Shervin Weise
Glossar Oekologie
abiotisch | unbelebte Umwelt |
adaptive Radiation | eine Ausgangsart spaltet sich auf in verschieden Arten, d. h. verschiedene ökol. Nischen besetzen |
Allel | Zustandsformen von Genen, die durch Mutation ineinander überführt werden können. Von jedem Gen können mehrere Allele vorliegen (bei manchen Genen hat man bis zu 50 Allele gezählt). Da bei diploiden Organismen (die meisten Lebewesen) alle Chromosomen in zweifacher Ausführung vorliegen, hat jeder Organismus 2 Allele pro Gene vorliegen (2 gleiche Allele = reinerbig = homozygot, 2 verschiedene Allele = mischerbig = heterozygot). Selbst wenn von einem Gen 50 Allele vorliegen, liegen im Zellkern des einzelnen Organismus nur 2 Allele vor - Diploidie). Zustandsform eines Gens. Durch Gen- oder Punktmutationen können neue Allele entstehen. ein Organismuns kann höchstens zwei verschiedene Allele pro Gen haben, eine Population dagegen sehr viele. |
Allelfrequenz | Allelhäufigkeit, d. h. Häufigkeit mit der bestimmte Allele in einer Population vertreten sind. Verändert sich die jeweilige Häufigkeit, so ändert sich die Allelfrequenz; dieses gilt als eines der Hauptursachen für die Evolution. |
allopatrische Arten | in verschiedenen Räumen lebende Arten (geographisch) |
Analogie | ist die gleiche Funktion von Organen, die entwicklungsgeschichtlich (Phylogenese) verschiedener Herkunft sind. |
äquivalenz | Gleichwertigkeit |
Art | Gesamtheit aller Individuen, die in all ihren wesentlichen Merkmalen übereinstimmen und fertile Nachkommen miteinander hervorbringen können. Arten sind Gruppen von Populationen, die eine natürliche Fortpflanzungsgemeinschaft bilden und von anderen Populationen produktiv isoliert sind. Individuen, die einer potentiellen Fortpflanzungsgemeinschaft angehören und fertile Nachkommen hervorbringen. |
Atavismus | bei einzelnen Individuen innerhalb einer Art auftretende Abweichungen, die der Merkmalausprägung ihrer Ahnform entsprechen. (Es tritt ein rudimentäres Organ in einer weniger stark zurückgebildeten Form als normal auf. Erklärung: außergewöhnliche Verwirklichung genetischer Information, die normalerweise unterdrückt ist, bzw. Entwicklungsstörung im Bereich der betreffenden Struktur.) plötzliches Wiederauftreten, nicht bei allen sondern nur vereinzelt, kein genetischer Defekt |
Autolyse | Selbstauflösung; eine enzymatisch bedingte Selbstverdauung der Zelle, wobei die Struktureiweiße bis zu den Aminosäuren abgebaut werden. |
autotroph | Organismen, die in der Lage sind aus anorganischen Substanzen körpereigene organische aufzubauen. Alle grünen Pflanzen ernähren sich autotroph durch Photosynthese. |
biotisch | belebte Umwelt |
Biotop | Lebensraum in der sich eine Art aufhält; lebt |
Coevolution | Bei Arten, zwischen denen eine enge Beziehung zueinander besteht, wird jede evolutionäre Änderung der einen Art durch entsprechenden Selektionsdruck die evolutionäre Änderung der anderen Art hervorgerufen. |
echte Symbiose / Mutualismus | meist langwährende Gemeinschaften |
Ektoparasit | außen Parasit |
Endoparasit | innen Parasit |
Ethologie | die Verhaltensforschung |
Fitness | Fähigkeit, sein Gen-Material in den Genpool der nächsten Generation einzubringen. Je höher die Fitness, desto höher ist die Zahl der Nachkommen. |
Gameten | Geschlechtszellen |
Gen | Erbanlage, Erbfaktor = definierter Abschnitt auf der DNA eines Chromosomes, der bestimmte erbliche Strukturen oder Funktionen eines Organismus codiert. |
Gendrift | genetische Drift. Die Veränderung in der Gen- oder Allelenhäufigkeit einer Population. Die zufälligen Fluktuationen in der Allelenhäufigkeit einer Population kommen dadurch zustande, daß die Verteilung der Allele auf die Gameten und die Kombination der Gameten zu Zygoten den Wahrscheinlichkeitsgesetzen folgen. |
Genotyp | Gen betreffend |
Genpool | Bestand sämtlicher Allele in einer Population |
habitate | Lebensraum |
interspezifische Konkurrenz | außerartliche Konkurrenz. Zwischen verschiedenen Arten. (Hund + Katze) |
intraspezifische Konkurrenz | innerartliche Konkurrenz. Innerhalb der selben Art. |
Isolationsmech. | Mechanismen, die verhindern das fruchtbare Nachkommen entstehen (reproduktive Isolation) |
Kommensalismus | Mitessertum, Tiere fressen bei anderen mit |
Konvergenz | Ausbildung ähnlicher Merkmale hinsichtlich Gestalt von Organen bei genetisch verschiedenen Lebewesen durch Anpassung an gleiche Umweltbedingungen. |
Modifikation | nicht angeboren, Umwelteinflüsse, Variationen des Phänotypes die durch die Umwelt bedingt sind, also nicht in Genotypos festgelegt sind also deshalb auch nicht an die Nachkommen weitergegebn werden können. Keine evolutionäre Bedeutung. |
Mutation | Veränderung des Genoms, eines Chromosom oder eines Gens; Genmutationen sind die häufigsten Mutationen, sie führen zur Bildung von Allelen. Welche Mutationen den Anpassungswert eines Organismus erhöhen, d. h. die Fitness, oder welche sich negativ auswirken, entscheidet die Selektion. Je höher die Fitness, desto höher die Zahl der Nachkommen. |
Mutualismus | kurzfristige Gemeinschaften, die aber regelmäßig wiederkehren |
ökologische Nische | verschiedene Teile der Umgebung werden von den Arten unterschiedlich als "Umwelt" genutzt. - bezeichnet den "Beruf" einer Art |
Ontogenese | Individualentwicklung. Die gesamte Entwicklung eines Individuums. Von der befruchteten Eizelle über die Keimesentwicklung, das Heranwachsen zum fortpflanzungsfähigen Alter, das Altern bis hin zum Tod des Individuums. |
Ovarium | Eierstock |
Paläontologie | die Wissenschaft von den Fossilien. Versteinerte Reste von den Tieren und Pflanzen sowie Vorfahren des Menschen aus früheren Erdzeitaltern werden untersucht. |
Panmixie | gleichmäßige Durchmischung des Erbguts innerhalb einer Population, über einen längeren Zeitraum hinweg |
Parasit | spezifiziert auf bestimmte Arten |
Parasitismus | Schädigung des Wirts ohne dessen unmittelbaren Tod Räuber-Beute-Beziehung (=Episitismus) |
Phänotyp | äußerlich betreffend |
Phylogenese | Stammesentwicklung, stammesgeschichtl. Entw. der Arten |
Polygenie | Beteiligung mehrerer Gene an der Ausbildung eines Merkmals; addiert sich die Genwirkung der einzelnen Gene so spricht man von additiver Polygenie |
Population | Individuen einer Art in einem bestimmten Areal. |
Präadaptation | Wenn Mutanten, die zunächst keinen erkennbaren Vorteil besitzen, nach Veränderung der Umweltbedingungen besser gedeihen als die übrigen Mitglieder der Population, kann man daraus schließen, daß sie eine Mutation tragen, die eine bessere Anpassung an die neuen Umweltbedingungen bietet. Da die Mutation aufgetreten sein muß, bevor die Umweltveränderung eingetreten ist, spricht man von Präadaptation. |
Progressionsreihe | ständige Weiterentwicklung (größere Zähne, immer längere Hälse etc.) |
Rasse | Individuen einer Art, die sich in der Häufigkeitsverteilung ihrer Allele unterschieden oder, die sich reinerbig in mindestens in einem ihrer Merkmale unterscheiden. Sie sind jedoch mit der selben Rasse fruchtbar. |
Regressionsreihe | Zurückbildung von Organen, z. B. Beine |
Rekombination | findet während der Meisose statt, hierbei entstehen keine neuen Allele, sondern nur eventuell Neukombinationen von Allelen. |
rezessiv | Eigenschaft eines Allels, das einem anderen Allel des gleichen Gens "unterlegen" ist und sich deshalb in der Merkmalausprägung nicht auswirkt; wird auch für das entsprechende Merkmal benutzt. |
rudimentäre Organe | Organe, die ihre Funktion teilweise oder gänzlich verloren haben und deshalb Rückbildungserscheinungen verschiedenen Ausmaßes zeigen. Sie leiten sich von Stammformen ab, die das Organ in vollentwickeltem, funktionstüchtigen Zustand besessen haben. |
Schädling | schädigt verschiedene Arten, nicht spezifiziert |
Selektion | Zuchtwahl, die allgemeine Erscheinung, daß bei Vorhandensein von Eignungsunterschieden diejenigen Organismen mit größerer Wahrscheinlichkeit zur Fortpflanzung gelangen - und damit quantitativ stärker am Aufbau der Folgegeneration beteiligt sind - , die den gegebenen Umweltbedingungen am besten entsprechen. (Natürliche Auslese durch Umweltbedingungen.) |
Selektionsdruck | Einwirkungen der Selektion auf eine Population. |
Selektionsfaktor | Umwelteinfluß, der unterschiedliche Fortpflanzungsraten verschiedener Phänotypen bewirkt. |
Separation | Trennung / geographisch |
sexuelle Zuchtwahl | ein vom Partner unbewußte Bevorzugung bestimmter phänotypischer Merkmale z. B. Bevorzugung von Streifen der Zebras in Symmetrie. |
Stabilisierende Selektion | Selektion bewirkt Erhaltung des Genpools. |
Symbiose | Beziehungen sind für beide Partner vorteilhaft |
sympatrische Arten | im gleichen geographischen Gebiet lebende Arten |
transformierende Selektion | Selektion bewirkt Genpooländerung. |
Variabilität | Unterschiedlichkeit im Phänotyp einer Population aufgrund a) nichterblicher Modifikation oder b) erblicher Veränderungen, die durch Mutation und Rekombination entstanden sind. |
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