Wenn man die Strukturierung und Durchführung von Alltagsgesprächen genauer beobachtet, stößt man dabei unweigerlich auf gewisse, immer wiederkehrende Muster. Für Konversationen mit unseren Mitmenschen stehen einige Mittel zur Verfügung, die eine solche Strukturierung möglich machen. In dieser Arbeit sollen zwei solcher Mittel genauer betrachtet werden: Die Gesprächsdeixis und die Routineformeln. Anhand der Gesprächsdeixis wird die Bezugnahme des Sprechers angezeigt - sie hilft dabei, auszudrücken, auf was man sich innerhalb eines Gespräches bezieht, und sie hilft den Gesprächspartnern, eben diese Bezugnahme zu verstehen und zu interpretieren. Ohne deiktische Begriffe wäre es kaum möglich, sich verständlich auszudrücken. Dennoch - oder vielleicht sogar gerade deshalb - können deiktische Begriffe aber auch eine Quelle von Missverständnissen sein.
Ein weiteres sprachliches Mittel zur Strukturierung und Bewältigung von Alltagssituationen sind die Routineformeln. Diese häufig wiederkehrenden, feststehenden Redeformeln erfüllen eine Reihe von Funktionen in Gesprächen. Zwar ist man sich ihrer täglichen Verwendung kaum bewusst, dennoch spielen sie eine nicht zu unterschätzende Rolle für das Gesprächsverhalten. Erst, wenn die Bedeutung solcher sprachlichen Mittel dialogischen Handelns richtig bewusst wird, können Gespräche vollständig im Hinblick auf ihre Bedeutung, auf die Funktion der Sprechakte und auf das Verhältnis der Gesprächspartner untereinander analysiert werden.
Die beiden Themen dieser Arbeit verbindet die Tatsache, dass eben diese Erkenntnis in der linguistischen Forschung lange Zeit nicht zu ihrer vollen Bedeutung gekommen war - obwohl man natürlich um die Existenz solcher sprachlichen Mittel wusste. Erst in der neueren Forschung wurde die Bedeutung von auf den ersten Blick vielleicht „trivialen“ dialogischen Mitteln in weiten Kreisen ernster genommen. Bei der Deixis war es unter anderem Stephen Levinson (nach beachtlicher Vorarbeit von Karl Bühler in den 30er-Jahren), bei den Routineformeln vor allem Florian Coulmas, die sich in diese Forschungsgebiete hervorwagten. Bis heute sind sie noch nicht gänzlich erforscht. In dieser Arbeit soll eine Darstellung dessen versucht werden, was bis heute bereits bekannt und erforscht ist, was von den wichtigsten Forschern bisher statuiert wurde, und was das alles schließlich für die Konversationsanalyse im allgemeinen (sowie für die spanische im speziellen) bedeutet.
Inhalt
1. Einleitung
2. Gesprächsdeixis
2.1. Forschungsgeschichte und Definition
2.2. Kategorisierungsansätze nach Levinson
3. Routineformeln
3.1. Definition
3.2. Soziale und kulturelle Faktoren bei der Anwendung von Routineformeln
3.3. Veränderung in der Bedeutung von Ausdrücken und die Vermittlung von Absichten
4. Schluss
5. Bibliographie
5.1. Literatur
5.2. Internet
1. Einleitung
Wenn man die Strukturierung und Durchführung von Alltagsgesprächen genauer beobachtet, stößt man dabei unweigerlich auf gewisse, immer wiederkehrende Muster. Für Konversationen mit unseren Mitmenschen stehen einige Mittel zur Verfügung, die eine solche Strukturierung möglich machen. In dieser Arbeit sollen zwei solcher Mittel genauer betrachtet werden: Die Gesprächsdeixis und die Routineformeln. Anhand der Gesprächsdeixis (Kapitel 2) wird die Bezugnahme des Sprechers angezeigt – sie hilft dabei, auszudrücken, auf was man sich innerhalb eines Gespräches bezieht, und sie hilft den Gesprächspartnern, eben diese Bezugnahme zu verstehen und zu interpretieren. Ohne deiktische Begriffe wäre es kaum möglich, sich verständlich auszudrücken. Dennoch – oder vielleicht sogar gerade deshalb – können deiktische Begriffe aber auch eine Quelle von Missverständnissen sein.
Ein weiteres sprachliches Mittel zur Strukturierung und Bewältigung von Alltagssituationen sind die Routineformeln. Diese häufig wiederkehrenden, feststehenden Redeformeln erfüllen eine Reihe von Funktionen in Gesprächen, wie in Kapitel 3 beschrieben. Zwar ist man sich ihrer täglichen Verwendung kaum bewusst, dennoch spielen sie eine nicht zu unterschätzende Rolle für das Gesprächsverhalten, was ihre nähere Betrachtung umso interessanter macht. Erst, wenn die Bedeutung solcher sprachlichen Mittel dialogischen Handelns richtig bewusst wird, können Gespräche vollständig im Hinblick auf ihre Bedeutung, auf die Funktion der Sprechakte und auf das Verhältnis der Gesprächspartner untereinander analysiert werden.
Was die beiden Themen dieser Arbeit verbindet, ist die Tatsache, dass eben diese Erkenntnis in der linguistischen Forschung lange Zeit nicht zu ihrer vollen Bedeutung gekommen war – obwohl man natürlich um die Existenz solcher sprachlichen Mittel wusste. Erst in der neueren Forschung, genauer gesagt in den 1980er-Jahren, wurde die Bedeutung von auf den ersten Blick vielleicht „trivialen“ dialogischen Mitteln in weiten Kreisen ernster genommen. Bei der Deixis waren es unter anderem Stephen Levinson[1] (nach beachtlicher Vorarbeit von Karl Bühler[2] in den 30er-Jahren), bei den Routineformeln vor allem Florian Coulmas[3], die sich in diese Forschungsgebiete hervorwagten. Bis heute sind sie noch nicht gänzlich erforscht. In dieser Arbeit soll eine Darstellung dessen versucht werden, was bis heute bereits bekannt und erforscht ist, was von den wichtigsten Forschern bisher statuiert wurde, und was das alles schließlich für die Konversationsanalyse im allgemeinen (sowie für die spanische im speziellen) bedeutet.[4]
2. Gesprächsdeixis
Der Begriff ‚Gesprächsdeixis’ hat sich in der linguistischen Forschung über mehrere Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt. Um ihn im heutigen Sinne definieren zu können, muss also erst ein Überblick über die Forschungsgeschichte dieses Themas gegeben werden.
2.1. Forschungsgeschichte und Definition
Das Wort ‚Deixis’ stammt aus dem Griechischen und bedeutet ‚verweisen’. Zu Beginn der Erforschung der Gesprächsdeixis, die sowohl in der Linguistik als auch in der Sprachphilosophie stattfand, wurde festgelegt, dass zum Beispiel Wörter wie ich, du, hier, dort und jetzt eine deiktische Bedeutung haben. Sie „zeigen“ den „Raum“, auf den in einem Gespräch Bezug genommen wird, sowohl personal als auch lokal und temporal.
Der deutsche Psychologe und Philosoph Karl Bühler beschrieb Deixis im Jahr 1934 folgendermaßen: “Jeder kann ‘Ich’ sagen, und wer immer das sagt, bezeichnet damit ein anderes Objekt als jeder andere“.[5]
Spätere Forschungen zogen weitere Aspekte von Deixis mit ein, z.B. Farbbezeichnungen wie rot, Typusbezeichnungen wie Fanatiker oder Bezeichnungen natürlicher Arten wie Orange. Der Sprachwissenschaftler Fillmore sagte dazu: „Der Begriff ‚Deixis’ wird jenen sprachlichen Aspekten gegeben, deren Interpretation relativ zum Anlass der Äußerung, zu der Zeit vor und nach der Äußerung, zu dem Ort des Sprechers zum Zeitpunkt der Äußerung und zu der Identität des Sprechers sowie der beabsichtigten Hörerschaft steht.“[6]
In der neuesten Forschung wird der Begriff „Deixis“ noch mehr erweitert: Nun steht vor allem der Kontext im Vordergrund, in dem eine Aussage gemacht wird. Nur bei richtiger Analyse des Kontextes eines Sprechakts können deiktische Begriffe richtig interpretiert werden.
Levinson schreibt dazu: „Essentiell betrifft die Deixis die Methoden, anhand derer Sprachen Eigenschaften des Kontextes der Äußerung oder des Redeanlasses kodieren oder grammatikalisieren; damit betrifft sie auch die Arten, auf die eine Interpretation von Äußerungen auf der Analyse des Kontextes der Äußerung abhängt.“[7]
Als Definition ergibt sich also: Deixis ist die Bezugnahme durch Ausdrücke, deren Interpretation relativ zum außersprachlichen Kontext der Äußerung steht.
2.2. Kategorisierungsansätze nach Levinson
Welche Begriffe werden von der neuesten Definition erfasst? Levinson unterscheidet dafür zwei Kategorisierungsansätze, den philosophischen und den linguistischen.
2.2.1. Philosophischer Ansatz
Der philosophische Ansatz ist zwar als Idee interessant, liefert aber keine praxisbezogenen Lösungen für die sprachwissenschaftliche Forschung. Deshalb soll er hier nur kurz umrissen werden.
Philosophisch betrachtet müssen sprachliche Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden, um die Deixis feststellen zu können.
Beispiel: (1) Letizia de Ramolino era la madre de Napoleon.
(2) Yo soy la madre de Napoleon.
Um zu überprüfen, ob Aussage (1) wahr ist, müssen Napoleons Verwandtschaftsverhältnisse geprüft werden. Für die Analyse von (2) muss das Personalpronomen im Bezug zu der Person überprüft werden, die diese Aussage gemacht hat. Wenn sich herausstellt, dass der Ausspruch von Letizia de Ramolino gemacht wurde, ist der Wahrheitsgehalt überprüft und stellt sich als positiv heraus. Der Kontext des Sprechaktes ist hierfür irrelevant, es geht hier rein um den Wahrheitsgehalt. Das ist der Unterschied zum linguistischen Ansatz, der im folgenden beschrieben wird.
2.2.2. Linguistischer Ansatz
Der linguistische Ansatz nach Levinson ist für die Sprachwissenschaft relevanter: Aus ihm ergeben sich die Kategorien, anhand derer deiktische Begriffe in Gesprächen erkannt, zugeordnet und bewertet werden können. Neben den klassischen Kategorien Personen-, Orts- und Zeitdeixis erwähnt Levinson zudem die Diskurs- und Sozialdeixis. Hierzu erklärt er, dass das Phänomen noch nicht ausreichend erforscht wurde und er deshalb nur deskriptive Ansätze liefern kann.
Personendeixis: Diese deiktische Kategorie beschreibt die Rolle der Teilnehmer in einem Sprechakt. Sie ist eine der klarsten und einfachsten (siehe auch die obigen Beispiele (1) und (2)). Um den Bezug auf Personen herzustellen, wendet ein Sprecher deiktische Ausdrücke an. Hierzu führt Levinson eine Anekdote an:
Ein Melamed (hebräischer Lehrer) bemerkte, dass er seine bequemen Hausschuhe zu Hause liegen lassen hatte und schickte einen Schüler, der sie holen sollte. Er gab ihm auch eine Nachricht an seine Frau mit. Darin stand: „Gib diesem Jungen deine Hausschuhe mit.“ Als der Schüler fragte, warum der Melamed „deine Hausschuhe“ geschrieben hätte, antwortete dieser: „Yold! (Idiot!) Wenn ich ‚meine Hausschuhe’ schriebe, würde sie doch auch ‚meine Hausschuhe’ lesen und mir ihre schicken. Was soll ich mit ihren Hausschuhen? Deshalb schrieb ich ‚deine Hausschuhe’, so wird sie ‚deine Hausschuhe’ lesen und mir meine schicken.“[8]
Diese Anekdote könnte in fast jeder Sprache geschrieben worden sein, da die angesprochene Problematik im Zusammenhang mit deiktischen Mitteln im allgemeinen besteht. Ein weiteres Beispiel hierfür: “Ayer nos visitó mi jefe, y vino tambien uno de mis colegas. Mi mujer dijo que era muy simpatico.” Da es sich bei beiden Besuchern um männliche Personen handelt, wird hier nicht klar, auf welchen der beiden sich der Kommentar der Ehefrau bezieht. Der Gesprächspartner muss zur Klärung erst nachfragen. Solche Phänomene gelten nicht nur für fast jede Sprache, sie sind zudem auch nicht auf die personale Deixis beschränkt – sie können also auch in den anderen Kategorien auftreten.
Bei der Betrachtung des spanischen Sprachgebrauchs fällt im Zusammenhang mit der personalen Deixis eine Besonderheit im Unterschied zum Deutschen auf: Die Personalpronomina yo, tú, él, ella, usted, nosotros-/as, vosotros/-as, ellos/-as, und ustedes sind nicht zwingend zu setzen, sie können weggelassen werden. Die Person, auf die Bezug genommen wird, wird dann allein morphologisch durch die Konjugation des Verbs angezeigt. Werden die Personalpronomina doch gesetzt, geschieht das meist mit einer bestimmten Absicht: Zum Beispiel soll einer eventuellen Unklarheit der personalen Bezugnahme vorgebeugt werden, also sozusagen als „Fingerzeig“ (¿qué piensas tú?), oder aber es dient zur Betonung der Bezugnahme (¡yo nunca diría esto!).
Ortsdeixis: Bei dieser Kategorie geht es um räumliche Bezugnahme relativ zum Ort des Gespräches. Hierbei gibt es zwei Referenzen:
- proximal (Orte, die nahe am Sprecher liegen)
- distal (Orte, die fern vom Sprecher, aber ggf. nahe am Empfänger liegen)
Eine Ortsbeschreibung kann relativ (zum eigenen oder zu einem weiteren Ort) oder absolut (ohne Bezugnahme auf andere Orte) geschehen. Eine absolute Beschreibung ist nicht deiktisch.
Beispiel: (8) Munich està situada en la latidud 48 grados y en la longitud 11 grados.
(9) Munich està a cien kilometros al oeste de aquí.
In (9) wird eine Beziehung zwischen der Position des Sprechers und der Stadt München hergestellt. Damit ist es eine deiktische Ortsbeschreibung, (8) hingegen ist eine absolute Beschreibung.
Zeitdeixis: Die Kodierung von Zeitpunkten oder -spannen relativ zur Zeit des Sprechaktes. Zwischen diesen beiden muss unterschieden werden.
Beispiel: (10) Damelo ahora.
(11) Ahora estoy estudiando matemática.
(10) verweist auf einen genauen Zeitpunkt, während in (11) mit demselben deiktischen Ausdruck ahora eine Zeitspanne gemeint ist.
Personen-, Orts- und Sozialdeixis sind, wie erwähnt, die drei klassischen Kategorien. Im Zusammenhang mit Kontextangaben in Gesprächen hat Levinson nun die folgenden zusätzlichen Kategorien herausgearbeitet:
Sozialdeixis: Diese Kategorie behandelt die Anwendung von sozialen Bezügen innerhalb eines Sprechakts. Sie hängt vom Kulturkreis der sprechenden Personen ab – in Deutschland werden damit vor allem Höflichkeitsfloskeln analysiert, während in Kulturkreisen mit hierarchischeren Strukturen, die sich in der Verwendung von Sprache wieder finden (z.B. Asien), mehr Möglichkeiten für sozialdeiktische Untersuchungen gegeben sind.
Beispiel: (12) Su Excelencia
Die Verwendung dieser Anrede zeigt an, dass der Sprecher und die Person, um die es im Sprechakt geht, teil einer Hierarchie sind – die Person ist ein Bischof oder ein Botschafter und muss deshalb entsprechend angeredet werden.
Die Sozialdeixis ist bei der Konversationsanalyse insofern interessant, als sie die Sprecherrollen anzeigt und so ein Gespräch auf seinen sozialen Kontext überprüft werden kann. Dieser hilft wiederum zu verstehen, wie die einzelnen Gesprächsteilnehmer handeln, und warum sie das tun – sozial gleichgestellte Gesprächspartner gehen im Normalfall anders miteinander um als solche aus unterschiedlichem sozialen Hintergrund.
Diskursdeixis: Hierbei geht es um Begriffe, die sich auf Teile eines Diskurses beziehen.
Beispiel: (13) Javier dijo que viniera.
(14) ¿De donde es este nombre ?
(15) Lo conosco, es una persona muy agradable.
(14) bezieht sich nur auf Javiers Namen, während in (15) von der Person selbst gesprochen wird. Solange man sowohl den Namen als auch die Person als Entität des Diskurses auffasst, kann man sowohl (14) als auch (15) als diskursdeiktisch bezeichnen.
Die Diskursdeixis ist für die Konversationsanalyse ebenfalls besonders interessant. Gerade bei der Untersuchung von transkribierten Gesprächen kann es wichtig sein, diskursdeiktische Aussagen erkennen und auf ihre Funktion hin überprüfen zu können.
Empathische Deixis: Diese Kategorie beschäftigt sich mit der metaphorischen Verwendung deiktischer Ausdrücke, um emotionale Distanz oder Nähe zum Gesprächsgegenstand auszudrücken.
Beispiel: (16) Este problema me preocupa.
(17) Ese problema no me preocupa.
In (16) wird durch die Verwendung eines „näheren“ Demonstrativpronomens als dem in (17) die Aussage noch einmal unterstrichen.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Deiktische Phänomene befassen sich mit der Indexikalität von Wörtern, die mit
- Personalpronomina,
- Lokal- und Zeitadverbien wie ahora und hoy,
- Possessiv- und Demonstrativpronomina,
- Modalverben und Modaladverbien,
- Art- und Typusbezeichnungen und
- Verben der Bewegung wie venir und ir
in Zusammenhang stehen.
Die Deixis liegt nach Levinson in einer Grauzone zwischen Semantik und Pragmatik, da sie beide Bereiche gleichermaßen berührt. Die vorgestellten Ansätze reichen noch nicht aus, um das Forschungsgebiet wirklich umfassend zu behandeln. Die Erstellung eines kompletten Rahmens für die deiktische Analyse steht noch aus.[9]
Die Verwendung von deiktischen Begriffen gibt Sprechern also die Möglichkeit, ihren Zuhörern den Gesprächsbezug zu verdeutlichen. Bei der Betrachtung der möglichen Missverständnisse, die durch unklare deiktische Bezugnahme entstehen, wird die Bedeutung dieses sprachlichen Mittels erst richtig deutlich.[10]
3. Routineformeln
Auch der Verwendung von häufig wiederkehrenden, gleich formulierten Ausdrücken – den Routineformeln – wurde in der Sprachforschung der Vergangenheit zunächst nicht soviel Beachtung geschenkt. Sie ist erst seit der Mitte des letzten Jahrhunderts ein wichtiger Gegenstand der neueren Linguistik geworden.
3.1. Definition
Coulmas definiert Routineformeln folgendermaßen: „Wir betrachten sie einfach als hoch konventionalisierte, verfestigte Ausdrücke, deren Vorkommen an mehr oder weniger standardisierte Situationen der Kommunikation gebunden ist.“[11]
Die meisten Routineformeln zeigen eine bestimmte grammatische Struktur (außer solchen, die aus einem Wort bestehen – wie hallo, ja, nein, klar, danke, etc.). Viele sind entweder gerade dabei, lexikalisiert zu werden, oder sie stehen schon als festgelegte idiomatische Einheiten im Lexikon.
3.2. Soziale und kulturelle Faktoren bei der Anwendung von Routineformeln
Die adäquate Verwendung von Routineformeln auf der verbalen Ebene steht eng im Zusammenhang mit Erwartungen der Gesellschaft in Bezug auf Angemessenheit und Höflichkeit. Bestimmte Situationen erfordern bestimmte Reaktionen: Wenn man z.B. einer Person auf den Fuß tritt, verwendet man Entschuldigungsformeln, wenn man einen Gast empfängt, Formeln zur Begrüßung und zur Vorstellung von anderen Gästen, usw. Die Anwendung solcher Formeln bedeutet aber nicht zwingend, dass der Sprecher von innen heraus höflich sein möchte. Es kann auch lediglich sein, "dass er die durch die konventionelle Übereinstimmung gebotene Einschätzung der Situation akzeptiert"[12]. Natürlich sollte nicht nur Unhöflichkeit vermieden, sondern auch auf ein angemessenes Maß geachtet werden. Sonst wird die Höflichkeit zur Schmeichelei, was im allgemeinen ebenfalls negativ gewertet wird. Die Grenzziehung zwischen positiver oder negativer Bewertung von Äußerungen in Standardsituationen ist allerdings sowohl individuell als auch kulturell bedingt. Die Angemessenheit von Routineformeln hängt zudem von situativen und sozialen Parametern ab. Konversationen verlaufen selten unstrukturiert, sie unterliegen gewissen Regeln und Regularitäten. So gibt es zum Beispiel die Gesprächseröffnungs- und Beendigungsphase sowie einige mehr, die dazwischen liegen können. In informellen Gesprächen werden dabei meist weniger und andere Routineformeln als in formellen Dialogen erwartet. Diese Strukturierung, wie auch die Verwendung von bestimmten Formeln, zeigt oft die soziale Bedeutung des Gesprächs an, d.h. man kann daran die Beziehung der Kommunikationspartner (Grad an Intimität, Formalität und Höflichkeit) untersuchen. Überhaupt bestimmt das unmittelbare soziale und kulturelle Umfeld die Anwendung von Routineformeln in hohem Maße, umgekehrt wird es durch die adäquate Anwendung angezeigt (soziale Deixis, s. o.) und respektiert. Normalerweise soll also dem sozialen Faktor in einer Konversation durch die Strukturierung von mit angemessenen Routineformeln versehenen Gesprächsphasen Rechnung getragen werden. Geschieht dies nicht, wird das als unhöflich, arrogant oder beleidigend eingestuft („er platzte rein und sagte nicht einmal ‚Guten Tag’...“). Ausnahmen sind nur dann zulässig, wenn jemand dringend reine Informationen übermitteln muss, wenn man also zum Beispiel einen Gebäudebrand oder einen Unfall meldet.
In bestimmten Bereichen sind passende Routineformeln nicht nur ein Ausdruck von Höflichkeit, sondern sogar Pflicht. Im Militär zum Beispiel wird verlangt, dass Soldaten in einer gewissen Weise ihre Vorgesetzten adressieren, in der Kirche spricht man beim Vaterunser mit und singt vorgegebene Lieder aus dem Gesangsbuch. In solchen Fällen handelt es sich um Ritualisierungen. Auch zum Beispiel Kinderlieder können als Rituale angesehen werden – gerade Kinder vertrauen auf gewisse Ritualisierungen, durch die ihr sonst oft von den Eltern gesteuerter Tagesablauf an Sicherheit gewinnt. Auch sonst ist die Betrachtung von Kindern und ihrer Sprache aufschlussreich für die linguistische Forschung: Beim Erlernen der Muttersprache(n) sind Routineformeln ein wichtiger Bestandteil. Kinder nehmen sie schnell von ihrer Umgebung an und setzen sie dort ein, wo es ihnen noch an eigener Kreativität in der Sprachgestaltung mangelt. Routineformeln sind also ein nützliches Werkzeug bei der Erlernung von Sprache, auch allgemein betrachtet. Ohne die Kenntnis gewisser Formeln in einer Sprache bzw. einem Kulturkreis bleibt man fremd – alleine durch die Unkenntnis von adäquaten Anreden (señor, señora, usted, tú) in einer fremden Sprache können leicht Missverständnisse entstehen.
Goffman bezeichnet eine Nichtbeachtung solcher Normen und Konventionen als virtual offence[13], Kalberg schreibt dazu: „Während die Missachtung bestimmter Sitten allgemein lediglich als Faux Pas betrachtet und bereitwillig übergangen wird, kann die fehlende Anerkennung der Existenz und Legitimität von weithin akzeptierten Umgangsformen als Zeichen von böser Absicht, schlechten Umgangsformen, Unfreundlichkeit oder Arroganz angesehen werden.”[14]
Routineformeln haben noch eine wichtige Funktion innerhalb von Gesprächen: Sie dienen als ‚Sicherheitsinseln’, sie liegen sozusagen bereits vorbereitet im Kopf vor und können in angemessener Situation ohne vorheriges Nachdenken angewendet werden. Mit ihrer Hilfe lassen sich Gespräche neu organisieren und Gesprächsgedanken neu ordnen und verarbeiten. Nicht zuletzt gewinnt man selbst kurz Zeit, um über das weitere Vorgehen nachzudenken – und man verfügt über die Möglichkeit, etwas zu einem Gespräch beizutragen, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.
3.3. Veränderung in der Bedeutung von Ausdrücken und die Vermittlung von Absichten
Bei Coulmas liest man, dass die routinemäßige Verwendung von Ausdrücken nicht nur eine Wirkung auf ihre Bedeutung haben kann, sondern sogar haben muss.[15] Bei fast allen Routineformeln ist demnach die ursprüngliche Bedeutung durch häufige Anwendung entweder verändert bzw. dem Kontext angepasst worden oder gar ganz verschwunden. So impliziert der Ausspruch encantada bei der Vorstellung einer Person nicht, dass die Sprecherin wirklich verzaubert im eigentlichen Sinne ist, sondern dass sie sich freut, den Gegenüber kennen zu lernen. Solche Formeln bezeichnet man als idiomatisch. Idiome sind der Definition nach lexikalisierte Wortgruppen mit einer nicht wörtlichen und deshalb eigens zu erlernenden Eigenbedeutung.
Nicht alle Routineformeln sind idiomatisch. Aber man kann bei allen beobachten, dass durch die Routinisierung entweder eine Verschiebung oder eine Unterdrückung der eigentlichen Bedeutung stattfindet. Hierzu führt Coulmas – nach einem Zitat von Fillmore (1978) – folgende Einheiten an, zwischen denen man in der semantischen Theorie unterscheiden muss:
- idiomatische Formeln (Ausdrücke mit eigener Bedeutung, es herrscht nicht mehr die ursprünglichen Bedeutung der Wortbestandteile, oft auch metaphorisch. Mi casa es tu casa, ¡encantado!, ¿Me das una mano?...),
- phraseologische Einheiten (teilweise willkürlich – ohne Rücksicht auf die eigentliche Bedeutung – und teilweise absichtlich verwendet. Hasta luego, ¡dios mío!),
- nicht-idiomatische Formeln (Ausdrücke, deren Häufigkeit oder Beliebtheit – und nicht die Bedeutung – eine Rolle bei der Verwendung spielen. Buenos días, en caso que, gracias).[16]
Die Abgrenzung in der Praxis ist natürlich nicht immer ganz einfach.
Bei der Konversationsanalyse spielt besonders die Betrachtung der so genannten ‚diskursiven’ Routineformeln eine große Rolle.[17] Hierbei handelt es sich um Formeln, die innerhalb eines Gesprächs eingesetzt werden, um einen Standpunkt zu verdeutlichen, eine Aussage einzuleiten, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken etc. Sie dienen also den Teilnehmern zur Strukturierung ihres Gespräches. Coulmas weist in diesem Zusammenhang besonders auf die so genannten gambits [18] hin. Das sind Formeln, die einen Satz eröffnen und dabei als strategische Signale in Konversationen dienen. Sie leiten zu der nächsten Aussage des Sprechers über und geben ihm gleichzeitig die Möglichkeit, seinen Beitrag zur Unterhaltung zu bewerten – sie kennzeichnen also z.B. eine Meinung, einen Vorschlag, eine Ausweitung des Themas, ein widersprechendes Argument etc. Außerdem können sie bei der Rollenverteilung helfen, indem sie z.B. anzeigen, dass ein „Turn“[19] übernommen oder behalten werden soll. Insofern haben sie oft einen diskursdeiktischen Charakter.[20]
Im folgenden sind einige Beispiele aus dem spanischen Sprachgebrauch angeführt, die das soeben beschriebene verdeutlichen.
Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln: Diese Formeln verfügen über einen hohen kommunikativen Stellenwert, darunter finden sich einige phraseologische Formeln. Funktion: Sicherung des geglückten Kommunikationsbeginns bzw. -abschlusses, Ausdruck von Höflichkeit. Die verschiedenen Formeln geben Aufschluss über soziale Verhältnisse in einem Gespräch sowie über die Identitäten der Teilnehmer. Bei Formeln wie adios ist die ursprüngliche Bedeutung im Zusammenhang mit Gott inzwischen normalerweise verschwunden, sie sind idiomatisch geworden. Adios, vaya con dios, ¡encantada!, Buenos días, buenas tardes, hola, ¿qué tal? – bien, ¿y tú?, adios, hasta luego,...
Glückwunsch-, Beileids- Dankes-, und Bittformeln: Sie dienen zur Vermittlung von Formulierungssicherheit und Höflichkeit, und sie sind der (feierliche) Ausdruck von Anerkennung, Beglückwünschung, Mitleid, Dankbarkeit etc. Solche Ausdrücke sind meist nicht-idiomatisch. Felicidades, feliz cumpleaños, mi más sincero pésame, gracias, por favor...
Diskursive Redeformeln: Bei solchen Ausdrücken handelt es sich um eingebettete Formeln, die in einer Konversation auftreten, um zum Beispiel den Standpunkt des Sprechers zu verdeutlichen, Unsicherheit auszudrücken, Behauptungen einzuleiten oder Argumente zu untermauern. Zu den weiter oben erklärten gambits gehören z.B. En mi opinion..., Creo que..., Por lo que yo sepa..., En caso que..., Dado que..., No se – pero..., ¿Sabes qué...?, Oye,..., Escucha me, Claro,..., Por supuesto,..., (Lo que pasa) es que..., Primero quiero decir que..., ¡Déjame hablar!, ¿Qué piensas tú? (als Übergabe des Turns an einen anderen Gesprächsteilnehmer).
Aufforderungen in Frageform: Sie würden eigentlich keine Aufforderungen darstellen, wenn sie nicht so häufig als solche verwendet und verstanden würden. ¿Puedes pasarme el pan? ist zum Beispiel keine Frage, ob der Gegenüber körperlich zu der Handlung imstande ist, sondern impliziert den Wunsch, dass die Handlung vollzogen wird. ¿Podrías...?, ¿Me harías un favor?, ¿Me das una mano?...
4. Schluss
Die Anwendung sowohl von deiktischen Begriffen als auch von Routineformeln spielen in Gesprächen eine zentrale Rolle. Durch die Gesprächsdeixis ermöglicht man anderen, den Kontext des Gesprochenen zu erfassen und zu verstehen. Bei der Konversationsanalyse kann man dann einordnen, von welchen Personen und Orten die Rede ist, wie die zeitlichen Zusammenhänge sind, und wie darüber hinaus der soziale und diskursive Kontext herausgearbeitet werden kann. Anhand dieser Informationen lassen sich infolgedessen Rückschlüsse auf das Verhältnis der Gesprächsteilnehmer untereinander, auf ihre Beziehung zum Gegenstand der Unterhaltung sowie auf die Umstände, innerhalb derer das Gespräch stattfindet, ziehen.
Routineformeln geben Gesprächsteilnehmern die Möglichkeit, bestimmte Situationen anhand von standardisierten Wendungen zu meistern. Man greift auf sein Repertoire zurück, wenn die Situation bestimmte Formeln erfordert (buenos días), wenn man beim Erlernen einer neuen Sprache auf Schwierigkeiten stößt (¿Cómo se dice...?), und wenn man während einer Unterhaltung Lücken füllen (S i, es así), Aussagen strukturieren (Primero quiero decir que...), einen Standpunkt verdeutlichen (No creo que...) oder Rollen verteidigen bzw. neu verteilen will (¡ Déjame hablar! / ¿Qué piensas tú?). Bei der Betrachtung im Rahmen der Konversationsanalyse gilt, dass die Routineformeln in den letzteren vier Fällen eine diskursdeiktische Funktion erfüllen, was die beiden an sich verschiedenen Themen dieser Arbeit miteinander verbindet. Routineformeln spielen zudem eine zentrale Rolle bei der Erlernung einer neuen Sprache. Wenn man nicht weiß, wie man sich in einer Sprache angemessen vorstellt, bedankt oder entschuldigt, wie man nach der Bedeutung von Wörtern fragt oder den Gesprächspartner bittet, langsamer zu sprechen, fällt die Verständigung in dieser Sprache viel schwerer. Aber auch, wenn es sich um die eigene Muttersprache handelt, können Defizite in der Anwendung von durch vorherrschende Konventionen der Höflichkeit vorausgesetzten und/oder erwarteten Formeln (wenn man sich z. B. nicht für ein unangemessenes Verhalten entschuldigt) zu Missverständnissen oder gar negativen Reaktionen bei Gesprächspartnern führen. Umgekehrt führt die adäquate Anwendung der Formeln zu einer harmonischen Gesprächsstruktur und zu Anerkennung bei den Beteiligten. Das Interessante an Routineformeln ist, dass sie ein sehr dynamisches Phänomen darstellen, das durch immer neue Formeln ergänzt wird und sich ständig verändert. Sowohl bei diesem als auch beim Phänomen der Gesprächsdeixis wird die weitere Erforschung sicherlich zu interessanten Ergebnissen führen.
5. Bibliographie
5.1. Literatur
Bühler, Karl (31999): Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache, Stuttgart/New York.
Coulmas, Florian (1981): Conversational Routine, Den Haag.
Fillmore, Charles J. (1968): ”The Case for Case”, in: Emmon Bach/Robert T. Harms (Hrsg.), Universals in Linguistic Theory, New York, 1-88.
Kalberg, Stephen (1987): “West German and American Interaction Forms: One Level of Structured Misunderstanding”, in: Theory, Culture & Society 4, London, 603-618.
Levinson, Stephen C. (1983): Pragmatics, Cambridge.
Rathmayr, Renate (1995): „Sprachliche Höflichkeit: Am Beispiel expliziter und impliziter Höflichkeit im Russischen“, in: Wolfgang Girke (Hrsg.), Slavistische Linguistik, München ( =Münchner Slavistische Beiträge 342), 362-391.
5.2. Internet
Link 1: http://www.cl.uni-heidelberg.de/kurs/ws00/ecl/downloaded/S72_rsem/deixis/
node3.html.
Link 2: http://www.sil.org/linguistics/GlossaryOfLinguisticTerms/WhatIsDeixis.htm.
Link3: http://www-gewi.kfunigraz.ac.at/phraseo/lehre/cont/kap3.html.
Link 4: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/fetzer.htm.
[...]
[1] Levinson (1983).
[2] Bühler (31999).
[3] Coulmas (1981).
[4] Vgl. Levinson (1983), Link 1 und Link 2 (s. Bibliographie), Stand Dezember 2003.
[5] Bühler (31999).
[6] Fillmore (1968).
[7] Levinson (1983).
[8] Levinson (1983).
[9] Vgl. Levinson (1983).
[10] Vgl. Coulmas (1981).
[11] Coulmas (1981), S. 2f.
[12] Rathmayr (1995), S. 366.
[13] Vgl. Coulmas (1981).
[14] Kalberg (1987).
[15] Coulmas (1981).
[16] Coulmas (1981), S. 5.
[17] S. Beispiele.
[18] Coulmas (1981), S. 12.
[19] Sprecherwechsel.
[20] S. Punkt 2.2.2. – Diskursdeixis.
- Arbeit zitieren
- Antje Lehmann (Autor:in), 2002, Sprachliche Mittel dialogischen Handelns: Gesprächsdeixis und Routineformeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107868
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