Tauchen Sie ein in die revolutionäre Welt des Paul Cézanne, einem Künstler, dessen unerbittliche Suche nach der Wahrheit hinter der Erscheinung die Kunst für immer veränderte. Diese umfassende Biografie enthüllt die komplexe Persönlichkeit des Mannes, der als Vater der Moderne gefeiert wird, von seinen prägenden Jugendjahren in Aix-en-Provence bis zu seinem späten Ruhm. Entdecken Sie, wie seine enge Freundschaft mit Émile Zola seine frühen Ambitionen beflügelte, und wie sein unkonventioneller Weg ihn von den traditionellen akademischen Pfaden wegführte. Verfolgen Sie Cézannes künstlerische Entwicklung von den dunklen, dramatischen Anfängen über die impressionistische Phase bis hin zur Entwicklung seines einzigartigen Stils, der die räumliche Tiefe neu definierte und die Wahrnehmung der Realität in Frage stellte. Erleben Sie seine Kämpfe, seine Zweifel und seine Triumphe, während er unermüdlich an seinen Motiven arbeitete, insbesondere an der ikonischen Montagne Sainte-Victoire. Analysen seiner Schlüsselwerke, wie „Landschaft“ und „Stillleben mit Kommode“, enthüllen seine innovativen Techniken und seine tiefgreifende Wirkung auf die Kunst des 20. Jahrhunderts. Jenseits der Leinwand beleuchtet diese Darstellung Cézannes persönliches Leben, seine Beziehung zu Hortense Fiquet, die lange im Verborgenen blieb, und seine wachsende Isolation, die ihn letztendlich zur Kunst führte. Dies ist mehr als nur eine Biografie; es ist eine Reise in das Herz und den Verstand eines visionären Künstlers, dessen Erbe die moderne Kunst bis heute prägt. Schlüsselwörter: Paul Cézanne, Impressionismus, Post-Impressionismus, Moderne Kunst, Montagne Sainte-Victoire, Stillleben, Landschaftsmalerei, Französische Kunst, Kunstbiografie, Bildanalyse, Künstlerische Entwicklung, Zola, Aix-en-Provence, Kunstgeschichte, Malerei, Atelier, Farbe, Komposition, Perspektive, Inspiration, Revolutionär, Visionär, Erbe, Einfluss, Musée d'Orsay, Kunstausstellung, Galerien, Sammler, Kritik, Akademien, Technik, Pinselstrich, Künstlerische Wahrheit, Realität, Wahrnehmung, Geometrie, Klassiker, Farbe und Form, Bildstruktur, Kunst des 20 Jahrhunderts, Picasso, Braque, Kubismus, die großen Badenden, Stillleben mit Kommode, Landschaft, Château Noir, frühe Werke, Alterswerk, Garten Bilder, Porträts, Künstlerisches Selbstverständnis, Analyse der Malerei, Ölmalerei, Aquarellmalerei, Zeichnungen, Lithographien, Werkverzeichnis, Provenzalische Landschaft, Inspiration der Natur, Atelierhaus Les Lauves.
Paul Cézanne
1. Sein Leben
- Jugendjahre + Ausbildung
- Die Frühen Jahre + Die Zeit des Impressionismus
- Arbeit am Motiv + Der eigene Weg
- Erste Anerkennung + Die letzten Jahre
2. Sein Stil + seine Werke
- Die Frühen Werke
- Der Impressionismus
- Das Alterswerk
- Vater der Moderne
3. Bildanalysen
- „Landschaft“
- „Stillleben mit Kommode“
Sein Leben
Jugendjahre: (1839 - 1857)
- Geb.: 19. Januar 1839 - südfranzösischem Aix-en-Provence (Karte)
- Eltern: Louis-Auguste Cézanne (40) + Anne Elisabeth Honorine Aubert (25) (ehemalige Angestellte) (C.S.9)
- Wenig väterliches Verständnis → starke Mutterbindung
- Als Schüler durch Vorliebe für klassische Sprachen aufgefallen (nicht Kunst)
- Anekdote: 2 Sous ←→ 100 Zeilen in Latein übersetzt
- Häufige Prämien in Ma, Ge, Griech. → Ku nur 1x
- Freundschaft mit Zola (berühmter Dichter) + Jean Baptiste → Unzertrennlichen (C.S.11)
- 3 Häufige Ausflüge in Natur → lange Gespräche (Kunst, Literatur)
- Zola schrieb später dazu: “ Morgens verließen wir vor Sonnenaufgang das Haus. Ich schlich unter Eure Fenster und weckte Euch mitten in der Nacht. Schnell ließen wir die Stadt hinter uns. Die Jagdtasche auf dem Rücken, das Gewehr in der Hand. Wenn wir zurückkamen, waren die Jagdtaschen zwar leer, Herz und Verstand jedoch voller Eindrücke. “
- C. war 20 → Vater gab Laden (Hüte) auf → öffnete Bank → Aussenseiterleben (Aufsteiger bei höherem Bürgertum nicht angesehen)
- → gesellschaftliche Isolation für C.’s Leben prägend
Ausbildung: (1858 - 1864)
- C. vermutlich 1 Jahr nach Abitur sicher, dass Maler werden will - konnte offenbar Einfluss bei Vater noch nicht durchsetzten
- Hin - hergerissen: schrieb sich nach Abi an rechtswissenschaftlichen Fakultät in Aix ein (Vaterwunsch)
- Kaum begonnen -> bitter beklagt
- Abends Zeichenkurse (unendgeldliche Aktbilder)
- Viele ältere Bilder kopiert (Museum) -->lebenlang auf Skizzen zurückgegriffen
- 1859: einzige Auszeichnung (2. Preis für gemalte Figurenstudien)
- Zola drängte nach Paris -> C. fragte Vater nach Unterstützung für Studienaufenthalt in Paris
- April 1861: reiste voller Erwartungen --> wurde unglücklichste Zeit s. Lebens (Karte)
- regelmäßiges Arbeiten in Académie Suisse (geringe Gebühr <--> Modelle)
- war selbst unzufrieden + zweifelte an Talent
Frühe Jahre: (1864 - 1871)
- 1869: lernt 11 Jahre jüngere Hortense Fiquet (Buchbinderin) kennen (Modell) (C.S.48)
- 1870: D-FRA-Krieg: fliehen in Fischerdorf (L’Estaque) (Karte)- erstmals Motivsuche in freier Natur
- dort entstandene Bilder nicht viel anders als frühere Werke - nur Hinwendung zur Naturbeobachtung -->Wende künstl. Entwicklung
- Mai 1871: C. zurück nach Paris (nahm Wohnung), Hortense folgte
- 4. Januar 1872: gemeinsamer Sohn Paul wird geboren (Kopie 1)
Zeit des Impressionismus: (1872 - 1877)
- Sommer 1872: geht Familie nach Pontoise
- Zusammenarbeit mit Camille Pissarro (Kopie 2)
- Mitte 30 trifft er erstmals Förderer seiner Kunst - Dr. Paul Gachet (Kopie 3)
- Bei ihm wohnt C. von Winter 1872 bis Frühling 1874
- 1. Ausstellung im Fotostudio von Gaspard Félix Nadar
- Teilnahme C.’s führte zu Streit --> Manet lehnte ab (wollte sich nicht mit „Herrn Cézanne bloßstellen“ und betitelte ihn als „Maler, der mit seiner Kelle malt“)
Arbeit am Motiv: (1878 - 1885)
- Folgende Jahre: Aix - L’Estaque (1878-1879)- Paris (Karte)
- Hin + wieder in Médan (Zola) (Karte)
- Fast immer auf Land (Freiland-Malerei) -> Weiterentwicklung Landschaftskompositionen
- Ist ihm bewusst geworden, wie sehr ihm seine heimatliche provenzialische Landschaft entgegen kommt ( „ Es ist hier wie eine Spielkarte. Rote Dächer vor dem bauen Meer. Die Sonne ist hier so fürchterlich, dass es mir scheint, als ob alle Gegenstände sich als Silhouetten abhöben, und zwar nicht nur in Schwarz oder Weiß, sondern in Blau, in Rot, in Braun, in Violett. Ich kann mich täuschen, doch scheint mir, als sei dies das Gegenteil der Modellierung. “ C. an Pissarro)
- 1881: bei Pissarro in Pontoise (Karte)
- 1882: Zusammenarbeit in L’Estaque mit Freund Renoir
- 1882 : 1. Bild auf offiziellem Salon (als Schüler Guillaumins bezeichnet)
Der eigene Weg: (1885 - 1895)
- 1886: bedeutender Einschnitt in Leben: Abbruch jeglichen Kontakts mit Jugendfreund Zola (Veröffentlichung „Das Werk“) nach jahrelanger Entfremdung
- 28. April 1886: heiratet Hortense nach 17 Jahren „wilder Ehe“
- bis dahin verschwieg er Vater Frau und Sohn (Zola versorgte kleine Familie)
- lebte weiterhin bei Eltern und Schwester Marie (P.K.2) (Jugendfreund Numa Coste an Zola „ C é zanne ... lebt mit seiner Mutter im Jas de Bouffan, die sichübrigens mit der Kugel [Hortense]überworfen hat, welche ihrerseits mit ihren Schwägerinnen nicht auskommt, noch diese miteinander. So kommt es, dass Paul hier lebt und seine Frau dort. “)
- Oktober 1886: Tot des Vaters -> beträchtliches Vermögen -> mit 47 Jahren zum 1. mal ohne finanzielle Sorgen
- zieht sich immer mehr nach Aix zurück- Jas de Bouffan (P.K.13): Weiterentwicklung seiner Malerei
- 1890: Unterbrechung einsiedlerischen Lebens -> Frau drängt zu Schweizaufenthalt (5 Monate) -> einzige Auslandsaufenthalt überhaupt
Erste Anerkennung: (1895 - 1902)
- 1897: Tod Mutter -> Jas de Bouffan verkauft; C. deshalb 1898+99 bei Familie in Paris
- mietet in Aix eine Wohnung + Atelierraum + Haushälterin (Mme Brémond); oft auch kleine Hütten („Arbeit am Motiv“); hätte gern Château Noir (Zimmer) gekauft -> abgelehnt
- Nov. 1901: kauft Grundstück (später Les Lauves-5m hoher At.-raum) -> Sep. 1902 bezog
- 1. geräumige Atelier (Unordnung); wohnte in Aix (morgens+mittags zum Chemin des Lauves)
- Tod -> Besitzerwechsel -> amerikanische Stiftung -> Aix (1954 (Öffentlichkeit)) (Kopie 4)
- Kunst nie öffentlich anerkannt -> erst letzte Jahrzehnt seines Schaffens zunehmende Beachtung
- 1. Einzelausstellung Nov./Dez. 1895 in der Galerie von Ambroise Vollard
- Erst nur Kollegen, dann Bevölkerung begeistert -> hohe Preise auf Auktionen
- Pissaro: Degas und Renoir stritten um Zeichnung -> Los entschied
- 1898 und 1899 zweite + dritte Einzelausstellung
- trotz Diabetes + Altersdepression nahm mit Freude Bewunderer wahr
- 1900: Berliner Nationalgalerie erwarb als erstes Museum Bild; Berliner Galerist Paul Cassirer Einzelausstellung(keines verkauft) trotzdem 1904 2. Ausstellung
- ab 1899 regelmäßige Beteiligung an Ausstellung des „Salon des Indépendants“
- 1904: eigener Raum dort
- gegenüber Frühwerke erstaunliche Entwicklung, dokumentiert Erfolg
- Zitat Leo Stein (Sammlerpaar (Gertrude)): „ Früher war Cézanne nur für wenige bedeutend gewesen; er war jetzt dabei, für jeden wichtig zu werden. Auf dem Herbstsalon von 1905 hatten die Leute vor seinen Bildern hysterische Lachanfälle bekommen, 1906 verhielten sie sich respektvoll, und 1907 waren sie ehrfürchtig. Cézanne war der Mann der Zeit.“
Die letzten Jahre: (1902 - 1906)
- 1904: fährt noch 1. mal nach Paris (Herbstsalon) + besucht Hortense
- am 15. Oktober 1906 erleidet bei Arbeit vor Motiv („sur le motif“) während heftigen Gewitters Ohnmachtsanfall + wird nach Aix gebracht
- stirbt am 22. Oktober 1906 (67) an einer Lungenentzündung
Sein Stil + seine Werke
Frühe Werke: (1864 - 1871)
- ersten Themen: Kampf zwischen Geschlechtern (persönl. Ringen C.’s mit Ängsten gegenüber Frauen), Verfall, Aggressivität und Erotik
- höchst dramatische Darstellung
- Aggression und Brutalität im Vordergrund von Arbeiten (2-3 Personen), die von Sexualität, Verführung, Mord und Entführung handeln (P.K.2)
- 1869-71: Landschaftsszenen m. Figuren (Schwerpunkt: Verführung durch Frau) (B. Der Liebeskampf)
- 1 der prominentesten Personen in der Kunst der 70er Jahre: Eduard Manet
- Manet lobte wegen Stillleben <-> tat ihn hinter seinem Rücken als „interessanten Koloristen“ ab
- bewunderte seine Bilder<-->fand Person abstoßend (arrogant) -->C. mied ihn, aber setzte sich intensiv mit seiner Kunst auseinander
- Bezug in 2 Bildern auf ihn(„Olympia“, „Frühstück im Freien“)noch provozierender (B. Eine moderne Olympia)
- Damaliges künstl. Selbstverständnis: wahre Künstler zeichnet sich durch leidenschaftliches Temperament aus
- Aufnahme dieser Themen --> Betonung der eigenen Modernität
Impressionismus: (1872 - 1877)
- Sommer 1872: Zusammenarbeit mit Camille Pissarro
- Vom Vorreiter des Impressionismus angeregt, Motiv in freier Natur zu suchen + exakte Wiedergabe seines Seheindruckes zu produzieren --> wirft C. in wenigen Monaten Themen, Malweise und Farbwahl (seiner wild-expressiven Phase) um
- Palettenaufhellung, Aneignung regelmäßiger Pinselschrift und Konzentration auf genaue Naturbeobachtung --> neue künstl. Wege
- Begegnung mit Pissarro + Pariser Impressionisten = Dreh- u. Angelpunkt seiner Werke
- Übernahm von Pissarro: Technik des Farbauftrages (kl. Pinselstriche u -tupfen), Lichtreflexe in Landschaft einfangen (kurze, nebeneinandergesetzte, farblich abgestufte Pinselstriche) --> mögl. authentische Abbildung des Seherlebnisses( streng durchkomponierte Werk hatte für ihn aber Vorrang)
- Ende dieser Schaffensperiode: Gewissheit, was er in Kunst darstellen möchte
- 1882-1890: intensiv mit Bergrücken seiner Heimat (P. hinten)
- über 80 Bilder vom Hof Bellevue (Schwester Rose + Maxime Conil)
- kontinuierliches Motiv -> zeigt Bemühen Bildaufbau nach eigenen Zielen zu vollenden: was er in Natur sah, wollte er zu einer in sich ruhenden, ausgewogenen Komposition formen = „Harmonie parallel zur Natur“ schaffen
Das Alterswerk: (1902 - 1906)
- Nachdem in neu eingerichtetem Atelierhaus in Les Lauves (Kopie 4) dauerhaft arbeitete -> ganz auf Verwirklichung seiner künstlerischen Idee konzentrieren
- Stärker als zuvor auf wenige Motive beschränkt (werden bekanntesten seines Werkes): Landschaft mit Montagne Sainte- Victoire + Gruppe von Badenden (immer neue Weise in Umgebung darstellt)
Montagne Sainte-Victoire: (B. Mont Sainte-Victoire)
- 1000m hohen Kalksteinrücken, langes Band durch Gegend von Aix
- Eines der beherrschenden Motive der Bilder der letzten Lebensjahre
- 60 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle
- schon in 80er Jahre entstand Reihe von Bildern (Begrenzung einer weiten Ebene (P. hinten) -> traditionelle, tiefenräumliche Landschaftsmalerei „treu“; meist leiteten Bäume/Felsen des Steinbruchs (Bibémus P.K.28)) im Vordergrund zu Gebirgsmassiv über(gleichwertiger Bestanteil der Landschaft))
- in späten Bildern (B. Mont Sainte-Victoire) (seit etwa 1900): Bergrücken dominantes Element
- auch unterschiedliche Darstellung: breit hingelagert -> steil abfallender Kegel (Standpunkt)
- für Bauern wurde C. (schien so oft gleiche zu malen) zur Institution - immerwieder gleicher Standort angetroffen (brauchte Monate/Jahre um Bild zu vollenden)
- konzentrierte sich so auf Idee-Wiedergabe -> oft vollendete Bilder am Malort vergessen
Porträts: (C.S.80-vermutlich Haushälterin)
- Ging an Porträts wie an Landschaften: genaue Beobachtung des Motivs (Voraussetzung)
- Begann erst an Porträts zu malen, wenn Modell schon weg war (Dichter Joachim Gasquet, war bei Sitzung mit Vater, Zitat: „ Den gr öß ten Teil der Zeit beobachtete C é zanne, obgleich er Pinsel und Palette in der Hand hielt, nur das Gesicht meines Vaters, er prüfte es genau. Er malte nicht. Von Zeit zu Zeit ein zitterndes Aufsetzen des Pinsels, ein dünn aufgetragener Strich, ein lebendiges Blau, dass seinen Ausdruck umriss, einen flüchtigen Zug des Charakters enthüllte und bestätigte. “ Fügte hinzu: „ Er hatte ein Gedächtnis für Farben und Linien wie vielleicht kein anderer. Mit einer Bescheidenheit wie sieähnlich Flaubert besaß, zwang er sich eigensinnig zur Beobachtung der geringsten Dinge der Wirklichkeit. “
- Malte seit Chemin des Lauves auch Porträts im Freien, häufig Bauern und Tagelöhner aus Umgebung (Terrasse) (P.K.36)
- Letztes Lebensjahr: Serie von Gärtner - Bildern (Vallier), (C.S.81 und P.K.27) letzten (Sommer 1906) = Höhepunkt seiner Porträtmalerei
- Fast gänzlicher Verzicht auf Umrisszeichnung -> Figur fast ganz aus Farbe, unregelmäßig große, lose hingeworfene Flecken
- Fast abstrakte Malweise - vergleichbar mit späten Montagne Sainte-Victoire - Bilder
Badende: Größe! (126x196cm) (B. Die großen Badenden)
- In über 200 Ölbildern, Aquarellen, Zeichnungen und Lithographien Beschäftigung mit Badenden (1870er - Lebensende)
- Benutze Skizzen aus Académie Suisse + Louvre (nie in freier Natur entstanden)
- Nicht seine Idee - schon Rubens u.a. zeichneten unbekleidete Figuren an Gewässern (religiöse/mythologische Themen)
- Manet/Renoir: unbekleidete Frau = sinnlich-erotische Schönheit (Mensch + Natur in Harmonie)
- C. verschob Akzent: Konzentration auf Situation in Natur (nicht um Schönheit - plumpe/deformierte Körper (keine mangelndes Können!), fehlender menschlicher Ausdruck, keine Bezug zueinander)
- 1937 sagt Henri Matisse zu „Drei Badende“ bei Übergabe an Museum: „ In den 37 Jahren, die es mir gehörte, lernte ich das Bild recht gut kennen und doch nicht ganz, wie ich hoffe. In kritischen Augenblicken meines Künstlerabenteuers hat es mir Mut gemacht; aus ihm schöpfte ich meinen Glauben und meine Ausdauer. Erlauben sie mir darum die Bitte, ihm den Platz zu geben, den es verlangt, um voll zur Geltung zu kommen. “
Vater der Moderne:
- Malerei (besonders Spätwerk) großen Einfluss auf Kunst des 20. Jahrhunderts
- Bedeutendsten Vertreter modernen Malerei (u.a.: Picasso, Malewitsch, Klee) bezeichneten C. als für Entwicklung ihrer Kunst wichtigstes Vorbild
- Für viele: neuer Zugang zur Räumlichkeit im Bild + Nichtbeachtung tradierter perspektivischer Regeln mit der er Kunst Anfang des 20. Jahrh. Vor neue Ausgangsposition gestellt hatte
- 3 „Rückblicke“ kurz nach Tod setzten Welle des Verstehens seiner Kunst in Gang Salon d’Automne 1906 (schickte noch Selbst Bilder ein) + 2 „Rückblicke“ 1907 vermittelten 1.mals Öffentlichkeit Überblick über gesamtes Werk -> Verehrung nahm noch zu
- Gründer des Kubismus (Braque + Picasso) begeisterte Anhänger
- Reisten tlw. Auf seinen Spuren um Motive zu finden
- Bedeutend für K.: Art Konturen dargestellter Gegenstände aufzubrechen, so dass sie in angrenzende Zonen im Bild hineinflossen
- Stellte Bildobjekte gleichzeitig in Auf- und Frontalsicht dar, um Sehvorgang zu erläutern (2 Augen können beides erfassen) <-> Kubisten stellten menschl. Wahrnehmung grundsätzlich in Frage
- K. wäre ohne sein Werk undenkbar gewesen (Zitat (Willi Baumeister): „ Vergr öß ert man gewisse Bildteile bei C é zanne, ... so bemerkt man ein rhythmisches Gefüge, das kubistisch zu nennen ist und das der Kubismusübernahm. “
Zusammenfassung:
- Innerhalb künstl. Entwicklung: erhebliche Veränderung der Farbigkeit der Bilder
- Jugendwerke (oft dramatische Themen) kräftige, zumeist dunkle Farben (P.K.2)
- Seit Begegnung mit Impressionisten hellte sich Farbwahl deutlich auf (P.K.13)
- Bis sie schließlich zentrale Bedeutung einnahm, die Künstler der Farbe innerhalb der Komposition zuschrieb (P.K.40)
- Wollte Dramatik der Themen (1. Zeit) mit Hell-Dunkel-Kontrast Ausdruck verleihen
- Als er begann (mit Pissarro) vor dem Motiv im Freien zu malen, entfernte dunkle Töne von Palette + verzichtete auf Verwendung von Schwarz
- In Landschaften von 1870er Jahre an vermied er eindeutige Lichtquellen anzugeben
- Gleichmäßige Beleuchtung -> keines der Bildelemente zu betonen (P.K.15)
- Farbe immer wichtiges Gestaltungsmittel, jedoch unterschiedlicher Einsatz
- 80er/90er: streng komponierte Landschaften in erdigen Farbtönen (P.K.28)
- in Aquarelle des Spätwerkes experimentiert er auf neue Weise mit Farbe: zunehmend von einem gegenständlichem Bezug losgelöst, als reiner Farbfleck gegen weiß des Papiers gesetzt
- in vielen ganz späten Aquarelle setzt nur noch einzelne Farbtupfer (tlw. Bunt nebeneinander) auf größtenteils weiß gelassene Blatt (P.K.38)
Bildanalysen
„Landschaft“:
- auch unter „Chateau Noir“ bekannt, aber nicht DAS
- 51,4 x 62,9 cm groß
- Öl auf Leinwand
- Vermutlich sehr spät
- Auf 1. Blick verwirrt durch unregelmäßige Farbflecken, jedoch auch ohne Titel erkennbar
- Dazu trägt „klassischer“ Blick bei, der im Hintergr. mit von rechts nach links wuchtig vorangetriebenen Haufenwolken seinen 1. Halt findet
- Im Mittelgr. hinter Fluss (der in linker Bildhälfte durch Wehr stark verengt) 2 Hausgruppen (die vor fast geradlinig verlaufenden Hang mit intensiver Bewaldung angeordnet sind)
- Vordergr. wird schließlich durch zahlreiche unregelmäßige Farbflecken + große ockerfarbene Fläche (linker Bildrand) gekennzeichnet
- 3 „Bildstreifen“ zum Vordergr. hin nur geringfügig breiter -> Bild in 3 fast gleich große waagerechte Teile gegliedert
- verbindendes Element: geschwungenen Linien am rechten Bildrand (könnte Stützmauer)
- hinter ihr wachsen wuchtig ausladende Bäume heraus, die fast bis zum oberen Bildrand reichen
- wenn auch Eingriffe des Menschen zu erkennen sind (Wehr, Stützmauer, Häuser, Felder) so gibt kein menschliches Leben auf Bild, während Natur sich in dynamischen Wolkenbewegungen und rauschenden Bäumen (rechter Bildrand) zeigt
- Farbflecken und Pinselstrichvarianten = bestimmenden Elemente dieses Gemäldes
- Vordergr.: bestimmt durch wenig Blau, getrübt mit Grau, durch Grün, Braun und viel Ocker (in linker größeren geschlossenen Fläche z. T. mit Weiß moduliert)
- Hinter Wehr (linker Bildteil) folgen kräftiges Rot (das trotz geringer Fläche ins Auge springt) + abgestufte Brauntöne
- Fluss: breiten vorwiegend senkrechten blauen + grünen Farbflecken gekennzeichnet
- Grün des dahinterliegenden Hanges ist mit Blau-Grau durchsetzt
- Im linken Bildteil werden diese Farben mit Braun gebrochen
- Ausladenden Bäume verschmelzen in Farbigkeit mit dem Hang, zum Wolkenhorizont stehen sie in starkem Hell-Dunkel- Kontrast
- Während blau-grauen Wolken (rechtem Bildteil)z. T. mit weiß aufgehellt sind, steht die graugrüne Wolke (links) fast frei vor der (in linken oberen Ecke) sichtbaren weißgrau grundierten Leinwand
- Farbflecken erhalten Individualität durch zahlreichen Pinselstrichvarianten (scheinen gesamtes Repertoire wiederzuspiegeln): senkrecht ausgeführt im Fluss (stehendes Wasser), bei Bäumen am Hang, bei Häusern + Wänden, bei Hausdächern (Dachneigung folgend); schräg in Baumgruppen (rechter Bildrand - aufkommenden Sturm vorwegnehmend); alle Bewegungsrichtungen + Pinselbreiten im Vordergrund
- Hier sie wirbeln heftig (mit unterschiedlichen Farbigkeiten) über- + ineinander (Verlaufen sogar - Farbe zu dünnflüssig aufgetragen)
- ungewöhnlich für damalige Zeit ist Pinselführung bei Wolkendarstellung
- Räumlichkeit: nur durch Rundung der Stützmauer; Vordergr. bildet mit Hang 1 Bildebene -> verringert Tiefenwirkung; auch Häuser mit groben Konturen (fast abstrakt) lassen keine Scheinräumlichkeit zu; weder Abnahme der Detailschärfe zum Hintergrund noch zunehmende Verblauung
- Klassischen Kriterien der naturalistischen Landschaftsmalerei sind aufgehoben
- Er sagte: „ Um eine Landschaft richtig zu malen muss ich auch zuerst die geologische Schichtung erkennen. Eines schönen Morgens, am nächsten Tage, erscheinen mir allmählich die geologischen Grundlagen, die Schichten lagern sich, die großen Pläne meiner Leinwand, ich zeichne im Geiste ihr steinernes Skelett. Ich sehe die Felsen unter dem Wasser schimmern, den Himmel lasten. Alles ist im Lot. Ein fahles Wogen verhüllt die Linienzüge. Die roten Erden steigen aus einem Abgrund auf. Ich beginne mich von der Landschaft zu trennen, sie zu sehen. Ich löse mich von ihr durch diese erste Skizze, diese geologischen Linien. Die Geometrie, das Maßder Erde. Eine zärtliche Erregung ergreift mich. Aus den Wurzeln dieser Erregung steigt der Saft, die Farbe. Eine Art Befreiung. Das Ausstrahlen der Seele, der Blick, das nach außen gekehrte Geheimnis, die Wechselwirkung zwischen Erde und Sonne, das Ideal und die Wirklichkeit, die Farben. Eine luftige, farbige Logik tritt plötzlich an die Stelle der düsteren, hartnäckigen Geometrie. Alles ordnet sich, die Bäume, die Felder, die Häuser. Ich sehe. In Flecken. “
- Ziemlich unbekannt - etwas anders, als andere = persönl. Sehr schön
„Stillleben mit Kommode“ (2 Versionen):
- Zeitgenossen bewunderten Stillleben, besonders auch das
- zeichnen sich durch wohlüberlegte Komposition und eine raffinierte Farbgebung aus
- Zitat Maler Louis Le Baile: „ Das Tuch wurde geschmackvoll auf dem Tisch drapiert. Dann legte C é zanne die Früchte zurecht, wog die Töne gegeneinander ab, brachte die Komplementärfarben zum Schwingen, die grünen Töne mit den roten, die gelben mit den blauen, drehte, neigte die Früchte und brachte sie in die von ihm gewünschte Lage, wobei er sie mit Ein- und Zweisousstücken stütze. Er tat es mit großer Sorgfalt und Behutsamkeit; man spürte, dass es für ihn ein Augenschmaus war. “
- 73,3 x 90,2 cm
- Öl auf Leinwand
- 1883 - 1887
- Gegenstände sehr einfach geradezu rustikal (schlichter Küchentisch, eine Schale mit Äpfeln, ein - allerdings kunstvoll gefaltetes - steifes Tischtuch + einige Gefäße)
- Tuch war in Gips getaucht (Form), somit gewissermaßen skulpturales Eigenleben + verleiht Stillleben individuellen Charakter
- Eigentlich weiße Tischtuch nimmt bläuliche Farbe der Keramikgefäße auf
- Hintergr.: dunkelbraune, ländliche Kommode, links daneben bemalter Wandschirm
- Stillleben spiegelt etwas von C.s Lebenssituation wieder: zurückgezogen vom städtischen Treiben der Ausstellungssalons auf dem Lande + interessiert sich für elementare Dinge
- Wie jedoch Gegenstände arrangiert - Teller nicht nur bunte Äpfel trägt, sondern wie sie als Früchte (Zeugnisse des Lebens) wahrhaft dargestellt werden
- Wie die Gefäße von Kleinteiligkeit + Unruhe (vorn) zu einfacheren + ruhigen Form (Kommode - hinten) überleiten + trotzdem von eigener Wertigkeit sind
- Zeugt von hohem Kompositionsvermögen + feinem Sinn für unterschiedliche Wesen (Dinge)
- sein Streben nach Dichte + Festigkeit der Bildstruktur tritt deutlich hervor
- benutzte unterschiedliche Tiefenwirkung von Farben, um verschiedene Raumpläne zu bezeichnen
- orange-roten Äpfel treten optisch nach vorne <-> Kommode (braune Farbe) in Hintergr. rückt
- Tisch, Kommode + Fußboden begrenzen den Raum, in dem Stillleben präsentiert wird
- Doch diese perspektivisch nicht richtig dargestellt (Tischplatte „bricht“, Kommode fluchtet links in Tiefe + rechts Frontalansicht)
- Manche Gegenstände von vorn zu sehen scheint, andere von oben (Krug, Tisch, kl. Gefäß)
- Farbgebung zeigt sich Meisterschaft: aus Grundfarben des Bildes (grün, rot, gelb + blau) entwickelt er zartes Farbspiel, das an allen Bildteilen sichtbar wird
- So wirken Farbe + Form zusammen + geben Bild (wie viele anderen Stillleben) unvergleichliche Harmonie + Balance -> C. wurde „Klassiker/Vater der Moderne“
- Persönlich: eines seiner schönsten Stillleben
Zusammenfassung für jeden:
Leben und Werk des Aixer Meisters
1839: 19 Januar: Paul Cézanne wird in Aix-en-Provence als uneheliches Kind geboren.
1844: seine Eltern Louis-Auguste Cézanne und Anne-Elisabeth Aubert heiraten.
1852-1858: Als Internatsschüler im Collège Bourbon in Aix freundet sich Paul Cézanne mit Emile Zola und Baptistin Baille an.
1857: Erste Einschreibung im Zeichenkurs der städtischen Zeichenschule von Aix.
1858: Juli: Cézanne fällt durchs Abitur. November: Er besteht seine Prüfung mit der Note "befriedigend". Von November 1858 bis August 1859 besucht er fleißig die städtischen Zeichenkurse.
1859: Paul Cézanne schreibt sich an der juristischen Fakultät Aix ein. Sein Vater kauft den Landsitz Jas de Bouffan. Von November 1859 bis August 1860, ist Paul Cézanne immer noch in der städtischen Zeichenschule eingeschrieben. Er erhält den zweiten Preis für eine gemalte Personenstudie. Er träumt davon, Maler zu werden.
1861: Er gibt sein Jurastudium auf. Er reist zum ersten Mal nach Paris, wo er Zola wiedertrifft und an der Académie Suisse mit Pissaro Bekanntschaft schließt. Entmutigt kehrt er nach Aix zurück und tritt in die väterliche Bank ein, studiert aber gleichzeitig weiter an der städtischen Zeichenschule Aix.
1862: Er verläßt die väterliche Bank und kehrt nach Paris zurück (November).
1863: Er stellt im "Salon des Refusés" aus, arbeitet an der Académie Suisse, wo er häufig Pissaro, Guillaumin, Guillemet und Oller trifft, und kopiert im Louvre.
1864: Wie auch in den folgenden Jahren, wird er nicht zum Salon zugelassen. Er hält sich in L'Estaque bei Marseille auf.
1869: An der Académie Suisse lernt er Hortense Fiquet kennen, die seine Lebensgefährtin wird.
1870: Während des Preußisch-Französischen Krieges flüchtet er nach L'Estaque.
1872: 4. Januar: Geburt von Paul, dem Sohn des Künstlers mit Hortense.
1874-1877: Er nimmt an der ersten, zweiten und dritten Impressionistenausstellung teil.
1882: Er wird zum einzigen Male in seiner Laufbahn zum Salon zugelassen.
1886: Nach der Veröffentlichung des Romans "Das Werk" von Zola bricht Cézanne jeglichen Kontakt mit ihm ab. Er heiratet Hortense (April). Tod des Vaters (Oktober).
1895: Von Aix aus begibt sich Cézanne zum Sainte Victoire Gebirge und zum Steinbruch Bibémus, wo er ein Häuschen mietet. Der Kunsthändler Vollard organisiert in seiner Galerie die erste Cézanne gewidmete Einzelausstellung (November).
1897: Oktober: Tod der Mutter. Das Jas de Bouffan wird verkauft.
1899: Er stellt im "Salon des Indépendants" aus.
1901: Der Maler kauft ein Grundstück an Chemin des Lauves oberhalb von Aix zwecks Errichtung eines Ateliers.
1902: Der Maler erfährt voller Trauer vom Tode Zolas.
1905: Cézanne stellt seine Werke im Salon d'Automne aus.
1906: Cézanne stirbt am 23.Oktober in Aix, in seiner Wohnung.
1907: Der Salon d'Automne widmet Cézanne eine Retrospektive („Rückblick“), in der 56 Werke des Künstlers zu sehen sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Besondere Werke:
1869-1870: „Eine moderne Olympia“
1893-1896: „Die Kartenspieler“
1894-1905: „Die großen Badenen“
1904-1906: „Die Montagne Sainte-Victoire“
Quellen im Internet:
http://www.atelier-cezanne.com/allemand/histoire.htm
http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/cezanne1.htm
Meine Quellen Angaben:
Quellen:
- Internet:
- http://www.atelier-cezanne.com/allemand/histoire.htm
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/CezannePaul/
- http://www.onlinekunst.de/januar/19_01_Cezanne.htm
- http://www.korczak.com/maler/cezanne/
- http://www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/cezanne1.htm
- Bücher
- Paul Cézanne, Leben und Werk, Könemann
Häufig gestellte Fragen zu Paul Cézanne
Wer war Paul Cézanne?
Paul Cézanne (1839-1906) war ein französischer Maler, der als Brücke zwischen dem Impressionismus des späten 19. Jahrhunderts und dem Kubismus des frühen 20. Jahrhunderts gilt. Er gilt als einer der Väter der modernen Kunst.
Was sind die wichtigsten Stationen in Cézannes Leben?
Cézanne wurde in Aix-en-Provence geboren und wuchs dort auf. Er studierte Jura und Kunst, bevor er sich endgültig der Malerei zuwandte. Er verbrachte Zeit in Paris, wo er Kontakte zu Impressionisten wie Pissarro knüpfte. Später zog er sich nach Aix zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete.
Welche Stilrichtungen prägten Cézannes Werk?
Cézanne begann mit dunklen, dramatischen Werken, beeinflusst vom Realismus. Später experimentierte er mit dem Impressionismus, wobei er hellere Farben und freiere Pinselstriche verwendete. Er entwickelte jedoch seinen eigenen Stil, der durch eine Vereinfachung der Formen und eine Betonung der Struktur gekennzeichnet ist.
Was sind einige von Cézannes berühmtesten Werken?
Zu Cézannes bekanntesten Werken gehören die "Kartenspieler", "Die großen Badenden", "Montagne Sainte-Victoire" und seine zahlreichen Stillleben, insbesondere die mit Äpfeln.
Was war Cézannes Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts?
Cézanne hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst. Seine Betonung der Form, Struktur und Farbanalyse beeinflusste Künstler wie Picasso und Braque, die den Kubismus begründeten. Er wird oft als "Vater der Moderne" bezeichnet.
Was waren die wichtigsten Themen in Cézannes Werk?
Cézanne malte hauptsächlich Stillleben, Porträts und Landschaften, insbesondere die Montagne Sainte-Victoire. Er konzentrierte sich auf die Darstellung der Form und Struktur der Objekte und auf die Schaffung einer "Harmonie parallel zur Natur".
Wie war Cézannes Beziehung zu Zola?
Cézanne war eng mit dem Schriftsteller Emile Zola befreundet. Ihre Freundschaft endete jedoch, nachdem Zola den Roman "Das Werk" veröffentlicht hatte, der Cézanne in seinen Augen negativ darstellte.
Was war Cézannes Arbeitsweise?
Cézanne arbeitete oft langsam und methodisch. Er beobachtete seine Motive genau und baute seine Bilder Schicht für Schicht auf. Er war bekannt für seine Experimente mit Perspektive und Farbauftrag.
Was ist das Jas de Bouffan?
Das Jas de Bouffan war der Landsitz der Familie Cézanne in Aix-en-Provence. Es spielte eine wichtige Rolle in Cézannes Leben und Werk, da er dort viele seiner frühen Landschaften malte.
Was ist die Montagne Sainte-Victoire?
Die Montagne Sainte-Victoire ist ein Berg in der Nähe von Aix-en-Provence. Sie war ein zentrales Motiv in Cézannes Werk, das er in zahlreichen Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen darstellte.
Was ist die Académie Suisse?
Die Académie Suisse war eine private Kunstschule in Paris, an der Cézanne studierte. Dort traf er andere Künstler, darunter Camille Pissarro, die seinen Stil beeinflussten.
Wer war Hortense Fiquet?
Hortense Fiquet war Cézannes Lebensgefährtin und später seine Frau. Sie war auch sein Modell und gebar seinen Sohn Paul.
Wer war Ambroise Vollard?
Ambroise Vollard war ein Kunsthändler, der Cézannes Werk unterstützte und 1895 seine erste Einzelausstellung organisierte.
Was sind einige wichtige Zitate von Paul Cézanne?
Ein bekanntes Zitat von Cézanne ist: "Ich möchte den Impressionismus zu etwas Solidem und Dauerhaftem machen, wie die Kunst der Museen." Ein weiteres Zitat lautet: "Es muss die Harmonie parallel zur Natur geschaffen werden."
Was ist die Bedeutung der Bildanalyse "Landschaft" (auch bekannt als "Chateau Noir")?
Die Analyse der "Landschaft" zeigt Cézannes spätere Arbeitsweise, gekennzeichnet durch unregelmäßige Farbflecken und eine Vereinfachung der Formen. Sie zeigt, wie er die Natur in dynamischen Bewegungen darstellt und traditionelle Kriterien der naturalistischen Landschaftsmalerei aufhebt.
Was zeichnet das Stillleben "Stillleben mit Kommode" aus?
Das Stillleben zeichnet sich durch seine wohlüberlegte Komposition, raffinierte Farbgebung und die Darstellung einfacher, rustikaler Gegenstände aus. Es spiegelt Cézannes Interesse an elementaren Dingen und sein Streben nach Dichte und Festigkeit der Bildstruktur wider.
Wo finde ich weitere Informationen über Paul Cézanne?
Informationen über Paul Cézanne finden sich auf Websites wie atelier-cezanne.com und dhm.de/lemo/html/biografien/CezannePaul/, sowie in Büchern über sein Leben und Werk.
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- Anne G. (Author), 2002, Paul Cézanne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106234