Stellen Sie sich vor, ein alter Fischer, Santiago, gezeichnet von einem langen Leben auf See, trotzt der unerbittlichen kubanischen Sonne und der bitteren Armut. Seit 84 Tagen hat er keinen einzigen Fisch gefangen, das Gespött der anderen Fischer ertragend und nur durch die aufrichtige Zuneigung des Jungen Manolin aufrecht gehalten. Doch dann, eines Morgens, ändert sich alles. Ein gigantischer Marlin beißt an, ein Fisch von unvorstellbarer Größe und Kraft, der Santiago weit hinaus auf den Golfstrom zieht. Was folgt, ist ein epischer Kampf auf Leben und Tod, ein Duell zwischen Mensch und Natur, das die Grenzen von Ausdauer, Mut und Stolz auslotet. Während Santiago mit aller Kraft kämpft, um den Marlin zu bezwingen, entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit zwischen dem alten Mann und seinem Gegner. Der Fisch wird zum Symbol für die Herausforderungen des Lebens, die unaufhaltsame Kraft der Natur und die Fähigkeit des Menschen, selbst in der Niederlage Würde zu bewahren. Doch sein Triumph währt nicht lange. Haie wittern das Blut und greifen den Marlin an, Stück für Stück rauben sie Santiago seine Beute, seinen Traum, seinen Beweis seiner Stärke. Wird er dem Ansturm standhalten können? Wird er irgendetwas von seiner Trophäe nach Hause bringen können? "Der alte Mann und das Meer" ist mehr als nur eine Abenteuergeschichte; es ist eine tiefgründige Parabel über den menschlichen Geist, die Bedeutung von Freundschaft, die Schönheit der Natur und die unausweichliche Konfrontation mit dem Tod. Ernest Hemingways zeitloser Klassiker, ausgezeichnet mit dem Nobelpreis für Literatur, ist eine Hommage an die Widerstandsfähigkeit des Menschen und eine Mahnung, niemals aufzugeben, selbst wenn die Chancen aussichtslos erscheinen. Entdecken Sie ein Meisterwerk der Weltliteratur, das Sie von der ersten bis zur letzten Seite fesseln wird, eine Geschichte über Verlust und Tapferkeit, die noch lange nach dem Zuklappen des Buches in Ihnen nachhallen wird. Begleiten Sie Santiago auf seiner Reise und erleben Sie, wie er sich den Naturgewalten stellt, um seine Würde als Fischer und Mensch zu bewahren. Tauchen Sie ein in die intensive Atmosphäre des offenen Meeres, wo die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und die wahre Größe eines Mannes offenbart wird. Ein unvergessliches Leseerlebnis erwartet Sie, voller Spannung, Emotionen und zeitloser Weisheit. Dieses Buch ist ein Muss für jeden Liebhaber von Abenteuerromanen, literarischen Meisterwerken und Geschichten über die menschliche Natur.
Inhalt
1 Vorwort
1.1 Vorbemerkung
1.2 Vorstellung / Abgrenzung des Themas
2 Das Buch „Der alte Mann und das Meer“
2.1 Hinweise zum Leben und Werk des Autors
2.2 Thematik / Problematik / Fabel
2.3 Hauptfiguren des Buches
2.4 Handlungsverlauf, Höhe- und Wendepunkte, Schlüsselstellen
2.5 Erzählweise: Erzählperspektive, Besonderheiten der sprachlichen Gestaltung, Erzählhaltung
2.6 Aktueller Bezug
3 Zusammenhangsammenhang zwischen Leben und Werk des Autors und Einordnung in die Epoche
4 Verzeichnisse
4.1 Materialanhang
4.2 Literatur- und Quellenverzeichnis
4.3 Erklärung
1 Vorwort
1.1 Vorbemerkung
1952 erschien „Der alte Mann und das Meer“ in Buchform und war zu dieser Zeit eine unvergleichliche Weltsensation. Innerhalb von zwei Tagen verkauften sich über 5 Millionen Exemplare.
1.2 Vorstellung / Abgrenzung des Themas
Im Folgenden soll auf Ernest Hemingway, einen bedeutenden amerikanischen Schriftsteller des Realismus, und dessen populärstes Buch, „Der alte Mann und das Meer“, näher eingegangen werden.
2 Das Buch „Der alte Mann und das Meer“
2.1 Hinweise zum Leben und Werk des Autors
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ernest Hemingway war einer der Meis- ter der amerikani- schen Short Story, eine auf lakonische und präzise Darstel- lung abzielende Sonderform der Kurzgeschichte.
Ernest Miller Hemingway war ein amerikanischer Schriftsteller. Er lebte von 1899 bis 1961. Mit dem lakonisch-knappen Stil und der desillusionie- renden Weltsicht vor allem seiner Short Storys wirkte er nicht nur auf die Entwicklung der amerikanischen Literatur nachhaltig. Auch auf die deut- sche Literatur der Nachkriegszeit, namentlich auf Heinrich Böll und Wolf- dietrich Schnurre, übten seine Kurzgeschichten entscheidenden Einfluss aus.
SEIN LEBEN
Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park (Illinois) geboren. Nach wenigen Monaten als Reporter meldete er sich freiwillig als Sanitäter beim Roten Kreuz und war im 1. Weltkrieg als Sanitätsfahrer in Italien. Später wechselte er zur Infanterie und wurde schwer verwundet, eine Erfahrung, die sich - ebenso wie der Selbstmord seines Vaters - in sei- nen Arbeiten nachhaltig niederschlug: 1929 noch verarbeitete Heming- way seine Erlebnisse in A Farewell to Arms (In einem anderen Land). Nach dem Krieg zunächst Journalist beim Toronto Star, ließ sich He- mingway während der zwanziger Jahre in Paris nieder, wo er im Salon von Gertrude Stein zu der Schriftstellergruppe amerikanischer Emigran- ten um Ezra Pound und Francis Scott Fitzgerald stieß. Von diesen zum Schreiben ermutigt, avancierte Hemingway mit dem Erzählband In Our Time (1925; In unserer Zeit) schnell zum zentralen Vertreter der Lost ge- neration, die die enttäuschenden Erfahrungen des Krieges und das sinn- entleerte Lebensgefühl ihrer Generation thematisierten. Dem Roman The Sun also Ri ses (1926; Fiesta) steht eben dieses Schlagwort Gertru- de Steins von der „verlorenen Generation” als Motto voran. 1927 erschien die Sammlung Men Without Women (Männer ohne Frau- en), in die die grandios komponierte und atmosphärisch dichte Short Sto- ry The Killers (Die Killer) Eingang fand. Nach 1927 folgten längere Auf- enthalte in Florida, Afrika, auf Kuba und in Spanien, wohin Hemingway während des Spanischen Bürgerkrieges als Kriegsberichterstatter zu- rückkehrte. Von seinem politischen Engagement gegen das Franco- Regime zeugen zahlreiche Reportagen sowie das Drama The fifth co- lumn, das in die englische Ausgabe The Fifth Column and the First For- ty-nine Stories (1938; 49 Stories) aufgenommen wurde. Der Band enthält auch die Meistererzählungen The Short Happy Life of Francis Macomber (Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber) über das krisenhaf- te Abhängigkeitsverhältnis eines amerikanischen Ehepaares und The Snows of Kilimanjaro (Schnee auf dem Kilimandscharo) über die Er- kenntnis eines Schriftstellers, sein Leben versäumt zu haben. Im Spanischen Bürgerkrieg - wie auch später im 2. Weltkrieg - nahm Hemingway an zahlreichen Schlachten teil. Eine eindrucksvolle Parabel auf menschliche Unterdrückung im Faschismus gelang ihm mit seinem umfangreichsten Roman, For Whom the Bell Tolls (1940; Wem die Stun- de schlägt). Danach versiegte langsam seine Schaffenskraft. Der Kurz- roman Across the River and into the Sea (1950; Ü ber den Flußund in die Wälder) gar wirkt beizeiten unfreiwillig komisch. 1954 wurde He- mingway der Nobelpreis für Literatur zuerkannt. Am Ende seines Lebens wurde der Schriftsteller vom Verfall seiner körperlichen Kräfte aufge- zehrt. 1960 erschien mit dem Gedichtband Collected Poems sein letztes zu Lebzeiten herausgegebenes Buch. Er erschoss sich am 2. Juli 1961 in Ketchum (Idaho). 1986 sorgte die Veröffentlichung des Romans The Garden of Eden (Der Garten Eden) nochmals für eine (äußerst kontro- vers geführte) Diskussion. Aus seinem Nachlass sind annähernd 3 000 Manuskriptseiten noch nicht veröffentlicht.
WERKE UND VERFILMUNGEN
Im Zentrum von Hemingways teils autobiographischen, immer aber auch Zeitgeschichte reflektierenden Kurzgeschichten und Romanen steht zu- meist das Thema menschlichen, zumeist männlichen Leidens, oftmals in der Grenzsituation des Todes, des Sterbens im Krieg oder der Gewalt. Ein Netz aus Symbolen und Metaphern verweist dabei immer wieder auf eine unter der Oberfläche der Fabel verborgene - existentielle - Erzähl- komponente, die es in der Lektüre zu entschlüsseln gilt. Bei allem Lako- nismus einer emotionslosen Sprache neigt die Darstellung der Figuren im individuellen Kampf mit der Natur bzw. Mann gegen Mann im Duell (etwa in der Boxarena) beizeiten doch zum pathetischen Heroismus.
Dies wird auch in Hemingways Reportagen über den Stierkampf - Death in the Afternoon (1932; Tod am Nachmittag) - und über eine von ihm selbst unternommene Großwildsafari - Green Hills of Afrika (1935; Die grünen Hügel Afrikas) - deutlich. In seinem letzten großen Werk, The Old Man and the Sea (1952; Der alte Mann und das Meer), mit dem er die Bravour früherer Werke kurzzeitig wieder erreichen konnte, sind bei- de Aspekte miteinander verknüpft: Der nach tagelangem Kampf vom Protagonisten erlegte riesige Fisch, von dessen Verkauf dieser monate- lang hätte leben können, wird letztlich doch von Haien gefressen. Am Ende steht das Credo des alten Mannes, der sich stoisch in die Nieder- lage fügt: „Aber der Mensch darf nicht aufgeben ... Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.”
Einige von Hemingways Romanen und Erzählungen wurden erfolgreich verfilmt, so Wem die Stunde schlägt (1951, Regie Sam Wood, mit Gary Cooper und Ingrid Bergman), wobei der Plot des gleichnamigen Romans allerdings größtenteils auf die Liebesgeschichte reduziert erschien, und Schnee auf dem Kilimandscharo (Schnee am Kilimandscharo, Regie Henry King, mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hilde- gard Knef). Nach The Killers schuf Robert Siodmak einen Klassiker der so genannen Schwarzen Serie und machte Burt Lancaster als Schau- spieler bekannt; u. a. John Huston schrieb das Drehbuch. Unter dem Ti- tel Tod eines Killers gelang Don Siegel 1964 ein eigenständiges Re- make, in dem etwa Lee Marvin, John Cassavetes und Ronald Reagan auftraten. Auch Der alte Mann und das Meer wurde gleich zweimal pro- minent verfilmt, und zwar 1958 (Regie John Sturges, mit Spencer Tracy) und 1989 (Regie Jud Taylor, mit Anthony Quinn und Gary Cole). He- mingway selbst schrieb und sprach den Kommentar im Film Spanische Erde von 1957.
2.2 Thematik / Problematik / Fabel
Ein alter Fischer fängt nach monatelanger, glückloser Ausfahrt einen riesigen Fisch. Jedoch soll sein Glück nur kurz währen, denn er verliert diesen Fang wenig später wieder an das Meer und die Haie.
In der Erzählung verschmelzen Wirklichkeit, d.h. Realität, und Symbol miteinander. Sie könnte als Gleichnis gesehen werden für eine Existenz, die durch Mühsal und Tapferkeit geprägt ist, und deren Sinnhaftigkeit nicht dem Beleg durch äußere Siege bedarf.
2.3 Hauptfiguren des Buches
In „Der alte Mann und das Meer“ gibt es nur eine einzige Hauptperson: Ein armer Fischer aus einem Fischerstädtchen auf Kuba in der unbarm- herzigen Einsamkeit des weiten Meeres. Seine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen, sind eine Zusammenfassung seines Lebens und wer- den deutlich, indem der Autor den alten Mann mit sich selbst sprechen lässt.
Sein Name ist Santiago (s.S. 10) El Campéon (s.S. 67)Er erinnert sich nicht mehr daran, wann er zum ersten Mal, als er allein war, laut gespro- chen hat. Früher hatte er nur gesungen. Mit seinen eigenen Tönen füllt der alte, einsame Mann die bedrückende, erschreckende Leere der nächtlichen, toten Umwelt aus und gibt ihr ein Stück Leben. Wenn er und der Junge zusammen fischten sprachen sie nur das Notwendigste mit- einander. Der alte Fischer sieht es als „Tugend“ an, auf See „nicht über- flüssiger Weise zu sprechen“. Es wird dabei auch das gesteigerte Mittei- lungsbedürfnis des Alters deutlich, das einen Versuch darstellt, aus der Isolierung auszubrechen, weil es den Zuhörer oft lästig wird weil aus der lagen Erinnerung gern wieder und wieder dasselbe erzählt wird. Die Ge- danken des Mannes lassen Rückschlüsse auf sein Leben zu. Er hat ein langes, hartes Leben hinter sich, in dem es sicher viele Wendepunkte gab. Dieses Leben endet nun in der Einsamkeit des Alters. Man gewinnt den Eindruck, dass der Mann dem allerdings sehr hart und männlich ge- genübertritt, und sich in der Lage sieht, diese Verlassenheit und Verein- samung überwinden zu können. Dennoch wirkt sein Charakter einfältig, einfach und nachdenklich.
Der alte Mann vertritt die Meinung, dass man in Gegenwart eines anderen nicht klar aussprechen kann, was man wirklich denkt und fühlt. Jeder sollte demnach sein eigenes Leben leben und eigene Erfahrungen machen. Wer so arm und alt ist wie er, hat allen Grund, sich bewusst zu sagen, was er denkt und seine Erinnerungen und Erfahrungen helfen zu lassen, richtig zu handeln.
Äußerlich wird er als braungebrannt, zernarbt, für 84 jährigen kräftig mit braunen klaren Augen beschrieben, außerdem sind seine Hände von der harten Arbeit gekennzeichnet.
2.4 Handlungsverlauf, Höhe- und Wendepunkte, Schlüs- selstellen
Täglich fährt der alte Mann, ein Fischer auf das Meer hinaus. Zu Beginn der Handlung wird er dabei 40 Tage von einem Jungen begleitet. Diesem aber wird nach 40 erfolglosen Ausfahrten von seinen Eltern verboten, weiterhin mit dem alten Mann aufs See zu gehen.
Deshalb fährt der alte Mann von da an allein hinaus. Der Junge jedoch besucht ihn täglich, hilft ihm bei den Vorbereitungen, um das Boot fahr- tüchtig zu machen. Es wird ein Stück des normalen Fischereialltags ge- schildert.
Der alte Mann ist ein erfolgloser Fischer, doch nachdem er eines ge- wöhnlichen Morgens in See gestochen war und eine Zeit in ruhiger Einsamkeit auf dem Meer verbracht hatte, beißt plötzlich ein Fisch an.
Dieser Fisch soll der größte sein, den der alte Mann in seinem langen Fischerleben je gesehen hatte. Ihm wird aufgrund seiner Erfahrung schnell bewusst, dass er den Fisch nicht wie jeden anderen an Land ziehen kann. Der Fisch ist zu stark, zu schwer. Er hatte den Fisch am Haken und kann doch nichts tun, als ihm zu folgen.
Tagelang folgt der alte Mann dem Fisch. Er hat den Kampf mit ihm auf- genommen. Nachdem sich der Fisch unbegreiflich lange in der Tiefe ge- halten hat, kommt er an die Oberfläche. Mit Bewunderung kann der Mann erkennen, dass der Fisch doppelt so lang ist wie sein Boot.
Der Fisch, den er töten muss, wird ihm in der Einsamkeit immer vertrauter. Seine Hand ist schnell zerschnitten von der Leine, die er unter großem Druck halten muss, seine Schmerzen, die er von der ständig angespannten Haltung hat, gehen in Dumpfheit über. Er hat eine besondere Schlafstellung entwickelt, die ihm jegliche Sicherheit gewährt.
Plötzlich wird er durch eine glühend heiße Leine, die durch seine Hand fährt, geweckt. Der Fisch wird lebhaft und Durchhalten ist alles, worauf es jetzt ankommt.
Während der Fisch beginnt, mit seinem Schwert gegen die Drahtösen zu schlagen, gibt der alte Mann jedes Mal etwas Leine aus, wenn der Fisch mit dem Kopf stößt.
Der Fisch zieht nun Kreise. Die Erfahrung seines langen Fischerlebens sagt ihm, dass er ihn nach zwei weiteren Wendungen so in der Nähe haben wird, dass er die Harpune in ihn hineinstoßen kann. Als der alte Mann schließlich den Fisch nahe genug an sein Boot heranholen kann, tötet er ihn.
Er überwindet seine Müdigkeit, vertäut den Fisch an der Seite des Bootes und bereitet die Heimfahrt vor.
Jedoch rückt nun eine neue Bedrohung näher: Der erste Hai greift den Fisch an. Doch wieder ist der alte Mann entschlossen und bereit, den Kampf aufzunehmen. Er kann zwar nicht verhindern, dass der Hai den Fisch angreift und sich in sein Fleisch verbeißt, wohl aber kann er ihn mit einem Harpunenstoß töten. Der Hai ist tot, doch die gesamte Harpune mitsamt Leine ging verloren. Darüber hinaus blutet der Fisch erneut und andere Haie werden die Witterung aufnehmen.
Wenig später sieht der alte Mann wieder zwei Haie. Er ist sofort wieder entschlossen, denn Kampf aufzunehmen. Die Haie greifen nicht an, wie es der erste tat. Der eine verschwindet unterm dem Boot, wo er Fleisch vom Fisch losreißt, der andere schwimmt zu der Stelle, an der bereits der erste Hai den Fisch angegriffen hat. Diese Hai tötet der alte Mann durch Messerstiche in das Rückenmark zwischen Kopf und Rücken.
Den nächsten Hai lässt der Mann den Hai anfallen. Dann stößt er ihm das Messer tief ins Gehirn. Aber der Hai schnellt rückwärts und die Messerklinge zerbricht.
Bis kurz vor Sonnenuntergang greifen die Haie nicht mehr an, aber zwei Haie begleiten das Boot. Als diese nach Stunden herankommen und sich in den Fisch verbeißen, schlägt der alte Mann zu und vertreibt diese beiden Haie mit bloßen Schlägen.
Der alte Mann kämpft auch noch um Mitternacht, obwohl er weiß, dass er einen zwecklosen Kampf führt. Rudelweise stürzen sich die Hai inzwi- schen auf den Fisch. Verzweifelt schlägt er mit der Keule zu, ohne im Dunkeln etwas zu sehen, bis die Keule etwas packt und mitreißt. Einer der Haie stößt schließlich gegen den Kopf des Fisches selbst vor. Er ist der letzte vom Rudel, der angegriffen hat. Es gibt nichts mehr zu fressen für die Haie.
Als das Boot in den Heimathafen des alten Mannes einsegelt, ist es tiefe Nacht und niemand ist da, um dem alten Mann zu helfen. Er macht das Boot allein fest. Erst als er den Mast herausgenommen und das Segel um ihn geschlagen hat, wird ihm seine Tiefe Müdigkeit bewusst. Als er die Uferhöhe erklettert hat, fällt er mit dem Mast über der Schulter hin. Es dauert lange, bis er aufstehen und weitergehen kann und noch länger, bis er es endlich in seine Hütte und in sein Bett geschafft hat. Sofort schläft er erschöpft ein und schläft lange und fest.
Er schläft auch noch, als der Junge am Morgen gewohnheitsmäßig zur Tür hereinschaut. Als er die Hände des alten Mannes sieht, fängt er an zu weinen. Er macht sich auf dem Weg zur „Terrasse“, eine Seemanns- kneipe, um sich dort für den alten Mann Kaffee geben zu lassen. Auf seinem Weg sieht er das Boot, das viele Fischer umstehen, um zu se- hen, was an seiner Seite vertäut ist. Er wacht beim alten Mann, bis die- ser aufwacht.
Der alte Mann erfährt nun, dass man mit Flugzeugen und Küstenschutz nach ihm gesucht habe, ihn aber in seinem kleinen Boot nicht gefunden hat, was ihm nur natürlich scheint.
Das Gefühl, dass er besiegt worden ist, überwindet er schnell. Das verlo- rene Gerät will er ersetzen und sich kurieren und dann weiter fischen.
Am Nachmittag war eine Touristengesellschaft in der „Terrasse“. Sie fra- gen einen Kellner, was sie denn da vor sich sahen, als sie die lange Wir- belsäule und den riesigen Schwanz bei dem kleinen Boot entdeckten. Die Touristen verstehen den Kellner nicht, als dieser auf Fischerart zu erklären versucht, dass das Überreste eines Haies seien. Sie wundern sich, dass Haie so schöne und wohlgeformte Schwänze haben.
In der Hütte aber schläft der alte Mann immer noch mit dem Gesicht nach unten.
2.5 Erzählweise: Erzählperspektive, Besonderheiten der sprachlichen Gestaltung, Erzählhaltung
Der Text wird von einem personellen Erzähler mit vielen inneren Mono- logen in einem einfachen, verbalen Stil berichtet. Besonderheiten in der sprachlichen Gestaltung sind die einfachen, meist kurzen Sätze (para- taktischer Stil). Es werden auffallend häufig einsilbige Wörter benutzt so ist das Wort „und“ oft als Bindewort eingesetzt. Im Erzählstil fallen vor allem lange Aufzählungen auf, viel „Gerede" eines leicht senil wirkenden Mannes. Zu den sprachlichen Mitteln ist zu sagen, das es wenige Meta- phern und Vergleiche, jedoch relativ oft Wiederholungen sowie einige Personifikationen gibt. In den Gesprächen mit dem Jungen treten eben- falls einige Ellipsen auf.
2.6 Aktueller Bezug
Der Junge kümmert sich fürsorglich um den alten Mann, der sich dies auch gerne gefallen lässt und genießt. Jedoch sieht der Junge deshalb im alten Mann niemanden, der nichts leisten kann. Im Gegenteil: Auf- grund seiner langjährigen Erfahrung ist der alte Mann viel eher in der Lage, Dinge zu tun, die einem jüngeren Menschen nicht geglückt wären. Stets tut er das, was die jahrzehntelange Erfahrung als Fischer und sein Instinkt ihm eingeben, aber auch sein Selbstbewusstsein. Man sollte also ältere Leute nicht unterschätzen, weil sie vielleicht kör- perlich nicht mehr in der Lage dazu sind, Schwerstarbeiten zu verrichten. Vielmehr sollte man daran denken, dass sie etwas in sich tragen, was sehr viel wertvoller ist: Lebenserfahrung und daher rührende Erkenntnis- se.
Des weiteren wird ein altes Sprichwort in das Bewusstsein des Lesers gerückt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der alte Mann denkt keinen Augenblick daran, den ungleichen Kampf aufzugeben. Er hat den Kampf aufgenommen und es gibt kein aufgeben. Vielleicht hat der alte Mann es genau dieser Einstellung zu verdanken gehabt, dass er lebend in seinen Heimathafen zurückkehren konnte.
3 Zusammenhang zwischen Leben und Werk des Autors und Einordnung in die Epoche
Die Figuren im Buch sind typische kubanische Fischer. Kuba wurde in den 50er Jahren von den Diktator Batista regiert und durch die USA un- terstützt. Das Lebensmotto jener , welches sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht: „A man can be destroyed but not defea- ted.“, weißt auf den Zusammenhang zu der Unterdrückung in dieser Zeit hin. Typisch ist auch der männliche Held, der nicht aufgibt und tapfer kämpft . In „Der alte Mann und das Meer“ gibt Hemingway seine Vorliebe für einfachen Menschen (Fischer),Tradition (alte Fangmethoden) und Na- tur (Meer, Fisch…) sowie seine Abneigung gegen „Zivilisation" und Mo- derne wieder. Ein Zitat vom Autor belegt dessen Denkweise: „Ich habe eine große Zärtlichkeit und Bewunderung für die Erde und keine Spur davon für meine Generation."
Hemingway wollte mit seinem Werk auf Mißstände der „Wirtschaftswunderjahre" (50 er Jahre) hinweisen. Da er selbst ein erfolgloser, jedoch leidenschaftlicher Angler war könnte man annehmen, er hätte versucht, sich auch ein Stück „Frust von der Seele schreiben".
4 Verzeichnisse
4.1 Materialanhang
- Arbeitsblatt
4.2 Literatur- und Quellenverzeichnis
- Microsoft (c) Encarta (c) Enzyklopädie 2000
- Der alte Mann und das Meer, Ernest Hemingway, Rohwohlt Taschen- buch Verlag, 4. Auflage Juni 2000
- Brockhaus Multimedia 1999
- www.wissen.de
- Multimedia Personenlexikon 1991
4.3 Erklärung
Ich versichere hiermit, dass wir diese Arbeit selbständig angefertigt und keine anderen als sie von uns angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet haben. Die den benutzten Werken wörtlich entnommenen Stellen sind als solche gekennzeichnet.
Datum, Unterschriften:
Ernest Hemingway
Der alte Mann und das Meer
“A man can be destroyed but not defeated!”
Zum Autor:
Ernest Hemingway wurde am 21. Juli 1899 als Sohn eines Arztes in Oak Park / Illinois geboren. Nachdem er 1917 vorzeitig die High-School ver- ließ, wurde er Reporter bei einer Lokalzeitung in Kansas City. 1918 ging er mit einer Kolonne des Roten Kreuzes an die italienische Front, wurde verwundet und kehrte nach Kriegsende 1919 in die Heimat zurück. We- nige Jahre später lernte er in Chicago seinen literarischen Lehrmeister, den Dichter S. Anderson, kennen. In den 20er Jahren lebte er für einige Zeit in Paris im Kreise von Künstlerpersönlichkeiten wie Gertrude Stein oder James Joyce. In der darauffolgenden Zeit arbeitete der Autor von „Der alte Mann und das Meer“ (1952) auch weiterhin als Korrespondent u.a. aus China. 1954 erhielt Hemingway den Nobelpreis für Literatur. Nach schwerer Krankheit beendete er selbst am 2. Juli 1961 sein Leben.
Das Geschehen aus dem Buch in einem Satz:
Ein alter Fischer hat nach Monaten glückloser Ausfahrt einen riesigen Fisch an der Angel, den er aber in einem erschöpfenden Kampf wieder an das Meer und die Haie verliert.
Zu der Hauptperson:
Santiago El Campéon ist 84 Jahre alt und wird als braungebrannter, vom Leben gekennzeichneter Mann mit klaren braunen Augen beschrieben. Er kommt aus einem Fischerstädtchen auf Kuba und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Aufgrund seiner Einsamkeit führt er Selbstgespräche und hat sich mit seiner Situation abgefunden. Sein einziger „Freund“ ist der Junge Manolin, der ihn ab und zu einmal auf das Meer begleitet hat ge- genüber dem Jungen verhält der alte Mann sich sehr lieb und großväter- lich. Ansonsten ist er ein etwas senil wirkender alter Mann, der durch seine Vereinsamung einfältig und nachdenklich geworden ist.
Hauptkonflikte:
Der alte Mann ←→der Fisch
(Äußerer Konflikt: Kampf um Leben und Tod)
Der alte Mann ←→ sein Gewissen
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Buch „Der alte Mann und das Meer“?
Das Buch handelt von einem alten Fischer, der nach langer, erfolgloser Zeit einen riesigen Fisch fängt, diesen aber im Kampf gegen Haie wieder verliert.
Wer ist der Autor von „Der alte Mann und das Meer“?
Der Autor ist Ernest Hemingway.
Wann wurde „Der alte Mann und das Meer“ veröffentlicht?
Das Buch wurde 1952 veröffentlicht.
Wer ist die Hauptfigur in „Der alte Mann und das Meer“?
Die Hauptfigur ist Santiago, ein alter Fischer.
Was ist das zentrale Thema des Buches?
Zentrale Themen sind der Kampf des Menschen gegen die Natur, Ausdauer, Würde im Angesicht des Scheiterns und die Akzeptanz des Alters.
Was ist die Bedeutung des Fisches im Buch?
Der Fisch symbolisiert Herausforderungen und Ziele im Leben, die trotz großer Anstrengung nicht immer erreicht werden können.
Wie wird die Geschichte erzählt?
Die Geschichte wird aus der Perspektive eines personalen Erzählers erzählt, wobei innere Monologe eine wichtige Rolle spielen.
Was ist der Schreibstil von Ernest Hemingway?
Hemingways Stil ist bekannt für seine Einfachheit, prägnanten Sätze und den Verzicht auf überflüssige Details (lakonischer Stil).
Was ist die Bedeutung des Jungen Manolin im Buch?
Manolin repräsentiert Hoffnung, Loyalität und die Verbindung zwischen den Generationen.
Was ist die Botschaft von "Der alte Mann und das Meer"?
Eine zentrale Botschaft ist, dass ein Mensch zwar zerstört, aber nicht besiegt werden kann (‚A man can be destroyed but not defeated‘).
Wie spiegelt das Buch Hemingways Leben wider?
Das Buch spiegelt Hemingways Vorliebe für einfache Menschen, die Natur und seinen eigenen Kampfgeist wider.
In welcher Epoche ist das Buch einzuordnen?
Das Buch kann in den Realismus eingeordnet werden und thematisiert die Situation der Menschen in den 1950er Jahren.
Gibt es Verfilmungen von „Der alte Mann und das Meer“?
Ja, es gibt mehrere Verfilmungen, unter anderem mit Spencer Tracy und Anthony Quinn.
Welche Konflikte werden in dem Buch dargestellt?
Es gibt sowohl einen äußeren Konflikt (der alte Mann gegen den Fisch und die Haie) als auch einen inneren Konflikt (Soll er den Fisch töten?)
Was können wir von dem Buch lernen?
Das Buch lehrt uns Ausdauer, Demut, Respekt vor der Natur und die Bedeutung von Lebenserfahrung.
Welche sprachlichen Mittel werden in dem Buch verwendet?
Es werden einfache Sätze verwendet, die oft parataktisch sind. Zudem gibt es lange Aufzählungen.
Was ist der aktuelle Bezug des Buches?
Das Buch zeigt, dass man ältere Menschen mit ihrer Lebenserfahrung nicht unterschätzen sollte. Es wird die Wichtigkeit von Durchhaltevermögen in ungleichen Kämpfen verdeutlicht.
- Quote paper
- Doreen Friebe (Author), 2000, Hemingway, Ernest - Der alte Mann und das Meer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106296