1. Die Entstehung des Leipziger Auwaldes
1.1. Die Entwicklung während der Eiszeiten
Im Quartär (11500 bis heute) wurde das Leipziger Tiefland, wie wir es heute vorfinden können, durch geologische Vorgänge geformt. Die Schichten, die in dieser Zeit entstanden sind, erreichen im Augebiet eine Höhe von bis zu 10 Metern, in den Randbereichen sogar Höhen von bis zu 20 Metern. Bestandteile dieser Schichten sind Lehm, Sand, Kies, Ton und Mergel.
Es gab im Norden Mitteleuropas drei Eiszeiten, die für das Gebiet Leipzigs eine Rolle spielten:
Elster- Eiszeit, Saale- Eiszeit und Weichsel- Eiszeit. In der ersten Eiszeit kam es zu zwei Eisvorstößen, bei der zweiten dagegen zu drei Eisvorstößen und in der jüngsten Eiszeit ist das Eis nicht bis in das Leipziger Gebiet vorgedrungen. Vor der Eisbedeckung wurden größtenteils noch riesige Schotterterrassen gebildet. Diese entstanden durch die Ablagerung von Schutt aus den Mittelgebirgen und dem Vogtland, den die Flüsse mit sich brachten. Während der Eiszeiten kam es zu mehreren Verlegungen der Flussläufe.
Während der Elster- Eiszeit entstand der untere Teil der Schotter aus Flusskies und aus Sand. Im weiteren Verlauf dieser Eiszeit schoben sich Eismassen bis in dieses Gebiet vor und brachten das Gestein mit sich. Nach dem Abtauen des Eises lagerten sich diese Gesteine als Moräne ab. Aus dieser wurden im weiteren Verlauf Gesteine aus dem Norden ausgewaschen, gelangten durch Erosion in die Flüsse und vermischten sich dort mit einheimischen Geröllen. Über dem Schotter aus dieser Eiszeit liegt eine Grundmoräne, die aus grauem Geschiebemergel besteht.
Aus Schutt des Mittelgebirgsraum entstanden die Hauptterrassen, die sich zu Beginn der Saale- Eiszeit bildeten. Quarz, Sandstein und Schiefer gehören unter anderem zu den einheimischen Geröllen. Die Eismassen der Saale- Eiszeit brachten sandig-tonigen Geschiebemergel und Geschiebelehm mit sich, der auf den Flussschottern eine Grundmoräne bildete.
Die Auen wurden dann während der Weichsel- Eiszeit (vor ca. 100000- 10000 Jahren) geformt. Durch das Geröll, das die Flüsse mit sich führten, wurde eine Schicht abgelagert, die man als Niederterrasse bezeichnet. Oberhalb dieser Terrasse gibt es hauptsächlich Sand, im unteren Teil überwiegt Kies. Dazwischen sind dünne Torflagen zu finden. Nach den Eiszeiten kam es ebenfalls noch zu Schotteransammlungen. Auf dieser Niederterrasse befinden sich Mooreichen und andere Bäume. Darüber liegt eine zwei bis vier Meter mächtige Schicht von rötlich-braunem Aulehm.
Die Aulehmbildung ist auf die Besiedlung der Menschen, vor etwa 5000 bis 6000 Jahren zurückzuführen. Auf Grund von Rodungen wurden große Flächen freigelegt und durch den Niederschlag konnten so die oberen Bodenteilchen abgespült werden. Diese Teilchen wurden von den Flüssen mitgeschleift und im Tiefland außerhalb des Flussbettes wieder abgelagert.
1.2. Die Entwicklung der Aue nach den Eiszeiten
1. Stufe:
Circa 5000 v. Chr. Lag das Augebiet noch wesentlich tiefer, als heute. In dem Gebiet, wo der Boden dem Grundwasser nah war und es viele Überschwemmungen gab, bildete sich Torf.
2. Stufe:
Durch den Einfluss der Menschen kam es zu einer Aulehmablagerung.
3. Stufe:
In der Zeit zwischen 1350 und 900 v. Chr. kam es zu einer weiteren Ablagerung von Aulehm.
4. Stufe:
Seit dem achten Jahrhundert n. Chr., in der Zeit in der immer mehr Ackerbau betrieben wurde, transportierten die Flüsse verstärkt Schwebeteilchen, und es kam erneut zur Aulehmbildung.
So entstand während der Zeit der Leipziger Auwald, wie wir ihn heute vorfinden.
2. Die jetzt noch vorhandenen Auwaldgebiete
2.1. Der Nördliche Auwald mit den Forstorten:
- Hinterer Forst
- Gundorfer Lachen
- Burgaue
- Leutzscher Holz
- Rosenthal
2.2. Das Plaußiger Wäldchen
2.3. Der Südliche Auwald mit den Forstorten:
- Küchenholz
- Connewitzer Holz
- Nonne
- Lauer
- Zschocherscher Winkel
2.4. Wälder im Naherholungsgebiet Lößnig-Dölitz
2.5. Kleinere Wäldchen, wie:
- das Stötteritzer Wäldchen
- das Mölkauer Wäldchen
3. Naturschutzgebiete des Auwaldes
Der Auwald umfasst gegenwärtig 3 Naturschutzgebiete:
3.1. NSG Burgaue
Das Naturschutzgebiet Burgaue gibt es bereits seit 1961. Es ist durch den Eichen - Eschen - Ulmen - Auwald, eine Hartholzaue, gekennzeichnet. Das heutige Gebiet ist rund 43 ha groß und befindet sich nördlich von Böhlitz - Ehrenberg. Das Naturschutzgebiet Burgaue beherbergt eine sehr große Anzahl verschiedenster Baum- und Straucharten und Frühjahrsblüher sowie eine reichhaltige Fauna. Leider hat auch dieses Gebiet großen Schaden durch die Trockenlegung genommen.
3.2. NSG Luppeaue
Das Naturschutzgebiet Luppeaue gibt es seit 1990. Es besteht aus den ehemaligen Naturschutzgebieten "Papitzer Lachen" und "Verschlossenes Holz" sowie aus dem Flächennaturdenkmal "Großes Gehege" und hat eine Gesamtfläche von über 420 ha. Im Norden wird es von Schkeuditz und der Weißen Elster, im Süden von der begradigten Luppe und im Westen von der Alten Luppe begrenzt. Das NSG Luppeaue war und ist vor allem durch die Trockenlegung und die intensive Landwirtschaft gefährdet.
3.3. NSG Elster - Pleiße Auwald
Das Naturschutzgebiet Elster - Pleiße Auwald gibt es ebenfalls seit 1961 und liegt im Westen von Leipzig - Connewitz. Es umfasst ca. 67 ha und zeigt das übliche Bodenprofil. Das NSG wird im Westen vom Elsterflutbett und im Osten von der Pleiße begrenzt. Durch die zahlreichen kleineren Flussarme, die jetzt wieder angeschlossen werden und durch den Einbau naturnaher, kleinerer „Staustufen“, damit das Wasser langsamer abfließt, konnte die Wassersituation hier bereits deutlich verbessert werden. Auch dieses NSG beherbergt eine sehr artenreiche Flora und Fauna.
4. Die Fließgewässer des Leipziger Auwaldes
Das Leipziger Auwaldgebiet wird von den beiden großen Flüssen Weiße Elster und Pleiße, sowie von zahlreichen kleineren wie Luppe, Parthe und künstlichen Flußarmen wie dem Floßgraben durchquert.
4.2. Südlicher Auwald
- Weiße Elster mit Elsterbecken
- Pleiße
- Kleine Lippe
- Elster- Saale- Kanal
- Elster- Mühl- Graben
- Elsterflutbett
- Parthe
4.1. Nördlicher Auwald
- Luppe
- Elster
5. Die Schichten des Auwaldes
Wie in jedem Ökosystem Wald findet man auch im Leipziger Auwald die typische Gliederung der verschiedenen Waldschichten.
Man unterteilt in obere und untere Baumschicht sowie in Strauch- und Krautschicht, Moosschicht und in die Wurzelstockwerke.
In der oberen Baumschicht befinden sich Bäume mit einer Höhe von über 15 Meter. Die untere Baumschicht bilden Bäume von 5 bis 15 Metern.
Die Strauchschicht besteht aus Sträuchern und Jungholzgewächsen, die einen halben bis fünf Meter erreichen. In der Krautschicht befinden sich Stauden, Kräuter und ebenfalls Jungholzgewächse.
6. Charakteristische Baumarten des Auwaldes
Charakteristische Baumarten für den Auwald sind vor allem Hainbuche, Spitzahorn, Feldahorn, Stieleiche, Esche, Feldulme, Winterlinde, Vogelkirsche, Traubenkirsche, Wildapfel und, wenn auch selten, die Wildbirne.
7. Straucharten des Auwaldes
Außer dem Baumjungwuchs sind in der Strauchschicht vor allem Schwarzer Holunder, Rote Johannisbeere, Stachelbeere, Roter Hartriegel, Pfaffenhütlein und Zweigriffliger Weißdorn zu finden. Am Waldrand stehen Haselsträucher, der Purgierkreuzdorn und der Gemeine Schneeball. Angepflanzt wurde im Auwald die Kornelkirsche.
8. Die Frühblüher des Auwaldes
Typische Frühblüher des Leipziger Auwaldes sind, im Februar und März, die Märzenbecher und Waldgoldsterne, und im April den Lerchensporn, Lungenkraut und das weißblühende Buschwindröschen und das Gelbe Windröschen.
Sehr bekannte Vertreter der Krautschicht im Frühjahr sind auch der Bärlauch, die gefleckte Taubnessel, Gundermann, März- und Waldveilchen, Goldnessel, Echte Sternmiere, Scharbockskraut und Hahnenfuß.
9. Pflanzenorgane mit denen Frühblüher überwintern können
Ein Grund für das Wachsen der Frühblüher ist, dass im Frühjahr, wenn sie blühen, die Bäume noch nicht genügend Blätter haben und somit genug Licht auf den Boden fällt, das die Pflanzen zum Wachsen benötigen. Die meisten dieser Pflanzen sind Geophyten, das heißt sie überwintern als Knollen, Zwiebeln oder Wurzelstöcke.
10. Die Härte des Holzes
10.1. Definition: Eigenschaft von Holz. Die Härte des Holzes ist der Widerstand des Holzes gegen das Eindringen eines Prüfkörpers. Von ihr hängt zum Beispiel ab, wie leicht man einen Nagel in das Holz einschlagen kann. Sie steigt mit zunehmender Rohdichte und mit abnehmender Holzfeuchte.
Holzarten werden in zwei Hauptgruppen unterteilt: Hartholz und Weichholz. Hartholz kann man noch in „sehr hart“, „hart“ und „mittelhart“ untergliedern, Weichholz dagegen in „weich“ und sehr „weich“.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(die in Klammern stehenden Bäume sind nicht im Auwald zu finden)
10.2. Definition Hartholz:
Sammelbegriff für alle harten Hölzer.
10.3. Definition Weichholz:
Sammelbegriff für alle weichen Hölzer. Zu ihnen gehören viele Nadelhölzer und einige Laubhölzer.
10.4. Weichholzaue:
Sie entstand vor ca. 4000 - 5000 Jahren auf den Gebieten nahe der Flüsse, also den feuchtesten, die regelmäßig überschwemmt wurden. Charakteristisch sind Weiden und Pappeln.
10.5. Hartholzaue:
Sie entstand auf dem nährstoffreichen Auelehmboden, der eine Mächtigkeit bis zu 10 Metern erreicht. Charakteristisch sind Stieleichen, Schwarzerlen, Eschen, Feldulmen und Hainbuchen.
10.6. Die Hartholzaue gliedert sich in vier Untergesellschaften:
- die Wasserschwertlilien-Hartholzaue, die vorwiegend die Ränder von Gräben Altwässern und Senken besiedelt,
- die Typische Hartholzaue, auf grundfeuchten Auenstandorten
- die Lindenreiche Hartholzaue, welche den größten Teil des Leipziger Auenwaldes einnimmt
- und die Hainbuchenausbildung, welche die trockensten und schon seit längerer Zeit nicht mehr regelmäßig überschwemmten Standorte des Auenwaldes besiedelt
11. Vogelarten im Auwald
Von den 113 Vogelarten, die gegenwärtig auf dem Gebiet des Stadtkreises Leipzig brüten, kommen 93 im Auwald beziehungsweise in seinen Randbereichen vor. Vertreten sind zum Beispiel der Mäusebussard, Rotmilan, Schwarzmilan, Wespenbussard, Habicht, Rohrweihe, der vom aussterben bedrohte Baumfalke, vereinzelt auch der Turmfalke, dir Ringeltaube, die Turteltaube, Buntspecht, Kleinspecht, Mittelspecht, Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, der Eisvogel, Amsel, Drossel, Rotkehlchen, Nachtigall, Grasmücke, Kohlmeise, Blaumeise, Bergstelze, Wiesenstelze, Feldschwirl, Schlagschwirl, Steinschmätzer, Pirol, Elster, Feldsperling, Girlitz und vor allem Stare.
12. Die Altwässer im Auwald und ihre Bedeutung
Die Stadt nahm ab 1852 nach den Plänen der Wasserbauingenieure Kohl und Georgi ein großzügiges Regulierung- und Hochwasserschutzprogramm in Angriff: Die Flüsse wurden verlegt. Die später angelegten Talsperren und Speicherbecken im Oberlauf der Flüsse sollen solche Hochwasser künftig verhindern. Die Flüsse büßten ihre natürlichen Ausuferungs- und Retentionsflächen ein, die regelmäßigen Überschwemmungen bleiben seit Jahrzehnten aus. Damit ist das typische Charakteristikum eines Auwaldes verlorengegangen. Durch den Braunkohlenbergbau verschwanden kilometerlange Teile der Elster, des Elstermühlgrabens, der Batschke und der Pleiße und wurden durch Betonrinnen und Stahlrohre ersetzt. Das Geschieberegime der Flüsse ist durcheinander geraten: die Sedimente, die sich sonst in den Auniederungen absetzten, blieben vor den Wehren und besonders im Elsterbecken liegen. Die hochbelastenden Geschiebe müssen wie Abfall teuer entsorgt werden. Die Wasserqualität der Flüsse wird sich künftig weiter verbessern. Der dezimierte und ausgetrocknete Auwald muss wieder großzügig bewässert werden. Das ist möglich durch annagen von regionalen Überschwämmungsgebieten, wie diese bereits zur Zeit der Elster- Luppe- Regulierung für die Burgaue vorgeschlagen wurde. Auch im südlichen Auwald können im Laufe der vorgesehenen Elsterwassereinspeisung zeitweilige Überschwämmungsgebiete (südliches Ratsholz, Pausnitzlachen) geschaffen werden. Weiterhin gilt es Altarme, wie das Hundewasser bei Lützschena, die alte Luppe bei Gundorf, die alte Elster südlich des Eichholzes wieder zu füllen. Dies triff ebenso auf zahlreiche Lehmstiche und Kiesgruben in der Aue als unverzichtbare Kleingewässer zu. Die am Tagebau begrenzten Auengebiete (Eichholz, Connewitzer Holz, Pleißenaue Markkleeberg; Luppenaue zwischen Maßlau und Wallendorf) sind nur durch Stilllegung dieser Tagebaue und großzügige Wiederbewässerungsprojekte zu retten.
13. Die Bedeutung unseres Auwaldes für die Leipziger Bevölkerung
Der Leipziger Auwald hatte früher, zum Teil auch noch heute, für die Bevölkerung große Bedeutung wegen der landwirtschaftlichen Nutzung und der Pferdezucht.
Heute dient das Gelände den Städtischen Verkehrsbetrieben als Sport- und Tennisplatz. Mehrere Generationen haben dazu beigetragen, dass aus der ehemaligen Sumpflandschaft ein heute vielbesuchter Grüngürtel entstanden ist. Für viele Leipziger ist der Auwald ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Das Rosenthal zum Beispiel wurde bereits 1318 als Ausflugsgebiet genutzt. Des Weiteren dient der Auwald als Erholungs- und Entspannungsgebiet. Viele Erholungsgebiete sind von Bedeutung zum Beispiel der Wildpark (seit 1906), der Lunapark (Auensee seit 1913) und die Domholzschänke (seit 1926). Große Bedeutung hat auch die sehr artenreiche Flora und Fauna.
14. Gefahren, die dem Auwald drohen, sind unter anderem:
- Rodungen
- die Anlegung landwirtschaftlicher Nutzflächen
- Verkehrsschneisen
- Bebauung (Industrie, Wohnhäuser)
- Flussregulierung
- Bergbau (am südlichen Rand)
- Forstwirtschaft
- durch Eingriff in die Natur von Menschen (Umweltverschmutzungen)
- durch Import amerikanischen wurde der Ulmensplintkäfer eingeschleppt
15. Maßnahmen zur Rettung und Erhaltung unseres Auwaldgürtels
- das Anlegen von Naturschutzgebieten (z.B. Naturschutzgebiete Luppeaue und Burgaue zusammenfassen und diese Fläche dann durch die Gebiete Burgaulachen, Polenz, Hundewasser, Waldspitze Böhlitz - Ehrenberg, Elsterschlenken Stahmeln, Häniches Holz sowie Pfingstanger erweitern)
- künstliche Überschwemmungen der Auenlandschaft in der Südaue, um damit die ehemaligen Frühjahrshochwasser „wiederherzustellen“
- wichtige Verbindungen, wie zum Beispiel zwischen Clara - Zetkin - Park und Elsterbecken, herstellen
- Aufforsten und Anpflanzen auentypischer Bäume z.B. Esche, Stieleiche und Ahornbäume, wobei hier aufgepasst werden muss, dass beim Abholzen von auwalduntypischen Pflanzen nicht die gesamte Umgebung durch den Einsatz von Maschinen in Mitleidenschaft gezogen wird
- Schaffung künstlicher Biotope durch das Liegenlassen des Altholzes
- Beendigung der Abwassereinleitung in das Flussnetz des Auwaldes und Ausarbeitung von geeigneten Maßnahmen zu schnelleren Wiederherstellung der natürlichen Wasserqualität;
- weiteren Flächenentzug durch gebietsverändernde Maßnahmen grundsätzlich vermeiden
- künstliche Verbindung stillgelegter Flussarme zur "Wiederbelebung" der Flussarme
- neue Verkehrswege nur noch auf bereits bestehenden Trassen bauen (wenn überhaupt)
Heute muss eine natürliche Verjüngung stärker gefördert werden. Damit kann man fehlende Baumarten wie Esche, Stieleiche, Winterlinde, Hainbuche, Schwarzerle und Wildobst komplettieren. Dringend erforderlich, ist es, ein Gleichgewicht zwischen Wald und Wild zu erhalten. Überhöhte Wildbestände schadenden Wald und dem Wild selbst. Deshalb ist die Jagd von Wild unbedingt notwendig. Durch die Jagd soll ein artenreicher gesunder Wildestand erhalten, sowie ein Lebensgrundlage gesichert werden.
16. Das Ulmensterben
Das Ulmensterben ist eine Welkekrankheit, die durch den Großen Ulmensplintkäfers übertragen wird.
Ursache: Die Käfer übertragen einen Pilz, der für das Ulmensterben verantwortlich ist. Dabei handelte es sich zunächst um Ceratocystis ulmi (=Ophiostoma ulmi). Dieser Schlauchpilz (Ascomycet) wurde vermutlich am Anfang des Jahrhunderts aus Asien nach Europa eingeschleppt. Seit etwa 1970 kam in einer zweiten Welle einen neue Art zu uns herüber.
Ablauf der Infektion:
Zunächst übertragen die Käfer den Erreger beim Reifungsfraß in lebende Zweige. Von hier aus breitet er sich weiter aus. Betroffene Baumteile sterben ab und werden vom Käfer mit Eiern belegt. Der Pilz besiedelt dann auch die Rinde. Er nistet sich in den Fraßgängen der Käferlarven in der Rinde ein, so dass ausschlüpfende Jungkäfer mit den Sporen infiziert werden und sie auf andere Bäume übertragen können.
Krankheitsbild:
Zunächst welken und vergilben die Blätter an einzelnen Zweigen im oberen Kronenbereich. An befallenen Zweigen ist der äußerste Jahrring braun verfärbt. Unter der Rinde finden sich Fraßgänge des Borkenkäfers. Befallene Bäume sterben meist innerhalb eines Sommers ab. Neben dem Großen Ulmensplintkäfer wird der Pilz auch durch den Kleinen übertragen.
- Arbeit zitieren
- Müller Sabrina (Autor:in), 2001, Der Leipziger Auwald, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105401
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