Das Thema der Arbeit lautet „Die Entwicklung der lokalen Ökonomie in Duisburg-Beeck“.
„Lokale Ökonomie“ ist ein Begriff von großer Popularität. Im Rahmen des bekannten Landesprogramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ sowie dem etwas jüngeren Bundesprogramm „Soziale Stadt“ kommt der Stärkung kleinräumiger ökonomischer Strukturen eine Schlüsselrolle zu. Sozialprobleme sind in den Städten der heutigen Zeit häufig räumlich konzentriert und führen zu sozialräumlichen und wirtschaftlichen Trennungen in den Städten (Dangschat 1997). Das Land NRW sowie der Bundesstaat versuchen in Form von Programmen diese vielschichtigen und mehrdimensionalen Problemlagen zu lösen. Ressortübergreifendes Handeln, die Beteiligung nichtstaatlicher Träger und Bürger sind Schlüsselbegriffe und Merkmale neuer Kooperationsformen. Diese offenen Kooperationsformen zeigen zugleich neue Formen der Problemwahrnehmung, Analyse, Entwicklung von Maßnahmen, der Umsetzung von Konzepten und der Überprüfung ihres Erfolgs.1 Ins Landesprogramm aufgenommen wurden in den letzten Jahren drei Duisburger Stadtteile (Bruckhausen, Marxloh und Hochfeld), die typische Problemlagen altindustrieller Gebiete aufweisen. Die Entwicklung der Stadt Duisburg ist durch die Eisen und Stahlindustrie und den Bergbau geprägt. Montanindustrielle Großunternehmen wie Mannesmann und Thyssen prägten die Stadt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch räumlich, sozial und baulich. Die räumliche Konzentration von Industrie und Wohnräumen haben sozialräumliche Charakteristika gebildet, die noch heute Einfluß auf die Stadtentwicklung nehmen (Müller-ter Jung 1993, S.2). Mit dem Strukturwandel veränderten sich diese Prägungen zu strukturellen Entwicklungsnachteilen (vgl. Butzin 1990). Die Montanindustrie baute Arbeitsplätze ab. Die traditionellen Bindungen zwischen Wohnort und Arbeitsplatz gehen verloren. Der industriell geprägte Duisburger Norden ist von diesen Entwicklungen besonders betroffen. Hohe Arbeitslosenzahlen und Sozialhilfezahlen machen die soziale Dimension dieses Strukturwandels deutlich. So verlieren Handwerk- und Dienstleistungsunternehmen in den betroffenen Duisburger Stadtteilen ihre auf die Industrie bezogenen Absatzmöglichkeiten. Der wirtschaftliche Strukturwandel ist damit nicht nur ein auf die Großunternehmen bezogener Prozeß, sondern betrifft das gesamte sozioökonomische Gefüge.
1. Einleitung
Das Thema der Arbeit lautet „Die Entwicklung der lokalen Ökonomie in Duisburg-Beeck“.
„Lokale Ökonomie“ ist ein Begriff von großer Popularität. Im Rahmen des bekannten Landesprogramms „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ sowie dem etwas jüngeren Bundesprogramm „Soziale Stadt“ kommt der Stärkung kleinräumiger ökonomischer Strukturen eine Schlüsselrolle zu. Sozialprobleme sind in den Städten der heutigen Zeit häufig räumlich konzentriert und führen zu sozialräumlichen und wirtschaftlichen Trennungen in den Städten (Dangschat 1997). Das Land NRW sowie der Bundesstaat versuchen in Form von Programmen diese vielschichtigen und mehrdimensionalen Problemlagen zu lösen. Ressortübergreifendes Handeln, die Beteiligung nichtstaatlicher Träger und Bürger sind Schlüsselbegriffe und Merkmale neuer Kooperationsformen. Diese offenen Kooperationsformen zeigen zugleich neue Formen der Problemwahrnehmung, Analyse, Entwicklung von Maßnahmen, der Umsetzung von Konzepten und der Überprüfung ihres Erfolgs.[1] Ins Landesprogramm aufgenommen wurden in den letzten Jahren drei Duisburger Stadtteile (Bruckhausen, Marxloh und Hochfeld), die typische Problemlagen altindustrieller Gebiete aufweisen. Die Entwicklung der Stadt Duisburg ist durch die Eisen und Stahlindustrie und den Bergbau geprägt. Montanindustrielle Großunternehmen wie Mannesmann und Thyssen prägten die Stadt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch räumlich, sozial und baulich. Die räumliche Konzentration von Industrie und Wohnräumen haben sozialräumliche Charakteristika gebildet, die noch heute Einfluß auf die Stadtentwicklung nehmen (Müller-ter Jung 1993, S.2). Mit dem Strukturwandel veränderten sich diese Prägungen zu strukturellen Entwicklungsnachteilen (vgl. Butzin 1990). Die Montanindustrie baute Arbeitsplätze ab. Die traditionellen Bindungen zwischen Wohnort und Arbeitsplatz gehen verloren. Der industriell geprägte Duisburger Norden ist von diesen Entwicklungen besonders betroffen. Hohe Arbeitslosenzahlen und Sozialhilfezahlen machen die soziale Dimension dieses Strukturwandels deutlich. So verlieren Handwerk- und Dienstleistungsunternehmen in den betroffenen Duisburger Stadtteilen ihre auf die Industrie bezogenen Absatzmöglichkeiten. Der wirtschaftliche Strukturwandel ist damit nicht nur ein auf die Großunternehmen bezogener Prozeß, sondern betrifft das gesamte sozioökonomische Gefüge.
Der Stadtteil Duisburg- Beeck liegt inmitten größerer Industrieflächen. Die Industrie prägte die Entwicklung des Stadtteils. Mit dem Strukturwandel veränderte dieser kleine Arbeiterstadtteil sein Gesicht und weist nunmehr typische Probleme eines „Stadtteils mit besonderem Erneuerungsbedarf“ auf. Die Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen und der Wegfall örtlicher Arbeitsplätze führen zu sozialen Problemen im Stadtteil. Städtebauliche Defizite, Umweltprobleme und bauliche Mängel verschlechtern die Wohnqualität. Das Zusammenleben zwischen den verschiedenen Ethnien verläuft nicht immer konfliktfrei (ILS 2000, S.19). Der Strukturwandel hat somit Folgeeffekte, die das soziale und wirtschaftliche Gefüge in den Stadtteilen stark beeinflussen und zur Verdichtung von Problemlagen führen, wie es in Duisburg die im Landesprogramm befindlichen Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf aufweisen (ILS 2000, S.19).
Im Rahmen dieser Untersuchung der lokalen Ökonomie wird nun ein Aspekt herausgegriffen. Der Verfasser untersucht den Zusammenhang von sozialstrukturellen, sozialräumlichen Veränderungen und der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung. Schwerpunkt der Arbeit wird die Untersuchung der Nahversorgung durch Einzelhandel und Dienstleistung in einem von der Industrie geprägten Stadtteil sein.[2]
Zu Beginn der Arbeit (Kapitel 2) beschäftigt sich der Verfasser mit der Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland. Den Anfang bildet die Erläuterung der wesentlichen Fachbegriffe und Bezeichnungen der Betriebsformen des Einzelhandels, um eine eindeutige begriffliche Grundlage zu schaffen. Darauf aufbauend erläutert der Verfasser den Wandel der Betriebsformen im Einzelhandel. Es zeigt sich seit den 60er Jahren ein anhaltender struktureller Wandel der Betriebsformen im Einzelhandel. Die räumlichen Auswirkungen dieses Wandels der Betriebsformen sind Gegenstand des folgenden Unterkapitels. In diesem Zusammenhang geht der Verfasser kurz auf das Modell des Systems zentraler Orte ein, das sich im Hinblick auf die Erklärung derzeitiger Veränderungsprozesse im Einzelhandel als zu statisch erweist (Vogt 1997, S.23). Begriffe wie „Konzentration“ und „Filialisierung“ des Einzelhandels beschreiben Prozesse, die auf allen räumlichen Ebenen Wirkungen haben und Einfluß auf die Versorgungsqualität der Bevölkerung nehmen. Diese Ansätze zur Erklärung von Prozessen im Einzelhandel geben jedoch keine hinreichenden Erklärungsansätze für die individuellen Entwicklungen in einem Raum. Mit ihnen lassen sich allgemeinen Prozesse gut analysieren und erklären, jedoch kaum etwas über die Ursachen und Hintergründe kleinräumiger Entwicklungen aussagen. Im dritten Kapitel erläutert der Verfasser das Konzept der „lokalen Ökonomie“ als einen umfassenden Erklärungs- und Analyseansatz von lokal determinierten Wirtschaftskreisläufen. Ausgehend von der Klärung des Begriffs „lokale Ökonomie“ stellt der Verfasser den interdiziplinären Charakter des Konzepts heraus. In einem weiteren Schritt werden dann die theoretischen Grundlagen diskutiert, die dem sehr neuen Konzept zugrunde liegen.
Die Entwicklung der Fragestellung erfolgt im Anschluß an die Erläuterungen zum Konzept der „lokalen Ökonomie“. Daran anknüpfend formuliert der Verfasser sechs Hypothesen, welche im weiteren Verlauf die durchzuführende Untersuchung begründen. In Kapitel 4 soll ein problemorientierter Abriß der Beecker Geschichte einen Einblick in die von der Industrie geprägten Strukturen des Stadtteils geben. Deutlich wird, daß die heutigen sozialen, baulichen und ökonomischen Problemlagen ihren wesentlichen Ursprung in der industriellen Geschichte haben (Müller-ter Jung 1993, S.2). Daran anknüpfend operationalisiert der Verfasser in Kapitel 5 die sechs aufgestellten Hypothesen. In Kapitel 6 werden die Veränderung der Sozialstruktur in Duisburg-Beeck im Hinblick auf soziale Entmischungsprozesse untersucht. Im siebten Kapitel steht der Wohnort Beeck im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Wohnverhältnisse, die Umweltbelastungen und das Wohnumfeld werden immer weniger akzeptiert, was anhand der Abwanderung bestimmter Bevölkerungsgruppen deutlich wird. Die wirtschaftliche Entwicklung in Beeck ist das Thema des achten Kapitels. In diesem wird die lokale Wirtschaft über einen Zeitraum von dreißig Jahren untersucht, um differenziert nach Bereichen quantitative und qualitative Veränderungen aufzuzeigen. Daran anknüpfend ist die ethnische Ökonomie Untersuchungsgegenstand des neunten Kapitels. Ziel des neunten Kapitels ist es, die ethnische Ökonomie auf ihre Entwicklungspotentiale hin zu untersuchen. Durch einen Vergleich zwischen ausgewählten Stadtteilen und Stadtbezirken in Kapitel 10 wird die Struktur des Beecker Einzelhandels deutlicher herausgearbeitet. In Kapitel 11 diskutiert der Verfasser die räumlichen Veränderungen der Standortstruktur der lokalen Ökonomie. Durch Wanderungsverluste und soziale Entmischungen verliert der Stadtteil Beeck Kaufkraft, bzw. das durchschnittlichen pro-Kopf Einkommen sinkt. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind Gegenstand des 12 Kapitels. Mit dem Verlust örtlicher Unternehmen verliert die Beecker Kundschaft die Möglichkeit, Bedürfnisse am Ort zu verbinden. In Kapitel 13 stehen daher die veränderten Kopplungsmöglichkeiten in Beeck im Mittelpunkt der Betrachtung.
Die Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse erfolgt in Kapitel 14. Daran anknüpfend werden die Ergebnisse in einem zweiten Theorieteil im Hinblick auf das Konzept der „lokalen Ökonomie“ diskutiert. Das bekannte Schlußwort markiert das Ende der Arbeit.
Der Verfasser folgt in seiner empirischen Untersuchung einer Argumentationskette, d.h. er erläutert die Ergebnisse der jeweiligen Untersuchung immer im Hinblick auf das nächste empirische Kapitel.
Damit diskutiert der Verfasser die mehrdimensionalen spezifischen Beecker Problemlagen zusammenhängend.
2. Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland
Die Betrachtung und Untersuchung des Einzelhandels in Duisburg-Beeck kann nicht ohne Berücksichtigung der Gesamtentwicklung durchgeführt werden.
Der Wandel der Betriebsformen, die zunehmende Konzentration von Unternehmen und die damit zusammenhängende Filialisierung sind Prozesse, die Wirkungen im Zentrum wie auch in der Peripherie zeigen. Zwei Themenkomplexe sind damit angesprochen. Der Wandel der Betriebsformen und die diesen Wandel begleitenden Raumprozesse. Diese Aspekte in der Entwicklung gehören natürlich zusammen, werden in diesem Kapitel aber getrennt behandelt. In der Diskussion um den Einzelhandelsstandort Duisburg-Beeck wird diese Vorgehensweise vergleichbar fortgesetzt.
2.1 Bezeichnungen im Einzelhandel und ihre Bedeutung
Es kursieren eine Vielzahl von Begriffen in der Diskussion zum Thema Einzelhandel. Diese Begriffe bezeichnen immer spezifische Eigenschaften und Dimensionen des Objekts, das sie beschreiben. Im folgenden orientiert sich der Autor an den Definitionen der Betriebsformen von Kurt E. Klein aus dem Jahre 1997, sowie Mayr A. und Heinberg H. von 1996 , um im Anschluß daran den Wandel der Betriebsformen im Einzelhandel[3] zu diskutieren.
Das Fachgeschäft bietet nach Klein (1997) ein zusammenhängendes Warensortiment unterschiedlicher Qualität an. Je nach Branche werden Selbst-, Teil- und Fremdbedienung angewendet. Wichtig ist vor allem, daß diese Betriebsform einen schwankenden Filialisierungsgrad aufweist und in der Regel in einem Einkaufsverband organisiert ist (Klein 1997, S. 500). Spezialgeschäfte konzentrieren sich eher auf einen Ausschnitt des Sortiments eines Fachgeschäftes. Dieser Ausschnitt ist jedoch wesentlich tiefer als im Fachmarkt und wird ergänzt durch Dienstleistungs- und Beratungsangebote. Die Preise liegen über denen des Fachgeschäftes und Fachmarktes. Der Filialisierungsgrad und Verbund in Einkaufsgemeinschaften ist branchenabhängig (Klein 1997, S. 500).
Der Fachmarkt ist demgegenüber noch größer. Auf seiner überdurchschnittlichen ebenerdigen Verkaufsfläche bietet diese Betriebsform die Möglichkeit, ein tiefes und spezialisiertes Sortiment mittlerer bis hoher Qualität an. Beratung wird auf Nachfrage angeboten. Das mittlere Preisniveau wird durch Sonderangebote mit z.T. aggressiver Preispolitik ergänzt. Das Warenhaus ist ebenfalls eine großflächige Betriebsform, die viele Vollsortimente nebeneinander (non-food und food) führt. Diese Vollsortimente etablieren teilweise einen "Fachgeschäftscharakter" mit Beratung und Dienstleistung. Von Bedeutung ist der hohe Filialisierungsgrad dieser Betriebsform. Das Preisniveau liegt geringfügig unter dem des Fachgeschäfts (Klein 1997, S. 500).
Die Entwicklung der Shopping-Center seit den 70er Jahren, häufig auf der „grünen Wiese" gegründet, beeinflußte die Entwicklung der traditionellen Standorte besonders stark. Heineberg und Mayr (1996) untersuchten die Entwicklung von Shopping-Centern im Rhein-Ruhr Gebiet im Zeitraum von 1969 bis 1994. Sie unterscheiden grob drei Phasen ihrer Entstehung, die geprägt sind von einer spezifischen Formung (Design, Standort, Größe usw.) dieser Shopping-Center. Während der ersten Gründungsphase von 1969-1977 wurden im Rhein-Ruhr Gebiet 18 neue Shopping-Center gegründet. Standorte waren zumeist zwischenstädtisch oder innenstädtisch als neue Mitte gewählt. Häufiges Merkmal ist die „geschlossene Bauweise mit mehrgeschossigen Ladenstraßen". Die Verknüpfung von Einkauf und Freizeitgestaltung, sowie kostenlose Parkmöglichkeiten wurden gezielt eingeplant (Heineberg; Mayr 1996, S. 13). In der nächsten Phase zwischen 1979 und 1986 wurden 12 neue Shopping-Center im Rhein-Ruhr Gebiet gegründet, die jedoch ausnahmslos „city- oder innenstadtintegriert" waren (Heineberg; Mayr. 1996, S.13). Die Verknappung von geeigneten Standorten bzw. neue gesetzliche Regelungen und die Absicht der Städte, ihre Innenstädte aufzuwerten, begrenzten die Standortwahl (Janning 1996, S. 303ff). Aufwendigere Gestaltung („Mall Gestaltungen") sowie gezielte Nutzungsmischungen (Integration von SB Warenhäuser, Büronutzung usw.) erhöhten die Attraktivität des Standorts. Die Mischung von Einkaufs- und Freizeitkonzepten zum Erlebniseinkauf wurden gezielt umgesetzt. Die nächste Phase geht von 1992 bis 1994 und umfaßt vier neue Gründungen, die vergleichbar mit denen der Vorphase sind (Heinberg; Mayr 1996,S.13). Die Entwicklung der Shopping Center bleibt nicht stehen. Geschäfte modifizieren ihr alterndes Design und passen dieses den neuen Markterfordernissen an. So stellten Heineberg und Mayr (1996) parallel zu den Neugründungen Modernisierungen und Anpassungen der Shopping-Center der ersten Generation fest, die diese dem Design neuerer Malls anglichen (Heineberg; Mayr 1996, S.13).
2.2 Wandel der Betriebsformen
Nach Kulke (1996) ist die bestimmende Betriebsform in den 60er Jahren der Bedienungsladen gewesen. Vereinzelt existiert diese noch und die Bezeichnung „Tante-Emma Laden" deutet schon auf den Charakter dieser Betriebsform hin. Diese Läden haben eine kleine Verkaufsfläche, sind häufig Einbetriebsunternehmen gewesen und wohnortnah gegründet worden. 1960 waren 89,2% aller Lebensmittelgeschäfte selbstständige Einbetriebsunternehmen, deren Anteile jedoch bis in die Gegenwart hinein stark zurückgegangen sind.
1990 wurden daher schon 81% des Umsatzes im Lebensmittelbereich durch Filialen erwirtschaftet (Kulke 1996, S.9). Mit dem Wandel der Betriebsformen veränderte sich das Verhältnis zum Kunden. Selbstbedienung durch den Kunden sparte Personalkosten ein. Vergrößerte Verkaufsflächen von zuerst über 400qm, später über 1500qm liegend, ermöglichten eine Ausweitung des Warensortiments. So stieg die durchschnittliche Verkaufsfläche von 53qm im Jahr 1970 auf 283qm im Jahr 1990 (Kulke 1998, S. 166). Mit dieser enormen Ausweitung der Fläche und des Warensortiments konnten kleine Geschäfte nicht Schritt halten. Eine zunehmende Konzentration auf große Geschäfte war die Folge.
Abb.1: Umsatzanteile von Betriebsformen des Lebensmitteleinzelhandels
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Kulke, E.(Hrsg.) 1998: Wirtschaftsgeographie Deutschlands. Gotha. S. 167(Datengrundlage: EHI 1995)
Diese Prozesse treffen jedoch nicht nur auf den Lebensmittelbereich zu, sondern gleichfalls auf den „non-food“ Bereich. So verdrängten große Fachmärkte in weiten Teilen Fachgeschäfte und Spezialgeschäfte. Ebenso geriet der non-food Einzelhandel durch die Ausweitung des „non-food“ Bereichs großer SB Warenhäuser unter Druck, da diese die Produkte billiger anbieten konnten (Kulke 1996, S.8).
2.3 Räumliche Auswirkungen des Wandels der Betriebsformen
Die Standortwahl im Einzelhandel orientiert sich an den Absatzmöglichkeiten am Standort. Das Einkommen am Standort, die Präferenzen der Kunden, die Anzahl der Kunden, die Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten, Standortkosten (z.B. Pacht) und das „Gewicht der Agglomeration" bilden diese Absatzmöglichkeiten. Das „Gewicht der Agglomeration"[4] verweist auf die wechselseitigen Wirkungen, die Unternehmen aufeinander ausüben und die deshalb schon Bestandteil der Unternehmensplanung sein müssen. Kulke formuliert diesen Zusammenhang sehr treffend: „Ein Betrieb zieht durch sein eigenes Angebot Kunden an (generative business) und er kann von der Nähe zu anderen Einheiten (shared business) sowie durch externe Frequenzbringer (suspicient business, z.B. Bushaltestelle, Bahnhof) profitieren" (Kulke 1998, S.162). Im Rahmen dieser Arbeit wird dieser Aspekt durch die Untersuchung der Kopplungsmöglichkeiten für den Kunden als Kriterium für die Attraktivität eines Standortes einbezogen.
Nicht jeder Betrieb konkurriert mit seinem Nachbarbetrieb, sondern unterschiedliche Betriebe erreichen durch Nähe auch Dichte. Kunden des einen Geschäfts sind damit gleichfalls potentielle Kunden der Nachbargeschäfte. Kulke unterscheidet das Verhalten verschiedener Einzelhandelsbetriebe und Dienstleister. Einfache standardisierte Angebote und Dienstleistungen wie Lebensmittelhandel (Waren des täglichen Bedarfs) und Friseure meiden die Nähe zu gleichen Geschäften. Branchenungleiche Geschäfte und Unternehmen bilden hingegen Cluster. Kleinere Betriebe des mittel- und längerfristigen Bedarfs (z.B. Spezialgeschäfte) suchen die Nähe zu „Magnetbetrieben", durch die sie gleichfalls vom Strom der Kundschaft profitieren können (Kulke 1998, S.163). Die Begriffe kurz- , mittel- und langfristige Güter verweisen auf die Häufigkeit, mit der Kunden diese Güter nachfragen. Kurzfristige Güter wie Lebensmittel sind häufig nachgefragte Güter des täglichen Bedarfs. Mittelfristige Güter wie Haushaltsgeräte oder langfristige Güter wie Möbel werden in zeitlich größeren Abständen gekauft. Die Verteilung dieser Unternehmen im Raum korrespondiert mit dieser Einteilung und bildet damit typische Muster. Einzelhandelsbetriebe des täglichen Bedarfs und konsumorientierte Dienstleister bilden ein „relativ regelmäßiges von der Nachfragedichte abhängendes Standortnetz", wohingegen der Einzelhandel des mittel- und längerfristigen Bedarfs hierarchische Standortnetze bildet. Finden sich im Citybereich Warenkaufhäuser mit tiefen „non-food“- Sortimenten, Fachgeschäfte und höherwertige Dienstleistungen, so nimmt der Anteil dieser Geschäfte zum Subzentrum hin ab (Kulke 1998, S.164).
Dort weitet sich der Lebensmittelbereich in den Warenkaufhäusern aus und allgemeine Dienstleistungen werden angeboten. Die Gründe der Ausweitungen des Lebensmittelbereichs liegen in der Fristigkeit der nun angebotenen Güter und dem potentiellen Einzugsbereich, der im Vergleich zur City wesentlich geringer ist. Die häufigere Nachfrage nach kurzfristigen Gütern kompensiert daher die Einschränkung des Einzugbereichs. Die letzte Stufe in dieser Hierarchie ist das Wohngebiet, welches sich durch einen überwiegenden Besatz mit Lebensmittelhandel und einfachen Dienstleistungsangeboten auszeichnet. Die wohnortnahe Versorgung bezieht sich auf die Güter des täglichen Bedarfs und häufig nachgefragte einfache Dienstleistungen (Kulke 1998, S.164).
Die erkennbare Hierarchisierung verschiedener Standorte im Stadtgebiet ist von der Größe der Stadt abhängig (Lichtenberger 1991, S. 212). In Anlehnung an Christallers System zentraler Orte korrespondiert die unterschiedliche Ausstattung (Verwaltung, Handel usw.) von Städten mit ihrer Bedeutung für das Umland bzw. kleinere Städte und Dörfer. Joachim Vogt drückt diesen Sachverhalt sehr anschaulich aus: „Bei zentralen Güter- oder Dienstleistungen gibt es also eine Hierarchie. Ein Produkt oder eine Dienstleistung hat eine umso höhere zentrale Stufe, je größer der Einzugsbereich, also das wegen der geringeren Nachfrage notwendig größere minimale Umland ist" (Vogt 1997, S.23).
Vergleichbare Hierarchien sind für größere Städte sichtbar, unterliegen aber permanten Einflüssen. Vogt krititisiert deshalb die zu starren Bedingungen des Systems zentraler Orte. „Raumstrukturen befinden sich in einem steten Wandel, während die dargestellte Theorie einen Zustand der Stabilität abbildet" (Vogt 1997, S.25).
Heinritz betont ebenfalls die Grenzen des „Zentrale-Orte-Ansatzes“ zur Erklärung von Konsumentenverhalten. Dieses werde heute nicht mehr „...in jenem Umfang durch distanzielle Variablen bestimmt...“ (Heinritz 1989, S. 15), in der Christaller dies zugrunde gelegt habe. Zunehmender Individualverkehr mache diesen Faktor unbedeutender, so daß heute eher sozialpsychologische Ansätze wie z.B. gestiegene Bedeutung des Standortfaktors „Attraktivität“ geeigneter seien (vgl. auch Kagermeier 1991).
Die Standortstrukturen des Einzelhandels haben sich geändert. Abbildung 1 stellt die Veränderung dieser Struktur durch einen Vergleich der Zustände Mitte der 60er Jahre und Mitte der 90er Jahre in Westdeutschland dar. Die Punkte markieren die Anzahl der Ladengeschäfte, die Dreiecke markieren großflächige Betriebe an nicht integrierten Standorten. Erkennbar ist die deutliche Abnahme der Punkte und damit der Ladengeschäfte, welche mit der zunehmenden Konzentration und Filialisierung des Einzelhandels zusammenhängen. Von dieser Entwicklung sind Ober- sowie Mittel-, Grund-, Kleinzentren und Siedlungen ohne zentrale Funktion betroffen. Diese Entwicklung setzt sich bis zum völligen Verschwinden von Ladengeschäften in kleineren Siedlungstypen fort. Kulke spricht in diesem Zusammenhang von einer „Ausdünnung des Versorgungsnetzes", welche zugleich mit der Konzentration auf größere Geschäftsfilialen einher gehe (Kulke 1998, S.167). Auch Klein weist darauf hin, daß Filialisierung zugleich eine Erhöhung des Einzugsbereichs bedeute. Ebenso diagnostiziert er eine Abnahme der Flächenleistung als Zeichen der Marktsättigung, die wiederum eine
Abb.2: Modell der Veränderung der Standortstruktur des Einzelhandels
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Kulke, E. (Hrsg.)1998: Wirtschaftsgeographie Deutschlands. Gotha. S. 173.(verändert)
Ausdünnung der Filialnetze verursache (Klein 1997, S.499). Insbesondere für weniger mobile, d.h. nichtmotorisierte Bevölkerungsteile könnte die Ausdünnung der Versorgungsnetze in peripheren und/oder kaufkraftschwachen Gebieten zu Problemen führen.
Abbildung 2 zeigt sehr deutlich das Entstehen nichtintegrierter großflächiger Betriebe in Stadtrandlagen, im Umland der Agglomerationsräume und im ländlichen Raum, welches an den tradierten Standorten zu Kaufkraftentzug und damit zum Rückgang des Geschäftslebens führt.
Der Wandel der Betriebsformen des Einzelhandels spiegelt somit nicht nur quantitative Verlagerungen, Konzentrationen und Entleerungen von Geschäften im Raum wider, sondern umfaßt sozialstrukturelle Aspekte. Der Wandel der Lebensformen, die zunehmende Alterung der Gesellschaft, die Polarisierung der Städte durch steigende Wohlfahrt und gleichzeitig vorhandene Armut, die Suburbanisierung und Entwicklung des Individualverkehrs sind alles Faktoren, durch die sich Versorgungsstrukturen wandeln. Es sind gleichfalls Faktoren, die Wirtschaftsstandorte für die Bewohner und Unternehmer in Wert auf- oder entwerten. Eine statisch hierarchische Betrachtung zur Bewertung und Einordnung von Räumen in Bedeutungs- und Funktionszusammenhänge bietet sich nur begrenzt an. Heinritz betont hier erste modifizierte Ansätze des „Zentrale Orte Theorie“ durch Agergarde et al. (1970), welche die „Theory of Spiral Movement“ formulierten. Die Arbeit von Lange „Zur Dynamik zentralörtlicher Systeme“ von 1973 sei nach Heinritz eine grundlegende Neuorientierung, da dieser die Gestaltungskraft von Einkommensentwicklung, Konsumentenverhalten usw. auf das „Zentrale Orte System“ hin analysiert habe (Heinritz 1989, S. 18). Diese Arbeiten zeigen eine Abkehr von der Vorstellung einer stabilen Raumstruktur. Thomi betont diesen Wandel der Raumstruktur, der zugleich auch die Erklärungsansätze modifizierte oder verwarf. Er unterstreicht die Herausbildung zentralörtlicher Strukturen der Versorgung bis in die 60er Jahre hinein, wie sie in Abbildung 2 erkennbar sind. Der zunehmende Individualverkehr seit den 70er Jahren habe diese Strukturen verändert. Günstiger Individualverkehr mache unabhängiger. Die freie Wohnortwahl ziehe junge Bevölkerung ins baukostengünstige Umland, die Einkäufe müssen nicht notwendigerweise im Nahbereich, sondern können erlebnisreich außerhalb getätigt werden. Die Wirtschaft ziehe dieser Entwicklung nach und gründe großflächige Baumärkte und Warenhäuser im Umland, wodurch traditionelle Standorte erodierten (Thomi 1998, S. 22).
3. Was bedeutet „Lokale Ökonomie“ ?
In Kapitel 3.1 erläutert der Verfasser die Bedeutung des Begriffs „lokale Ökonomie“. Daran anschließend wird in Kapitel 3.2 diskutiert, inwieweit es sich bei dem Konzept „lokale Ökonomie“ um einen interdisziplinären Ansatz handelt. Kapitel 3.3 führt diese fächerübergreifende Diskussion weiter und stellt den theoretischen Hintergrund dar. Daran anknüpfend entwickelt der Verfasser in Kapitel 3.4 die Fragestellung zu dieser Untersuchung und bildet dann im Anschluß daran seine zu bearbeitenden Hypothesen (Kap. 3.5).
3.1 Klärung des Begriffs „lokale Ökonomie“ und daraus abgeleitete Strategien
Den Begriff der „lokalen Ökonomie“ zu verwenden, um Entwicklungsprozesse auf Stadtteilebene zu diskutieren, ist erklärungsbedürftig. Zum Erstaunen des Verfassers ist dieses Begriffspaar nicht im Wörterbuch „Allgemeine Geographie“ aus dem Jahr 1997 enthalten. Der Begriff „Lokalmarkt“ ist jedoch aufgeführt und definiert als „...derjenige Markt, der im Nahbereich des Produktionsstandortes liegt oder dem eine lokale Versorgungsfunktion für die Bevölkerung zukommt“ (Leser 1997, S. 477). Nun ist der Markt die „...Bezeichnung für den Ort, an welchem durch Angebot und Nachfrage eine Preisbildung für bestimmte Güter und Dienstleistungen erfolgt“ (Rittershofer 1975, S.223). Der Begriff der Ökonomie umfaßt nach Mühlbrandt erstens die Wissenschaft von der Wirtschaft und zweitens bezeichnet dieser die Wirtschaft selbst (Mühlbrandt 1998, S.263). Lokale Ökonomie wäre dann übersetzt die örtliche (lat. locus = Ort) Wirtschaft. Die Bedeutung der lokalen Ökonomie wäre demnach rein volkswirtschaftlich. Das IFP beschäftigte sich in einer 1990 erschienenen Publikation zur lokalen Ökonomie mit diesem Begriff. „Der Begriff „lokale Ökonomie“ ist aus dem Englischen übernommen und meint zunächst die Gesamtheit ökonomischen Handelns innerhalb eines geographisch begrenzten Gebiets bzw. im Bereich einer Gebietskörperschaft, wie z.B. Städte, Stadtbezirke, Gemeinden. „Lokale Ökonomie ist demnach zwischen betriebs- bzw. einzelwirtschaftlicher Sichtweise und der volkswirtschaftlichen Sichtweise angesiedelt“ (IFP 1990, S. 19).[5] Der räumliche Bezug wird in dieser Definition sehr deutlich hervorgehoben. Die Verfasser konkretisieren diese Raumbedeutung, da sie ein Abgrenzungsproblem zwischen lokaler und regionaler Betrachtungsweise feststellen. Diese Abgrenzungsprobleme resultieren vielfach aus dem Dilemma, Begriffe klar abzugrenzen. Region könne nach Auffassung des IFP sowohl als Teilausschnitt einer Volkswirtschaft oder als „eigenständiger wirtschaftlicher Raum“ interpretiert werden. Die lokalökonomische Sichtweise wäre nach Auffassung des IFP eher letzterer Ausführung zuzuordnen (IFP 1990, S.19).
Das IFP konkretisiert daher die leitbildende Raumkategorie: „Lokale Ökonomie bezieht sich insofern immer auf einen überschaubaren Raum mit historisch gewachsener Struktur und kultureller Identität, d.h. im weitesten Sinne auf ein Gemeinwesen“ (IFP 1990, S.19). Lokale Ökonomie ist nach dieser Definition zwar Bestandteil einer Volkswirtschaft, aber räumlich, geschichtlich und kulturell relativ klar abgrenzbar. Der Begriff des „Gemeinwesens“ verweist in diesem Zusammenhang auf die soziale Dimension lokaler ökonomischer Prozesse. Lokale Ökonomie ist demnach nicht rein marktwirtschaftlich definierbar, sondern umfaßt den Kreislauf aller Güter. Beispielhaft deutlich wird diese Dimension bei der soziologischen Betrachtung „lokaler“ Raumkategorien. „In der Soziologie bedeutet Gemeinde eine mehr oder weniger große soziale Einheit auf lokaler Basis (Lokalgruppe), in der die Menschen zusammenwirken, um ihr wirtschaftliches, soziales und kulturelles Leben zu fristen“ (König 1959, S. 73).[6] Alle Lebensbereiche der Gemeinde sind miteinander verzahnt, d.h. sie beeinflussen sich gegenseitig und sind identitätsbildend.[7] Gleichwohl betont das IFP den neuen Charakter dieser Betrachtungsweise. Das Gemeinwesen als Wirtschaftssubjekt und „tragendes Element“ sei erst durch die Aufspaltung der Ökonomien auf den verschiedenen Raumebenen in den Vordergrund getreten (IFP 1990, S.19). Die ungleiche Entwicklung von Wirtschaftsräumen teilt den Raum somit in Verlierer- und Gewinnerräume, in Gunst- und Ungunsträume. Der relativ neue Erklärungsansatz der „lokalen Ökonomie“ hat seine Entstehung den Krisensituationen der letzten beiden Jahrzehnte zu verdanken, in welchen sich die Arbeitslosigkeit strukturell und räumlich verfestigt hat. Gleichzeitig verweist der Begriff auf „lokalökonomische Strategien“ zur Lösung dieser Probleme, da traditionelle Ansätze diese Probleme nicht haben lösen können (IFP 1990, S.26). Die Bezeichnung „lokale Ökonomie“ dient somit nicht nur der Erklärung, sondern der Entwicklung von mehrdimensionalen Lösungswegen.
Der Sozialwissenschaftler Rommelspacher verfaßte 1997 einen Beitrag mit der Überschrift „Die Bedeutung der lokalen Ökonomie für die städtische Wirtschaftsstruktur und -entwicklung“ in einer Publikation des ILS, also der Institution, die im Auftrag der NRW Landesregierung das Programm „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“ wissenschaftlich begleitet. In dieser kleinen Publikation findet der Leser schon im Inhaltsverzeichnis das Begriffspaar „lokale Ökonomie“ sieben Mal. Was macht das Begriffspaar „lokale Ökonomie“ so populär? Rommelspacher verweist ironisch auf diese Popularität. „Lokale Ökonomie ist ein noch ungeklärter Begriff. Dementsprechend herrscht eine hohe Beliebtheit der Begriffsbildung“ (Rommelspacher 1997, S.11).
Nichtsdestotrotz zeigt Rommelspacher eine Reihe möglicher Bedeutungen auf. Danach kann lokale Ökonomie „...alle Waren und Dienstleistungen produzierenden und Wohlfahrt schaffenden Aktivitäten umfassen, die in einem abgrenzbaren Teil einer Stadt überwiegend lokale Bedarfe decken, oder dort einen relevanten Teil ihrer Arbeitskräfte rekrutieren“ (Rommelspacher 1997, S. 11). Nach dieser Definition von „lokaler Ökonomie“ setzt sich lokale Ökonomie aus „additiven“ Komponenten zusammen, womit Rommelspacher auch seine Kritik an dieser Defintionsweise formuliert. Diese addiere nur, beschreibe keine Zusammenhänge und täusche eine Abgrenzbarkeit vor, wie sie in der Wirklichkeit nicht bestehe. Öffentliche Leistungen, Privatwirtschaft, informelle Wirtschaft seien überschneidende Dimensionen von Wirtschaft, d.h. sie lassen sich weder inhaltlich noch räumlich abgrenzen (Rommelspacher 1997, S.11).[8]
Rommelspacher betont hier die jeweilige Akteursperspektive der verschiedenen Akteure im Stadtteil, welche die Dimensionen lokaler Ökonomie verbinden. Der Unternehmer sieht seinen Wirtschaftsraum anders als der Bewohner das Angebot in seinem Lebensraum. Gleichwohl bieten sich Möglichkeiten an, diese Perspektiven zusammen zu bringen (Rommelspacher 1997, S.11). Rommelspacher ergänzt in Anlehnung an Dieter Läpple (1995) das Konzept „lokale Ökonomie“ um die Begriffe „lokales ökonomisches Milieu“ und „lokale Potentiale“. Im Unterschied zur klassischen Strukturpolitik, welche auf Branchenkonzepte und Branchenförderung baut und die Entwicklung von Räumen durch die Branchenstruktur erklärt, verweist Rommelspacher auf die jeweiligen „Kooperations- und Innovationsmilieus“. Diese erzeugen „spezifische Bedingungen“ wie Verflechtungszusammenhänge, Kooperationen, Traditionen usw., welche für die Entwicklung von Wirtschaftsräumen entscheidend sind. Aus diesem Grunde müsse das traditionelle Branchenkonzept ergänzt werden. „Regionale Cluster“[9] betonen den räumlichen und funktionellen Zusammenhang zwischen den Wirtschaftsakteuren und zwischen den Branchen, z.B. die Parallelen zwischen industrieller Produktionsentwicklung und Dienstleistungsentwicklung (Läpple 1994, S.38). Rommelspacher überträgt diese „regionalökonomische“ Idee auf die lokale Ebene. So böte es sich an, die Ökonomie eines Stadtteilzentrums in Form von Clustern zu erfassen. Der Branchenmix des Handels, das Dienstleistungsangebot, die Kooperationen zwischen Wirtschaftsakteuren, die Bevölkerung usw. können in dieser Weise in einen gemeinsamen Zusammenhang gebracht werden (Rommelspacher 1997, S.12). Es sind also spezielle individuelle lokale ökonomische Milieus, welche bei der Förderung von Wirtschaftsräumen in den Mittelpunkt der Betrachtung gehörten (Rommelspacher 1997, S.13). Gleichzeitig müsse die Förderung die lokalen Potentiale des Gebietes z.B. des Stadtteils einbeziehen. Dabei müssen soziale Elemente, d.h. die sozialen Akteure und Bewohner zur Mitarbeit motiviert werden (IFP 1990, S.26ff).
Dem Konzept „lokale Ökonomie“ liegt damit ein in der Geographie noch recht junger Raumbegriff zugrunde. Der Raum wird nicht mehr als „Behälter“ von Betriebsstätten, Gebäuden, Infrastrukturen usw. begriffen, welches dem älteren „Behälter-Konzept“ entspräche. Ebensowenig fußt das lokalökonomische Konzept auf den bloßen Beziehung wie Lage, Zuordnung und Größe von Funktionsflächen, wie sie das Konzept des relationalen Ordnungsraums in Anlehnung an das „Behälter-Konzept“ favorisiert. Dem Konzept „lokale Ökonomie“ liegt eine Raumvorstellung zugrunde, welche die raumbildenden Beziehungen betont. „Kommunikationsbeziehungen sowie materiell- physische Transferbeziehungen“, „wirtschaftliche Kontroll-beziehungen“, „finanzielle Transferbeziehungen“ konstituieren den Raum (Krätke 1995, S.15). Es sind also die ökonomischen und gesellschaftlichen Verflechtungen zwischen den Akteuren und Aktivitäten, die nach Krätke im Konzept des „Verlechtungs-Raums“ raumbildende Wirkungen haben. Krätke betont dabei die breite Anwendung dieses Raumkonzepts in den verschiedenen Fachdisziplinen wie Sozialwissenschaften, Sozialgeographie und Stadtgeographie (Krätke 1995, S.15). Damit verweist Krätke gleichzeitig auf den interdisziplinären Charakter der Raumforschung, wie ihn Heineberg (1992) beispielhaft anhand der für diese Arbeit so wichtigen Beziehung zwischen Stadtsoziologie und Stadtgeographie erläutert.
3.2 Lokale Ökonomie- ein interdisziplinäres Konzept?
Der Stadtraum ist Forschungsgegenstand verschiedener Wissenschaftszweige, welche in der Regel unterschiedliche Schwerpunkte und damit gleichzeitig ebenfalls unterschiedliche „Blindheiten“ aufweisen.[10] So betont Heineberg die Raumblindheit der Stadtsoziologie der 60er Jahre in gleicher Weise wie die Praxisblindheit der Stadtgeographie in den 60er und 70er Jahren (Heineberg 1992, S.13-14). Seit den 70er Jahren und besonders in den 80er Jahren sei nach Heineberg interdisziplinäre Zusammenarbeit (auch methodisch) keine Ausnahme mehr. Das Konzept des „stadtökologischen Ansatzes“ der „klassischen Chicagoer Schule“ wird in dieser Zeit von der Stadtsoziologie aufgegriffen und weiter entwickelt. In diesem Zusammenhang nennt Heineberg die „Sozialraumanalyse“ als einen Schwerpunkt, der in den 80er Jahren zu „Untersuchungen zur sozialräumlichen Gliederung von Städten“ geführt habe (Heineberg 1992, S. 14). Damit einhergehend seien die 80er Jahre eine Zeit der inhaltlichen Akzentverschiebungen in der Stadtsoziologie, die den Stadtraum nunmehr als Lebensraum und Sozialgebilde (vgl. Häußermann 1996) sieht, der sich im Zuge der sozioökonomischen Veränderungen wandle. Die Stadtgeographie bleibe von diesen Veränderungen nicht unberührt, sondern entwickle neue Ansätze wie die verhaltensorientierte Stadtgeographie. Aktionsraumstudien, Untersuchungen über das Einkaufsverhalten (vgl. Heinritz; Geipel; et al. 1989), Untersuchungen zum Stadtimage und zu Standorten von Geschäftsstraßen zeigen in eine modifizierte Forschungsrichtung, die sich ebenfalls methodisch den Nachbarwissenschaften anpasse (Heineberg 1992, S.16-17).[11]
In diesem Sinne stellt das Konzept der „lokalen Ökonomie“ einen interdisziplinären Ansatz zur Erklärung und Lösung vielschichtiger Problemlagen dar.
3.3 Theoretische Grundlagen des Konzepts der „Lokalen Ökonomie“
In der Erläuterung der Bedeutungen des Begriffs „lokale Ökonomie“ und den daraus entwickelten Handlungsstrategien finden sich Anklänge regionaler Wachstums- und Entwicklungstheorien. Insbesondere die Theorien der endogenen Entwicklung von Wirtschaftsräumen spiegeln sich in den Ausführungen wider.
Schätzl sieht diese Theorierichtung in Abgrenzung zur Exportbasistheorie. Die Vertreter der Theorien endogener Entwicklung (z.B. Peschel 1984; Giersch 1963; Hahne 1984) sehen „... in der Aktivierung intraregionaler Potentiale die Grundlage für die sozioökonomische Entwicklung einer Region“ (Schätzl 1993, S.148). Schätzl betont die Problematik dieses Ansatzes. Nach seiner kritischen Auffassung sei es bis heute wissenschaftlich ungeklärt, wie sich das regionale Entwicklungspotential operational bestimmen lasse (Schätzl 1993, S.149). Diese Einschränkung könnte demnach die Entwicklung von Strategien deutlich erschweren. Nach Hahne (1985) lassen sich drei Themenkomplexe endogener Ansätze herausarbeiten (zit. n. Schätzl 1993, S. 149-150). Der erste Themenkomplex beschäftigt sich mit der Beseitigung von Engpässen, um eine effizientere Allokation der Produktionsfaktoren zu ermöglichen. Die Nutzung regionsspezifischer Fähigkeiten und Begabungen umfaßt der zweite Komplex. Diese spezifischen Ausstattungen ergeben Vorteile gegenüber anderen Räumen und können deshalb als Entwicklungskraft fungieren. Die Initiierung von intraregionalen Kreisläufen stellt den dritten Komplex dar. „Ziel ist eine von den Bewohnern der Region gesteuerte intraregionale Integration von Produktion und Konsumption“ (Schätzl 1993, S.150). Aufgrund ihrer Ausrichtung weist Schätzl (1993) diesen Ansätzen eine eher ergänzende Funktion zu. Er spricht kritisch vom „komplementären Beitrag“, welche diese Ansätze böten. Trotzdem betont er nützliche Beiträge dieser Denkrichtung. Das häufige Scheitern der „...auf außerregionale Wachstumsimpulse und Steuerung abgestellten Regionalpolitik, sowie die sich verringernden Spielräume für interregionale Ressourcentransfers...“ würden neue Strategien erfordern. Insbesondere Altindustriegebiete benötigten die „Aktivierung intraregionaler Potentiale“, um ihre Entwicklungsprobleme zu überwinden (Schätzl 1993, S. 151).[12] Der Begriff der „lokalen Ökonomie“ ist wie Rommelspacher (1997) und das IFP (1990) aufzeigten ein mehrdimensionaler Begriff. Er bezeichnet sowohl die örtlichen Wirtschaftseinheiten, die öffentlichen Güter und Dienstleistungen sowie die wirtschaftenden Menschen, deren Aktivitäten sich größtenteils auf einen abgrenzbaren, kulturell gewachsenen Raum beziehen. Das Zusammenwirken dieser Dimensionen ergibt ein lokales Milieu, ein lokales Cluster, welches die Entwicklungen des jeweiligen Raumes beeinflußt, wenn nicht sogar bestimmt.
Der Begriff „lokale Ökonomie“ bezeichnet somit soziale und wirtschaftliche „Entwicklungszusammenhänge“, welche räumlich abgrenzbar sind und relativ eigenständige Kreisläufe bildet.
In diesem Sinne ließen sich auch örtliche Einflußfaktoren und Potentiale operationalisieren.
Abb.3: Veränderungen in der Standortstruktur des Einzelhandels
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Kulke 1992 in: Wessel, K. 1996, S. 78 (veränderte bzw. reduzierte Abbildung).
Der Verfasser wies mit den Ausführungen von Schätzl (1993) auf die Schwierigkeiten solcher räumlichen Abgrenzungen und wissenschaftlichen Meßbarkeit von Potentialen hin. Gleichwohl zeigt Rommelspacher (1997) anhand erster Arbeiten von Läpple (1995) über Teilökonomien in Hamburg, daß diese Vorgehensweise in bezug auf die Untersuchung ortsnaher Versorgungsstrukturen (z.B. Einzelhandel und Gastronomie) sinnvoll sei. Rommelspacher (1997) betont die lokale Einbindung dieser Versorgungsbetriebe. Lokaler Absatzmarkt, preisgünstiger Gewerberaum usw. bilden starke Verbindungen zum jeweiligen Standort (Rommelspacher 1997, S. 12). Herauszuheben sind hierbei Arbeiten von Elmar Kulke (1998) zur Untersuchung von Einzelhandelsstandorten und Strukturen im deutschen Einzelhandel. Kulke (1992) hat zu diesem Zweck ein „Modell der Einflußfaktoren auf die Struktur und Dynamik von Einzelhandelsstandorten“ (vgl. Abb. 3) entworfen. Danach „...ergibt sich die Entwicklung der Standortstruktur im Einzelhandel aus dem Zusammenspiel von Veränderungen des standortspezifischen Güterangebots der Einzelhandelsbetriebe, der standortspezifischen Güternachfrage der Konsumenten und der standortgestaltenden Einflußfaktoren der Planer und Politiker“ (Kulke 1992, S.64). Sein Modell bietet den Vorteil, die Ursachen der Veränderungen von Nahversorgungsstrukturen insbesondere für den Einzelhandel vielseitig in Bezug auf die prägenden Standortbedingungen heraus zu arbeiten.
Die den Untersuchungsraum prägenden Entwicklungen z.B. montanindustrielle Prägungen des Standortes (vgl. Müller-ter Jung 1993) sind in der Abbildung nur angedeutet.
3.4 Zur Fragestellung: Die Entwicklung der lokalen Ökonomie in Duisburg-Beeck
Das Konzept der „lokalen Ökonomie“ ist ein Erklärungsansatz, die wirtschaftliche Entwicklung in Teilräumen mehrdimensional zu untersuchen. Wie Läpple (1995) anhand von Teilräumen Hamburgs belegte, sind insbesondere die Nahversorgung eines Teilraums sehr ortsgebunden und damit in die lokalen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Prozesse am Standort eingebunden (zit. n. Rommelspacher 1997, S.12). Gleichwohl wird darauf verwiesen, daß eine solche Betrachtungsweise gesamtgesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Prozesse nicht ausblenden kann, liegen in diesen doch häufig die Ursachen für die längerfristigen Folgeentwicklungen auf lokaler Ebene bzw. in deren Teilräumen (Pomrehn 1998, S. 28ff). Krätke (1995, S. 186) formuliert dies sehr anschaulich, wenn er dies als „zirkuläre und kumulative Degradationsprozesse „aufgegebener Stadtquartiere“ “ beschreibt.
Der Strukturwandel im Ruhrgebiet veränderte das sozioökonomische Gefüge im Duisburger Norden und im speziellen im Stadtteil Beeck (vgl. Kap.4). Arbeitsplätze und Produktionskapazitäten wurden im Montansektor rationalisiert und modernisiert. Ebenso bauten infolge dieser Entwicklungen Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen Arbeitsplätze ab. Diese Entwicklungen weisen auf die intensiven Verflechtungen dieser Wirtschaftsbereiche mit der industriellen Struktur hin (Stadt Duisburg, Amt für Statistik und Stadtforschung 1986, S.18). Die Ursachen der heutigen Duisburger Situation und Probleme liegen in den strukturbestimmenden Entwicklungen der Montanindustrie der letzten hundert Jahre. Diese prägte die ökonomische, soziale und städtebauliche Struktur sehr stark und dauerhaft (Müller-ter Jung 1993, S. 3). Die problematischen Folgewirkungen dieser montanindustriellen Prägung treten in Duisburg-Beeck als „altindustriellen“ Standort deutlich hervor.
Das Untersuchungsgebiet in dieser Arbeit ist der Stadtteil Duisburg-Beeck.
Das ehemals eigenständige und damit gewachsene Beeck liegt nördlich der Ruhr und gehört heute zum Stadtbezirk Meidrich/Beeck. Das heutige Stadtteilgebiet ist recht klar abgrenzbar (vgl. Karten im Anhang) und verfügt mit der Friedrich-Ebert Straße und dem Marktplatz über eine räumlich konzentrierte Nahversorgung mit Dienstleistungsanbietern und Einzelhandel.
Die ansässige Industrie (insbesondere Thyssen, heute ISPAT) hat den Raum ökologisch, sozial, baulich und wirtschaftlich geprägt und ist bis in die Gegenwart hinein bedeutender Arbeitgeber im Duisburger Norden und damit auch in Beeck geblieben.
Die Nahversorgung durch die lokal ansässige Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe ist sehr von den lokalen ökonomischen und sozialstrukturellen Standortbedingungen abhängig. Der Strukturwandel veränderte die lokale sozioökonomische Struktur und damit die Standortbedingungen für die lokale Ökonomie Beecks.
Das heutige Ortsbild zeigt insbesondere auf der Hauptgeschäftsstraße deutliche Entleerungstendenzen. Viele Geschäfte schlossen und nachrückende Betriebe erreichen häufig nicht mehr die Qualität ihrer „Vorgänger“. Daneben sind sichtbare Verfallserscheinungen im Ortsbild erkennbar. Soziale Probleme sind im Stadtteil keine Ausnahme mehr.
Das Konzept der „lokalen Öknomie“ wendet der Verfasser auf das Untersuchungsgebiet im Rahmen dieser Examensarbeit in „reduzierter“ Form an, um hier die Zusammenhänge zwischen sozialstrukturellen und ökonomischen Entwicklungen am Beispiel des Stadtteils Beeck heraus zu arbeiten.
Mit folgender Fragestellung beschäftigt sich der Verfasser in der vorliegenden Arbeit.
1. Lassen sich Veränderungen der Nahversorgung durch den Einzelhandel und Dienstleistungsanbieter auf eine veränderte lokale Sozialstruktur und damit rückläufige Kaufkraft zurückführen?
2. Sind die Beecker sozioökonomischen Entwicklungen typisch für gewachsene altindustrielle Stadtteile?
3. Stellt die ethnische Ökonomie ein Entwicklungspotential innerhalb einer lokalen Ökonomie dar?
4. Lassen sich mit dem Konzept der „lokalen Ökonomie“ kleinräumige sozioökonomische Entwicklungen bzw. Prozesse in der Nahversorgung erklären.
3.5 Untersuchungshypothesen
1. Der industriell geprägte Wohnstandort Beeck ist für einkommensstärkere deutsche Familien und Erwerbspersonen zunehmend unattraktiv(geworden). Dies führt zu sozialen Entmischungsprozessen. Ausländische Bevölkerung und sozial schwache Deutsche verbleiben im Stadtteil.
2. Die sozialstrukturellen Veränderungen führen zu Kaufkraftverlusten. Hiervon sind überwiegend der örtliche Einzelhandel des mittel- und langfristigen Bedarfs betroffen. In Beeck entwickelt sich eine „angebotsarme“ Nahversorgung.
3. Die ethnische Ökonomie in Beeck ersetzt nicht den wegbrechenden deutschen Einzelhandel bzw. Dienstleistungsbereich. Die ethnische Ökonomie hat allenfalls ergänzenden Charakter.
[...]
[1] vgl. die Ausführungen zum Stadtteil Duisburg-Marxloh in: ILS 2000, S.148ff
[2] der Verfasser wird in dieser Arbeit immer von Einzelhandel und Dienstleistung sprechen, obwohl diese insgesamt dem Dienstleistungssektor zuzuordnen sind. Ihre Untersuchung erfolgt jedoch getrennt, womit der Verfasser auch die Ergebnisse getrennt bearbeitet, was eine „begriffliche Unterscheidung“ bedingt.
[3] Einzelhandel verstanden als „Absatz von Gütern an den Endverbraucher (Konsumenten) sowie die Betriebe, die diesen Absatz durchführen“/Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie 1999, S. 162).
[4],,Eine Agglomeration ist zunächst nur die räumliche Ballung von Menschen oder menschlichen Aktivitäten bzw. Einrichtungen.Das Agglomerationsprinzip ist ein sehr wichtiger Faktor für Standortentscheidungen. Jeder Mensch und jede Firma ist auf Interaktionen mit anderen Menschen bzw. Firmen angewiesen"(Vogt, J. 1997, S.16).
[5] IFP ist die Abkürzung für Interdisziplinäres Forschungsprojekt „Lokale Ökonomie“ des Technologie-Netzwerkes Berlin
[6] sie hat gleichfalls Bedeutung als Verwaltungseinheit
[7] gerade der Gesichtspunkt Identität spielt in der heutigen Debatte um die Revitalisierung von benachteiligten Stadtquartieren eine Schlüsselrolle. Identitätsstiftende Projekte sollen die Bewohner in Marxloh aktivieren, so daß diese sich mit „ihrem“ Stadtteil auseinandersetzen und identifizieren. Vgl. N.U.R.E.C. Institute Duisburg e.V. 1999.
[8] Krätke formuliert diesen räumlichen Sachverhalt sehr anschaulich. „An konkreten Orten sind stets verschiedene Ebenen des gesellschaftlichen Raumes überlagert, die vom globalen, internationalen Raum über die Region und die Stadt(-Region) bis hin zum Stadt- Quartier reichen(Krätke 1995, S. 15).
[9] Läpple zum Begriff Konzept regionale Cluster: „Regionale Cluster sind gewissermaßen die gemeinsame Schnittmenge der gesamtwirtschaftlich und damit letztlich global orientierten Branchen und dem regionalen Milieu.“ (Läpple 1994, S.44)
[10] als politisches Pedant ließe sich das durch Ressorttrennung isolierte politische Handeln nennen. Es erzeugt „Blindheiten“, welche sich in isolierten Herangehensweisen an Problemen ausdrückt. In der Diskussion um die Förderung benachteiligter Stadtgebiete bzw. Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf wird aus diesem Grunde „ressortübergreifendes Handeln“ angestrebt (vgl. MSKS1998; ILS 2000)
[11] zu nennen wären hier auch die Arbeiten von Kulke 1992; Gans, Paul und Lukhaup (Hrsg.)1998), Hatzfeld, U 1988, Grabow. B 1990 ) Zur ausführlichen inhaltlichen Diskussion um den Forschungsstand vgl. auch Kap.: Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland.
[12] endogene Entwicklungspotentiale: „Summe der in einem Raum vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten. Die e.E. schließen alle Ressourcen und infrastrukturellen Gegebenheiten sowie Standortfaktoren mit ein“ (Diercke Wörterbuch der Allgemeinen Geographie 1999, S.169).
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