Was steckt hinter dem spöttischen Lächeln eines der scharfsinnigsten Köpfe der Weimarer Republik? Diese Biografie enthüllt das Leben und Werk Kurt Tucholskys, eines brillanten Satirikers, Journalisten und Dichters, dessen messerscharfe Beobachtungen die deutsche Gesellschaft der Zwischenkriegszeit sezierte. Von seinen ersten literarischen Gehversuchen bis zu seinem tragischen Ende in Schweden, zeichnet dieses Buch ein vielschichtiges Bild eines Mannes, der mit Worten kämpfte – gegen Militarismus, Nationalismus und die aufkommende Gefahr des Nationalsozialismus. Verfolgen Sie Tucholskys Entwicklung vom jungen Juristen zum gefeierten, aber auch umstrittenen Autor, der unter den Pseudonymen Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel und Kasper Hauser ein breites Spektrum an Themen abdeckte. Erfahren Sie mehr über seine Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten wie Siegfried Jacobsohn und Franz Kafka, seine Reisen und seine inneren Zerrissenheit zwischen politischem Engagement und persönlichem Glück. Entdecken Sie die Hintergründe seiner berühmtesten Werke, von "Rheinsberg" bis zu seinen bissigen Gedichten gegen Goebbels und Hitler, die ihn zur Zielscheibe der Nationalsozialisten machten. Diese Biografie beleuchtet nicht nur Tucholskys literarisches Schaffen, sondern auch sein Privatleben, seine Ehen und seine zunehmende Entfremdung von Deutschland. Ein Muss für alle, die sich für die deutsche Geschichte, Literatur und die Auseinandersetzung mit politischer Verantwortung interessieren. Tauchen Sie ein in das Leben eines Mannes, dessen Worte bis heute nichts von ihrer Brisanz verloren haben und der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, den Mächtigen kritisch gegenüberzustehen. Eine fesselnde Reise in das Herz der Weimarer Republik und die Seele eines unvergessenen Schriftstellers. Diese umfassende Darstellung würdigt Tucholskys bedeutenden Beitrag zur deutschen Literatur und sein unermüdliches Engagement für Frieden und Gerechtigkeit, ein Erbe, das in unserer Zeit aktueller denn je erscheint. Einblicke in seine scharfen Analysen der politischen Landschaft, seine Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg und seine prophetische Warnung vor den Gefahren des Nationalsozialismus machen dieses Buch zu einem wichtigen Zeitdokument und einer Hommage an einen großen Denker und Schriftsteller.
Kurt Tucholsky (1890-1935) Das Leben und die Werke eines Schriftstellers Kurzbiographie Kurt Tucholsky wurde am 09.01.1890 in Berlin geboren. Er stammt aus einem wohlhabenden jüdischen Elternhaus und verbrachte seine Jugend in Berlin und Stettin. Ab 1899 besuchte Tucholsky das französische Gymnasium in Berlin, welches er 1903 verließ, um bis 1907 das königliche Wilhelms-Gymnasium in Berlin zu besuchen. Aber schon früh bröckelt die Beziehung zu seiner Mutter, spätestens zum Tod seines Vaters im Jahre 1905, also mit 15 Jahren sagt Tucholsky dass seine Mutter eine herrschsüchtige Frau ist. Schon mit 17 Jahren veröffentlichte Tucholsky sein erstes Werk. Es trug den Namen "Märchen" und wurde im "Ulk" veröffentlicht.
Am 21.09.1909 legte er nach privater Vorbereitung seine Reifeprüfung als Externer ab und begann dann im Jahre 1909 sein juristisches Studium an der Universität in Berlin. 1911 hatte er dennoch einige Artikel im sozialdemokratischen "Vorwärts" veröffentlicht. 1911 besuchte Tucholsky Franz Kafka in Prag, nach Kafka ist Tucholsky ein "ganz einheitlicher Mensch", der allerdings "angst vor einer "Verwandelung ins Weltschmerzliche" hat. Bis 1918 läuft Tucholskys literarische Produktion auf Hochtouren, er schreibt nun für ca. 15 Zeitungen. Seinen großen Durchbruch erzielt er jedoch nicht mit den Zeitungsartikel sondern mit dem 1912 erschienen Buch "Rheinsberg". Von 1913 bis 1915 war Tucholsky in der Redaktion der "Schaubühne" tätig. Tucholsky hat nun ein sehr gutes Verhältnis zu Siegfried Jacobsohn, dem Herausgeber der "Schaubühne", er bezeichnet diese Beziehung als eine Art "Vater-Sohn Beziehung".
Am 19.11.1914 besteht er die juristische Doktorprüfung. Im selben Jahr tritt Tucholsky aus dem Judentum aus.
Dann kam der 1.Weltkrieg und Tucholsky musste 1915 als Soldat in den Osten, von wo aus er 1917 zuerst auf eine Fliegerschule im Baltikum und dann nach Rumänien versetzt wurde. Sein Dienstgrad war zuletzt der eines "Vizefeldwebels".
Nach dem Ende des Krieges war er von 1918 bis 1920 Chefredakteur des "Ulk". Mary Gerold kommt nach Berlin und trifft Tucholsky nach einem halben Jahr wieder. Es tritt auf beiden Seiten schnell eine Entfremdung ein. T. trennt sich von Mary Gerold. Am 3.5.1920 Heiratet er die Ärztin Else Weil. Aber schon 1919 schrieb er dass diese "gottverlassene Stadt" ihn lähmt und er "je eher, je lieber aus Berlin fort, in die Einsamkeit" will. Aber auch mit seinen schriftstellerischen Arbeiten ist er sehr unzufrieden, er fühlt sich zum "Handwerker degradiert" und berichtet 1922 von schweren Depressionen. Kurt Tucholsky hat einen fehler gemacht, er hat eine Publikationsverpflichtung unterschrieben, das heißt dass er eine gewisse Anzahl von Artikel oder Aufsätzen pro Woche veröffentlichen muss, dass hatte zwar finanzielle Vorteile aber es hat auch seiner Kreativität einen schweren schlag versetzt. 1923 kam die Inflation und kein Schriftsteller konnte nun mehr von schreiben allein leben, auch Tucholsky nicht, er wurde Privatsekretär am Bankhaus von Bett, Simon & Co., bevor er im April 1924 als Korrespondent der "Weltbühne" und der "Vossischen Zeitung" in Paris tätig war. Er hofft mit dem Ortswechsel auch seine privaten Probleme zu lösen, aber seine Frau lässt sich von ihm scheiden, aber schon im 30.8. des gleichen Jahres heiratet er Mary Gerold, die er seit 9 Jahren kennt.
Ab sofort verlagerte er sein Schaffen ins Ausland und besuchte Deutschland nur noch ab und zu.
Am 07.12.1926 starb der Herausgeber der Weltbühne, Siegfried Jacobsohn, dessen Job Tucholsky nun übernahm.
1929 wanderte er nach Schweden aus. Er lebte fortan in Hinds bei Göteburg.
Nun kam die Zeit des Nationalsozialismus. Tucholsky wurde am 23.08.1933 ausgebürgert, seine Bücher von den Nazis verbrannt. Kurt Tucholsky läst sich von Mary Tucholsky scheiden.
Am 21.12.1935 beging Tucholsky Selbstmord. Er wurde auf dem Friedhof Mariefried bei Schloss Gripsholm beigesetzt.
Pseudonyme von Tucholsky
Theobald Tiger: - der aggressive und humorvolle Versdichter
Peter Panter: - der Beobachter des Theaters, der Literatur- und Reisereporter
Ignaz Wrobel: - der zeitkritische Satiriker, der fast ausschließlich politische Aufsätze schrieb Kasper Hauser: - Verfasser von in Umgangsprache verfassten Satiren Kaspar Hauser: - Zuspätgekommene, der die Welt nicht mehr versteht Seine Werke Tucholsky hatte eine große Abneigung zum Militär, diese Meinung Prägte ihn besonders nach dem 1.Weltkrieg. Im Jahr 1919 veröffentlichte Tucholsky das Gedicht "Krieg dem Kriege". Das Gedicht spielt, wie viele seiner Werke, im 1.Weltkrieg. Es beschäftigt sich mit der Befehlsgewalt der Militärführung, die den einfachen Soldaten das Töten befiehlt und selbst ungeschoren davonkommt. Tucholsky ruft dazu auf, diesem Irrsinn ein Ende zu setzen und sich für eine friedliche Zukunft stark zu machen. Er sagt, man müsse "dem Krieg den Krieg" erklären.
Als nächstes veröffentlichte er 1924 das Werk "Vision", das in einer Zeit spielt, zu der Tucholsky in Paris lebte. Er macht sich Gedanken, wie er den Menschen, mit denen er tagtäglich zu tun hat (z.B. dem Milchmann oder dem Schaffner), im 1.Weltkrieg gegenüber getreten wäre. Er wäre dann verpflichtet gewesen, diese Menschen zu töten, und die Franzosen wären verpflichtet gewesen, ihn zu töten. Alle wissen es, nur keiner redet darüber in dieser Zeit des Friedens.
Tucholsky macht sich Gedanken, wie lange dieser Friedenszustand noch anhält oder ab wann sich diese friedlichen Menschen wieder in eine "tobende, heulende Masse" verwandeln und gegeneinander in den Krieg ziehen.
Tucholsky schreibt sarkastische Texte über die Nationalsozialisten, wie z.B. das Gedicht „Das Dritte Reich“ das 1930 veröffentlicht wurde oder das nächste Gedicht unter dem Titel "Joebbels" das ein Jahr später erschien.
Das Gedicht ist im "Berliner Dialekt" geschrieben und handelt von Joseph Goebbels. In seinem Gedicht zieht Tucholsky Goebbels "mächtig durch den Kakao": Er sagt, Goebbels sei bloß ein "ganz kleines Licht", welches man wohl "zu früh aus dem Nest" genommen habe. Tucholsky sagt, Goebbels habe nur "eine mächtig große Fresse", sei nicht "ganz richtig" und kein Führer, sondern nur ein "Porzellanzerschmeißer". So machte sich Tucholsky sehr unbeliebt bei den Nationalsozialisten. Ein weiterer Beleidigung war der sarkastische Text "Hitler und Goethe - Ein Schulaufsatz" der 1932 erschien.
Tucholsky schrieb aber auch Romantische Bücher und Romane, wie Rheinsberg - Ein Bilderbuch für verliebte oder Schloss Gripsholm - Eine Sommergeschichte.
Tucholsky schrieb zeit seines Lebens vor allem für die Presse. Beinahe 2500 Kritiken, Feuilletons, satirische Skizzen, Polemiken, Pamphlete, Porträts, Gedichte und Chansons wurden zwischen 1907 und 1932 in zahlreichen Zeitschriften und Zeitungen gedruckt.
Ziele seines Wirkens Tucholsky wollte mit seinen satirischen und "bissigen" Texten die Menschen zum Nachdenken und zum Überdenken ihrer eigenen Situation anregen.
Tucholsky beschäftigte sich in seinen Texten viel mit dem 1.Weltkrieg und mit dem Nationalsozialismus. Gerade in dieser Zeit war es für einen Schriftsteller gefährlich, sich in so satirischer und sarkastischer Weise mit diesen Themen, besonders dem Nationalsozialismus, auseinander zusetzen. Er scheute auch nicht davor zurück, einflussreiche Personen direkt mit seinen Texten "anzugreifen", wie es z.B. der Text "Joebbels" von 1931 zeigt, in dem er direkt gegen Joseph Goebbels "vorgeht".
Aufgrund dieser für seine Zeit sehr kritischen Text wurde er von den Nationalsozialisten verbannt und seine Bücher verbrannt.
Die Meinungen über Tucholsky gingen weit auseinander. Manche liebten seine Werke, andere hassten sie. Bei der Bücherverbrennung am 12.05.1933 wurden Tucholsky`s Werke mit dem Satz "Gegen Frechheit und Anmaßung, für Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volksgeist !" verbrannt. Am 23.08.1933 entschied der Reichsminister des Inneren die Ausbürgerung Tucholskys.
Der Vorstand des "Börsenvereins der deutschen Buchhändler" erließ nun die Weisung an alle Buchhändler, Tucholskys Werke sofort aus den Regalen zu nehmen. Es wurde eine gründliche Säuberung des Buchbestandes der letzten 15 Jahre angeordnet. Das gesamte deutsche und antideutsche Schriftgut sollte auf das Vorkommen dieser Schriftsteller überprüft werden. (- und die der 11 anderen Schriftsteller, deren Werke verbrannt worden waren) Viele Menschen waren gegen Tucholsky und seine Werke. Alfred Rosenberg sagte 1927, Tucholsky (bzw. sein Pseudonym Ignaz Wrobel) müsse sofort inhaftiert werden, um "auf andere Gedanken zu kommen".
Auch bei Alexej Tolstoi hatte Tucholsky eine schlechte "Stellung". (Tolstoi sagte, Tucholsky könne "der Heine des 20.Jahrhunderts" werden.)
Josef Nadler war der nächste, der sich gegen Tucholsky wandte: Er meinte, dass noch nie ein Volk jemals so geschmäht worden sei wie das deutsche durch Tucholsky. Golo Mann erklärte, dass es Tucholsky an Takt, Bescheidenheit und an Schöpferkraft fehle und das es in den 20er Jahren eher zu viele von Tucholskys "Art" gegeben habe. Es gab aber auch Menschen, die Tucholsky und seine Werke sehr zu schätzen wissen, wie z.B. Wilhelm Herzog. Dieser sagte 1936, dass Tucholsky ein Schriftsteller mit ungewöhnlicher Begabung war. Tucholsky trug zu kritischer Vernunft mit überlegener Heiterkeit bei und bereicherte das Leben vieler Leser.
Auch Arnold Zweig äußerte sich positiv über Tucholsky: Er bezeichnete ihn als "einen bezaubernden Schriftsteller".
Für Ernst Rowohlt war Tucholsky einer der liebsten Autoren, der ein warmblütiger und in jedem Sinne menschlicher Freund gewesen sei.
Georg Grosz sagte über Tucholsky, dass dieser einer der wenigen war, die den wirklichen Berliner Witz verstanden und auch wirkliche Berliner Dialoge schreiben konnte.
- 1963 wurde überlegt, eine Straße nach Tucholsky zu benennen. Doch der
Häufig gestellte Fragen
Wer war Kurt Tucholsky?
Kurt Tucholsky (1890-1935) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Satiriker. Er wurde in Berlin geboren und stammte aus einem wohlhabenden jüdischen Elternhaus. Er ist bekannt für seine scharfen, zeitkritischen Texte, die sich oft mit Politik, Gesellschaft und dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzten.
Was sind einige wichtige Stationen in Tucholskys Leben?
Tucholsky veröffentlichte sein erstes Werk im Alter von 17 Jahren. Er studierte Jura, war Soldat im Ersten Weltkrieg, Chefredakteur des "Ulk" und Korrespondent der "Weltbühne" und der "Vossischen Zeitung" in Paris. Er wanderte 1929 nach Schweden aus und beging 1935 Selbstmord.
Welche Pseudonyme verwendete Tucholsky?
Tucholsky verwendete verschiedene Pseudonyme, darunter Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel und Kasper Hauser.
Was waren die Hauptthemen in Tucholskys Werken?
Tucholskys Werke beschäftigten sich oft mit dem Ersten Weltkrieg, dem Nationalsozialismus, Militarismus und sozialer Ungerechtigkeit. Er setzte sich kritisch mit politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander und versuchte, die Menschen zum Nachdenken anzuregen.
Welche Haltung hatte Tucholsky zum Ersten Weltkrieg?
Tucholsky hatte eine ablehnende Haltung zum Militär und zum Krieg. Sein Gedicht "Krieg dem Kriege" ist ein Aufruf zum Frieden und zur Ablehnung von Gewalt.
Wie wurde Tucholsky von den Nationalsozialisten behandelt?
Tucholsky war ein erklärter Gegner des Nationalsozialismus. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt, er wurde ausgebürgert und verfolgt. Seine satirischen Texte, insbesondere gegen Joseph Goebbels, machten ihn zu einer Zielscheibe.
Wie wurde Tucholsky von seinen Zeitgenossen wahrgenommen?
Die Meinungen über Tucholsky gingen auseinander. Einige schätzten seine kritischen und satirischen Texte, während andere ihn als zersetzend und respektlos ablehnten. Er wurde sowohl für seine Begabung als auch für seine angebliche mangelnde Bescheidenheit kritisiert.
Welche Werke von Tucholsky werden im Text erwähnt?
Im Text werden folgende Werke von Tucholsky erwähnt: "Märchen", "Rheinsberg", "Krieg dem Kriege", "Vision", "Das Dritte Reich", "Joebbels", "Hitler und Goethe - Ein Schulaufsatz", "Rheinsberg - Ein Bilderbuch für Verliebte" und "Schloss Gripsholm - Eine Sommergeschichte".
Was waren die Ziele von Tucholskys Wirken?
Tucholsky wollte mit seinen Texten die Menschen zum Nachdenken und Überdenken ihrer eigenen Situation anregen. Er wollte auf Missstände aufmerksam machen und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft beitragen.
- Quote paper
- Frank Born (Author), 2001, Tucholsky, Kurt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104970