Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
1. Einleitung
1.1. Die Entwicklung der systemischen Familientherapie
1.2. Verschiedene Schulen und Modelle der systemischen Familientherapie
2. Grundlagen der systemischen Familientherapie und Beratung
2.1. Hypothetisieren
2.2. Zirkularität
2.2.1. Fragetechniken und Frageformen
2.2.1.1. Die Fragekategorien nach Schlippe und Schweitzer
2.3. Neutralität
3. Das Erstgespräch
3.1. Ankoppeln (Joining)
3.2. Problemklärung
3.3. Kontextklärung
3.3.1. Klärung des Überweisungskontext
3.3.2. Klärung der Vorerfahrungen
3.3.3. Klärung des Zeitpunktes für die Therapie
3.3.4. Zielklärung/Erwartungsklärung (explizite Erwartungen)
3.3.5. Klärung der Erwartungen an den Therapeuten (implizite Erwartungen)
3.3. Abschlußkommentar und Abschlußintervention
Persönliche Schlußbemerkung
Literaturangaben
Ein Mensch, der sich konsequent als der Konstrukteur seiner eigenen Wirklichkeit sieht, wäre vollkommen frei; er wäre ein freier Mensch, weil er wüßte, daß er sich seine Wirklichkeit auch anders schaffen könnte.
(Paul
Watzlawick)
Vorwort
Mit dieser Arbeit möchte ich einen kleinen Einblick in das weite Feld der Familientherapie geben. Ich beschränke mich dabei jedoch auf einige der wichtigsten Grundbegriffe. Die Gesamtheit der Familientherapie darzustellen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Viele Vertreter der systemischen Familientherapie haben Bücher geschrieben, die eine umfassende Einführung in das Thema bieten.
Mit der Arbeit möchte ich zudem das Gelernte aus 1 ½ Jahren des Grundkurses nochmals Revue passieren lassen und vertiefen. Hier werden ebenfalls einige Bereiche nicht erläutert, auch wenn sie einen ebenso großen Raum in der systemischen Familientherapie einnehmen, wie z.B. die einzelnen Symptome und ihre Bedeutung, die Genogrammarbeit und die Familienskulptur etc. Alle Themen darzustellen würde ebenfalls den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Meine Absicht ist es, die Arbeit so zu formulieren, daß sie auch von „Anfängern“ verstanden werden kann - eben „Eine Einführung für Anfänger“ zu schreiben. Trotzdem kann es vorkommen, das nicht jeder Begriff eingehend erklärt wird. So mag sich aus meinen Ausführungen heraus manche weitergehende Frage auftun. Diese sollen den Leser1 zum weiteren Studium von Fachliteratur animieren. Hierzu gibt es im Anhang eine Literaturliste.
In der Einleitung werde ich einen kurzen Überblick über die Entstehung und Ursprünge, sowie über einzelne Richtungen der systemischen Familientherapie geben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit läßt sich hier jedoch nicht ableiten.
Im Weiteren werde ich verschiedene grundlegende Begriffe der systemischen Familientherapie erläutern und beispielhaft einige Techniken erklären.2
1. Einleitung
1.1. Die Entwicklung der systemischen Familientherapie
In den fünfziger Jahren fingen einzelne Therapeuten an die „gewohnten“ Pfade der Einzel -
oder Gruppentherapie zu verlassen und sich der Familien „als Ganzem“ zuzuwenden.
Somit war der Anfang für die Entwicklung der Familientherapie gelegt.
Von der Psychoanalyse kommende Therapeuten begannen in den 40er und 50er Jahren die innerpsychischen Konflikte ihrer Patienten als Spiegelbild der innerfamiliären Konflikte des Einzelnen zu verstehen und ihre Patienten dahingehend zu behandeln. Es entstand das Kausalitätsprinzip (= der Grundsatz, nachdem jedes Geschehen eine Ursache voraussetzt) wonach persönliche Probleme von familiären Beziehungsmustern abhängig sind. Wichtige Vertreter aus der Psychoanalyse sind z.B. Lyman Wynne, Theodore Lidz, Ronald D. Laing, und Carl Whitaker .
Aufgrund der für die Familientherapie immer bedeutungsvoller werdenden Modelle der Systemtheorie, deren Ursprüngen aus der Mathematik, Physik und ähnlichen Fachrichtungen stammen, wurde die Kausalität, das bedeutet, die lineare Sichtweise von Ursache und Wirkung nach und nach zugunsten einer „zirkulären“ Sichtweise aufgegeben.
Die zirkuläre Sichtweise unterscheidet sich zur linearen dahingehend, daß sie davon ausgeht, daß sich das System (z.B. die Familie) und das Problem/oder der Symptomträger in fortlaufenden Rückkopplungsschleifen zu einem einheitlichen Muster zusammenfügt.
„ Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile ! „
Der Begriff der Familientherapie wurde aufgrund dieser Entwicklung im Laufe der Zeit in systemische Familientherapie bzw. Systemtherapie geändert.
1.2. Verschiedene Schulen und Modelle der systemischen Familientherapie
Mehrere Forschungsgruppen in den USA arbeiteten daran, einen kommunikationstheoretischen Zugang zur Familie als System zu entwickeln. Hier ist vor allem die Palo-Alto Gruppe (Mental Research Institute- MRI) mit ihren wichtigen Vertretern Don Jackson, Virginia Satir, Jules Riskin, Jay Haley, Paul Watzlawick, John Weakland u.a.) zu nennen. Am MRI versuchte man die Muster der Kommunikationsstrukturen schizophrener Familiensystem zu erforschen. Als wesentliches Ergebnis dieser Arbeit wird die Theorie des „Double-Bind“ bewertet. Diese Theorie erfaßte zum ersten Mal das Symptom als Ausdruck von gestörten Kommunikationsmustern innerhalb der Familie. Die Arbeit der Palo Alto Gruppe hatte einen wesentlichen Einfluß auf weitere Modelle der systemischen Familientherapie. Einzelne Mitglieder der Palo Alto Gruppe gründeten später ihre eigenen familientherapeutischen Schulen (z.B. Virginia Satir, „Erlebnisorientierte Familientherapie“ ; Jay Haley - „Strategische Familientherapie“ ).
Von ebenso entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der systemischen Familientherapie sind die Arbeiten der Mailänder Psychoanalytikerin Mara Selvini-Palazzoli und ihrer Mitarbeiter, Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin, und Giuliana Prata. Auf Basis der Arbeiten der Palo Alto Gruppe entwickelte das Mailänder Team Mitte der 70er Jahre seine grundlegenden Prinzipien die Einzug in die gesamte systemische Familientherapie fanden.3
Gleichermaßen beeinflußt von der Arbeit der Palo Alto Gruppe entwickelte sich Mitte der 70er Jahre eine weitere Richtung der systemischen Familientherapie. Die „lösungsorientierte Kurzzeittherapie“ des Brief Family Therapie Center (BFTC) wurde von Steve de Shazer, Insoo Kim Berg und Jim Dercks entwickelt und hat heute ebenso einen wesentlichen Einfluß auf die familientherapeutische Arbeit.
Salvador Minuchin und seine Arbeit mit Unterschichtsfamilien an der Philadelphia Child Guidance Clinic begründete in den 60er Jahren die „Strukturelle Familientherapie“. Diese betont die Bedeutung von Grenzen und Struktur innerhalb eines Familiensystems.
Auch in Deutschland bekam die Familientherapie immer mehr Bedeutung. In der Tradition psychoanalytischen Denkens wurden verschiedene Modelle entwickelt, die sich im Laufe der Jahre unter Einbeziehung der Arbeiten in Amerika, Mailand usw. weiterentwickelten.
Hier sind vor allem folgende Namen zu nennen: Horst Eberhard Richter, Eckhard Sperling sowie Helm Stierlin. Helm Stierlin und seine Arbeitsgruppe in Heidelberg führte u.a. die Mehrgenerationsperspektive in die systemische Familientherapie ein. Insbesondere das Interaktionsmodell Helm Stierlins von „Bindung, Delegation und Ausstoßung“ ist von großer Bedeutung für die systemische Arbeit.
Neben den hier genannten Namen und Modellen gäbe es noch etliche Weitere zu nennen, aber dies würde wie bereits in der Einleitung erwähnt den Rahmen der Arbeit sprengen.
Anhand der Fülle von Modellen und Schulen wird deutlich, das die systemische Familientherapie nicht eine Theorie oder einen Begründer (wie z.B. die Psychoanalyse mit Freud) hat, sondern eine Vielfalt aus verschiedenen Forschungsarbeiten und Modellen „unter einem Dach“ vereint.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden einige der Grundprinzipien und Techniken die unbedingt zur systemischen Therapie gehören erläutert.4
2. Grundlagen der systemischen Familientherapie und Beratung
Das Mailänder Team entwickelte in den 80er Jahren im Laufe seiner Arbeit die drei Grundprinzipien systemischen Arbeitens in der Therapie: Hypothetisieren, Zirkularität und Neutralität. Anhand ihres Artikels: „Hypothetisieren-Zirkularität- Neutralität: Drei Richtlinien für den Leiter der Sitzung“ werden die Grundlagen dieser Prinzipien eingehend erläutert.
2.1. Hypothetisieren
Nach dem Oxford English Dictionary erklärt sich Hypothese als: „ ... Annahme, die als Grundlage für Überlegungen getroffen wird, ohne Berücksichtigung ihrer Richtigkeit; als Ausgangspunkt für eine Untersuchung.“ Da diese Erklärung sehr treffend formuliert, worum es bei der Hypothesenbildung geht, machte sich die Mailänder Therapeutengruppe diese Definition zu eigen um ihr Prinzip des Hypothetisierens zu erklären (nach Hoffmann, Lynn, 2.Auflage 1987; S.296).
Am Anfang einer Therapie bildet das Therapeutenteam sich anhand des Anmeldetelefonats mit der Familie eine erste Hypothese. Um deren Überprüfung geht es im weiteren Verlauf der Therapie. Stellt sich eine Hypothese als falsch heraus wird eine neue Hypothese gebildet, die es ebenso wieder zu überprüfen gilt. Die Arbeit mit dem Familiengenogramm5 bietet ebenso eine gute Möglichkeit Hypothesen über die Familie und ihre Muster zu bilden. Ebenfalls bietet jede Antwort der Familie im Interview neue Möglichkeiten der Hypothesenbildung.
Jede Hypothese trägt dazu bei Informationen über die Familie, ihre Muster und Interaktionen zu erhalten. Eine Vielfalt von Hypothesen führt zu einer Vielfalt von Informationen. Aus diesem Grund ist es unerheblich ob die Hypothese immer gleich richtig ist. Auch falsche Hypothesen führen zu neuen Informationen.
Jede Information, die die Familie gibt, macht es notwendig die Hypothese zu überprüfen und gegebenenfalls eine neue zu bilden.
„ Die Funktion der Hypothese ist deshalb im Wesentlichen die eines Wegweisers zu neuen Informationen, die entweder zu ihrer Bestätigung, Verwerfung oder Umformulierung führen. “ (M.Selvini-Palazzoli u.a.;1981; S.127)
Die Hypothese hilft dem Therapeuten Ordnung in die Familiensitzung zu bringen. Indem er einen Leitfaden hat, an dem er seine Fragen entlang formuliert verhindert er, daß die Familie sich nur endlos über das Symptom oder den Symptomträger auslassen kann. Damit würden der Familie keine neuen Lösungsperspektiven aufgezeigt werden. Die Familien könnte in ihrer bisherigen Spirale von vergeblichen Lösungsversuchen und Erklärungsmustern weiterhin steckenbleiben. Die bisherige, wenig hilfreiche Wirklichkeitskonstruktion der Familie würde erhalten bleiben. Neben der „Ordnungsmacht“ der Hypothese hat diese nämlich die Funktion der Familie neue und andere Sichtweisen über ihr Problem zu eröffnen, eine neue Wirklichkeitskonstruktion zu ermöglichen. Der Therapeut bietet der Familie mit Hilfe seiner Hypothesen eine neue, andere Wirklichkeitskonstruktion an.
Wenn eine Familie in Therapie kommt hat sie oft schon Verschiedenes ausprobiert um dem Problem ein Ende zu bereiten. Möglicherweise wurden bereits viele Lösungswege begangen, aber eine Lösung nicht gefunden.
„ Eine gute Hypothese wird oft ein Symptom oder auch jede Art irrationalen Verhaltens als eine geniale Lösung des Problems ansehen, dem sich eine Familie auf ihrem evolutionären Weg gegenübersieht. “ (Hoffmann, Lynn; 2.Auflage 1987; S. 298)
Eine gute Hypothese ermöglicht der Familie unter Umständen erstmals das Symptom und den Symptomträger in Zusammenhang zur ganzen Familie (zum ganzen System) zu setzen. Dies eröffnet neue Perspektiven und neue Lösungsideen.
Die Hypothese muß, um dies erfüllen zu können, in jedem Fall dem systemischen Denken folgen, d.h. sie muß sich auf die Funktion der Beziehungsmuster beziehen und versuchen den Sinn des Symptoms im Beziehungskontext der Familie zu erklären. Der Systemiker geht davon aus, das jedes Verhalten sinnvoll in Bezug auf seinen Kontext ist. Diesen Sinn erkennt man aber erst indem man einen Zusammenhang zwischen Symptom und Kontext des Systems herstellt. Die Hypothese dient dazu diesen Zusammenhang nicht nur dem Therapeuten, sondern auch der Familie zu verdeutlichen.
Die Hypothesen werden im Laufe der Therapiesitzung mit Hilfe des „zirkulären Fragens“ überprüft. Mit deren Hilfe ist es dem Therapeuten wiederum möglich neue Hypothesen zu bilden.
2.2. Zirkularität
Zirkularität ist die konsequente Umsetzung systemischen Denkens. Das Prinzip der Zirkularität findet seine Anwendung im „Zirkulären Fragen“. Diese folgen dem Grundsatz, das alle Prozesse in einem System rückbezüglich sind und einander wechselseitig bedingen. Oder anders ausgedrückt: Das Eine bewirkt das Andere, wobei das Andere wiederum das Eine bedingt. Diesen Grundsatz versucht der Therapeut auch der Familie deutlich zu machen. Das geschieht u.a. mit Hilfe von Befragungen der Familienmitglieder übereinander. Der Therapeut fragt triadisch, d.h. er befragt ein Familienmitglied der Familie darüber, wie es die Beziehung von zwei anderen Familienmitgliedern untereinander sieht. Selvini-Palazzoli nennt dies „gossiping in the presence“, was meint: „Klatschen in Anwesenheit des Anderen“.
Durch diese Art der Befragung setzt der Therapeut die Familienmitglieder direkt in Beziehung zueinander und die Familienschwierigkeiten werden in diesem Kontext interpretierbar. Die Wirklichkeitskonstruktionen der einzelnen Familienmitglieder sind meist völlig verschieden. In dysfunktionalen Familien fühlt sich jeder als das Opfer des Anderen. Dies ist durchaus eine normale Sichtweise, wenn man dem Ursache-Wirkungs-Prinzip folgt.
„Weil er sich so und so verhält, geht es mir schlecht“ - „Weil sie sich so und so verhält, geht es mir schlecht“. Mit dieser Sichtweise wird gleichzeitig scheinbar die Frage nach Schuld und Verantwortung für die Familienmisere gelöst. - „Der jeweils andere ist Schuld am Problem.“ Dies impliziert gleichzeitig, das man das Problem nicht lösen kann, solange der jeweils Andere sich nicht ändert. So bleibt alles beim Alten, die Probleme können nicht gelöst werden. Bei vielen Familie führt dies dazu, das sich das Problem chronifiziert. Eine mögliche Lösung ist nicht in Sicht und die Familie überläßt sich ihrem „Schicksal“. Das Dilemma der Familie hört damit jedoch nicht auf, sondern wird, da jedes Symptom, um weiterhin einen Effekt zu erzielen, auf Eskalation angelegt ist, schier unerträglich. Das ist fast immer der Punkt, an dem die Familie in Therapie kommt.
Würde der Therapeut in diesem Fall ebenfalls dem Ursache-Wirkungs-Prinzip folgen wäre er für die Familie und ihr Problem wenig hilfreich.
Durch zirkuläres Fragen werden Beziehungsmuster und Interaktionsprozesse innerhalb der Familie deutlich gemacht. Die dahinterstehende Absicht ist es, der Familie die Perspektive zu eröffnen, daß das Verhalten aller in Zusammenhang mit den untereinander stattfindenden Wechselbeziehungen steht. Zirkuläres Fragen soll der Familie ermöglichen ihr lineares Denken zugunsten der Wahrnehmung einer sich wechselseitig bedingenden Interaktion aufzugeben. Das Dilemma der Familie in einem neuen Licht zu sehen.
Jedes Teil, daß zu einem System dazukommt wird automatisch ein Teil des Systems. Daraus ergibt sich, daß der Therapeut während der Therapie Bestandteil des Familiensystems ist, damit ist er in einen rückbezüglichen Prozeß eingebunden.
„ So bedeutet Zirkularität auf der einen Seite eine bestimmte Wahrnehmungsweise der Phänomene in der Familie als auch eine bestimmte Handlungsweise des Therapeuten. Dieser ist sich seiner Einbindung in das System bewu ß t und l äß t sich bewu ß t vom Feedback der Familie leiten. “ (Weiss, Thomas; Haertel-Weiss, Gabriele, 4. Auflage 1997; S.35)
Dadurch, daß der Therapeut zum System gehört, stellt er nicht nur einfach eine Frage sondern gibt mit dieser gleichzeitig eine Information in das System zurück. Zirkuläres Fragen ermöglicht somit gleichzeitig Informationen zu bekommen und Informationen zu geben. Jede Information bedeutet (nach Bateson), einen Unterschied herzustellen, der einen Unterschied macht. Der Therapeut führt mit seinen Fragen nach den Beziehungen und Interaktionen der Familienmitglieder untereinander eine neue Perspektive (einen Unterschied) in das System ein, dadurch ist es der Familie möglich ihre bisherige Sichtweise zu überdenken und neue Möglichkeiten auszuprobieren. Somit macht der durch den Therapeuten eingeführte Unterschied einen Unterschied in der Familienperspektive. Die Schwierigkeiten können nicht mehr in der bisherigen Art und Weise betrachtet werden sondern müssen in einem neuen Verhältnis gesehen werden.
„ Durch die zirkuläre Befragung ist jeder gezwungen, sich in Beziehung zu den anderen zu setzen und die lineare, individuelle Perspektive mit dem System in Verbindung zu bringen “
(Weiss; Haertel-Weiss; ebd; S.40)
Da die zirkuläre Befragung darauf angelegt ist Zusammenhänge und Bedingungen innerhalb der Familie zu verdeutlicht ist es dem Therapeuten möglich eigene moralische Bewertungen aus der Therapie rauszuhalten. Indem er die Familienmitglieder gleichermaßen übereinander befragt, hält er seine eigene, persönliche Meinung und seine Vorstellungen über die Familie und deren Schwierigkeiten aus dem System heraus. Er bleibt in seiner Haltung neutral.6
2.2.1. Fragetechniken und Frageformen
„ Fragen stellen ist nicht nur eine Art der Informationsgewinnung, vielmehr wird gleichzeitig auch Information geschaffen, generiert. In jeder Frage versteckt sich nämlich auch eine implizite Aussage, die die gewohnte Art, wie in der Familie die Dinge gesehen werden, potentiell verstören kann. “ (Schlippe, Arist von; Schweitzer, Jochen; 1998; S.137)
Somit ist die Befragung der Familie gleichzeitig als Intervention zu verstehen. Nach Mücke weisen systemische Interventionen zwei Merkmale auf:
➔ Sie sollen verstörend auf das System einwirken
➔ Sie sollen durch die Verstörung das System dazu anregen die eigenen Ressourcen und Kompetenzen zu aktivieren und somit zu einer dem System innewohnenden Lösung des Problems führen
Die Familientherapie bedient sich verschiedenster Fragetechniken bzw. ist eine Vermengung mehrerer Prinzipien. Peggy Penn unterscheidet in ihrem Aufsatz: „Zirkuläres Fragen“ neun verschiedene Kategorien zirkulärer Fragen. Gleichfalls stellt Fritz B. Simon in seinem Buch „Zirkuläres Fragen“, verschiedene Frageprinzipien und Fragetypen vor. Ebenso haben die Heidelberger (Stierlin/Weber) ihre Kategorien nützlicher Fragen aufgestellt.
Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer erläutern in ihrem Buch „Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung“ verschiedene Beispiele der Fragemöglichkeiten. Ich stelle hier stellvertretend diese Kategorisierung vor:
2.2.1.1. Die Fragekategorien nach Schlippe und Schweitzer:
Jedes Verhalten innerhalb eines Systems hat seinen Sinn. Dieser Sinn wird in Bezug auf die wechselseitigen Beziehungsmuster innerhalb des Systems verstehbar. Jedes Verhalten ist nach Schlippe und Schweitzer im sozialen System als kommunikatives Angebot zu verstehen. Sinn des zirkulären Befragens ist es dieses „Kommunikationsangebot“ und dessen Sinn zu veranschaulichen.
„ Eine Symptom, ein Problem, eine Krankheit sind keine Dinge, sondern Prozesse, gebildet durch Handlungen und Kommunikationen verschiedener Personen. “ (Schlippe; Schweitzer; ebd.; S.141)
Fragen nach Unterschieden:
Um Unterschiede zu verdeutlichen sind folgende Fragetypen geeignet:
➔ Klassifikationsfragen:
Durch Klassifikationsfragen werden nicht nur die Unterschiede deutlich, sondern auch das es eine Reihenfolge der Unterschiede gibt: „ Wer hatte am meisten das Bedürfnis heute zu kommen, wer am wenigsten ?“
➔ Prozentfragen:
Sie ermöglichen eine bessere Differenzierung und Präzisierung, gut geeignet bei ambivalenten Menschen, die sich nicht gerne festlegen. „Zu wieviel Prozent halten sie ihr Problem für ein medizinisches, zu wieviel Prozent für ein psychisches ?“
➔ Übereinstimmungsfragen:
Sie ermöglichen dem Therapeuten u.a. Familienkoalitionen zu entdecken: „Sind sie der gleichen Meinung wie ihre Tochter oder sehen sie es anders ?“
➔ Subsystemvergleiche:
Auch hier werden Koalitionen deutlich indem man die Form der triadischen Befragung nützt um Unterschiede deutlich werden zu lassen. „Sie als Tochter: Denken Sie das Mutter zur Zeit ein besseres Verhältnis zu Vater hat oder zum Bruder ?“
Fragen nach der Wirklichkeitskonstruktion:
Um den Status Quo der Familie zu klären und der Familie einen Einblick in ihre aktuellen Beziehungsmuster und Wirklichkeitskonstruktionen zu geben sind Fragen zur Wirklichkeitskonstruktion sinnvoll. Zu Fragen nach der Wirklichkeitskonstruktion gehören:
➔ Fragen zum Auftragskontext:
Das sind Fragen, nach dem Überweisungskontext und den Erwartungen an die Therapie.7
➔ Fragen zum Problemkontext:
Nachdem im Erstgespräch geklärt ist welches Ziel die Therapie haben soll8 kann man in die Klärung des Problems einsteigen. Um das gesamte Problem zu verstehen und der Familie ebenfalls ein differenziertes Verstehens ihrer Probleme zu ermöglichen sind detaillierte Fragen zur Problembeschreibung notwendig.9
Fragen nach der Möglichkeitskonstruktion:
Sie ermöglichen es dem Therapeuten spielerisch neue Beziehungsmuster und somit neue Lösungen anzubieten. Diese Art der hypothetischen Fragen bieten dem Therapeuten eine Vielzahl an Möglichkeiten. Hypothetische Fragen ermöglichen die Lösung eines Problems vorwegzunehmen und somit deren Auswirkungen gedanklich durchzuspielen. Durch das fiktive Szenario kann die Familie zunächst gedanklich und folglich angstfrei ausprobieren was passieren würde, wenn sie die neuen Möglichkeiten in Betracht zögen. Zu den Fragen nach der Möglichkeitskonstruktion gehören:
1. Lösungsorientierte Fragen (Verbesserungsfragen)
Sie zielen darauf ab den Fokus der Familie vom Problem weg, zu möglichen Lösungen zu lenken. Hierzu gehören:
➔ Fragen nach Ausnahmen
Die Familie sieht das Problem/Symptom als die Regel an. „Mutter ist immer depressiv“. Durch Fragen nach Ausnahmen wird der Familie wiederum verdeutlicht, daß das Problem nicht allgegenwärtig ist. Es gibt Ausnahmen von der Regel. Fragen nach Ausnahmen bieten folglich die Möglichkeit der Entlastung. „Wann ist das Problem einmal nicht aufgetreten ?“
➔ Fragen nach Ressourcen
Die Fragen nach Ressourcen ermöglichen der Familie den Blick auf ihre zu Stärken und Fähigkeiten zu richten. Dem Problem kommt dabei eine zweitrangige Rolle zu. „Was soll in ihrem Leben so bleiben wie es ist, was ist gut daran ?“
➔ Wunderfragen
Diese Fragen bieten eine große Entlastung besonders wenn schon viele vergebliche Lösungsversuche unternommen wurden und keinerlei Möglichkeiten mehr gesehen werden.
Der Fokus wird auf Veränderung gelegt und auf deren Auswirkung. Neben der Frage nach dem Wunder werden auch dessen Auswirkungen abgefragt.
„Angenommen heute Nacht käme eine Fee und würde ihnen das Problem abnehmen, was wäre dann morgen anders?“
2. Problemorientierte Fragen (Verschlimmerungsfragen)
Sie ermöglichen die Sicht, das Probleme bewußt erzeugt werden, dies impliziert gleichzeitig, daß sie dann auch bewußt unterlassen werden könnten. „Was könnten Sie tun, um sich noch schlechter zu fühlen ?“
Ferner beschreiben Schlippe und Schweitzer eine Mischung beider Frageformen.
Dies sind:
➔ Fragen nach dem Nutzen das Problem noch zu behalten
„Welchen Nutzen hätte es für die Familie, wenn das Problem noch eine Weile bestehen würde ?“
➔ Fragen nach Zukunfts- und Zeitplänen
„Wie lange wird das Problem noch ihr Begleiter sein? Wann werden sie es verabschieden ?
➔ Fragen nach einem „bewußten“ Rückfall
„Angenommen sie würden sich wieder depressiv zeigen wollen, was müßten sie tun ?“
➔ Als-ob-Fragen
„ Wie müßten sie sich verhalten, damit die Anderen denken würden ihr Problem sei zurückgekommen, obwohl es das gar nicht ist ?“
Bei jeder Art der Fragestellung muß der Therapeut beachten, daß die Fragen für die Familie verständlich sein, der Therapeut muß sich der Sprache der Familie bedienen.
Ferner müssen sich die Fragen an der Geschwindigkeit der Familie orientieren. Es gilt der Leitsatz: „Immer einen Schritt langsamer sein als die Familie.“ Die Familie muß in der Lage sein schwierige Themen langsam, ihrem Tempo gemäß, verarbeiten zu können. Ebenso muß sie die möglichen Lösungen selber entwickeln und nachvollziehen können, die Fragen sollen ihr dies ermöglichen aber nicht implizieren.
2.3. Neutralität
„ Unter Neutralität des Therapeuten verstehen wir eine spezifische pragmatische Wirkung, die seine Grundhaltung während der Sitzung auf die Familie ausübt (und nicht seine innerpsychische Haltung). “ (Selvini-Palazzoli; u.a. ; 1981; S.137)
Anhand des in Klammer gesetzten Zusatz, wird deutlich, daß die Haltung der Neutralität nicht bedeutet, daß der Therapeut im therapeutischen Prozeß unbeteiligt ist.
Neutralität meint vielmehr, das der Therapeut für niemand spezielles in der Familie Partei ergreift, sondern sich an jedem Familienmitglied und an allem die Familie Betreffenden gleichermaßen interessiert zeigt. Geht man davon aus das jedes Verhalten sinnvoll ist, kann es nicht die Absicht des systemischen Familientherapeuten sein, Verhalten zu bewerten oder zu moralisieren, sondern vielmehr das Verhalten in seinem Kontext zu verstehen und der Familie zu verdeutlichen. Die Neutralität folgt dem Prinzip, das jedes Symptom einen Versuch der Familie darstellt ihre Probleme zu lösen, somit ist jedes Symptom bezogen auf seinen Kontext sinnvoll um den Status Quo der Familie aufrecht zu erhalten. Bewertet der Therapeut das Symptom oder die Schwierigkeiten der Familie wäre dies gleichbedeutend mit einer Herabsetzung der familiären Bemühungen um eine Lösung.
Nach Selvini-Palazzoli würde jede moralische Bewertung des Therapeuten unweigerlich dazu führen, das er sich mit einem Familienmitglied oder einer Familienkoalition verbünden würde. Dadurch wäre der Therapeut ein Teil des Systems welches auf gleicher Ebene wie die Familie agiert.
„ Wir sind in der Tat davonüberzeugt, da ß der Therapeut nur dann etwas bewirken kann, wen es ihm gelingt, zu einer Funktionsebene, (Metaebene) zu gelangen und sich diese aufrechtzuerhalten, die von der Familie verschieden ist. “ (Selvini-Palazzoli; u.a. ; ebd.; S.138)
Um hilfreich für das System sein zu können ist es jedoch notwendig außerhalb des Bündnisse und Familienverstrickungen agieren zu können. Alles andere würde dem systemischen Gedanken entgegenlaufen. Durch Bewertung würde der systemische Grundsatz (Verhalten ist immer in Bezug auf seinen Kontext innerhalb der Familie zu verstehen) mißachtet. Moralische Bewertung verleitet dazu, die Familie im Sinne einer linearen Moral, von falschem und richtigem Verhalten, leiten zu wollen.
Der Grundsatz der Neutralität wurde immer wieder beanstandet. Viele Kritiker der Familientherapie setzen den Begriff gleich mit „Unbeteiligtsein“ des Therapeuten. Er impliziere eine reservierte und distanzierte Haltung gegenüber den Menschen. Auch in den Reihen der Familientherapeuten wurde der Begriff kritisch diskutiert.
Gianfranco Cecchin schlug in seinem Artikel („Zum gegenwärtigen Stand von Hypothetisieren, Zirkularität und Neutralität“) vor, Neutralität als Neugier zu verstehen.. Neugier wird in diesem Zusammenhang verstanden, als Interesse und Zugewandtheit des Therapeuten gegenüber der Familie und ihren Interaktionen.
Auch Bozormenyi-Nagy und Stierlin haben den Begriff der Neutralität abgeändert. An seiner Stelle sprechen sie von „Allparteilichkeit“. Allparteilichkeit bedeutet, der Therapeut ist in der Lage für alle Familienmitglieder gleichermaßen parteilich zu sein. Er anerkennt deren Verdienste um die Familie, deren Persönlichkeit und deren Not indem er Anteil nimmt am Familiengeschehen und jedes Familienmitglied in demselben Maße wertschätzt.
Letztlich geht es darum der Familie gegenüber eine Haltung einzunehmen, die im systemischen Sinn hilfreich ist.
Wie anhand der Ausführungen deutlich wird, sind die drei Prinzipien: Hypothetisieren, Zirkularität und Neutralität (Allparteilichkeit) rückbezüglich miteinander verkettet. Die Hypothesen ermöglichen dem Therapeuten zirkuläre Muster im Familiensystem zu erkennen. Mit Hilfe des zirkulären Fragens ist es möglich die Hypothesen zu überprüfen und neue Hypothesen aufzustellen. Die Neutralität bietet wiederum den Kontext für die Hypothesenbildung und das zirkuläre Fragen. So betrachtet kann keines der drei Prinzipien für sich alleine gesehen werden sondern muß in Bezug zueinander interpretiert und verstanden werden.
3. Das Erstgespräch
Dem Erstgespräch kommt in der Familientherapie ein besondere Bedeutung zu. Ziel dieses Gesprächs ist es, gemeinsam mit der Familie ein für alle passendes Arbeitsabkommen zu schließen. Das Erstgespräch wird oft auch als Abklärungsgespräch bezeichnet. Ziel der Abklärung ist es, mit der Familie gemeinsam einen „Beratungsvertrag“ zu erarbeiten. Ziel des Erstgesprächs ist zu klären welchen Auftrag der Therapeut von der Familie erhält und ob er diesen annehmen kann. Das Ergebnis des Gesprächs kann auch sein, daß die Therapie für die Familie im Moment nicht das Richtige ist oder der jetzige Zeitpunkt nicht der Geeignete ist.
Wichtig ist es im Erstgespräch den Bezugsrahmen unter dem dieses Gespräch stattfindet zu klären. Dazu gehört auch (falls noch nicht telefonisch geschehen) der Familie den Beratungsstellen- oder Therapiekontext zu erklären.
Das klassische Setting der systemischen Familientherapie ist die Arbeit mit einem Team. Das heißt ein oder zwei Therapeuten führen das Interview während der Rest des Teams den Verlauf des Gesprächs hinter einer Einwegscheibe oder per Video verfolgt. Dieses Setting anzubieten ist jedoch nicht immer möglich. Diese Art des Settings ist nicht als starre Vorgabe zu verstehen, auch der Einzeltherapeut kann systemisch arbeiten. Ferner können Pausen während der laufenden Sitzung (nur sinnvoll bei der Arbeit im Team) eingelegt werden. Am Ende des Gesprächs soll auf jeden Fall eine Pause gemacht werden. Die Pause am Ende des Gesprächs dient dazu den Verlauf des Gesprächs zu reflektieren und einen Abschlußkommentar vorzubereiten. Die Art der Arbeit muß der Familie deutlich gemacht werden.
„ Die Situation eines Familientherapeuten ist in mancher Hinsicht mit der eines Taxifahrers zu vergleichen, zu dem mehrere Personen in den Wagen steigen, die unterschiedliche Fahrtziele angeben. Der eine möchte zum Bahnhof, der andere zum Flughafen, ein dritter sagt, ihm sei es egal, wohin die Fahrt gehe, er wolle nur weg von hier, und ein vierter will eigentlich da bleiben, wo er ist, wird aber von den anderen in den Wagen gezerrt. Aber selbst wenn alle sich einig sind, ist meist nicht klar, wohin sie wollen. “ (Simon, Fritz B., Rech-Simon, Christel; 2. Auflage 1999; S.29)10
Dem Therapeuten kommt im Gespräch die Rolle eines Regisseurs zu. Anhand eines vorbereiteten Schemas gibt er dem Gespräch die Struktur die zum gewünschten Ergebnis führen soll.
Bevor der Therapeut jedoch mit der Abklärungsphase beginnt muß er das Vertrauen der Familie gewinnen. Dies versucht er mit Hilfe des „Ankoppelns“.
3.1. Ankoppeln
Der Begriff „Ankoppeln“ ist nicht in der gängigen Literatur verzeichnet. Es beschreibt im Grunde ein Vorgehen, welches bereits hinreichend auch aus anderen Therapierichtungen bekannt ist. Rogers nannte es in der Gesprächspsychotherapie „Empathie“ oder „Einfühlendes Verstehen“.
Minuchin prägte den Begriff „Joining“ . Die deutsche Übersetzung von to join ist: verbinden, sich anschließen - dies drückt am Besten aus was der Sinn des „Ankoppelns“ ist.
Ziel des Ankoppelns ist es mit der Familie einen tragfähigen Kontakt herzustellen, der es ihnen/ihm ermöglicht Vertrauen in den Therapeuten und die Therapie zu finden. Eine gute Form der Ankoppelung ist Wertschätzung. Wertschätzung legt das Augenmerk auf die Ressourcen der Familie. Stärken und Fähigkeiten werden hervorgehoben und deutlich gemacht.
Jeder Mensch kann sich entfalten wenn:
➔ seine Anliegen, Gedanken, und Gefühle verstanden werden und Wertschätzung erfahren
➔ er von seinen Mitmenschen ernst genommen wird
➔ wenn man ihm die Fähigkeit zur Veränderung zutraut, aber gleichzeitig die Angst davor akzeptiert
Der Wunsch nach Therapie ist immer auch mit der Angst vor Veränderung gekoppelt. Obwohl sich die Familie mit ihrem Kommen scheinbar für eine Veränderung entscheidet, hat sie gleichzeitig Angst davor. Jeder Mensch der Wertschätzung erfährt fühlt sich in seinem Verhalten ermutigt und kann lernen seinen eigenen Erfahrungen zu trauen, sie wichtig zu nehmen und selbstverantwortlich zu handeln. Dadurch fördert Wertschätzung auch die Möglichkeit zur Veränderung. Wertschätzung und Akzeptanz signalisiert der Familie: Sie ist ok, so wie sie ist. Ihr Verhalten sowie ihre Angst vor Veränderung ist ebenfalls ok.
Die Familie, die in Therapie kommt, hat oft schon viele Versuche der Problembewältigung unternommen. Mit ihrem Kommen muß sie sich eingestehen selber nicht in der Lage zu sein ihre Probleme lösen zu können. Sie fühlt sich dadurch dem Therapeuten unterlegen. Wertschätzung des Status Quo der Familie schafft die Voraussetzung dafür, daß sie das Gefühl der Unzulänglichkeit überwinden kann. Der Therapeut ermöglicht der Familie durch seine Wertschätzung die Scham und Verantwortung für ihre Misere aufzugeben. Eine Atmosphäre des Vertrauens kann entstehen. Je besser es gelingt diese Atmosphäre herzustellen, desto besser gelingt die Therapie. Dieses Vorgehen zieht sich durch alle weiteren Gespräche, es hört nicht nach dem Erstgespräch auf, sondern ist wichtiger Bestandteil der gesamten Therapie.
3.2. Problemklärung
Die Familie wird aufgefordert das Problem, das sie in Therapie führt aus ihrer Sicht darzustellen. Dadurch wird der erste Druck von der Familie genommen und der Therapeut bekommt eine Ahnung um was es in der Therapie gehen soll. Durch Befragen jedes Familienmitgliedes versucht er sich einen komplette Überblick über die verschiedenen Sichtweisen (die unterschiedlichen Wirklichkeitskonstruktionen) des Problems zu verschaffen. Gleichfalls wahrt der Therapeut damit die Allparteilichkeit.
Bei dieser Befragung ist es wichtig, die Familienhierarchie einzuhalten. D.h. die Befragung fängt bei der Person an, die angerufen hat und folgt dann der natürlichen Hierarchie in der Familie. Erst werden die Eltern befragt, danach die Kinder gemäß ihres Alters. Gerade bei Familie, die in Therapie kommen, ist die Hierarchie oft nicht mehr klar geregelt. Dadurch, das der Therapeut konsequent der Familienhierarchie folgt führt er so unbemerkt die Generationsgrenzen wieder in die Familie ein.
In dieser Phase des Gesprächs ist es auch wichtig zu klären, wer eigentlich nicht dabei sein möchte und von der Therapie nichts hält. Je besser ich Widerstände im Vorfeld abkläre, desto weniger werden diese im weiteren Verlauf der Therapie zum Problem. Wichtig ist es dabei immer mit den Widerständen zu gehen und diese z.B. durch Wertschätzung zu achten.
3.3. Kontextklärung
Damit eine erfolgreiche, hilfreiche Therapie stattfinden kann, muß der Therapeut vorher alle für die Therapie bedeutenden Themen abklären. Schlippe und Schweitzer sprechen von „Auftragsklärung“. Zu dieser Auftragsklärung gehören:
3.3.1. Klärung des Überweisungskontext
Es wird danach gefragt, ob die Familie in Therapie geschickt wurde und falls ja von wem dies veranlaßt wurde. Dabei ist zu beachten in welchem Verhältnis die Familie bzw. einzelne Familienmitglieder zum Überweiser steht und welche eigenen Vorstellungen die Familie über die Überweisung hat. Diese Klärung ist besonders wichtig, weil es sich bei einer Therapie auf Betreiben eines Dritten um einen „Zwangskontext“ handelt.
Die Familie kommt vorrangig auf Betreiben dieser anderen Person oder Institution (z.B. Jugendamt) in die Therapie. Diese Situation muß thematisiert werden und die Entscheidung für die Therapie muß an die Familie zurückgegeben werden. Ansonsten übernimmt der Therapeut einen Auftrag der ihm nicht von der Familie erteilt wird. Dies führt unweigerlich zu Konflikten in der Therapie. Mit Zwangskontexten kann man dann arbeiten, wenn die Familie selber sich für die Therapie entschieden hat,.
Ist die Familie aus freien Stücken gekommen muß geklärt werden welches Familienmitglied die Idee zu dieser Therapie hatte, welche Gründe dafür vorliegen und wie der Rest der Familie zu dieser Idee steht. Wenn es Bedenken gegen die Therapie gibt, müssen diese thematisiert werden.
Ebenso ist zu fragen warum sich die Familie für diese Einrichtung entschieden hat. Wie ist sie auf die Adresse gekommen ist und gibt es spezielle Informationen über die Einrichtung, oder über die Form der Therapie. Wenn ja, von wem hat die Familie diese Informationen und wie steht die Familie bzw. einzelne Familienmitglieder zu dieser Person.
3.3.2. Klärung der Vorerfahrungen
Hierbei muß geklärt werden, welche Erfahrungen die Familie mit in die Therapie bringt. Haben einzelne Familienmitglieder bereits Therapieerfahrungen? Wie stehen sie und die anderen Familienmitglieder dazu? Wie ist das Verhältnis zum damaligen Therapeuten gewesen? Hierbei ist zu beachten, das bestehende Loyalitäten gegenüber einem andern Therapeuten wertgeschätzt werden müssen. Wird der frühere Therapeut abgewertet muß der jetzige Therapeut eine neutrale Haltung demgegenüber einnehmen.
3.3.3. Klärung des Zeitpunkts für die Therapie/Krisenintervention
Warum kommt die Familie gerade zum jetzigen Zeitpunkt in Therapie? Wie bereits ausgeführt ist das Symptom in der Regel auf Eskalation angelegt. Die Familien kommen meist dann in Therapie wenn die Familiensituation kurz vor der Eskalation steht, die Kippgrenze erreicht ist. Gibt es eine akute Krise, muß erst eine Krisenintervention stattfinden, bevor der Therapeut in die Therapie einsteigen kann.
3.3.4. Zielklärung/Erwartungsklärung (explizite Erwartungen)
Die Zielklärung im systemischen Erstgespräch hat den Sinn, neben den Zielen auch die expliziten Erwartungen an die Therapie abzufragen.
Viele Familien oder Klienten kommen in Therapie und haben oft selber nur eine vage Vorstellung worum es in der Therapie gehen soll: „Ich will nicht mehr unglücklich sein“ - „Wir wollen, daß unsere Tochter wieder ißt.“ Hierbei bleibt i.d.R. unklar, was statt dessen passieren soll und welchen Nutzen das erreichte Ziel haben soll oder haben wird. Zweck der Zielklärung ist es demnach zusammen mit der Familie zu analysieren, was die Erreichung des Zieles für Auswirkungen haben würde, woran die Familie merken würde, daß das Ziel erreicht sei und was passieren würde, wenn das vorgegeben Ziel erreicht wäre. Die Veränderungen die eine Erreichung der Ziele mit sich bringen würde müssen der Familie verdeutlicht werden. Die Absicht einer genauen Ziel- und Erwartungsklärung ist die, der Familie zu verdeutlichen welche Funktion ihr Problem unter Umständen hat und ihr somit auch zu ermöglichen sich für oder gegen eine Veränderung zu entscheiden.
Ebenso müssen die Ziele, die erreicht werden sollen darauf überprüft werden, wie realistisch sie sind. Dazu gehört auch die Frage nach der zeitlichen Dimension, d.h. in welcher Zeit will die Familie ihre Ziele erreicht haben. Familien haben oft unrealistische Erwartungen bezüglich der Zeit und der Erreichbarkeit von Zielen. Hier ist die Aufgabe des Therapeuten die Struktur des weiteren Vorgehens abzuklären. Welche Ziele sind die wichtigsten und dringlichsten, welche Ziele sollen kurz-mittel- oder langfristig erreicht werden. Ferner ist es wichtig, das sich alle Familienmitglieder gemeinsam auf ein Ziel einigen. („Die Frage nach dem Fahrtziel“). Ist dies nicht möglich kann der Therapeut nicht in eine Therapie einsteigen.
Eine Zielabklärung oder Zielbestimmung findet im Erstgespräch statt. Darüber hinaus ergeben sich im Laufe der Therapie neue Ziele oder genannte Ziele verändern sich. Deshalb ist im weiteren Verlauf der Therapie wichtig, sich zu Beginn jeder Sitzung über die aktuellen Inhalte zu verständigen.
3.3.5. Klärung der Erwartungen an den Therapeuten (implizite Erwartungen)
Nach einer genauen Klärung des Überweisungskontextes und der Ziele und Erwartungen an die Therapie muß geklärt werden, welche impliziten Erwartungen die Familie oder einzelne Familienmitglieder an den Therapeuten haben. D.h. was soll er zur Lösung des Problems beitragen, wie kann er die Familie unterstützen und bei der Lösung ihrer Probleme behilflich sein. Hierbei geht es auch darum die oftmals hohen Erwartungen der Familie zu relativieren. Nicht alle Erwartungen sind erfüllbar oder hilfreich.
Der Begriff „Erstgespräch“ impliziert, daß die beschriebene Vorgehensweise innerhalb einer Sitzung abzuklären ist. Tatsächlich kann die Abklärung aller notwendigen Einzelheiten mehrere Gespräche dauern und sich im Laufe der Therapie wiederholen.
Erst nachdem alles genau geklärt ist, kann man die Therapie und die Problemklärung beginnen.
3.4. Abschlußkommentar und Abschlußintervention
Zum Ende jedes Gesprächs ist ein Abschlußkommentar und/oder eine Abschlußintervention vorgesehen. Schlippe und Schweitzer unterscheiden zwischen Abschlußkommentar und Abschlußintervention, wobei jedes an sich eine Form der Intervention darstellt.
Es ist sinnvoll zwischen Gespräch und Schlußintervention eine Pause einzulegen um das Gespräch reflektieren und zusammenfassen zu können. Diese Pause sollte man auch einlegen wenn man alleine, ohne Team, arbeitet.
Die Reflexion des Gesprächs ist wichtig um nochmals alle Aspekte des Gehörten zu überdenken und daraus eine sinnvolle und hilfreiche Schlußintervention ableiten zu können. Ferner gibt die Pause der Schlußintervention eine größere Bedeutung als wenn sie direkt im laufenden Gespräch eingeflochten würde. Wichtig ist, daß nach der Schlußintervention das Gespräch beendet ist. Anschließende Diskussionen nehmen der Intervention ihre Bedeutung. Terminabsprachen etc. sollten also vorher stattfinden.
Mücke bietet in seinem Buch folgendes Schema zur Strukturierung der Pause an:
1. Reflexion des Gesprächsverlauf und der eigenen Gefühlsreaktionen
2. Sammlung der wahrgenommenen Ressourcen
3. Entwicklung von Lösungshypothesen
4. Vorbereitung der Intervention
Wichtig ist beim Ausarbeiten einer Intervention, daß der Therapeut voll und ganz hinter dem Gesagten stehen kann. Eine halbherzig vorgetragene Intervention ist nicht hilfreich.
Eine Intervention soll das System verstören und gleichzeitig dessen Selbstregulationskräfte anregen. Nach Schlippe und Schweitzer sollen Interventionen:
- möglichst nur das aufgreifen, worüber gesprochen wurde
- die Bilder der Familie aufgreifen und weiterentwickeln
- deutlich und anschaulich sein
- eine zeitliche Begrenzung beinhalten sofern es sich um Handlungsvorschläge handelt.
- einer „Drittel-Regel“ folgen in der Bekanntes, Neues und Verstörendes kombiniert wird
Die besagte „Drittel-Regel“ sieht folgendermaßen aus:
Am Beginn der Schlußintervention steht die positive Rückmeldung („Positive Konnotation“). Sinn ist es jedes Familienmitglied und die Familie als System nochmals für ihre Anwesenheit und Mitarbeit wertzuschätzen. Diese Art der positive Bewertung fördert gleichzeitig eine positive Haltung gegenüber der folgenden Intervention. Als zweites folgt die Umdeutung („Reframing“) des Problems. Sie bietet der Familie eine neue, bisher unbekannte Definition ihres Problems an. Dem Problem wird eine neue Bedeutung gegeben.
„ Ein therapeutisches Reframing mu ß einen prägnanten Unterschiede zu der bisherigen Wirklichkeitssicht herstellen. Es mu ß beim Gegenüber einen Zweifel wachrufenüber das, was er oder sie in „ Wirklichkeit “ tut. Die wichtigste Funktion des Reframing ist die Verstörung der bisherigen Sicht der Dinge. “ (Schlippe/Schweitzer; 1998; S. 180)
Als Letztes bietet die Schlußintervention der Familie etwas an, was für sie vorrangig verwirrend ist. Damit soll die bisherige Wirklichkeitssicht der Familie verstört werden. Dies soll der Familie helfen neue Lösungsansätze zu finden.
Als Intervention stehen verschiedene Formen zur Verfügung z.B. :
1.) Splitting oder Split-Message
2.) Metaphern
3.) Paradoxe Intervention
4.) Reflekting Team
dies ist nur eine kleine Auswahl verschiedener Interventionsmöglichkeiten, die ich hier exemplarisch erläutern werde.
1.) Splitting oder Split-Message:
Diese Form der Intervention ist besonders gut geeignet bei ambivalenten, gespaltenen Familien.
In der Schlußintervention teilen sich Therapeut und Team11, und geben ihre jeweils unterschiedlichen Sichtweisen des Problems an die Familie zurück, dabei unterbleibt bewußt eine Wertung für oder gegen eine der beiden Seiten. Diese Form der Intervention ermöglicht dem Therapeuten zum Einen, durch Spiegelung, der unterschiedlichen Seiten der Familie ihre eigene Ambivalenz aufzuzeigen, zum Anderen keine explizite Haltung gegenüber einer Veränderung einzunehmen („Veränderungsneutralität“). Dies ist bei ambivalenten Familien besonders notwendig, da diese dazu neigen immer genau die andere Seite zu wählen, die man ihnen vorschlägt.
2.) Metaphern
Die Arbeit mit Metaphern ist eine sehr schöne Art der Familie ihre Situation zu verdeutlichen und gleichzeitig eine Lösung anzubieten. Sie können als Schlußintervention verwandt werden oder während der Therapiesitzung genutzt werden um der Familie neue Informationen zu vermitteln. Es gibt zwei Arten von Metaphern:
- natürliche Metaphern z.B. körperliche Reaktionen („Mir ist der Hals wie zugeschnürt“) und - künstliche Metapher z.B. Märchen
Die Arbeit mit künstlichen Metaphern als Schlußintervention bietet die Möglichkeit mit Hilfe von Geschichten, die scheinbar nichts mit dem Problem zu tun haben, neue, positive Lösungsideen aufzeigen. Wichtig ist, das die erzählten Geschichten das Problem der Familie genau wiedergeben, der Konflikt muß verstanden sein, und der Regel der „Isomorphie“12 folgen. Da bedeutet: Sie müssen die gleiche Anzahl Personen beinhalten, die Hierarchie der Familie (Generationsgrenzen) wahren und dürfen nicht „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Ferner müssen sie ressourcenorientiert und realistisch sein.
3.) Paradoxe Intervention
Paradoxe Interventionen sind hilfreich bei sehr starren Familiensystemen. Da sie scheinbar auf die Seite der Nicht-Veränderung gehen kommen sie der Angst vor Veränderung, welche besonders groß in starren Systemen ist, entgegen.
Der paradoxen Intervention geht ein Interview voraus, welches den Zweck des Symptoms genau untersucht und verstehbar macht. Sehr wichtig bei der paradoxen Intervention ist, das alle genau verstanden haben welchen Zweck das Symptom hat. Wenn der Sinn des Symptoms für alle verständlich ist folgt eine positive Wertschätzung des Leidens der Familie und der Sinn des Symptoms wird positiv umgedeutet. Danach folgt die „Symptomverschreibung“. Unter Einführung einer zeitlichen Dimension rät man der Familie dazu, das Symptom vorerst auf keinen Fall aufzugeben. Sinn dieser Intervention ist es den Widerstand der Familie hervorzurufen und dahingehend zu nutzen, daß eine Veränderung stattfindet.
4.) Reflekting Team
Diese Form der Intervention bietet die Möglichkeit eine Außenperspektive in die Therapie einzubringen. Das ist besonders hilfreich, wenn der Therapieprozess ins Stocken geraten ist und eine andere Perspektive diese wieder in Gang bringen kann. Bei dieser Art der Intervention tauschen das Team und der Therapeut mit Familie die Rollen. Nach der Pause geht der Therapeut mit der Familie hinter die Scheibe und hört dem Team dabei zu wie es die erlebte Therapiesitzung diskutiert. Die Diskussion hat das Ziel der Familie verschiedene neue Ideen vorzustellen. Welche davon die Familie mitnimmt bleibt ihr überlassen.
Hierbei gibt es kaum festgeschriebene Regeln außer: Das Team darf die Familie nicht abwerten und es dürfen keine Familiengeheimnisse oder Tabus ausgeplaudert werden.
Über diese hier vorgestellten Interventionsmöglichkeiten hinaus gibt es noch einige andere, ebenso wirksame Formen, der Familie zum Schluß der Sitzung etwas mitzugeben was ihre bisherigen problemerzeugenden Muster verstört und neue Kommunikations- und Interaktionsmuster anregt.
Persönliche Schlußbemerkung:
Anfänglich war ich mir nicht sicher, ob das Thema dieser Arbeit nicht zu wenig bietet, ob ich nicht ein Thema nehmen muß, welches die systemische Therapie in Zusammenhang zu einzelnen Problemfeldern stellt und/oder einen Bezug zu meiner Arbeit in einer Drogenberatungsstelle herstellt. Im Laufe der Arbeit wurde mir klar, das ich im Grunde eines der komplexesten Themen überhaupt gewählt habe. Ich mußte viele Abstriche machen und konnte viele Themen nur sehr verkürzt darstellen. Dennoch hoffe ich, daß es mir gelungen ist den Sinn dieser Arbeit zu verwirklichen. Ich hoffe, das ich eine Einführung geschrieben habe, die für den Anfänger größtenteils verständlich ist und genügend Information bietet. Damit man nach dem Lesen wenigsten einige Grundzüge der systemischen Familientherapie verstanden hat.
Ein für mich sehr positiver Nebeneffekt dieser Arbeit war, daß ich mich somit noch einmal intensiv mit den Themen des Grundkurses auseinandersetzen konnte und diese Auseinandersetzung mir einen erweiterten systemischen Horizont ermöglicht hat. Viele Themen sind mir nun selber sehr viel verständlicher.
Literaturangaben:
Bücher:
- Hoffmann, Lynn; 2. Auflage 1987
Grundlagen der Familientherapie. Konzepte für die Entwicklung von Systemen; ISKO-Press
- Jones, Elsa; 1995
Systemische Familientherapie. Entwicklung der Mailänder systemischen Therapien - Ein Lehrbuch; Verlag Modernes Lernen
- Mücke, K.; 1998
Systemische Beratung und Psychotherapie. Ein pragmatischer Ansatz; Öko Systeme Verlag
- Schlippe, A. von; Schweitzer, J.; 5.Auflage 1998 Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung; Vandenhoeck&Ruprecht
- Simon, F.B.; Rech-Simon, Ch.; 2. Auflage 1999 Zirkuläres Fragen. Systemische Therapie in Fallbeispielen. Ein Lernbuch; CarlAuer-Systeme-Verlag
- Weiss, T.; Hartel-Weiss, G.; 4.Auflage 1997
Familientherapie ohne Familie. Kurztherapie mit Einzelpatienten; Piper
Aufsätze:
- Penn, Peggy; 1982
Zirkuläres Fragen. Familiendynamik 1982; S. 198 - 220
- Ritscher, Wolf; 1989
Zur Einführung in die Familientherapie; Fachhochschulskript (FHS Esslingen)
- Rothermel, Anette; Feierfeil, Renate; 1990
Zirkuläres Fragen als Methode der systemischen Therapie. Familiendynamik 1990; S. 333 - 345
- Selvini-Palazzoli, M.; Boscolo,L.; Cecchin, G.; Prata, G.; 1981
Hypothetisieren - Zirkularität - Neutralität: Drei Richtlinien für den Leiter einer Sitzung. Familiendynamik 1981; S. 123 - 139
[...]
1 Zur Vereinfachung verzichte ich bewußt darauf jedes Mal die weibliche und die männliche Schreibweise der Worte zu benutzen. Ich beschränke mich auf die „übliche“ männlich Form. Die Leserin ist in jedem Fall genauso angesprochen wie der Leser.
2 Ich benutze in der Arbeit durchgängig das Wort „Familie“, wenn ich die Prinzipien und Vorgehensweisen erläutere. Systemische Therapie/Beratung kann jedoch auch mit Einzelklienten durchgeführt werden, wobei immer auch deren Familienkontext eine Rolle spielt.
3 ( Zu diesen Prinzipien: Hypothetisieren, Zirkularität und Neutralität s. Pkt. 2. dieser Arbeit) . 7
4 Wobei der Begriff Therapie z.T durch den Begriff der Beratung ersetzt wird. Therapie ist ein Begriff der aus der Medizin stammt und mit deren hierarchischen Ärzte/Patientenstrukturen überfrachtet ist. Der traditionelle Therapiebegriff legt den Schwerpunkt auf Veränderung bzw. Symptombeseitigung, hierbei wird jedoch „...systemisch gesprochen - die systemnotwendige Perspektive der Nichtveränderung , - psychologisch gesprochen - die Angst vor der Veränderung nicht berücksichtigt.“ (Ritscher, Wolf; Fachhochschulskript 1989)
5 Die genaue Arbeit mit dem Familiengenogramm wird in dieser Arbeit nicht näher erläutert. 10
6 Mehr dazu im Punkt 2.3. dieser Arbeit
7 Dieses Thema wird unter Pkt. 3.3.1. und 3.3.4. näher erläutert.
8 Das Thema Erstgespräch wird unter Pkt. 3. genauer erklärt.
9 Nur wenn der Therapeut das Problem richtig verstanden hat kann er sinnvoll intervenieren.
10 Dieses Zitat drückt m.E. sehr schön aus, um was es im Erstgespräch gehen muß. Nämlich darum, zu klären, warum man in das Taxi eingestiegen ist, wer mitfährt, wer nur mitfährt weil er muß, und wohin das Taxi fahren soll.
11 Auch der Einzeltherapeut kann diese Form der Intervention anwenden indem er die beiden Seiten als „ZweiSeelen-in-seiner-Brust darstellt.
12 Isomorph = von gleicher Gestalt sein
- Arbeit zitieren
- Claudia Schröder (Autor:in), 2001, Familientherapie - Eine Einführung für Anfänger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104602
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