Inhaltsangabe:
Seite 1: Das Leben des Galileo Galilei
- Einleitung
- bis 1609
Seite 2: 1609- 1634
Seite 3:
-sein letzes Buch
-sein Tod
-Einfluss auf Astronomie
Seite 4: Worterläuterungen
Seite 5: Quellenangabe
Das Leben des Galileo Galilei
Auch wenn man immer wieder (zum Beispiel in der Werbung) hört, Galileo Galilei hätte die Kugelform der Erde bewiesen, ist dies falsch! Galilei hat sich in seinem Leben nicht viel mit der Kugelform der Erde beschäftigt. Er hat sich vielmehr für das heliozentrische Weltbild des Kopernikus eingesetzt und ist dafür auch später wegen seines historischen Ausspruchs „Und sie (die Erde) bewegt sich doch!“ von der Inquisition als Ketzer zu unbefristeter Haft verurteilt worden.
Er zweifelte das von Aristoteles stammende, von Ptolemäus weiterentwickelte und von der Kirche getragene, geozentrische Weltbild an.
Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564, „fast 21 Jahre nach dem Tod Kopernikus und drei Tage vor dem Tod Michelangelos“, in Pisa als Sohn des Musiktheoretikers und Komponisten Vincenzios Galilei (1520- 1591) geboren. Vincenzio spielte in der Musikgeschichte eine wichtige Rolle beim Übergang von der erstarrten mittelalterlichen Musik zur neuen, freien Kompositionstechnik. Zu der Zeit, als Vincenzio erkannte, dass starre Theorien in der Musik neue Formen unterdrückten, gelangte auch Galileo zu der Einsicht, dass die aristotelische physikalische Theorie neue wissenschaftliche Untersuchungen behinderte.
Galileo Galilei wurde von Mönchen in Vallombrosa unterrichtet; 1582 schrieb er sich an der Universität von Pisa ein, wo er vier Jahre Medizin studierte. Danach wandte er sich der Philosophie und Mathematik zu und erhielt 1589 einen Lehrauftrag für Mathematik in Pisa. Man sagt, er habe seinen Studenten die irrtümliche aristotelische Lehrmeinung- nach der die Fallgeschwindigkeit zu dem Gewicht eines Körpers proportional sei- anschaulich widerlegt: Er ließ zwei unterschiedlich schwere Körper von dem schiefen Turm fallen, die natürlich unterschiedlich schnell unten aufprallten.
Nachdem 1591 sein Vater Vincenzio starb, wurde auch sein Vertrag ein Jahr später nicht verlängert- vermutlich weil er im Widerspruch zu Gelehrten stand, welche die aristotelische Lehrmeinung vertraten. Noch in dem selben Jahr bekam er jedoch einen Lehrauftrag, ebenfalls für Mathematik, an der Universität von Padua, den er bis 1610 behielt.
In Padua erfand Galileo einen Proportionalzirkel zur praktischen Lösung mathematischer Probleme. Er wandte sich immer mehr von der spekulativen Physik ab und führte sorgfältige Messungen durch, entdeckte die Gesetze fallender Körper und der parabolischen Bahn von Geschossen, untersuchte die Pendelbewegungen und forschte auf dem Gebiet der Mechanik.
1600 und 1601 wurden seine Töchter Virginia und Livia geboren. Fünf Jahre später kam sein Sohn zur Welt, den er nach dessen Großvater Vincenzio nannte,.
1609 baute Galileo ein Fernrohr nach, das ein Jahr zuvor in den Niederlanden erfunden worden war, und führte es dem Dogen von Venedig vor. Da es für die Marine und die Sehfahrt sehr nützlich war, wurde Galileos Gehalt verdoppelt und ihm eine lebenslange Anstellung als Professor zugesichert.
Mit diesem Fernrohr wurden auch erste Himmelsbeobachtungen möglich.
Im Dezember 1609 baute Galileo ein Teleskop mit zwanzigfacher Vergrößerung, das ihm nicht nur die „Ähnlichkeit der Mond- mit der Erdoberfläche und die Milchstraße als eine Ansammlung unzähliger Sternen offenbarte, sondern auch die Existenz von vier Jupitermonden, deren Position und Umläufe er genauestens festhielt.“ Er veröffentlichte diese Erkenntnisse im März 1610 in Sidereus Nuncius („Sternenbotschaft“). Aufgrund seines neuerworbenen Ruhmes wurde er zum ersten Mathematiker und Philosophen des Großherzogs von Toscana. Dadurch war er von seiner Lehrpflicht befreit und konnte sich ganz dem Forschen und Schreiben widmen.
Im Dezember 1610 hatte Galileo die Phasen der Venus beobachtet, die im Widerspruch zur ptolemäischen Astronomie standen und seiner Bevorzugung des kopernikanischen Systems bestätigten.
Noch im selben Monat wurden seine Beobachtungen von Christoph Clavius, einem der einflußreichsten Mitglieder des Collegiums Romanum bestätigt.
Galileos Entdeckungen standen im Widerspruch zur aristotelischen Auffassung, nach der im All nur vollkommen kugelförmige Körper existieren.
1612 veröffentlichte Galileo ein Buch über schwimmende Körper. In den daraufhin verfassten vier schriftlichen Angriffen auf dieses Buch wurden Galileos Auffassungen verworfen. 1613 veröffentlichte er eine Arbeit über Sonnenflecke und sagte den Sieg der kopernikanischen Theorie voraus.
Zu Beginn des Jahres 1616 wurden kopernikanische Bücher durch Erlass der Zensur unterworfen; der jesuitische Kardinal Robert Bellarmine wies Galileo an, dass er die Auffassung einer sich bewegenden Erde nicht mehr behaupten oder verteidigen dürfe. Galilei ließ jahrelang nichts über das Thema verlauten und arbeitete währenddessen an einem binokularen Fernrohr, mit dem man die geographischen Längen auf dem Meer mit Hilfe seiner Voraussagen über die Position der Jupitersatelliten bestimmen konnte. Außerdem nahm er seine früheren Studien zu fallenden Körpern wieder auf und legte seine Ansichten über wissenschaftliches Denken in einem Buch über Kometen, Saggiatore, dar.
Ab1624 arbeitete Galileo an einem Buch, das er Dialog ü ber die Gezeiten nennen wollte und, in dem er die ptolemäische und kopernikanische Hypothese bezüglich der Physik der Gezeiten diskutierte. Die katholischen Zensoren in Rom ließen 1630 das Buch zwar zum Druck zu, jedoch musste der Titel in Dialogo sopra i due massimi sistemi („Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme) geändert werden. Es wurde 1632 in Florenz veröffentlicht. Trotz zweier behördlicher Genehmigungen wurde Galileo 1633 von der Inquisition nach Rom geladen, um sich vor Gericht dem Verdacht der Ketzerei zu stellen. Diese Anschuldigung beruhte auf einem Verbot, bei dem Galileo 1616 persönlich untersagt worden war, die kopernikanische Theorie weder mündlich noch schriftlich zu diskutieren. Kardinal Bellarmine war gestorben, doch Galileo legte ein vom Kardinal unterzeichnetes Zertifikat vor, nach dem Galileo keiner anderen Einschränkung als derjenigen unterliegen sollte, die seit 1616 für jeden römischen Katholiken galt. Es wurde nie ein unterzeichnetes Dokument gefunden, das dem widersprach. Trotzdem wurde Galileo gezwungen abzuschwören sowie zu lebenslanger Haft verurteilt, die dann zu ständigem Hausarrest gemildert wurde. Es wurde angeordnet, den Dialog zu verbrennen.
1634 starb seine Tochter Virginia in Arcetri, die er über alles liebte.
In seinem letzten Buch, Discorsi e dimostrazioni matematiche („Unterredung und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige“), die Mechanik und die Fallgesetze betreffend, das 1638 in Leiden veröffentlicht wurde, überprüfte und verbesserte Galileo seine früheren Bewegungsstudien oder die Prinzipien der Mechanik. Das Buch eröffnete einen Weg, der zu Newton führte- zum Universellen Gravitationsgesetz, das die Keplerschen Planetengesetze mit Galileis mathematischer Physik verband. Galilei erblindete 1637 vor der Veröffentlichung des Buches und starb am 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz.
„Eine Untersuchung zur Verurteilung des Astronomen, welche die Aufhebung des Urteils forderte, wurde 1979 von Papst Johannes II. eröffnet. Im Oktober 1992 gestand eine päpstliche Kommission den Irrtum des Vatikans ein, und Galileo Galilei wurde offiziell rehabilitiert.“
Galileo Galileis lebenslanger Kampf, um die wissenschaftliche Untersuchung von der Beschränkung durch philosophische und theologische Behinderung zu befreien, gewann nicht nur wissenschaftliche, sondern darüber hinaus auch historische Bedeutung. Seine größte wissenschaftliche Leistung bestand darin, dass er die Physik mit exakten Messungen anstatt mit metaphysischen Prinzipien und formaler Logik begründete. Von größerem Einfluss jedoch waren die Sternbotschaft und der Dialog, die neue Perspektiven in der Astronomie eröffneten.
Worterläuterungen:
1) heliozentrisches Weltbild:
Sonne ist der Mittelpunkt und die Planeten kreisen darum herum
2) geozentrisches Weltbild:
Erde = Mittelpunkt der Welt
3) Kepler:
Johannes, Astronom, 27.12.1571 (Weil der Stadt)- 15.11.1630 (Regensburg)
Keplersche Gesetze:
Die von J. Kepler aufgrund des Beobachtungsmaterials von T. Brahe hergeleiteten Gesetze der Planetenbewegung:
- Die Bahnen der Planeten sind Ellipsen, in deren einen Brennpunkt die Sonne steht.
- Der Fahrstrahl von der Sonne zum Planeten überstreicht in gleichen Zeiten gleiche
Flächen
- Die dritten Potenzen (Kuben) der großen Halbachsen der Planetenbahnen verhalten sich wie die Quadrate der Umlaufzeiten.
Das Leben des Galileo Galilei
1564 Galileo Galilei wird am 15. Februar an Pisa als Sohn des Musiktheoretikers und Komponisten Vincenzio Galilei (1520- 1591) geboren
1581 Galileo
1582 Studiert vier Jahre lang an der Universität in Pisa
1589 Galileo wird in Pisa zum Professor ernannt
1591 Vincenzio, Galileos Vater, stirbt
1592 Galileo wird in Padua zum Professor ernannt
1600/ Geburt von Galileos Töchtern
1601 Virginia und Livia
1606 Geburt von Galileos Sohn Vincenzio, der den Namen des Großvaters trägt
1609 Galileo baut ein Fernrohr nach, das urspr. in den Niederlanden konstruiert wurde -- erste Himmelsbeobachtungen werden möglich
1610 Ernennung zum ersten Mathematiker und Philosophen des Großherzogs von Toscana
Im März wird sein Buch Sidereus Nuncius
(„Sternenbotschaft“) veröffentlicht
1612 Veröffentlichung seines Buches über schwimmende Körper
1616 Verbot über kopernikanisches Weltbild zu diskutieren
1617 Galileo konstruiert ein binokulares Fernrohr, wodurch die
Längenbestimmung auf See ermöglicht wird
1624 Galileo veröffentlicht sein Buch „Dialog über zwei hauptsächliche Weltsysteme“
(urspr. Name: „Dialog über die Gezeiten“)
1633 Prozeß aufgrund dieses Buches (1616 Verbot) gegen Galileo Verurteilung und Abschwörung zu Rom,
Gefängnisaufenthalt in Siena
1634 Tod Galileos Lieblingstochter Virginia
1637 Erblindung Galileos
1638 Veröffentlichung seines letzten Buches: „Unterredung und mathematische
Demonstration über zwei neue Wissenszweige“
1642 Galileo Galilei stirbt am 8. Januar
Quellenangabe:
Internet:
- http://www.mathematik.uni-wuerzburg.de/History/rechner/neumann/galilei.html
- http://www.schulen.hamm.de/galilei/info/galilei/galerken.htm
- http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm
Lexika:
- Das Neue Taschen Lexikon (Bertelsmann Lexikon Verlag)
- Dtv Lexikon (Deutscher Taschenbuch Verlag)
- Arbeit zitieren
- Melanie Elser (Autor:in), 2000, Galilei, Galileo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105347
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