Face-to-Face-Begegnungen haben sich in Folge der Corona-Maßnahmen reduziert, doch sie finden nach wie vor statt und bilden den Gegenstand dieser Arbeit. Es wird hierin der Frage nachgegangen, wie sich die Interaktionsordnung im öffentlichen Raum aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus verändert hat.
Als theoretischer Rahmen dient die Interaktionssoziologie von Erving Goffman, dessen Interesse auf den alltäglichen Interaktionen im öffentlichen Raum liegt und sich deshalb sehr gut für das Erkenntnisinteresse der Arbeit eignet. Im Anschluss an die theoretischen Erläuterungen folgt im Hauptteil die Erörterung erster soziologischer Befunde, die zur Beantwortung der Forschungsfrage diskutiert und systematisch dargestellt werden.
Die Argumentation gliedert sich in drei Kapitel, die sich an den empirischen Befunden orientieren. Als erstes wird das Phänomen des Abstandhaltens untersucht. Hierbei handelt es sich um die räumliche Vergrößerung der „Territorien“ eines Individuums zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Corona-Virus. Anschließend wird das Masketragen erörtert, welches als weitere Corona-Maßnahme für Sicherheit im öffentlichen Raum sorgen soll. Zum Schluss werden die neuen Höflichkeiten untersucht, die sich als Konsequenz der veränderten Interaktion im öffentlichen Raum fassen lassen. Der vergrößerte Abstand und die eingeschränkte Kommunikation durch die Maske machen neue Höflichkeitsrituale erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Interaktionssoziologie nach Erving Goffman
- Das Alltägliche als Gegenstand
- Die Interaktionsordnung
- Der Interaktionsbegriff
- Die Organisation von Körpern im Raum
- Interaktionsrituale
- Der Wandel der Interaktionsordnung
- Abstand halten
- Maske tragen
- Neue Höflichkeiten
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Wandel der Interaktionsordnung im öffentlichen Raum im Kontext der Corona-Pandemie. Sie fokussiert sich auf die Veränderungen, die durch Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, wie Abstandhalten, Masketragen und neue Höflichkeitsformen, hervorgerufen wurden. Die Arbeit greift auf die Interaktionssoziologie von Erving Goffman zurück, um die Veränderungen in den alltäglichen Begegnungen von Angesicht zu Angesicht zu analysieren.
- Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Interaktionsordnung im öffentlichen Raum
- Die Rolle von Abstandhalten, Masketragen und neuen Höflichkeitsformen in der Gestaltung von Interaktionen
- Die Anwendung der Interaktionssoziologie von Erving Goffman auf den Wandel der Interaktionsordnung
- Die Bedeutung von Face-to-Face-Interaktionen in der digitalen Welt
- Die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf das soziale Leben und die gesellschaftliche Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Abstandhaltens. Es wird untersucht, wie die räumliche Vergrößerung der „Territorien“ (Goffman, 1974) eines Individuums zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus die Interaktionsordnung im öffentlichen Raum beeinflusst.
Das zweite Kapitel analysiert das Masketragen als weitere Corona-Maßnahme und erörtert, wie es die Kommunikation im öffentlichen Raum verändert und welche Auswirkungen es auf die Interaktionsordnung hat.
Das dritte Kapitel untersucht die neuen Höflichkeitsrituale, die sich als Konsequenz der veränderten Interaktion im öffentlichen Raum ergeben. Der vergrößerte Abstand und die eingeschränkte Kommunikation durch die Maske machen neue Formen der Höflichkeit erforderlich.
Schlüsselwörter
Interaktionssoziologie, Erving Goffman, Corona-Pandemie, Interaktionsordnung, öffentlicher Raum, Abstandhalten, Masketragen, Höflichkeitsrituale, Face-to-Face-Interaktionen, digitale Welt, soziale Ordnung, gesellschaftliche Ordnung.
- Quote paper
- Melissa Müller (Author), 2021, Zum Wandel der Interaktionsordnung im öffentlichen Raum in Zeiten der Corona-Pandemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1068921