In Zeiten von Home-Office und Schließungen der Fitnessstudios gerät die Bewegung immer mehr in den Hintergrund. Mehr als 25 Prozent der Erwachsenen und rund 80 Prozent der Jugendlichen bewegen sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation nicht genug. Folglich wird es mehr Personen geben, die an Bewegungsdefiziten oder Dysbalancen erleiden.
Gegenstand dieser Arbeit ist deshalb die Bewegung, mit Schwerpunkt Beweglichkeit und Koordination. Dabei stehen besonders die Beweglichkeitstestung nach Janda sowie eine Trainingsplanung in Bezug auf Beweglichkeit und Koordination im Fokus. Ziel der Arbeit ist es, die Trainingsmotive unseres Probanden so erreichbar wie möglich zu machen und die möglichen Defizite unseres Probanden zu beheben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Personendaten
1.1 Einleitung
1.2 Personendaten
2 Beweglichkeitstestung
3 Trainingsplanung Beweglichkeitstraining
4 Trainingsplanung Koordinationstraining
5 Zusammenfassung und eigene Meinung
6 Literaturrecherche
7 Literaturverzeichnis
8 Tabellenverzeichnis
1 Einleitung und Personendaten
1.1 Einleitung
In Zeiten von Home-Office und Schließungen der Fitnessstudios gerät die Bewegung immer mehr in den Hintergrund. Mehr als 25 Prozent der Erwachsenen und rund 80 Prozent der Jugendlichen bewegen sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (Fitness Management International, 2021) nicht genug. Folglich wird es mehr Personen geben, die an Bewegungsdefiziten oder Dysbalancen erleiden. Gegenstand dieser Hausarbeit ist deshalb die Bewegung, mit Schwerpunkt Beweglichkeit und Koordination. Dabei stehen besonders die Beweglichkeitstestung nach Janda (2000), sowie eine Trainingsplanung in Bezug auf Beweglichkeit und Koordination im Fokus. Ziel der Hausarbeit ist es, die Trainingsmotive unseres Probanden so erreichbar wie möglich zu machen und die möglichen Defizite unseres Probanden zu beheben.
1.2 Personendaten
Tabelle 1: Allgemeine Personendaten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Daten zur Ermittlung des Gesundheitszustandes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Durch 10 Jahre Fußballtraining hat der Proband Erfahrung mit Dehnübungen und Koordinationstraining. Da er wieder anfangen möchte, Fußball zu spielen, soll er nun sein Koordinations- und Dehnwissen auffrischen und stärken. Durch überwiegend sitzende Tätigkeiten als Student schließen wir einen eher geringen bis moderaten Bewegungsalltag. Der Blutdruck, sowie der Ruhepuls, liegen im Normalbereich, somit stellen sie keine Risikofaktoren dar. Zudem weist unser Proband keine orthopädischen oder internistischen Probleme auf und unterliegt keiner ärztlichen Behandlung oder regelmäßigen Medikamenteneinnahme. Abschließend lässt sich sagen, dass keinerlei Risikofaktoren festzustellen sind und sich unsere Testperson uneingeschränkt trainieren lässt. Zudem ist unsere Testperson in einem Zustand, indem man das Niveau des Beweglichkeitstrainings hoch ansetzen kann.
2 Beweglichkeitstestung
Mit unserem Probanden wurde ein manueller Beweglichkeitstest nach Janda (2000) durchgeführt. Professor Vladimir Janda war eine Schlüsselfigur der Rehabilitationsbewegung des 20. Jahrhunderts. Seine Beobachtungen zu muskulären Dysbalancen, Fehlhaltungen und Gangstörungen, sowie deren Zusammenhang mit chronischen Schmerzsyndromen, diagnostisch und therapeutisch, beeinflussten die Rehabilitationswelt.
Bei diesem Testverfahren werden wie folgt fünf Muskelgruppen in verschiedenen Übungen getestet:
Als ersten Beweglichkeitstest nehmen wir den großen Brustmuskel (M. pectoralis major): Unser Proband nimmt eine Rückenlage auf einer Liege ein, danach werden zur Fixierung des Beckens die Beine angewinkelt und die Füße stehen auf der Auflagefläche. Der Tester gewährleistet durch leichten Zug mit der Hand, in diagonaler Richtung von der zu testenden Seite hin weg, eine Stabilisierung im Oberkörper/Brustbereich. Der Arm, der getestet wird, wird im Schultergelenk abduziert und in eine Außenrotation gebracht. Der Ellenbogen wird 90° gebeugt. Die Position des Oberarmes zur Horizontalen gilt als Messbereich. Der Test wird auf beiden Seiten durchgeführt. Während der Testung muss, gewährleistet werden, dass das Becken und die Lendenwirbelsäule fixiert bleiben. Während des Tests darf kein Abfälschen durch Beckenabhebung oder Hohlkreuz im Lendenwirbelsäulenbereich passieren. Durch Anwinkeln der Beine und Anspannen der Bauchmuskulatur kann dem vorgebeugt werden.
Die zweite Testung erfolgt in der Hüftbeugemuskulatur (speziell M. iliopsoas):
Der Proband nimmt erneut eine Rückenlage auf einer Liege ein, sodass das Gesäß mit dem Rand der Liege abschließt und beide Beine überhängen. Nun wird ein Bein so weit wie möglich Richtung Bauchwand herangezogen und das andere Bein bleibt im Überhang. Hierbei beobachtet der Tester die Hüftflexion des überhängenden Beines. Die Position des Oberschenkels im Verhältnis zur Körperlängsachse der Hüftbeugewinkel ist hierbei der Messbereich. Zu beachten gilt, dass ein Abheben des Beckens, sowie ein Hohlkreuz im Lendenwirbelsäulenbereich, das Ergebnis verfälschen würden. Während des Tests ist zu beachten, dass das Becken und die Lendenwirbelsäule fixiert bleiben. Durch die maximale Hüftflexion (das maximale Heranziehen des angewinkelten Beines) können beide Einheiten größtenteils stabilisiert werden. Der Test wird Links und Rechts durchgeführt.
Die dritte Testung erfolgt in der Kniestreckmuskulatur (speziell M. rectus femoris):
Der Proband nimmt eine Rückenlage auf einer Behandlungsliege ein. Das Gesäß schließt mit dem Rand der Liege ab. Beide Beine hängen vorne über. Anschließend wird ein Bein maximal Richtung Körper angezogen und das andere Bein bleibt im Überhang. Dieses (Bein im Überhang) wird durch den Tester im maximal möglichen Hüftextensionswinkel fixiert. Anschließend bewegt der Tester das Bein in den maximal möglichen Kniebeugewinkel. Der Messbereich ist hierbei der Kniebeugewinkel (Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel). Während des Tests ist zu beachten, dass das Becken und die Lendenwirbelsäule fixiert bleiben. Durch die maximale Hüftflexion (das maximale Heranziehen des angewinkelten Beines) kann die Lendenwirbelsäule und das Becken größtenteils stabilisiert werden.
Die vierte Testung erfolgt in der Kniebeugemuskulatur (Mm. ischiocrurales):
Der Proband nimmt eine Rückenlage auf einer Behandlungsliege ein. Das nicht zu testende Bein wird gebeugt und aufgestellt. Das zu testende Bein wird im Kniegelenk gestreckt und anschließend durch den Tester in die maximal mögliche Hüftflexion gebracht. Das zu testende Bein muss gestreckt bleiben und das Becken sowie die Lendenwirbelsäule müssen fixiert bleiben. Der Test wird Links sowie Rechts durchgeführt.
Der fünfte und letzte Test wird in der Wadenmuskulatur (Mm. triceps surae) durchgeführt:
Der Proband liegt in Rückenlage auf einer Behandlungsliege. Das nicht zu testende Bein steht angewinkelt auf der Liege. Das zu testende Bein ist gestreckt und die distale Hälfte des Unterschenkels ragt über die Liege heraus. Mit der einen Hand greift der Tester den Fuß distal am Fersenbein. Dabei ist zu beachten, dass die distale Hälfte über die Behandlungsliege hinausragt. Mit der anderen Hand greift der Tester die Fußaußenkante. Der Tester übt nun einen Zug über die Ferse aus und zieht gleichzeitig distalwärts. Mit dem Daumen der anderen Hand drückt der Tester den Vorfuß am äußeren Fußrand mit leichtem Druck in Richtung des Schienbeins. Anschließend wird versucht, das Bewegungsausmaß zu vergrößern. Wichtig ist hierbei, dass mit dem Daumen ausschließlich am Fußrand Druck ausgeübt wird. Wird in der Fußmitte Druck ausgeübt könnte eine reflektorische Anspannung in der Zielmuskulatur eintreten und das Ergebnis verfälscht werden. Entscheidend ist bei dieser Testung der Zug an der Ferse.
Im Anschluss (Tabelle 3) wird der Beweglichkeitstest nach Janda (2000) mit unserem Probanden durchgeführt:
Tabelle 3: Beweglichkeitstestung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Proband weist in der Brustmuskulatur (M. pectoralis major) keine Bewegungsdefizite vor. Bei beiden Armen wurde die Horizontale erreicht. Ebenfalls optimale Werte erreichte unsere Testperson in der Wadenmuskulatur (Mm. triceps surae). Eine Dorsalextension war links sowie rechts bis 0° möglich. Dennoch wies unser Proband einige Bewegungsdefizite auf. So erreichte der Oberschenkel im Linken wie im rechten Bein nur durch Druck des Testers 90°. Für unseren Test bedeutetet dies Stufe 1 in beiden Beinen in der Hüftbeugemuskulatur (speziell M. iliopsoas). Ebenfalls Defizite wies die Kniestreckmuskulatur (speziell M. rectus femoris) auf. Dort wurde links wie rechts nur Stufe 1 erreicht und der Unterschenkel gelangte an die 90° im Kniegelenk nur durch Druck des Testers. In der Kniebeugemuskulatur (Mm. ischiocrurales) war eine Hüftflexion im Ausmaß zwischen 80-90° möglich, was leichte Bewegungsdefizite vorweist. Unsere Testperson erreichte links, wie rechts die Stufe 1. Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Testperson in der Knie- sowie der Beckenregion des Körpers einige Defizite aufweist. Hier sollte durch gezielte Dehn- und Koordinationsübungen nachgeholfen werden. Im Hinblick auf die Ziele und Wünsche unseres Probanden sollte auf jeden Fall ein Dehn- und Koordinationstraining absolviert werden.
3 Trainingsplanung Beweglichkeitstraining
In der folgenden Tabelle wird die Trainingsplanung, abgestimmt auf den Probanden, abgebildet. Anschließend wird jede Übung erläutert und das Belastungsgefüge dargestellt.
Tabelle 4: Trainingsplanung Beweglichkeitstraining mit Dehnform
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 5: Übungsbeschreibung für das Beweglichkeitstraining
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Quote paper
- Sandro Weckenmann (Author), 2021, Planung eines Beweglichkeits- und Koordinationstrainings für einen 20-jährigen Studenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060912
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