Wie ein strahlender Komet stieg Ludwig XIV. auf den Thron Frankreichs und etablierte ein System, das Europa für Jahrhunderte prägen sollte: den Absolutismus. Doch hinter der glanzvollen Fassade von Versailles, den prunkvollen Festen und der unbegrenzten Macht eines einzelnen Herrschers verbarg sich eine dunkle Realität von Armut, Unterdrückung und blutigen Kriegen. Diese fesselnde Epoche, in der Ludwig sich selbst als "Sonnenkönig" inszenierte und absolute Kontrolle über sein Reich beanspruchte, wird in all ihren Facetten beleuchtet. Erfahren Sie, wie Ludwig XIV. durch geschickte politische Schachzüge den Adel entmachtete, eine schlagkräftige Armee aufbaute und mit Hilfe von Ministern wie Colbert den Merkantilismus als Wirtschaftssystem etablierte. Tauchen Sie ein in das Leben der einfachen Bevölkerung, der Bauern und Bürger, die unter hohen Steuerlasten litten und deren Leben von Hunger und Entbehrung geprägt war. Entdecken Sie die tragische Geschichte der Hugenotten, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt und zur Auswanderung gezwungen wurden. Verfolgen Sie die Expansionskriege Ludwigs, die zwar das französische Staatsgebiet vergrößerten, das Land aber auch an den Rand des Ruins brachten. War der Absolutismus wirklich ein Weg zum modernen Staat, oder war er vielmehr ein System, das auf Unterdrückung und Ungleichheit basierte? Dieses Buch enthüllt die Widersprüche und Schattenseiten einer Epoche, die bis heute fasziniert und kontroverse Diskussionen auslöst. Es ist eine Reise in eine Zeit des Umbruchs, in der die Weichen für die moderne europäische Geschichte gestellt wurden – eine Zeit, in der Glanz und Elend auf unbarmherzige Weise miteinander verknüpft waren und die Frage nach dem Preis der Macht neu definiert wurde. Entdecken Sie die Wahrheit hinter dem Mythos des Sonnenkönigs und verstehen Sie die komplexen Zusammenhänge des Absolutismus in Europa.
Der Absolutismus in Europa
Definition: Regierungsform, in der ein Monarch die uneingeschränkte und ungeteilte Herrschaftsgewalt besitzt. Er regiert von den Gesetzen losgelöst und muß sich keinem Menschen, sondern nur Gott gegenüber rechtfertigen. Er sieht seine Macht als gottgegeben und fordert unbedingten Gehorsam von allen Untertanen. Der Begriff bezeichnet die Epoche vom 16.-18. Jh., als der Absolutismus in Europa vorherrschte. Als Vorbild galt der französische König Ludwig der 14. Um die Macht zu zentralisieren unterwarf er den politisch selbstständigen Adel und brach das Steuerbewilligungsrecht der Stände. Zu Stützen seiner Macht entwickelte er das Stehende Herr, die Beamtenschaft und den Merkantilismus.
Absolutismus - auf dem Weg zum modernen Staat
- Bisher: - Könige konnten ihre Herrschaft nur mit Unterstützung von Adligen und geistlichen Würdeträger seine Herrschaft ausüben
- Ludwig 14. gelang es als erster Herrscher sich von dieser Bindung zu lösen
- er schaffte dieses indem er sie zu Untertanen machte mit besonderen Rechten
- für die Adligen berief er sich Beamte die seine Vorstellungen im Land umsetzen sollten
- von Versailles aus ordnete er indes die Verwaltung, Wirtschaft und Religion seines Landes neu
- mehrere andere Herrscher probierten diesen Stil in ähnlichem Masse zu übernehmen
- doch eine kleine Gruppe „ die Aufklärer „ bezweifelten jedoch das ein König allein alle Gewalt im Land besitzen dürfe
Absolutismus - Herrscher ohne Kontrolle
- Ludwig konnte menschliche Gesetze erlassen und aufheben, deshalb fühlte er sich absolut
- ( losgelöst ) frei
- doch er konnte nicht regieren wie er wollte denn er blieb der Verantwortung gegenüber eingeschränkt
- deswegen , um diesen Anspruch dem Volk ständig vor Augen zu führen, wählte er ein Sinnbild: die Sonne
- dieses Bild lies er auf Münzen und Öffentlichen Plätzen anbringen
- er verkündete außerdem „ ORDO ET FELICITAS „ ( Ordnung und Glück )
- und stellte seinen Untertanen somit glückliche Zeiten in Aussicht
Ein Volk von Untertanen
- die ehemaligen Adligen buhlten seit dem Umzug nach Versailles darum als Angestellter beim König arbeiten zu dürfen um das als besondere Auszeichnung zu sehen
- sie ließen sich ein starres Zeremoniell reglementieren
Bürger, Bauern, Bettler
- die Mehrzahl der Bevölkerung lebte in Armut
- die Bauern mussten Steuern an den König abtreten und hatten zumeist dem Hunger zu leiden
- und wenn Kriege, Pesten und schlechtes Wetter kamen musste man den Hungertod befürchten
- denn Menschen in der Stadt ging es nicht besser
- sie hatten große Familien und viele Kinder die schon mit 11 Jahren 14 Stunden lang bei der Arbeit helfen mussten in Bergwerken und als Hirten oder Mägde
Die Stützen des absolutistischen Staates
- viele seiner Untertanen wiedersetzten sich auch Ludwig
- so suchte er neue zuverlässige Männer
- er wählte aus seinem Rat persönliche Ratgeber aus
- sein wichtigster wahr Jean Baptiste Colbert ( Sohn eines Tuchhändlers )
- dieser war über 20 Jahre für Finanzen, Handel, Marine, Kolonien, Bauwesen, Verkehr, Kultur und Wissenschaft gleichzeitig zuständig
- Colbert schickte Intendanten aus um in den Provinzen den Absolutismus durchzusetzen und die Steuern einzutreiben
- Dadurch wurden die Adligen ganz aus ihren Ämtern entmachtet
- Diese Intendanten wurden aus dem Bürgertum von Colbert herausgewählt und nach belieben wieder abgewählt
- Diese Intendanten besaßen folgende Vollmachten: Die Aufsicht der Ein- und Ausgaben, die Polizei, die Gerichtsprozesse, den Straßenbau, die Soldaten, die Versorgung der Bevölkerung mit Getreide und die Religion
- Sie hatten die gesamte Verwaltung
- Sie stießen aber oft auf Wiederstand der Städteväter
- Jedoch konnte diese nichts erreichen und Ludwigs Plan ging auf, der Absolutismus wurde in ganz Frankreich verbreitet
Die Hugenotten
- jedoch traf diese Gesetze eine Gruppe besonders hart: die Hugenotten
- sie hatten einen anderen Glauben und hatten im Edikt von Nantes erreicht ihre Gottesdienste so durch zu führen wie es ihnen passt
- nun wollte aber Ludwig eine einheitliche Religion in Frankreich herstellen und widerrief den Edikt von Nantes ( 1685 )
- nun verlangte er von den Hugenotten , die damals als Ketzer bezeichnet wurden, das sie sich zum katholischen Glauben bekehren lassen, auch gewaltsam
- durch diese gewaltsame Bekehrung wanderten einige Fachleute nach England und Preußen aus
Stehendes Herr statt Söldnerherre
- Ludwig wollte mittlerweile sein Land vergrößern und es zum mächtigsten Staat in Europa machen · Dafür brauchte er eine schlagkräftige Armee
- Ab sofort musste jeder Soldat einen Treueid ablegen
- Dieser Stehende Herr das von Louvois erfunden wurde , war nun jeder Zeit einsatzbereit
- Wegen der großen Armut gingen immer mehr Bauern in die Armee
- Nun war Frankreich mit 400000 Soldaten das stärkste Herr in Europa
- Gleichzeitig wurden nun auch die Landesgrenzen gesichert
- Man legte einen Gürtel von 300 Festungen um Frankreich zum Schutz herum
Ludwigs Kriege
- 1667-1668 - eroberte er die spanische Niederlande
- 1701-1713/14 - eroberte er die Thronfolge Spaniens
- 1672-1678 - schaltete die wirtschaftliche Konkurrenz der Niederlande aus
- 1688-1697 - eroberte er die Pfalz im deutschen Reiche
- 1679 dehnte er sein Machtgebiet in den Elsaß aus
- außerdem legte er die Städte Bingen, Worms, Mannheim, Heidelberg in Schutt und Asche
- er vergrößerte zwar sein Staatsgebiet aber sein Ziel die Vorherrschaft in Europa zu Erreichen gelang ihm nicht
Woher bekommt der König sein Geld?
- Ludwig interessierte sich nicht im geringsten wie all seine Ausgaben zu bezahlen seien
- Doch sparen kam für den Sonnenkönig nicht in Frage
- Nur Colbert machte sich über diese Sache ernsthaft Sorgen
- Er ließ Ausländer teure Waren einkaufen
- Und achtete darauf das die Franzosen nicht in anderen Ländern kauften und die Münzen dorthin nicht verschwanden
Manufakturen
- waren Großbetriebe
- unterstützten Colbert mit Geld und befreiteten sich von Steuern
- somit konnten sie kostengünstig einen Überschuss produzieren
- verbreitet waren Textil-, Seiden-, Metallwaren- und Spiegelmanufakturen
Merkantilismus
- um Rohstoffe ein- und Fertigwaren auszuführen wurde ein Netz aus Handelswegen über das Land gelegt
- ausländische Ware wurde ferngehalten indem man einen hohen Schutzzoll zum einführen seiner Waren zahlen musste
- Das System staatlicher Eingriffe, die der Förderung des Handels dienten, nennt man Merkantilismus
- Jedoch verarmten die Bauern noch mehr weil sie ihr Getreide zu niedrigen Festpreisen verkaufen mussten
- Dennoch reichten die zusätzlichen Einnahmen wegen der ständigen Kriege nicht aus
- Ludwig der 14. der Sonnenkönig Frankreichs starb und hinterließ ein Reich das für viele Staaten Europas Vorbild war , hinter der glänzenden Fassade aber am Rande des Ruins stand
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Absolutismus laut diesem Text?
Der Absolutismus ist eine Regierungsform, in der ein Monarch uneingeschränkte und ungeteilte Herrschaftsgewalt besitzt. Er steht über den Gesetzen und muss sich nur vor Gott verantworten. Seine Macht wird als gottgegeben angesehen, und er fordert unbedingten Gehorsam von allen Untertanen. Die Epoche des Absolutismus dauerte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert in Europa. Ludwig der XIV. von Frankreich gilt als Vorbild. Er zentralisierte die Macht, unterwarf den Adel und brach das Steuerbewilligungsrecht der Stände. Er entwickelte das Stehende Heer, die Beamtenschaft und den Merkantilismus, um seine Macht zu stützen.
Wie zentralisierte Ludwig XIV. seine Macht?
Ludwig XIV. zentralisierte seine Macht, indem er Adlige zu Untertanen mit besonderen Rechten machte, Beamte einsetzte, die seine Vorstellungen im Land umsetzten, und Verwaltung, Wirtschaft und Religion von Versailles aus neu ordnete. Er entmachtete den Adel und kontrollierte die Finanzen und die Militär.
Was waren die sozialen Auswirkungen des Absolutismus?
Die Mehrheit der Bevölkerung lebte in Armut. Bauern mussten Steuern an den König abtreten und litten oft Hunger. Auch in den Städten war das Leben hart, mit großen Familien und Kindern, die schon in jungen Jahren lange arbeiten mussten.
Wer waren die Stützen des absolutistischen Staates unter Ludwig XIV.?
Jean Baptiste Colbert, der Finanzminister, war eine wichtige Stütze. Er setzte Intendanten ein, um den Absolutismus in den Provinzen durchzusetzen und Steuern einzutreiben. Die Intendanten wurden aus dem Bürgertum gewählt und hatten weitreichende Vollmachten in Verwaltung, Polizei, Justiz, Bauwesen, Militär und Religionsangelegenheiten.
Wer waren die Hugenotten und was geschah mit ihnen?
Die Hugenotten waren eine protestantische Glaubensgruppe. Ludwig XIV. widerrief das Edikt von Nantes, das ihnen Religionsfreiheit gewährte, und zwang sie, sich zum katholischen Glauben zu bekehren. Viele Hugenotten, darunter Fachleute, wanderten daraufhin nach England und Preußen aus.
Was ist ein "Stehendes Heer" und warum war es wichtig für Ludwig XIV.?
Ein "Stehendes Heer" ist eine ständig einsatzbereite Armee, im Gegensatz zu Söldnerheeren, die nur bei Bedarf rekrutiert wurden. Ludwig XIV. brauchte eine starke Armee, um sein Land zu vergrößern und es zum mächtigsten Staat in Europa zu machen. Das Stehende Heer, von Louvois organisiert, war jederzeit einsatzbereit und machte Frankreich militärisch sehr stark.
Welche Kriege führte Ludwig XIV. und was waren die Ergebnisse?
Ludwig XIV. führte mehrere Kriege, unter anderem zur Eroberung der spanischen Niederlande, zur Erlangung der Thronfolge Spaniens, zur Ausschaltung der wirtschaftlichen Konkurrenz der Niederlande und zur Eroberung der Pfalz. Obwohl er sein Staatsgebiet vergrößerte, gelang es ihm nicht, die Vorherrschaft in Europa zu erlangen.
Wie finanzierte Ludwig XIV. seine Ausgaben?
Colbert, der Finanzminister, versuchte durch Merkantilismus die Staatseinnahmen zu erhöhen. Er förderte Manufakturen, erhob Schutzzölle auf ausländische Waren und legte Handelswege an. Die Bauern verarmten jedoch weiter, und die Einnahmen reichten aufgrund der ständigen Kriege nicht aus.
Was ist Merkantilismus?
Merkantilismus ist ein System staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft, das der Förderung des Handels dient. Es beinhaltet den Schutz der heimischen Wirtschaft durch hohe Zölle auf ausländische Waren, die Förderung von Manufakturen und den Ausbau von Handelswegen.
Was waren die langfristigen Folgen des Absolutismus unter Ludwig XIV.?
Ludwig XIV. hinterließ ein Reich, das für viele Staaten Europas Vorbild war, aber auch am Rande des Ruins stand. Der Absolutismus hatte deutliche Spuren in einem verarmten Land hinterlassen.
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- Dana Manthee (Author), 2000, Der Absolutismus in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104838