Stellen Sie sich eine Welt vor, in der ein einziger Duft Macht über Leben und Tod verleiht. In Patrick Süskinds weltberühmtem Roman "Das Parfum" tauchen wir ein in das Paris des 18. Jahrhunderts, eine Stadt, die von unvorstellbarem Gestank und verborgenen Schönheiten geprägt ist. Hier wird Jean-Baptiste Grenouille geboren, ein Mann mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn, der ihn gleichzeitig zum Genie und zum Monster macht. Besessen von der Idee, den vollkommenen Duft zu kreieren, begibt sich Grenouille auf eine mörderische Reise, um die Essenz junger Frauen einzufangen. Seine Suche führt ihn von den stinkenden Gassen von Paris in die blühenden Lavendelfelder der Provence, wo er die Kunst der Parfumherstellung erlernt. Doch sein Ehrgeiz kennt keine Grenzen, und bald schon schreckt er vor nichts zurück, um sein Ziel zu erreichen. "Das Parfum" ist mehr als nur ein Kriminalroman; es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Besessenheit, Kunst, Identität und der dunklen Seite der menschlichen Natur. Süskinds meisterhafte Sprache entführt den Leser in eine Welt voller sinnlicher Details und lässt ihn die Düfte und den Wahnsinn Grenouilles hautnah miterleben. Entdecken Sie die Geheimnisse eines Romans, der Leser und Kritiker seit Jahrzehnten gleichermaßen fasziniert und der die Frage aufwirft, wie weit wir für die Verwirklichung unserer Träume zu gehen bereit sind. Eine literarische Reise voller düsterer Schönheit, historischer Details und philosophischer Fragen, die noch lange nach dem Zuklappen des Buches nachwirkt. Tauchen Sie ein in eine Geschichte über Mord, Obsession und die Macht der Düfte, die Sie so schnell nicht vergessen werden. Erleben Sie das Frankreich des 18. Jahrhunderts, wie Sie es noch nie zuvor wahrgenommen haben – durch die Nase eines Mörders. "Das Parfum" – ein olfaktorisches Meisterwerk, das die Sinne betört und die Seele berührt. Lassen Sie sich von Süskinds Sprachgewalt in eine Welt entführen, in der Duft zur Obsession und Mord zur Kunstform wird. Ein Muss für jeden Liebhaber anspruchsvoller Literatur und spannender Geschichten.
Warum ist Ihrer Meinung nach „Das Parfum“ ein Bestseller geworden?
Halten Sie den Erfolg des Romans für gerechtfertigt?
1 Allgemeine Informationen zum Autor und zum Verkaufserfolg des Romans „Das Parfum“
2 Warum ist „Das Parfum“ ein Bestseller geworden?
2.1 Vermischen verschiedener Romanarten
2.1.1 Elemente des Reiseromans
2.1.2 Elemente des biographischen Romans
2.1.3 Elemente des Kriminalromans
2.1.4 Elemente erotischer Literatur
2.1.5 Elemente des historischen Romans
2.2 Raffinierte sprachliche Gestaltung
2.2.1 Satzbau
2.2.2 Stilistik und Wortwahl
2.3 Leicht verständliche und mitreissende Handlung
2.4 Keine Vorlagen und Grenzen für Interpretationen
3. Persönliche Stellungnahme zur Rechtfertigung des Verkaufserfolges des Romans „Das Parfum“
Klasse 11a
Hausaufgabe aus dem Deutschen
(abzugeben am 24.4.2001)
Literarische Erörterung (Thema Nr.4)
Patrick Süskind, der am 26. März 1949 in Ambach am Starnberger See als Sohn des Journalisten und Erzählers Wilhelm Emanuel Süskind geboren wurde, verrichtete nach seinem Geschichtsstudium in München (1968-1974) verschiedene Gelegenheitsarbeiten und begann unter anderem erste - jedoch erfolglose - schriftstellerische Versuche. Danach verfasste er Drehbücher für das Fernsehen. 1981 wurde sein komödiantischer Einakter „Der Kontrabaß“, bei den Münchener Kammerspielen uraufgeführt, welcher in den Jahren 1984 und 1985 mit mehr als 500 Aufführungen das meistgespielte Stück an deutschsprachigen Bühnen wurde. (vergleiche Encarta)
Der absolute Durchbruch gelang Süskind jedoch mit seinem Roman „Das Parfum“. Obwohl es sich bei dem Buch um seinen Debütroman handelte, wurde es weltweit ein grandioser Erfolg. Bereits 1985, im Jahr in dem es erschien, verkaufte es sich 400000 mal und wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Nach fünf Jahren stand das Buch noch auf dem vierten Platz der Jahresbestsellerliste des „Spiegel“, in welcher es insgesamt neun Jahre vertreten war.
Was genau der Grund für diesen einschlagenden Erfolg sein könnte, werde ich nun versuchen, ausführlich zu erörtern.
Ein möglicher Grund für den Erfolg des Buches liegt ohne Zweifel im
Vermischen verschiedener Romanarten, was zur Folge hat, dass ein äußerst breites Publikum, beziehungsweise viele unterschiedliche Geschmäcker, angesprochen werden.
So beinhaltet „Das Parfum“ beispielsweise eindeutige Elemente des Reiseromans und führt die Leser von Paris, der Hauptstadt Frankreichs, ins Zentralmassiv, zu den Städten Montpellier und Grasse, welche als Stadt der Parfumeure und Düfte bekannt ist und letztendlich wieder zum Ursprung des Geschehens, nach Paris, zurück.
Das Buch enthält aber ebenso Elemente des biographischen Romans, da die Leser sowohl die äußere, als auch die innere Entwicklung Grenouilles von seiner Geburt bis hin zu seinem Tode mitverfolgen können.
Auch der Kriminalroman wird vertreten, worauf bereits der Untertitel des Buches „Die Geschichte eines Mörders“ hindeutet. Zudem vollbringt die Hauptperson, Grenouille, im Laufe der Handlung 26 Morde, die letztlich alle durch kriminologische Nachforschungen aufgeklärt werden, was wohl als deutlichstes Element des Kriminalromans zu erkennen ist.
Mit Sicherheit werden aber auch die Freunde erotischer Romane beim Lesen des Buches auf ihre Kosten kommen. Dies liegt daran, dass es sich bei den Opfern Grenouilles um äußerst hübsche, junge Mädchen handelt, die Süskind auf besonders erregende Art und Weiße beschreibt. So beispielsweise Laure Richis, Grenouilles letztes Opfer: „...Sie hatte ein so entzückendes Gesicht, dass Besucher jedes Alters und Geschlechts augenblicklich erstarrten und den Blick nicht mehr von ihr nehmen konnten, ihr Gesicht geradezu leckten, als leckten sie Eis mit der Zunge,...“ (S. 254/ 255).
„Das Parfum“ beinhaltet allerdings auch Elemente des historischen Romans, welche das Interesse des Lesers durch besonders informative Angaben wecken. So bekommt man einerseits einen Einblick in die sozialen und hygienischen Verhältnisse vom Frankreich des 18.Jahrhunderts - „...Zu der Zeit, von der wir reden, herrschte in den Städten ein für uns moderne Menschen kaum vorstellbarer Gestank. Es stanken...“ (S.5) - andererseits wird ihm auch ein genauer Einblick in einige Metiers der damaligen Zeit geboten. So beispielsweise in das der Parfumeure und Gerber, deren Arbeitstechniken den Lesern durch die Beschreibung einer Reihe komplizierter Vorgänge nähergebracht werden.
Ein weiterer Grund für den Erfolg des Buches könnte in der raffinierten, sprachlichen Gestaltung Süßkinds liegen. So beispielsweise der Satzbau. Obwohl dieser an zahlreichen Stellen von hypotaktischer Beschaffenheit ist, bleibt der Inhalt für die Leser dennoch relativ leicht verständlich. Dies liegt daran, dass es sich beim Großteil dieser langen Sätze um ein Aneinanderreihen von Vergleichen handelt, die manchmal zwar etwas bizarr, aber keinesfalls kompliziert sind. So heißt es beispielsweise bei der Beschreibung des Mädchens aus der Rue des Marais:“...Ihr Schweiß duftete so frisch wie Meerwind, der Talg ihrer Haare so süß wie Nussöl, ihr Geschlecht wie ein Bouquet von Wasserlilien, die Haut wie Aprikosenblüte...“ (S.54).
Wie bereits kurz erwähnt, verwendet Süskind zahlreiche Vergleiche, von welchen der Großteil zur Beschreibung von Gerüchen eingesetzt wird. Es scheint, als gäbe es keinen Duft, den man nicht sprachlich genauestens definieren könnte. Auch werden die Vergleiche eingesetzt, um die Hauptperson, Grenouille, zu beschreiben. Hier werden meist Tiere herangezogen, die wir Menschen jedoch eher mit negativen, unangenehmen Dingen verbinden. Jene Vergleiche erfolgen sowohl durch Adjektive wie „hervorgezischelt, schlangenhaft“ (S.92) , als auch durch Substantive wie „Kröte“ (S.96). Am treffendsten jedoch scheint der Vergleich mit dem „Zeck“ (u.a. S. 27), der sich im Laufe der Geschichte mehrmals wiederholt und exakt auf Grenouille zutrifft: Er ist „zäh,(...) und genügsam“ (S.27) , verhält sich meist unauffällig und zurückgezogen und ergattert erst „neue Beute“, wenn er glaubt, den richtigen Moment dafür gewittert zu haben. Dass bis zu einem solchen Augenblick viel Zeit vergehen kann, wird in der Geschichte an mehreren Stellen deutlich. So muss Grenouille beispielsweise vier Jahre härteste Arbeit beim Gerber Grimal vollbringen, bis ihm schließlich mit 12 Jahren wenigstens Sonntags mehr Freizeit geboten wird (vgl. S.43) und er somit wieder die Möglichkeit hat, neue Düfte zu sammeln.
Viele vom Autor verwendeten Adjektive treten oft auch als Superlative auf, die jedoch meist - ähnlich wie bei den Vergleichen mit Tieren - Assoziationen mit weniger Angenehmen hervorrufen. So deuten beispielsweise Beschreibungen wie „am allerstinkensten Ort des gesamten Königreichs“ (S.7) oder „...mit der dünnsten Milch“ und „das faulste Obst...“ (S.27) zwar eher auf Dinge hin, die wir versuchen, zu meiden, helfen dem Leser aber zugleich, sich ein klareres Bild von den herrschenden Umständen zu machen.
Süskind schreibt in einer Sprache, die sowohl für Gebildete als auch für weniger Gebildete in gleichem Maße verständlich ist. Dies rührt daher, dass er auf kompliziertere Zusammenhänge nahezu völlig verzichtet und somit verhindert, dass die Handlung zweideutig wird, einen doppelten Boden bekommt, dessen beide Aussagen man zuerst überprüfen müsste, um den Gesamtzusammenhang vollständig zu erfassen.
„Kraftvoll und mitreissend. Seine Wirkung wird noch lange anhalten“ schreibt das New Yorker Time Magazine über „das Parfum“. Mit treffenderen Worten könnte man die Handlung des Buches wohl nicht beschreiben. Das Kraftvolle liegt wohl an der Wortwahl des Autors, die den Inhalt an manchen Stellen zwar etwas obszön erscheinen lässt - so beispielsweise die Beschreibung der Massenorgie (S.300-307) die durch ein Parfum Grenouilles iniziiert wird oder die Schilderung des Tagesablaufs in der Höhle in der Nähe des Vulkans Plomb du Cantal, wo Grenouille nach den Worten des Autors „schiss während er fraß“ (S.168), allerdings ist es gerade das, was die besondere Wirkung des Romans ausmacht, was den Lesern eine gewisse Abwechslung zu allen anderen literarischen Werke gibt.
Ein weiterer Grund für den Erfolg des Romans könnte auch darin liegen, dass dem Leser freigestellt ist, wie man bestimmte Passagen des Buches, oder sogar das gesamte Werk, interpretierten könnte. So könnte uns der Autor mit seinem Roman beispielsweise zeigen wollen, wie leicht es ist, Menschen zu beeinflussen. Dies wird deutlich, als Grenouille ein neues Parfum kreiert, das jeden glauben lässt, er sei unschuldig (vergl. S.300).
Meiner Meinung nach ist der Erfolg des Romans „Das Parfum“ gerechtfertigt. Das Buch gehört ohne Frage zu den besten literarischen Werken, die ich in meiner schulischen Laufbahn gelesen habe. Zu dieser Behauptung veranlassen mich nicht nur Süskinds geniale sprachliche Raffinesse, sondern auch die gesamte Handlung des Romans, die uns Lesern einen informativen Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse und die in der heutigen Welt wohl kaum mehr anzutreffenden, unangenehmen Gerüche der Großstädte verschafft.
Zwar bin ich persönlich nicht von allen Passagen des Werkes beeindruckt - so könnte man beispielsweise die genaue Einführung in das Leben und die Absichten des Parfumeurs Giuseppe Baldini (S.59-87) bis zum Eintreffen Grenouilles in seinem Haus (S.87) etwas abkürzen - wenn man allerdings bedenkt, dass es sich bei dem
Buch um den Debütroman Patrick Süskinds handelt, blickt man über derartige Dinge hinweg und konzentriert sich mehr auf die amüsanten, interessanten und spannenden Abschnitte, die ohnehin sehr zahlreich vorhanden sind. Zudem hat Süßkind die besondere Gabe, dem Leser einen guten Eindruck von bestimmten Gerüchen - seien diese auch scheinbar noch so unbeschreiblich - durch eine Reihe von exzellenten Vergleichen zu verschaffen; so beispielsweise die Beschreibung des Mädchens aus der Rue des Marais (S.54).
Verwendete Literatur:
Primärliteratur: - „Das Parfum“ von Patrick Süskind
Sekundärliteratur: - Encarta-Enzyklopädie (Microsoft-Nachschlagewerk)
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema der literarischen Erörterung?
Die Erörterung beschäftigt sich mit Patrick Süskinds Roman "Das Parfum" und untersucht, warum das Buch ein Bestseller geworden ist und ob der Verkaufserfolg gerechtfertigt ist.
Wer ist Patrick Süskind?
Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Er ist der Autor des Romans "Das Parfum". Zuvor war er Journalist und Drehbuchautor.
Wie erfolgreich war "Das Parfum"?
"Das Parfum" war ein weltweiter Erfolg. Bereits im Erscheinungsjahr 1985 wurden 400.000 Exemplare verkauft und es wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Es war neun Jahre lang in der Jahresbestsellerliste des "Spiegel" vertreten.
Welche Romanarten sind in "Das Parfum" vermischt?
"Das Parfum" vereint Elemente des Reiseromans, des biographischen Romans, des Kriminalromans, der erotischen Literatur und des historischen Romans.
Wie ist der Satzbau in "Das Parfum"?
Der Satzbau ist an vielen Stellen hypotaktisch, aber durch die Verwendung von Vergleichen bleibt der Inhalt relativ leicht verständlich.
Welche sprachlichen Mittel verwendet Süskind häufig?
Süskind verwendet zahlreiche Vergleiche, insbesondere zur Beschreibung von Gerüchen. Er verwendet auch Tiervergleiche, um die Hauptperson Grenouille zu beschreiben.
Wie wird Grenouille charakterisiert?
Grenouille wird oft mit Tieren verglichen, die negative Assoziationen hervorrufen, wie z.B. "Zeck", "Kröte", "hervorgezischelt" und "schlangenhaft".
Welche Einblicke in das Frankreich des 18. Jahrhunderts bietet der Roman?
Der Roman gibt Einblicke in die sozialen und hygienischen Verhältnisse sowie in die Metiers der Parfumeure und Gerber.
Was macht die Handlung von "Das Parfum" mitreissend?
Die Handlung ist kraftvoll und mitreissend, auch durch die Verwendung von obszönen Beschreibungen, die dem Leser Abwechslung zu anderen literarischen Werken bietet.
Wie steht der Autor der Erörterung zum Erfolg des Romans?
Der Autor der Erörterung hält den Erfolg des Romans für gerechtfertigt und betrachtet ihn als eines der besten literarischen Werke, die er in seiner schulischen Laufbahn gelesen hat.
Welche Kritikpunkte werden am Roman geäußert?
Kritisiert wird die ausführliche Einführung in das Leben und die Absichten des Parfumeurs Giuseppe Baldini, die etwas gekürzt werden könnte.
Welche Literatur wurde für die Erörterung verwendet?
Primärliteratur: "Das Parfum" von Patrick Süskind. Sekundärliteratur: Encarta-Enzyklopädie und Leserinformation des "Spiegel".
- Quote paper
- Michael Vogl (Author), 2000, Süskind, Patrick - Das Parfum - Warum "das Parfum" meiner Meinung nach ein Bestseller geworden ist (literarische Erörterung), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104862