Ist das Modell des Laizismus mit der religiösen Pluralität der Bevölkerung vereinbar? In den folgenden Kapiteln soll diese Frage beantwortet werden. Relevant wird diese Frage, wenn diverse Weltanschauungen im öffentlichen Lebensraum auf Restriktionen treffen und geahndet werden. Überspitzt könnte man hier auch von einer Art Freiheitsentzug sprechen. Dazu werden die Türkei und Frankreich als beispielhafte Länder für die Frage nach dieser Vereinbarkeit herangezogen. Eine Betrachtung Frankreichs ist unentbehrlich, aufgrund der Rolle als Vorreiter und Musterstaat. Die Türkei ließ sich auch davon inspirieren und erhält ihre Relevanz zum Laizismus durch Kontroversen und diverse Abänderungen im Umgang mit dem Modell.
Die vorliegende Arbeit soll auf der Grundlage der Rekapitulation von Säkularisierungstheorien von Detlef Pollack basieren, in der die Säkularisierung in einem engen Zusammenhang mit Modernisierungsprozessen gesehen wird. Daraus wird ein Bezug zur aktuellen politischen und sozialen Situation der zu vergleichenden Länder gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Laizismus
- 3. Aktueller Forschungsstand
- 4. Laizismus in Frankreich
- 5. Laizismus in der Türkei
- 6. Vergleich beider Länder
- 7. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vereinbarkeit von Laizismus mit religiöser Pluralität in der Türkei und Frankreich. Sie analysiert den Laizismus als Konzept, beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Säkularisierung und vergleicht die Umsetzung des Laizismus in beiden Ländern. Ziel ist es, die Herausforderungen und die möglichen Spannungsfelder aufzuzeigen, die sich aus der Begegnung von staatlicher Säkularität und religiöser Vielfalt ergeben.
- Der Begriff und die Geschichte des Laizismus
- Der aktuelle Forschungsstand zur Säkularisierung
- Die Umsetzung des Laizismus in Frankreich
- Die Umsetzung des Laizismus in der Türkei
- Ein Vergleich der beiden Länder und ihrer Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Vereinbarkeit von Laizismus und religiöser Pluralität in pluralistischen Demokratien. Sie verwendet historische Beispiele wie die Kreuzzüge und den Islamischen Staat, um die Notwendigkeit einer klaren Trennung von Religion und Politik zu verdeutlichen. Frankreich und die Türkei werden als Fallstudien ausgewählt, aufgrund ihrer unterschiedlichen Erfahrungen und Kontroversen im Umgang mit Laizismus. Die Arbeit basiert auf Säkularisierungstheorien, die den Zusammenhang zwischen Säkularisierung und Modernisierungsprozessen beleuchten.
2. Laizismus: Dieses Kapitel definiert den Begriff Laizismus, seine historischen Wurzeln im französischen 19. Jahrhundert (im Kontext der Dreyfus-Affäre und der Beendigung der diplomatischen Beziehungen zum Vatikan) und seine Verankerung als Verfassungsgrundsatz. Es wird zwischen strengen und milderen Formen des Laizismus unterschieden, wobei die Frage nach der Rolle der Religion im Schulwesen und die potentielle Ausgrenzung religiöser Kollektive thematisiert werden. Der Begriff der negativen Religionsfreiheit wird erläutert.
3. Aktueller Forschungsstand: Dieses Kapitel diskutiert den aktuellen Forschungsstand zur Säkularisierung, insbesondere die Thesen von Detlef Pollack. Pollacks Kritik an traditionellen Säkularisierungstheorien, die einen zwangsläufigen Bedeutungsrückgang von Religion durch Modernisierungsprozesse postulieren, wird vorgestellt. Die USA werden als Gegenbeispiel herangezogen, um zu zeigen, dass eine hohe Modernisierung nicht zwangsläufig mit einem Rückgang der Religiosität einhergehen muss. Die Arbeit von Pickel et al. zur religiösen Pluralisierung und den damit verbundenen Lebensstilen wird ebenfalls kurz erwähnt.
Schlüsselwörter
Laizismus, religiöse Pluralität, Säkularisierung, Frankreich, Türkei, Modernisierung, Religionsfreiheit, Staat und Kirche, gesellschaftliche Integration, Pluralisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Laizismus und religiöse Pluralität in Frankreich und der Türkei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Vereinbarkeit von Laizismus mit religiöser Pluralität in Frankreich und der Türkei. Sie analysiert das Konzept des Laizismus, den aktuellen Forschungsstand zur Säkularisierung und vergleicht die Umsetzung des Laizismus in beiden Ländern. Im Fokus stehen die Herausforderungen und Spannungsfelder, die aus der Begegnung von staatlicher Säkularität und religiöser Vielfalt entstehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Begriff und die Geschichte des Laizismus, den aktuellen Forschungsstand zur Säkularisierung, die Umsetzung des Laizismus in Frankreich und der Türkei, sowie einen Vergleich beider Länder und ihrer Herausforderungen. Sie beleuchtet verschiedene Formen des Laizismus, die Rolle der Religion im Bildungssystem und die potentielle Ausgrenzung religiöser Gruppen. Die Arbeit bezieht sich auf Säkularisierungstheorien und diskutiert die Thesen von Detlef Pollack zur Kritik an traditionellen Säkularisierungstheorien.
Welche Länder werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Frankreich und die Türkei als Fallstudien. Die Auswahl begründet sich auf den unterschiedlichen Erfahrungen und Kontroversen beider Länder im Umgang mit Laizismus.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie vereinbar ist Laizismus mit religiöser Pluralität in pluralistischen Demokratien? Die Arbeit untersucht dies anhand der Fallstudien Frankreich und Türkei.
Welche Theorien werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf Säkularisierungstheorien, die den Zusammenhang zwischen Säkularisierung und Modernisierungsprozessen beleuchten. Sie diskutiert kritisch die traditionellen Säkularisierungstheorien und bezieht die Arbeiten von Detlef Pollack und Pickel et al. mit ein.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Laizismus, Aktueller Forschungsstand, Laizismus in Frankreich, Laizismus in der Türkei, Vergleich beider Länder und Schlussfolgerung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Laizismus, religiöse Pluralität, Säkularisierung, Frankreich, Türkei, Modernisierung, Religionsfreiheit, Staat und Kirche, gesellschaftliche Integration, Pluralisierung.
Wie wird der Laizismus definiert?
Die Arbeit definiert den Begriff Laizismus, seine historischen Wurzeln im französischen 19. Jahrhundert und seine Verankerung als Verfassungsgrundsatz. Es wird zwischen strengen und milderen Formen des Laizismus unterschieden und der Begriff der negativen Religionsfreiheit erläutert.
Wie wird der aktuelle Forschungsstand zur Säkularisierung dargestellt?
Das Kapitel zum aktuellen Forschungsstand diskutiert die Thesen von Detlef Pollack, seine Kritik an traditionellen Säkularisierungstheorien und die Arbeit von Pickel et al. zur religiösen Pluralisierung. Die USA werden als Gegenbeispiel herangezogen, um zu zeigen, dass hohe Modernisierung nicht zwingend mit einem Rückgang der Religiosität einhergehen muss.
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- Parsa Joorabchi (Author), 2021, Ist der Laizismus in der Türkei und in Frankreich mit der religiösen Pluralität der Bevölkerung vereinbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060776