Gliederung
1. Deutsche Juden
2. Bürgerlicher Antisemitismus
3. Rassismus
4. Boykott jüdischer Geschäfte und andere Aktionen gegen Juden
5. Reichskristallnacht
6. Davidstern
7. Isolierung und Evakuierung zur Vernichtung
8. Quellen
1. Deutsche Juden
- Hitler hatte ein bestimmtest Bild von den Juden > keine kulturbildende Kraft, keine Höherentwicklung möglich, Intellekt wird nie aufbauend wirken, sondern zerstören > bezeichnet sie als Parasit, Schmarotzer, als schädlicher Bazillus, der sich ständig ausbreitet
- wollen angeblich die Weltherrschaft an sich reißen
- sind für den Zusammenbruch Deutschlands verantwortlich
- es Handelt sich bei Juden in Deutschland um keine Lebewesen > Minderheit war 0.08% der Staatsbürger (500000)
- sollt wie Unkraut ausgermerzet werden
- viele waren zwar preußische Beamte (z.B. Lehrer) die dachten sie würden verschont bleiben, aber es war nicht so
- unter jungen Juden war Begeisterung für Hitlers „außenpolitische Erfolge“ > sie schwärmten sogar regelrecht von dem Hitler Regiment
- manche gingen auch in die SA oder in die Partei NSDAP
- im Aussehen war keine Abgrenzung möglich > in der Schule war es vielen peinlich, wenn sie herausfanden, dass der Banknachbar trotz „arischen“ Schädelmassen jüdische Abstammung war
- jene Kinder wurden erst anders als man sagte sie seien Juden
2. Bürgerlicher Antisemitismus
- Antisemitismus = Judenfeindlichkeit
- der Antisemitismus bezeichnet die feindliche Einstellung gegenüber Juden als politische Bewegung, welche bekämpft werden mussten, egal, ob sie voll und ganz nach jüdischem Vorbild lebten oder es gar nicht taten
- der Antisemitismus zeigt sich durch Diskriminierung, Entrechtung, Verfolgung und Gewalt gegenüber Juden
- häufig Ausscheidung der Juden aus dem Leben der ,,Normalen“
- das Wort ,,Antisemitismus" wurde in Deutschland geprägt durch die politische judenfeindliche Bewegung nach 1870, der sich auf den Begriff ,,Arier" stützte
- zeigte sich auch im Neid der Bürger, weil sie meist Wohlstand besaßen, den sie sich schwer erarbeitet hatten > galten aber trotzdem als Schnorrer > sogar als „Halsabschneider“ bezeichnet
- Gründe für die Verfolgung:
- Reichtum, Glaube an einen Gott, privilegierte Minderheit im Handel
- Christen hielten die Juden für etwas besonderes, da ihnen der Messias gesandt wurde
- jüdischen Ausschreitungen, wegen Vorwurf des Gottesmordes an Jesus
- Beginn der Judenverfolgung:
- seit 1. Kreuzzug > Überfall auf jüdische Gemeinden > Beginn einer Jahrhunderter langen Verfolgung
- Vorwurf des Gottesmordes als Vorwand für wirtschaftliche Motive der Pogrome (Ausschreitungen)
- Vorwurf von Beutegier
- Vorwurf des Ritualmord an Christkindern und Hostienschändung (Abendmahl)
- Religion konnte nicht gleichberechtigt werden wie Christentum werden
- römischen Reich: 1. christliche römische Kaiser Konstantin entrechtete und verfolgte Juden in seinem Reich
- zur Zeit der großen Pest in Europa (1347-1352) wurden die Juden hauptverantwortlich gemacht
- ca. 300 jüdische Gemeinden wurden zerstört und die Vertreibung aus Mittel- und Westeuropa begann
3. Rassismus
- hatte nichts mit bürgerlichen Antisemitismus zutun > war bezeichnet für die NS-Zeit
- man brachte sich mit Lieder in Stimmung z.B. „Wetzt die langen Messer
Auf dem Bürgersteig! Lasst die Messer flutschen In den Judenleib!“
- verschiedene Pogrom z.B. in Gunzenhausen > 1934 lebten dort 184 Juden > dort wurden eine jüdische Wirtsfamilie verhaftet durch eine SA-Oberststurmführer > hielt eine gehässige Rede, so gab sie Auftakt zum mittelalterlichen Pogrom > Bewohner gingen von Haus zu Haus und riefen „Die Juden müssen raus“ > darauf brachten sich viele Juden in dem Ort um, um nicht in die tobende Masse zu kommen
- Juden mussten sich Schimpfworte anhören und wurden bespuckt > wenn Jude das tat wurde er angezeigt
- Juden waren schutz- und rechtlos > schwache „Arier“ verleitete es so zu Gemeinheiten und Grausamkeiten
- viel deutsche Bürger missbilligten jede Strafhandlungen gegen die Juden > so das der Parteiführer „Die Endlösung der Judenfrage“ streng geheim hielt
4. Boykott jüdischer Geschäfte und andere Aktionen gegen die Juden
- Begann im April 1933 mit Aufruf zum Boykott > riesen Plakate in gelber und roter Farbe waren zu sehen, wo drauf stand: „Kauft nicht in jüdischen Kaufhäusern und Geschäften“
- Geschäfte wurden verständet, d.h. es wurde auf die Schaufenster „Jude“ geschrieben > trotzdem gingen welche aus Protest gegen das NS-Regiment bei Juden einkaufen > der Einkäufer wurde meist fotografiert und sein Bild wurde öffentlich ausgestellt > es gab Beschwerden gegen die Anprangerung, so dass die Liste wieder entfernt werden mussten
- kurz vor der Veröffentlichung der „Nürnberger Gesetzen“ wurden Juden als Reichsbürger entrechtet und Aktion „Juden unerwünscht“ lief
- in einzelnen Orten wurden Plakate aufgehangen mit Aufschriften gegen Juden
- im August 1935 wetteiferten Gemeindenräte um Gemeinde judenfrei zu werden > es wurden verschiedene Schriften aufgehangen z.B. „Das Kaufen bei Juden, die Inanspruchnahme jüdischer Ärzte oder Rechtanwälte bedeutet Verrat am Volke und der Nation.“ > Bevölkerung zog nicht mit
- auch Tafeln mit der Inschrift „Jude sind hier nicht erwünscht!“ wurden angebracht
5. Die Reichskristallnacht !!! VIDEO ZEIGEN !!!
- im Oktober 1938 wurden Juden polnischer Herkunft nach Polen ausgewiesen > daraufhin erschoss ein jüdischer Emigrant Herschel Grynszpan, in der deutschen Botschaft in Paris den Legionssekretär vom Rath > darauf hin dachte die Parteiführung, endlich einen Teil die deutsche Bevölkerung gegen die Juden mobilisieren zu können
- in der Nacht vom 9./10. November 1938 wurden zahlreiche Synagogen, jüdische Wohnungen und Geschäfte zertrümmert, verwüstet und angezündet > NS-Regiment gab es als spontanen Ausbruch des allgemeinen „Volkszorn“ aus
- es gab eine sonder Steuer für Juden von 1 Mrd. Reichsmark
- Mehrzahl der Bevölkerung hatte kein Verständnis für diese Taten
- Folge war auch immer neue Schikanen gegen Juden: - Verbot für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, durften keine Bücher und Zeitungen kaufen, durften keine Motorräder und Autos besitzen, durften keine Gewerbe und Handwerke betreiben, Verbot zur Haltung von Haustieren, durften bestimmte Stätten nicht besuchen und durften keinen „deutschen Wald“ betreten
6. Davidstern
- am 1. September 1941 Juden ab dem 6. Lebensjahr mussten einen „Judenstern“ tragen > es war verboten sich ohne diesen Stern in der Öffentlichkeit zuzeigen
- Juden mussten ihren Sitzplatz hergeben, wenn ein Arier kam
7. Isolierung und Evakuierung zur Vernichtung
- NS-Regiment hielt es für nicht nötig Verbote und Verordnungen nach 1935 bekannt zugeben
- Lebensmöglichkeiten von jüdischen Mitbürgern immer mehr eingeschränkt
- Juden mussten „Zusatznamen“ in dem mit „J“ gekennzeichneten Pass eintragen > die Männer hießen zukünftig zusätzlich „Israel“ und die Frauen zusätzlich „Sara“
- Kinder durften nur jüdische Schulen besuchen
- Besuch von Theater, Vorträgen, Kinos und Bibliotheken war für Juden verboten
- Parks, sowie öffentliche Anlagen und bestimmte Sperrgebiete waren für Juden verboten
- durften keine Zeitung kaufen oder abonnieren
- durften weder Auto noch Fahrrad besitzen
- keine Benutung von öffentlichen Verkehrsmittel
- durften sich nicht beim Friseur die Haare schneiden lassen und auch keine Wäschereien betreten
- durften kein Telefon besitzen und keine Telefonzelle betreten - mussten in Rüstungsfabriken Schwerstarbeit verrichten - durften nur in gekennzeichneten Geschäften kaufen - an Nahrungsmittel standen ihnen nur 2½kg Kartoffeln und 1 kg Kohlrüben pro Person und pro Woche zu
- Wohnsitz durfte nicht gewechselt werden
- Wohnungstür musste mit Davidstern gekennzeichnet werden - durften Wohnung zwischen 20 Uhr und 5 Uhr nicht verlassen - es gab kein Mieterschutz
- mussten Wohnung gegebenenfalls für bombengeschädigte Volksgenossen zur Verfügung stellen und zu anderen Juden ziehen
- kein Anspruch auf ein eigenes Zimmer - kein Radio besitzen
- elektrische Apparate mussten abgeliefert werden, sowie Fotoapparate, Feldstecher, Pelz- und Wollkleidung
- Juden die wissen wollten, was sie nun schon wieder nicht machen durften, konnten es bei einer Zentralen Vergabestelle erfahren > aber meisten war, dass mit sehr viel Papierkrieg zu tun
- es gab auch „Volksgenossen“, die sich den Juden annahmen
- die jüdischen Berliner hatten meist alles an Lebensmittel die ihnen auch versagt blieben > Berliner Mitbürger sorgten dafür
- Inhaber von Lebensmittelgeschäften steckten ihren Stammkunden die „Extras“ zu
- aber trotzdem herrschte bei den Juden existenzielle Not
- viele versuchten sich zu verstecken, dort zur Einsamkeit verurteilt > viele wurden damit nicht fertig und stellten sich freiwillig der Gestapo oder nahmen sich das Leben
- im Versteck bekam auch vieles eine neue Bedeutung z.B. die Wohnungstür > dient als Bollwerk und Zugbrücke, Guckloch als Wachturm
- „Lautloses Leben“ > Vorlesen lassen Seite 30 in „Leben im Dritten Reich“
- Juden die nicht untergetaucht waren, wurden deportiert und in Vernichtungslager vergast
- die 1. Massenverschleppung war in der Nacht vom 12./13. Februar 1940 in Stettin > sämtliche Juden wurden von der SA undß verhaftet > jede Wohnung wurde von 2 Personen besetzt und es wurde mitgeteilt sie müssten alles verlassen und würden zu einem unbekanntem Ziel abtransportiert
- durften nur Handkoffer mitnehmen > Wohnungseinrichtung musste zurückgelassen werden > alle Wertgegenstände (außer Uhr und Trauring) und Bargeld mussten abgegeben werden
- keine Lebensmittel oder Reiseproviant durfte mitgeführt werden > vorhandene Lebensmittel wurden beschlagnahmt
- es wurde keine Rücksicht auf Alter und Gesundheitszustand gemacht > so brachte man sie zum Güterbahnhof in Stettin, wo der Abtransport nach Ostpolen erfolgte
- offiziell hieß es: „die Evakuierung der Juden dem Arbeitereinsatz“ dienen soll
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in "Deutsche Juden, Bürgerlicher Antisemitismus, Rassismus"?
Dieses Dokument ist eine umfassende Übersicht über verschiedene Aspekte der Verfolgung von Juden in Deutschland, insbesondere während der Zeit des Nationalsozialismus. Es behandelt Themen wie die Ideologie Hitlers gegenüber Juden, die Entwicklung des Antisemitismus, rassistische Praktiken, den Boykott jüdischer Geschäfte, die Reichskristallnacht, die Einführung des Davidsterns und die Isolierung und Evakuierung von Juden zur Vernichtung.
Was war Hitlers Bild von den Juden?
Hitler sah Juden als eine zerstörerische Kraft, unfähig zur Kulturbildung und Höherentwicklung. Er bezeichnete sie als Parasiten, Schmarotzer und schädliche Bazillen, die angeblich die Weltherrschaft anstreben und für den Zusammenbruch Deutschlands verantwortlich seien.
Was ist bürgerlicher Antisemitismus?
Bürgerlicher Antisemitismus bezeichnet die feindliche Einstellung gegenüber Juden als politische Bewegung. Diese Einstellung führte zu Diskriminierung, Entrechtung, Verfolgung und Gewalt gegenüber Juden. Er basierte oft auf Neid, Vorurteilen und religiösen Anfeindungen.
Inwiefern unterschied sich Rassismus vom bürgerlichen Antisemitismus?
Der Rassismus in der NS-Zeit ging über den bürgerlichen Antisemitismus hinaus und war ideologisch geprägt. Er führte zu Pogromen und systematischer Ausgrenzung der Juden, die als minderwertige Rasse betrachtet wurden.
Was war der Boykott jüdischer Geschäfte?
Der Boykott jüdischer Geschäfte begann im April 1933 und umfasste Aufrufe, nicht in jüdischen Kaufhäusern und Geschäften einzukaufen. Geschäfte wurden mit dem Wort "Jude" beschmiert, und Personen, die dort einkauften, wurden öffentlich angeprangert.
Was geschah während der Reichskristallnacht?
In der Nacht vom 9./10. November 1938 wurden zahlreiche Synagogen, jüdische Wohnungen und Geschäfte zertrümmert, verwüstet und angezündet. Die NS-Führung präsentierte dies als spontanen Ausbruch des "Volkszorns".
Welche Bedeutung hatte der Davidstern?
Ab dem 1. September 1941 mussten Juden ab dem 6. Lebensjahr einen gelben "Judenstern" tragen, um sich in der Öffentlichkeit auszuweisen. Dies diente der weiteren Isolierung und Stigmatisierung.
Wie wurden Juden isoliert und zur Vernichtung evakuiert?
Juden wurden durch zahlreiche Verbote und Verordnungen in ihren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt. Sie mussten zusätzliche Namen in ihren Pass eintragen, durften bestimmte Orte nicht besuchen, keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und wurden schließlich in Vernichtungslager deportiert.
Was geschah bei den ersten Massenverschleppungen?
Die erste Massenverschleppung fand in der Nacht vom 12./13. Februar 1940 in Stettin statt. Juden wurden von der SA verhaftet und unter dem Vorwand des Arbeitseinsatzes nach Ostpolen deportiert. Wertgegenstände und Lebensmittel wurden beschlagnahmt.
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- Davia Rieprecht (Autor), 2001, Leben als Jude im Dritten Reich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105097