Gliederung
1. Funktion und Organisation
2. Mittel zu Durchsetzung
2.1. Gleichschaltung der Medien
2.1.1. Presse
2.1.2. Rundfunk
2.1.3. Wochenschau
2.1.4. Film
2.2. Sport als Darstellung einer starken Nation
2.3. Kriegsvorbereitende Erziehung der Jugend
2.4. Reden Hitlers und Goebbels
3. Fazit
1. Funktion und Organisation
Im Mittelpunkt des nationalsozialistischen Gedanken im dritten Reich stand das Führerprinzip. Es setzte eine unbedingte Autorität von oben nach unten und gleichzeitig Gehorsam und Unterordnung von unten nach oben voraus. Um die ses Ziel zu erreichen und umzusetzen versuchte Hitler mit allen Mitteln sowohl gesellschaftlich als auch politisch alles mit seiner Person zu identifizieren. Da die Popularität Hitlers anfangs allerdings nicht ausreichte um in Wahlen eine absolute Mehrheit zu erreichen musste er zu anderen Mitteln greifen. Es kam zu einer Umstrukturierung innerhalb der NSDAP. Sie wurde zu einer Propagandabewegung deren einziges Ziel die Zerstörung der Republik und der Zugang zur Macht war.
Die Unzufriedenheit über die wirtschaftlichen und sozialen Missstände die sich nach dem verlorenen 1. Weltkrieg unter der Bevölkerung verbreiteten, wurden zum Fundament Hitlers Wahlkampfs. Schnell gelang es ihm mit Hilfe von Wahlplakaten, mit auffälligen Farben und Designs (Bild1), seinem enormen Rednertalent und seines Propagandabeauftragten Goebbels (Bild2) den Wunsch nach Veränderungen und die allgemeine Verärgerung über die Regierung auszunutzen und die Macht an sich zu reißen.
Mit der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 veränderte sich auch die Propaganda der Nationalsozialisten. Während die Propaganda ursprünglich nur ein Mittel zur Durchsetzung der NS-Politik und somit zur Machtergreifung war, sollte sie nun zur Machterhaltung und zur Vorbereitung der Massen für den geplanten Krieg dienen. (vgl.Quelle1) Zu diesem Zweck wurde am 13. März 1933 die Errichtung eines Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) beschlossen. Zuständiger Minister wurde Goebbels, der gleichzeitig auch die Leitung der neu geschaffenen Reichskulturkammer übernahm. (vgl.Quelle2)
Auf welche Bereiche von nun an die NS-Propaganda einwirkte, wird anhand der vielen Abteilungen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda deutlich. Es umfasste die Abteilungen Presse, Rundfunk, Film, Theater, und Volkserziehung.
2. Mittel zur Durchsetzung
2.1. Gleichschaltung der Medien
2.1.1. Presse
Die Presse war in der Zeit des Nationalsozialismus äußerst wichtig. Sie diente den Mitgliedern des NS-Regimes, um ihre Propaganda und Hass gegen ausländische Mitbürger zu äußern und vor allem im gesamten Nazi-Deutschland zu verbreiten. Um volle Kontrolle über sämtliche Medien zu haben, wurden nach und nach alle Bereiche der Medien gleichgeschaltet. Das heißt alle Texte in Zeitungen, alle Filme im Lichtspielwesen, alle Sendungen im Radio wurden von Anhängern Hitlers bestimmt und ausgewählt. In Zeitungen sollte nur noch das zu lesen sein, was der Propaganda und dem Hitler-Regime diente. Durch das Reichsschriftleitergesetz konnte den Journalisten das Ausüben ihres Berufes verboten werden und es durfte nicht mehr ohne Genehmigung publiziert werden. Joseph Goebbels, hat das Recht zugestanden, einzelnen Journalisten, die für ihre Berufsausübung erforderliche Eintragung in die Berufsliste für "Schriftleiter" zu verweigern.
NS-Gegner konnten ihre Botschaften nur verschlüsselt zwischen den Zeilen veröffentlichen. Jedem Schriftsteller der sich nicht an die Vorschriften hielt drohte eine Einlieferung in ein KZ.(vgl.Quelle3)
2.1.2. Rundfunk
Das neue Medium Rundfunk war für Goebbels das modernste und allerwichtigste Massenbeeinflussungsinstrument, weshalb er auch hier sofort auf lückenlose Kontrolle der Redaktionen achtete. Dazu wurden die „Befehlszentrale des Deutschen Rundfunks“ und die „Reichsrundfunkgesellschaft“(RRG) eingerichtet.
Alle Arbeiter des Rundfunks musste der Reichsrundfunkkammer angehören und durften lediglich linientreue Programme senden, die alle von der RRG geprüft wurden. Um sicher zu gehen, dass das gesamte „Volk“ zu erreichen war, wurden billigere Empfängergeräte produziert und als Volksempfänger und Arbeitsfrontempfänger verkauft. Durch die einfache Bauweise konnten fast nur Reichssender damit empfangen werden. Jedoch der besondere Vorteil dieses Propagandamittel war, dass Goebbels die Möglichkeit hatte jederzeit zu der Bevölkerung zu sprechen. Eigens zu diesem Zweck, ließ er sich ein Mikrophonraum im Propagandaministerium einrichten. (Bild3)
2.1.3. Die Wochenschau
Die Wochenschau war lange vor der Etablierung des Fernsehens der Versuch, einem Massenpublikum Überblick über aktuelle politische und kulturelle Ereignisse zu geben. Die Wochenschau wurde in der Regel vor dem Hauptprogramm gezeigt und war beim Kinopublikum sehr beliebt. Aufgrund ihrer Aktualität und der durch die Bilder vermittelten Authentizität wurde sie nach 1933 rasch zu einem wirksamen Instrument der nationalsozialistischen Propaganda.
Ab 1933 unterlag auch sie der zentralen Zensur Goebbels.
Neben Berichten über Auftritte von NS-Führern, Reden und Parteiveranstaltungen enthielten die Wochenschauen in der ersten Phase des Dritten Reiches noch viele, nicht zentral gesteuerte Berichte über Kurioses und Bemerkenswertes aus aller Welt. Vielfach ließ sich der Propagandaminister die Wochenschau vor der endgültigen Fertigstellung vorführen und gab Anweisungen zur Themen- und Filmauswahl, sogar zu Schnitttechnik und unterlegter Musik. Viele Texte, besonders der Kriegswochenschauen stammen bis in die letzte Formulierung hinein von Goebbels selbst.
Wie wichtig den NS-Propagandisten die Wochenschau war, zeigte auch die seit 1938 geltende Verpflichtung für alle Kinos, im Vorprogramm eine Wochenschau zu zeigen. Als zeitweise das Interesse nachließ und viele Kinobesucher erst zum Hauptfilm im Kino erschienen, ordnete Goebbels reichsweit an, die kurze Pause zwischen Wochenschau und Hauptfilm zu streichen und die Kinokassen bereits vor Beginn der Wochenschau zu schließen. Selbst wer die Wochenschau nicht sehen wollte, nahm sie nun in Kauf, wenn er den Hauptfilm nicht verpassen wollte. Zu speziellen Ereignissen, die die NS-Führung als propagandistisch besonders bedeutsam hielt, z.B. Reichsparteitage oder Olympische Spiele waren meist schon wenige Tage nach dem eigentlichen Ereignis reichsweit in den Kinos zu sehen. Presse und Rundfunk rührten dafür schon im Vorfeld die Werbetrommel. Weit stärker als das geschriebene oder gesprochene Wort lösten die Bilder emotionale Wirkungen aus. Sie können Zuversicht und Depressionen erzeugen, Verehrung oder Hass. Durch geschickte Kameraführung, Begleittexte und Musik konnten diese unterstützt werden. Durch Kameraaufnahmen von Flugzeugen im Angriffsflug, von Panzern im Angriff, von U-Booten aus und sogar von Filmapparaten, die auf Maschinengewehren montiert wurden, hatte der Zuschauer das Gefühl, selbst in das Kampfgeschehen eingebunden zu sein. Wo die Wirklichkeit nicht spektakulär genug war, inszenierte die NS-Propaganda, kleinere Panzerschlachten weit hinter der Front nach.
2.1.4. Der Film
Bereits am 14. Juli 1933 wurde das "Gesetz über die Errichtung einer vorläufigen Filmkammer" in Kraft gesetzt. In dieser "Reichsfilmkammer" musste jeder Filmschaffende, Drehbuchautor, Schauspieler oder Regisseur, selbst Kinobesitzer Mitglied sein. Ein Ausschluss bedeutete Berufsverbot.
Goebbels, der sich selbst als "leidenschaftlicher Liebhaber der filmischen Kunst" bezeichnete, machte sich 1935 mit einer Änderung des Reichslichtspielgesetzes schließlich auch persönlich zum obersten Filmherrn des Regimes.
Damit möglichst das ganze Volk der NS-Filmpropaganda ausgesetzt werden konnte, waren mehr als 1500 mobile Filmtrupps für das Regime in der kinolosen Gegend Deutschlands unterwegs, um Propagandafilme auch in den entlegensten Regionen zu zeigen.
Insgesamt wurden während des "Dritten Reiches" rund 1200 Spielfilme produziert.
Ab 1934 war den Kinobesitzern verbindlich vorgeschrieben, im Vorprogramm wenigstens einen Kulturfilm zu zeigen. Diese hatten im NS-Propaganda-Konzept eine wichtige Funktion. Nach außen konnten Themen wie Rassenlehre, Antisemitismus, Blut und Boden, aber auch militärische Themen propagiert werden. Ebenfalls im Vorprogramm verpflichtend war die Wochenschau.
In den Filmen selbst war man darauf bedacht die handelnden Personen als Führergestalten, wie Politiker, Militärs, Ärzte, und Künstler darzustellen um die Ideologie des Führertums den Menschen einzuschärfen. Obwohl der Antisemitismus ebenfalls ein Kernbestandteil der nationalsozialistischen Ideologie war, dauerte es bis zum Kriegsbeginn, bis antisemitische Langfilme gemacht wurden. Einer von ihnen ist der sich als Dokumentar- und Wissenschaftsfilm gebende antisemitische Hetzstreifen “Der ewige Jude“. Das Judentum wurde als keine Religion, sondern eine minderwertige Rasse dargestellt, die die deutsche Kultur von innen heraus zu zersetzen versuchten. Auch die massenweise Ermordung geistig behinderter Menschen, "Euthanasie" genannt, wurde im Spielfilm thematisiert.(vgl.Quelle4)
2.2. Sport als Darstellung einer starken Nation
Schon vor1933stand bei den Sportvereinen, in Hinblick auf die Wehrtüchtigkeit, die körperliche Stählung im Vordergrund. So auch bei der NS-Erziehung. „Leibesübungen“, die den amerikanischen Begriff Sport nun ersetzte, sollten bei dem „Heranzüchten kerngesunder Körper“ unterstützen.
Im Zuge der Gleichschaltung ließ Hitler alle Sportorganisationen verbieten und gliederte die bürgerlichen Vereine meist widerstandslos in den „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“(DRL), der 1938 in NRSL unbenannt wurde, ein. Rasse, Führertum und Wehrhaftigkeit sollten so „dem Volk“ nähergebracht werden. Sportveranstaltungen wurden organisiert um die Masse von Problemen des grauen Alltags abzulenken. So auch die Olympischen Spiele 1936 (Bild4). Sie boten Ablenkung und eine nie da gewesene Propagandamöglichkeit zu gleich. Da Deutschland im Ausland als Land angesehen wurde in dem staatliche Willkür und Gewalt an der Tagesordnung waren, sah man mit den Olympischen Spielen die Chance, aller Welt vor Augen zu führen , dass Deutschland unter Hitlers Führung ein friedlebendes, sozial und wirtschaftlich aufstrebendes Land sei. Aus diesem Grund wurden auch während den Olympischen Spiele alle Schilder mit der Aufschrift „Juden unerwünscht“ entfernt.
Neben der Möglichkeit besseres Ansehen im Ausland zu erlangen, boten die Spiel weiterhin die Möglichkeit Hitlers Popularität in der Bevölkerung zu steigern. Die erforderlichen Baumaßnahmen für dieses Projekt und der zunehmende Fremdenverkehr, waren eine gute Gelegenheit der wirtschaftlichen Notlage zu begegnen und die Arbeitslosenzahlen zu senken.
2.3. Kriegsvorbereitende Erziehung der Jugend
Wie auch die NRSL sollte die Organisationen der „Hitler Jugend“(HJ) für die Jungen und der „Bund deutscher Mädel“(BDM) für die Mädchen, als regimenttreue Erziehung und zur Vorbereitung auf den geplanten Krieg dienen. (Bild5)
Ein Gesetz über die Hitlerjugend 1936 bestimmte, dass die gesamte deutsche Jugend in diesen Organisationen zusammengefasst werden sollte. Versäumten die Jugendlich die Teilnahme an Veranstaltungen, drohten ihnen oder deren Eltern Strafen. Damit war die Hitlerjugend für die gesamte Erziehung der Jugend außerhalb der Schule und Elternhaus zuständig.
Mit Ausflügen, Ferienlagern und Sportveranstaltungen wurde zunächst versucht das Gemeinschaftsgefühl auf spielerische Weise zu Stärken. Später erhielten die Jungen Hilfsaufgaben, wie das Austragen der Einberufungsbescheide, verteilen der Lebensmittelkarten und sammeln von Altmetall. Die Mädchen dagegen leisteten in einem sozialen Pflichtjahr Dienste im Haushalt, beim Roten Kreuz und in Lazaretten. Aber auch in der Schule machte die NS-Regierung ihren Einfluss geltend. 1933 wurden in allen Schulen neue Lehrbücher und - pläne eingeführt. Aus den vorhandenen Schulbibliotheken wurde „entartete“ Literatur entfernt und durch Bücher ersetzt, die den Nationalsozialismus und Militarismus verherrlichten. Lehrer mussten an Kursen teilnehmen, in den die Richtlinien dafür gegeben wurden, wie Geschichte und andere Fächer gelehrt werden sollten. Als neue Fächer führte man „Rassenlehre“ und „Germanische Vorgeschichte“ ein. Die Kontrolle der Lehrer durch die HJ, verhinderte, dass die Lehrer vom Stoff abweichten und Aufklärung gegen den nationalsozialistischen Sinn betrieben.
2.4. Reden Goebbels und Hitlers
Hitler und Goebbels waren fantastische Redner. Ihr Ziel war es nicht zu informieren sonder anzuspornen, anzufeuern, anzutreiben.
Dies gelang ihnen durch einfache Mittel, die Hitler während seiner Haftzeit ausarbeitete und in seinem Buch „Mein Kampf“ festhielt (vgl.Quelle5):
- Reden durften sich nur an die breite Masse richten (Bild6)
- Das Niveau der Reden richtete sich stets nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten. Also je größer die Masse desto tiefer das geistige Niveau
- Sie durfte sich nur auf sehr wenige Punkte beschränken, die immer wieder wiederholt werden mussten, um sie im Gedächtnis der Leute zu verankern.
- Simplifizierung der Probleme und Versprechungen, die die Wünsche und Hoffnungen der Zuhörer befriedigten Neben dem Inhalt der Reden war auch das Umfeld von großer Bedeutung. Die Veranstaltung hatten stets den Zweck das Gemeinschaftsgefühl des Volks zu stärken und die Größe und Erhabenheit der NS-Bewegungen und die Erhöhung Hitlers als „Führer“ zu demonstrieren. Aus diesem Grund fanden die Veranstaltungen nur auf großen Plätzen oder in Hallen statt in denen sich immer eine große Menschenmasse ansammeln konnte. Hitler hielt dann seine Reden auf Potesten die hoch über der Masse errichtet und von allen Seiten angestrahlt wurden, während die Zuhörer dagegen nur in dumpfen Licht standen. (Bild7) Weiterhin nutzte er vor allem das Flugzeug für diese Zwecke. Mit ihm konnte Hitler an einem Tag an verschieden Veranstaltungen in verschieden Städten Deutschlands auftreten und die Masse so von seiner Größe und Allgegenwart überzeugen.
3. Fazit
Die Propaganda war ein wichtiges „Werkzeug“ der Nationalisten zur Machtergreifung und Machterhaltung von Beginn der Weimarer Republik bis hin zum Untergang des Dritten Reichs. Sie war nichts anderes als ein Mittel zur Verführung von Massen, die den Nationalsozialismus gegenüber den Menschen attraktiv machen sollte. Mit Hilfe einer genial organisierten Taktik und eines eindrucksstarken Anführers gelang es ihnen die Gewalt, den Terror und die Unterdrückung, die zu festen Bestandteilen des Alltags geworden waren, den Menschen gegenüber in Vergessenheit zu bringen.
Aber so beeindruckend es sich auf der einen Seite anhören mag so unglaublich und brutal scheint es uns jedoch auf der anderen Seite.
Allein die berechnende und moralisch nicht vertretbare Manipulation der Menschen, ermöglichte den Nationalsozialisten ihre dunklen Machenschaften. In seinem Buch "Mein Kampf" schreibt Hitler dazu zwei Sätzen: "Wer die breite Masse gewinnen will, muss den Schlüssel kennen, der das Tor zu ihrem Herzen öffnet. Er heißt nicht Objektivität[...]" Auch wenn wir uns heute kaum noch vorstellen können, wie sich die Menschen damals, trotz den simpel wirkenden Taktiken haben hinreisen lassen können, scheint die NS-Propaganda ihre Wirksamkeit noch nicht ganz verloren zu haben. Denn auch heute noch leben viele rechtsradikal gesinnte Menschen in Deutschland die noch immer positive Einstellungen und Meinungen zu dem Regime haben.
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