1. Grundlagen und Begriffe des Franchise-Konzepts
1.1 Definition „Franchise“
„Franchising“ ist ein vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbständiger Unternehmer auf der Basis eines vertraglichen Dauerschuldverhältnisses.
Das System tritt am Markt einheitlich auf und wird geprägt durch das arbeitsanteilige Leistungsprogramm der Systempartner durch ein Weisungs- und Kontrollsystem zur Sicherung eines systemkonformen Verhaltens.
Das Leistungsprogramm des Franchise-Gebers ist das Franchise-Paket (siehe Seite 14 ff.); es besteht aus einem Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, der Gewährung von Schutzrechten, der Ausbildung des Franchise-Nehmers und der Verpflichtung des Franchise-Gebers, den Franchise-Nehmer aktiv und laufend zu unterstützen und das Konzept ständig weiter zu entwickeln.
Der Franchise-Nehmer ist im eigenen Namen und auf eigene Rechnung tätig. Er hat das Recht und die Pflicht, das Franchise-Paket gegen Entgelt zu nutzen. Als Leistungsbeitrag liefert er Arbeit, Kapital und Information.(1)
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1 vgl.: Alles über Franchising, Hrsg.: Deutscher Franchise-Verband e.V. April 1999
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen und Begriffe des Franchise-Konzepts
- 1.1 Definition „Franchise“
- 1.2 Historischer Bezug
- 1.3 Gegenwart und Zukunft
- 2. Merkmale und Abgrenzung
- 2.1 Dauerschuldverhältnisse
- 2.2 Lizenzen
- 2.3 Entgelte
- 2.4 Vertriebspflichten
- 2.5 Vertragshändler
- 2.6 Kommissionsagentursysteme
- 2.7 Lizenz- und Know-how-Verträge
- 2.8 Filialsysteme
- 2.9 Genossenschaften
- 3. Scheinselbständigkeit
- 4. Vorteile des Franchise-Gebers
- 4.1 Finanzierungsfragen
- 4.2 Finanzierungsrisiko
- 4.3 Nachfrageorientierte Erschließung der Märkte
- 4.4 Delegierte Motivation
- 5. Vorteile des Franchise-Nehmers
- 5.1 Risikomindernde Entwicklungsphasen
- 5.2 Nutzung der Marktkenntnisse eines etablierten Unternehmens
- 5.3 Werbe- und Verkaufsförderprogramme
- 5.4 Einkaufsvorteile
- 5.5 Nutzungsrechte von Marken
- 6. Einschränkungen für den Franchise-Geber
- 7. Einschränkungen für den Franchise-Nehmer
- 7.1 Vorgefertigtes Unternehmenskonzept
- 7.2 Dispositionsspielraum
- 8. Das Franchise-Paket in der Praxis
- 9. Der Franchise-Vertrag
- 10. Die wesentlichen Bestimmungen des Franchise-Vertrags im Einzelnen
- 10.1 Präambel
- 10.2 Die Gewährung der Franchise-Rechte
- 10.3 Rechte und Pflichten der Vertragsparteien
- 11.1 Mindestabnahmepflicht
- 11.2 Zahlungen und Gebühren
- 11.3 Laufzeit und Kündigung
- 11.4 Rechtsfolgen einer fristlosen Kündigung
- 11.5 Anspruch auf Verlängerung des Franchise-Vertrags
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Semesterarbeit untersucht das Franchise-Konzept. Ziel ist es, die Grundlagen, Merkmale und Vorteile sowie die Einschränkungen des Franchise-Systems für beide Vertragspartner (Franchisegeber und Franchisenehmer) zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Vertragsgestaltung und den rechtlichen Aspekten.
- Definition und historische Entwicklung des Franchise-Konzepts
- Vorteile und Nachteile für Franchisegeber und -nehmer
- Rechtliche Aspekte des Franchise-Vertrages
- Merkmale und Abgrenzung zu ähnlichen Systemen
- Das Franchise-Paket in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlagen und Begriffe des Franchise-Konzepts: Dieses Kapitel definiert das Franchise-Konzept als ein vertikal-kooperatives Absatzsystem rechtlich selbständiger Unternehmer, das auf einem vertraglichen Dauerschuldverhältnis basiert. Es beschreibt das einheitliche Marktauftritt des Systems und das arbeitsteilige Leistungsprogramm der Partner, welches durch ein Weisungs- und Kontrollsystem abgesichert wird. Das Kapitel beleuchtet den historischen Bezug des Begriffs „Franchise“ und dessen Entwicklung von einem Steuer- und Zollprivileg zu einem kommerziellen Nutzungs- und Vertriebsrecht. Die aktuelle Situation und zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Franchise-Systems in den USA und Deutschland werden ebenfalls dargestellt.
2. Merkmale und Abgrenzung: Dieses Kapitel analysiert die charakteristischen Merkmale des Franchise-Systems, insbesondere das Dauerschuldverhältnis zwischen Franchisegeber und -nehmer. Es grenzt das Franchise-System von anderen Kooperationsformen wie Lizenzen, Vertragshändlern, Handelsvertretern, Kommissionsagenturen, Lizenz- und Know-how-Verträgen, Filialsystemen und Genossenschaften ab. Die Abgrenzung erfolgt durch die Beschreibung der jeweiligen vertraglichen Regelungen und der daraus resultierenden Rechte und Pflichten.
4. Vorteile des Franchise-Gebers: Dieser Abschnitt beleuchtet die Vorteile des Franchise-Systems aus der Perspektive des Franchisegebers. Es werden die Aspekte der vereinfachten Finanzierung, der Risikominderung durch delegierte Verantwortung, die nachfrageorientierte Erschließung von Märkten und die delegierte Motivation der Franchisenehmer behandelt. Der Text betont den Vorteil der Skalierbarkeit und des schnellen Markteintritts durch das Franchise-Modell.
5. Vorteile des Franchise-Nehmers: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Vorteile, die ein Franchisenehmer durch die Beteiligung an einem Franchise-System erfährt. Es werden die risikomindernden Entwicklungsphasen durch das etablierte Unternehmenskonzept, die Nutzung von Marktkenntnissen, Werbe- und Verkaufsförderprogrammen sowie Einkaufsvorteilen hervorgehoben. Die Nutzung der Marke und das damit verbundene Renommee stellen weitere wichtige Aspekte dar.
6. Einschränkungen für den Franchise-Geber: Hier werden die potenziellen Nachteile und Einschränkungen für den Franchisegeber beleuchtet. Diese könnten unter anderem die Abhängigkeit von den einzelnen Franchisenehmern, die Notwendigkeit eines starken Kontrollsystems und die potentiellen Konflikte durch die Autonomie der Franchisenehmer umfassen. Die Komplexität des Vertragsmanagements und der Aufwand für Schulung und Unterstützung stellen weitere Herausforderungen dar.
7. Einschränkungen für den Franchise-Nehmer: Dieser Abschnitt untersucht die Einschränkungen und Herausforderungen, denen ein Franchisenehmer gegenübersteht. Hierzu gehört die vorgegebene Unternehmensstruktur und der eingeschränkte Dispositionsspielraum. Es wird die Notwendigkeit der Einhaltung der Vorgaben des Franchisegebers und die damit verbundene Abhängigkeit hervorgehoben.
8. Das Franchise-Paket in der Praxis: Der Abschnitt beschreibt detailliert, welche Komponenten ein typisches Franchise-Paket beinhaltet. Dazu gehören nicht nur das Produkt oder die Dienstleistung selbst, sondern auch Marketingmaterial, Schulungsunterlagen, Betriebsanleitungen und weitere Hilfestellungen für den Franchisenehmer, die für den Erfolg des Systems essentiell sind. Es werden praktische Beispiele genannt, wie der Aufbau eines Franchise-Unternehmens vonstattengeht.
9. Der Franchise-Vertrag: Hier wird die Bedeutung eines detailliert ausgearbeiteten Franchise-Vertrags betont. Der Vertrag regelt die Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien und bildet die Grundlage der Zusammenarbeit. Es wird angedeutet, welche wichtigen Punkte dieser Vertrag beinhalten sollte, um Streitigkeiten und Missverständnisse zu vermeiden.
10. Die wesentlichen Bestimmungen des Franchise-Vertrags im Einzelnen: Dieses Kapitel geht detailliert auf die einzelnen Klauseln eines Franchise-Vertrages ein, beginnend mit der Präambel und der Gewährung der Franchise-Rechte. Es werden die Rechte und Pflichten beider Parteien, die Mindestabnahmepflicht, Zahlungen und Gebühren, die Laufzeit, Kündigungsbedingungen und die Rechtsfolgen einer Kündigung erläutert.
Schlüsselwörter
Franchise, Franchisegeber, Franchisenehmer, Dauerschuldverhältnis, Lizenzvertrag, Vertriebssystem, Vertragsgestaltung, Rechtliche Aspekte, Vorteile, Nachteile, Markterschließung, Risikominderung, Finanzierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Semesterarbeit: Franchise-Konzept
Was ist der Inhalt dieser Semesterarbeit?
Die Semesterarbeit untersucht das Franchise-Konzept umfassend. Sie beleuchtet die Grundlagen, Merkmale und Vorteile sowie die Einschränkungen des Franchise-Systems für sowohl den Franchisegeber als auch den Franchisenehmer. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vertragsgestaltung und den damit verbundenen rechtlichen Aspekten. Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselbegriffe.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Die Arbeit behandelt folgende Kernthemen: Definition und historische Entwicklung des Franchise-Konzepts, Vorteile und Nachteile für beide Vertragspartner, rechtliche Aspekte des Franchisevertrags, Abgrenzung zu ähnlichen Systemen, und die praktische Umsetzung eines Franchise-Pakets.
Wie definiert die Arbeit das Franchise-Konzept?
Die Arbeit definiert Franchise als ein vertikal-kooperatives Absatzsystem rechtlich selbständiger Unternehmer, basierend auf einem vertraglichen Dauerschuldverhältnis. Es zeichnet sich durch einen einheitlichen Marktauftritt und ein arbeitsteiliges Leistungsprogramm der Partner aus, abgesichert durch ein Weisungs- und Kontrollsystem.
Welche Vorteile bietet das Franchise-System für den Franchisegeber?
Für den Franchisegeber bietet das System Vorteile wie vereinfachte Finanzierung, Risikominderung durch delegierte Verantwortung, nachfrageorientierte Markterschließung und delegierte Motivation der Franchisenehmer. Skalierbarkeit und schneller Markteintritt werden ebenfalls als Vorteile hervorgehoben.
Welche Vorteile bietet das Franchise-System für den Franchisenehmer?
Dem Franchisenehmer ermöglicht das System risikomindernde Entwicklungsphasen durch ein etabliertes Konzept, die Nutzung von Marktkenntnissen, Werbe- und Verkaufsförderprogrammen sowie Einkaufsvorteile. Die Nutzung der Marke und das damit verbundene Renommee sind weitere wichtige Vorteile.
Welche Einschränkungen gibt es für den Franchisegeber?
Der Franchisegeber kann durch Abhängigkeit von den Franchisenehmern, die Notwendigkeit eines starken Kontrollsystems und potentielle Konflikte durch die Autonomie der Franchisenehmer eingeschränkt sein. Komplexität im Vertragsmanagement und der Aufwand für Schulung und Unterstützung stellen weitere Herausforderungen dar.
Welche Einschränkungen gibt es für den Franchisenehmer?
Der Franchisenehmer hat einen eingeschränkten Dispositionsspielraum und muss sich an die Vorgaben des Franchisegebers halten. Die vorgegebene Unternehmensstruktur und die damit verbundene Abhängigkeit stellen wesentliche Einschränkungen dar.
Was beinhaltet ein typisches Franchise-Paket?
Ein typisches Franchise-Paket umfasst das Produkt oder die Dienstleistung, Marketingmaterial, Schulungsunterlagen, Betriebsanleitungen und weitere Hilfestellungen für den Franchisenehmer, die für den Erfolg des Systems essentiell sind.
Welche Bedeutung hat der Franchise-Vertrag?
Der detailliert ausgearbeitete Franchise-Vertrag regelt die Rechte und Pflichten beider Vertragspartner und bildet die Grundlage der Zusammenarbeit. Er sollte wichtige Punkte beinhalten, um Streitigkeiten zu vermeiden.
Welche wesentlichen Bestimmungen enthält der Franchise-Vertrag?
Der Franchise-Vertrag umfasst die Präambel, die Gewährung der Franchise-Rechte, die Rechte und Pflichten beider Parteien, Mindestabnahmepflichten, Zahlungen und Gebühren, Laufzeit, Kündigungsbedingungen und die Rechtsfolgen einer Kündigung.
Wie grenzt sich das Franchise-System von anderen Kooperationsformen ab?
Die Arbeit grenzt das Franchise-System von Lizenzen, Vertragshändlern, Handelsvertretern, Kommissionsagenturen, Lizenz- und Know-how-Verträgen, Filialsystemen und Genossenschaften ab, indem sie die jeweiligen vertraglichen Regelungen und daraus resultierenden Rechte und Pflichten beschreibt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Franchise, Franchisegeber, Franchisenehmer, Dauerschuldverhältnis, Lizenzvertrag, Vertriebssystem, Vertragsgestaltung, Rechtliche Aspekte, Vorteile, Nachteile, Markterschließung, Risikominderung, Finanzierung.
- Quote paper
- Alexander Heger (Author), 1999, Das Franchise-Konzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1065