Attribution ist „der meist unbewußte Prozeß, durch den Wirkungen von proximalen Reizen unmittelbar erlebnismäßig den distalen Objekten zugeschrieben werden.“ (Häcker & Stapf, 1998, S. 76)
Die Attributionsforschung hat Meinungen über Kausalzusammenhänge, sowie das Zustandekommen und deren Auswirkungen zum Gegenstand. Laienhafte Kausalwahrnehmungen aus dem täglichen sozialen Leben sind die Untersuchungsobjekte der Attributionsforschung. Rotter hat den ersten empirisch prüfbaren attributionstheoretischen Ansatz im Rahmen seiner sozialen Lerntheorie formuliert. Er postulierte, daß das Verhalten nicht direkt von den Verhaltenskonsequenzen beeinflußt wird, sondern daß dafür vermittelnde kognitive Prozesse verantwortlich sind. (vgl. Herkner, 1980, S. 53- 54)
Im Rahmen dieser Arbeit soll das Konstrukt „locus of control“ beleuchtet werden. Das damit verbundene Konzept der generalisierten Kontrollerwartung nimmt im Gesamtkonzept von Rotters sozialer Lerntheorie nur eine periphere Rolle ein, ist aber losgelöst von der eigentlichen Theorie schon Gegenstand zahlreicher empirischer Untersuchungen gewesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Erläuterung zentraler Begriffe
- Locus of Control- Orientierung
- Internals versus Externals
- Unterschiedliche Verwendungen des Begriffs
- Rotters Konzept der Kontrollwahrnehmung
- Erweiterung zu einer Persönlichkeitsdimension
- Diagnostikum
- Experimentelle Untersuchungen
- Verbindungen mit anderen psychologischen Variablen
- Ort der Kontrolle versus Ort der Verursachung
- Verknüpfung und Parallelen zu anderen Konzepten
- Heider (1958)
- Weiner (1971)
- Seligmann (1975/78)
- Anwendung und Bewertung des Konzeptes
- Kulturelle Unterschiede
- Soziale Klassenunterschiede
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des „locus of control", einer zentralen Annahme in Rotters sozialer Lerntheorie. Im Fokus stehen die generalisierte Kontrollüberzeugung und die Unterscheidung zwischen Internals und Externals. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Ansätze und Anwendungen des Konzepts und analysiert seine Verbindungen zu anderen Konzepten der Attributionstheorie.
- Definition und Bedeutung des „locus of control" in Rotters Theorie
- Unterscheidung zwischen Internals und Externals
- Anwendung des Konzepts in verschiedenen Bereichen der Psychologie
- Verknüpfung mit anderen Konzepten wie Heider, Weiner und Seligmann
- Kulturelle und soziale Aspekte der Kontrollüberzeugung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einleitung führt in die Attributionsforschung und Rotters soziale Lerntheorie ein. Sie definiert den Begriff „Attribution“ und beschreibt den empirisch prüfbaren attributionstheoretischen Ansatz von Rotter. Der Fokus liegt auf dem Konzept des „locus of control“ als zentraler Bestandteil dieser Theorie.
2. Erläuterung zentraler Begriffe
Dieser Abschnitt erläutert den Begriff „locus of control- Orientierung“ und definiert die beiden zentralen Konzepte „Internals“ und „Externals“. Die Unterscheidung zwischen Internals und Externals basiert auf der Überzeugung, ob Ereignisse unter interner oder externer Kontrolle stehen.
3. Rotters Konzept der Kontrollwahrnehmung
Kapitel 3 stellt Rotters Konzept der Kontrollwahrnehmung im Detail vor. Es beleuchtet die Entwicklung von Kontrollüberzeugungen und wie diese die Lernprozesse einer Person beeinflussen. Zudem werden verschiedene Aspekte der Kontrollwahrnehmung, wie z.B. experimentelle Untersuchungen und Verbindungen zu anderen psychologischen Variablen, beleuchtet.
4. Ort der Kontrolle versus Ort der Verursachung
Dieses Kapitel diskutiert die Beziehung zwischen dem „locus of control" und dem Ort der Verursachung. Es werden die Unterschiede zwischen beiden Konzepten und ihre Bedeutung für das Verständnis von Kontrollüberzeugungen erläutert.
5. Verknüpfung und Parallelen zu anderen Konzepten
Kapitel 5 vergleicht Rotters Konzept des „locus of control“ mit anderen Ansätzen der Attributionstheorie. Es werden die Konzepte von Heider, Weiner und Seligmann vorgestellt und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Konzept von Rotter aufgezeigt.
6. Anwendung und Bewertung des Konzeptes
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Anwendung des „locus of control“-Konzepts in verschiedenen Kontexten. Er untersucht die Rolle kultureller Unterschiede und sozialer Klassenunterschiede bei der Entwicklung von Kontrollüberzeugungen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Attributionsforschung, die soziale Lerntheorie von Rotter, die generalisierte Kontrollüberzeugung, das Konzept des „locus of control", Internals und Externals, die Unterscheidung zwischen interner und externer Kontrolle, sowie die Verknüpfung mit anderen Konzepten der Attributionstheorie.
- Quote paper
- Yvonne Kasten (Author), 2002, Attributionstheorie: Ort der Kontrolle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10509