Ausstellungseröffnung ,,München für Harare e.V." im Sozialreferat statt. Grußworte sprachen Bürgermeister Hep Monatzeder als Vorsitzender des Vereins ,,München für Harare e.V.“ und Sozialreferent Friedrich Graffe. Die Ausstellung war vom 10. Mai bis 2. Juni 2000 im Sozialreferat zu sehen.
Partnerstadt Kiew
Direktorium
Vom 17. bis 22.1.2000 hielt sich eine Delegation der Stadtverwaltung Kiew in München auf, um sich über die städtische Bodennutzungspolitik zu informieren.
Über das Jahr verteilt beteiligte sich die Landeshauptstadt München mit kleineren Beträgen an Hilfslieferungen verschiedener Organisationen nach Kiew.
Am 7.4.2000 fand anlässlich des Seminars der Georg-von-Vollmar-Akademie „Über den Tellerrand hinaus - Ukraine-Deutschland: Begegnung, Chancen, Perspektiven" ein Empfang im Rathaus statt.
Kulturreferat
Kontakte zur Vorbereitung eines größeren Projektes für 2001 im Bereich Bildende Kunst.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Am Christkindlmarkt war die Stadt Kiew (zum dritten Mal) mit einem Stand vertreten.
Das TACIS City Twinning Projekt wurde abgeschlossen mit der Herausgabe eines Handbuches zum Thema ,,Wirtschaftliche Strategien der Stadtentwicklung“ in deutscher und russischer Sprache.
Vortrag eines Mitarbeiters in Kiew über Beschäftigung- und Integrationsmaßnahmen der Stadt München auf Einladung des USRI (Ukrainian Social Research Institute) und Gespräche mit der Stadtverwaltung über zukünftige Zusammenarbeit.
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Die engen Kontakte zwischen Kiewer Schulen und dem beruflichen Schulwesen in München wurden im Jahr 2000 fortgesetzt. Im Rahmen von Schulpartnerschaften nahmen insgesamt 18 Schüler/innen aus dem Bereich Berufliche Schulen an Austauschmaßnahmen teil, darüber hinaus empfing das Luisengymnasium 25 Schüler/innen und Begleitpersonen aus Kiew, was zugleich Anlass war, diesen Austausch, der zum zehnten Mal stattfand, mit einem kleinen Empfang im Rathaus zu feiern.
Zwei Lehrergruppen aus Kiew hielten sich eine bzw. zwei Wochen in München auf (insgesamt 15 Teilnehmer/innen).
Der vom Schulreferat getragene Verein ,,Hilfe für Kiew“ setzte seine Sammeltätigkeit und Spendenwerbung erfolgreich fort.
Städtisches Krankenhaus München-Harlaching
Die vor Jahren im Rahmen der Städtepartnerschaft angeknüpften Beziehungen zwischen Kinderkliniken und Tumorzentren in Kiew und der Kinderabteilung im Krankenhaus München-Harlaching wurden weiter gepflegt.
In Abstimmung und mit aktiver Hilfe durch den Verein ,,Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V." (aktive Mitglieder Prof. Dr. Tympner und Dr. Snigula) hat sich eine enge, freundschaftliche, kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Hier ist besonders die Leiterin der Abt. Onkologie-Hämatologie für Kinder im Kiewer Regional-Hospital, Frau Prof. Dr. Donskaya, zu nennen.
Der als Anlage beigelegten Liste ist die Höhe der ausgegangenen Mittel zu entnehmen, finanziert aus Spendenmitteln des Vereins ,,Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V.“.
Darüber hinaus wird der Verein auch weiterhin humanitäre Hilfe durch Ferienbetreuung kranker Kinder (im Jahr 2000 waren 30 Kinder auf dem Pfeifferhof), Textilspenden, Finanzierung und Beschaffung von Verbrauchsmitteln wie Medikamente und Labormaterial leisten.
Als Vertreterin des Vereins und der Landeshauptstadt München nahm auf Einladung aus Kiew Frau Hannelore Eckerl an der öffentlichen Veranstaltung zur 15. Wiederkehr des Tschernobyl-Gau in Kiew teil und hat dort in russischer Sprache gesprochen und Grüße übermittelt.
Partnerstadt Sapporo
Direktorium
Am 19.5.2000 besuchte eine Delegation aus Sapporo München, um sich über Alten pflege und Heimunterbringung zu informieren. Dabei wurde auch ein Altenheim besichtigt.
Am 20.9.2000 wurde Herr Toshimitsu Kimura, ein berühmter japanischer Sänger aus Sapporo, von Frau Bürgermeisterin Dr. Burkert im Rathaus empfangen.
Baureferat
Hauptabteilung Gartenbau
Zur Vervollständigung der Informationstafeln im Münchener Garten in Sapporo wurden vier weitere Tafeln angefertigt und nach Sapporo geschickt.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Kontaktaufnahme mit der Stadtverwaltung Sapporo in Sachen Durchführung des Umweltprojektes ,,Ökoprofit“ in Sapporo.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Der Bereich Umweltvorsorge führte seine bereits bestehenden Kontakte aus den Jahren 1998 und 1999 weiter. Allerdings veränderte sich der Schwerpunkt der Aktivitäten von Fragestellungen des Arten-Biotop-Schutzes und der Landschaftsökologie hin zu Fragen des Fahrradverkehrs.
Am 8.11.2000 wurde ein Informationsgespräch mit anschließender Besichtigung vor Ort für Frau Bianca Fürst, die Beauftragte der Stadt Sapporo, zum Thema Radwege generell und speziell in München organisiert. Frau Fürst hatte auch die Jahre zuvor die Kontakte Sapporos koordiniert und die Delegation der Umweltschutzkommission Sapporos beim Besuch in München geleitet.
Anlass für das Informationsgespräch und den Erfahrungsaustausch, an dem auch Herr Bojarsky vom ADFC teilnahm; ist die geplante Radmesse 2001 in Sapporo.
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Bestehende Brieffreundschaften zu Schulen in Sapporo (4 Schulpartnerschaften) wurden fortgesetzt.
Am 18. und 19.10.2000 wurden zwei Kollegen aus Sapporo, von LSA empfangen und theoretisch und praktisch (zwei Schulbesuche) mit dem Bildungssystem in München und Bayern vertraut gemacht.
Schul- und Kultusreferat Sportamt
Betreuung einer Betriebs-Fußballmannschaft aus Sapporo im München und Vermittlung eines Fußballspiels mit einer Münchener Fußballmannschaft in der Zeit vom 22. -25.11.2000.
Partnerstadt Verona
Direktorium
Anlässlich des 40-jährigen Partnerschaftsjubiläums mit Verona fand am 27.3.2000 ein gemeinsames Konzert der Konservatorien von München und Verona mit anschließendem Empfang im Alten Rathaus statt.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Traditionsgemäß fand das LSA-Ferienprogramm mit Verona über Ostern und im Juni statt (,e 2 Wochen, insgesamt 32 Schüler/innen). 61 Münchner Schüler/innen nahmen darüber hinaus an Schulpartnerschaften mit Veroneser Schulen teil.
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Verona reiste Frau Stadtschulrätin Weiß-Söllner in Begleitung des Leiters des Lehrer- und Schüleraustauschs, Herrn Döbrich; zu einem Kurzbesuch nach Verona.
Projektpatenschaften mit Vogosca in Bosnien und Subotica in Serbien
Der Bericht des Sozialreferates - Wohnungs- und Flüchtlingsamt ist als Anlange dieser Bekanntgabe beigefügt.
Mitteleinsatz 2000
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Verwaltungsbeirat des Direktoriums - HA I/P, Herr Stadtrat Dr. Ulrich Echtler, hat Abdruck dieser Verlage erhalten.
Projektpatenschaften mit Vogosca in Bosnien und Subotica in Serbien Patenschaft Vogosca
Seit 1999 unterstützt die Stadt München die bosnische Gemeinde Vogosca bei Sarajevo im Rahmen einer Projektpatenschaft (gem. Stadtratsbeschluss vom 26.3.1999).
Aktivitäten
- Die Broschüre ,,München hilft Vogosca“ liegt seit März 2000 vor. Sie gibt einen Überblick über die Situation und die Bedürfnisse in unserer Patengemeinde.
- Mit insgesamt 6 Hilfstransporten wurden Einrichtungen und Materialien für Schulen, Sportvereine, Invaliden- und Rentnervereine, das örtliche Rote Kreuz und die Stadtverwaltung nach Vogosca geliefert. Angeregt durch die Aktivitäten der Landeshauptstadt veranstalteten der Verein ,,Bullis bringen Freude“ (Verein der VW-Bus-Besitzer) und eine Kirchengemeinde in Eisenach ebenfalls je einen Spendentransport nach Vogosca.
- Aus Spendenmitteln konnte für das örtliche Rote Kreuz ein Drucker und ein Kopiergerät finanziert werden, ein Computer wurde gespendet.
- Mit Unterstützung der deutschen Bundeswehr in Bosnien wurde der Lehrmittelsaal einer Schule wiederaufgebaut und ausgestattet.
- Eine Spenderin finanzierte die Renovierung eines Wohnhauses, in das eine serbische Familie (ethnische Minderheit) zurückgekehrt ist.
- Eine Zuwendung erhielt das örtliche Sportzentrum zur Förderung von Jugendwettbewerben und zum Kauf von Medaillen.
- Zwei Existenzgründer in Vogosca, ein Bäcker und ein Friseur erhielten Maschinen und Geschäftsausstattung von Münchner Firmen. Einigen Gewerbetreibenden wurde der Besuch der Münchner Handwerksmesse ermöglicht, es wurde bei der Visumsbeschaffung geholfen, und sie konnten in einer Flüchtlingsunterkunft kostenlos übernachten.
- Vom 16. bis 22.2.2000 waren zwei Mitarbeiter der Münchner Stadtverwaltung in Vogosca, um die örtliche Verwaltung bei der angestrebten Modernisierung zu beraten. Das Projekt wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung initiiert und finanziert und soll fortgesetzt werden.
Kosten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Patenschaft Subotica
Seit Februar 2000 unterstützt die Stadt München die serbische Gemeinde Subotica (Beschluss Sozialausschuss vom 11.11.1999). Das Auswärtige Amt hatte im Sommer 1998 deutsche Städte dazu aufgerufen, oppositionsregierten Städten in Serbien humanitäre Hilfe zu leisten. Während die damalige jugoslawische Regierung Hilfen weitgehend verhinderte, ist es nach den Wahlen in Jugoslawien nun ohne Schwierigkeiten möglich, die dringend benötigten Hilfsgüter nach Subotica zu bringen. Die Finanzierung hierfür übernimmt weitgehend das Auswärtige Amt, Arbeitsstab Humanitäre Hilfen.
Aktivitäten
Im Januar 2000 reiste eine Delegation des Flüchtlingsamtes nach Subotica, um vor Ort den Hilfebedarf zu ermitteln. Unter anderem wurden Gespräche mit dem Bürgermeister und seinem Vertreter, der Sozialreferentin und den Leitern mehrerer sozialer und medizinischer Einrichtungen geführt.
Im Frühjahr wurden Nahrungsmittel, Heizmaterial und Medikamente im Wert von 350.000 DM im Land eingekauft und durch die Johanniter an Kindergärten, das Krankenhaus, Alteneinrichtungen und Sozialhilfeempfänger verteilt. Der Versuch, Bitumen für Straßensanierungsarbeiten zu liefern, scheiterte am Widerstand des damaligen Milosevic Regimes. Weitere Hilfen wurden erst nach dem Regierungswechsel in Jugoslawien geleistet: Eine Röntgenröhre für den Computertomograph des örtlichen Krankenhauses im Wert von 56.000 DM wurde durch die Firma Siemens geliefert und eingebaut und vom Auswärtigen Amt bezahlt. Die Johanniter führten ein Projekt zur Versorgung von Flüchtlingskindern mit Nahrungsmitteln und Bekleidung im Wert von 300.000 DM durch. Die Stadt München lieferte zwei Rettungsfahrzeuge, medizinisches Material und Bekleidung an das Krankenhaus Subotica. Die Fahrzeuge wurden weitgehend vom M finanziert, die Stadt München trug die Kosten für die Überführung.
Im Dezember reiste erneut eine Delegation des Wohnungs- und Flüchtlingsamtes nach Subotica, um sich von der ordnungsgemäßen Verwendung der Spenden zu überzeugen und den weiteren Bedarf zu erfragen. Die Delegation übergab eine Spende von jeweils 1.000 DM an einen Rentnerverein und an einen Kindergarten. Weitere Hilfen für Schulen, Krankenhaus, Altenheim, Flüchtlinge und Sozial Bedürftige sind dringend notwendig.
Kosten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Städtepartnerschaft Kiew - München
Anlage 1
Ausgegebene Mittel im Jahr 2000 (aus Spenden des Vereins „Tschernobyl-Kinderhilfe“
München e.V. )
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Städtepartnerschaften
Bekanntgabe in der Sitzung des Verwaltungs- und Personalausschusses am 05.06.2002 Öffentliche Sitzung
1. Vortrag des Referenten
Gemäß Beschluss des Verwaltungs- und Personalausschusses vom 21.6.1995 legt das Direktorium den Bericht 2001 über die Aktivitäten der Landeshauptstadt München mit ihren Partnerstädten vor. Auch im Jahr 2001 wurden eine ganze Reihe von Maßnahmen durchgeführt und finanziell unterstützt. Aufgelistet nach den sieben Partnerstädten Bordeaux, Cincinnati, Edinburgh, Harare, Kiew, Sapporo und Verona zeigt sich folgendes Bild:
Partnerstadt Bordeaux
Direktorium
Vom 30.6. bis 3.7.2001 besuchte Sophie Senghor, Abteilung für Internationale Beziehungen der Stadt Bordeaux, München und führte Gespräche zur Intensivierung der Städtepartnerschaft.
Kulturreferat
Die Villa Waldberta, vertreten durch Verena Nolte, und der Münchner Carl Hanser Verlag, vertreten durch Anna Leube, Lektorin für ausländische Literatur, nahmen im Mai 2001 an dem europäischen Kolloquium „Editer et Diffuser la Litérature en Europe" in Blanquefort/ Bordeaux mit eigenen Referaten teil.
Die Münchner Künstler Thomas Zacharias und Erhard Hössle zeigten in der Ausstellung „Parcours'£ ihre Seitenwendeinstallationen mit Arbeiten auf Papier vom 2. März bis 20. Mai 2001 im Musée des Beaux Arts Bordeaux. Eine der Installationen wurde aus Mitteln des Kulturreferats angekauft und durch Stadträtin Monika Renner und Stadtrat Helmut Steyrer im Dezember 2001 als Geschenk an das Musée des Beaux Arts Bordeaux übergeben.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Eine Biotechnologie-Delegation (Unternehmen, Universitäten> aus Bordeaux besuchte mit Unterstützung des Fachbereichs Wirtschaftsförderung das Biotechnologiezentrum Martinsried.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Zwei bestehende Schulpartnerschaften zwischen Münchner und Bordeleser Schulen wurden auch im Jahr 2001 fortgesetzt (Insgesamt 112 Schüler/innen). Darüber hinaus waren Schulpartnerbesuche aus Bordeaux Anlass für zwei Rathausempfänge.
Vom 5. bis 9. Februar 2001 reiste Yolanda Schwager, Leiterin von LSA, nach Bordeaux zur Vorbereitung eines neuen Projekts für Münchner Schüler/innen mit Partnern in Bordeaux. Dazu wurden Kontaktgespräche mit dem Goethe-Institut (neuer Partner), Vertretern der Maine des Schulreferats, dem Konsulat und der Albert-Schweitzer-Vorschule (Ecole Maternelle) geführt.
Partnerstadt Cincinnati
Direktorium
Am 5.2.2001 fand ein Konzert der Cincinnati Philharmonie in der Philharmonie im Gasteig mit anschließendem Empfang statt.
Im Februar, September und Dezember besuchte das Ehepaar Päpke aus Cincinnati (langjährige Vorsitzende des dortigen Partnerschaftskomitees München.
Am 7.2.2001 erfolgte die Übergabe der Partnerschaftsurkunde zwischen Colerain Township und München-Giesing an Frau Bürgermeisterin Dr. Burkert.
Am 27.6.2001 fand ein Empfang für Rechtsanwälte aus Cincinnati statt.
Vom 12. bis 20.10.2001 fand eine Konzert- und Workshop-Reise eines Volksmusikensembles des Richard-Strauss-Konservatoriums nach Cincinnati statt.
Baureferat - HA Gartenbau
Vom 25. bis 29. April 2001 nahmen die Floristinnen mit ihrem Beitrag „Ein Münchner Floristencafe“ an der alljährlichen Flower Show in Cincinnati teil. In Kooperation mit der örtlichen Horticultural Society, dem Parkboard Cincinnati und Hofbräu München gestalteten sie einen europäisch geprägten Ausstellungsstand für die Ausstellungsbesucher und zeigten moderne Floristik. Sie gewannen bei der Prämierung für ihren Beitrag die Goldmedaille.
Parallel zur Flower Show fand, Bezug nehmend auf den Besuch einer siebenköpfigen Delegation aus Cincinnati im Dezember 2000 in München, ein Gegenbesuch des Baureferates - HA Gartenbau unter Leitung des Baureferenten beim Parkboard Cincinnati statt. Im Vordergrund standen der Erfahrungsaustausch zwischen den Fachgremien und die Weiterentwicklung des Gemeinschaftsprojektes „Münchner Pavillon im Internationalen Friendship Park Cincinnati“ sowie der Beitrag der Stadt Cincinnati zur BUGA 2005 in München.
Fortlaufend werden zwischen dem Baureferat - HA Gartenbau und den Kollegen vom Parkboard Cincinnati die Detailplanungen zum Projekt „Münchner Pavillon im international Friendship Park Cincinnati" vorangetrieben.
In diesem Zusammenhang besuchte ein Abteilungsleiter des Parkboards Cincinnati im Dezember 2001 die Hauptabteilung Gartenbau, um sich über den Standort des Gegengeschenks der Stadt Cincinnati im Rahmen der BUGA 2005 zu informieren und mit Hilfe der Landeshauptstadt München Kontakte zu hiesigen amerikanischen Repräsentanten zu knüpfen.
Kreisverwaltungsreferat
Branddirektion
Ab Anfang Januar 2001 hielt sich ein Referendar der Branddirektion für 5 Wochen im Rahmen eines Erfahrungsaustausches (Rettungsdienst, Brandbekämpfung, Ausbildung) in Cincinnati auf.
Kulturreferat
Fünf Künstler und Künstlerinnen aus Cincinnati stellten in dem Projekt „working space - 5 Ohio Artists" vom 11. bis 31. März 2001 in der Rathausgalerie aus und tauschten sich in offenen Workshops mit Münchner Künstlern aus.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Das Referat schickte Informationsmaterial (Stadtplanprospekte, Poster und Prospekte „Münchner Schlüssel") nach Cincinnati.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
14 Münchner Schüler/innen und 9 Schüler/innen aus Cincinnati nahmen am zweiwöchigen
Schüleraustausch teil, je 6 Lehrer/innen aus München bzw. Cincinnati konnten je 2'Wochen in der Partnerstadt verbringen. Auf der Basis einer Schulpartnerschaft weilten 15 Münchner Schüler/innen in Cincinnati. 20 Jugendliche zählte der Gegenbesuch.
Vom 29.9. bis 67.10.2001 war der Besuch einer Delegation des Hamilton County Education Departments in München geplant und vorbereitet. Auf Grund der Ereignisse vom 11. September wurde der Besuch kurzfristig abgesagt.
Partnerstadt Edinburgh
Direktorium
Übermittlung von Veranstaltungsterminen für eine Künstlerin aus Edinburgh am 21.2.2001.
Kontaktaufnahme mit Edinburgh am 26.2.2001 wegen der Beteiligung an einem „Food Pavillon“ auf dem Oktoberfest (wurde nicht realisiert).
Übermittlung von Informationen über die Städtepartnerschaft mit Edinburgh an eine Journalistin für einen englischsprachigen Artikel in dem schottischen Magazin „Scottish Field“ (August 2001).
Unterstützung einer Schülerin aus Edinburgh für einen deutschsprachigen Vortrag im Rahmen der Kirchenpartnerschaft Emmauskirche München/Presbyterianische Kirche Edinburgh.
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Ungebrochen ist das Interesse der Münchner Schüler/innen, in den Sommerferien nach Edinburgh und in die schottischen Highlands zu reisen (2001: 23 Teilnehmer/innen). Nach mehreren Jahren der Unterbrechung waren wieder zumindest 8 Schüler/innen aus Edinburgh zu Gast in München. Zusätzlich würden 3 Schulpartnerschaften fortgesetzt: insgesamt 50 Münchner und 50 schottische Jugendliche waren am Austausch beteiligt.
Partnerstadt Harare Direktorium
Büro 3. Bürgermeister
Januar bis August 2001: Erarbeitung von Kriterien zur Entwicklungszusammenarbeit mit Harare.
12.3.2001: Arbeitskreis Städtepartnerschaft Harare (mit Vortrag über die aktuelle Lage in Zimbabwe und Beratung durch eine EZ-Expertin).
15.3.2001: Leserbrief an die zimbabwische Wochenzeitung „Independent" (als Reaktion auf einen Artikel vom 2. März 2001) mit der Erläuterung, dass München alle Beziehungen zur politischen Ebene Harares eingefroren hat, aber nicht die Kontakte und Projekte auf fachlicher und bürgerschaftlicher Ebene.
April bis Juni 2001: Sammlung von 34.000 Sonnenfinsternisbrillen bei der Münchner Bevölkerung und Versand der Brillen nach Harare (in Zusammenarbeit mit dem Amt für Abfallwirtschaft), Organisation der Verteilung vor Ort an Schulen und Umweltorganisationen.
10.4.2001: Versendung eines Briefes des Münchner Oberbürgermeisters an den Vorsitzenden der Regierungskommission in Harare, Dr. Elija Chanakira, mir der Aufförderung, die Abrissmaßnahmen von Schwarzbauten einzustellen, die hunderttausende von Menschen in Harare obdachlos machen würden.
2.5.2001: Veranstaltung „Ist Zimbabwe noch zu retten?“ mit dem Menschenrechtsaktivisten Jonah Gokova aus Harare im Saal der Münchner Volkshochschule, organisiert gemeinsam mit dem Nord-Süd-Forum München und dem Stadtforum.
Im Mai 2001 wurde gern. Stadtratsbeschluss vom 25.10.2000 der Betrag von 36.500 DM für eine auf ein Jahr befristete Stelle beim Nord-Süd-Forum zur Koordinierung der städtepartnerschaftlichen Aktivitäten mit Harare ausgezahlt.
26.6.2001: Fachgespräch mit Vertretern des Deutschen Entwicklungsdienstes aus Harare und des Nord-Süd-Forums München über Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen der Städtepartnerschaft.
22.10.2001: Grußworte für einen Workshop bürgerschaftlicher Gruppierungen aus beiden Städten zum Thema vom 26. bis 28.10.2001 in Harare.
24.10.2001: Vortrag im Stadtrat: Bericht über die aktuelle politische Lage in Zimbabwe sowie Vorschlag für das weitere Vorgehen in der Städtepartnerschaft und für Kriterien der Entwicklungszusammenarbeit mit Harare.
24.10.2001: Weiterleitung eines Offenen Briefes von Oberbürgermeister Christian Ude an die Bürger und Bürgerinnen von Harare zur Erklärung der Solidarität mit allen, die sich für demokratische Verhältnisse in Harare einsetzen (gemäß Stadtratsauftrag vom 24.10.2001).
November 2001: Veranlassung einer Spende der Stadt München an Misereor in Höhe von
16.350 DM zur Weiterreichung an das Aids-Waisenprojekt „Mashambanzou“ in Harare (gemäß
Stadtratsauftrag vom 24.10.2001). Die Auszahlung erfolgte erst im Jahr 2002.
Laufend:
- Kontakte zur Deutschen Botschaft, zu den Stiftungen der deutschen politischen Parteien und zu deutschen Entwicklungsorganisationen in Harare
- Beschaffung und Auswertung von Presseberichten, Studien und sonstigen Informationen über die politische, wirtschaftliche und soziale Lage in Harare
- Beratung von Mitarbeiter der Referate und von bürgerschaftlichen Akteuren bei Partnerschaftsprojekten
- Begleitung der bürgerschaftlichen Aktivitäten der Städtepartnerschaft im Arbeitskreis Städtepartnerschaft Harare im Nord-Süd-Forum München Beantwortung von Anfragen und Aufbereitung von Info-Material zu Themen wie: Unterrichtsmaterial über die Städtepartnerschaft Arbeits- und Praktika-Aufenthalte in Harare, Spenden-Projekte in Harare, Möglichkeiten zur Mitwirkung an der Städtepartnerschaft
Verfassung von Beiträgen über die Städtepartnerschaft für Fachzeitschriften (im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und der Agenda 21)
Der „München für Harare e.V. (Vorsitz Bürgermeister Monatzeder) hat im Jahr 2001 ca. 65.000 DM an Spenden aus der Münchner Bevölkerung eingenommen und an das „Glen Forest Development Centre" in Harare weitergeleitet. Eine vom Verein konzipierte Ausstellung, die über die Städtepartnerschaft über Land und Leute sowie über die Arbeit des Vereins informiert, wurde im Januar 2001 im Krankenhaus Schwabing, im Mai 2001 in der Volkshochschule am Harras und im August 2001 am Münchner Flughafen gezeigt. Am Münchner Flughafen sind seit August 2001 auch fünf Dauer-Spendenboxen des „München für Harare e.V." aufgestellt.
Kulturreferat
Podiumsdiskussion mit H. Chavunduka aus Harare zum Thema „Keine Politik ohne Religion und Spiritualität - ist Afrika anders?" in der Veranstaltungsreihe „Uhuru wa Afrika", Begleitprogramm zur Ausstellung „The short century" in der Villa Stuck.
Die zimbabwische Schriftstellerin Yvonne Vera war von April bis Juni 2001 Stipendiatin der Villa Waldberta. In dieser Zeit fand u.a. eine Lesung mit ihr im Literaturhaus München statt.
Zur „Zimbabwe International Book Fair“ in Harare, auf der 2001 das Kulturreferat nicht vertreten war, wurden englischsprachige Kinderbücher von der Internationalen Jugendbibliothek gesammelt und vom Kulturreferat nach Harare geschickt. Dort wurden sie dem Kinderzentrum Glen Forest übergeben.
Der Münchner Winzer und Weinhändler Frank Neufing (Chateau le Clou, Bergerac) spendete wegen der großen Papiernot in der Partnerstadt eine Palette Künstlerpapier für die Künstler der Delta Gallery in Harare. Die Deutsche Botschaft in Harare übernahm den Transport und. die Übergabe an die Künstler mit einem Fest in Harare. Das Kulturreferat schloss sich mit einer Spende von Künstlermaterial, vor allem Farbe, an.
Im Rahmen des vom Kulturreferat und dem Münchner Kunstforum Artcircolo initiierten internationalen Kunstprojekts „Overtures/Annäherungen“. Wege zu einem internationalen Kulturvertrag zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft", an dem sechs Länder beteiligt sind, wurden zum ersten Kolloquium in der Villa Waldberta im Oktober 2001 mit dem Titel Wasser zwei Kuratoren aus Zimbabwe (siehe auch Kiew) eingeladen. Die erste Umsetzung des Projekts soll 2002 u.a. mit Künstlern aus Harare in München und Gelsenkirchen stattfinden.
Sozialreferat
Der Stadtrat hat in seinem Beschluss im Oktober 2000 betont, dass eine Stärkung der Demokratiebewegung in Harare durch bürgerschaftliche Kontakte zwischen beiden Städten sehr wünschenswert sei. Aus diesem Grund und auf Empfehlung des 3. Bürgermeisters hat das Sozialreferat einen Workshop für Vertreterinnen der Zivilgesellschaft aus München und Harare, der vom 25. bis 30.10.2001 in Harare stattfand, mit 3.200 DM unterstützt.
Partnerstadt Kiew
Direktorium
Vom 23. bis 28. Juli hielten sich zwei Delegationen aus der Partnerstadt Kiew in München auf, um sich über Fragen der Wirtschaftsförderung, der Lebensmittelüberwachung, des Verbraucherschutzes und der Schweinezucht zu informieren.
Über das Jahr verteilt beteiligte sich die Landeshaustadt München mit kleineren Beträgen an Hilfslieferungen verschiedener Organisationen nach Kiew.
Kreisverwaltungsreferat
Branddirektion
Sieben Feuerwehrleute der Feuerwehr Kiew waren im Jahr 2001 für drei Tage in München, um die Integrierte Leitstelle (ILTS) zu besichtigen. Es ist geplant, in Kiew ebenfalls eine Integrierte Leitstelle aufzubauen.
Kulturreferat
Der Schriftsteller und Theaterautor Olexandre lrwanez aus Kiew war von September bis November Stipendiat. der Villa Waldberta. In dieser Zeit wurde sein Stück „Lügner“ in der Pasinger Fabrik aufgeführt.
Im Rahmen des vom Kulturreferat und dem Münchner Kunstforum Artcircolo initiierten internationalen Kunstprojekt „Overtures/Annäherungen. Wege zu einem internationalen Kulturvertrag zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft«, an dem sechs Länder beteiligt sind, wurden zum ersten Kolloquium in der Villa Waldberta im Oktober 2001 mit dem Thema Wasser zwei Kuratorinnen aus Kiew (siehe auch Harare) eingeladen. Die erste Umsetzung des Projekts soll 2002 u.a. mit Künstlern aus Kiew in München und Gelsenkirchen stattfinden.
Der ukrainische Dichter und Schriftsteller Jurij Andruchowitsch, vorgeschlagen vom Goethe-
Institut Kiew, war ab November 2001 (bis einschließlich Januar 2002) Stipendiat der Villa
Waldberta.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Betreuung einer Delegation der Kiewer Stadtverwaltung unter Leitung von Bürgermeister Chebunin. Themenschwerpunkt: Wirtschaftsförderung.
Schul- und Kultusreferat Fachabteilung 4
Das Schul- und Kultusreferat hat in Zusammenarbeit mit dem Verein Hilfe für Kiew e.V. im Jahr 2001 folg'ende Aktivitäten mit der Partnerstadt Kiew durchgeführt:
Vom 23.4. bis 30.4.2001 haben 15 Schüler und 2 Lehrkräfte der städtischen Willy-Brandt-Gesamtschule sowie 10 Lehrkräfte, Herr Budil und Herr Lachner eine Begegnung in Kiew durchgeführt: Die Schüler, Schülerinnen und die Lehrkräfte der Städt. WiIIy-Brandt-Gesamtschule wurden von der Schule 53 betreut. Die übrigen Lehrkräfte waren bei Kiewer
Lehrkräften untergebracht und haben am Schulleben der jeweiligen Schule teilgenommen.
Im Rahmen dieser Begegnung
- wurde in der Schule 149 ein Deutsch-Kabinett, für das die Einrichtung und Ausstattung komplett in Kiew beschafft werden konnten seiner Bestimmung übergeben.
- haben die teilnehmenden Lehrkräfte Herr Rascher und Herr Weigmann je eine halbtägige Fortbildungsveranstaltung für Deutsch-Lehrkräfte abgehalten. Bei diesen Veranstaltungen wurden Lernmittel (Kulturatlas Deutschland, Blick auf Deutschland, Klipp und klar, Visuelle Alltagsbilder für Deutsch, Landkarte deutschsprachige Staaten und angrenzende Länder) für die teilnehmenden Schulen zur Verfügung gestellt.
- konnten an ca. 900 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe, die Deutsch lernen, sowie an ca. 150 Lehrerinnen und Lehrer je ein einsprachiges' Wörterbuch als Geschenk der Landeshauptstadt München verteilt werden.
Vom 13.9. bis 16.9 2001 war der Kiewer Stadtschulrat Boris Shebrowski Gast des Schul- und Kultusreferates. Neben Schulbesuchen haben zahlreiche Gespräche mit der Referatsspitze und der Verwaltung stattgefunden.
Vom Verein Hilfe für Kiew e.V. werden. derzeit folgende 16 Kiewer Schulen betreut:
- Schulen 14, 40,53,107,123,149, 167,191, 220, 239,
- Gymnasium 167 und Gymnasium 191,
- Lyceum Naukowa Smina und Ukrainisches Humanistisches Lyceum,
- Pädagogisches Kolleg Nr.1 und Pädagogisches Kolleg Nr.3
Derzeit bestehen folgende Partnerschaftsbeziehungen:
- Städt. Willy-Brandt-Gesamtschule und Schule Nr.53
- Städt. Luisen-Gymnasium und Schule Nr.253
- Städt. Theodolinden-Gymnasium und Ukrainisches Humanistisches Lyceum (im Aufbau)
- Städt. Berufsbildungszentrum Deroystraße und Schule Nr. N 40
- Städt. Berufsbildungszentrum ,Elisabethplatz und Schulen Nr. N 3 und N 9
- Städt. Berufsvorbereitung und Schule Nr. N 9
- Berufsfachschule für Kinderpflege und Pädagogisches Kolleg Nr.2
Das Schulreferat beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem Verein Hilfe für Kiew e.V. im Jahr 2002 folgende Aktivitäten mit der Partnerstadt Kiew durchzuführen:
- Besuch einer Münchner Lehrerdelegation in Kiew: Zeitpunkt Ende April/Anfang Mai.
- Die Schulen 123 und 167 sollen mit einem Deutsch-Kabinett ausgestattet werden.
- Alle Schüler der 9. Jahrgangsstufe, die bereits einige Jahre Deutsch lernen, sollen ein einsprachiges Wörterbuch als Geschenk der Landeshauptstadt München erhalten.
- Eine Gruppe von 10 bis 12 Deutschlehrkräften soll für zwei Wochen zu einem Seminar nach München eingeladen werden.
- Die Städt. Willy-Brandt-Gesamtschule erwartet den Gegenbesuch der Schule Nr.53.
- Im Herbst 2002 soll eine Schulpartnerschaft zwischen dem Humanistischen Lyceum in Kiew und dem Städt. Theodolinden-Gymnasium mit einem Besuch der Kiewer Delegation in München begründet werden.
- Am 20.3.2002 wird das 7. Musikfest der städtischen Gymnasien zugunsten des Vereins Hilfe für Kiew e.V. in der Musikhochschule stattfinden.
- Die Veranstalter des 2. Konzerts für die Kiew-Hilfe (Städt. Sing- und Musikschule, Richard-Strauss-Konservatorium, Kultur im Münchner Süden e.V.; Bezirksausschuss 19, Kulturreferat) haben zugesagt, im Dezember 2002 ein 3. Konzert für die Kiew-Hilfe durchzuführen.
- Nachdem die Partnerschulen aus Kiew aus Anlass der 10jährigen Partnerschaft Berichte verfasst haben, wird versucht, daraus eine Broschüre zusammenzustellen.
- Die Möglichkeit einer Ausstellung des Kiewer Malers Igor Prokofiew soll mit dem Kulturverein Münchner Süden e.V. besprochen werden.
Schul- und Kultusreferat Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Die engen Kontakte zwischen Kiewer Schulen und dem beruflichen Schulwesen in München wurden im Jahr 2001 fortgesetzt. Im Rahmen von Schulpartnerschaften nahmen insgesamt 20 Schüler/innen aus dem Bereich F 1 an Austauschmaßnahmen teil, darüber hinaus reisten 15 Schüler/innen der Willy-Brandt-Gesamtschule nach Kiew. Eine Lehrergruppe der Berufsfachschule für Kinderpflege hielt sich eine Woche in Kiew auf.
Vom 13. bis 16.9.2001 besuchte Boris Shebrovsky, Stadtschulrat von Kiew, die Stadt München. Neben Hospitationen und fachlichen Gesprächen fanden Begegnungen mit Vertreter/innen des Vereins Hilfe für Kiew e.V. statt.
Sozialreferat
Der Schwerpunkt des Austausches mit Kiew lag auch im Jahr 2001 bei der Umsetzung des Unterstützungsprogramms für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Kiew. Bis Ende Februar 2001 sind an 718 Personen 861.600 DM als finanzielle Unterstützung ausbezahlt worden. Im Rahmen des Besuchsprogramms waren sechs Gruppen mit insgesamt 53 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeweils eine Woche in München zu Gast. Teil des Programms war jeweils ein Empfang durch die 2. Bürgermeisterin im Rathaus. Im Mai 2001 eröffnete Frau Bürgermeisterin Dr. Burkert in Kiew gemeinsam mit dem Bürgermeister von Kiew einen ambulanten Alten- und Pflegedienst, der mit diesem Programm finanziert wird. Seitdem versorgen annähernd 40 Krankenschwestern und Sozialhelferinnen mit acht neuen Fahrzeugen hilfebedürftige ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Kiew.
Im September 1994 entstand aus einer Privatinitiative das Hilfsprojekt „Münchner Familien helfen Familien in Kiew". Zielgruppe sind in Kiew lebende, sozial schwache, Familien. Sie erhalten - nach genauer Überprüfung - eine Zuwendung, die über Patenschaften Münchner Bürgerinnen und Bürger finanziert werden. Die Spendenakquisition und Verwaltung in München erfolgt durch den Arbeitersamariterbund (ASB), Kreisverband München. Die Abwicklung des Projekts in Kiew wird vom dortigen ASB durchgeführt. Bedingt durch eine Umstrukturierung des ASB Kiew im Zuge der Abwicklung des Münchner Entschädigungsprogramms bestand dort keine Möglichkeit mehr, die Verteilungsaufgaben im Rahmen des Projekts zu finanzieren. Ohne Unterstützung durch die Landeshauptstadt München wäre es nicht mehr möglich gewesen, die ca. 260 bestehenden Patenschaften in Kiew zu betreuen. Aus diesem Grund fördert das Sozialreferat das Projekt mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 10.000 DM.
Der Kiew-Ausschuss des Dekanates München der Evang. Kirchengemeinde betreibt seit 1999 ein Beschäftigungsprojekt für behinderte Frauen in Kiew. Bis zu 50 Bewohnerinnen eines Internats werden sinnvoll und gezielt beschäftigt. Das Sozialreferat hat das Projekt mit 2.500 DM gefördert.
In diesem Zusammenhang besuchte Sergej Bychkov Sozialreferent der Stadt Kiew, im vergangenen Jahr die Stadt München. Das Sozialreferat organisierte die Besichtigung einer sozialen Einrichtung.
Städtisches Krankenhaus München-Harlaching
Kinderklinik
Die vor Jahren im Rahmen der Städtepartnerschaft angeknüpften Beziehungen zwischen Kinderkliniken in Kiew und der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin wurden auch im Jahr 2001 Weiter intensiv gepflegt. Unter aktiver Mithilfe des Vereins »Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V." wurden die bereits bestehenden Beziehungen zur onkologisch-hämatologischen Kinderabteilung im Kiewer Regional-Hospital (Leiterin Frau Prof. Dr. 5. Donskaya) aufrechterhalten und intensiviert.
Frau Prof. Donskaya konnte gemeinsam mit ihrem leitenden Oberarzt, Herrn Dr. O. Ryzhak im Februar 2001 an dem internationalen Symposium „Akute Leukämien" im Klinikum Großhadern teilnehmen. Am Rande dieser Konferenz fanden intensive Gespräche mit ihr und Mitgliedern des Vereins „Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V.“ (Prof. Dr. Tympner, Dr. Snigula) über Therapiemöglichkeiten und weitere Hilfsmaßnahmen statt.
Zum 15. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe nahm Frau H. Eggl vom Verein Vereins „Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V.“ vom 25. bis 29.4.2001 an den offiziellen Feierlichkeiten in Kiew teil. Sie besuchte die onkologische Kinderabteilung von Frau Prof. Donskaya und informierte sich über den aktuellen Stand der weiter notwendigen Hilfsmaßnahmen.
Im Juli 2001 konnte ein großer Hilfstransport mit Medikamenten und Klinikbetten (Wert der Medikamente ca. 73.500 DM), finanziert aus Spendengeldern des o.g. Vereins, nach Kiew geschickt werden. Dadurch konnte die medizinische Versorgung in der onkologischen Kinderabteilung von Frau Prof. Donskaya für ein weiteres. Jahr im Wesentlichen gesichert werden.
Am 8.12.2001 fand im Saal des Alten Rathauses ein Benefizkonzert im Rahmen der Städtepartnerschaft München-Kiew zu Gunsten der Tschernobyl-Kinderhilfe statt. Der Rathaussaal wurde von der Landeshauptstadt München kostenlos zur Verfügung gestellt, die Schirmherrschaft hatte Herr Oberbürgermeister Christian Ude übernommen. Er wurde an diesem Abend von Frau Stadträtin Angelika Gebhardt vertreten. Der Reinerlös dieses Beneflzkonzerts wird für die onkologische Kinderabteilung in Kiew in Form von Medikamenten und medizinischen Ausrüstungsgegenständen verwendet werden.
Zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine waren Mitglieder des Vereins „Tschernobyl-Kinderhilfe München e.V.“ zu einem offiziellen Empfang des Generalkonsulats der Ukraine in München eingeladen. Dabei Wurde dem Verein eine Ehrenurkunde des ukrainischen Botschafters „für den großen Beitrag zur Festigung der deutsch-ukrainischen Beziehungen" vom Generalkonsul überreicht, die Herr Dr. Snigula entgegengenommen hat.
Partnerstadt Sapporo
Direktorium
Am 7.5.2001 besuchte eine Stadtratsdelegation aus Sapporo unsere Stadt um sich über das Schulsystem zu informieren.
Unterstützung der Japantournee der Münchner Philharmoniker, insbes. bei der Vorbereitung des Konzerts in Sapporo im November 2001.
Am 26.11.2001 fand eine gemeinsame Veranstaltung „NIHON BUYO - Japanischer Tanz zwischen Tradition und Moderne“ der Landeshauptstadt München und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft statt.
Kulturreferat
Vorbereitungen zum 30. Partnerschaftsjubiläum 2002 mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und dem Völkerkundemuseum München.
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Beratung der Stadtverwaltung Sapporo zur Einführung des Umweltprojektes „Ökoprofit“ in Sapporo und anderen japanischen Kommunen.
Unterstützung bei der Durchführung eines öffentlichen Symposiums zu diesem Thema am 11.12.2001 in Sapporo.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Am 28.3.2001 organisierte LSA zusammen mit dem Bertolt-Brecht-Gymnasium ein Konzert des Hokkaido-Jugendrundfunkorchesters aus Sapporo. Die 80 jungen Musiker spielten ein sehr anspruchsvolles Programm (Wagner, Schubert, v. Suppe, Koyama und Tyama) zum Dank hörte man Stubn-Musi und eine Bach-Partita gespielt von Schülerlinnen des Bertolt-Brecht-Gymnasiums.
Bestehende Brieffreundschaften zu Schulen in Sapporo wurden fortgesetzt.
Schul- und Kultusreferat Sportamt
Einladung des Sapporo-Ruderclubs für 4 Ruderer des Münchener Ruder-Clubs e.V. zur Barato-Ruderregatta in Sapporo vom 8. bis 10.6.2001.
Entsendung einer Münchner Jugend-Fußballmannschaft auf Einladung der Stadt Sapporo zu den Sister Cities Goodwill Exchange Games in Sapporo vom 18. bis 28.8.2001
Entsendung von 2 Münchner Marathonläufern und 1 Delegationsleiter auf Einladung der Stadt Sapporo zum Sapporo-Marathon vom 3. bis 10.10.2001.
Einladung der Stadt München für 2 Marathonläufer und 1 Delegationsleiter aus Sapporo zum Medien-Marathon in München vom 11. bis 16.10.2001.
Partnerstadt Verona
Direktorium
Herr Stadtrat Horst Haffner reiste in Vertretung des Herrn Oberbürgermeisters zum Partnerschaftsfestival vom 12 . bis 14.10.2001 in Verona.
Besuch des Partnerschaftsbeauftragten der Stadt Verona, Herrn Prof. Vecchiato, am 5.12.2001 in München zur Besprechung künftiger Partnerschaftsaktivitäten.
Schul- und Kultusreferat
Pädagogisches Institut - Lehrer- und Schüleraustausch
Traditionsgemäß fand das LSA-Ferienprogramm mit Verona über Ostern und im Juni statt (je 2 Wochen, insgesamt 40 Schüler/innen).
Sportamt
Am 10.6.2001 fand ein Tischtennis-Freundschaftsturnier in Verona statt. Mitglieder der Freien Turnerschaft München-Blumenau veranstalteten eine Radfernfahrt zu dieser Veranstaltung.
Projektpatenschaften mit Vogosca in Bosnien und Subotica in Serbien
Der Bericht des Sozialreferates - Wohnungs- und Flüchtlingsamt ist als Anlage dieser Bekanntgabe beigefügt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Verwaltungsbeirat konnte nicht eingebunden werden, weil er bis zum Zeitpunkt der Erstellung der Bekanntgabe noch nicht bestellt war. Die Bekanntgabe wird zu gegebener Zeit übermittelt.
Projektpatenschaften mit Vogosca in Bosnien und Subotica in Serbien
Vom Sozialreferat, Wohnungs- und Flüchtlingsamt3 werden 2 Projektpatenschaften betreut.
Patenschaft Vogosca
Seit 1999 unterstützt die Stadt München die bosnische Gemeinde Vogosca bei Sarajevo im Rahmen einer Projektpatenschaft (gem. Stadtratsbeschluss vom 26.3.1999). Vogosca hatte während des bosnischen Bürgerkrieges erhebliche Zerstörungen erlitten, viele bosnische Flüchtlinge in München stammten aus Vogosca und sind mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Gemeinde ist heute> 6 Jahre nach Kriegsende, immer noch auf internationale Hilfe angewiesen.
Aktivitäten
- 4 Hilfstransporte wurden organisiert, beladen mit Möbeln, Büroausstattungen und -möbeln für die Verwaltung, Krankenhausbetten, Rollstühlen, Kindergartenausstattung, Geschäftsausstattung für Existenzgründer, Hausrat und Bekleidung für Bedürftige in der Gemeinde.
- Eine Delegation aus Vogosca unter Leitung des örtlichen Bürgermeisters wurde in der IHK München empfangen. Ziel des Treffens war der Informationsaustausch über mögliche Investitionen von Münchner Unternehmen in der Region Sarajevo.
Das Patenschaftsprojekt Vogosca war laut Stadtratsbeschluss auf drei Jahre begrenzt und wird im April dieses Jahres beendet.
Patenschaft Subotica
Seit Februar 2000 unterstützt die Stadt München die serbische Gemeinde Subotica (Beschluss Sozialausschuss vom 11.11.1999) Das Auswärtige Amt hatte im Sommer 1998 deutsche Städte dazu aufgerufen, oppositionsregierten Städten in Serbien humanitäre Hilfe zu leisten. Während die damalige jugoslawische Regierung Hilfen weitgehend verhinderte, ist es nach den Wahlen in Jugoslawien nun ohne Schwierigkeiten möglich> die dringend benötigten Hilfsgüter nach Subotica zu bringen.
Aktivitäten
- 9 Spendentransporte wurden organisiert, beladen mit Krankenhausbetten und Krankenhausbedarf, Altenheimausstattung, Kindergartenmöbeln und Spielzeug, Büromöbeln für die Verwaltung, Ausstattungsgegenständen für die Universität, Hausrat für Flüchtlingsheime sowie Lebensmitteln und Bekleidung für sozial Bedürftige.
- Kulturveranstaltungen in Subotica, zwei klassische Konzerte und die Förderung begabter Schulkinder bezuschusste das Auswärtige Amt mit 9.780 DM.
- Die Sozialreferentin der Gemeinde Subotica wurde nach München eingeladen und informierte sich über die Arbeit des Münchner Sozialreferats und der Verbände in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Alten- und Behindertenbetreuung und Versorgung von Flüchtlingen.
- Die Dolmetscherin der Gemeinde absolvierte einen vierw~ chigen Deutschkurs am Münchner Dolmetscher-Institut. Die AWO-München stellte ihr für die Zeit ihres Aufenthaltes' einen kostenlosen Wohnheimplatz zur Verfügung.
Die Städtepatenschaft für Subotica läuft voraussichtlich bis zum Jahr 2003.
Die Patenschaftsprojekte wurden aus Projektmitteln des Büros für Rückkehrhilfen im Wohnungs- und Flüchtlingsamt finanziert.
Kosten Patenschaft Vogosca: 11.797 DM kosten Patenschaft Subotica: 29.246 DM
Geschätzter Warenwert der Spendentransporte: 195.583 DM.
Versicherung:
Ich versichere, dass ich die vorliegende Seminararbeit selbstständig angefertigt und alle verwendetet Quellen vollständig angegeben habe.
Ort, Datum Unterschrift
[...]
[1] Quelle: http://www.fit-for-travel.de/reisemedizin/kartenland/176.gif vom 18.01.03
[2] Quelle: http://www.northernalliance.ca/News_Freedom/mugabe_files/image001.jpg vom 18.01.03
[3] Quelle: http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=225977 vom 23.02.03
[4] Quelle: http://www.spiegel.de/jahreschronik/0,1518,225329,00.html vom 23.02.03
[5] Quelle: http://www.geocities.com/Yosemite/1255/harare.html vom 18.01.03
[6] Nord Süd Forum München e.V. (Hrsg.), S.7
[7] Quelle: http://www.geocities.com/Yosemite/1255/harare2.html vom 18.01.03
[8] Quelle: http://www.geocities.com/Yosemite/1255/harare2.html vom 18.01.03
[9] Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), S. 4 ff.
[10] Brigitte Sauzay, S. 4 f.
[11] auch die Beendigung der Partnerschaft wird durch den Rat festgestellt
[12] Region Hannover (Hrsg.) S. 27
[13] Vgl. MISEREOR (Hrsg.), S. 2
[14] http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2001/ARTWIECZOREK.HTM vom 22.02.03
[15] die Abschnitte 2.3.1 bis 2.3.5 basieren auf der Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.), S. 4 f f.
[16] http://www.learn-line.nrw.de/angebote/umweltgesundheit/medio/hinter/u_e/ ag21_lok/ aglok_02.htm vom 22.02.03
[17] www.epd.de/entwicklungspolitik/2001/04schmid.htm vom 22.02.03
[18] http://www.euforic.org/fes/61de_kap.htm vom 22.02.03
[19] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=edinburgh vom 18.12.02
[20] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=edinburgh vom 18.12.02
[21] s.o. unter Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg
[22] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/edinburth.html vom 12.12.02
[23] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=verona vom 18.12.02
[24] Harenberg (Hrsg.), Band 3, S. 3114
[25] Im 10. Jahrhundert gehörte Verona zu Bayern
[26] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/verona.html vom 12.12.02
[27] Harenberg (Hrsg.), Band 1, S. 387
[28] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/bordeaux.html vom 12.12.02
[29] Angabe von 1999
[30] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/bordeaux.html vom 12.12.02
[31] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=sapporo vom 18.12.02
[32] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/sapporo.html vom 12.12.02
[33] Harenberg (Hrsg.), Band 3, S. 2642
[34] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/sapporo.html vom 12.12.02
[35] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=cincinnati vom 18.12.02
[36] Harenberg (Hrsg.), Band 1, S. 531
[37] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/cicinnati.html vom 12.12.02
[38] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=kiew vom 18.12.02
[39] Harenberg (Hrsg.), Band 2, S. 1568
[40] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/kiew.html vom 12.12.02
[41] Ripken/Prein; S. 144
[42] Zimbabwes Vereinigung afrikanischer Bürger
[43] Zimbabwes national afrikanische Vereinigung
[44] http://www.klett-verlag.de/seeyou/pdf/service-j_nachgefr.pdf vom 21.02.03
[45] http://www.cult4.biz/staaten/Zimbabwe.html von 12.01.03
[46] http://www.netzwerk-afrika-deutschland.de/land/Zimbabwe.htm vom 22.02.03
[47] http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/INTERNATIONAL/AFRIKA/ Zimbabwe.html vom 21.02.03
[48] http://www.freitag.de/2000/18/00180903.htm vom 21.02.03
[49] http://www.cult4.biz/staaten/Zimbabwe.html von 12.01.03
[50] Das Abkommen ist ein Konsens zwischen den Grußgrundbesitzern und der Regierung, dass Teile des Landes freiwillig verkauft werden, um an Kleinbauern verteilt zu werden, dafür die Regierung keine Gewaltsamen Enteignungen vornimmt. Quelle: http://www.uni- kassel.de/fb10/frieden/regionen/Zimbabwe/krueger.html vom 22.02.03
[51] http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/ 7_dokument_ dok_pdf_254.pdf vom 26.02.03 Das Gesetz schränkte die Meinungs- und Versammlungsfreiheit erheblich ein.
[52] http://www.afrikaprojekte.de/ger/Zimbabwe/artikel2.htm vom 21.02.03
[53] http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/tod/afrika/zimbabwe.htm vom 11.01.03
[54] Bewegung für Demokratischen Wandel
[55] http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Zimbabwe/krueger.html vom 12.01.03
[56] http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/tod/afrika/zimbabwe.htm vom 11.01.03
[57] http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Zimbabwe/krueger.html vom 13.01.03
[58] http://www.umweltinstitut.org/stadtgespraeche/download/ms22_hp.pdf vom 12.12.02
[59] http://www.spiegel.de/jahrbuch/0,1518,ZWE,00.html vom 12.01.03
[60] http://www.zeit.de/2002/11/politik/print_200211_Zimbabwe.html vom 16.12.02
[61] http://www.ndrtv.de/weltspiegel/20030209/Zimbabwe.html vom 26.02.03
[62] http://www.erdkunde-online.de/1551.htm#Geographische vom 12.01.03
[63] http://www.netzwerk-afrika-deutschland.de/land/Zimbabwe.htm vom 15.01.02
[64] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=Zimbabwe vom 12.12.02
[65] http://www.cult4.biz/staaten/Zimbabwe.html vom 13.01.03
[66] http://www.areion.org/areiononline/Zimbabwec.html vom 12.01.03
[67] http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_ dok_pdf_254.pdf vom 12.01.03
[68] http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Zimbabwe/krueger.html vom 12.01.03
[69] http://www.europarl.eu.int/dg3/sdp/journ/DE/nj000704_de2.htm vom 12.01.03
[70] http://erdkunde-online.de/1551.htm vom 16.12.02
[71] Kenmeyer, Thomas; „Zimbabwe“:Gemeinsam gegen den Terror, in: Die Welt, 28.06.00
[72] http://www.heute.t-online.de/zdfheute/artikel/0,1357,Pol-0-180113.html vom 16.12.02;
http://www.sadocc.at/news/2002-235.shtml vom 16.12.02
[73] http://www.auswaertigesamt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_ archiv?and_id=152&a_type=Pressemitteilungen&archiv_id=4088l vom 22.02.03
[74] http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,221941,00.html vom 16.12.02
[75] http://www.erdkunde-online.de1551.htm vom 16.12.02
[76] http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2003_035/04.html vom 21.02.03
[77] http://www.netzwerk-afrika-deutschland.de/land/Zimbabwe.htm vom 13.01.03; Köthe/Schetar, S. 308 f.
[78] Ripken/ Prein, S. 144 ff
[79] Harenberg (Hrsg.), Band 2, S. 1190
[80] Ripken/ Prein; S. 144 ff.
[81] Durch politische, soziale, wirtschaftliche und räumliche Trennung der Rassen sollte eine getrennte Entwicklung in allen Bereichen herbeigeführt werden. Die Politik der Apartheid führte zu der gewollten Unterdrückung aller „nicht-weiß“ genannten Südafrikaner und befestigte somit die Vorherrschaft der weißen Minderheit. Aus: http://www.wissen.de/xt/ default.do?MENUNAME=Suche&query=Apartheid vom 21.02.03
[82] Köthe, Schetar, S. 309 f.
[83] http://www.sadocc.at/news/2002-077.shtml vom 15.01.03
[84] http://www.areion.org/areiononline/Zimbabwec.html vom 15.01.03
[85] http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,2044,OID648200_TYP1,00.html vom 15.01.02
[86] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/harare_Mudzuri.html vom 16.01.03
[87] http://hn.munich-info.de/muc/2001/04/ru-4851.html vom 12.12.02
[88] http://hn.munich-info.de/muc/1999/11/ru-2713.html vom 12.12.03
[89] http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,2044,OID883774_TYP4,00.html vom 21.02.03
[90] http://www.umweltinstitut.org/stadtgespraeche/download/ms22_hp.pdf vom 13.01.03
[91] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/harare.html vom 12.12.02
[92] http://www.gruene-muenchen-stadtrat.de/texte/pdfs/Kommunalwahlprogramm2002.pdf vom 15.01.03
[93] Quelle: Anhang 3
[94] http://hn.munich-info.de/muc/2000/12/ru-4188.html vom 12.12.02
[95] http://hn.munich-info.de/muc/2000/12/ru-4188.html vom 12.12.02
[96] http://www.hep-monatzeder.de/seiten/themenseiten/harare2.html vom 22.02.03
[97] 2001 betrugen die Spenden der Münchener Bevölkerung über 65.000 DM, Anhang 3, S. XXXI
[98] http://www.asa-programm.de/site/spider/sim01_02_25_de.php vom 17.01.03
[99] http://www.muenchen.de/referat/direktorium/partnerstaedte/harare.html vom 12.12.02
[100] http://www.umweltinstitut.org/stadtgespraeche/download/ms22_hp.pdf vom 17.01.03
[101] http://www.hep-monatzeder.de/presse/pm_010807.html vom 17.01.03
[102] Protokoll des Direktoriums 2002, Anhang 3, S. XXXI
[103] http://www.hep-monatzeder.de/presse/pm_010807.html vom 17.01.03
[104] http://www.nordsuedforum.de/ueber-uns/container.htm vom 12.12.02
[105] Nord Süd Forum e.V. (Hrsg.) S.3
[106] dicht besiedeltes Stadtgebiet
[107] http://www.geocities.com/Yosemite/1255/harare2.html vom 26.02.03
[108] Nord Süd Forum e.V. (Hrsg.), S.4
[109] http://www.musin.de/service/pi/lsa/ vom 22.02.03
[110] Anhang 2, S. XXII
[111] http://hn.munich-info.de/muc/1998/10/ru-1638.html vom 17.01.03
[112] Siehe Anhang 2, S XXIII
[113] http://www.muenchen.de/referat/sozial/sliz99/daten/sliz1.doc vom 16.01.03
[114] http://www.awm.muenchen.de/presse/pksofi.pdf vom 16.01.03
[115] http://www.brot-statt-boeller.de/s/sa/sa.php3 vom 21.02.03
[116] http://www.brot-statt-boeller.de/s/sh/broschuere_gesamt.pdf vom 21.02.03
[117] http://www.brot-statt-boeller.de/s/sh/broschuere_gesamt.pdf vom 21.02.03
[118] http://www.brot-statt-boeller.de/s/sh/broschuere_gesamt.pdf vom 21.02.03
[119] Nord Süd Forum München e.V. (Hrsg.), S. 7
[120] Nord Süd Forum München e.V. (Hrsg.), S.7
[121] http://www.kath.de/kasdbk/miteinan/mt000810.htm vom 21.02.03
Häufig gestellte Fragen zum Inhalt
Was ist das Thema des Dokuments?
Das Thema ist die Problematik kommunaler Partnerschaften, insbesondere die Partnerschaft zwischen München und Harare (Simbabwe). Es werden die Beweggründe, die gesetzlichen Grundlagen, Aufgaben und Interessen von Städtepartnerschaften beleuchtet, insbesondere im Kontext der Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten.
Welche Städtepartnerschaften hat München?
München hat Partnerschaften mit Edinburgh, Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati und Kiew, sowie projektbezogene Patenschaften mit Vogosca und Subotica.
Was ist die gesetzliche Grundlage für Städtepartnerschaften?
Innerhalb der EU ergibt sich die Grundlage aus Art. 2 EGV. Bei außereuropäischen Beziehungen ist Art. 32 des Grundgesetzes anzuwenden, wobei auch den Kommunen auf Grund der in Art. 28 garantierten kommunalen Selbstverwaltung das Recht zugesprochen wird, internationale Partnerschaften einzugehen.
Welche Aufgaben fallen innerhalb von Städtepartnerschaften an?
Zu den Aufgaben gehören u.a. die Organisation von Austauschprogrammen (Schüler, Studenten), berufliche Bildung, Kulturpolitik, Städtebau, Umweltschutz, Sozialpolitik, Kriminalitätsverhütung, Wirtschaftsförderung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Welche Interessen spielen bei Partnerschaften mit afrikanischen Staaten eine Rolle?
Neben humanitären Aspekten spielen ökonomische, sicherheitspolitische, ökologische, politische und wertebezogene Interessen eine Rolle. Dabei geht es um Rohstofflieferungen, Marktzugang, Bekämpfung von Kriminalität und Armutsmigration, Schutz der Biosphäre, diplomatische Unterstützung und Förderung von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Was sind die politischen Verhältnisse in Zimbabwe?
Zimbabwe war ursprünglich eine britische Kolonie (Süd-Rhodesien). Nach der Unabhängigkeit 1980 entwickelte es sich unter Robert Mugabe zu einer parlamentarischen Demokratie, die jedoch zunehmend von autoritären Tendenzen und wirtschaftlichen Problemen geprägt ist. Es gibt Konflikte mit der weißen Minderheit und der Opposition.
Wie hat sich die politische Situation in Harare entwickelt?
Harare ist die Hauptstadt Zimbabwes und ein Zentrum der Opposition. Die politische Situation ist von Spannungen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten, Repressionen gegen die Opposition und wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt.
Wie entwickelte sich die Städtepartnerschaft zwischen Harare und München?
Die Partnerschaft wurde 1996 begründet und diente der entwicklungspolitischen Unterstützung. Aufgrund der politischen Lage in Zimbabwe wurden die Beziehungen auf offizieller Ebene zeitweise eingefroren, die Zusammenarbeit auf bürgerschaftlicher Ebene aber fortgesetzt. 2002 wurden die Beziehungen nach Kommunalwahlen wiederaufgenommen, jedoch bleiben Schwierigkeiten bestehen.
Welche Projekte werden im Rahmen der Städtepartnerschaft Harare-München durchgeführt?
Es gibt verschiedene Projekte, wie Jugendaustauschprogramme, Workcamps, Schulpartnerschaften, Unterstützung von Arbeitslosenprojekten und Hilfe für sozial benachteiligte Kinder. Organisationen wie „München für Harare e.V.“ und das Nord Süd Forum e.V. sind aktiv beteiligt.
Was macht "München für Harare e.V."?
Dieser Verein unterstützt als inoffizieller Träger Projekte in Harare, insbesondere das "Glen Forest Development Centre", das sich um Straßenkinder und benachteiligte Jugendliche kümmert. Der Verein sammelt Spenden und informiert über die Situation in Zimbabwe.
Was macht das Nord-Süd-Forum e.V.?
Das Nord-Süd-Forum koordiniert verschiedene Organisationen und Behörden, ist Informationsquelle über Zimbabwe, vermittelt Kontakte zu Vereinen und Organisationen in Harare, unterstützt die demokratische Widerstandsbewegung und Projekte im Bereich der Umweltbildung.
Was ist das "Glen Forest Development Centre"?
Das Glen Forest Centre in Harare ist eine Ausbildungs- und Beratungsstelle für Kinder und Erwachsene, die von einheimischen Frauen geleitet wird. Es bietet Alphabetisierungskurse, handwerkliche Ausbildungen, und Informationen über HIV/AIDS an.
Was geschah im Jahr 2001 bezüglich der Sonnenfinsternis?
Nachdem 2000 in München eine Sonnenfinsternis stattfand, wurden nicht mehr benötigte Sonnenfinsternisbrillen gesammelt und nach Harare geschickt, um die Bevölkerung dort bei der Sonnenfinsternis 2001 vor den schädlichen Strahlen zu schützen.
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- Merle Rauberg (Author), 2003, Problematik der Städtepartnerschaften mit Entwicklungsländern. Die kommunale Partnerschaft von Harare und München, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107978