Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. Biographische Stationen
2. Unterschiedliche Judenbilder
3. Diaspora-Juden und der Übermensch
4. Resümee
5. Literaturverzeichnis
0. Einleitung
Friedrich Nietzsche und die Juden – dieses Verhältnis wirft zahlreiche Fragen auf. Nicht nur bietet sein philosophisches Gesamtwerk in dieser Hinsicht viele widersprüchliche, zweideutige und unklare Aussagen, die zu vielen Spekulationen führten, sondern auch die gezielte einseitige Benützung und Verfremdung der Lehre Nietzsches durch seine Zeitgenossen und spätere Generationen erzeugten Missverständnisse und eine gewisse Abscheu vor der Philosophie Nietzsches. Besonders angesichts der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus, der in seiner Ideologie Nietzsches Werk einen zentralen Stellenwert einräumte, erscheinen die verächtlichen und abwertenden Äußerungen über die Juden als eine geistesgeschichtliche Vorstufe des durch die Nazis zum Staatsprogramm erhobenen Antisemitismus und des daraus erfolgten Genozids an der jüdischen Bevölkerung.
Zwar lässt sich diese Haltung bei einer objektiven Betrachtung seines Werkes nicht halten, aber der Vorwurf ist stark und hat nichtsdestotrotz eine gewisse Berechtigung. Dieser Vorwurf zwingt vielmehr zu einer genaueren und vielschichtigeren Analyse von Nietzsches Judenbild. Dabei ist zu beachten, dass man dieses nicht losgelöst von seiner Gesamtphilosophie betrachten kann, ohne dass es zu den vielen bisherigen Fehlschlüssen kommt. Auch im Kontext seiner politischen Philosophie muss man Nietzsches Sicht von den Juden daran bewerten, welche Rolle er ihnen hierbei zuschreibt. Zusätzlich entstehen durch die unsystematische Vorgehensweise Nietzsches bei der Entwicklung seiner Philosophie, in welcher er zahlreiche Fachbereiche lose in seinen einzelnen Werken verquickt, leicht Missverständnisse, da Nietzsche für verschiedene Vorgänge verschiedene Sichtweisen über dieselben Protagonisten, besonders der Juden, entwickelt.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die politische Philosophie und der Rolle der Juden, welche Nietzsche ihnen dafür zuschreibt. Ungeachtet dessen muss aber auch auf den tendenziösen Antisemitismus in dem Werk Nietzsches eingegangen werden und ebenso auf die verschiedenen Sichtweisen von den Juden, um das Anliegen der Arbeit besser und klarer herausarbeiten zu können.
Hierfür wird zu Beginn kurz den biographischen Stationen Nietzsches Aufmerksamkeit geschenkt. Bekanntschaften sowohl zu Antisemiten als auch zu einzelnen Juden sollten während seines Lebens deutlichen Einfluss auf sein Judenbild nehmen. Danach folgt eine Analyse der unterschiedlichen Meinungen von den Juden, welche im Kontext seiner Philosophie stehen und welche Funktionen das jeweilige Judenbild zu erfüllen hat. Schließlich beschäftigt sich diese Arbeit mit der expliziten Rolle der Juden in Nietzsches politischer Philosophie, die untrennbar von seiner Lehre des Übermenschen ist.
1. Biographische Stationen
Bei der Analyse der Rolle, welche Nietzsche den Juden in seiner politischen Philosophie zuschreibt, kann man nicht umhin, zuerst die generelle Haltung Nietzsches über die Juden und das Judentum zu betrachten. Eine Klärung der Frage, ob er Antisemit, Philosemit oder keines von beiden war, ist notwendig, um eine objektive Sicht, frei von Vorurteilen auf Nietzsches Ausführungen aufbringen zu können.
Dass das Judentum und mit ihm die Juden durchaus eine zentrale Bedeutung innerhalb der gesamten Philosophie Nietzsches besitzen, ist leicht zu erkennen. Gleichzeitig wird der Leser mit unterschiedlichsten Bewertungen von den Juden konfrontiert. Bevor aber diese ambivalente Haltung Nietzsches in dem Kontext seiner Gesamtphilosophie betrachtet wird, sollten zuerst die prägenden Ereignisse seiner Biographie bezüglich seiner Stellung zum Judentum erörtert werden. Trotz der methodischen Mängel, die dieses Vorgehen impliziert – da sich wohl kaum das gesamte Gedankenwerk auf emotionale und psychologische Geschehnisse reduzieren lässt – lassen sich zumindest Tendenzen erkennen, wie sehr sich das persönliche Umfeld Nietzsches auf seine Sicht der Dinge ausgewirkt hat. Diese Interdependenz von biographischen Gegebenheiten und Nietzsches Meinungen über die Juden ist an mehreren Stellen offenkundig und gewissermaßen ist auch ein Lernprozess in der Meinungsbildung sein ganzes Leben hindurch zu erkennen.
Nietzsche, geboren 1844, wuchs in dem stark antijüdisch und antisemitisch gefärbten gesellschaftlichen Kontext Deutschlands des 19. Jahrhunderts auf. Viele Briefe von ihm, die er in dieser Zeit schrieb, enthalten Kommentare über die Juden, welche dem gesellschaftlichen Gedankengut entsprachen.[1] Während seiner Studienzeit in Leipzig äußerte er sich mehrmals in beiläufiger Art recht despektierlich über die jüdische Nachbarschaft. Zum Beispiel freute er sich über ein Lokal, in welchem keine „Judenfratzen“ zugegen seien[2], drückte seine Erleichterung aus, wenn er nach der Messe von „den vielen Juden glücklich erlöst“ sei[3] oder schaltete sogar eine Zeitungsanzeige, in welcher er den Wunsch nach Distanz zu den Juden ausdrückte[4]. Verstärkt wird diese Haltung durch seine beiden Vorbilder Richard Wagner und Arthur Schopenhauer, erklärte Antisemiten, welche er in seinen ersten Werken „Geburt der Tragödie“ und den „Unzeitgemäßen Betrachtungen“ huldigt.[5] In diese Zeit fallen auch die ersten Äußerungen über die Rolle der Juden in seiner politischen Philosophie, wenn auch ohne ausdrückliche Erwähnung. Im „Griechischen Staat“ erwähnt er Menschen, welche durch Geburt volks- und vaterlandslos seien und die „internationalen heimatlosen Geldeinsiedler“, die eine Bedrohung für Nietzsche darstellen.[6] Die Standartvorurteile gegenüber den Juden sind kaum übersehbar.
Doch sollte Nietzsche bald daraufhin seine Meinung ändern und sich von Wagner und dessen Kreis abwenden. Die Ursache findet sich in der beginnenden Freundschaft mit dem jüdischen Philosophen Paul Rée.[7] Gestärkt wurde diese Freundschaft durch zahlreiche geistige Verwandtschaften und philosophischen Übereinstimmungen, welche Nietzsche innerhalb „Menschliches, Allzumenschliches“ zum Ausdruck bringt.[8] Ebenso beschreibt der darin enthaltene Aphorismus 475 ein völlig anderes Judenbild wie noch in der Zeit davor. Aber nichtsdestotrotz verharrt Nietzsche noch in Stereotypen, wenn er den „jugendlichen Börsen-Juden [als] die widerlichste Erfindung des Menschengeschlechtes“[9] bezeichnet. Ergänzt wurde die positivere Sicht des Judentums durch die, von Rée vermittelte Bekanntschaft zu dem Dichter Siegfried Lipiner.[10] In dieser Zeit veröffentlichte Nietzsche seine Werke „Morgenröthe“ , „Die fröhliche Wissenschaft“ und „Jenseits von Gut und Böse“. In letzterem brach Nietzsche am deutlichsten mit seinem früheren antisemitischen Denken[11], indem er Sympathie für die Juden bekundete und sich für seinen Antisemitismus entschuldigte[12]
Doch wie zuvor bei Wagner veränderte ebenfalls der Bruch mit den beiden Nietzsches Position. Nach einem Streit zwischen Rée und Nietzsche brach in diesem die alte Abneigung durch, welche auch zu dem abrupten Ende der Freundschaft führte.[13] Von Rée distanzierte sich Nietzsche nicht nur persönlich, sondern brach auch mit den zuvor gemeinsam vertretenen philosophischen Gedanken.[14] In der Vorrede zu seiner „Genealogie der Moral“ bemerkt er bezüglich Rées Werk: „Vielleicht hab ich niemals Etwas gelesen, zu dem ich dermaasen, Satz für Satz, Schluss für Schluss, bei mir Nein gesagt hätte wie zu diesem Buche: doch ganz ohne Verdruss und Ungeduld.“[15] Duffy und Mittelman meinen hierzu, dass das gesamte negative Judenbild, welches von Nietzsche in der Genealogie niedergeschrieben sei, auf seinen Zorn auf Rée zurückzuführen sei.[16]
Danach lassen sich aber kaum mehr antisemitische Äußerungen erkennen.[17] Nietzsche distanzierte sich ausdrücklich von der Bewegung der Antisemiten, zeigte Interesse für das Judentum, wodurch sich weitere Bekanntschaften zu beeindruckenden jüdischen Persönlichkeiten ergaben. Bedeutend soll hier der Kontakt zu Georg Brandes werden, der Nietzsche in gewisser Hinsicht Verehrung zutrug und wodurch sich Nietzsche geschmeichelt fühlte.
2. Unterschiedliche Judenbilder
Das widersprüchliche Gesamtjudenbild Nietzsches erfährt seine Erklärung dadurch, dass es in diesem Sinne nicht als Gesamtbild angesehen werden darf. Innerhalb seiner Philosophie unterteilt er die Geschichte des jüdischen Volkes in drei Phasen: die antiken Hebräer vor der Zeit der Propheten, die Ära der jüdischen Propheten und Priester, aus denen sich das spätere Christentum entwickeln soll und als letztes die Zeit der Juden der Diaspora, welche bis zu Nietzsches Zeit andauert.[18] Den drei Phasen begegnet Nietzsche auf verschiedene Weise, in ihnen entdeckt er unterschiedliche Begebenheiten für seine Philosophie des Übermenschen und daraus folgen die differenzierten Bewertungen der Juden in der jeweiligen historischen Phase. Dieser Differenzierung ist es geschuldet, dass positive wie negative Sichten von den Juden nebeneinander stehen können und dadurch die großen Verwirrungen und Missverständnisse bei der Leserschaft entstehen konnten.
Den antiken Hebräern steht Nietzsche mit Wohlwollen gegenüber, vor allem wegen dem Alten Testament, dem er nur Bewunderung entgegenbringen kann.
„Im jüdischen ,alten Testament’, dem Buche von der göttlichen Gerechtigkeit, giebt es Menschen, Dinge und Reden in einem so großen Stile, dass das griechische und indische Schriftenthum ihm nichts zur Seite zu stellen hat. Man steht mit Schrecken und Ehrfurcht vor diesen ungeheuren Überbleibseln dessen, was der Mensch einstmals war.“[19]
„Ursprünglich, vor allem in der Zeit des Königthums, stand auch Israel zu allen Dingen in der richtigen, das heisst der natürlichen Beziehung. Sein Javeh war der Ausdruck des Macht-Bewusstseins, der Freude an sich, der Hoffnung auf sich: in ihm erwartete man Sieg und Heil, mit ihm vertraute man der Natur, dass sie giebt, was das Volk nöthig hat – vor allem Regen. Javeh ist der Gott Israels und folglich Gott der Gerechtigkeit: die Logik jedes Volks, das in Macht ist und ein gutes Gewissen davon hat.[20]
„Das alte Testament – ja das ist ganz etwas Anderes: alle Achtung vor dem alten Testament! In ihm finde ich grosse Menschen, eine heroische Landschaft und Etwas vom Allerseltensten auf Erden, die unvergleichliche Naivetät des starken Herzens; mehr noch, ich finde ein Volk“[21]
Nietzsche bewundert hierin die Juden für ihre vitale und positive Lebenseinstellung; für ihre Macht und für ihren Diesseitsbezug, der mehr auf Selbstbestätigung und Selbstüberwindung als auf Selbstanklage beruht. Er spürt in ihnen „Dionysische Größe und natürliche Erhabenheit“ und dafür achtet er sie.[22] Diese Haltung könnte auf den ersten Blick verwundern, diesen Aspekten von Religion etwas positives zuzugestehen, da man annehmen könnte wegen der harschen Kritik am Christentum nähme Nietzsche eine generelle antireligiöse Position ein. Jacob Golomb[23] meint hierzu, dass innerhalb von Religion eine Aufspaltung in negative und positive (und zwar ausschließliche) für Nietzsche denkbar sei.[24] Nietzsche denke sich diese Unterteilung in welcher Art Religion benützt werde. Positive Religion sei, wenn sie nicht selbst das endgültige Ziel sei, sondern nur ein Mittel um die Menschen zu etwas Höherem hin erziehe. Er räume der Religion, solange sie richtig verwendet werde, durchaus eine zentrale Position in seiner Lehre vom Willen zur Macht ein. Gleichzeitig werde die Religion in eine negative Macht umschlagen, sobald sie missbraucht werde, nicht mehr nur als bloßes Mittel betrachtet werde und als Selbstzweck fungiere. Für Nietzsche stelle sich die Unterscheidung von positiver und negativer Religion in den Unterschieden zwischen dem Alten und dem Neuen Testament dar.
Somit ist auch gleichzeitig klargestellt mit welcher Meinung er der zweiten Phase der jüdischen Geschichte gegenüber tritt. Die Zeit des Zweiten Tempels und seiner Priester sind Ziele von harten und gnadenlosen Angriffen.[25]
„Dieses neue Testament, eine Art Rokoko des Geschmacks in jedem Betrachte, mit dem alten Testament zu Einem Buche zusammengeleimt zu haben, als ,Bibel’, als ‚das Buch an sich’: das ist vielleicht die grösste Verwegenheit und ‚Sünde wider den Geist’, welche das litterarische Europa auf dem Gewissen hat.“[26]
„Der Gottesbegriff gefälscht; der Moralbegriff gefälscht: – die jüdische Priesterschaft blieb dabei nicht stehn: Man konnte die ganze Geschichte Israels nicht brauchen: fort mit ihr! – Diese Priester haben jenes Wunderwerk von Fälschung zu Stande gebracht, als deren Dokument uns ein guter Theil der Bibel vorliegt: sie haben ihre eigne Volks-Vergangenheit mit einem Hohn ohne Gleichen gegen jede Überlieferung, gegen jede historische Realität ins Religiöse übersetzt, das heisst, aus ihr einen stupiden Heils-Mechanismus von Schuld gegen Javeh und Strafe, von Frömmigkeit gegen Javeh und Lohn gemacht.[27]
„Im neuen [Testament] dagegen lauter kleine Sekten-Wirthschaft, lauter Rokoko der Seele, lauter Verschnörkeltes, Winkliges, Wunderliches, lauter Conventikel-Luft (...) Demuth und Wichtigthuerei dicht nebeneinander; eine Geschwätzigkeit des Gefühls, die fast betäubt; Leidenschaftlichkeit, keine Leidenschaft; peinliches Gebärdenspiel; hier hat ersichtlich jede gute Erziehung gefehlt.“[28]
Seine ganze „Genealogie der Moral“ hindurch beschreibt Nietzsche diese zweite Phase mit diesen schrillen und harschen Tönen. Der radikale Bruch seiner Freundschaft mit Rée, wie beschrieben, hat hierbei wohl nur den Ton seiner Sprache beeinflusst und nicht so sehr die Ambition, die Nietzsche hat, wenn er die Zeit der jüdischen Tempelpriester analysiert. Er verwendet die Juden zu dieser Zeit nicht als echte Individuen oder als eine konkrete historische Gruppe, sondern als genealogische Kategorie, welche stark mit dem Christentum verbunden ist.[29]
Das jüdische Ressentiment, der Hass der Schwachen, führte zu der Umwandlung des jüdischen Glaubens von der positiven Religion zur negativen mit allen Konsequenzen, welche oben beschrieben wurden. Die Priester, Träger des Ressentiments, sind verantwortlich für den Triumph der Sklavenmoral und das schlechte Gewissen, das nun die Welt beherrscht, in ihrem Kampf gegen das aristokratische Rom ersetzten sie alles Noble, Mächtige, Beherrschende durch eine radikale Umwertung aller Werte mit Schwäche, Rachdurst und Sklavischem.[30] Sie ruinierten alle natürlichen Werte, sie verbreiteten falsche Lehren von Sünde, Bestrafung, Schuld, Moral, Mitleid und Nächstenliebe; die Schwachen und Elenden wurden zu den Guten, welche göttliche Erlösung erfahren konnten, alle Menschen wurden gleich vor ihrem Gott.[31] Diese jüdischen Priester sollten für Nietzsche die ersten wahren Christen gewesen sein, so dass sich der Aufstand der Sklavenmoral und die Umwertung aller Werte mit Ausbreitung des Christentums fortsetzte und ausweitete und die alte aristokratische Moralität der Stärke hinwegfegte.[32]
Bei der Bewertung dieser Aussagen muss beachtet werden, dass diese starke negative Sicht der jüdischen Priester nicht zu sehr darauf basieren, dass diese eben jüdisch waren, sondern dass sie Träger der Sklavenmoral und des Ressentiments sind. Die Ablehnung dieser Juden resultiert nicht aus antisemitischen Vorurteilen, sondern aus der im Kontext seiner Philosophie stehenden Ablehnung des Ressentiments. Wie bereits angesprochen, die Juden werden in den Ausführungen als Kategorien seiner Philosophie betrachtet.
Hat man dieses erkannt, erklärt es sich auch, wie Nietzsche diese Äußerungen – die oberflächlich betrachtet tatsächlich als antisemitisch eingestuft werden können – neben Despektierliches über die antisemitische Bewegung seiner Zeit stellen und sich selbst sogar als Anti-Antisemiten bezeichnen kann, ohne sich selbst in Widersprüche zu bringen.
Nietzsche musste sich zwangsläufig aus philosophischer Konsistenz heraus gegen den Antisemitismus stellen. Diese Bewegung wertet er als einen neuen Sklavenaufstand der Moral, als erneute Wiederkehr des Ressentiments bestehend aus Neid, Hass, Gier und Abneigung gegen die Intellektualität.[33] Als Massenbewegung, eine Ansammlung von Herdenmenschen, mit all ihrer Vulgarität und ideologischer Beschränkung, widersprach der Antisemitismus Nietzsches aristokratischem Gefühl von Herrenmenschen, voll von Selbstvertrauen und Stärke.[34] Diese Meinung über den Antisemitismus führte wohl auch entscheidend zu dem Bruch mit Wagner und seiner Schwester, welche den bekennenden Antisemiten Förster heiratete; ebenso entrüstete sich Nietzsche über den Verleger Fritsch, der es wagte, den Zarathustra in seinen Blättern der „Antisemitischen Korrespondenz“ zu verwenden.[35]
Ein weiteres Element der Abneigung des Antisemitismus, welches im direkten Zusammenhang mit dem nächsten Abschnitt dieser Arbeit steht, ist der antijüdische Rassismus. Die deutschen Antisemiten sahen in dem jüdischen Bevölkerungsanteil eine Verunreinigung des deutschen Blutes, was zu einer Schwächung der gesamten deutschen Rasse führe. Daher plädierten sie auf Vertreibung, Ausweisung und ähnlichem. Im Gegensatz dazu Nietzsche: Er teilt zwar mit dem Antisemiten die Kategorie der Rasse, aber für seine Philosophie spielt die jüdische „Rasse“ eine wichtige Rolle und fordert vielmehr eine Rassenvermischung.[36]
3. Diaspora-Juden und der Übermensch
Die dritte Phase des Judentums sieht Nietzsche beginnen ab der Zerstörung des jüdischen Tempels und mit dem Beginn der jüdischen Diaspora, welcher der Anfang der langen Leidensgeschichte der Juden war. In zahlreichen Passagen, in denen er sich mit dieser „Sorte“ von Juden auseinandersetzt, preist Nietzsche die Juden und bringt ihnen viel Bewunderung und Komplimente entgegen. Dieses positive Bild ist derselben Systematik geschuldet, wenn er voll Abscheu über die Zeit der jüdischen Priester schreibt. Er bewertet die Juden nach ihrer Rolle, welche sie für seine Philosophie einnehmen.[37]
Nietzsches Ziel ist das Entstehen einer neuen, höheren Rasse, „eine Mischrasse, die des europäischen Menschen“ und dafür „ist der Jude als Ingredienz ebenso brauchbar und erwünscht, als irgend ein andrer nationaler Rest“.[38] Das Sprechen von einem „Rest“ indiziert schon das Programm dieser Vermischung. Für ihn hat jede Nation, jede Rasse, jeder Mensch sowohl positive wie negative Eigenschaften (bezüglich seiner Philosophie der Erzeugung des Übermenschen). Die herausragende Eigenschaft, welche er in den Juden erkennt, ist die Ablehnung und Verwerfung Christi, so dass sie frei von den Einflüssen des Christentums blieben, sogar dessen Kritiker und Gegengewicht wurden.[39]
Die Diaspora heilte die Juden von ihren schändlichen Eigenschaften der Priesterzeit, zwang sie in einen langen Prozess der Selbstüberwindung, erzeugte eine unglaubliche Hingabe an das Leben, führte zu der Entwicklung von großer Disziplin, Mut, Selbstbeherrschung und Zähigkeit.[40] Die Juden bekamen „Thatkräftigkeit“, eine „höhere Intelligenz“, ein „angehäuftes Geist- und Willens-Capital“, und behielten sich ihre „geistige Unabhängigkeit“.[41] Im Gegenzug für ihre „geistige Geschmeidigkeit und Gewitztheit“ wurde „ihnen niemals ritterlich vornehme Empfindungen in die Seele und schöne Waffen um den Leib gegeben“.[42]
Man erkennt explizit in welche Richtung diese Erkenntnisse deuten. Die Juden als das Volk der Schwäche, welche aber durch ihre geistige und intellektuelle Stärke wieder ausgeglichen wird, sollen diese positiven Eigenschaft des „Geistes“ in den Entstehungsprozess einer neuen Rasse einbringen. „Aber jetzt, da sie unvermeidlich von Jahr zu Jahr mehr sich mit dem besten Adel Europas verschwägern, werden sie bald eine gute Erbschaft von Manieren des Geistes und Leibes gemacht haben.“[43] Die Leidensgeschichte der Juden und die Entwicklung ihrer Eigenschaften führten dazu, dass sie die mächtigste Rasse in Europa wurden, so dass sie Europa beherrschen könnten, wenn sie nur wollten; aber vielmehr streben sie nach Eingliederung und Assimilation, so dass ihre Gaben die neue europäische Mischrasse bereichern wird und sie sich selbst als Juden in den Herrenmensch aufheben können; die Juden würden Europa eher kulturell als politisch dominieren, indem sie die europäischen Werte zum positiven hin verändern.[44]
Nietzsche fordert von den zeitgenössischen Juden, dass sie die Wunden wieder heilen sollen, die ihre Vorfahren, die jüdischen Priester, der Züchtungsidee der neuen Herrenrasse geschlagen haben und daher sollen sie ihre Exklusivität und Isolation aufgeben und die Vermischung der Rassen mit aller Kraft voranbringen.[45]
Die offenkundige Vorrangstellung der Juden der Diaspora durch Nietzsche als die höchste Form aller Rassen in Europa zieht sich wie ein roter Faden durch die entsprechenden Textpassagen. „Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt“ und „wenn Israel seine ewige Rache in eine ewige Segnung Europa’s verwandelt haben wird: dann wird jener siebente Tag wieder einmal da sein, an dem der alte Judengott sich seiner selber, seiner Schöpfung und seines auserwählten Volkes freuen darf, – und wir Alle, Alle wollen uns mit ihm freuen!“[46]
Folglich muss Nietzsche auch eine ablehnende Haltung gegenüber der Idee des Nationalismus einnehmen. Er, der sich als „guten Europäer“ und als „Heimatlosen“ tituliert, sieht sich in einer „zerbrechlichen zerbrochenen Uebergangszeit“, in welcher die Nationalstaaten, das Objekt der Huldigung der europäischen Nationalisten, bald zugrunde gehen: „was aber deren ‚Realitäten’ betrifft, so glauben wir nicht daran, dass sie Dauer haben. Das Eis, das heute noch trägt, ist schon sehr dünn geworden: der Thauwind weht, wir selbst, wir Heimatlosen, sind Etwas, das Eis und andre allzudünne ‚Realitäten’ aufbricht.“[47] Die Aufbrechung der Nationen und die dadurch ermöglichte Vermischung der Rassen ist ein natürlicher, unaufhaltsamer Prozess, der auf den Instinkten der Völker beruht, die Etablierung einer Herrenrasse anzustreben.
„Diesem Ziele wirkt jetzt bewusst oder unbewusst die Abschliessung der Nationen durch Erzeugung nationaler Feindseligkeiten entgegen, aber langsam geht der Gang jener Mischung dennoch vorwärts (...). Nicht das Interesse der Vielen (der Völker), wie man wohl sagt, sondern vor Allem das Interesse bestimmter Fürstendynastien, sodann das bestimmter Classen des Handels und der Gesellschaft, treibt zu diesem Nationalismus.“[48]
In diesem Kontext ist es zu sehen, wenn Nietzsche in der berühmten Passage von „Jenseits von Gut und Böse“ sich über die Antisemiten Deutschlands äußert: „Man muss es in den Kauf nehmen, wenn einem Volke, das am nationalen Nervenfieber und politischen Ehrgeize leidet, leiden will –, mancherlei Wolken und Störungen über den Geist ziehen, kurz, kleine Anfälle von Verdummung.“[49] Diese Dummheit, welche die Antisemiten begehen ist die unbedingte Forderung nach Rassentrennung. Die Ausweisung der für ihre Sicht jüdischen Fremdelemente soll die Reinheit des deutschen Volkes wiederherstellen und dadurch die Dominanz der deutschen Rasse erlangt werden. Die Rassenreinheit ist der höchste Wert, den die Antisemiten vertreten. Die Reinheit in diesem Sinne ist bei Nietzsche durchweg negativ besetzt. Er setzt dem die Rassenvermischung entgegen: „NB. Gegen Arisch und Semitisch. Wo Rassen gemischt sind, der Quell großer Cultur.“[50] Dafür spielen die Juden aber eine große Rolle und der Antisemitismus, als eine Bewegung des Ressentiments, steht dem im Wege. Deswegen empfiehlt Nietzsche auch „die antisemitischen Schreihälse des Landes zu verweisen“[51], damit sein Züchtungsprogramm vonstatten gehen kann. Nietzsche entschuldigt sich sogar für seine Nähe mit Wagner und dessen Antisemitismus, sieht sich aber von dem „sehr inficirtem Gebiete“, „von der Krankheit“[52] befreit, und hat nun eine neue Sichtweise von den Juden und ihrer kulturstiftenden Rolle.
Dieses Bekenntnis, einmal dem Antisemitismus verfallen gewesen zu sein, gibt auch Aufschluss über die stark antisemitisch klingenden Passagen über die Juden, in denen er sich aber vehement ihren positiven Eigenschaften widmet. „Und vielleicht ist der jugendliche Börsen-Jude die widerlichste Erfindung des Menschengeschlechtes überhaupt.“[53] Aber aufgrund seiner philosophischen Sichtweise erkennt Nietzsche in allen Völkern und Rassen dieser Erde sowohl positive wie negative Eigenschaften. Nur positive Eigenschaften würde die neue Rasse der Übermenschen ausmachen. Daher haben auch die Juden, als noch nicht perfekte Rasse ihre negativen Eigenschaften. Dass diese zwar unter dem antisemitischen Stereotyp zusammengefasst sind, erklärt nur den antisemitischen Einfluss auf Nietzsches Wortwahl und hat nichts mit Nietzsches Sicht von den Juden zu tun. Sonst müsste er zu sich selbst in Widerspruch treten, wenn er fordert, dass zu der „Kunst des Befehlens und Gehorchens“ des deutschen Adels „das Genie des Geldes und der Geduld (und vor allem etwas Geist und Geistigkeit)“ der Juden hinzugezüchtet werden, um sein philosophisches Ziel zu verwirklichen, „die Züchtung einer neuen über Europa regierenden Kaste.“[54]
4. Resümee
Friedrich Nietzsche steht dem ersten Anschein nach dem Judentum zwiespältig gegenüber. Passagen mit stark an den Antisemitismus anlehnender Wortwahl reihen sich an andere, in welchen er mit Bewunderung und manchmal sogar mit Ehrfurcht von den Juden spricht. Manchmal enthalten Stellen sogar beides, antisemitische Vorurteile und philosemitische Bewunderung. Daher ist es auch leicht zu erklären, dass Nietzsches Aussagen in dieser Hinsicht zahlreiche Verfremdungen und Missbräuche von beiden Seiten erfahren mussten. Doch lässt sich keine der beiden Aussagen, Nietzsche sei Antisemit oder Philosemit gewesen, bei genauer Betrachtung seiner Lehre aufrecht erhalten.
Nietzsches besondere Philosophie mit dem Ziel der Erschaffung des Übermenschen, die alles diesem Ziel unterordnet und nur als Mittel für dessen Verwirklichung begreift, stellt sich außerhalb des Rahmens, der mit den bisherigen Begriffen, Antisemitismus wie Philosemitismus, erfasst werden konnte. Nietzsche steht außerhalb des herkömmlichen Bewertungsrahmen der Juden, da er die Juden nie als real existierende Individuen oder als konkrete Gruppe gesehen hat. Vielmehr bilden die Juden für ihn eine Art Fallstudie, ein Muster, einen Typus von Volk und Rasse mit den positiven wie negativen Eigenschaften bezüglich des Ziels der Züchtung der neuen Herrenrasse. Daher sind die Bezeichnungen mit denen er den Juden begegnet seine ganz eigenen und haben nichts mit den herkömmlichen und gebräuchlichen Kategorien der Gesellschaft zu tun. Die antisemitischen Stereotypen sind für Nietzsche nur die Worthülsen für seine Sicht des Negativen innerhalb des jüdischen Volkes.
Die zentrale Rolle, die er den Juden bei seinem Zuchtprogramm der Herrenrasse einräumt, die Forderung nach Rassenmischung, der Wunsch nach Auflösung der Nationalstaaten und die Abscheu vor der antisemitischen Bewegung, in welcher er einen erneuten Sklavenaufstand von Herdenmenschen sieht, sprechen eindeutig für eine spezielle, völlig anders geartete Betrachtungsweise Nietzsches von der Welt und den Menschen als sie im Rest der Gesellschaft üblich ist.
Man kann von Nietzsches Philosophie an vielen Stellen Abscheu empfinden und sie als falsch bzw. nicht richtig erachten, aber ebenso sollte man nicht den Fehler begehen, Nietzsche an den Kategorien, Werten und Normen zu messen, die die üblichen Gedankengänge in der Gesellschaft prägen. Dies käme Nietzsche nicht gerecht und führt nur zu weiteren Verfälschungen seiner Philosophie, zusätzlich zu denen, welche bereits von Antisemiten und Philosemiten begangen wurden.
5. Literaturverzeichnis
Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe (KSA). Berlin/New York 1988.
Ahlsdorf, Michael: Nietzsches Juden. Ein Philosoph formt sich ein Bild. Aachen 1997.
Duffy, Michael F./Mittelman, Willard: Nietzsche’s attitude toward the Jews, in: Journal of the history of ideas 49,2 (1988), S. 301-317.
Eisen, Arnold M.: Nietzsche and the Jews reconsidered, in: Jewish Social Studies 48 (1986), S. 1-14.
Golomb, Jacob: Nietzsche on Jews an Judaism, in: Archiv für Geschichte der Philosophie 67 (1985), S. 139-161.
Heller, Peter: Nietzsche and the Jews, in: Bauschinger, Sigrid u.a. (Hrsg.): Nietzsche heute. Die Rezeption seines Werkes nach 1968. Bern u.a. 1988, S. 149-160.
Lonsbach, Richard Maximilian: Friedrich Nietzsche und die Juden. Ein Versuch. Stockholm 1939.
Pütz, Peter: Nietzsche und der Antisemitismus, in: Nietzsche-Studien 30 (2001), S. 295-304.
Yovel, Yirmiyahu: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, in: Schacht, Richard (Hrsg.): Nietzsche, Genealogy, Morality. Essays on Nietzsche’s Genealogy of Morals. Berkeley u.a. 1994, S. 214-236.
Ders.: Nietzsche and the Jews. The structure of an ambivalence, in: Golomb, Jacob (Hrsg.): Nietzsche and Jewish culture. London u.a. 1997, S. 117-134.
Ders.: Dark Riddle. Hegel, Nietzsche, and the Jews. Pennsylvania 1998.
[...]
[1] Duffy, Michael F./Mittelman, Willard: Nietzsche’s attitude toward the Jews, in: Journal of the history of ideas 49,2 (1988), S. 301-317, hier S. 302.
[2] KSB 2, Nr. 502, zitiert nach: Pütz, Peter: Nietzsche und der Antisemitismus, in: Nietzsche-Studien 30 (2001), S. 295-304, hier S. 298.
[3] KSB 2, Nr. 504, zitiert nach: Ahlsdorf, Michael: Nietzsches Juden. Ein Philosoph formt sich ein Bild. Aachen 1997, S. 9.
[4] Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 302.
[5] Pütz: Nietzsche und der Antisemitismus, S. 298.
[6] KSA Bd. 1. S. 772 ff.
[7] Ahlsdorf: Nietzsches Juden, S. 14; Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 303.
[8] Ahlsdorf: Nietzsches Juden, S. 14.
[9] MA I, 475, KSA Bd. 2, S. 310.
[10] Ahlsdorf: Nietzsches Juden, S. 14 ff.; Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 303.
[11] Pütz: Nietzsche und der Antisemitismus, S. 300.
[12] Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 309; siehe auch: JGB 251, KSA Bd. 5, S. 192.
[13] Heller, Peter: Nietzsche and the Jews, in: Bauschinger, Sigrid u.a. (Hrsg.): Nietzsche heute. Die Rezeption seines Werkes nach 1968. Bern u.a. 1988, S. 149-160, hier S. 151 f.
[14] Ahlsdorf: Nietzsches Juden, S. 16.
[15] GM Vorrede 4, KSA Bd. 5, S. 250.
[16] Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 314 u. 317.
[17] Vgl. hier und im Folgenden: Ahlsdorf: Nietzsches Juden, S. 17 f.
[18] Yovel, Yirmiyahu: Dark Riddle. Hegel, Nietzsche, and the Jews. Pennsylvania 1998, S. 152.
[19] JGB 52, KSA Bd. 5, S. 72.
[20] AC 25, KSA Bd. 6, S. 193 (Hervorhebung, solange nicht anders angegeben, von Nietzsche).
[21] GM III.22, KSA Bd. 5, S. 393.
[22] Yovel, Yirmiyahu: Nietzsche and the Jews. The structure of an ambivalence, in: Golomb, Jacob (Hrsg.): Nietzsche and Jewish culture. London u.a. 1997, S. 117-134, hier S. 127; Lonsbach, Richard Maximilian: Friedrich Nietzsche und die Juden. Ein Versuch. Stockholm 1939, S. 23 f.
[23] Vgl. Golomb, Jacob: Nietzsche on Jews an Judaism, in: Archiv für Geschichte der Philosophie 67 (1985), S. 139-161, speziell hier S. 154-161.
[24] Golomb erkennt zwar nur zwei Phasen in der jüdischen Geschichte, Antike und Moderne, teilt aber die Antike durch die Sicht von positiver und negativer Religion wieder in biblische Juden und priesterliche Juden auf, so dass die verwendete Dreiteilung indirekt auch wieder entsteht.
[25] Yovel: Nietzsche and the Jews, S. 127.
[26] JGB 52, KSA Bd. 5, S. 72.
[27] AC 26, KSA Bd. 6, S. 194 f.
[28] GM III.22, KSA Bd. 5, S. 393 f.
[29] Yovel, Yirmiyahu: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, in: Schacht, Richard (Hrsg.): Nietzsche, Genealogy, Morality. Essays on Nietzsche’s Genealogy of Morals. Berkeley u.a. 1994, S. 214-236, hier S. 229.
[30] Eisen, Arnold M.: Nietzsche and the Jews reconsidered, in: Jewish Social Studies 48 (1986), S. 1-14, hier S. 7.
[31] Yovel: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, S. 229.
[32] Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 312.
[33] Lonsbach: Nietzsche und die Juden, S. 52 f.
[34] Yovel: Nietzsche and the Jews, S. 122.
[35] Yovel: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, S. 219 ff.
[36] Yovel: Nietzsche and the Jews, S. 122.
[37] Duffy/Mittelman: Nietzsche’s attitude, S. 311.
[38] MA I, 475, KSA Bd. 2, S. 309 f.
[39] Yovel: Nietzsche and the Jews, S. 128.
[40] Yovel: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, S. 230.
[41] MA I, 475, KSA Bd. 2, S. 309 f.
[42] M 205, KSA Bd. 3, S. 182.
[43] Ebd.
[44] Yovel: Nietzsche, the Jews, and Ressentiment, S. 230 f.
[45] Ebd. S. 231; Golomb: Nietzsche on Jews and Judaism, S. 160 f.
[46] M 205, KSA Bd. 3, 183.
[47] FW 377, KSA Bd. 3, S. 628-631.
[48] MA I, 475, KSA Bd. 2., S. 309.
[49] JGB 251, KSA Bd. 5, S. 192.
[50] KSA Bd. 12, S. 45/I.
[51] JGB 251, KSA Bd. 5, S. 194.
[52] Ebd. S. 192 f.
[53] MA I, 475, KSA Bd. 2, S. 310.
[54] JGB 251, KSA Bd. 5, S. 194 f.
- Quote paper
- Philipp Mikschl (Author), 2002, Friedrich Nietzsche und die Juden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107831
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