Henri Theodor Fontane
Gliederung
1. Biographie
2. Herausgegebene Werke
3. Besonderes Werk: „Effi Briest“
4. Bibliographie
1. Biographie
- Geb. 30.12.1819 in Neuruppin
- Eltern stammten von Hugenotten ab (mussten Ende 17. Jh. Frankreich wegen ihres Glaubens verlassen und fanden in Brandenburg Zuflucht)
- Tauften ersten Sohn Henri Théodore Fontane; wurde ins Kirchenregister als Henri Theodor Fontane eingetragen
- Vater: Apotheker
- als F.s Geschwister Rudolf, Jenny und Max geboren wurden, wurde finanzielle Lage so prekär, dass Vater 1826 Apotheke verkaufte un d mit Familie nach Swinemünde übersiedelte
- Mutter wollte nicht, dass F. die Swinemünder Stadtschule besucht
- F. wird zu Hause und später von Privatlehrern unterrichtet · Besucht 1832 kurz Gymnasium
- Vater holt ihn vor Beendigung des ersten Schuljahres runter
- F. kommt in Berliner Realschule und wohnt bei seinem Onkel August und dessen Frau Phillippine F. schreibt später: „Das berühmte Wort vom ’Stückwerk’ traf auf Lebenszeit buchstäblich und in besonderer Weise auch mich zu.“
- Nach Schulzeit: Apotheker
- Denkt noch lange nicht an professionelle Schriftstellerei; lit. Produktion: wenige Gedichte und Aufsätze über hist. Themen
- In Apotheke lagen meist Neuerscheinungen des Buchmarktes aus Herantasten F.s an Buchmarkt
- 1836: erstes gedrucktes Werk „Geschwisterliebe“
- 1.4.: Lehrling in der Apotheke „Zum weißen Schwan“
- Mai: Konfirmation in der französisch-reformierten Kirche
- Sept. 1840: F. verlässt Berlin und setzt Apothekerausbildung in Burg bei Magdeburg fort
- Zieht 1841 nach Leipzig weiter
- Arbeitet dort ab 1.4. in der Apotheke „Zum weißen Hirsch“
- Kommt in Leipzig mit Demokraten in Verbindung (waren Verfechter der radikalen pol. Linie)
- Nebenbei wächst Interesse an England
- Übersetzt mehrere revolutionäre engl. Arbeitergedichte · Lit. Vorbild: Georg Herwegh
- Tritt in Herwegh-Klub ein (radikalste Geister der Vormärz-Zeit)
- Juli 1841: nimmt Stelle in einer Apotheke in Dresden an, veröffentlicht aber weiterhin in Leipziger Zeitung „Die Eisenbahn“
- Nach Lehrzeit Rückkehr als Gehilfe in Apotheke des Vaters · Frau wohnt inzwischen in Letschin (Provinznest)
- Wirkt auf F. deprimierend
- F. übersetzt engl. Stücke (u.a. Shakespeare), versucht sich aber auch in kurzen Prosastücken
- 23.7.1843 F.s Freund Bernhardt von Lepel führt ihn bei einem Berlin-Besuch in Dichterverein „Der Tunnel über der Spree“ ein; begegnet dort einflussreichen Persönlichkeiten, deren Bekanntschaft entscheidenden Einfluss auf F.s Lebensweg haben
- wird 1844 aktives Mitglied im Klub
- im selben Jahr erster Achtungserfolg d. Tunnel-Mitglieder durch „Der Tower-Brand“ · April 1844: tritt Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im Gardegrenadierregiment „Kaiser Franz“ an
- Unternimmt mit Freund Herrmann Scherz erste spontane Reise nach England · Arbeitet 1845 noch einige Monate bei Vater in Letschin
- Tritt dann Posten in der „Polnischen Apotheke“ in Berlin an
- 8.12.1845 Verlobung mit Emilie Rouanet-Kummer (in der Zeit bis zur Hochzeit: zwei uneheliche Kinder)
- chronische Finanznot
- Heirat erst fünf Jahre später
- Neben Tätigkeit in Apotheke ausschließlich Literatur (Freizeit)
- Immer mehr Sympathien bei konservativem Teil der Tunnel-Mitglieder (da Verehrung der Großen der preuß. Geschichte)
- 2.3.1847 Staatsexamen in Pharmazie
- wird zum „Apotheker erster Klasse“ ernannt
- tritt Dez. 1847 in Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ ein, da Geld für eigene Apotheke nicht reichte
- wird nebenbei Journalist
o einige Artikel in der „liberalen Zeitungshalle“ (wird kurze Zeit später verboten) - F. gewinnt den Ruf, ein radikaler Linker zu sein (begeistert sich tatsächlich eine Zeitlang für dt. Einheit)
- beteiligt sich 1848 an Barrikadenkämpfen (ohne bes. Elan)
- Mai 1848: Aufstellung als Wahlmann für die preuß. Landtagswahlen
- 15.8.1848: Anstellung im Krankenhaus Bethanien (unterrichtet dort zwei Krankenschwestern in Pharmazie)
- arbeitet dort an einigen Balladen und dem Drama "Karl Stuart" ( nie vollendet) · beginnt auch seine Briefe (insgesamt über 5000 Stk.)
- beendet Ende Sept. 1849 Arbeit in Bethanien · finanzielle Situation = schlecht
- trotzdem: Aufgabe der pharmazeutischen Karriere - nur noch lit. Arbeit (v.a. Balladen)
- Dez. 1849: erste zwei Bücher "Männer und Helden. Acht Preußenlieder" und "Von der schönen Rosamunde"
- 1850 Anstellung im "Literarischen Kabinett" (später "Centralstelle für Preußenangelegenheiten")
o Propagandaabteilung des preuß. Innenministers, die der Presse die 'richtigen' Artikel liefern soll
- 16.10.1850 Heirat mit Emilie Rouanet-Kummer - 14.8.1851 Sohn George Emilie
- 1852 Einführung in Salon der Mathilde von Rohr
- M.v.R. wurde F.s Vertraute und wichtigste Briefpartnerin
- berufl. Situation gar nicht positiv: "Ich habe mich heute der Reaction für 30 Silberlinge verkauft. Man kann nun mal als anständiger Mensch nicht durchkommen."
o Tätigkeit: Auswertung der engl. Presse für preuß. "Adler-Zeitung"
- 1852: offizieller Presseberichterstatter in London
- macht dort Bekanntschaft mit vielen flüchtigen Aktivisten der gescheiterten 48er Rev. (hatten hier Asyl gefunden)
- 25.9.1852: Rückkehr nach Berlin (arbeitet dort wieder für Pressestelle des Innenministeriums (Adler-Zeitung))
- Okt. 1853: Aufstieg zum Englandspezialisten der Zeitung
- Juli 1854: Veröffentlichung eines Buches über seine Englandreise · Herausgabe des ersten Jahrbuches des "Tunnels" namens Argo · Sept. 1855: Beginn des dritten Englandaufenthaltes (3 Jahre)
o Arbeitet dort zunächst wieder im Auftrag der preuß. Reg.
o Wechselt dann zur preuß. Botschaft (soll dort preußenfreundliche Artikel in engl. Zeitungen bringen)
- Reist zwischendurch nach Berlin, da sein zweiter Sohn Theodore Henry geboren wurde
- Sommer 1857: F. mietet Haus in einem Londoner Vorort - Frau mit beiden Söhnen kann zu ihm ziehen
- 1858: Schottlandreise mit Bernhard von Lepel (schreibt später darüber in „Jenseits des Tweed“)
- 1859: Rückkehr nach Berlin
- wieder Problem des Broterwerbs
- 21.3.1860: Geburt der Tochter Martha
- 1.6.1859: Redakteur der „Neuen Preußischen Zeitung“
- 1864: Geburt des letzten Sohnes Friedrich
- Frühjahr 1870: Kündigung bei der Kreuzzeitung
- findet im Sommer neue journalistische Tätigkeit, die ihm erheblich mehr zusagt:
Theaterkritiker bei der liberalen und auflagestarken „Vossischen Zeitung“
- lässt sich im September beurlauben und schreibt Buch über ausgebrochenen Krieg gegen Frankreich
- fährt dann in mehreren Etappen Richtung Paris und wird in Domrémy festgenommen - wird fast wegen Spionage angeklagt
- Anklage wird jedoch fallengelassen (Gerüchte)
- Ist nach einigen Wochen Ehrenhaft zu Offiziersbedingungen im Dez. 1870 wieder draußen
- 1871: veröffentlicht seine in Gefangenschaft geschriebenen Tagebücher unter dem Titel „Kriegsgefangen. Erlebtes 1870“
- Nach Kriegsende reist F. nochmals in das besetzte Frankreich und veröffentlicht seine Beobachtungen: „Aus den tagen der Okkupation“
- Schreibt 1870/71 Buch „Der Krieg gegen Frankreich“ · Rückkehr nach Berlin
- Wiederaufnahme der Arbeit als Theaterkritiker
- 1876: berufliche Veränderung: F. wird Sekretär in der Akademie der Künste - gibt Posten schon nach wenigen Monaten auf, da er mit der Tätigkeit nicht zurechtkommt
- widmet sich erst jetzt (mit 57) mit voller Energie seiner Berufung · 1878: „Vor dem Sturm“
- kein Erfolg
- 1880: „L’Adultera“ („die Ehebrecherin“)
- kein Erfolg
- 27.9.1887: Tod des Sohnes George an Blinddarmdurchbruch
- mittlerweile viel Ruhm als Schriftsteller
- zum 70. Geburtstag am 30.12.1889 bleiben Ehrungen nicht aus · Frühjahr 1892: Erkrankung (Erkältung schwere Grippe Nervenzusammenbruch)
- Genesung und Vollendung von „Meine Kinderjahre“ (1893) - Verkauft sich sehr gut
- 1895: Großer Durchbruch mit „Effi Briest“ (F.s meistgelesenes Buch)
- 16.9.1898: Verlobung seiner Tochter Martha
- 20.9.1898: Tod Fontanes
2. Herausgegebene Werke
- 1836: „Geschwisterliebe“
- Dez. 1849: "Männer und Helden. Acht Preußenlieder" und "Von der schönen
Rosamunde"
- 1854: „Ein Sommer in London“
- 1860: „Jenseits des Tweed“, „Aus England“ und ein Band Balladen
- 1861: erster Band der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“: „Grafschaft Ruppin“
- 1862: zweiter Teil: „Oderland“
- 1865: Kriegsbuch „Der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahr 1864“
- 1870: erster Band von „Der deutsche Krieg von 1866“
- 1870/71: „Der Krieg gegen Frankreich“
o Erster Band 1873
o Zweiter Band 1875/76
- 1871: „Aus den tagen der Okkupation“
- 1871: „Kriegsgefangen. Erlebtes 1870“
- 1878: „Vor dem Sturm“
- 1880: „L’Adultera“ und „Grete Minde“
- 1881: letzter teil der Wanderungen: „Spreeland“
- 1882: „Ellernklipp“ und „Schach von Wuthenow“
- 1884: „Graf Petöfy“
- 1885: „Unterm Birnbaum“
- 1887: „Cécile“
- 1888: „Irrungen, Wirrungen“
- 1889: „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“
- 1890: „Stine“ und „Quitt“
- 1891: „Unwiederbringlich“
- 1892: „Frau Jenny Treibel“
- 1893: „Meine Kinderjahre“
- 1895: „Effi Briest“
- 1896: „Die Poggenpuhls“
- 1898:„Von Zwanzig bis Dreißig“ (Autobiographie) und „Der Stechlin“
3. Ausgewähltes Werk: „Effi Briest“
- die siebzehnjährige Effi, Tochter des Ritterschaftsrats von Briest auf Hohen- Cremmen, heiratet auf Betreiben ihrer Eltern hin den fast doppelt so alten Landrat Baron von Innstetten
- folgt ihm in sein Haus im hinterpommerschen Kessin
- der Ehe des unerfahrenen und lebensfrohen Mädchens mit dem prinzipientreuen und korrekten Innstetten fehlt die Liebe
- außerdem macht neue Umgebung Effi Angst: allerlei Spukgeschichten ranken sich um ihr neues Zuhause und ihr Mann gibt sich auch nicht viel Mühe ihre Ängste zu zerstreuen
- scheinbar will von Innstetten Effi dadurch noch fester an sich binden · gesellschaftliches Leben in Kessin für Effi langweilig
- nur der Apotheker Alonzo Gieshübler (ein schüchterner, aber höflicher Mann) schafft es ab und zu ihrem Leben ein paar Glanzlichter aufzusetzen
- selbst Geburt der Tochter Annie beseitigt nicht Effis Gefühl der Einsamkeit an der Seite ihres wenig verständnisvollen Mannes
- Effi geht Liebesbeziehung mit Major Crampas ein, einem leichtsinnigen und gewandten „Damenmann“ und Prinzipienverächter
- Effis Schuldgefühle lassen jedoch keine Leidenschaft aufkommen, und sie folgt bald darauf geradezu erleichtert ihrem Mann nach Berlin, der ins Ministerium berufen wurde
- nach sechs Jahren ruhigen gemeinsamen Ehelebens findet Baron von Innstetten durch Zufall Crampas alte Briefe an Effi
- für ihn ist Eheglück zerstört - nicht aufgrund verletzter Gefühle, sondern wegen seines vermeintlichen Ehrverlusts
- von Innstetten fordert Crampas zum Duell heraus - Crampas fällt
- Effi muß Mann und Kind verlassen
- auch elterliches Haus bleibt ihr verschlossen (denn auch Eltern haben nicht den Mut, sich gegen Gesellschaft zu stellen)
- lebt zurückgezogen mit ihrer Bediensteten Roswitha in Berlin
- auf von Innstettens Betreiben hin ist Effis Tochter ihrer Mutter fremd geworden - Begegnung mit ihrer Tochter führt zum Zusammenbruch Effis - die Todkranke darf, auf Bitten ihres Arztes hin, wieder nach Hohen-Cremmen heimkehren
- erholt sich dort etwas
- äußert später einen Wunsch: Hund
- von Innstetten überlässt ihr den gemeinsamen Hund Rollo - Effi vergibt innerlich von Innstetten
- sie verbringt glückliche Sommermonate; nachts quälen sie aber Alpträume und Halluzinationen, das alte Krankheitsbild kehrt wieder
- wenig später stirbt Effi
4. Bibliographie
http://www.xlibris.de/Autoren/Fontane/Fobio http://www.fontaneseite.de
http://www.orst.edu/instruct/ger341/fontane.htm
http://www.geschichte.2me.net/bio/cethegus/f/fontane.html
http://www.ica.de
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