Religion-Was ist Religion?
1. (lat.) zusammenfassende Bezeichnung für eine Fülle historischer Ereignisse u. Erscheinungen, denen jeweils (mit Ausnahme des frühen Buddhismus) ein spezifischer Bezug zw. dem überweltlichen transzendenten (= übersinnlich) Heiligen in personaler Gestalt einer oder mehrerer Gottheiten einerseits und dem Menschen andererseits in einer, deren Verhalten normativ (= richtungsvorgebend) bestimmenden Welt zu Grunde liegt.
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2. nach Cicero
- religio => religere (sorgsam beachten)
- Religion = sorgsames Beachten „all dessen, was zum Kult der Götter gehört.“ („De natura deorum.“ 2.72)
3. nach Lactanius (*250/260, t nach 317)
- röm. Christlicher Rhetoriker
- religio => religare (binden, wieder verbinden)
4. nach Augustinus (*354, t 430)
- die wahre Religion ist die, „durch welche die Seele mit dem einen Gott, von dem sie sich gewissermaßen losgerissen hat, in Versöhnung wieder verbindet.“
Jede Religion besitzt eine gesellschaftsstrukturierende Kraft, die zur Organisation v. Gemeinden, Kirchen, Orten, ja sogar Staaten führt.
Jede Religion manifestiert sich in profanen Erscheinungsformen, die durch sie geheiligt werden:
1. der Raum (religiöser Raum = heilige Stätte), der als Ort der Offenbarung, des Wunders oder des Übergangs der Erde n den Himmel als heilige Stätte gilt.
2. die Zeit wird geheiligt durch religiöse Feste und Feiern, die ein religiöses Ereignis heiligen.
3. die Existenzweise des religiösen Menschen äußert sich in der Hingabe an die Gottheit, u.a. im Gebet, im Dank, im Opfer und in der Heiligung der wichtigsten Lebensabschnitte (Geburt, Hochzeit, Tod).
Religion schafft menschliche Ausdrucksformen in Sprache und Kunst (Drama, Tanz, Musik sind aus religiösen Handlungen hervorgegangen).
Normen der Religion wirken rechtsbildend.
Was ist Religion?
Religion ist uns nicht fremd...
Sie ist immer in uns:
in manchen bewu ß t,
in manchen unbewu ß t.
Aber sie ist immer da. (Mahatma Ghandi)
Die zentralen Probleme, mit denen sich die Menschheit seit jeher beschäftigt, sind Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Stellenwert des Menschen im Universum.
Religion ist eine Antwort von Menschen auf ihre Situation.
In Auseinandersetzung mit den Problemen des Lebens entwickeln wir ein Verständnis des Universums und unserer Existenz, dass dem Leben Ziel und Bedeutung verleiht.
Dabei geht es im Wesentlichen in zwei Richtungen.
- Weltbejahende Religionen gehen davon aus, dass die Welt im Grunde gut ist, und suchen nach der Erlösung von dem, was sündig ist.
- Weltverneinende Religionen verstehen die Wirklichkeiten als etwas geistiges und suchen nach der Erlösung der Seele aus dem endlosen Rad der Wiedergeburten, an das sie in dieser Welt gebunden ist.
Religion hat mehrere Dimensionen: Die Lehre bietet vollständige Erklärung der Wirklichkeit.
Die Mythen erzählen von Gott u. Göttern, Schöpfung u.
Erlösung und geschichtlichen Ereignissen.
Die Religionen bieten einen sozialen rahmen, Weltvorstellung und Verhaltensnormen , außerdem Riten (Gottesdienste und Feste), sowie Erfahrungen des Heiligen und das Erlebnis der Zugehörigkeit zu etwas Größerem als einem Selbst.
Religionen der Welt = Stammes- und Naturreligionen
1. Traditionelle Religionen Afrikas (Naturreligion)
Glaube gilt allein Nachfahren best. Stammeseltern, die Sprache, Kultur u. Geschichte gemeinsam haben.
- Religionen sind geprägt von Weisungen u. religiösen Tun u. Gesetzen
- esoterische Theologie
- sehr tolerant gegenüber anderen Religionen
- Religion umschließt Lebende und Tote
- Ahnen werden angebetet
- Mächte herrschen über Tiere u. Feldfrüchte: Heil und Unheil auf der Erde
- sehen Natur als das Göttliche
- Natur von Geistern beseelt
2. Indianische Religionen
Sitten und Bräuche variieren zwischen den verschiedenen Stämmen.
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Schamanismus: - matriarchiaisch, patriarchaisch (sowohl als auch)
- Schamanen nehmen mit den Geistern Kontakt auf und können diesen
beeinflussen => Kontaktaufnahme durch Rituale („Reise in die Welt der Geister“)
bis hin zur Ekstase
Bemalungen: rot = Freude, leben
Schwarz = Tod, Trauer
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Jagd:
- töten so schmerzarm wie nur möglich; nur zum Nutzen
- danach Dank an das Tier für seine Opferung
Totemismus: (totem = deine Familie)
- Bezug zu Ahnen u. Blutsverwandtschaft
- Totempfahl = Schnitzereien beschreiben Herkunft, Geschichte, Glaube der Sippe
- Glaubensform = polytheistische (jeder hat eigenen Ahnengeist)
z.B.: Maniten => eine kraft, allumfassende Erscheinung
=> körper- und gestaltlos
Riten:
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3. Voodoo in Nordamerika (wodu - Schutzgeist)
- afrikanische Elemente (Geheimkult unter den Sklaven)
- bis heute auf Tahiti
- polytheistisch
Aida = Herrin der Himmelsschlange (Regenbogen), höchste Göttin
- rituelle Tieropferung (Tiere müssen mit Gesten ihr Einverständnis geben)
- Leitung der Gemeinde => Voodoo- Priester (auf Lebenszeit)
- Kontaktaufnahme mit Ahnen + Kulthandlungen
- Glaube an die Auferstehung der Toten („Zombies“)
- Verehrung der Ahnen
- mündliche Weitergabe des religiösen Wissens
4. Azteken und Inkas
siehe Arbeitsblatt
5. Ägypten
- Pharao = göttlicher Herrscher
Grabbauten der Pharaonen = Pyramiden
- Ra (Re) Sonnengott = Schöpfer und Erhalter
= höchster Gott
- Götter offenbaren sich nicht => ihr tiefstes Wesen ist verborgen
- sind nicht festzulegen (Zustand veränderlich, Gestalt wandelbar)
=> „Vielgesichter“ bleiben für Ägypter ein Geheimnis
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- Götter besitzen bestimmte Symbole (Tiere o.ä.)
- Statuen = lokalisierter Geist der Gottheit
- Götter sind sterblich, geschlechtsgebunden => menschl. Eigenschaften
6. griechische Religion
- polytheistische Götter, teilweise von anderen Völkern übernommen
- Kultus = Mythos + Riten
- bestimmte Lebensabschnitte werden mystisch betrachtet (Geburt, Heirat, Tod)
- keine ausgebildete Theologie => Toleranz der Religion
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Vermischung von Mythen („Mischreligion“)
- Arten von Mythen: 1. Aitologische (Ursachen suchende)
2. Kulturbringermythen
3. Halbgeschichtliche Mythen
7. Religion der Germanen
Germanen: - gehören zu einer Gruppe indoeuropäischer Völkerstämme
- in Nordeuropa um ca. 600 v.Chr. nachgewiesen
- Viehzüchter, Ackerbauer und Jäger
germanische Religionen:→ Glaubensformen aller germanischen Stämme
(keine völlige Einheitlichkeit)
- wichtigste literarische Quelle: Edda
- Lieder-Edda (ältere von beiden) => enthält Götter- und Heldenlieder
- Prosa-Edda => Handbuch der nordischen Mythologie
Götterkult - Ehrung der Götter:
- die Verbindung zw. Menschen und Göttern war vom Prinzip des gegenseitigen Nutzens bestimmt
- Verehrung der Götter fand auf Lichtungen, Hainen u. Mooren statt, die nach ihnen benannt waren
- später auch in Tempeln (Tempel von Uppsala = wichtigstes Heiligtum des Nordens)
- für ihre Opfer, auch Menschenopfer, verlangten Germanen bestimmte Gegenleistungen (z.B.: Sieg bei Kämpfen o.ä.)
- oberster Priester = König, nur er führt das „Blot“ aus
Blot: - rituelle Tötung eines Opfertieres und anschließendes Opfermahl
Jul: - Winterfest der Germanen
- Mittelpunkt der kultischen Feier = Tötung eines Ebers => Ebermahl => Gemeinschaftsessen mit den Toten
- Brauch des Aufstellens von Grünen Nadelbäumen;
(Weihnachtsbäume) => wahrscheinlich Julfest
Götter: - polytheistisch, geteilt in 2 Geschlechter (Wanen, Asen)
Odin: - ranghöchster Gott, Gott des Krieges, der weiseste aller Götter, verheiratet mit Frigg
Thor: - stärkster u. kräftigster Gott, vertreibt den Frost
Baldur: - Lichtgott, Sohn von Odin u. Frigg
- Glaube an das Jenseits
Entstehung der Welt:
- geschah aus den Körperteilen eines riesigen Urwesen (Ymir)
- die Götter schufen die Welt
Ymirs Fleisch = Erde ; Blut = Meer; Knochen = Berge;
Haare = Bäume; Schädel = Himmel
Schöpfung:
- Odin erschuf das erste Menschenpaar aus 2 Bäumen vom Ufer des Meeres
(Esche = Ask + Ulme = Embla)
- Odin gab Leben Hödnir => Gefühl
Lodur => menschl. Gestalt und Sprache
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Gemeinsamkeiten aller Naturreligionen:
- Respekt vor der Natur => Verehrung der Natur, Naturverbundenheit
- Initiationsriten
- Ahnenverehrung
- Religiöses Heilen von Körper und Geist
- keine heiligen Schriften
8. Die Kelten
Die Kelten sind ein uneinheitliches Volk, welche große Teile in West-, Mittel- und Südeuropa und Kleinasien bewohnten.
Dreischichtige Gesellschaftsstruktur:
1. Druiden:
- alle Entscheidungen und Rechtsstreitigkeiten
- ihr Wissen war geheim, durfte nur mündlich weitergegeben werden
- besorgten öffentl. und persönl. Opfer
- großes Ansehen, aus führenden Familien
- Priester und 1 Oberpriester
2. Ritterschaft:
3. Volk:
- Volksversammlung
- vom Adel abhängig, zu gehorsam verpflichtet
Das keltische Oppidum:
- befestigte Siedlungen, die auf Grund eines bedeutenden Gewerbes eine ökonomische Stärke besaß, in der bereits eine einfache Warenproduktion betrieben wurde, die im politischen und gesellschaftlichen Leben eines Stammes eine zentrale Bedeutung hatte und schließlich auch im religiös- kultischen Bereich eine führende Rolle einnahm
- große militärische Bedeutung durch ihre Lage und die zum Schutz angelegte Befestigungen
- Handelszentrum wegen der verkehrstechnischen Lage, der ökonomischen Stärke u. der großen Bevölkerungszahl
- Zentrum des Kultes
Götter:
- 400 Götternamen von den 300 nur einmal vorkamen, man ist sich nicht sicher, ob die Stämme ihre eigenen Götter hatten, oder ob eine Vielzahl von Namen für einen Gott stand
- Gott mit Hirschgeweih = Cernunnos, der Gehörnte→ göttl. Erhabenheit u. Reichtum, verkörpert männl. Kraft und Fruchtbarkeit
- Taranis (Jupiter) --- Gott der Unterwelt, Menschenopfer wurden verbrannt
- Esus, Menschenopfer wurden an Bäumen aufgehangen
- Teulates (Mars, Merkur), Menschenopfer wurden kopfüber in einen Behälter gesteckt
→Tod durch Ersticken
- es gibt noch Eichengott, Buchengott..., gleichzusetzen mit den o. g. Göttern
- Matres, Verkörperung der Fruchtbarkeit
- Andata = Kriegsgöttin
Rituelle Handlungen und Kulte:
Menschenopfer:
- wenn jemand schwer erkrankt, Kämpfen oder anderen Gefahren ausgesetzt ist, so bringt dieser Menschenopfer dar
- Man glaubt, dass man für ein Menschenleben ein anderes zum Ersatz opfert. Die bei Diebstahl oder Raub und anderes Vergehen ertappten seien den unsterblic hen Göttern am willkommensten
Schädelkult: * Kopf = Sitz des Verstandes, der Sinne u. der Kraft, besondere Hochachtung; z. B. vom körper abgetrennt und allein beigesetzt
- von Ahnen u. von bedeutenden Feinden glaubte man, durch ehrenvolle Deponierung des Schädels, die Kraft u. Macht des Verstorbenen auf sich u. seine Generation zu übertragen
- Stellung des Mannes abhängig von der Anzahl der erschlagenen Männer --- Schädel von Feinden aufbewahrt und hergezeigt
- Kopfjagd: ein Jüngling wurde erst in eine Gemeinde aufgenommen, wenn er den Kopf seines ersten erschlagenen Feindes vorweisen konnte
- abgetrennte Schädel = Beweis für vollbrachte Heldentaten
- abgetrennte Schädel hingen am Pferd oder an der Hauswand angenagelt; berühmte Schädel einbalsamiert und in einer Truhe aufbewahrt
- Heiligtümer in den Oppida dienten nicht nur dem Schädelkult, sondern auch der Ahnenverehrung und Gottesverehrung
- Schädelkult nur Teil einer religiösen Zeremonie
Kannibalismus:
- Kannibalismus suchte Verbindung zw. der realen Welt und dem „Jenseitigen“
- Opferung von Gütern, Tieren, Menschen, aber auch Kannibalismus
- Irische Kelten aßen das Fleisch ihrer Verstorbenen ---- Kraft und Stärke wurden übertragen
Der Glaube an Seelenwanderung:
- Seelen der Menschen sind unsterblich, nach einer bestimmten Anzahl an Jahren treten sie wieder ins Leben ein, aber in einem anderen Körper.
Glossar
Medizinmann:
- Arzt in der Stammesgesellschaft, fälschlich oft „Zauberdoktor“ genannt
- Heilkundiger mit o. ohne formelle Ausbildung; hochgeachtet in der Gesellschaft
- oft auch Ratgeber zu nichtmedizinischen Fragen
Medium: - Ein Mensch, der mit Geistern o. lebenden Toten (Ahnen) in Trance Kontakt aufnimmt.
Wahrsager:
- mit Hilfe von Medien, Orakeln u. Besessenheit u. verschiedenen Gegenständen wie außergewöhnlich geformten Knochen, Wurzeln, Kürbisflaschen, Muscheln und Kieselsteinen finden sie z.B. die Ursachen von Krankheiten heraus
- häufiger verwenden sie „gute Magie“ um Zauberei zu bekämpfen
Schamanen: - in einigen Gesellschaften sind sie Propheten o. Seher, üben Macht über Geister aus
Priester: - Sie sind ausgesondert für den Dienst Gottes und fungieren in Tempeln u. Schreinen als Mittel zw. Gott und Mensch. In Afrika werden auch die als Priester bezeichnet, die z.B. In heiligen Hainen religiöse Riten durchführen.
Hexen und Zauberer: - Sie schaden Menschen durch böse Magie. Die Fähigkeit anderen zu schaden ist den Hexen angeboren u. ihnen oft unbewußt. Zauberer verwenden Verschiedene Mittel, um bewußt Schaden anzurichten.
Tabu = als heilig o. verboten angesehene Gegenstände o. Menschen, die nicht berührt werden dürfen
Mana = afr. = göttl. Lebenskraft
Totem = mystische Gegenstände
Magie = mystische Erscheinungen „Zauberei“, auch durch rituelle Handlungen ausgeströmt
Für 250 Millionen Menschen in Afrika, Lateinamerika, Ozeanien, die noch weitestgehend in ihrer traditionellen Kultur leben, aber in alten röm., griech.,, germ. u. keltischen Traditionen sind bzw. waren Religion und Kultur fast deckungsgleich. Es gibt und gab für dieses Menschen keine Kluft zwischen der Religion und dem übrigen Leben. => das ganze Leben ist religi ö s Religion ist definiert worden als der einzigartige Versuch jeder Gesellschaft den Sinn ihrer Existenz auszudrücken.
Stammesreligioen haben keine heiligen Schriften. Glaubensinhalte werden mündl. Weitergegeben von Generation zu Generation. Für Menschen, die in Stammesreligionen leben, ist der Lebensweg durch eine reihe von Riten gegliedert. Jede „Stufe“ des Lebens, jede „Lebenskrise“ hat ihre Riten: Geburt, Pubertät, Heirat, Tod; Nöte und Unglück haben ebenfalls ihre Riten.
Hinduismus
- Hauptverbreitung: Indien
Bedeutung und Symbol des Wortes Hinduismus:
Symbol - das Zeichen „OM“ versinnbildlicht das „brahma“, den Urgrund allen Seins. Mit ihm eins zu werden, ist das höchste Ziel der Hindu.
Zeichen als Hinweis auf die Trinität von Vishnu, Shiva und Brahma.
Hindus - Bezeichnung von Muslimen gegeben, für Menschen, die am Fluß des Indus leben
Brahmanismus - Bezeichnung für Priester (Brahmanen)
Entstehung :
- 1500 v.Chr. Völkerwanderung, Arier fielen in Indien ein
- zusammentreffen zweier Religionen --- daraus entwickelte sich Veda- Religion und vorarische Religion Nordindiens.
Hinduismus: - zur Bezeichnung aller Inder die keine Muslime wurden
Brahmanismus: - hergeleitet von Priesterkaste, bezeichnet Inder, welche Brahmanen u. ihre Religion anerkennen; seit 1000 n.Chr.
Hinduismus: eine gewachsene Volksreligion
- zuerst Verehrung der Götter, die Naturkräfte personifizieren (Sonnengott, Regengott, Feuergott)
- schließlich erkannte man, dass Urprinzip Atman und Brahman, die göttliche Wirklichkeit
- zentrales Symbol für Lauf der Welt ist das „Rad des Lebens“ ; es verkörpert kosmische Zyklen von Geburt und Tod, von Entstehen, Reifen, Verfallen, sich Auflösen und wieder hervorgehen, welche alles Lebendige prägen
- Das Rollen des Rades steht für Kontinuität und Unveränderlichkeit des kosmischen Geschehens.
Entfaltungsstufen:
1. ca. 1500-1000 v.Chr.: vedische Frömmigkeit
--- Opferreligion mit einer Vielzahl von Göttern und einem pluralistischen Weltbild
2. ab 1000 v.Chr.: Opfer- und Zeremoniendienst
--- Ansehen der Priester steigt, nur sie vollziehen Opferrituale; Brahmanen traten an Spitze der Gesellschaft (Kastenwesen)
3. 800-6000 v.Chr.: Bedeutung der Götter und ihre Verehrung tritt in den Hintergrund
- neue Epoche des Hinduismus
„Upanishaden“ zentrale Themen
- Lehre von der Reinkarnation
- Gedanke des Karma
- Frage nach dem Urgrund allen Seins
- ewiges Weltgesetz (santana dharma)
- jedes Lebewesen ist mittels seiner Seele in einem immerwährenden Kreislauf von Sterben müssen u. Neugeboren werden eingebunden
- Seele ist unsterblich, materielle Hülle vergänglich und wechselnd in der kette der Inkarnation
- das Karma, d.h., die Tat ein Hindu ist das, was er aus dem Lohn seiner Taten erwachsen ist
- was einer jetzt sein wird, hängt von dem ab, was er nun tut
- Das Karma wächst wie ein Konto an auf das ständig eingezahlt und abgehoben wird. Es kann wachsen und vergehen, Gutes und Böses ansammeln.
Erlösung aus dem Kreislauf:
- Erlösung durch Taten
- Erlösung durch Erkenntnis
- Erlösung durch Liebe
Kastenwesen:
Spiegel der Wiedergeburten
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Gottesvorstellungen:
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Ethische Prinzipien:
Die Kastenzugehörigkeit bestimmt weitgehend das Leben der Hindu. Sie regelt, wen man heiraten und mit wem man essen und trinken darf, welchen Beruf man ausüben soll und wie man sich zu kleiden und zu verhalten hat.
Lebensziele:
1. Streben nach dem Angenehmen und Sinnengenuß (Karma)
2. Streben nach Nützlichem und Erwerb von Wohlstand (Artha)
3. Bemühen um Rechtschaffenheit und Tugend (Dharma)
4. Streben nach Befreiung und Erlösung aus dem Kreislauf Geburt, Tod, Wiedergeburt
Leben und Werk des Mahatma Ghandi:
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Religiöse Literatur:
- „sanhitas“ das Veda, „Heiliges Wissen“
- Brahmanas: Erklärungen zum Vollzug der Opfer
- Upanishaden: philosophische Betrachtungen
Buddhismus
Bedeutung und Symbol des Wortes Buddhismus:
Symbol: - Rad der Lehre, mit acht Speichen, wahrscheinlich ein altes Sonnensymbol, symbolisiert den achtteiligen Pfad zum Erlösungsziel des Nirvana
Hauptverbreitung:
- Hinayana: - Thailand, Burma, Ceylon, Kambodscha, Indien, Indonesien, Südvietnam
- Mahayana: - China, Japan, Korea, Tibet, Neapel, Vietnam
Name:
- geht auf den indischen Prinzen Siddharta zurück und greift dessen Ehrentitel „Buddha“ (von „ budh “ = erwachen, erkennen) auf
- charakterisiert den Begründer als einen, der ohne Vorgabe die Unwissenheit hinter sich gelassen und den Weg zur Erlösung erfaßt hat; er ist der „Erwachte“/ „Erleuchtete“
- Tod der Mutter bei seiner Geburt --- Vater gab ihm Luxus („goldener Käfig“)
Entstehung:
- ist auf der Basis der Veda-Religion entstanden, der er kritisch gegenüber steht
- geboren ca. 560 v.Chr. in Indien, Sehnsucht nach einem Erlösungsweg jenseits von Brahmanismus, Opfer und Kastenordnung
- Siddharta Gautama sucht nach dem Unvergänglichen, nach Erlösung aus Leiden und Lebensgier
- nach Jahren wird ihm am Flüßchen Neranjara unter einem Feigenbaum in Meditation versunken, die erlösende Erleuchtung, das Wissen um die vier edlen Wahrheiten zuteil
- Er predigt von seiner Erkenntnis fünf Asketen, die zur Keimzelle der Mönchgemeinde des Erleuchteten werden
- zieht mehr als 40 Jahre umher und predigt
- stirbt 480 v.Chr. und geht in das Nirvana ein
Entfaltungsstufen:
Lehre von der Leidhaftigkeit allen Daseins:
- alles Sein vergeht und entsteht immer wieder neu, als vorübergehende Verbindung vergänglicher „Daseinsfaktoren“ (z.B. Körperlichkeit und Empfindungen)
- wesentlicher Motor der Wiedergeburtsstelle ist der Lebensdurst, das Verhaftetsein ans Dasein, dem nur aus Unkenntnis empirische Wirklichkeit zugesprochen wird
- wer die 4 edlen Wahrheiten befolgt und den achtgliedrigen Pfad zur Erlösung beschreitet, läßt Leid, Schein und Lebensdurst hinter sich
Die vier edlen Wahrheiten:
1. Die edle Wahrheit vom Leiden.- Alles individuelle Dasein ist leidvoll . (- mit Geburt beginnt das Leid, - Tod daran gebunden)
2. Die edle Wahrheit vom Ursprung des Leidens.- Leiden entsteht aus dem Begehren. ( - wenn ich etwas haben will und es nicht bekomme)
3. Die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leiden.- Wer das Begehren aufhebt, beendet das Leiden. (- was ich nicht haben will, macht mich auch nicht traurig)
4. Die edle Wahrheit vom Pfad zur Aufhebung des Leidens. - Der achtgliedrige Pfad, den Buddha vorangegangen ist, führte zur Aufhebung des Leidens.
- Ziel der Erlösung: - Freiwerden von den 3 Kardinallastern (Haß, Gier und Wahn im Nirvana)
- Nirvana: - „Aufhören des Wehens“; etwa: die Ruhe nach der Unruhe
- bereits zu Lebzeiten kann der Erleuchtete Nirvana in der Versenkung erreichen
- jedoch erst im Tod erreicht der Heilige einen Zustand, in dem alle Gruppen von Daseinsfaktoren, die seine Persönlichkeit bilden, vernichtet sind und nicht die Möglichkeit besteht, das wieder neue entstehen können
Der „achtgliedrige Pfad“:
siehe Arbeitsblatt
Der Weg zum „achtgliedrige Pfad“
Die drei Fahrzeuge:
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- das kleine Fahrzeug: (Hinayana/Theravada)
- älteste Form des Buddhismus; ca. 40 Millionen Anhänger
- ursprünglich Lehre des Buddha
- am reinsten bewahrt
- Thailand, Vietnam, Laos, Kambodscha, Burma, Ceylon
- das große Fahrzeug:(Mahayana)
- jüngere Form, seit dem 2 Jhd. n.Chr.
- Anhänger meinen, dass das strenge „kleine Fahrzeug“ mit seinen mühsamen Weg zur Meditation, nur wenige Menschen zum Heil führen könnte
- das „große Fahrzeug“ habe aber Platz für viele, denn seine Lehren u. Gebote seien menschenfreundlicher
- Hier wird Buddha als Gott verehrt.
- prachtvolle Gottesdienst und reiche Tempel --- Anschaulichkeit und Leben
- an Stelle der Meditation als Weg der Erlösung tritt das große Gebot des Mitleids mit allen Lebewesen
- niemandem weh zu tun wird hier zum Lebensprogramm
- die weitaus meisten Buddhisten (etwa 200 Mio.) gehören dem Mahayana an
- leben vor allem in China, in der Mongolei, in Korea und Japan
- das „Diamanten - Fahrzeug“:(Vajrayana)
- seit dem 7 Jhd. n.Chr. in Tibet und Neapel
- diese hierarchisch angeordnete Religion, in der die Priester große Macht haben, steht in vieler Hinsicht im Gegensatz zum Ursprünglichen Buddhismus.
- Dämonenfrucht und Vielgötterei sind für das Vajrayana typisch
- An der Spitze steht der Dalai Lama, den die Gläubigen als göttlich verehren.
- Der jetzige Dalai Lama wurde von den Rolchinesen aus Tibet vertrieben und lebt zur Zeit im Exil in Indien.
Wesentliche Grundzüge der buddhistischen Lehre:
---- die zwei Enden des Daseins
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--- sich von diesen Enden fernhaltend, hat der Vollendete den Weg, der in der Mitte liegt zu begehren
--- dieser Weg der Mitte: => schafft den Blick, die Erkenntnis für das Wesentliche
=> führt zum Frieden, zum Erkennen, zur Erleuchtung
=> zum Nirvana
--- der Weg der Mitte führt über den achtgliedrigen Pfad zu den vier edlen Wahrheiten zum Nirvana
--- der achtgliedrige Pfad symbolisiert sich im Rad, das den nicht endende Kreislauf des Bewußtseinsstrom jedes Menschen kennzeichnet bzw. beschreibt. (Rad des Gesetzes)
Weitergabe durch Buddha --- Rad der Lehre
Judentum
- ältestes monotheistische Weltreligion
Entstehung des Judentums:
- Ursprung in Israel
Erzv ä ter: Abraham, Isaak, Jakob
Glaubensvater: - Abraham
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David hat 12 Stämme Israels vereint (Davidstern).
Josef wird vom Vater bevorzugt, von Brüdern an Karawane verkauft
- mit Karawane nach Ägypten, lebte bei einem reichen Herrn,
- kam ins Gefängnis u. deutete dort 2 Männern ihre Träume
- deutete Pharao Träume (7 Jahre gute, 7 Jahre schlechte Ernte)
- hohes Amt beim Pharao ---- hat Geld, holt seine Familie zu sich und aus ihnen entsteht nach Generationen ein Volk
Inhalte des jüdischen Glaubens:
- kein für alle verbindliches Glaubensbekenntnis
- Schma Israel:
- absolute Einzigkeit u. Ewigkeit des Gottes
- allgegenwärtig
- Gott ist Schöpfer u. Erlöser u. allgegenwärtig Handelnder
„Du sollst Dir kein Gottesbild machen“ ---- wichtiges Gebot
- jede Benennung Gottes ist eine Einschränkung seines absoluten Seins; deshalb verschieden Bezeichnungen:
JHWH
Adonaj
Et
Gott ist Schöpfer und Lenker u. alleiniger Urheber von allem.
Gott ist einer und nichts ist ihm in irgendeiner Weise vergleichbar.
Gott hat sich selbst den Menschen in freier Entscheidung offenbart u. durch Moses den Menschen mitgeteilt.
Die Worte der Propheten sind Wahrheit.
Gott kennt alle Handlungen der Menschen und bestraft, wenn man Gebote mißachtet und ist gnädig.
Der von Gott gesandte Messias wird einmal kommen und die Toten werden auferstehen. Gott ist gerecht.
- vielfältige Heilsvorstellungen für die Gerechten (Paradies, Auferstehung u. Ankommen des Messias)
- Leben im Land der Verheißung
- Überheblichen und Unwissenden ist teilhaben der Auferstehung nicht möglich
- wer Auferstehung leugnet, wird nicht mit auferstehen
Land er Verheißung:
- Land Kanaan
- Volk Israels auserwähltes Volk
- nach Zerstreuung der Juden endet Anspruch auf Land nicht
Die heiligen Schriften:
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griech. Bezeichnung: Pentateuch
- 613 Vorschriften (248 Verbote; 365 Gebote)
- Israeliten warten auf den Messias, der kommt, wenn man gegenüber der Tora Gehorsam ist.
Talmud: = Lehre oder Studium
- kein Teil der Bibel, aber größer als die Bibel
- wichtigstes Werk des religiösen Judentums
- höchste Autorität bei der Auslegung der Gesetze
- das ganze Leben ist darin festgelegt
- rabbinische Auslegung der Tora
Moses:
- ägyp.= Sohn, 13 Jhd. v.Chr., war Hebräer
- Knecht Gottes, Priester, Mittler zw. Gott und dem Volk
Exodus: - Auszug aus Ägypten (2. Buch Mose)
Diaspora:
- das Leben von Angehörigen einer Religionsgemeinschaft unter anders Gläubigen
- Zerstreuung des Volkes Israels außerhalb des eigenen Landes
- 6 Jhd. v.Chr. durch babylonische Eroberung und die Zerstörung des ersten jüdischen Tempels
Judenfeindschaft
Entstehung:
- gab es bereits im röm. Reich
- man machte Juden am Tod Christus verantwortlich (Kollektivschuld) --- immer stärkere Diskriminierung
- Vergleich der Juden mit Parasiten, wegen zusammenleben mit Wirtsvölkern
- 115-117 n.Chr. Judenkrieg in Ägypten
- 7-11 Jhd. Mittelpunkt d. Weltjudentums in Spanien
- Papst Gregor der Große um 6 Jhd. --- wollte sie bekehren aber ohne Gewalt
- für Juden bestand kein Zinsverbot im reich Karls des Großen, konnten aber keine anderen Berufe ausüben
- lebten freiwillig in Ghettos
- Zwangstaufen und Scheinübertretungen, wenn nicht Vertreibung oder Ermordung
- Vertreibung aus Portugal u. Spanien, Ansammlung in Polen (Ostjuden, Aschkenasim)
- frz. Revolution --- Herausbildung von individuellen Nationalstaaten
- 18. u. 19. Jhd. Gleichstellung der Juden --- Widerstände
- man wollte Juden in Gesellschaft eingliedern u. dabei ihre Individualität wegmachen
- Juden glichen sich an, aber Wesensart blieb bestehen
- Juden intellektuell --- Anwälte, Ärzte (waren reich --- Neid --- Antisemitismus)
- Gründe:
- Glaube an einen Gott, welcher ihnen untersagte den röm. Kaiser als Gott zu verehren
- Kollektivschuld
- Verursacher der Pest, Cholera, Krebs
- Wucherer (Geld u. Zinsen)
Sprache der Judenfeindschaft:
- Polarisierung u. Abwertung
- vorgebliches Wissen --- Manipulation der Zuhörer
- starke Emotionen erzeugen --- Manipulation der Zuhörer expressive Stilmittel z.B. Göbbels
Metapher und Vergleiche lösen Assoziationskette aus
Tiermetapher: jüdischer abgestreifter Schlangenbalg; Judensau; stinkender Bode angebl. Charaktereigenschaften: Heimtücke, List Bsp. Fuchs
Jude als lauernde Spinne und Christ im Netz; Jude wird als Ritualmörder dargestellt
(Ungeziefer- und Seuchenmetapher => Jude = existentielle Gefährdung)
- Ironie Luther: heiliges, hochgelobtes, auserwähltes Volk Hyperbel: erzböse, übertörichte Juden
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Absicht: Diskriminierung der Juden
Diaspora (Zerstreuung):
- Leben v. Angehörigen einer Religionsgemeinschaft unter Andersgläubigen
- Zerstreuung des Volkes Israels außerhalb des eigenen Landes
- 6. Jhd. v.Chr. wurde Diaspora erstmals erwähnt, ausgelöst durch die babylonische Eroberung u. Zerstörung des ersten jüd. Tempels in Jerusalem
- Juden die außerhalb von Israel leben werden in 2 Gruppen geteilt
Aschkenasi: mitteleuropäische, Rußland
Separdin: spanische, portugiesische, nordafrikanische, griechische, italienische Juden
- 1. Exil: 6 Jhd. v.Chr.
babylonische Eroberung beendet Zeit des 1. Tempels bzw. d. jüd. Staatswesens
Entfaltung des Judentums
1. Verbreitung durch Römer
2. Verbreitung durch Byzantiner
3. Verbreitung aus wirtschaftlichen Gründen
Judenverfolgung und Holocaust:
- Beginnt mit d. Eroberung u. Zerstörung Jerusalems (70)
Vortrag:
- mit Kreuzzügen setzte große Welle der Judenverfolgung im Abendland ein; rissen bis ins Mittelalter bzw. bis heute nicht ab
- Juden kein Zugang zu bürgerl. Berufsständen (auf Handel- u. Geldverkehr beschränkt)
- Lebten in best. Stadtbezirken (Ghettos)
- mußten sich in ihrer Kleidung von christl. Bewohnern unterscheiden (z.B. Judenhut; dient zur optischen Abgrenzung)
- Juden nachgesagt, dass Schuld an Pest 1348/49 u. am Tod Jesus --- Hass und Progrome (Antisemitismus)
- unter Hitler gab es größte Judenvernichtung (HOLOCAUST- Massenvernichtung der Juden durch das Nationalsozialistische Regime)
* Die erste Phase der Judenverfolgung im Nazireich
- nach NSDAP- Programm, erste Reaktion: Flucht der Juden
- Verdrängung der Juden aus Staatsapparat
- Vertreibung jüd. Wissenschaftler (z.B.: Einstein), Künstler, Schriftsteller
- 1935 Verschärfung der Gesetze der Juden
* Die polit. und juristische Vorbereitung auf die Endlösung (1935-38)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Ziel: Isolierung der Juden
- 23.07.1938 Kennkartenzwang für Juden
* Vom großen Pogrom bis zur Entfesselung des Krieges (1938/39)
- Reichskristallnacht 9./10.11.1938
(Geschäftshäuser, Synagogen, jüd. Friedhöfe zerstört; ca. 30.000 in KZ´s)
- Massenflucht vieler Juden aus Deutschland
* Endlösung d. Judenfrage- Massenmord als Element d. faschistischen Weltherrschafts- strebens (1941- 42/43)
- 20.01.1942 Wannsee- Konferenz
- Tod vieler Juden auch durch Menschenexperimente
* Die letzte Phase des faschistischen Massenmordes (1943- 45)
- Aufbau + Ausbau neuer bzw. Vernichtungslager (Gaskammern)
- schärfsten Verfolgungen der Juden, Verschleppungen in KZ´s (Ziel: Dtl. judenfrei)
- 31.10.1944 letzte Vergasungen in Auschwitz; 26.11.1944 Zerstörung durch Alliierte
- insgesamt: Tod von 5,29 Mio. europ. Juden bis 1945 (Mai)
Israel heute:
Hauptstadt: Jerusalem (zwischenzeitlich Tel Aviv)
- großer Rohstoffmangel, trotzdem gute Industrie
- kein Import von Nahrungsmitteln
- israelisches Volk besteht aus 100 verschiedenen Völkern
- die Hälfte der Juden in Israel geboren
- sehr große Zuwanderungswellen, da alle Juden das Recht haben, nach Israel zurückzukehren
- keine schriftl. Verfassung
- Staatsgründung: 14 Mai 1948
- 11 Jahre Schulpflicht, 6 Tage in der Woche Schule
- Jerusalem heilige Stadt für Juden: Klagemauer, Tempelberg, Islam, Moschee,...
- Konfliktpotential: Land der Widersprüche
- einerseits liberal, andererseits Fanatismus
- Zionismus, abgeleitet von Zion (Synonym für Jerusalem, Tempelberg)
- polit. Bewegung mit dem Ziel zur Errichtung einer nat. jüd. Heimstätte in Palästina
- es vereinigen sich nationaljüd., kulturzionistische u. religiöse Gruppen
Islam
Geschichte:
- Mohammed hat Menschen Koran gebracht
- Medina: erste muslimische Gemeinde wird dort erbaut
- seit 1300 Jahren gibt es Islam
Hauptverbreitungsgebiete: - rund um Mekka
ethnische Grundzüge: - ein einziger Gott
I S L A M
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die 5 Säulen stellen Tore dar
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1. Glaubensbekenntnis:
- keine Gottheit außer Gott und Mohammed ist der Gesandte, der Prophet Gottes
- arabische Schrift ist Symbol des Islam, außerdem Halbmondsichel
2.fünfmaliges Gebet:
- immer in Richtung Mekka
- auf Gebetsteppich nur in gereinigtem Zustand (Gesicht, Hände, Füße waschen); man betet nicht in Schuhen
- Leben wird nach Gebetszeiten ausgerichtet
3. Sozialsteuer: - vom Verdienst müssen 2,5 % abgegeben werden, auch vom Vermögen, Diademe, usw.
4. Ramadan:
- von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ist trinken, Essen u. Genuß verboten
- Monat wechselt von Jahr zu Jahr
5. Mekka:
- jeder soll 1mal im Leben in Mekka gewesen sein
- wenn ein Moslem nach diesen 5 Säulen lebt, kommt er ins Paradies
- man kommt auch ins Paradies, wenn man als Märtyrer stirbt
Mohammed:
- um 570 n.Chr. als Sohn einer angesehenen Familie geboren
- Karawanenführer, später Kaufmann --- lernte Stammeskulte des vorislamischen Arabien kennen; Berührung mit Juden und Christen
- ab 612 verkündete Mohammed die ihm in Visionen u. Auditionen zuteilgewordenen Offenbarungen --- Hinwendung zu Gott, als den einzigen Schöpfer u. Richter
- Mohammed versteht sich nicht als Neuerer u. Religionsstifter, sondern als letzter Interpret, der alte Botschaft von allen Irrtümern u. Verdunklungen gereinigt, wieder zur Geltung bringt (höchste Stufe des Monotheismus)
- 622 n.Chr. mit seinen Anhängern nach Jathrib, späteren Medina (Beginn islamischer Zeitrechnung)
- 630 n.Chr. zog siegreich in Mekka ein (Götzenbilder wurden zerstört u. Kaaba als islamisches Zentralheiligtum installiert)
- Festigung Mohammeds religiöser u. politischer Machtstellung in Arabien
- 632 n.Chr. gestorben
- Mohammed hat 5 Grundpfeiler formuliert
Koran:
- enthält die Offenbarungen, die Mohammed während 23 Jahren durch Engel Gabriel zuteil wurden
- Koran ist göttl. Botschaft, das ewig gültige, noch vor Erschaffung der Welt aufgeschriebene Wort Gottes
- 114 Suren (Abschnitte), in Reimprosa; Gesetze des islamischen Lebens
- das zum Buch gewordene Wort Gottes
- keine staatl. Gewalt kann sich über Gesetze des Korans stellen
Häufig gestellte Fragen zu "Religion-Was ist Religion?"
Was ist Religion laut dieser Leseprobe?
Religion wird als eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl historischer Ereignisse und Erscheinungen definiert, bei denen ein spezifischer Bezug zwischen dem überweltlichen Heiligen in personaler Gestalt einer oder mehrerer Gottheiten und dem Menschen besteht. Dieses Verhältnis bestimmt normativ das Verhalten des Menschen.
Welche Dimensionen hat Religion laut dem Text?
Religion hat mehrere Dimensionen: Lehre (Erklärung der Wirklichkeit), Mythen (Erzählungen von Göttern, Schöpfung und Erlösung), einen sozialen Rahmen (Weltvorstellung und Verhaltensnormen), Riten (Gottesdienste und Feste), sowie Erfahrungen des Heiligen und das Erleben der Zugehörigkeit.
Was sind Stammes- und Naturreligionen?
Der Text beschreibt Stammes- und Naturreligionen als traditionelle Religionen Afrikas und indianische Religionen. Diese Religionen sind oft geprägt von Weisungen, religiösen Handlungen und Gesetzen, einer esoterischen Theologie und Toleranz gegenüber anderen Religionen. Sie umfassen Lebende und Tote, Ahnenverehrung und die Vorstellung, dass Mächte über Tiere und Feldfrüchte herrschen.
Was ist Schamanismus?
Schamanismus ist eine religiöse Praxis, bei der Schamanen mit Geistern Kontakt aufnehmen und diese beeinflussen können. Dies geschieht durch Rituale, die bis zur Ekstase führen können.
Was ist Totemismus?
Totemismus ist ein System, das den Bezug zu Ahnen und Blutsverwandtschaft betont. Totempfähle werden verwendet, um die Herkunft, Geschichte und den Glauben der Sippe darzustellen.
Was ist Voodoo?
Voodoo ist ein polytheistischer afrikanischer Geheimkult, der bis heute auf Tahiti praktiziert wird. Er beinhaltet Tieropferungen, die Leitung durch Voodoo-Priester und den Glauben an die Auferstehung der Toten.
Wie sahen die Religionen der Azteken und Inkas aus?
Der Text verweist hier auf ein Arbeitsblatt für weitere Informationen zu den Religionen der Azteken und Inkas.
Was waren die Merkmale der ägyptischen Religion?
In der ägyptischen Religion war der Pharao der göttliche Herrscher. Der Sonnengott Ra (Re) war der höchste Gott. Die Götter offenbarten sich nicht vollständig und ihre tiefste Wesenheit blieb verborgen. Sie besaßen bestimmte Symbole (Tiere o.ä.) und Statuen verkörperten den lokalisierten Geist der Gottheit.
Was waren die Merkmale der griechischen Religion?
Die griechische Religion war polytheistisch. Der Kult bestand aus Mythos und Riten. Bestimmte Lebensabschnitte wurden mystisch betrachtet und es gab keine ausgebildete Theologie, was zu Toleranz führte. Es gab verschiedene Arten von Mythen, wie aitologische, Kulturbringermythen und halbgeschichtliche Mythen.
Was waren die Merkmale der Religion der Germanen?
Die Germanen waren Viehzüchter, Ackerbauer und Jäger. Ihre Religion war polytheistisch und die wichtigsten literarischen Quellen sind die Edda. Sie ehrten ihre Götter in Hainen und Mooren und brachten Opfer, auch Menschenopfer, um bestimmte Gegenleistungen zu erhalten. Wichtige Götter waren Odin, Thor und Baldur. Sie glaubten an ein Jenseits und die Entstehung der Welt aus den Körperteilen eines Urwesens namens Ymir.
Welche Gemeinsamkeiten haben Naturreligionen?
Naturreligionen haben Gemeinsamkeiten wie Respekt vor der Natur, Initiationsriten, Ahnenverehrung, religiöses Heilen von Körper und Geist und das Fehlen heiliger Schriften.
Was waren die Merkmale der Religion der Kelten?
Die Kelten hatten eine dreischichtige Gesellschaftsstruktur mit Druiden, Ritterschaft und Volk. Sie verehrten eine Vielzahl von Göttern, praktizierten Menschenopfer und hatten einen Schädelkult.
Was ist Hinduismus?
Hinduismus ist eine gewachsene Volksreligion, die die Verehrung von Göttern, das Urprinzip Atman und Brahman, die Lehre von Reinkarnation, das Karma und das ewige Weltgesetz (santana dharma) umfasst. Das zentrale Symbol ist das Rad des Lebens.
Was ist Buddhismus?
Buddhismus entstand auf der Basis der Veda-Religion und basiert auf den Lehren von Siddharta Gautama (Buddha). Zentrale Elemente sind die vier edlen Wahrheiten, der achtgliedrige Pfad zur Erlösung und das Ziel des Nirvana.
Was ist Judentum?
Judentum ist die älteste monotheistische Weltreligion. Zentrale Elemente sind der Glaube an den einen Gott, die Tora, die Gebote und die Erwartung des Messias.
Was ist Islam?
Islam basiert auf den Lehren Mohammeds und dem Koran. Die fünf Säulen des Islam sind das Glaubensbekenntnis, das fünfmalige Gebet, die Sozialsteuer, der Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka.
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- Janett Adam (Author), 2000, Was ist Religion?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105193