Dieses Werk demonstriert die aktuelle Relevanz, das ungeheure Potenzial und den massiven Wert von Geomarketing-Methoden im Hochschulkontext sowohl theoretisch als auch praktisch am Beispiel der Universität Bonn. In einer deutschlandweit bis heute einzigartigen Analyse konnten mit einem Gravitationsmodell aus dem Methoden-Repertoire des Geomarketings bis zu 88 Prozent der Varianz tatsächlicher Ausschöpfungsgrade aller 401 Landkreise Deutschlands auf Studiengangebene erklärt werden.
Anhand der festgestellten enorm hohen Güte dieses Modells lassen sich die Mechanismen und relevanten Einflussfaktoren für das Zustandekommen dieser "Marktanteile" sehr gut nachvollziehen und regionale Potenziale für höhere Studierendenzahlen identifizieren. Diese Erkenntnisse generieren entscheidende Wettbewerbsvorteile für eine Hochschule im Wettbewerb um Studierende und vergegenwärtigen den Nutzen des Geomarketings im Hochschulkontext nachdrücklich – eine Schnittstelle, die zukünftig für eine erfolgreich und effizient rekrutierende Hochschule von essentieller Bedeutung sein wird, dort neue Arbeitsplätze und -bereiche schaffen kann sowie Geomarketing-Unternehmen fraglos neue Kunden und Umsätze bescheren kann.
Der Ansatz von BRUNO & GENOVESE blieb bis heute trotz seiner vielverheißenden Ergebnisse und Optimierungspotenziale sowie des explizit genannten Forschungsbedarfs zumindest für den deutschen HS-Kontext von weiterer Forschung unberührt. Die vorliegende Arbeit soll dieser Forderung in weiten Teilen nachkommen. Sie zielt darauf ab – zunächst auf genereller Ebene – die Daseinsberechtigung und insbesondere die Anwendungspotenziale des Geomarketing im davon noch recht unerschlossenen HS-Kontext grundlegend und nachdrücklich zu vergegenwärtigen. Als praktisches und konkretes Beispiel dessen ist die Untersuchung beabsichtigt, inwiefern ein auf BRUNO & GENOVESE basierendes GM auch im HS-Kontext des Untersuchungsraums Deutschland für die Beschreibung von ASG auf Studiengangebene verwendbar ist, welche Optimierungsmöglichkeiten des GM erkannt und welche Maßnahmenempfehlungen bereits abgeleitet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Erklärungen
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Kontextueller Rahmen
- 1.2 Problemstellung
- 1.3 Forschungsinteresse
- 1.4 Aufbau der vorliegenden Arbeit
- 2 Kontextuelle und theoretische Grundlagen
- 2.1 Definition „Ausschöpfungsgrad“
- 2.2 Geomarketing
- 2.2.1 Grundgedanke und Daseinsberechtigung
- 2.2.2 Einsatz‐ und Methodenspektrum
- 2.2.3 Begriffsdefinitionen
- 2.3 Wettbewerbsentstehung und ‐situation im HS‐System
- 2.4 Hochschul‐ und Bewerbermarketing
- 2.5 Anwendung des Geomarketing im Hochschulkontext
- 2.5.1 Anwendungsstand
- 2.5.2 Anwendungspotenziale
- 2.6 Stand der Forschung an der Schnittstelle Geomarketing/Hochschulkontext
- 2.6.1 Zielgruppenanalysen
- 2.6.1.1 Räumliche Mobilität potenzieller Studierender
- 2.6.1.2 Hochschulwahlmotive potenzieller Studierender
- 2.6.2 Einzugsgebietsanalysen
- 2.6.3 Gravitationsanalysen
- 2.6.3.1 Gravitationstheorie und ‐modelle
- 2.6.3.2 Anwendungen im Hochschulkontext
- 3 Forschungsvorhaben
- 3.1 Forschungslücken und Optimierungspotenziale
- 3.2 Erkenntnisinteresse, Zielsetzungen und Forschungsfragen
- 4 Methodisches Vorgehen
- 4.1 Spezifizierung des Untersuchungsmodells
- 4.2 Auswahl der zu untersuchenden Studiengänge
- 4.3 Wettbewerbsanalyse und Geokodierung
- 4.4 Ermittlung modellierter Ausschöpfungsgrade
- 4.4.1 Messung der Attraktivitätsvariablen
- 4.4.1.1 Studiengangattraktivität
- 4.4.1.2 Hochschulstandortattraktivität
- 4.4.2 Messung der Fahrzeiten
- 4.4.3 Berechnung modellierter Ausschöpfungsgrade
- 4.5 Ermittlung tatsächlicher Ausschöpfungsgrade
- 4.5.1 Kunden‐ und Potenzialanalyse
- 4.5.2 Berechnung tatsächlicher Ausschöpfungsgrade
- 4.6 Lineare Regressionsanalyse und Residuenanalyse
- 4.6.1 Lineare Regressionsanalyse
- 4.6.2 Residuenanalyse
- 5 Ergebnisdarstellung und ‐diskussion
- 5.1 Güte und Voraussetzungen der Untersuchungsmodell‐Varianten
- 5.1.1 Güte
- 5.1.2 Voraussetzungen
- 5.2 Modelloptimierungsmöglichkeiten
- 5.3 Maßnahmenempfehlungen
- 6 Fazit
- 6.1 Zusammenfassung gewonnener Erkenntnisse
- 6.2 Zukünftige Forschung
- 6.3 Einbettung in kontextuellen Rahmen
- Literaturverzeichnis
- Datenquellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Anwendung des Geomarketings im Kontext hochschulischen Wettbewerbs. Sie befasst sich insbesondere mit der Modellierung von Ausschöpfungsgraden ausgewählter Studiengänge der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Untersuchungsraum Deutschland. Ziel ist es, ein Gravitationsmodell zu entwickeln, das die räumliche Verteilung der Studierenden an der Universität Bonn erklären und zur Optimierung von Marketingstrategien genutzt werden kann.
- Wettbewerbsanalyse und Geomarketing im Hochschulkontext
- Gravitationstheorie und -modelle zur Modellierung von Ausschöpfungsgraden
- Einflussfaktoren auf die Hochschulwahl von Studierenden
- Entwicklung und Anwendung eines Gravitationsmodells für die Universität Bonn
- Optimierungspotenziale des Gravitationsmodells und abzuleitende Maßnahmenempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Kapitel 1 bietet eine Einleitung, die den kontextuellen Rahmen und die Problemstellung der Arbeit definiert. Kapitel 2 beleuchtet die kontextuellen und theoretischen Grundlagen des Geomarketings im Hochschulkontext und führt den Leser in die Thematik der Gravitationstheorie und -modelle ein. Kapitel 3 konkretisiert das Forschungsinteresse der Arbeit und formuliert drei Forschungsfragen. Kapitel 4 beschreibt das methodische Vorgehen, das die Entwicklung des Untersuchungsmodells, die Auswahl der Studiengänge, die Messung von Attraktivitätsvariablen und Fahrzeiten sowie die Berechnung und Analyse von Ausschöpfungsgraden umfasst. Kapitel 5 präsentiert und diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung. Kapitel 6 fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen, zeigt zukünftige Forschungsperspektiven auf und integriert die Bedeutung der Arbeit in den kontextuellen Rahmen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Begriffe und Themenfelder wie Geomarketing, Hochschulmarketing, Gravitationstheorie, Gravitationsmodelle, Ausschöpfungsgrad, Studiengangattraktivität, Hochschulstandortattraktivität, Fahrzeit, lineare Regressionsanalyse, Residuenanalyse, Optimierungspotenziale, Maßnahmenempfehlungen, Wettbewerb, Universität Bonn, Studiengänge.
- Citar trabajo
- Adrian Burk (Autor), 2021, Geomarketing im Kontext hochschulischen Wettbewerbs in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064524