Stellen Sie sich vor, eine Familie kontrolliert nicht nur den Handel, sondern auch Kaiser und Könige, Päpste und den Lauf der Geschichte selbst. Tauchen Sie ein in das faszinierende Leben von Jacob Fugger, dem Reichen, einem Mann, der im 15. und frühen 16. Jahrhundert die Welt nach seinen Vorstellungen formte. Diese packende Biographie enthüllt, wie ein Augsburger Kaufmann zum mächtigsten Mann seiner Zeit aufstieg, indem er Kriege finanzierte, Königswahlen beeinflusste und den Grundstein für das moderne Finanzwesen legte. Erleben Sie, wie Fugger sein Handelsimperium aufbaute, von den Silberminen Tirols bis zu den Gewürzinseln im fernen Osten, und dabei nicht nur Reichtum, sondern auch politischen Einfluss erlangte. Entdecken Sie die strategischen Schachzüge, die ihn zum Finanzier der Habsburger machten, die Intrigen am päpstlichen Hof, die Rolle der Fugger bei der Entdeckung Amerikas und die dunklen Seiten ihres Erfolgs, von der Unterstützung des Ablasshandels bis zur Niederschlagung aufständischer Bauern. Jenseits von Geschäft und Politik beleuchtet dieses Buch auch die persönliche Seite Jacob Fuggers: seinen schwäbischen Fleiß, seinen Ehrgeiz und seine Rolle als Förderer der Künste. Verfolgen Sie den Aufstieg und Fall eines Imperiums, das die Welt veränderte und dessen Nachwirkungen bis heute spürbar sind. Eine fesselnde Lektüre für alle, die sich für Wirtschaft, Geschichte und die Mechanismen der Macht interessieren. Erfahren Sie mehr über Jacob Fugger, die Fugger Familie, Augsburger Geschichte, die Geschichte des Kapitalismus, Kaiser Maximilian I., das Heilige Römische Reich, den Gewürzhandel, die Medici, und die Renaissance. Dieses Buch bietet einen unvergleichlichen Einblick in das Leben und Wirken einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der europäischen Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Rahmenbedingungen
2.1. Historisches Umfeld
2.2. Persönliches Umfeld von Jacob Fugger
3. Biographie eines Kaufmannes
4. Die Person Jacob Fugger
4.1. Schwäbischer Fleiß und Durchhaltevermögen
4.2. Schwäbische Sparsamkeit gepaart mit einem Stolz für das Erreichte
4.3. ehrgeizig und bodenständig
4.4. treu, verschwiegen, religiös
4.5. unpolitisch.
4.6. patriarchalisch.
4.7. intelligent, gebildet, taktierend und schlau.
5. Wirkung auf die Gegenwart
5.1. Rollenwandel von Handelsfürsten zu Grundherren und Kunstmäzenen
5.2. Die Gegenwart
6. Quellenverzeichnis
6.1. Literaturverzeichnis
6.2. Internet Quellen
1. Vorwort
Bei einer simplen Umfrage auf der Strasse würde man wahrscheinlich einige Perso- nen finden, die mit dem Namen Fugger etwas verbinden können. Der Name wird oft Assoziiert mit vagen Vorstellungen. War da nicht irgend etwas mit so einem Bankier, einem Kaufmann? Kam der nicht aus Augsburg? Von der Fuggerei hat man vielleicht schon etwas gehört. Vielleicht gehört auch noch das alte Verb „fuggern“ zum aktiven Sprachschatz der befragten Person. In den seltensten Fällen wird man jedoch um- fassendere Informationen über Jacob Fugger den Reichen finden. Er scheint auf je- den Fall mal ein sehr reicher Zeitgenosse gewesen zu sein.
Auf dem Einband seiner Biographie mit dem treffenden Namen „Kauf Dir einen Kai- ser – Die Geschichte der Fugger“ fasst der Autor Günter Ogger einige Punkte zu- sammen. Der Text auf der Rückseite eines Buches wird von Marketingspezialisten ja im Allgemeinen gerne als Kaufanreiz, quasi als reißerischer Aufmacher und Geschmacksanreger verwendet. Mir selbst würde keine treffenderer Appetizer zu diesem Thema einfallen – daher möchte ich diese kleinen Appetithappen zu Beginn dieser Ausarbeitung zitieren:
Die Geschichte der Fugger
oder die Gleichung Weltgeschichte = Geldgeschichte [1]
- Sie waren reicher und mächtiger als die 100 größten Konzerne der Gegen- wart.
- Sie bestachen Könige, Kaiser und Päpste.
- Sie finanzierten den Krieg gegen die Protestanten und die Eroberung Süd- amerikas.
- Sie retteten Europa vor den Türken und die Habsburger vor dem Untergang.
- Sie ließen aufständische Bauern niedermetzeln und organisierten den Ablass- handel.
- Sie sammelten die wertvollsten Kunstschätze und gründeten den ersten Sozi- alfonds in der Geschichte.
Man kann somit salopp folgern, dass die Fugger wohl so ziemlich überall ihre Finger mit im Spiel hatten.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung gehe ich nur auf die Person Jacob Fugger ein. Die Erfolge seines großartigen Nachfolgers Anton und die Geschichte des langsamen Untergangs des Fuggerimperiums kann ich im Rahmen dieser Arbeit leider nicht an- sprechen.
2. Rahmenbedingungen
2.1. Historisches Umfeld
Jacob Fugger war ein Mensch des 15. Jahrhunderts. Diese Epoche war gekenn- zeichnet durch den Übergang von den feudal geprägten Strukturen und Denkweisen des Mittelalters zu den ersten Anfängen des aufkommenden Bürgertums. In den Städten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation genossen die Bürger allererste Ansätze von Grundrechten – den so genannten Bürgerrechten. Geflügeltes Wort dieser Epoche war der Ausspruch „Stadtluft macht frei“[2]. Immer mehr Men- schen zog es daher vom Land in die Stadt – das Handwerk erlebte eine Blüte. Zei- chen des neuen Selbstbewusstseins waren die zahlreichen Zünfte und Verbände, die eifersüchtig über ihre Privilegien wachten.
Die Wirtschaft der damaligen Zeit durchbricht die Enge der Kleinstaaterei immer mehr und beginnt mit Handelsbeziehungen über den gesamten europäischen Konti- nent. Zum ersten Mal seit dem Ende des Römischen Imperiums gibt es einen umfas- senden Fernhandel. Exotische Waren werden zum unabdingbaren Accessoire der Vermögenden. Dreh- und Angelpunkt der Europäischen Wirtschaft im 15. Jahrhun- dert war die Lagunenstadt Venedig. Die Italiener verfügten über ein Monopol auf den Gewürzhandel mit dem Orient und konnten Preise weitgehend bestimmen.
In den europäischen Adelshäusern trank man süßen Wein aus Italien in böhmischen Glaskaraffen. Russische Pelze wurden mit Tiroler Gold und chinesischer Seide zu wertvollen Gewändern gemischt.
Die zunehmende Bedeutung des Handels und der Wirtschaft im alltäglichen und poli- tischen Leben der Menschen markiert einen Wendepunkt in der Geschichte. Nicht nur der Geburtsadel hat ein alleiniges Herrschaftsmonopol. Zunehmend gewinnt der Geldadel, reiche Handelshäuser und große Syndikate, an Bedeutung und Macht. Der Kapitalismus[3] beginnt das gesamte feudalherrschaftliche Gefüge des Mittelalters zu erschüttern und verändert die Kultur des Abendlandes nachhaltig. Religion und Se- paratismus in Kleinstaatlichkeit treten immer mehr vor wirtschaftlichen Interessen zurück. Die Erfindung des Buchdrucks (um 1440) und die Gründung der ersten Uni- versitäten fördert die Bildung einer neuen geistigen Elite. Die Klöster verlieren Ihr Monopol auf Wissen. Auch Dank unzähliger neuer Entdeckungen auf den Gebieten der Wissenschaft und der Geographie (z.B. Entdeckung Amerikas am 12. Oktober 1492) erleben die gebildeten Menschen einen ersten Hauch der Globalisierung.
Die politische Szene des 15. Jahrhunderts konnte mit dem wirtschaftlichen und wis- senschaftlichen Wandel nicht Schritt halten. Hier war der Alltag noch immer von Machtkämpfen und ständigen Kriegen zwischen den kleinen Fürstentümern und Kö- nigreichen bestimmt. Vor allem im Deutschen Reich paktierten die Fürsten und Köni- ge in wilder Manier kreuz und quer gegeneinander. Kaiser Friedrich III. war zwar O- berhaupt eines gewaltigen Reiches, doch ständige Konflikte mit Nachbarstaaten und den eigenen Untertanen und Vasallen sorgten dafür, dass eigentlich immer irgendwo in Europa ein Krieg schwelte.
2.2. Persönliches Umfeld von Jacob Fugger
Jacob Fugger II. wird als jüngstes Kind von Jacob und Barbara Fugger am 06. März 1459 in Augsburg geboren. Er hat sechs Brüder und drei Schwestern.
Die Familie Fugger lebt inzwischen in zweiter Generation in Augsburg. 1367 war Hans Fugger als Weber in die Stadt gekommen. Mit viel Geschick und Fleiß war aus dem armen Weber recht schnell ein angesehener Bürger und Kaufmann geworden. Unter seinem Sohn Jacob Fugger dem Älteren (d.Ä.) wuchs das Unternehmen weiter und spannte erste Handelsbeziehungen nach Italien.
Im Jahr 1469 starb der Vater des jungen Jakob und hinterließ seiner Familie 15.000 Gulden. Die Steuerbücher führten ihn als siebtreichsten Bürger Augsburgs.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4]
Ulrich Fugger, der älteste Sohn von Jacob Fugger d.Ä. übernimmt nach dem Tod des Vaters die Geschäfte. Der junge Jacob verbringt seine Ausbildung im Kloster und möchte Priester werden.
3. Biographie eines Kaufmannes
Die Leistungen und Eigenschaften eines Menschen werden im wesentlichen aus sei- nen Taten abgeleitet. Daher möchte ich einige der wichtigsten Abschnitte aus dem langen und sehr, sehr tatkräftigen Leben von Jacob Fugger aufführen.
Es ist nicht einfach, eine Auswahl unter den zahllosen Aktivitäten des Augsburgers zu treffen. Er war mit seinem Unternehmen an praktisch allen wichtigen Ereignissen in Europa beteiligt. Über seine Aktivitäten mit der katholischen Kirche könnte man alleine ein ganzes Buch schreiben.
Ich möchte die einzelnen Stationen seines Lebens tabellarisch aufführen und chrono- logisch sortieren, um eine zeitliche Einordnung zu erleichtern.
1478 Nach dem Tod von drei seiner Brüder durch Unglücke und mehrere Pestepidemien wird Jacob von seinem Bruder aus dem Kloster geholt. Im Alter von 19 Jahren wird er neben Ulrich und Georg Geschäftsfüh- rer.
1479 Jacob Fugger taucht zum ersten Mal in den Augsburger Steuerbüchern auf. Sein privates Vermögen: 60 Gulden.
Ulrich und Jacob gehen nach Rom und knüpfen erste Kontakte mit Pabst Sixtus IV und der Familie Medici. Jacob bleibt in Rom, um die dortige Filiale des Unternehmens aufzubauen.
Erzbischof Melchior von Meckau hinterlegt eine geheime Einlage von
100.000 Gulden beim Bankhaus Fugger. Das Geld stammt offensicht- lich aus Quellen, die der Kirchenfürst vor der Kurie in Rom verbergen wollte. Dieses Geld – und auch viele andere Einlagen von Schwarz- Geld-Sündern – bilden das Grundkapital des Unternehmens.
Das Schema läuft häufig gleich ab: Das Bankhaus Fugger stellt Kredite zur Verfügung, um vom Papst beispielsweise den begehrten roten Hut eines Kardinals zu erwerben (beim Beispiel Melchior von Meckau flos- sen im Jahr 1503 für diesen Posten 20.000 Gulden in die Taschen von Papst Alexander VI.[5]). Als Gegenleistung erhielten die Augsburger ne- ben den Zinsen auch den Exkusivauftrag zu Verwaltung aller Geldge- schäfte der jeweiligen Besitzungen des neu ernannten Kirchenfürsten.
Die Fugger sind hierbei so diskret, wie die sprichwörtliche Schweizer Bank und halten diese Geschäfte geheim. Nur Jacob oder Ulrich per- sönlich stellen die Wechsel und Schuldscheine aus.
1484 Erster Kredit an Herzog Sigismund Habsburg von Tirol. Als Gegenleis- tung erhalten die Fugger eine Silbermine in den Alpen. Mit jeder Sil- bermine, die Sigismund als Sicherheit hinterlegen muss, sinken seine Einnahmen. Damit benötigt er dann um so schneller einen neuen Kre- dit. Dies ist der Beginn eines Teufelskreises, der den Fürsten immer mehr in die Schulden treibt und Jacob Fugger nach Jahren schließlich ein Monopol auf die Tiroler Bergwerke einbringt.
Sigismund muss schließlich komplett bankrott zu Gunsten seines Nef- fen Maximilian I, Sohn des deutschen Kaisers Friedrich III., abdanken. Jacob hilft Maximilian bei der Machtergreifung in Tirol und einem kur- zen Krieg gegen Frankreich.
1485 Jacob geht nach Innsbruck und baut das Geschäft mit Bodenschätzen und deren Veredelung zum zweiten Standbein des Unternehmens aus. Mehr und mehr übernimmt er die Regie im Familienunternehmen.
1492 Cristobal Colon (Christoph Columbus) entdeckt am 12. Oktober 1492 die Inselgruppe der Bahamas und glaubt in Indien angekommen zu sein. Dieser Tag markiert die Entdeckung der „Neuen Welt“. Die eigent- liche Kolonisation und Eroberung des neuen Kontinents beginnt jedoch erst 30-50 Jahre später.
1493 Maximilian I. wird deutscher Kaiser. Jacob hat die Wahl mit 400.000 Gulden unterstützt und praktisch den gesamten deutschen Adel besto- chen.
Der Fugger ist für den neuen Kaiser nicht nur Finanzier, sondern auch Freund und Berater. Maximilian hält sich in den kommenden Jahren oft in Augsburg im Fuggerhaus auf. Die Augsburger ernennen ihn schließ- lich sogar zum „Ehrenbürgermeister“, da er keiner anderen Reichsstadt so viel Beachtung schenkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Kaiser Maximilian I. mit seiner Familie
1498 Jacob Fugger heiratet die fast 20 Jahre jüngere Sybille Artzt. Die Ehe bleibt kinderlos. Über Sybille ist praktisch nichts überliefert - sie bleibt stets im Hintergrund.
Die Hochzeit öffnet Jacob die Tür zur gehobenen Gesellschaft Augs- burgs. Die Artzt sind eine alteingesessene Patrizierfamilie, die schon häufig den Bürgermeister gestellt hat. Kurze Zeit später erhält die Fami- lie Fugger auch endlich den lang ersehnten Stuhl im Stadtrat. Zuvor war diese Ehre von den alten Augsburger Häusern stets verwehrt wor- den, da die Fugger erst in dritter Generation in der schwäbischen Stadt lebten.
Als Hochzeitsschmuck erwirbt Fugger für seine junge Braut für 40.000 Gulden den Schatz der Burgunder (eine damals unvorstellbare Sum- me). Maximilian hatte als Deutscher Kaiser das Erbe der Burgunder angetreten. Jacob Fugger wollte mit dem Erwerb der Juwelen demonst- rieren, dass er es dem Habsburger in seinem Bereich gleichtun konnte
– durch eigene Kraft und eigenes Vermögen. Die Juwelen versenkte er jedoch nach der Hochzeit aus Angst vor Diebstahl und Neidern in einer Schatztruhe im Keller seines Hauses.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 - Hochzeitsbild mit dem Schmuck des Schatzes der Burgunder und Jacobs typischer goldener Kappe
Vasco da Gama umrundet zum ersten Mal das Kap der Guten Hoff- nung und sichert damit für Portugal den Seeweg nach Indien und Mo- zambique. In den folgenden Jahrzehnten etabliert sich Lissabon nach Venedig immer mehr zum wichtigsten Umschlagplatz für Waren aus exotischen Ländern. Ein Großteil des europäischen Gewürzhandels wird über die Flotte der Portugiesen abgewickelt.
Die Familie Fugger knüpft sehr früh Kontakte nach Portugal und baut in Lissabon eine große Niederlassung auf.
1500 Hauptstadt des deutschen Reiches ist Wien. Maximilian verbringt trotz- dem einen Großteil seiner Zeit in der freien Reichsstadt Augsburg.
1504 Jacob Fugger leiht Maximilian 100.000 Gulden und erhält im Gegenzug alle Minen und Kupferbetriebe in Tirol. Die jährlichen Einnahmen aus diesen Besitzungen werden auf 2,5 Millionen Gulden geschätzt.
Der Augsburger gibt nun zu, er sei „Reich von Gottes Gnaden“[6]
1505 Fugger finanziert eine portugiesische Expedition zu den Gewürzinseln der Molukken mit. Das Gewürzmonopol von Venedig bricht.
1506 Am 22. Januar marschiert die neue Leibgarde des Papstes Julius II. in den Vatikan ein. Die zunächst 150 Mann starke „Schweizer Garde“ wird von Jacob Fugger bezahlt.
Der Papst hatte zuvor praktisch keine eigene Hausgarde. Er war ange- wiesen auf die Truppen der Stadt Rom und der umliegenden Fürsten- häuser. Julius konnte sich die damals sündhaft gut bezahlten Schwei- zer Gardisten selbst nicht leisten. Es steht zu vermuten, dass Jacob den üppigen Sold der Garde nicht nur aus der Überzeugung eines gu- ten Christenmenschen gezahlt hat. Konkrete Informationen hierüber gibt es jedoch nicht. Interessant ist, dass in der Chronik[7] der Schweizer Garde kein Hinweis auf den Finanzier im Hintergrund zu finden ist.
1507 Jacob Fugger erhält zum ersten Mal eine Grafschaft als Gegenleistung für ein Darlehen von Maximilian I. Die Fugger sind von diesem Zeit- punkt nun auch Feudalherren und erweitern ihre Besitzungen drama- tisch.
1509 Durch den Tod des Kardinals Meckau droht dem Unternehmen eine große Gefahr. Das Eigenkapital der Augsburger betrug zu diesem Zeit- punkt nur rund 200.000 Gulden. Dies war angesichts des weit mehr als zehnmal so hohen Umsatzes nur ein auch nach heutigen Maßstäben nur recht geringer Anteil.[8]
In Rom wird der Leichnam Meckaus in seinem Palast aufgefunden. In den Ärmeln seines Gewandes werden Depotquittungen über 200.000 Dukaten. Dies erregte in Rom große Aufmerksamkeit und erweckte na- türlich sofort das Interesse von Papst Julius II. Nachforschungen der Beamten des Papstes ergaben schließlich, dass Meckau insgesamt
300.000 Gulden beim Bankhaus Fugger vor der Kurie versteckt hatte. Für die Fugger hätte eine sofortige Auszahlung dieser Einlage den Bankrott bedeutet.
[...]
[1] Günter Ogger, „Kauf Dir einen Kaiser, Die Geschichte der Fugger“, 1979
[2] Günter Ogger, „Kauf Dir einen Kaiser, Die Geschichte der Fugger“, 1979, Seite 29
[3] History Online, The Birth of Capitalism
[4] Günter Ogger, „Kauf Dir einen Kaiser, Die Geschichte der Fugger“, 1979, S. 210
[5] Günter Ogger, „Kauf Dir einen Kaiser, Die Geschichte der Fugger“, 1979, S. 135
[6] Günter Ogger, „Kauf Dir einen Kaiser, Die Geschichte der Fugger“, 1979, S. 102
[7] http://www.mysunrise.ch/users/awicky/gsp/geschichte.html
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Text über Jacob Fugger?
Dieser Text ist eine umfassende Sprachevorschau über Jacob Fugger, die ein Inhaltsverzeichnis, ein Vorwort, Informationen über den historischen und persönlichen Kontext, eine Biographie, eine Analyse seiner Persönlichkeit, seine Wirkung auf die Gegenwart und ein Quellenverzeichnis umfasst. Ziel ist es, einen Einblick in das Leben und Wirken dieses bedeutenden Kaufmannes zu geben.
Was sind die Rahmenbedingungen, die das Leben von Jacob Fugger prägten?
Jacob Fugger lebte im 15. Jahrhundert, einer Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur beginnenden Neuzeit. Wichtige Aspekte waren der Aufstieg des Bürgertums, der zunehmende Handel, die wachsende Bedeutung des Geldes und die Erfindung des Buchdrucks. Politisch war die Zeit von Machtkämpfen und Kriegen geprägt.
Welche Charaktereigenschaften werden Jacob Fugger zugeschrieben?
Dem Text zufolge war Jacob Fugger schwäbisch fleißig und ausdauernd, sparsam, ehrgeizig, bodenständig, treu, verschwiegen, religiös, unpolitisch, patriarchalisch, intelligent, gebildet, taktierend und schlau.
Welche Ereignisse in Jacob Fuggers Leben werden besonders hervorgehoben?
Der Text nennt verschiedene Stationen, darunter seinen Eintritt in das Familienunternehmen im Jahr 1478, seine Geschäftsführertätigkeit ab 1479, seine Kontakte zum Vatikan und den Medici, die Kreditvergabe an Herzog Sigismund von Tirol, seine Unterstützung von Maximilian I. als Kaiser, seine Heirat mit Sybille Artzt und seine Beteiligung an der Finanzierung von Expeditionen.
Welche Rolle spielte Jacob Fugger bei der Wahl von Kaiser Maximilian I.?
Jacob Fugger unterstützte die Wahl von Maximilian I. zum deutschen Kaiser im Jahr 1493 mit 400.000 Gulden und bestach praktisch den gesamten deutschen Adel.
Was wird über Jacob Fuggers Ehe und Familie berichtet?
Jacob Fugger heiratete die fast 20 Jahre jüngere Sybille Artzt, die Ehe blieb kinderlos. Sybille Artzt blieb stets im Hintergrund.
Welche Geschäfte betrieb Jacob Fugger?
Jacob Fugger betrieb Bankgeschäfte, Handel mit Bodenschätzen, und unterstützte portugiesische Expeditionen.
Was wird über die Schweizer Garde berichtet?
Die Schweizer Garde wurde im Jahr 1506 von Jacob Fugger bezahlt.
Was geschah im Jahr 1509?
Der Tod des Kardinals Meckau bedrohte das Unternehmen Fugger, da Meckau große Summen beim Bankhaus Fugger versteckt hatte.
Welche Schlussfolgerung zieht der Autor über die Fugger?
Der Autor folgert, dass die Fugger wohl so ziemlich überall ihre Finger mit im Spiel hatten.
- Quote paper
- Stefan Plogmann (Author), 2001, Jacob Fugger, der Reiche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106885