Inhaltsangabe
- Einleitung
- Entstehung der Bundeswehr
- Gliederung der Bundeswehr
- Der Auftrag der Bundeswehr
- Einsatz der Bundeswehr im KOSOVO-KRIEG
- Strukturveränderung in der Bundeswehr
- Zusammenfassung
- Quellen
Einleitung
Die Zeit der Diskussion über die Zukunft der Bundeswehr geht zu Ende. Mit wachsender Spannung wird eine Entscheidung erwartet. Vor allem von den Soldaten und den zivilen Mitarbeitern in den Streitkräften selbst. Nach mehr als einem Jahr Arbeit wird die von Bundesverteidigungsminister Scharping eingesetzte Kommission von Unabhängigen am 23. Mai ihren Bericht mit Vorschlägen über die Veränderung der Bundeswehr der Öffentlichkeit präsentieren. Aber auch sonst rückt die Bundeswehr seit einiger Zeit mehr und mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Zum Beispiel mit der Diskussion um die Gleichstellung von Frauen in der Bundeswehr oder durch ihren Einsatz im Kosovo-Krieg.
Mich persönlich interessiert das Thema Bundeswehr aus dem Grund, da sie eine wichtige Rolle für unser gesellschaftliches Zusammenleben und für die Sicherung des Friedens spielt.
Der Themenbereich Bundeswehr ist zu umfangreich, um alle Aspekte hier zur Sprache zu bringen, daher habe ich versucht, die Aktuellsten und Wissenswertesten Themen im Zuge dieser Facharbeit zusammenzutragen.
Entstehung der Bundeswehr:
Die bewaffneten Gesamtstreitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) und der Entstehung von zwei deutschen Teilstaaten, die seit 1949 in das westl. (BR Deutschland) bzw. in das östliche Bündnis (DDR) hineinwuchsen, kam bereits 1950 der Plan auf, die BR Deutschland an der Verteidigung des Westens zu beteiligen. 1954 beschloß eine Neunmächte-Konferenz den Beitritt der BR Deutschland zur NATO und zur Westeuropäischen Union. Um die Jahreswende 1955/56 wurden die ersten freiwilligen Soldaten ernannt. Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Juli 1956 vollzog sich der Aufbau der Bundeswehr planmäßig. Sie umfaßt die 3 Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine; die Territorialstreitkräfte und die Bundeswehrverwaltung. Die drei Teilstreitkräfte sind mit 340.000 Soldaten und 150.000 zivilen Beschäftigten vollständig in die NATO eingegliedert. Die Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr hat im Frieden der Bundesminister für Verteidigung und im Verteidigungsfall der Bundeskanzler. Derzeit also Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Bundeskanzler Gerhard Schröder. Im Verteidigungsfall kann Die Truppe durch Mobilmachung auf rund 700.000 Mann aufgestockt werden.
Gliederung der Bundeswehr:
Die Bundeswehr gliedert sich in einen militärischen und einen zivilen Teil. Zu den militärischen Teil gehören die Teilstreitkräfte Heer (233.000), Luftwaffe (77.000) und Marine (27.000), die Basisorganisationen und die Zentralen militärischen Bundeswehrdienststellen. Zu dem zivilen Teil die Bundeswehrverwaltung einschließlich der Dienststellen des Wehrersatzwesens und des Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung, die Dienststellen der Militärseelsorger und die Wehrdienstgerichte.
Der Auftrag der Bundeswehr:
Die Bundeswehr ist ein Instrument der Friedenssicherung im Rahmen des Nord- atlantischen Verteidigungsbündnisses (NATO), das die Grundlage unserer Sicherheit bleibt. Das Grundgesetz weist ihr eine rein defensive Aufgabe zu.
Die Bundeswehr hat den Auftrag, gemeinsam mit den Truppen unserer Bündnispartner im Frieden durch ständige Einsatzbereitschaft einen Gegner davon abzuhalten, militärische Gewalt anzudrohen oder anzuwenden.
In Krisen trägt sie dazu bei, daß die politische Führung verhandeln kann, ohne sich einem fremden politischen Willen unterwerfen zu müssen.
Im Verteidigungsfall hat sie gemeinsam mit den Bündnispartnern die Unversehrtheit des Territoriums der Bundesrepublik Deutschland zu erhalten oder wiederherzustellen.
Somit hat sich die Rolle der Bundeswehr im Laufe der Zeit verändert. In der Zeit des Ost-West-Gegensatzes war sie fast ausschließlich auf Abschreckung und Verteidigung gegen eine potentielle großangelegte militärische Aggression aus dem Osten festgelegt. Zu dieser Zeit beherrschte die Nukleare Abschreckung die Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Der Auftrag der Bundeswehr bestand in der Verteidigung des Territoriums an der Ostgrenze der alten Bundesrepublik Deutschland gegen eine unmittelbare militärische Bedrohung. Dadurch lag ihr Einsatzgebiet hauptsächlich in Deutschland und in Mitteleuropa oder auch zum Teil an den Flanken des NATO Bündnisgebietes in Europa. Die Bundeswehr erfüllt zwei verteidigungspolitische Hauptfunktionen: Sie muss zum einen in der Lage sein, kurzfristig zusammen mit Verbündeten und Partnern zur Bewältigung der wahrscheinlichen internationalen Krisen und Konflikte beizutragen; Sie muss zum anderen für den derzeit unwahrscheinlichen und zugleich ungünstigsten Fall, die Verteidigung Deutschlands und des Bündnisses, über die Fähigkeit zum Aufwuchs und zum Einsatz von ausreichenden Verteidigungskräften verfügen.
Einsatz der Bundeswehr im KOSOVO-KRIEG:
Der Konflikt auf dem Balkan vor einem Jahr ist vor allem durch die Luftwaffe geprägt gewesen. Die NATO rief die Bundesregierung zur Mithilfe bei Kampfeinsätzen auf. Aufgrund des Grundgesetzes und der darin bestimmten defensiven Haltung wurde über die bevorstehenden Kampfeinsätze im Bundestag abgestimmt und mehrheitlich befürwortet. 78 Tage lang flogen die vereinigten Luftstreitkräfte der NATO, erstmals mit Unterstützung der Deutschen Luftwaffe, in den Monaten März, April, Mai und Juni bei jedem Wetter rund um die Uhr Einsätze gegen Ziele, vor allem in Serbien, Montenegro und im Kosovo. Dies war der erste Kampfeinsatz Deutscher Truppen nach dem Zweiten Weltkrieg. Wobei anzumerken ist, dass Deutsche Bodentruppen nur in einem ihnen zugewiesenen Territorium, welches nicht Frontgebiet war, die Sicherung übernahmen, d.h. während des Krieges sich um die eintreffenden Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten zu kümmern (Organisation und Versorgung von errichteten Flüchtlingslagern) diese zu sichern und für Schutz und Ordnung in dem ihnen zugewiesenen Gebiet zu sorgen.
Das Ergebnis ist bekannt: In Belgrad lenkte der diktatorisch regierende Präsident der „Bundesrepublik Jugoslawien“, Slobodan Milosevic, schließlich ein. Die Forderungen der internationalen Staatengemeinschaft nach Rückzug seiner Militär- und Polizeiverbände, die vorher Hunderttausende von Kosovaren moslemischen Glaubens rücksichtslos und brutal aus dem Land vertrieben hatten, erfüllte er. Damit war die „ethnische Säuberung“, das für die zivilisierte westliche Welt nicht duldbare Werk einer verbohrten Politik, die Serbien über alles stellen wollte und Kosovo nur für Serbien in Anspruch nahm, endlich gestoppt.
Doch sogar heute, fast ein Jahr nach dem Ende des Luftkrieges, der Milosevic letztlich zum Einlenken brachte, ist der politische Versuch, Frieden und Versöhnung in der Provinz Kosovo zu schaffen, immer noch nicht sehr weit gekommen. Aber, dass er überhaupt begonnen werden konnte, setzte die Anwendung von Gewalt voraus. Damit also auf dem Balkan die Gewalt des Milosevic gestoppt werden konnte, war es nötig, dass die NATO gleichfalls Gewalt anwendete. Diese nahm die Gestalt der Luftmacht an. Nach Beendigung des Krieges übernahm die Bundeswehr einen Großteil der Aufgaben des Wiederaufbaus (humanitäre und soziale Hilfe)
Strukturveränderungen der Bundeswehr:
1. Wehrdienstabschaffung
2. Frauen in der Bundeswehr
Zu 1.) Wehrdienstabschaffung
Am 23. Mai wird nun bald eine unabhängige Kommission ihren Bericht über Vorschläge für die Veränderung der Bundeswehr der Öffentlichkeit vorstellen. Nach ersten Vorschlägen soll es nun dazu kommen, daß die sogenannte Wehrpflicht auf 5 Monate verkürzt werden soll und hierzu lediglich 30.000 Wehrpflichtige eingezogen werden. Dies würde eine Art Losverfahren bedeuten, nach dem der Eine eingezogen wird und der Andere nicht zu einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 10.
Die Wehrdienstleister, die nach diesem Verfahren ausgelost werden, sollen jedoch als Ausgleich zum geleisteten Wehrdienst bei der Vergabe von Studienplätzen künftig bevorzugt werden.
Im gleichen Zuge soll auch die Verkleinerung der Bundeswehr von derzeit 320.000 auf 240.000 Mann vorgenommen werden, infolge des Stellenabbaus in den Verwaltungsgebieten.
Zu 2.) Frauen in der Bundeswehr
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes hat die Bundeswehr nun zügig mit der Umsetzung der neuen Öffnungspolitik für Frauen begonnen. Bis zur Sommerpause soll das Gesetzgebungsverfahren eingeleitet, bis zum Herbst abgeschlossen sein. Während des Gesetzgebungsverfahrens sollen dann die internen Richtlinien, z.B. für die Ausbildung, überarbeitet werden. Im kommenden Jahr sollen die ersten Frauen eingestellt werden, im Frühjahr die Unteroffiziersanwärterinnen, im Sommer die Offiziersanwärterinnen.
Anfang März hat die Arbeitsgruppe, die sich mit den neuen Bedingungen auseinandersetzen soll, die ersten Arbeitsergebnisse vorgelegt.
Verteidigungsminister Rudolf Scharping hatte zuvor angedeutet, dass die Beschränkungen für die Öffnung der Bundeswehr für Frauen - wenn überhaupt - sehr gering sein sollten. Sein Ziel sei es, dass der Zugang der Frauen in die Bundeswehr ausschließlich über die Qualifikationsmerkmale geregelt werden sollte. Wenn eine Frau diese erfüllt, sollten ihr alle Tätigkeitsfelder offenstehen. Die völlige Öffnung der Bundeswehr, so schien zunächst, würden auch die Teilstreitkräfte mitmachen. Aber dann kamen erste Bedenken. Vor allem im Heer wurde über mögliche Ausnahmen nachgedacht. Zunächst sollte das Kommando Spezialkräfte KSK ausgenommen werden. Dann wurde der Kreis noch weiter gezogen: In allen Laufbahnen, in denen Soldaten im Kampf „Mensch gegen Mensch“ ausgebildet werden, sollen Frauen nicht eingesetzt werden können. Dieses Kriterium trifft nicht nur auf die KSK zu, sondern auch auf viele Bereiche der Infanterien und auf die Besatzung eines Kampfpanzers.
Als das Heer sich so widerstrebend zeigte, gaben sich auch andere Teilstreitkräfte bremsend. Die Marine schloß daraufhin ihre Spezialverbände, vor allem die Kampfschwimer, für Fraueneinsätze aus. Bei der Luftwaffe kamen die neu einzurichtenden Sicherungsverbände und die Jet-Piloten auf den Index für Frauen. Verteidigungsminister Scharping blieb allerdings standhaft. Er akzeptierte nicht, was ihm Heer, Luftwaffe und Marine anboten. Er entschied, dass tatsächlich alle Laufbahnen für Frauen geöffnet werden sollen. Beschränkungen kann es nur geben, wenn sich für eine Laufbahn nur sehr wenige Frauen melden. Es sei im Sinne der Frauen, das sie nicht alleine in eine Laufbahn geschickt werden sollten, heißt es im Verteidigungsministerium. Scharping erfüllte damit die Wünsche jener Frauen, die sich in der Bundeswehr schon äußern können. Bei einem Treffen weiblicher Soldaten mit dem Minister erklärten sie mehrheitlich, sie seien gegen Beschränkungen. Sie seien damit einverstanden, wenn die bisher für Männer geltenden Zugangsvoraussetzungen zu den einzelnen Tätigkeitsfeldern für Frauen ohne jede Veränderung übernommen werden.
Das Interesse von Frauen an Jobs in der Bundeswehr hat in der letzten Zeit dramatisch zugenommen. Die Kreiswehrersatzämter melden rund 2.000 Anfragen, die sie aber bisher nur sehr kursorisch beantworten können. Schließlich sind noch keine Entscheidungen getroffen. Auch Unteroffiziere aus der Sanitätstruppe fragen schon nach, ob sie sich für andere Truppengattungen melden können. Auch das deutet darauf hin, dass die Diskussion innerhalb der Armee intensiv im Gange ist. Zahlreich Veranstaltungen beschäftigen sich mit dem Thema, und die Art der politischen Bildung, in Form von Gleichstellung der Frauen in der Bundeswehr, findet großen Zulauf.
Zusammenfassung
Ich persönlich finde - wie ich auch schon in der Einleitung sagte - dass die Bundeswehr eine wichtige Aufgabe in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben und zur Sicherung des Friedens trägt.
Es wird langsam Zeit, den Frauen zu ermöglichen, in die Bundeswehr einzutreten. Nicht weil das meine Vorstellung von Emanzipation ist, sondern, weil ich denke, daß man den Frauen, die an Berufen in der Bundeswehr interessiert sind, die Möglichkeit geben sollte, diese beruflichen Laufbahnen einzuschlagen. In unseren Nachbarländern ist dies seit langen Jahren gang und gebe, so daß ich denke, daß die vermeintlich vorgegebenen Probleme zwischen Männern und Frauen in der Bundeswehr (Ausrüstung, Ausstattung sowie sanitäre Probleme) mit Sicherheit auch im normalen Berufsleben anzutreffen sind. Denn sehen wir es doch mal sozialkritisch. Wie viele Frauen gibt es in der freien Wirtschaft auf einem Chefsessel. Die Frau in Form von Hausfrau mit Kindern ist noch immer das normale Bild in Deutschland. Erst langsam kommt es dazu, daß Frauen sich in Chefetagen vorarbeiten, und auch im Berufsleben sind viele Probleme zwischen den Geschlechtern zu sehen.
Ich sehe es daher nur als fair an, wenn Frauen die sich freiwillig für die Bundeswehr entscheiden, bei der Bundeswehr dienen dürfen. Denn bei den männlichen Kollegen soll es demnächst ja auch nur noch um freiwilliges Dienen gehen. Jedoch möchte ich anmerken, daß ich es so sehe, daß die Frauen dann mit aller Konsequenz dies machen sollten. Ferner müssen sie dann auch bereit sein, im Ernstfall ihren erwählten gefährlichen Job auch im Kampfeinsatz durchzuziehen und sich dann nicht vorm Einsatz drücken mit der Begründung, dass man ja eine Frau sei.
Wenn man das von diesem Standpunkt betrachten würde und den Frauen es damit ernst ist, sollte ihre Entscheidung respektiert werden und vor allen Dingen Hochachtung erfahren. Wenn Frauen jedoch die Bundeswehr nur als lukrative berufliche Laufbahn sehen und sich im Ernstfall dann drücken, weil sie es nicht durchziehen können als Frau, finde ich deren Einstellung zur Bundeswehr absolut verfehlt. Denn die Bundeswehr ist für die Sicherung unser aller Interessen da und wenn ich mich für den „Laden“ entscheide, kann ich nicht nur die positiven Aspekte (Geld, Anerkennung, Laufbahn) berücksichtigen und bei Problemen von Bord gehen.
Ich bin für die Öffnung und Umstrukturierung der Bundeswehr zum freiwilligen Dienst, denn ich finde, es sollte jedem überlassen sein - egal ob männlich oder weiblich - inwieweit er für die Sicherung des eigenen Staates eintreten will.
Jedoch sehe ich die Gefahr darin, daß sobald der Wehrdienst abgeschafft werden würde, es zu wenige Sicherungskräfte geben wird. Beispielhaft für gleichberechtigten Wehrdienst sehe ich in dem Beispiel der Israelis, wobei diese es aufgrund ihrer prägnanten und immer kritischen Lage als notwendig erachten Frauen und Männer gleichermaßen in den Wehrdienst einzubeziehen. Jedoch halte ich einen allgemeinen Wehrdienst für Frauen und Männer in verkürzter Form für einen durchaus diskussionswürdigen Denkanstoß.
Quellen
- Modernes Jugend Lexikon in Farbe (1979) Ø Das Moderne Lexikon (1972)
- Neues Lexikon (1999)
- Loyal-das deutsche Wehrmagazin 5/2000 Ø Der Zweite Weltkrieg (Kurt Zentner ) Ø Internet (www.dbwv.de)
- Encarta
- Quote paper
- Katja Schneider (Author), 2000, Die Bundeswehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104832
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